02.05.2017 Aufrufe

Nordkurier Ratgeber "Fahrt ins Blaue"

Unsere Ratgeber-Ausgabe für die Region Peene-Müritz.

Unsere Ratgeber-Ausgabe für die Region Peene-Müritz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong><br />

Blaue!<br />

Leseröffnen ihreGarage<br />

Es gibtsie,die wahren Autoliebhaber, die<br />

Sammler,die weder Arbeit noch Rost<br />

scheuen. Wirhaben sie besucht.<br />

Keine Angstvorm Schrauben<br />

Angesichtsmoderner Technik schrecken<br />

viele vorm Schrauben am Auto zurück. Wir<br />

zeigen, wasSie selbst machen können.<br />

Einer für alle<br />

Im kleinen Örtchen Kublank teilen sich<br />

die Bewohner einen Elektro-Flitzer, um<br />

zumArztoder zu Freunden zu fahren.<br />

SP0526<br />

08<br />

Foto: Nicole WeihmaNN


SEITE 2 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Inhalt<br />

05<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

Leser öffnen ihre Garagen<br />

Wir haben sie gesucht und gefunden,<br />

die besonderen Automodelle<br />

und ihre Sammler. 05<br />

Mut zum Schrauben<br />

WasSie heute noch selbst<br />

machen können. 08<br />

Heiße Öfen!<br />

Motorisierte Zweiräder aus der<br />

DDR konnten es mit der Weltspitze<br />

aufnehmen. 10<br />

<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Blaue<br />

Bulli, Zeltwagen &Co. –Mit dem<br />

eigenen Fahrzeug die Welt bereisen,<br />

ist ein Lebensgefühl. 12<br />

Schilderwald<br />

Sie wundern sich über die<br />

Verkehrsregeln in Deutschland?<br />

Dann staunen sie über die<br />

Hürden in anderen Ländern. 14<br />

Idiotentest<br />

Wassich hinter der Untersuchung<br />

wirklich verbirgt. 16<br />

20<br />

Machen Sie mit bei unserem<br />

Auto-Quiz. FOTO: ivASHSTUDiO -FOTOLiA.cOM<br />

18<br />

Das Auto der Zukunft fährt von alleine.<br />

FOTO: GOOGLE<br />

Diese Auto-Schätze verstecken sich im Nordosten.<br />

12<br />

FOTO: KONrAD WEGENEr<br />

Bulli, Pick-up<br />

oder Wohnmobil<br />

–mit dem Auto<br />

auf Abenteuer-<br />

Tour in der<br />

Natur. FOTO: PrivAT<br />

viele haben ja ein ganz<br />

besonderes verhältnis zu ihrem<br />

Auto –jeder Fünfte spricht<br />

sogar von Liebe. Und so werden<br />

die Blech-Gefährten dann auch<br />

zärtlich „Bärchen“, „Schnuckel“<br />

oder „Horschti“ genannt,<br />

gewienert, aufgemotzt und<br />

vor allem ausgeführt. Ob auf<br />

dem Weg zur Arbeit oder bei<br />

der <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Blaue –Autos<br />

sind längst zuHauptfiguren in<br />

unserem Leben geworden. Was<br />

wir unter der Haube noch selbst<br />

reparieren können, warum fast<br />

alle einen SUv fahren und ob<br />

das Auto bald fliegen lernt –diesen<br />

und anderen Fragen gehen<br />

wir im <strong>Nordkurier</strong> ratgeber<br />

nach. Steigen Sie ein und gehen<br />

Sie mit uns auf Tour!<br />

Stefanie Lanin<br />

redakteurin<br />

ratgeber@nordkurier.de<br />

Trend SUV<br />

Washinter der Liebe zu den<br />

Riesen steckt. 17<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

So wird sich das beliebteste Fortbewegungsmittel<br />

entwickeln. 18<br />

23<br />

24<br />

Mit der „Ente“ nach Athen<br />

Wie das leuchtend rote Auto<br />

für einen Warener zum Familienmitglied<br />

wurde. 27<br />

Weltanschauung<br />

Zwei Neustrelitzer verdanken<br />

ihrem Automobil Erfahrungen<br />

aus aller Herren Länder. 31<br />

Leinwand-Helden. FOTO: JAN-PETEr KASPEr<br />

Diese Modelle rollen 2017 auf uns zu.<br />

FOTO: ULi DEcK<br />

Anzeige<br />

Einfachmal! FürRenaultentscheiden<br />

CAPTUR und KADJAR –die SUV-Modellevon Renault.<br />

z. B. Renault CAPTUR Life ENERGYTCe 90<br />

mtl. 111,– €<br />

Fahrzeugpreis ** 13.537,20€.NachAnzahlung von0,- €Nettodarlehensbetrag 13.537,20€,48Mon. Laufzeit (47 Ratenà111,- €und eine Schlussrate:8.320,20 €),Gesamtlaufleistung 40.000 km, eff.Jahresz<strong>ins</strong><br />

0,00 %, Sollz<strong>ins</strong>satz(geb.)0,00 %Gesamtbetragder Raten5.217,00 €. Gesamtbetrag inkl. Anzahlung 13.537,20 €. EinFinanzierungsangebot für Privatkunden derRenault Bank, Geschäftsbereichder RCI Banque<br />

S.A. Niederlassung Deutschland,Jagenbergstr.1,41468 Neuss.<br />

Renault Captur ENERGY TCe 90 :Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,0; außerorts: 4,5; kombiniert: 5,1; CO2-Emissionen kombiniert: 114 g/km. Renault Captur und Renault Kadjar: Gesamtverbrauchkombiniert(l/100<br />

km): 6,2 –3,6; CO2-Emissionen kombiniert: 139 –95g/km(WertenachEU-Messverfahren).<br />

AUTOHAUS PIAHOWIAK GMBH &CO. KG<br />

www.piahowiak.de<br />

AutohausJung GmbH • Kranichstr.1·17235 Neustrelitz ·Tel.: 03981 445494<br />

AutohausSchwartz•Am Bornbruch14·17139 Gielow ·Tel.: 039957 20434<br />

HellfelderStr.8·17039 Neubrandenburg·Tel.:0395 430430<br />

Neubrandenburger Str.14·17098 Friedland · Tel.:039601 30130<br />

Heinrich-Scheven-Str.1·17192 Waren-Müritz·Tel.:03991 611610<br />

AutoSchoknecht GmbH • Auf demVietsmorgen 1·17166 Teterow ·Tel.: 03996 172118<br />

AutohausMochow•Pasewalker Str.25a·17321 Löcknitz ·Tel.: 039754 20839<br />

*Für Renault Kadjar: 2JahreRenault Neuwagengarantie und 3JahreRenault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach derNeuwagengarantie)für 60 Monatebzw.100.000 km ab Erstzulassung gem.Vertragsbedingungen. **Abbildungzeigt Renault<br />

Captur Intens, Renault Kadjar BOSE Edition, jeweils mit Sonderausstattung.


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 3<br />

Kurz &<br />

Knackig<br />

Tipps, Trends und Gerichtsurteile –was gibt<br />

es Neues inder Welt der Autos? Lutz Reuter,<br />

Danilo Vitense und Martin Lindner haben<br />

Aktuelles rund ums Fahren, Kaufen und<br />

Leben mit Automobilen zusammengestellt.<br />

<strong>Ratgeber</strong>-App<br />

fürs e-Auto<br />

Bochum. Sie wollen sich<br />

gerne ein Elektrofahrzeug<br />

anschaffen, sind sich aber<br />

noch unschlüssig? Rat gibt<br />

es direkt aus der Wissenschaft.<br />

„EValation“ heißt<br />

die App, die von Ingenieuren<br />

an der Ruhr-Universität<br />

Bochum entwickelt<br />

wurde. Sie soll eine Entscheidungshilfe<br />

sein, ob<br />

sich der Umstieg vom Benziner<br />

auf ein Elektroauto<br />

lohnt und welches Fahrzeugmodell<br />

am besten zu<br />

den Bedürfnissen passt.<br />

Dazu können Fahrer<br />

ihre Strecken mit dem<br />

Smartphone aufnehmen.<br />

Aus den gesammelten<br />

Daten erzeugt das Programm<br />

eine Liste von Fahrzeugmodellen,<br />

die die Anforderungen<br />

der Fahrer am<br />

besten erfüllen würden.<br />

Dabei ist die Reichweite, die<br />

durchschnittlich gefahren<br />

werden muss, ein entscheidendes<br />

Kriterium. Erhältlich<br />

ist die mehrsprachige<br />

Android App für 1,49 Euro.<br />

Fahrerlose<br />

Autorennen<br />

London. Ob es spannend<br />

ist, einem Autorennen<br />

zuzusehen, wenn keine<br />

Fahrer hinterm Lenkrad<br />

sitzen und der Computer<br />

die Steuerung übernimmt<br />

–das dürfte wohl unter<br />

Motorsport-Fans umstritten<br />

sein. Die Macher von<br />

Roborace wollen es aber<br />

darauf ankommen lassen<br />

und der Idee einer Rennserie<br />

für autonome Fahrzeuge<br />

eine Chance geben.<br />

Die Rennautos funktionieren<br />

ausschließlich mit<br />

Elektromotoren, die eine<br />

Spitzengeschwindigkeit<br />

von mehr als 320 km/h erreichen.<br />

Das weltweit erste<br />

fahrerlose E-Rennauto<br />

wiegt 975 Kilogramm und<br />

wurde von Daniel Simon<br />

entworfen, der für Hollywood<br />

Science-Fiction-Filme<br />

wie Tron: Legacy, Oblivion<br />

und Captain America gearbeitet<br />

hat. Noch in diesem<br />

Jahr soll das Robocar<br />

erstmals vor Publikum auf<br />

die Strecke gehen.<br />

Reiseübelkeit den Kampf angesagt:<br />

endlich wird nach einer Lösung gesucht<br />

aachen. Eine fahle Gesichtsfarbe<br />

des oft hinten sitzenden<br />

Fahrzeug<strong>ins</strong>assen<br />

ist bei Reiseübelkeit letzte<br />

Warnung vor dem drohenden<br />

Ungemach. Ursache des<br />

Phänomens sind Fehlanpassungen<br />

im Gehirn, das Signale<br />

des Gleichgewichtssinns<br />

nicht korrekt mit denen des<br />

Auges abgleicht.<br />

Zwei Drittel aller Menschen<br />

war im Auto irgendwann<br />

schon einmal schlecht,<br />

rund ein Drittel litt bereits<br />

an Übelkeits-Symptomen.<br />

Kinder und Jugendliche sind<br />

am schlimmsten betroffen,<br />

<strong>ins</strong>besondere, wenn sie beim<br />

Autofahren lesen, Filme anschauen<br />

oder mit Videospielen<br />

beschäftigt sind.<br />

Eine von Ford in Auftrag<br />

gegebene Studie zeigt, dass<br />

selbst Erwachsenen, die<br />

unterwegs auf Bildschirme<br />

starren, nach durchschnittlich<br />

nur zehn Minuten übel<br />

Zur Strafe <strong>ins</strong> Leichenhaus<br />

BangKoK. Als drastische Erziehungsmaßnahme<br />

haben<br />

Richter in Thailand mehrere<br />

Tausend Verkehrssünder zur<br />

Arbeit in die Notaufnahmen<br />

von Krankenhäusern oder<br />

<strong>ins</strong> Leichenhaus geschickt.<br />

Allein in einem der<br />

größten Krankenhäuser<br />

der Hauptstadt Bangkok<br />

mussten mehr als<br />

2000 verurteilte Auto- und<br />

Motorradfahrer antreten.<br />

Im Leichenhaus mussten sie<br />

zum Beispiel die Schränke<br />

putzen, in denen die Toten<br />

aufbewahrt werden. Ein Verkehrssünder,<br />

der betrunken<br />

wurde. Babys werden nicht<br />

reisekrank, die Anfälligkeit<br />

für Reiseübelkeit im Auto<br />

kommt erst mit dem Moment,<br />

wenn sie zu laufen anfangen;<br />

aber auch Haustiere<br />

können von Reiseübelkeit<br />

betroffen sein.<br />

Ford arbeitet daran, auslösende<br />

Faktoren für die<br />

Reiseübelkeit zu reduzieren.<br />

Bei Tests im Ford Research<br />

and Innovation Center in<br />

Aachen wurde festgestellt,<br />

dass Mitfahrern weniger übel<br />

wird, wenn Bildschirme im<br />

Innenraum des Fahrzeugs<br />

höher montiert werden und<br />

die vorausliegende Straße<br />

gut gesehen werden kann.<br />

Experimentell werden nun<br />

alternative Wege erforscht,<br />

wie der <strong>Fahrt</strong>verlauf von Passagieren<br />

besser eingesehen<br />

werden kann, sodass sich<br />

die Sinne besser auf kurvenreiche<br />

Straßen e<strong>ins</strong>tellen<br />

können.<br />

dpp<br />

am Steuer erwischt worden<br />

war, gab sich anschließend<br />

sehr geläutert. „Ich will nie<br />

wieder trinken“, sagte der<br />

25-Jährige.<br />

Thailands Straßen gehören<br />

zu den gefährlichsten<br />

der Welt. Nach einer Studie<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO kommen auf<br />

