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Verglasungsrichtlinien Glas Marte UNIGLAS - Infofolder

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Verglasungssysteme<br />

Bei der Berechnung der U w<br />

–Werte ist Formel (1) in DIN<br />

ISO EN 10077-1 entsprechend um einen Y <strong>Glas</strong>-<strong>Glas</strong><br />

multipliziert<br />

mit der Länge des rahmenlosen Stoßes zu erweitern.<br />

Bei der statischen Berechnung sind die Gläser am rahmenlosen<br />

Stoß frei beweglich zu berechnen und zu bemessen.<br />

Alternativ ist es möglich, die Gläser zur gegenseitigen<br />

Aussteifung heranzuziehen und die „Wetterfuge“<br />

statisch tragend auszuführen. Die konstruktive Verklebung<br />

ist bei der statischen Berechnung zu berücksichtigen.<br />

Das Isolierglas muss in diesem Fall EN 13022-3<br />

entsprechen und kraftschlüssig mit der Unterkonstruktion<br />

verbunden sein, um die Auflagerkräfte ableiten zu<br />

können. Es muss sichergestellt sein, dass die Fuge bis<br />

zur vollständigen Aushärtung nicht belastet wird.<br />

Nationale Anforderungen, Landesbauordnungen, in den<br />

Technischen Baubestimmungen gelistete Normen, Bauregelliste,<br />

Brandschutzanforderungen usw. sind zu beachten.<br />

Die nicht tragende Wetterfuge sollte mindesten<br />

b · t = 8 mm · 0,5 · b (≥ 6 mm) betragen, sonst<br />

nach statischer Berechnung. 1 K-Silikon kann nur bis<br />

zu einer bestimmten Fugentiefe zuverlässig vernetzen.<br />

Die Empfehlungen des Klebstoffherstellers sind daher<br />

strikt zu beachten. <strong>UNIGLAS</strong> ® empfiehlt bei größeren<br />

Fugentiefen als 12 mm die Verwendung von 2 K-Silikon.<br />

Für eine dauerhaft funktionierende Verglasung ist besonders<br />

darauf zu achten, dass Schädigungen durch folgende<br />

Einflüsse vermieden werden:<br />

n andauernde Feuchtigkeit oder Wasser auf dem<br />

Randverbund,<br />

n UV-Strahlung am Randverbund,<br />

n nicht geplante Lasteinwirkungen auf Isolierglas<br />

und Fuge,<br />

n unverträgliche Materialien (vgl. Kap. 6)<br />

Sofern die Stoßfuge nicht komplett mit Silikon ausgefüllt<br />

und die Fugentiefe begrenzt wird, kann die Begrenzung<br />

mittels geschlossenzelliger PE-Rundschnur, Silikonprofilen<br />

usw. erfolgen. Auch für diese Materialien ist die<br />

Verträglichkeit nachzuweisen. Zur Vermeidung der permanenten<br />

Feuchtigkeitseinwirkung auf dem Isolierglasrandverbund<br />

ist bei dieser Konstruktionsvariante für eine<br />

dauerhaft funktionierende Entwässerung und „Falzbelüftung“<br />

zum Dampfdruckausgleich Sorge zu tragen.<br />

Ist zum UV-Schutz des Randverbundes eine Blechabdeckung<br />

vorgesehen, muss vor dem Aufkleben des Bleches<br />

die Klebe- oder Wetterfuge komplett ausgehärtet<br />

sein. Die Dauer der Aushärtung ist von der Außentemperatur<br />

abhängig und kann beim Klebstoffhersteller nachgefragt<br />

werden. Die Verklebung des Bleches muss zur<br />

Vermeidung von Kondensat und damit Adhäsionsverlust<br />

lunkerfrei mit einem mit dem System verträglichen und<br />

geeigneten Klebstoff erfolgen. Nach Erfahrung der UNI-<br />

GLAS ® ist die Lunkerfreiheit schwer zu erreichen.<br />

Für die Ausführung die einfachste Form ist die Stufe der<br />

äußeren <strong>Glas</strong>scheibe mit Silikon zu schwärzen. Hierbei<br />

können in geringen Umfang Schlieren sichtbar werden.<br />

Die Butylschnur hat einen anderen schwarzen Farbton<br />

als der Sekundärdichtstoff und hebt sich ab. Dabei ist zu<br />

berücksichtigen, dass produktionsbedingt die Verpressung<br />

der Butylschnur nicht absolut gleichmäßig erfolgen<br />

kann. So kann ein absolut vertikaler Verlauf der Dichtstoffkante<br />

ebenso wenig garantiert werden wie die Vermeidung<br />

kleiner Nester zwischen Primär- und Sekundärdichtstoff.<br />

Bei Beschichtungen in Ebene 2 sowie 5 bei<br />

3-fach Isolierglas oder auch bei Sonnenschutzglas werden<br />

Schleifspuren oft auch als Spektralfarben sichtbar.<br />

All diese Merkmale stellen keinen Reklamationsgrund dar.<br />

<strong>UNIGLAS</strong> ® empfiehlt daher als formal und technisch beste<br />

Lösung eine Teilbedruckung oder -emaillierung der Scheiben<br />

2 mm über den Randverbund hinweg in Verbindung<br />

mit der Verwendung eines schwarzen, wärmetechnisch<br />

verbesserten Abstandhalters.<br />

5.6 Rosenheimer Tabelle<br />

„Beanspruchungsgruppen<br />

zur Verglasung von Fenstern“<br />

In der Tabelle zur Ermittlung der Beanspruchungsgruppen<br />

zur Verglasung von Fenstern ist die zutreffende Beanspruchungsgruppe<br />

1 – 5 und damit das erforderliche<br />

Verglasungssystem V a1<br />

– V a5<br />

bzw. V f3<br />

– V f5<br />

festzulegen.<br />

Nach DIN 18545, Teil 2, sind die Dichtstofftypen in 5<br />

Anforderungsgruppen mit den Buchstaben A-E festgelegt<br />

und im Teil 3 der gleichen Norm den Verglasungssystemen<br />

der „Rosenheimer Tabelle“ zugeordnet. Die<br />

Einordnung der Dichtsysteme erfolgt durch die Dichtmittelhersteller.<br />

Diese tragen allein die Verantwortung für ihre<br />

Angaben.<br />

uni<strong>Glas</strong> ® | 31

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