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Lanzarote Fotografie - Dieter Lott

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<strong>Lanzarote</strong><br />

<strong>Fotografie</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong>


Eine Einladung<br />

Natürlich habe ich in diesem Buch zunächst drauflos<br />

geblättert, nicht nur einmal, und mich immer wieder<br />

an den Fotos ergötzt, und vieles ist mir in der<br />

Erinnerung an meine Inselbesuche wieder wachgeworden.<br />

Wie ich auch vieles neu entdecken konnte,<br />

etwa die abwechlungsreichen hellen und schwarzen<br />

Strände, die Krater, die erkaltete Lava in ihren immer<br />

wieder anders erscheinenden Formen, die Vielfalt<br />

der eigentlich doch kargen Pflanzenwelt, das aufgeblühte<br />

<strong>Lanzarote</strong>, das auch von der unermüdlichen<br />

Beharrlichkeit des Autors zeugt, sich die Insel mit<br />

der Kamera anzueignen. Das trifft auf die Wiedergabe<br />

der kultivierten Flächen genauso zu wie auf jene,<br />

welche die Natur selbst gestaltet hat (was die beste<br />

menschliche Fähigkeit nicht vermag, aber wohl, diese<br />

Leistung zu erfassen und dem fernen Auge nahe<br />

zu bringen).<br />

Wer mag die Stunden und Tage zählen, die <strong>Dieter</strong><br />

<strong>Lott</strong> gewandert ist, geklettert, erkundet und<br />

schließlich mit der Kamera gearbeitet hat, um sein<br />

Programm zu verwirklichen, die Felder zu finden,<br />

im Rohzustand wie mit den Früchten des kargen<br />

Erdreichs, die skurrilen, windgeformten Flächen und<br />

Erhebungen, die schroffen Felshänge an vielen Orten,<br />

wo die Meereswellen sich mit ihrer ungestümen<br />

Kraft entladen.<br />

Und die Farben der Natur. Man möchte kaum glauben,<br />

dass es auf <strong>Lanzarote</strong>, der viertgrößten von<br />

den sieben Kanareninseln, so viel Grünes, ja, blühende<br />

Wiesen zu sehen gibt neben den Jahrhunderte<br />

alten gewaltigen braunen Lavaresten, die wie<br />

erstarrter Rührkuchen aussehen, aus dem doch hier<br />

und da immer wieder ein kleines oder auch größeres<br />

Grün sich ans Licht windet, neben den steingrauen<br />

Felsen, den dunkelgrauen Erden, auf denen doch<br />

verschiedene Gemüse und Erdfrüchte wachsen,


sogar Wein in eigens umfassten Arealen, dessen<br />

Pflanzen durch Mauern vor den Winden des Atlantik<br />

geschützt sind.<br />

Die Farbfotografie wird geradezu herausgefordert,<br />

die lanzarotische Wirklichkeit in ihrer abgestuften<br />

Farbigkeit zu erfassen. <strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong> hat in diesem<br />

Buch anschauliche Beispiele dafür parat. Vom erdbraunen<br />

Vordergrund über die grünbläuliche mittlere<br />

Ferne bis zu den blauen Bergen im Hintergrund.<br />

Nur Wald gibt es nicht auf <strong>Lanzarote</strong>. Eine größere<br />

Ansammlung grüner Bäume hat der Fotograf nicht<br />

finden können, wohl einzelne Exemplare in Siedlungen<br />

oder Anwesen, Palmen etwa. Und Reste,<br />

ja, Reste einst abgestorbener Bäume oder auch<br />

Sträucher, inzwischen von den Wettern wie in der<br />

Totenstarre gebleicht.<br />

Die Behausungen der Einwohner von <strong>Lanzarote</strong>,<br />

soweit sie nicht in kleinen oder größeren Orten<br />

wohnen, sind nahezu einheitlich weiß, belebt nur<br />

durch die Türen und Fenster, bei denen die vorherrschenden<br />

Farben Blau oder Grün sind (wie auch die<br />

Bauvorschriften es vorgeben).<br />

In einem Teil des Bandes kann man Fotos kleiner-<br />

Boote mit arabischer Schrift sehen, wahllos abgestellt,<br />

zum Teil mehr oder weniger stark beschädigt.<br />

<strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong> entdeckte diesen Kahnfriedhof vor 13<br />