eine Million Einwohner pro<br />

Jahr 362 Verkehrstote. Nur<br />

in Libyen ist es noch gefährlicher<br />

mit 24237 Verkehrstoten<br />

pro Jahr.Zum Vergleich:<br />

In Deutschland kamen vergangenes<br />

Jahr 3214 Menschen<br />

ums Leben.<br />

Kinder und Jugendliche sind von Reiseübelkeit häufiger<br />

betroffen, <strong>ins</strong>besondere beim Lesen.<br />

FoTo: FoRD/Dpp<br />

Unbelehrbare Raser<br />

münchen. Werimmer wieder<br />

gegen die Regeln im<br />

Straßenverkehr verstößt,<br />

muss im Einzelfall bei einem<br />

erneuten Vergehen härtere<br />

Strafen befürchten, als für<br />

das einzelne Delikt an sich<br />

üblich sind.<br />

Das geht aus einem<br />

Urteil des Amtsgerichts<br />

München hervor, auf das<br />

der ADAC hinweist. In diesem<br />

Fall fuhr ein Mann<br />

22 km/h schneller als erlaubt.<br />

Gegen das Bußgeld<br />

legte er aber E<strong>ins</strong>pruch ein,<br />

ein Gericht musste klären.<br />

Dieses verurteilte den Fahrer<br />

zur doppelten Geldbuße<br />

als laut Bußgeldkatalog üblich.<br />

Zu diesen 160 Euro kam<br />

außerdem noch ein Monat<br />

Fahrverbot. Das wäre eigentlich<br />

erst bei zwei Verstößen<br />

binnen zwölf Monaten mit<br />

mehr als 26 km/h Übertretung<br />

zwingend gewesen.<br />

Doch der Mann konnte<br />

ein e<strong>ins</strong>chlägiges Verstoßregister<br />

vorweisen. In den vier<br />

Jahren zuvor sei er achtmal<br />

zwischen 21 und 46 km/h<br />

zu schnell gefahren. In fünf<br />

anderen Fällen sei er trotz<br />

Fahrverbot Auto gefahren.<br />

Az.: 911OWi 437Js150260/16<br />

Hätten Sie es gewusst?<br />

WiesBaden. Parkuhr kaputt<br />

–was nun? Dürfen Autofahrer<br />

jetzt ohne Weiteres kostenlos<br />

auf der Parkfläche<br />

stehen bleiben? Ja, glauben<br />

rund ein Drittel der Befragten<br />

einer Studie des Kfz-Direktversicherers<br />

R+V24.<br />

Ein Irrtum, wie Expertin<br />

Sina Schmitt aufklärt: „Gibt<br />

es für die Parkfläche noch<br />

andere funktionierende<br />

Automaten, muss dort ein<br />

Ticket gelöst werden. Ansonsten<br />

gilt: Parkscheibe<br />

auslegen.“ Wie eine Parkscheibe<br />

auszusehen hat, ist<br />

in Deutschland, wie mag es<br />

anders sein, in der Straßenverkehrsordnung<br />

exakt festgelegt:<br />

So muss die Scheibe<br />

ein blaues Rechteck mit<br />

weißer Schrift sein (11 cm<br />

breit, 15 cm hoch). Des Weiteren<br />

darf keine Werbung<br />

auf der Vorderseite stehen<br />

und die Uhrzeit muss im<br />

24-Stunden-Format angezeigt<br />

werden.<br />

Ach ja, die genormte<br />

rechteckige blaue Parkscheibe<br />

sollte von außen gut<br />

sichtbar sein. Jetzt muss der<br />

Fahrer nur noch darauf achten,<br />

dass er die Uhr richtig<br />

eingestellt hat: den weißen<br />

Pfeil auf die halbe Stunde,<br />

die auf ihre Ankunft folgt.<br />

Was gilt, wenn der Automat<br />

zickt? FoTo: VeRoNiKA MüLLeR<br />

Wie der Mensch das Laufen verlernte<br />

BieLefeLd. Was heutzutage<br />

als Chroniken über das<br />

Automobil auf dem Markt<br />

zu finden ist, beginnt meist<br />

mit der Erfindung des Wagens<br />

von Karl Benz und Gottfried<br />

Daimler im Jahr 1886.<br />

Aber was war vorher? Kam<br />

das Auto aus dem Nichts? Im<br />

Gegenteil. Erst eine unglaubliche<br />

Vielzahl von Vorarbeiten,<br />

Erfindungen, Ideen und<br />

Fantasien führten zu unserem<br />

liebsten Fortbewegungsmittel<br />

und dem Straßenverkehr<br />

der heutigen Zeit.<br />

So zum Beispiel der Motor<br />

von Siegfried Marcus, die Erfindung<br />

der Dampfmaschine,<br />

das Fahrrad, der Asphalt,<br />

sogar Verkehrsregeln wie die<br />

ersten Innenstadt-Fahrverbote<br />

im alten Rom.<br />

Roland Löwisch hat das<br />

Unmögliche gewagt und<br />

erzählt die Geschichte des<br />

Buchtipp<br />

Roland Löwisch: Auto-Mobilität.Wie der Mensch das<br />

Laufen verlernte–500000 v. Chr.bis heute.<br />

Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat,<br />

600 Seiten,Preis:ab79Euro.<br />

ISBN: 978-394-215-3041<br />

Automobils von Anfang an.<br />

Herausgekommen ist dabei<br />

ein wahrlich mächtiges<br />

Nachschlagewerk, das alle<br />

wichtigen Fakten miteinander<br />

verbindet und präzise<br />

Informationen liefert.<br />

Autofahrer zu Unrecht zur Kasse gebeten<br />

hannover. Autofahrer müssen<br />

nach einem Wildunfall<br />

nicht für die Bergung und<br />

Entsorgung des getöteten<br />

Tieres bezahlen. Das hat das<br />

Verwaltungsgericht Hannover<br />

entschieden. Ende 2016<br />

hatte Niedersachsens Landesstraßenbaubehörde<br />

damit<br />

begonnen, Autofahrer für<br />

die Beseitigung zur Kasse<br />

zu bitten. Da sich meist ein<br />

örtlicher Jäger um das überfahrene<br />

Tier kümmert, sei<br />

der Autofahrer aber nicht<br />

zuständig, urteilte das Gericht.<br />

Der Jäger könne dem<br />

Autofahrer die Beseitigung<br />

des Tieres nach gängiger<br />

Rechtssprechung nicht in<br />

Rechnung stellen.<br />

Dies sei auch nicht über<br />

den Umweg der Straßenbaubehörde<br />

möglich, an<br />

die der Jäger eine Rechnung<br />

richte, die die Behörde dann<br />

mit einem Bearbeitungsaufschlag<br />

an den Autofahrer<br />

weiterreiche, stellte das Gericht<br />

klar.Die Berufung beim<br />

Oberverwaltungsgericht<br />

wurde wegen der grundsätzlichen<br />

Bedeutung der Frage<br />

zugelassen. In den vom Gericht<br />

entschiedenen Fällen<br />

ging es um Unfälle in der Region<br />

Hannover, nach denen<br />

ein Autofahrer 148,79 Euro<br />

für ein überfahrenes Wildschwein<br />

und ein anderer<br />

129,16 Euro für ein gerammtes<br />

Reh zahlen sollte. Noch<br />

üppiger fiel die Rechnung<br />

für einen Thüringer aus, der<br />

im Kreis Göttingen ein Reh<br />

überfuhr und 396,08 Euro<br />

überweisen sollte.<br />

Alle Bescheide wurden<br />

vom Gericht aufgehoben.<br />

Wichtig sei es für Autofahrer<br />

in jedem Fall, den Jäger<br />

hinzuzurufen, damit ein<br />

möglicherweise verletzt in<br />

den Wald gelaufenes Tier von<br />

seinem Leiden erlöst werden<br />

kann. Die Straßenbaubehörde<br />

hatte die Autofahrer zur<br />

Kasse bitten wollen, weil das<br />

getötete Tier eine erhebliche<br />

Verunreinigung der Straße<br />

darstelle. Das Gericht in<br />

Hannover stellte allerdings<br />

klar, dass das überfahrene<br />

Wild dem Jagdrecht unterliege<br />

–unabhängig davon,<br />

ob die Straße tatsächlich verunreinigt<br />

wurde oder nicht.<br />

Az: 7A5245/16 u.a.<br />

Bei Verkehrsunfällen mit Wild sollte immer der Jäger<br />

hinzugerufen werden.<br />

FoTo: JULiAN STRATeNScHULTe


SEITE 4 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Rettungsgasse Richtig Bilden<br />

Im Stau sofort Platz machen<br />

Hamburg. Ein Rettungswagen<br />

versucht, sich mit Blaulicht<br />

und Mart<strong>ins</strong>horn seinen Weg<br />

zwischen den Autos hindurch<br />

zu bahnen. Das Problem:<br />

Einige fahren ein Stück nach<br />

rechts, andere nach links, und<br />

manche bewegen sich gar<br />

nicht. „Wir erleben im E<strong>ins</strong>atz<br />

alles, von absolut vorbildlichem<br />

Verhalten bis hin zu<br />

größtmöglicher Unsicherheit“,<br />

beschreibt René Schönhardt<br />

von der Polizei Hamburg.<br />

Dabei ist seit diesem<br />

Jahr klar geregelt, wie die<br />

Rettungsgasse gebildet werden<br />

muss: Unabhängig von<br />

der Anzahl der Spuren muss<br />

die ganz linke Spur nach links<br />

ausweichen und die anderen<br />

nach rechts. Allerdings gebe<br />

es häufig noch Probleme, weil<br />

die Fahrzeuge nicht mehr<br />

Platz machen könnten, wenn<br />

sich etwa auf der Autobahn<br />

der Stau schon gebildet hat.<br />

Wie und wann E<strong>ins</strong>atzfahrzeugen<br />

Platz gemacht<br />

werden muss, ist inden Paragrafen<br />

35 und 38 der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO)<br />

geregelt. Unterschieden wird<br />

hier zwischen Sonderrechten<br />

und dem Wegerecht.<br />

Wer imWeg steht,<br />

riskiert ein bußgeld<br />

„Unter Sonderrecht versteht<br />

man die vollständige<br />

oder teilweise Befreiung von<br />

den Vorschriften der StVO“,<br />

erklärt Daniela Mielchen,<br />

Fachanwältin für Verkehrsrecht<br />

aus Hamburg. Hierzu<br />

gehöre das Überfahren roter<br />

Ampeln ebenso wie das<br />

Fahren im Gegenverkehr oder<br />

das Übertreten des Tempolimits.<br />

Sonderrechte seien<br />

zudem nicht anBlaulicht und<br />

Mart<strong>ins</strong>horn gebunden und<br />

könnten nicht nur von Polizei,<br />

Krankenwagen oder Feuerwehr<br />

in Anspruch genommen<br />

werden, sondern zum Beispiel<br />

auch von Zivilfahndern oder<br />

dem Zoll, erklärt Mielchen.<br />

Paragraf 38 regelt das Wegerecht.<br />

„Wenn sich beispielsweise<br />

ein Krankenwagen mit<br />

Blaulicht und Mart<strong>ins</strong>horn<br />

nähert, nimmt erWegerecht<br />

in Anspruch, und alle anderen<br />

Verkehrsteilnehmer müssen<br />

sofort Platz machen“, so<br />

Mielchen. Blaues Blinklicht<br />

allein hingegen gewähre<br />

keinen Vorrang, mahne aber<br />

zu erhöhter Vorsicht. Der<br />

Fahrer des E<strong>ins</strong>atzfahrzeugs<br />

muss sich daher an die StVO<br />

halten. Dass gerade in der<br />

Stadt oft nicht schnell genug<br />

Platz gemacht wird, liegt<br />

nach Ansicht von Polizist<br />

Schönhardt auch daran, dass<br />

Autofahrer mitunter vor einer<br />

roten Ampel stehend nicht<br />

über die Haltelinie fahren<br />

würden. Doch selbst wer in<br />

so einem Fall geblitzt wird,<br />

muss mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

kein Bußgeld zahlen.<br />

„Empfehlenswert ist es, sich<br />

Datum, Uhrzeit und Art des<br />

E<strong>ins</strong>atzfahrzeugs zu notieren,<br />

für das man Platz gemacht<br />

hat“, sagt Sefrin. Komme<br />

dann ein Bußgeldbescheid <strong>ins</strong><br />

Haus, könne der Autofahrer<br />

mit Hilfe dieser Angaben<br />

seinen E<strong>ins</strong>pruch begründen.<br />

Wer stehen bleibt und das<br />

E<strong>ins</strong>atzauto behindert, riskiere<br />

ein Bußgeld von 20Euro.<br />

Anzeige<br />

Kann mehrals<br />

Siebezahlen müssen.<br />

Freude am Fahren<br />

NEHMEN SIE<br />

ALLES MIT.<br />

DER BMW2er ACTIVE UND GRAN TOURER.<br />

JETZT FÜR 0,9%FINANZIEREN.<br />

Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />

Volkswagen Amarok V6 3.0 TDI<br />

4MOTION Highline AVENTURA<br />

EZ: 09 /2016, 5.700 km, 165kW /224 PS,<br />

Automatik, Klimaautomatik, Bordcomputer,<br />

Multifunktionslederlenkrad,<br />

Standheizung mit Funkfernbedienung,<br />

Navigation, Bluetooth-Freisprecheirichtung,<br />

Rückfahrkamera, Sitzheizung, 20‘‘<br />

LM, Anhängerkupplung (starr), Leder,<br />

Rollcover, Tempomat<br />

52.899,- ¤*<br />

Bis zu 2.500 € 1<br />

Preisvorteil.<br />

Die komfortablen Caddy Plus-Pakete.<br />

Da steckt mehr drin. Denn ganz gleich, ob für den Caddy<br />

Trendline, Comfortline oder Highline –für jeden Caddy gibtes<br />

jetzt das perfekte Plus-Paket. Und das bei bis zu 2.500 €<br />

Preisvorteil 1 ,kombinierbarmit der attraktiven Inzahlungnahmeprämie<br />

2 und dem Caddy Sorglos-Paket 3 .<br />

Egal, was Sie vorhaben, mit den BMW 2er Modellen Active Tourer und Gran Tourer sind Sie immer<br />

voll flexibel. Dynamik und BMW typisches Design, ein hochwertig verarbeiteter Innenraum<br />

und praktische Ausstattungsmöglichkeiten passen perfekt zuIhrem aktiven Leben. Entdecken<br />

