DECO_03-16_gesamt

UNTERWEGS
So nicht!
Ein Museum wehrt sich: mit Richter und Polke
gegen Kunst als öffentliche Handelsware
OBEN: „Eis“, Gerhard
Richter, 1981.
GANZ OBEN: Mit
demselben Wasser
gewaschen? Polke
und Richter 1966.
RECHTS UND OBEN
RECHTS: Collagen
und Stenogramme
von Sigmar Polke
aus den 80er-Jahren.
LINKS: Hauptwerk
der Schau ist
Gerhard Richters
„Tiger“, 1965.
UNTEN: „Selfie“
von 1967 in einem
Antwerpener Hotel
Regelmäßig wird Schloss Morsbroich
zu den besten Kunstmuseen des Landes
gewählt. Dennoch stand der Institution
kürzlich die Schließung bevor: Durch
den Verkauf der Sammlung zeitgenössischer
Kunst sollte die leere Leverkusener Haushaltskasse
gefüllt werden. Binnen einer Woche
hatten 4500 Menschen eine Online-Petition
unterstützt und auch der Künstler Gerhard
Richter protestierte, eine öffentliche Sammlung
sei „keine Geldanlage, die je nach Kassenlage
geplündert werden kann“.
Die Kabinett-Ausstellung unter dem gerade
jetzt doppeldeutigen Titel „Schöne Bescherung“
zeigt bis 28. August, dass große Kunst auch
aus einer anderen Perspektive betrachtet werden
kann. In Collagen, „Tintenklecks“-Bildern,
Fotos oder einem gemeinschaftlichen Offsetdruck
zeichnet sie die ungewöhnliche Freundschaft
zwischen Richter und Sigmar Polke nach.
Unbedingt hingehen, denn auch wir sind der
Ansicht: Geld regiert die Welt, ist aber noch
lange nicht alles, was zählt.
INFO Museum Morsbroich in Leverkusen,
www.museum-morsbroich.de
Fotos: Gerhard Richter, 2016 (2). Werke: © The Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn 2016; Foto: dieterklein.de (2), © Gerhard Richter, 2016; Foto: Heinrich Miess, Köln (1),
© Gerhard Richter, 2016; Foto: dieterklein.de (1), © The Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn 2016; Foto: Lothar Schnepf, Köln (1)
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