Jahren, er hat also nichts mit der Situation der Jahre<br />

2015/16 zu tun, sondern mit Bestrebungen von<br />

Afrikanern um die Jahrhundertwende, sich durch<br />

Flucht auf die Kanaren ein besseres Leben zu gestalten.<br />

Schließlich, ja, das mag durchaus ein Kapitel wert<br />

sein, ist auch der Carnaval ein Thema für den Fotografen.<br />

Während mehrerer Jahre beobachtete er<br />

die Carnavalsumzüge in Puerto del Carmen und<br />

Arrecife, die, anders als etwa im Rheinland, weniger<br />

aufwendig, jedoch mindestens so prächtig in der<br />

individuellen Kostümierung sind. Genau darauf<br />

hat <strong>Lott</strong> besonderen Wert gelegt, das mit längeren<br />

Belichtungszeiten, mit und ohne Blitzlicht.<br />

Dieses <strong>Lanzarote</strong>buch ist eine Einladung zu einem<br />

Inselbesuch. Wer die Reise unternimmt wird nicht<br />

enttäuscht werden. Und beim Abschied wird sich<br />

dann eine mehr oder weniger starke Sehnsucht<br />

nach einem Wiedersehen bemerkbar machen.<br />

An dieser Stelle will und muss ich nun eine Ergänzung<br />

zu dem Text anbringen: Er hat so werden<br />

können wie er nun ist, weil ich die entsprechende Inspiration<br />

aus den Fotos empfangen/gesogen habe.<br />

Das spricht natürlich für deren künstlerische und<br />

technische Qualität, was mich so bedingungslos<br />

beeindruckt, überzeugt und angeregt hat. Das sollte<br />

ich in meinem Text deutlich gemacht haben und ich<br />

habe den Eindruck, dass dies so deutlich, wie ich es<br />

hier gesagt habe, nicht geschehen ist.<br />

Also eine erforderliche Ergänzung und auch gegenüber<br />

den künftigen Rezipienten ein objektiv notwendiger<br />

Service.<br />

Siegfried Schröder<br />

Wandlitz, Frühjahr 2016


1.<br />

Allgemeiner Teil<br />

Meer, Krater, Landschaft, Fischerei, Schiffe,<br />

Salinen, Landwirtschaft,Pflanzen, Architektur<br />

und Wolken.


2.<br />

Buntes Frühjahr 2015<br />

Nach einem regenreichen Winter erwacht die<br />

Vegetation.<br />

Innerhalb von 7 Wochen (4.Februar bis 26.März)<br />

konnte ich so die Verwandlung in eine Blütenlandschaft<br />

dokumentieren.


3.<br />

Flüchtlingsschiffe<br />

Im Frühjahr 2003 entdeckte ich auf einer Müllhalde<br />

im Norden von <strong>Lanzarote</strong> Schiffe mit zum Teil<br />

arabischer Schrift.<br />

Erst später erfuhr ich, dass es sich um Flüchtlingschiffe<br />

handelt.<br />

Ich konnte nicht ahnen, dass dieses Thema heute<br />

aktueller denn je ist.


4.<br />

Fotografik<br />

Die Aufnahmen wurden am Computer bearbeitet.<br />

Es entstehen Schwarz-Weiß-Umsetzungen,<br />

bei denen die Grauwerte völlig eliminiert sind.<br />

Die Struktur und / oder die Form wird<br />

herausgearbeitet.


5.<br />

Schwarz-Weiß-<strong>Fotografie</strong><br />

Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2006 bis<br />

2014 mit einer Digitalkamera.<br />

Digitale <strong>Fotografie</strong> ist heute überwiegend farbig.<br />

Als Fotograf alter Schule ist für mich die<br />

Schwarz-Weiß-<strong>Fotografie</strong> ein besonderes<br />

Anliegen und immer eine Herausforderung.<br />

Die Reduktion auf Grauwerte erfolgte später am<br />

Computer. Jedes einzelne Bild wurde individuell<br />

bearbeitet.


6.<br />

Carnaval<br />

Während mehrerer Jahre fotografierte ich Carnavalumzüge<br />

in Puerto del Carmen und Arrecife.<br />

Das bunte Treiben strahlt Lebenfreude und<br />

Temperament aus.<br />

Längere Belichtungszeiten mit und ohne Blitzlicht<br />

waren die adäquaten Mittel.


7.<br />

Türen und Fenster<br />

Bunte Fenster und Türen und häufig verwitterte Fassaden<br />

führen zum Teil zu beinahe abstrakten Bildern.<br />

Die Sonne und die salzige Luft nagen an Holz und<br />

Putz.


8.<br />

Sequenzen<br />

In den letzten Jahren interessierte mich immer mehr<br />

das Arbeiten in Serien.<br />

Reihe, Bildfolge, Zeit, Bewegung und Standort spielen<br />

bei diesen Bildern eine besondere Rolle.<br />

Es geht um die Erzeugung einer eigenen Bildwirklichkeit.<br />

Einzelbilder werden arrangiert und es<br />

entstehen Kompositionen aus zwei oder mehreren<br />

Einzelbildern.


<strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong><br />

1940 in Karlsruhe geboren<br />

1956-1959 Fotografenlehre<br />

1959-1963 Studium an den Werkkunstschulen<br />

Saarbrücken und Darmstadt.<br />

Abschluss als Diplom-Designer<br />

1964-1966 Freischaffende Tätigkeit<br />

als Grafik- und Fotodesigner<br />

in Karlsruhe<br />

1966 -1972 Assistent bei Professor Kilian Breier<br />

an der Hochschule für bildende<br />

Kunst in Hamburg<br />

1972-2003 Dozent für Grafik-Design und <strong>Fotografie</strong><br />

an der Fachhochschule in<br />

Mainz, Fachbereich Gestaltung<br />

1974 Ernennung zum Professor<br />

1978 erste Reise nach <strong>Lanzarote</strong><br />

1982 - 1989 Dekan des Fachbereiches Kommunikationsdesign<br />

1991 erscheint das Buch,<br />

„Desktop-Fotografik“<br />

2010 Kulturpreis Landkreis Mainz-Bingen<br />

2013 Eröffnung der eigenen Galerie in<br />

Charco del Palo, <strong>Lanzarote</strong><br />

Lebt und arbeitet in Bodenheim und auf <strong>Lanzarote</strong><br />

Ausstellungen in<br />

Saarbrücken, Tübingen, Karlsruhe, Hamburg,<br />

Berlin, Bremen, Leer, Bergkamen, Pirmasens,Trier,<br />

Mainz, Münster, Bodenheim, Jugenheim, Ingelheim,<br />

Saarlouis, Luxemburg, Warschau,<br />

<strong>Lanzarote</strong>: Arrecife (Galerie El Aljibe), Nazaret<br />

(LagOmar), Haria, Teguise und Tias.<br />

www.lott-art.de<br />

www.lott-art-lanzarote.de<br />

www.lott-art-aktuell.de<br />

lott-art@arcor.de


<strong>Lanzarote</strong><br />

<strong>Fotografie</strong> <strong>Dieter</strong> <strong>Lott</strong>

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