Sie aufregende Sportlichkeit –<strong>Fahrt</strong> für <strong>Fahrt</strong>, Tour für Tour. Vereinbaren Sie jetzt Ihre persönliche<br />

Probefahrt.<br />

Unser Finanzierungsbeispiel:BMW 216i Active Tourer<br />

Schwarz uni, Stoff Anthrazit, 16" LM Rader VSpeiche, Regensensor, Ablagepaket,<br />

Klimaanlage, USB Schnittstelle, Armauflage vorn, Bluetooth Schnittstelle<br />

Fahrzeugpreis:<br />

Zielfinanzierung<br />

Anzahlung:<br />

Laufzeit:<br />

Nettodarlehensbetrag:<br />

Darlehensgesamtbetrag:<br />

26.400,00 EUR<br />

4.700,00 EUR<br />

36 Monate<br />

19.621,77 EUR<br />

20.088,00 EUR<br />

Zielrate:<br />

Sollz<strong>ins</strong>satz p.a.*:<br />

Effektiver Jahresz<strong>ins</strong>:<br />

Monatliche<br />

Finanzierungsrate:<br />

15.048,00 EUR<br />

0,90 %<br />

0,90 %<br />

144,00 EUR<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts: 6,7 l/100 km, außerorts: 4,6 l/100 km, kombiniert: 5,4 l/100 km,<br />

CO2-Emission kombiniert: 123 g/km, Energieeffizienzklasse: B.<br />

Zzgl. 890,00 EUR für Zulassung, Transport und Überführung.<br />

Ein unverbindliches Finanzierungsbeispiel der BMW Bank GmbH, Heidemannstr. 164, 80939 München, alle Preise inkl. 19 %<br />

MwSt; Stand 04/2017. Fahrzeug ausgestattet mit Schaltgetriebe.<br />

*gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit<br />

Wir vermitteln Finanzierungsverträge ausschließlich an die BMW Bank GmbH, Heidemannstr. 164, 80939 München.<br />

BMW 2+1 Gewährleistung: Über die gesetzliche zweijährige Händlergewährleistung hinaus können Sie im Falle eines technischen<br />

Mangels bis zum Ende des 36. Monats nach erstmaliger Auslieferung oder Erstzulassung des Fahrzeugs (maßgeblich<br />

ist der frühere Zeitpunkt) Nachbesserung nach Maßgabe des BMW Qualitätsbriefs verlangen. Weitere Informationen unter<br />

www.bmw.de/qualitaetsbrief oder bei Ihrem BMW Partner.<br />

Autohäuser<br />

Volkswagen Caddy 2.0 TDI<br />

Generation Four<br />

EZ: 03 /2016, 3.695 km, 110 kW /150 PS,<br />

Fortanarot Metallic, Diesel ,Klimaautomatik,<br />

Bordcomputer, Multifunktionslederlenkrad,<br />

Servotronic, CD-Radio,<br />

Freisprecheinrichtung, Berganfahrassistent,<br />

Müdigkeitserkennung; Reifendruckkontrolle;<br />

Parksensoren; Tempomat,<br />

Anhängerkupplung, Leichtmetallfelgen,<br />

NSW<br />

23.950,- ¤<br />

Volkswagen Multivan T62.0 TDI<br />

DSG Trendline<br />

EZ: 02 /2016, 9.656 km, 110 kW /150 PS,<br />

dunkle Scheiben hinten, Automatik,<br />

Parksensoren, Mobiltelefon-Schnittstelle,<br />

Radio USB-Schnittstelle, Klimaanlage,<br />

Sitzheizung, Lederlenkrad, Fahrradträger<br />

am Heck für 4Fahrräder, Multiflexboard<br />

mit Polster, Schiebetür rechts im<br />

Lade-/Fahrgastraum, Diebstahlalarmanlage<br />

*MwSt Ausweisbar<br />

38.949,- ¤*<br />

Unser Hauspreis für Sie: 19.990,– €<br />

Gilt für den Caddy, Trendline, mit1,2-l-TSI-Motor mit 62 kW<br />

(Kraftstoffverbrauch in l/100km: innerorts 6,9, außerorts<br />

4,8, kombiniert 5,6. CO 2-Emissionen in g/km: kombiniert<br />

131).<br />

1<br />

Maximaler Preisvorteil von2.500 €beimCaddy Highline mit<br />

Plus-Paket. Gültig bis zum 30.06.2017. 2 Inzahlungnahmeprämie<br />

für Ihr altesFahrzeugbei Kauf,Finanzierung oder Leasing<br />

eines neuen Caddy. 3 Angebotgültigbei Kauf,Leasing<br />

oder Finanzierung eines neuen Caddy Conceptline, Trendline,<br />

Beach, Comfortline oder Highline. Leistungen für die Garantie<br />

werden durchdie Volkswagen AG, MarkeVolkswagenNutzfahrzeuge,<br />

Mecklenheidestraße 74, 30419 Hannover, erbracht.Bei<br />

Aus-und Aufbauten nur gültig mit werksseitigem<br />

Lieferumfang. Die Dienstleistung Wartung &Inspektion ist<br />

ein Angebotder Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße<br />

57,38112 Braunschweig. Das Angebotumfasst die Übernahme<br />

folgenderKosten für Wartungen &Inspektionen laut Herstellervorgabe:<br />

max. sechs Service-Ereignisse inkl. Lohn und<br />

Material. ProService-Ereignis wird für einen TagErsatzmobilität(begrenzteKostenübernahme<br />

zur<br />

Wiederherstellung der Mobilität, z. B.<br />

Werkstattersatzwagen, Taxigutschein)<br />

gewährt. Gültig für privateund gewerbliche<br />

Einzelkunden. Abbildung zeigt<br />

Sonderausstattunggegen Mehrpreis.<br />

Ihr Volkswagen Partner<br />

AutohausEschengrund GmbH<br />

Baumwallswe<br />

6b 17034 Neubrandenbur<br />

Autohaus Eschengrund GmbH<br />

T<br />

Baumwallsweg 6b, 17034 Neubrandenburg<br />

Tel. 0395 4239132, www.autohaus-eschengrund.de<br />

Wolter &Steiner GmbH<br />

Vertragshändler der BMW AG<br />

Hellfelder Straße4<br />

17039 Neubrandenburg<br />

Tel. 0395 42942-0<br />

Fax0395 42942-12<br />

Wolter &Steiner Handels GmbH<br />

Vertragshändler der BMWAG<br />

Siegfried-Marcus-Straße5<br />

17192Waren<br />

Tel. 03991 61150-0<br />

Fax03991 6634-28<br />

Wolter &Steiner GmbH<br />

Autorisierter Servicepartner<br />

Stettiner Straße 107<br />

17291 Prenzlau<br />

Tel. 03984 8555-0<br />

Fax03984 8555-15<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

eine sichere <strong>Fahrt</strong><br />

auf allen Straßen!


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 5<br />

LeSer öFFNeN Ihre garage<br />

Motoren-träuMe auf Vier rädern<br />

Hier werden<br />

Ferraris zu Statisten<br />

Wenn die acht Zylinder seines Cadillacs loslegen, stellt das die Corvette, die Holger Hanson<br />

ebenfalls sein Eigen nennt, beinahe in den Schatten. Doch nicht nur der Sound der Motoren<br />

