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Die vergessenen Könige
von Karl-Heinz Schroers
Spricht man vom Schützenfest, dann
hat ein jeder seine eigene Vorstellung
davon. Die Einen halten es für eine
längst abzuschaffende Spießigkeit aus
vergangenen Zeiten, andere sehen nur
ein allgemeines, unmäßiges Trinkgelage,
dritte wiederum haben viel ehrliche
und aufrichtige Freude an dem bunten
und geselligen Treiben, sie pflegen die
heimische Tradition und versuchen,
Liebgewonnenes in der heutigen Zeit
zu erhalten, und wieder andere nehmen
ihre Aufgabe beim Schützenfest
ernst, sehr ernst, manche sogar bierernst,
also zu ernst. Sie sprechen dann
von Schützenehre, und meinen doch
nur ihre verquasten Vorstellungen von
Traditionspflege, sie reden von Waffen-
schande, wenn jemand einen Uniformrock
überzieht, der ihm nicht zusteht
und sie handeln nach dem unseligen
Motto vieler Karnevalisten „Beim Humor
verstehen wir keinen Spaß“.
Wenn also auch manche eifrige Schützenbrüder
es in ihrem begeisterten
Engagement schon mal übertreiben,
so muss dennoch bei den Umzügen
eine gewisse Ordnung herrschen. Jeder
muss wissen, wo sein Platz ist und
vor allem die kommandieren Offiziere
müssen ihre Aufgabe und Kommandos
beherrschen, damit nicht jeder herumläuft
wie es ihm gerade gefällt. Denn
eine ungeordnete Hammelherde macht
noch lange keinen Schützenzug aus,
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