macht seine amerikanischen Oldtimer zu ganz besonderen Wagen.<br />

VonKonradWegener<br />

NeubraNdeNburg.<br />

Zu schade, dass<br />

in Neubrandenburg<br />

keine Seismografen<br />

<strong>ins</strong>talliert<br />

sind. Vor<br />

kurzem hätten sie<br />

wohl zwei kleinere<br />

Erschütterungen aufge-<br />

zeichnet. Nun ist die Viertorestadt<br />

nicht plötzlich durch<br />

Erdstöße gefährdet –diese<br />

Beben waren völlig anderer<br />

Natur.<br />

Holger Hanson hat sie<br />

mit einem Dreh am Zündschlüssel<br />

ausgelöst. Der Neubrandenburger<br />

liebt amerikanische<br />

Autos und besitzt<br />

zwei fahrende Legenden des<br />

überseeischen Fahrzeugbaus:<br />

eine 75er Corvette C3 Targa –<br />

unter Fachleuten wegen ihres<br />

revolutionären „Coke-Bottle-<br />

Designs“ geschätzt – und<br />

einen 76er Cadillac Eldorado<br />

Convertible, Luxusschlitten<br />

und Prototyp des „Was-gehtnoch-alles-rein-in-den-Wagen“.<br />

Mit großer Sorgfalt<br />

befreit der 66-Jährige seine<br />

Schätze von einer schützenden<br />

Stoffkappe, unter der sie<br />

den Winter verbrachten.<br />

Schon als junger Mann<br />

fuhr Hanson einen Chevrolet<br />

Camaro. „In Frankfurt<br />

am Main, wo ich seinerzeit<br />

wohnte, waren viele amerikanische<br />

Soldaten stationiert<br />

und ein Chevy ein ganz gewöhnliches<br />

Auto wie andere<br />

auch.“<br />

Irgendwann<br />

musste das<br />

M usclecar<br />

gehen.<br />

Doch<br />

vergessen<br />

hat<br />

Holger<br />

Hanson diese<br />

Zeit und diese Autos<br />

nie. Und mit dem Erreichen<br />

des Ruhestands erwachte die<br />

Liebe neu.<br />

Und da sind wir auch<br />

schon wieder beim Erdbeben:<br />

Unter der Haube des<br />

5,70 (!) Meter langen und<br />

knapp drei Tonnen schweren<br />

Cadillac-Boliden schläft<br />

ein 8,2 Liter großer Achtzylinder.<br />

Nur noch<br />

mal zur Sicher-<br />

heit, wir reden<br />

vom Hubraum,<br />

nicht<br />

vom Verbrauch.<br />

Mit<br />

einem spitzbübischen<br />

Lächeln dreht<br />

Holger Hanson<br />

den Zündschlü üssel,<br />

der Anlasser jodelt ein wenig<br />

angestrengt, und dann<br />

blobbern und bollern die acht<br />

Zylinder schon vor sich hin,<br />

als gäbe es kein Morgen. In<br />

den USA,aus denen die Autos<br />

stammen, hatte man von jeher<br />

kein Problem mit obszönen<br />

Hubräumen und einem<br />

ebensolchen Verbrauch –der<br />

Sprit war billig und die Highways<br />

endlos. Deshalb packten<br />

die Hersteller des Riesencabrios<br />

auch jeden Luxus in die<br />

5,70 Meter lange Blechburg:<br />

Klimaanlage, Tempomat,<br />

Automatik, elektrisches Verdeck,<br />

Fensterheber, Zentralverriegelung,<br />

Luftfederung<br />

und vieles, vieles mehr.<br />

Sie können, was andere<br />

autos selten schaffen<br />

Sicher, vieles von dem hat<br />

heute jeder popelige Kleinwagen,<br />

aber 1976 war das<br />

noch eine Ansage. In dem<br />

rot-weißen Traum könnte<br />

man sich gut und gerne Hol-<br />

lywood-Stars auf der<br />

<strong>Fahrt</strong> zum roten<br />

Teppich<br />

vorstel-<br />

Und so ganz<br />

len.<br />

unwahrscheinlich<br />

ist das gar<br />

nicht, hat Holger<br />

Hanson den<br />

Wagen doch von<br />

einem Händler in<br />

Hollywood gekauft.<br />

Zum Rasen eignet sich<br />

das 190-PS-Ungetüm ohnehin<br />

nicht. Eher zum cruisen. Und<br />

da kann es auch schon mal<br />

zu Begegnungen der dritten<br />

Art kommen, wenn plötzlich<br />

Ferrari-Fahrer den Cadillac<br />

überholen und aufgeregt<br />

winken, als seien sie gerade<br />

dem Mondmobil begegnet.<br />

Ach ja, speziellen Humor<br />

haben die Amis auch noch.<br />

Unter der Kunststoffhaube<br />

der Corvette arbeitet nämlich<br />

ein 5,7-Liter-Motor, den<br />

seine Erbauer „Small Block“<br />

nannten. Er klingt ein wenig<br />

zahmer,aber im Vergleich zu<br />

den hochgezüchteten modernen<br />

Motoren mit ihren Minihubräumen<br />

immer noch wie<br />

ein Wesen von einem anderen<br />

Stern. Und ganz augenscheinlich<br />

kann auch dieses<br />

Fahrzeug etwas, was kaum<br />

noch ein Auto kann: seinem<br />

Besitzer ein seliges Lächeln<br />

<strong>ins</strong> Gesicht malen.<br />

Holger Hanson in seinem Cadillac Eldorado Convertible, Jahrgang 1976.<br />

FOtOS (12): KOnraD WEgEnEr


SEITE 6 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

LeseR öffNeN IhRe gaRage<br />

Mit zwei Takten durchs Autoleben<br />

VonKonrad Wegener<br />

Nicht immer geht esbei der<br />

Liebe zu einem Gefährt um<br />

die große PS-Zahl. Das<br />

beweist auch die Sammlung<br />

von Markus Vohs.<br />

NeubRaNdeNbuRg. Mit dem<br />

ersten Auto ist es wie mit<br />

der ersten Freundin –beide<br />

vergisst Mann nie. Markus<br />

Vohs‘ Jugenderinnerungen<br />

hängen an Trabant, Wartburg<br />

und Co. Damit waren er und<br />

seine Familie wie viele andere<br />

in der DDR mobil. Eine Zeit,<br />

in der Autos und ihre Ersatzteile<br />

kostbar waren wie Goldstaub,<br />

schlichtweg, weil man<br />

auf normalem Wege kaum an<br />

sie herankam.<br />

Kurz nach der Wende bekam<br />

der Neubrandenburger<br />

von Tante und Onkel sein<br />

erstes Auto geschenkt. Einen<br />

26 Jahre alten 311er Wartburg;<br />

von nicht wenigen als<br />

das schönste Auto des Ostblocks<br />

bezeichnet. „Der Wagen<br />

war in einem sehr guten<br />

Zustand und gefiel mir schon<br />

immer.Für den Alltag eigentlich<br />

viel zu schade“, dämmerte<br />

es Markus Vohs schon damals.<br />

Also wurde das Juwel<br />

mit seinen barocken Formen<br />

geschont, und ein Trabant<br />

kam als Zweitwagen <strong>ins</strong> Haus.<br />

Es war die Zeit, als Millionen<br />

der Duroplastautos entweder<br />

beim Verwerter, im Gebüsch<br />

oder für einen Kasten Bier bei<br />

einem neuen Besitzer landeten,<br />

weil alle plötzlich Westwagen<br />

kaufen konnten und<br />

wollten. „Ich fuhr in dieser<br />

Zeit als Student sozusagen<br />

die Trabis der Familie auf“,<br />

meint der 43-Jährige augenzwinkernd.<br />

„Das Praktische<br />

war,dassman mit den Autos<br />

meist eine halbe Garage voller<br />

gebunkerter Ersatzteile<br />

dazu bekam.“ Den dritten<br />

Trabant hat der Neubrandenburger<br />

dann behalten –„Der<br />

war sehr gut!“ –und fährt ihn<br />

noch heute. Auch Tantchens<br />

Wartburg ist mittlerweile<br />

53 Jahre alt und hat noch Familienzuwachs<br />

bekommen:<br />

einen top erhaltenen schokobraunen<br />

353er Wartburg<br />

de luxe, der nur im Sommer<br />

vor die Tür darf.<br />

Nicht einmal in seinem<br />

Job lassen die DDR-Klassiker<br />

Markus Vohs los. Er ist Geschäftsführer<br />

des Behindertenverbandes<br />

Neubrandenburg,<br />

und das erste Auto des<br />

dortigen Fahrdienstes war ein<br />

Barkas –quasi der VW-Bus<br />

des Ostens. Zum 25. Geburtstag<br />

des Verbandes durfte so<br />

ein Bus nicht fehlen, also<br />

wurde ein NVA-Barkas angeschafft,<br />

weiß umgespritzt,<br />

mit roten Kunstledersitzen<br />

versehen und aufpoliert.<br />

Noch heute ist er zu besonderen<br />

Anlässen für den Verband<br />

unterwegs, mit dem Kennzeichen<br />

„NB-BV1“. Und auch<br />

ein Multicar arbeitet für den<br />

Verband –eines der wenigen<br />

Fahrzeuge aus der DDR, das<br />

sich in der Marktwirtschaft<br />

bis heute behauptet hat.<br />

Markus Vohs dekoriert seinen<br />

Wartburg. FoToS (6): KoNRAD WeGeNeR<br />

Bis dass der Rost uns scheidet<br />

Von Dominique Cîrstea<br />

Bei Leichenwagen<br />

beschleicht viele ein<br />

mulmiges Gefühl. Doch Jan<br />

Michaels geht das Herz auf.<br />

Rostock. Sein erstes Modellauto<br />

hat Jan Michaels vor<br />

einigen Jahren von einem<br />

Freund geschenkt bekommen.<br />

Seitdem hat ihn eine –zugegeben<br />

– ziemlich spezielle<br />

Sammelleidenschaft gepackt.<br />

Denn Jan Michaels liebt Leichenwagen.<br />

Und nicht nur<br />

die über 80 Modellwagen, die<br />

er in seiner Vitrine zu Hause<br />

ausstellt, sondern Fahrzeuge,<br />

in denen noch vor wenigen<br />

Jahren Verstorbene zu ihrer<br />

letzten Ruhestätte transportiert<br />

wurden. „Ich war<br />

schon immer fasziniert von<br />

historischen Vehikeln, und<br />

besonders von Leichenwagen.<br />

Als ich im Internet auf<br />

jemanden gestoßen bin, der<br />

seinen verkaufen wollte, war<br />

ich sofort hin und weg.“ Diese<br />

Begeisterung teilt er mit anderen<br />

Liebhabern klassischer<br />

Leichenwagen, mit denen er<br />

sich in Foren oder auf Treffen<br />

austauscht.<br />

Vor zwei Jahren hat er<br />

selbst eine solche Zusammenkunft<br />

organisiert. Mittlerweile<br />

besitzt er zwei Mercedes<br />

der W123‘er Baureihe,<br />

dem bislang meistgebauten<br />

Modell der Automarke mit<br />

Stern. „Den hellgrauen Wagen<br />

habe ich von den Nachkommen<br />

eines verstorbenen Bestatters<br />

erworben –mit Sarg,<br />

Urne und allem, was man so<br />

zum glücklichen Dah<strong>ins</strong>cheiden<br />

benötigt“, sagt Michaels<br />

schmunzelnd. Nicht dass der<br />

Tod besonders komisch wäre,<br />

aber eines morbiden Humors<br />

bedarf es wahrscheinlich<br />

schon, um mit einem Sarg im<br />

Kofferraum durch die Gegend<br />

zu fahren. „Den Wagen nutze<br />

ich nur als Ausstellungsstück,<br />

daher bleibt auch alles wie ursprünglich<br />

erhalten.“ Lediglich<br />

einige Reparaturen und<br />

Aufbesserungen müssten an<br />

dem 1980 erbauten Fahrzeug<br />

noch gemacht werden. „Die<br />

Farbe der Karosserie ist nicht<br />

typisch für einen Mercedes,<br />

der Bestatter hatte sich das<br />

damals so gewünscht.“<br />

Grundsätzlich nutzt Michaels<br />

seine Leichenwagen für<br />

private Zwecke, für Ausflüge,<br />

Oldtimer-Treffen oder Festivals.<br />

„Manchmal werde ich<br />

gefragt, ob es in dem Fahrzeug<br />

nicht nach Tod riecht. Oder<br />

ob ich Probleme damit hätte,<br />

im Kofferraum zu schlafen.“<br />

Michaels verzieht seine Miene,<br />

dann lacht er. „Solche Gedanken<br />

würde ich mir eher<br />

bei ausrangierten Krankenwagen<br />

machen. In einem Leichenwagen<br />

kommen die Verstorbenen<br />

nie direkt mit dem<br />

Fahrzeug in Berührung.“<br />

Erst neulich habe ihn eine<br />

ältere Dame angehalten und<br />

gebeten, sich das Auto anschauen<br />

zu dürfen, erzählt<br />

der 40-Jährige. „Sie wisse ja<br />

sonst nicht, wie es darin aussieht,<br />

wenn sie erstmal im<br />

Sarg liegt.“ Dieser makabere<br />

Humor ist genau Michaels‘<br />

Ding. Ein paar Accessoires<br />

in der Fahrerkabine zeugen<br />

davon. Neben einigen Totenköpfen<br />

und einer schwarzen<br />

Parkscheibe mit dem Spruch<br />

„Deine Zeit ist abgelaufen“,<br />

findet man auch einen Plüsch-<br />

Bestatter auf dem Beifahrersitz.<br />

„Das ist so mein Spleen.“<br />

Diesen sieht man dem<br />

40-jährigen auch irgendwie<br />

an. Sein Stil: Eine Mischung<br />

aus Punk und Rockabilly.<br />

Grundton: Schwarz. Sich davon<br />

täuschen zu lassen, wäre<br />

jedoch genauso oberflächlich,<br />

als würde man ein Fahrzeug<br />

lediglich nach seinem Lack<br />

beurteilen. Michaels arbeitet<br />

als Sozialarbeiter für einen<br />

kleinen Träger in Rostock.<br />

„Die Kids sind echt begeistert<br />

von den Wagen. Wirkliche<br />

Berührungsangst gibt es generell<br />

kaum.“<br />

Jan Michaels Motoren-Träume sind nichts für jedermann. er nennt<br />

zwei Leichenwagen sein eigen.<br />

FoToS (4): DoMiNique CîRSTeA


SEITE 8 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

unteR die motoRhAube schAuen<br />

Mut zum<br />

Schrauben<br />

Öl wechseln, Zündkerzen tauschen und neue Lampen e<strong>ins</strong>chrauben –alles<br />

service-Arbeiten, die früher viele Autofahrer in eigenregie erledigt haben.<br />

ist das heute auch noch möglich?<br />

VonLutzReuter und PeterLöschinger<br />

NeubraNdeNburg. Wo früher<br />

Sachbücher mit Titeln<br />

wie „So wird’s gemacht“<br />

zu Rate gezogen wurden,<br />

helfen heute unzählige Beiträge<br />

auf dem Video-Portal<br />

Youtube weiter: Verbunden<br />

mit den Such-Begriffen „Tutorial“,<br />

„How to“ oder „Do<br />

it yourself“ geben Laien<br />

und Profis mit Bewegtbild-Anleitungen<br />

Tipps für<br />

Auto-Reparaturen. Egal ob<br />

Öl-, Antriebsriemen- oder<br />

Zündkerzenwechsel: Zu<br />

so gut wie jedem Anliegen<br />

und Modell lässt sich ein<br />

Beitrag finden. Auch wenn<br />

neue Medien zum E<strong>ins</strong>atz<br />

kommen, an der Motivation,<br />

die dahinter steht, hat<br />

sich wohl kaum etwas geändert:<br />

Geld sparen durch<br />

Selberschrauben.<br />

Doch je neuer der fahrbare<br />

Untersatz, desto komplizierter<br />

scheint das Vorhaben<br />

„Reparatur in Eigenregie“.<br />

Navigations-System, Start-<br />

Stop-Automatik, Bremsassisent<br />

–immer mehr moderne<br />

Technik kommt sowohl<br />

im Fahrgastraum als<br />

auch unter der Motorhaube<br />

zum E<strong>ins</strong>atz, was auch kleinere<br />

Reparaturen immer<br />

komplizierter macht.<br />

Wo kann man noch selbst<br />

Hand anlegen?<br />

„Manchmal ist sogar der<br />

Tausch einer Birne im<br />

Scheinwerfer des Wagens<br />

eine knifflige Arbeit für Experten“,<br />

schätzen Fachleute<br />

des Automobilclubs von<br />

Deutschland (AvD) ein.<br />

Was lässt sich also noch in<br />

Eigenverantwortung erledigen?<br />

Die Antwort auf diese<br />

Frage hängt stark von dem<br />

Alter des Autos und den<br />

Kenntnissen des jeweiligen<br />

Hobbyschraubers ab. Allgemein<br />

lassen sich fünf Bereiche<br />

benennen, in denen<br />

noch am ehesten selbst<br />

Hand angelegt werden kann:<br />

räder wechseln<br />

Den Tausch von Sommerund<br />

Winterreifen können<br />

Autofahrer selbst erledigen.<br />

Wichtig dabei: der<br />

Drehmomentschlüssel. Er<br />

sorgt dafür, dass die Muttern<br />

und Schrauben mit<br />

einer genau e<strong>ins</strong>tellbaren<br />

Kraft angezogen werden.<br />

„Das ist wichtig, ansonsten<br />

könnten die Schraubverbindungen<br />

Schaden nehmen“,<br />

sagt Vincenzo Lucà vom<br />

Tüv Süd. Wenn das Lenkrad<br />

nach dem Tausch vibriert,<br />

sollte man die Räder in<br />

der Werkstatt auswuchten<br />

lassen.<br />

Lack ausbessern<br />

Kleinere Lackschäden lassen<br />

sich mit Tupflack ausbessern.<br />

So lässt sich Rost<br />

an Ste<strong>ins</strong>chlagschäden verhindern.<br />

Öl wechseln<br />

Oft sind die Intervalle so<br />

lang, dass sie mit anderen<br />

Servicearbeiten in der<br />

Werkstatt zusammenfallen.<br />

Immer mehr Motoren benötigen<br />

außerdem Spezialöle.<br />

Wersich damit auskennt,<br />

kann aber in Eigenregie<br />

wechseln. Das Altöl muss<br />

allerdings umweltgerecht<br />

entsorgt werden. Verkaufsstellen<br />

sind dazu verpflichtet,<br />

beim Kauf die gleiche<br />

Menge Altöl zurückzunehmen.<br />

„Dafür sollte man<br />

zur Sicherheit den Kaufbeleg<br />

aufbewahren“, sagt<br />

Lucà. Auch an vielen Wertstoffhöfen<br />

ist die Rückgabe<br />

möglich, aber nicht immer<br />

kostenfrei.<br />

Filter wechseln<br />

Werselbst das Öl wechselt,<br />

sollte jedes Mal einen neuen<br />

Luftfilter e<strong>ins</strong>etzen. Durch<br />

einen verdreckten Filter<br />

verbraucht das Auto mehr<br />

und stößt mehr Schadstoffe<br />

aus. Moderne Autos haben<br />

oft Wechselintervalle<br />

von 30 000 Kilometern. Je<br />

nach Fahrleistung kann<br />

der nächste Wechsel so erst<br />

nach ein bis zwei Jahren<br />

fällig sein.<br />

Für saubere Luft im Innenraum<br />

sorgt ein zweiter,<br />

der sogenannte Pollenfilter.<br />

Ihn sollten Autofahrer häufiger<br />

wechseln. Ansonsten<br />

könnten sich dort Krankheitskeime<br />

bilden. Wie oft,<br />

hängt von der Umgebung<br />

ab. In Gegenden mit starkem<br />

Pollenflug kann es<br />

häufiger nötig sein. „Spätestens<br />

aber dann, wenn die<br />

Gebläseleistung abnimmt,<br />

sollte der Filter gewechselt<br />

werden“, sagt Lucà.<br />

Zündkerzen wechseln<br />

Sie können für 40 000 Kilometer<br />

oder länger funktionieren.<br />

Danach lässt die<br />

Motorleistung nach, Verbrauch<br />

und Emissionen<br />

gehen in die Höhe. Wer<br />

selbst tauschen will: Gerade<br />

bei Leichtmetallmotoren<br />

mit Drehmomentschlüssel<br />

arbeiten und dabei nie die<br />

Zündung e<strong>ins</strong>chalten. An<br />

modernen Anlagen entstehen<br />

lebensgefährliche<br />

Spannungen.<br />

Lampen wechseln<br />

Lampen für Blinker und<br />

Standlicht lassen sich<br />

durchaus selbst wechseln.<br />

Das braucht zuweilen etwas<br />

Zeit, weshalb sich mit dem<br />

Selbsttausch Geld sparen<br />

lässt. Wer die Scheinwerferlampen<br />

wechselt, sollte<br />

dieScheinwerfere<strong>ins</strong>tellung<br />

danach von einer Werkstatt<br />

überprüfen lassen. Tabu:<br />

Arbeiten am Xenon-Licht<br />

– hier treten Spannungen<br />

von bis zu 50000 Volt<br />

auf.<br />

Kontaktzuden Autoren<br />

l.reuter@nordkurier.de<br />

Früher war der routinierte Blick unter die Motorhaube noch üblich, heute werden<br />

1. 2. 3<br />

E<br />

Wemdie eigene Autofarbe zu<br />

langweilig geworden ist, der kann über<br />

eine Neulackierung nachdenken –oder<br />

zu einer Autofolie greifen. Denn in der<br />

Regel istdiese Lösung circa 30 bis<br />

50 Prozent billiger als eine komplette<br />

Lackierung desAutos,teilt der Tüv Süd<br />

mit.JenachAusführung könne eine<br />

Folierung zwischen 500 und mehreren<br />

tausend Euro kosten. Die Folien<br />

werden über den vorhandenen Lack<br />

gezogen und lassensich später wieder<br />

abziehen. Allerdings ratendie<br />

Prüfexperten dazu, das Auto besser<br />

vonFachleuten folieren zu lassen.<br />

Denn dafür seieine gewisse<br />

Fingerfertigkeit sowie Erfahrung<br />

erforderlich. Außerdem ratensie dazu,<br />

sich mehrereAngebote machen zu<br />

lassenund sich schon folierte Autos<br />

anzusehen. Die FoliehältimSchnitt<br />

etwa fünfJahre.<br />

Werjetzt auf Sommerreifen wechselt,<br />

sollte die Autoreifen mit der größeren<br />

Profiltiefe hinten aufziehen. Denn die<br />

Hinterachsestabilisiertdas Auto.<br />

„Und kommt es hier zu einem<br />

Reifenschaden, kann ein ungeübter<br />

Fahrer das Auto kaum abfangen“,<br />

sagtFriedhelm Schwickervon der<br />

Prüforganisation Dekra. An der<br />

lenkbaren Vorderachsesei ein<br />

Reifenschaden besser zu händeln.<br />

Gesetzlich sind mindestens<br />

1,6 MillimeterProfiltiefe vorgeschrieben.<br />

Grundsätzlich solltenAutofahrer<br />

vorabdie Pneus auf Beschädigungen<br />

untersuchen und im Zweifeleinen<br />

Fachmann fragen, ob ein Austausch<br />

fällig ist. Außerdem ganz wichtig:<br />

Nach der Montage sind die<br />

Radmuttern nach etwa 50 Kilometern<br />

erneut auf einen festen Sitz zu<br />

überprüfen.<br />

5<br />

d<br />

P<br />

G<br />

A<br />

R<br />

A<br />

a<br />

„<br />

i<br />

a<br />

A<br />

j<br />

r<br />

K<br />

N<br />

a<br />

g<br />

s<br />

b<br />

a<br />

l


SEITE 9<br />

Warum gratis-Apps besser<br />

als teure einbauten sind<br />

Von PeterLöschinger<br />

Anstatt ein teures<br />

navigationsgerät im<br />

Wagen nachzurüsten,<br />

kann sich ein handyhalter<br />

lohnen.<br />

Stuttgart. Die Gratis-Apps<br />

Google Maps und die Karten-App<br />

von Apple fürs<br />

Smartphone bringen<br />

Autofahrer mitunter<br />

schneller ans Ziel als<br />

teure Infotainment-<br />

Navisysteme der<br />

Autohersteller.<br />

Das zumindest ist<br />

das Ergebnis einer<br />

Stichprobe von<br />

Redakteuren der<br />

Zeitschrift „Auto,<br />

Motor und Sport“<br />

(Ausgabe 8/2017)<br />

von sechs Echtzeit-<br />

Verkehrsdiensten.<br />

Neben den zwei kostenlosen<br />

Apps, die oft bereits<br />

auf den Smartphones vor<strong>ins</strong>talliert<br />

sind, haben die<br />

Tester die großen Dienste<br />

TomTom, Inrix und Here<br />

als auch das Radio-basierte<br />

TMC unter die Lupe<br />

genommen. Unter anderem<br />

Foto: ©JeMAstocK -FotoLiA.coM<br />

sinddie Testermit dem Sieger<br />

Google 19 Minuten und<br />

mit dem Zweitplatzierten<br />

von Apple 18Minuten<br />

schneller am Ziel gewesen,<br />

als der Durchschnitt aller<br />

Kandidaten. Auf dem dritten<br />

Platz folgt das 2200<br />

Euro teure Einbausystem<br />

in einem BMW, das Datenmaterial<br />

von Here nutzt.<br />

Damit kommen die Tester<br />

14 Minuten schneller an.<br />

Auf den vierten Platz<br />

fährt ein Fiat, der auf TMC-<br />

Meldungen des ab 250Euro<br />

erhältlichenAutoradios zurückgreift<br />

und immerhin<br />

noch 2Minuten gutmacht.<br />

Den fünften Platz erreicht<br />

ein Mercedes, der bei<br />

seinem System (rund 2083<br />

Euro) Daten von TomTom<br />

nutzt und 5Minuten länger<br />

braucht. 47 Minuten langsamer<br />

ist ein Volvo, der mit<br />

seinem System (1170 Euro)<br />

auf Inrix-Daten setzt.<br />

Die Tester fuhren an vier<br />

Tagen jeweils zur<br />

Hauptverkehrszeit<br />

zwischen<br />

Städten rund<br />

um die Autobahnen<br />

A5, A6,<br />

A8 und A81<br />

im Großraum<br />

Stuttgart.<br />

Der Test umfasste<br />

über 75<br />

Stunden Fahrzeit<br />

und mehr als 4000<br />

Kilometer Strecke –<br />

dennochbetonendie<br />

Redakteure der Zeitschrift<br />

den Stichprobencharakter<br />

ihres Tests. Autofahrer,die<br />

nochoft zu fremden<br />

Orten fahren und auf die<br />

Navigationangewiesensind,<br />

können mit denGratis-Apps<br />

aber gut auskommen.<br />

48 %<br />

60 %<br />

6,5 %<br />

Rund 48 Prozent der<br />

deutschen Bevölkerung<br />

ab 14 Jahren, ganz<br />

genau 47,8 %, nutzten<br />

im vergangenen Jahr<br />

täglich das Auto.<br />

60 Prozent der deutschen<br />

Bevölkerung<br />

achtete beim Autokauf<br />

2016 auf den Preis, immerhin<br />

noch die hälfte<br />

auf den verbrauch.<br />

6,5 Prozent der registrierten<br />

Fahrzeugpannen<br />

auf deutschen<br />

straßen aus dem Jahr<br />

2015 gingen laut ADAc<br />

auf den Motor zurück.<br />

Quelle: statista.com<br />

die meisten Reparaturen am Auto den Profis überlassen.<br />

Fotos: ©gRosteR; ©YuRi KRAvchenKo; LisA F.Young -FotoLiA.coM<br />

Kniffe Rund ums Auto<br />

.<br />

s isteine versteckte Stelle,<br />

Ein<br />

ie so mancher Autofahrer bei der<br />

flege seinesWagens vergisst:Das<br />

ewinde einer abschraubbaren<br />

utoantenne.Doch auch hier kann sich<br />

ost bilden. Dadurch lässt sich die<br />

ntenne nicht nur schlechter<br />

bmontieren, erklärtdie Zeitschrift<br />

AutoBild“ (Ausgabe 14/17). Sie kann<br />

ungünstigstenFall sogar ganz<br />

bbrechen.<br />

utofahrer solltendaher nicht nur<br />

tztzum Frühjahrsputz, sondern<br />

egelmäßig das Antennengewinde mit<br />

ontaktspray pflegen. Dadurch könne<br />

ässe vondiesersensiblen Stelle<br />

bgehalten und die Rostgefahr<br />

emindertwerden. So lässt<br />

ich die Antenne ein Autoleben lang<br />

ei jeder <strong>Fahrt</strong>indie Autowaschnlage<br />

sauber und ohne Probleme<br />

sen.<br />

4.<br />

Beitrockenen Straßen und schnellen<br />

Kurven können breiteAutoreifen ihre<br />

Vorteile ausspielen. Denn sie haben<br />

aufgrund der höheren Lauffläche eine<br />

stärkereBodenhaftung, teiltder<br />

Automobilclub vonDeutschland (AvD)<br />

mit. Daher sind sie gerade bei<br />

sportlichen Fahrern beliebt. BeiRegen<br />

jedoch schwimmensie schneller auf:<br />

Beim sogenannten Aquaplaning kann<br />

der Wagen dann <strong>ins</strong> Rutschen oder<br />

Schleudern geraten. „Bremsen ist<br />

dann nicht mehr möglich“, sagt<br />

HerbertEngelmohr vomAvD.Die<br />

Standardbreitefür denReifenlasse<br />

sich in der Betriebsanleitung jedes<br />

Fahrzeugsnachlesen. Grundsätzlich<br />

verbrauchen Autosmit breiten Reifen<br />

aufgrund des höheren Rollwiderstands<br />

deutlich mehr Kraftstoff.Der AvD<br />

empfiehlt,Testergebnisse fürdie<br />

Reifen zu vergleichen.<br />

5.<br />

quietschenderKeilriemen kann<br />

mehrereUrsachenhaben. Entwederist<br />

er nurfeucht und rutscht durch. „Dann<br />

erledigt sich das Problem nach<br />

gewisserZeit vonselbst“, sagt Patrick<br />

Pöppl vomTüv Süd. Quietscht es<br />

weiter,kann das auf einen<br />

verschlissenen –sprich hartenund<br />

porösen –Riemen hinweisen.Das<br />

sollten die Autofahrer in der Werkstatt<br />

kontrollieren lassen. Neben dem<br />

Verschleiß könne auch etwa eine<br />

festsitzende Spannrolle eine Ursache<br />

sein. Der Keilriemen treibt je nach<br />

Modell Lichtmaschine,<br />

Klimakompressor, Wasserpumpe und<br />

Servopumpe an. Autofahrer solltenihn<br />

regelmäßig wechseln. „Wie oft, sollten<br />

sie in der Betriebsanleitung<br />

nachlesen.“ So genannteKeilriemensprays<br />

sollen das Rutschen verhindern<br />

und das Quietschen beseitigen.


SEITE 10 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Die heißen Öfen aus<br />

dem osten<br />

Die Schwalbe gehört zuden legendären Zweirädern aus DDR-Zeiten. Sie stammt aus dem VEB Fahrzeug- und Gerätewerk „Simson“ Suhl.<br />

FoTo: DIETER76 -FoTolIa.coM<br />

VonMatthias Diekhoff<br />

Mangelwirtschaft hin,<br />

Planerfüllung her. Inder<br />

DDR wurden Motorräder<br />

gebaut, die es mit der<br />

Weltspitze aufnehmen<br />

konnten. Manchmal lief man<br />

den Trends aber auch nur<br />

einfach hinterher. Geblieben<br />

sind nicht selten Kultobjekte.<br />

NeubraNdeNburg. Die Geschichte<br />

des Motorradbaus in<br />

der DDR war vielleicht nicht<br />

besonders lang, aber dafür<br />

umso ruhmreicher. Die heißen<br />

Öfen aus dem Osten, die<br />

heute fast nur noch die Augen<br />

von Oldtimer-Freunden<br />

und Nostalgikern leuchten<br />

lassen, waren zu ihrer Zeit<br />

nicht selten das Beste auf<br />

zwei Rädern, was es für Geld<br />

zu kaufen gab.<br />

Wenn auch der Grundstein<br />

für diese Erfolge manchmal<br />

schon vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

gelegt wurde. Der Urtyp<br />

der in Zschopau entwickelten<br />

RT (Reichstyp) 125 zum Beispiel<br />

wurde zum ersten Mal<br />

1939 vorgestellt, danach<br />

immer wieder auch von so<br />

namhaften Herstellern wie<br />

Yamaha oder Harley-Davidson<br />

kopiert und war schließlich<br />

mit <strong>ins</strong>gesamt 450 000 Exemplaren<br />

eines der meist gebauten<br />

Motorräder in Deutschland.<br />

Einen großen Anteil<br />

daran hatten die MotorradwerkeZschopau<br />

(MZ), wo das<br />

Modell in den 50er und 60er<br />

Jahren vom Band lief.<br />

In Zschopau, gelegen<br />

zwischen Chemnitz und<br />

der tschechischen Grenze,<br />

wurden schon seit 1922 Motorräder<br />

gebaut. Zunächst<br />

noch unter der Marke DKW<br />

(Dampf-Kraft-Wagen). Innerhalb<br />

weniger Jahre wurde das<br />

Unternehmen zum größten<br />

Motorradhersteller der Welt,<br />

auch dank der weltweit ersten<br />

Fließbandproduktion für<br />

Motorräder.<br />

das Land wollte<br />

nur eine große Maschine<br />

Allerdings wurden die Fertigungsanlagen<br />

nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg komplett<br />

demontiert und in Russland<br />

wieder aufgebaut. In Zschopau<br />

ließ man sich jedoch<br />

nicht davon abbringen, Motorräder<br />

zu bauen. Zunächst<br />

besann man sich auf die vor<br />

dem Krieg entwickelte RT,<br />

doch schon 1951 wurde bei<br />

der Leipziger Frühjahrsmesse<br />

das erste Modell einer BK<br />

(Boxer-Kardanantrieb) 350<br />

vorgestellt, das auch schon<br />

international mit großem<br />

Interesse erwartet wurde.<br />

Nach wenigen Jahren<br />

wurde die Produktion der<br />

BK jedoch zugunsten der<br />

Baureihen ES (Einzylinder,<br />

Schwinge) und ETS (Einzylinder,<br />

Telegabel, Schwinge)<br />

nach und nach eingestellt.<br />

Das soll zwei Gründe gehabt<br />

haben: Zum einen war die<br />

Herstellung der BK weitaus<br />

aufwendiger und zum anderen<br />

sei die Regierung der<br />

Auffassung gewesen, dass ein<br />

großes Motorradmodell für<br />

ein Land wie die DDR ausreichend<br />

sei. Mit dem Ende der<br />

BK kamen allerdings auch die<br />

goldenen Jahre für die Zweiräder<br />

aus Zschopau. Bis in<br />

die 70er Jahre hinein war MZ<br />

die führende deutsche Marke<br />

im internationalen Motorradrennsport.<br />

In den 60er<br />

Jahren wurden die Six Days,<br />

quasi die Mannschafts-Weltmeisterschaft<br />

im Motorrad-<br />

Geländesport, sechsmal von<br />

Fahrern und Maschinen aus<br />

Ostdeutschland gewonnen.<br />

Erfolge, die später auf den<br />

Tankdeckeln der heißen Öfen<br />

aus dem Erzgebirge verewigt<br />

wurden.<br />

besonders beliebt bei<br />

westdeutschen Studenten<br />

Trotzdem blieb die MZ ein<br />

„Volksmotorrad“, das sich<br />

auch bei den späteren Baureihen<br />

TS (Telegabel, Schwinge)<br />

und ETZ (Einzylinder, Telegabel,<br />

Zentralkastenrahmen)<br />

vor allem durch seine Robustheit<br />

auszeichnete. Das wusste<br />

man auch in Westdeutschland<br />

zu schätzen, wo sich die<br />

Maschinen wegen ihres günstigen<br />

Preises besonders unter<br />

Studenten großer Beliebtheit<br />

erfreut haben sollen.<br />

Insgesamt wurden die Motorräder<br />

in rund 100 Länder<br />

exportiert. Auch nach der<br />

Wende wurden die Maschinen<br />

von MZ noch für ihr<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

gelobt, gerettet hat es sie allerdings<br />

nicht. Es wurde noch<br />

viel ausprobiert, vor ein paar<br />

Jahren kam dann allerdings<br />

das Aus für das traditionsreiche<br />

Unternehmen.<br />

Wenn von klassischen<br />

DDR-Motorrädern die Rede<br />

ist, darf ein Name natürlich<br />

nicht fehlen –Awo. Die wurde<br />

allerdings im thüringischen<br />

Suhl gebaut. Der Name<br />

ist die Abkürzung der sowjetischen<br />

Aktiengesellschaft<br />

„Awtowelo“, die nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg aus mehreren<br />

Fahrzeug- und Waffenherstellern<br />

im Osten Deutschlands<br />

gebildet wurde. 1948<br />

gab es zunächst den Auftrag<br />

zur Entwicklung eines Einzylinder-Viertakt-Motorrades,<br />

das etwa 100 Kilometer pro<br />

Stunde schnell sein und dabei<br />

nur drei Liter verbrauchen<br />

sollte. Und schon 1950 lief<br />

die Serienproduktion an. Zunächst<br />

als Awo 425 T, später<br />

als sportlichere Version 425 S.<br />

Insgesamt wurden in Suhl bis<br />

Anfang der 60er Jahre über<br />

200 000 Viertakt-Motorräder<br />

gebaut –bis auch die Awodas<br />

Schicksal der BK ereilte. Ein<br />

großes Motorrad sollte für so<br />

ein kleines Land wie die DDR<br />

reichen. Und das sollte eine<br />

MZ sein.<br />

Das Unternehmen in Suhl,<br />

das inzwischen zum VEB<br />

Fahrzeug- und Gerätewerk<br />

„Simson“ Suhl geworden war,<br />

sollte sich künftig ausschließlich<br />

auf die Produktion von<br />

Kleinkrafträdern konzentrieren.<br />

Wozu aber die nicht weniger<br />

legendären Zweiräder<br />

wie Star, Sperber, Schwalbe<br />

und nicht zuletzt S50und S<br />

51 gehören sollten. Die Awo<br />

genoss schon zu DDR-Zeiten<br />

Kultstatus, vor allem wohl,<br />

weil es kaum andere Vier-<br />

Takt-Motorräder gab. Nicht<br />

wenige Exemplare werden<br />

bis heute liebevoll gepflegt.<br />

Und schließlich gab es in<br />

der DDR auch noch einen<br />

dritten großen Produzenten<br />

von Motorrädern, die Industriewerke<br />

Ludwigsfelde.<br />

Dort hatte man sich allerdings<br />

eher auf Motorroller<br />

spezialisiert, die ab 1955 vom<br />

Band liefen. Denn nachdem<br />

die Roller bereits in Westdeutschland<br />

einen Boom erlebten,<br />

sollte es so was auch<br />

in der DDR geben. Doch<br />

schon Mitte der 60er war der<br />

Ansturm vorbei und die Produktion<br />

wurde auf Lastkraftwagen<br />

umgestellt.<br />

Kontaktzum Autor<br />

m.diekhoff@nordkurier.de<br />

anzeige<br />

FrühlingsAktion:<br />

Auch im OnlineShop:<br />

www.anhänger-blohm.de<br />

Kippi 200 750 kg<br />

mit kippbarer Ladefläche<br />

K asten innen: 203x116x35 cm<br />

Ges. Länge: 309x157 cm<br />

Höhe Ladekante: 34 cm<br />

Bordwände:<br />

z. Ges. Gewicht:<br />

Stahl<br />

750 kg<br />

Nutzlast: 630 kg<br />

Bereifung: 13Zoll<br />

Bremse:<br />

nein<br />

Aktionspreis<br />

519 €<br />

Kippi 200 750kg mit Laubgitter<br />

Aktionspreis<br />

749 €<br />

1205S750 kg<br />

mit Hochplaneund Stützrad<br />

Aktionspreis<br />

799 €<br />

Blohm GbR<br />

17235 Neustrelitz<br />

Kranichstr. 21<br />

Tel. 03981-445658<br />

Ein paar Pferdestärken Freiheit<br />

Natürlich kann man heute sagen,<br />

dass eine Jugend auf dem<br />

Dorf zu DDR-Zeiten die pure<br />

Idylle war. War sie ja auch, es<br />

gab da ja auch nichts anderes<br />

als Idylle und LPG. Und viel<br />

Zeit, die gern mit warten verbracht<br />

wurde. Zunächst auf<br />

die Jugendweihe, in der Hoffnung,<br />

dass sie genug Geld abwirft,<br />

um davon ein Moped<br />

zu kaufen. Und dann auf den<br />

15. Geburtstag, damit das Moped<br />

auch offiziell und nicht<br />

mehr nur schwarz gefahren<br />

werden durfte. Und das war<br />

dann der Beginn der großen<br />

Freiheit. Endlich nicht mehr<br />

auf das Fahrrad und den Bus<br />

angewiesen sein, der ohnehin<br />

immer nur an Orte fuhr, die<br />

Glosse von Matthias diekhoff<br />

man nicht mehr sehen konnte.<br />

Die Kreisstadt zum Beispiel.<br />

Endlich aufbrechen zu<br />

anderen Orten, wo die Musik<br />

besser und die Mädchen kesser<br />

waren.<br />

Und das alles nur bekleidet<br />

mit einem T-Shirt, Jesuslatschen<br />

und einer Nietenhose,<br />

die gerade genug Platz<br />

bot, um fünf Mark und eine<br />

Schachtel Karo unterzubringen.<br />

Die Helmpflicht gab es<br />

nochnicht und wer einen Nierengurt<br />

trug, der hat sich nach<br />

dem Baden vermutlich auch<br />

eine trockene Badehose angezogen.<br />

Ging gar nicht. Das<br />

war natürlich alles total leichtsinnig.<br />

Nur hat das damals<br />

niemanden interessiert. Da<br />

wurde doch eher dem Klingeln<br />

der Kolbenringe gelauscht, als<br />

den Klagen der besorgten Mutter.Dagalt<br />

es auch noch nicht<br />

als verwerflich, mit einem<br />

Schlauch Benzin aus einem<br />

anderen Tank zu zapfen. Das<br />

war angewandte Physik und<br />

der Sprit einfach notwendig,<br />

um die paar Pferdestärken<br />

Freiheit zum Rennen zu bringen.<br />

Am besten abgeschmeckt<br />

mit ein paar Tropfen Rhizinusöl.<br />

Auch wenn schon damals<br />

nicht ganz klar war,wozu das<br />

überhaupt gut sein sollte.<br />

Ohnehin wurde früher<br />

nicht so viel nachgedacht. Das<br />

war auch gar nicht nötig. War<br />

ja alles ganz schön so, so wie<br />

es war.<br />

Museen für<br />

Zweirad-Liebhaber<br />

ddr-Museum<br />

dargen (Usedom)<br />

bietet alles, was zu<br />

DDR-Zeiten auf Rädern<br />

unterwegs war, zudem<br />

eine der umfangreichsten<br />

DDR-ausstellungen<br />

Deutschlands. Tipp:<br />

ostalgietreffen, 24.Juni<br />

museumdargen.de<br />

Museum für Technik<br />

und Verkehr (Stettin)<br />

zeigt Fahrzeuge mit<br />

den Spitznamen<br />

Hühnerfänger, Socke,<br />

Prinzessin, Großmütterchen,<br />

sowie von<br />

Stoewer, alba, Junak.<br />

de.muzeumtechniki.eu


–Anzeige –<br />

ATTRAKTIVE GEBRAUCHTWAGEN<br />

FÜR DEN PERFEKTEN STARTINDEN FRÜHLING<br />

Peugeot 3081.6 Allure<br />

Nissan Juke1.6 Acenta<br />

Opel Adam 1.2Slam<br />

Opel Corsa 1.4Active<br />

20.980,- €<br />

EZ 05/2015, 6.885 km, 85 kW<br />

(116 PS), Diesel, Klimaautom.,<br />

elektr. FH, Tempomat, Regensensor,<br />

Einparkh. u.v.m.<br />

9.790,- €<br />

EZ 10/2011, 86 kW (117 PS),<br />

86.508 km, schwarz-metallic,<br />

elektr. FH, Klimaautom., Bluetooth,<br />

ABS, ESP u.v.m.<br />

9.925,- €<br />

EZ 07/2013, 51 kW (69 PS),<br />

27.741 km, gelb, Klimaautom.,<br />

elektr. FH, Sportfahrwerk, ESP,<br />

Isofix u.v.m.<br />

8.700,- €<br />

EZ 12/2013, 51.739 km, 74 kW<br />

(101 PS), metallic-silber, NSW,<br />

Klimaautom., Regensensor,<br />

Sitzhzg., Isofix u.v.m.<br />

Opel Corsa 1.4Satellite<br />

Opel Karl 1.0Edition<br />

Opel Meriva1.4 Edition<br />

Peugeot 107Active<br />

6.950,- €<br />

9.925,- €<br />

8.950,- €<br />

5.490,- €<br />

EZ 03/2011,64kW(87 PS),<br />

75.552 km, Diesel, schwarzmetallic,<br />

NSW, Klima, ESP, Isofix,<br />

Tagfahrlicht, ABS, Airbags u.v.m.<br />

Skoda Fabia 1.2Cool E.<br />

EZ 06/2015, 5.758 km, 55kW<br />

(75 PS), metallic-grün, elektr. FH,<br />

Klima, Bordc., ABS, Tagfahrlicht,<br />

ZV, Traktionsk. u.v.m.<br />

VW Polo 1.2Trendline<br />

EZ 11/2010, 91.206 km, 103<br />

kW (140 PS), silber-metallic,<br />

Klimaautom., NSW, elektr. FH,<br />

Radio MP3, Alufelgen u.v.m.<br />

BMW316 iTouring<br />

EZ 10/2012, 50 kW (68 PS),<br />

52.555 km, blau-metallic, elektr.<br />

FH, NSW, Servo, ABS, ESP, ZV,<br />

Fahrer- Beifahrerairbag u.v.m.<br />

Peugeot 5081.6 B. Line<br />

JETZT BESTELLBAR<br />

DER NEUE INSIGNIA.<br />

ZEIT FÜREIN STATEMENT.<br />

Abb. zeigtSonderausstattungen.<br />

6.930,- €<br />

EZ 11/2011, 44 kW/60 PS, 54.334<br />

km, schwarz-metallic, Klima,<br />

elektr. FH, ZV, ESP, ABS, Traktionsk.<br />

u.v.m.<br />

Ford Fiesta 1.25 Trend<br />

7.850,- €<br />

EZ 02/2010, 44kW(60 PS),<br />

52.598 km, rot, Klima, elektr. FH,<br />

Tagfahrlicht, ABS, ESP, Isofix,<br />

Fahrer-/Beifahrerairbag u.v.m.<br />

Ford S-Max Business<br />

d<br />

19.870,- €<br />

EZ 11/2013, 100 kW(136 PS),<br />

26.732 km, silber-metallic,<br />

Schaltgetriebe, Sitzh., Einparkh.,<br />

Klimaautom., Xenon u.v.m.<br />

Mazda 6Center Line<br />

23.480,- €<br />

EZ 04/2016, 13.985 km, 88 kW<br />

(120 PS), Diesel, blau-metallic,<br />

Tempomat, Navi, Klimaautom.,<br />

Head-UP-Display u.v.m.<br />

Opel Astra 1.4eco Flex<br />

Mit Innovationen der Luxusklasse setztder neue Insignia<br />

neue Maßstäbe<strong>ins</strong>einer Klasse. Und dank hochmoderner<br />

Technologien bieteterIhnen alles, wasSie voneinem<br />

perfekten Assistentenerwarten:<br />

flklassenbestes IntelliLux LED ® Matrix Licht¹<br />

flerstklassige Qualitätund Verarbeitung<br />

flinnovative Assistenzsysteme<br />

flAdaptiven 4x4 Allradantrieb¹ mit FlexRide Fahrwerk¹<br />

flintelligente Heckklappe beim Sports Tourer<br />

flüberragende Konnektivitätinklusive<br />

Opel OnStar 1, 2<br />

11.990,- €<br />

EZ 05/2015, 60 kW (82PS), 619<br />

km, schwarz-metallic, Klima,<br />

el. FH, ESP, Tagfahrlicht, Sitzh.<br />

u.v.m.<br />

Opel Astra 1.0Edition<br />

18.950,- €<br />

EZ 11/2014, Diesel, 103 kW(140<br />

PS), 77.285 km, weiß-metallic,<br />

Klimaautom., Standhzg., Sportsitze,<br />

ESP, ABS u.v.m.<br />

Opel Corsa 1.4Edition<br />

18.490,- €<br />

EZ 05/2014, 107 kW(145 PS),<br />

53.220 km, weiß-metallic, Navi,<br />

Klimaautom., elektr. FH, Sitzhzg.,<br />

Start/Stopp u.v.m.<br />

Opel Corsa 1.4Edition<br />

15.625,- €<br />

EZ 02/2015, 88kW(120 PS),<br />

13.181 km, schwarz-metallic,<br />

Sitzhzg., Klimaautom., Isofix,<br />

Start/Stop, Einparkh. u.v.m.<br />

Opel Zafira Tourer<br />

Jetztbestellbar!<br />

UNSER LEASINGANGEBOT<br />

für den OpelInsignia Grand Sport Selection, 1.5 Direct<br />

Injection Turbo, 103 kW (140 PS) Start/StopManuelles 6-<br />

Gang-Schaltgetriebe<br />

Monatsrate 269,– €<br />

incl. Klima,Radio R4.0 IntelliLink, Frontkamera, LED-Tagfahrlicht u.v.m.<br />

16.425,- €<br />

EZ 10/2015, 5.604 km, 77 kW<br />

(105 PS), silber-metallic, NSW,<br />

Klima, elektr. FH, Start/Stop,<br />

Isofix, ABS, Traktionsk. u.v.m.<br />

Peugeot 2081.2 Pure<br />

h<br />

11.980,- €<br />

EZ 09/2015, 1.285 km, 60 kW (82<br />

PS), grau-metallic, elektr. FH,<br />

Tempomat, Klima, ESP, ABS, ZV,<br />

Radio Bordc. u.v.m.<br />

Opel Astra 1.4Turbo<br />

20.925,- €<br />

EZ 09/2015, 110 KW (150 PS),<br />

11.680 km, braun-metallic, Kamera,<br />

Klimaautom., elektr. FH,<br />

Isofix, ABS, Sitzhzg. u.v.m.<br />

EZ 04/2015, 66kW(90 PS), 7.451<br />

km, grün-metallic, Klima, elektr.<br />

FH, Einparkh., Bordc., Isofix, ESP,<br />

Traktionsk. u.v.m.<br />

SEATIbiza1.2 Sun<br />

10.925,- €<br />

10.990,- €<br />

EZ 08/2015, 572 km, 51 kW (69<br />

PS), weiß-metallic, Regensensor,<br />

Sitzheizg., Klima, elektr. FH,<br />

Bordc., Radio u.v.m.<br />

Opel Astra 1.4Turbo<br />

20.925,- €<br />

EZ 10/2015, 7.200 km, 100 kW<br />

(150 PS), Klimaautom., Kamera,<br />

Sitzhzg., Regensensor, Radio CD,<br />

Isofix, NSW u.v.m.<br />

10.525,- €<br />

EZ 05/2015, 9.536 km, 66 kW (90<br />

PS), silber-metallic, elektr. FH,<br />

Klima, ESP, Isofix, Traktionskontrolle,<br />

ABS u.v.m.<br />

Skoda Fabia 1.4TSI RS<br />

10.590,- €<br />

EZ 08/2011,67.773 km, 132 kW<br />

(179 PS), schwarz-metallic, Sitzheizg.,<br />

elektr. FH, Klimaautom.,<br />

Sportsitze, Sportfahrwerk u.v.m.<br />

Opel Astra 1.6ecoFlex<br />

21.925,- €<br />

EZ 04/2016, 5.153 km, 81 kW<br />

(110 PS), Diesel, Start/Stop, Klimaautom.,<br />

Kamera, Sitzheizg.,<br />

Regensensor, Isofix u.v.m<br />

13.250,- €<br />

EZ 08/2012, 111.615 km, 121 kW<br />

(165 PS), Diesel, schwarz-metallic,<br />

Navi, Klima, Regensensor,<br />

ESP u.v.m.<br />

VW Tiguan 1.4TSI<br />

15.900,- €<br />

EZ 12/2013, 90 kW (122 PS),<br />

22.054 km, weiß, Klima, Start/<br />

Stop, Radio, Dachreling, ESP,<br />

ABS, ZV, Isofix u.v.m.<br />

Opel Insignia Sports<br />

21.500 €<br />

EZ 10/2015, 28.388 km, 125 kW<br />

(170 PS), Diesel, schwarz-metallic,<br />

RadioCDMP3, Xenon,<br />

Klimaautom., Einparkh. u.v.m.<br />

Leasingangebot: einmalige Leasingsonderzahlung: 0,– €, Überführungskosten:<br />

690,00 €, voraussichtlicher Gesamtbetrag*: 12.912,– €, Laufzeit: 48 Monate,mtl.<br />

Leasingrate: 269,– €, Gesamtkreditbetrag: 25.940,– €, effektiver Jahresz<strong>ins</strong>:1,99 %,<br />

Sollz<strong>ins</strong>satzp.a., gebunden für die gesamte Laufzeit: 1,99 %, Laufleistung (km/<br />

Jahr): 10.000.<br />

*Summe ausLeasingsonderzahlungund monatlichen Leasingraten sowie gesonderter<br />

Abrechnung vonMehr- undMinderkilometern nach Vertragsende(Freigrenze<br />

2.500 km).Händler-Überführungskosten in Höhe von690,00€sindnichtenthalten<br />

und müssenandie Autohaus LindenbergGmbH separat entrichtetwerden.<br />

Ein Angebotder Opel Leasing GmbH, Mainzer Straße 190,65428Rüsselsheim, für die<br />

die AutohausLindenbergGmbH alsungebundener Vermittler tätig ist.Nach<br />

Vertragsabschlusssteht Ihnen ein gesetzliches Widerrufsrechtzu. AllePreisangaben<br />

verstehen sich inkl. MwSt.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 7,5; außerorts:<br />

4,9; kombiniert: 5,9; CO 2<br />

-Emission, kombiniert: 133 g/km<br />

(gemäßVO(EG)Nr. 715/2007). Effizienzklasse B<br />

¹Optional.<br />

2<br />

Die Nutzungder OnStarServices erfordert eineAktivierung, einen Vertrag mit der<br />

OnStarEurope Ltd. undist abhängigvon Netzabdeckung und Verfügbarkeit.Der<br />

WLANHotspoterfordert einen Vertragmit demmit OnStar kooperierenden Netzbetreiber.ImAnschluss<br />

an die jeweiligen Testphasenwerden die OnStar Services<br />

kostenpflichtig.<br />

Autohaus<br />

LindenbergGmbH<br />

NeustrelitzerStr.124<br />

Neubrandenburg<br />

Tel.:0395/367000<br />

Alle Angaben vorbehaltlich Irrtümern. Zwischenverkauf möglich.<br />

Autohaus Lindenberg GmbH<br />

Neustrelitzer Straße 124<br />

170333 Neubrandenburg<br />

Tel. 0395 367 000<br />

Unsere Zweigbetriebe:<br />

Automobile Dust, Anklamer Straße 32,<br />

17489 Greifswald, Tel.: 03834 /8937-0<br />

Autohaus Tollensetal GmbH, Gewerbehof 4,<br />

17087 Altentreptow, Tel.: 03961 /2585-0<br />

Autohaus Anklamer Tor, Anklamer Str. 4,<br />

17098 Friedland, Tel.: 039601 /21403<br />

Autohaus Templin, Lychener Straße 16,<br />

17268 Templin, Tel.: 03987 /200820


SEITE 12 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Foto: privat<br />

<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Blaue<br />

Mit dem Bulli <strong>ins</strong> abenteuer<br />

Den abend am Lagerfeuer genießen, mitten inder Natur übernachten, von der aufgehenden<br />

Sonne geweckt werden –das klingt nach Freiheit. ineinem Wohnmobil haben Urlauber alles<br />

dabei, was sie brauchen. Kati und ihr Freund Kai schwören deswegen auf ihren vW-Bus.<br />

VonMarie Krüger<br />

Kiel. Wenn sie mal früher Feierabend<br />

machen können, setzen<br />

sich Kati und ihr Freund<br />

Kai einfach in ihren VW-Bulli<br />

und fahren an die Ostsee. Sie<br />

genießen den Sonnenuntergang<br />

über dem Wasser und<br />

übernachten in ihrem rollenden<br />

Zuhause. Morgens fahren<br />

sie wieder in die Stadt und gehen<br />

wie gewohnt zur Arbeit.<br />

„Das ist dann immer wie ein<br />

Mini-Urlaub“, schwärmt die<br />

29-Jährige aus Kiel. Dank<br />

ihres T3-Campers ist eine<br />

kleine Auszeit vom Alltag jederzeit<br />

möglich.<br />

Ihren Bus, Baujahr 1985,<br />

nennt Kati liebevoll „Cream“.<br />

„Wenn man mit so einem alten<br />

Auto um die Eckekommt, zaubert<br />

man jedem erst mal ein<br />

Lächeln auf die Lippen.“ Seit<br />

2015 fährt sie den Camper.Zuvor<br />

hatten Kati und Kai einen<br />

alten Ford Transit. „Der ist<br />

aber irgendwann seinen Rost-<br />

Tod gestorben“, erinnert sich<br />

Kati. Ihr Freund hatte zu der<br />

Zeit eine kleine Bulli-Vermietung<br />

in Kiel mit zwei Bussen.<br />

Der Plan war, die alten VWs<br />

gegen neuere Modelle auszutauschen.<br />

„Einen haben wir<br />

dann einfach behalten“, sagt<br />

Kati. Der Camper war trotz seines<br />

Alters in einem sehr guten<br />

Zustand. „Er hatte nur 80 000<br />

Kilometer runter, als Kai ihn<br />

gekauft hat, weil er lange Zeit<br />

in einer Scheune stand.“<br />

Und dann liegt der Fokus<br />

wieder auf dem Weg<br />

Originallack und Westfalia-<br />

Ausbau ohne einen Kratzer<br />

waren weitere Argumente,<br />

den Oldtimer zu behalten.<br />

„Den geben wir jetzt sicher<br />

auch nicht mehr ab“, sagt<br />

Kati. Jedes Frühjahr, wenn<br />

das Paar den Bulli aus seinem<br />

Winterlager holt und<br />

sich hine<strong>ins</strong>etzt, sei es wie<br />

eine Entschleunigung für sie.<br />

„Das ist total das Mode-Wort<br />

geworden, trifft es aber wirklich“,<br />

sagt die Kielerin. „Ich<br />

setze mich rein und weiß,<br />

dass ich nur 90 fahren und<br />

niemanden überholen kann.“<br />

Es ist ihr in diesen Momenten<br />

egal, wann sie an ihrem Ziel<br />

ankommt. Anders als sonst<br />

liegt ihr Fokus dann mehr<br />

auf dem Wegals auf dem Ziel.<br />

Mit Campingurlaub ist Kati<br />

groß geworden. „Bis ich zehn<br />

Jahre als war,habe ich gefühlt<br />

jeden Sommer auf Fehmarn<br />

verbracht.“ Ihre Großeltern<br />

und auch ihre Eltern hatten<br />

einen Wohnwagen. „Ich kann<br />

mich auch erinnern, dass wir<br />

mal in Kroatien und in Frankreich<br />

waren.“ Meist aber<br />

haben sie die Ferien an der<br />

Ostsee verbracht. Das nahe<br />

gelegene Meer ist auch heute<br />

ein beliebtes Ziel des Paares.<br />

Für einen Kurzurlaub oder ein<br />

Wochenende bietet es sich an<br />

–von Kiel aus fahren sie nur<br />

30 Kilometer und sind da.<br />

Vergangenes Jahr haben<br />

die Bulli-Freunde ihren Sommerurlaub<br />

ebenfalls an der<br />

Ostsee verbracht, allerdings<br />

weiter östlich. Mit der Fähre<br />

ist das Paar mit „Cream“ von<br />

Kiel entspannt nach Klaipeda<br />

geschippert und von dort<br />

aus die Küste hoch gefahren:<br />

durch Litauen, Lettland bis<br />

nach Estland.<br />

Der T3-Transporter ist<br />

wie ein zweites Zuhause<br />

Entlang ihrer Route haben<br />

sie auf vielen kleinen<br />

Plätzen Rast gemacht, die<br />

sehr einfach gehalten, aber<br />

traumhaft schön und trotzdem<br />

nicht überlaufen waren.<br />

„Man stellt sich bei Reisen<br />

mit dem VW-Bus immer vor,<br />

dass man e<strong>ins</strong>am irgendwo<br />

am Meer steht –imBaltikum<br />

findet man solche Plätze.“ In<br />

Lettland standen sie auf Wiesen<br />

direkt an der Steilküste.<br />

„Hätten wir solche Plätze in<br />

Kiel, würden dort noch 100<br />

andere Camper stehen“, ist<br />

Kati sicher.<br />

Das Auto isteine<br />

vorübergehende<br />

Erscheinung. Ich glaube<br />

an das Pferd.<br />

Wilhelm II.,<br />

Deutscher Kaiser (*1859,†1941)<br />

In Estland waren die beiden<br />

besonders angetan von der<br />

Insel Saaremaa. „Dort sind wir<br />

eher spontan hin, sind dann<br />

aber auf der Insel hängen geblieben,<br />

weil es so schön war.“<br />

Diese Freiheit ist für Kati das<br />

Tolle am Campingurlaub. Jederzeit<br />

kann das Paar spontan<br />

seine Route ändern, kann eher<br />

abreisen oder länger an einem<br />

Ort bleiben. „Es ist auch ein<br />

gutes Gefühl, sein Bett und<br />

seine vier Wände dabei zu<br />

haben.“ Kati und Kai haben<br />

sich ihren Bus so perfekt eingerichtet,<br />

dass sie alles haben,<br />

was sie brauchen: eine Sitzbank,<br />

die zur Liegefläche umfunktioniert<br />

wird, eingebaute<br />

Schränke, eine Küche mit Spüle,<br />

zwei Kochfeldern und Kühlschrank.<br />

„Ich habe außerdem<br />

immer eine kleine Toilette dabei“,<br />

verrät Kati. „Das macht<br />

uns noch unabhängiger.“ Bei<br />

ihrer Tour durchs Baltikum<br />

haben sie erst nach zehn Tagen<br />

einen voll ausgestatteten<br />

Campingplatz angefahren.<br />

Auf kleinere Reparaturen<br />

stets vorbereitet<br />

Das Einzige, was im Vergleich<br />

zu einem richtigen Wohnmobil<br />

fehlt, ist eine Dusche.<br />

Aber auch darauf sind die beiden<br />

Van-Fahrer eingestellt:<br />

Sie haben eine Solardusche<br />

dabei oder waschen sich mit<br />

speziellem Naturshampoo im<br />

Meer. „Mir persönlich liegt<br />

es sehr am Herzen, darauf<br />

zu achten, wie wir mit der<br />

Natur umgehen“, sagt Kati.<br />

Sie liebt es in der „Wildnis“<br />

zu campen. Ihr würde es aber<br />

nicht im Traum einfallen<br />

dort etwas zu zerstören oder<br />

ihren Müll zuhinterlassen.<br />

Für sie gehört ein bewusster<br />

Umgang mit der Natur zum<br />

Bulli-Lebensstil dazu.<br />

Hat „Cream“ sie denn<br />

schon einmal im Stich gelassen?<br />

„Gerade in unserem<br />

Baltikum-Urlaub hatten wir<br />

zwei Pannen: Zehn Kilometer<br />

hinter Klaipeda hatten wir<br />

einen Reifenplatzer und auf<br />

Saaremaa ging der Motor immer<br />

aus“, denkt Kati zurück.<br />

Dank tatkräftiger estnischer<br />

Mechaniker konnten sie aber<br />

beide Male nach kurzer Zeit<br />

weiterfahren. „Auf bestimmte<br />

Sachen ist man mit der<br />

Zeit auch einfach vorbereitet.“<br />

Einen neuen Keilriemen<br />

haben sie immer im Kofferraum,<br />

Motorenöl füllen sie<br />

regelmäßig nach, Werkzeug<br />

und Handschuhe liegen immer<br />

griffbereit. Kati nimmt<br />

es mit Humor: „Das macht es<br />

spannend.“<br />

Kati schreibtseit mehreren Jahren<br />

im Netz über ihr Camper-Leben und<br />

gibtdortErfahrungen, Ideen und<br />

Tippsfür tolle Stellplätze weiter.<br />

cruisingcampersblog.de


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 13<br />

Reise-Freiheit<br />

Raus in die Natur und einfach dort schlafen: Das geht natürlich auch ohne Bulli. Ob Zelt im<br />

Kofferraum, Zelt auf dem Autodach, Pick-up oder Wohnmobil in der Luxusvariante –Alternativen<br />

zum Transporter sind sowohl für den kleinen als auch den großen Geldbeutel zu haben.<br />

VonMarie Krüger<br />

Zelt<br />

Die kostengünstigste Variante<br />

für den kurzen Trip<br />

<strong>ins</strong> Freie: Das Zelt in den<br />

Rucksack und los geht es!<br />

Campen im Zelt ist sicher<br />

die einfachste und billigste<br />

Möglichkeit. Zelte gibt es in<br />

vielen verschiedenen Preisklassen<br />

und die Gebühren<br />

auf den Campingplätzen<br />

halten sich in Grenzen.<br />

Ob zu zweit im Iglu-Zelt<br />

oder in einer entsprechenden<br />

Behausung mit der<br />

ganzen Familie –dank ausgeklügelter<br />

Techniken und<br />

neuartiger Materialien sind<br />

Zelte heute leichter und<br />

handlicher verpackt denn je.<br />

Sie passen in jedes Auto, jedes<br />

Kanu und jeden Wanderrucksack.<br />

Mit etwas Übung<br />

schaffen es Camper auch,<br />

dass das Stoffhäuschen flott<br />

steht und alle Heringe mit<br />

Leinen in die Erde gebracht<br />

sind. Für Autos mit Dachgepäckträger<br />

gibt es auch<br />

Zelte, die auf dem Autodach<br />

aufgebaut werden. Eine angestellte<br />

Leiter führt dann in<br />

die Schlafkabine.<br />

Portable Gas-Kocher,<br />

Klapptisch und -stühle sowie<br />

anderes nützliches Camping-<br />

Zubehör machen ein Leben<br />

mit wenig Entbehrungen in<br />

der freien Natur möglich.<br />

Wersich im Campingurlaub<br />

nicht mit Rückenschmerzen<br />

quälen will, muss allerdings<br />

an eine geeignete Matratze<br />

oder ein kleines Feldbett<br />

denken.<br />

Wohnmobil<br />

Mehr Komfort geht fast<br />

nicht: Toilette, Dusche, Küche<br />

mit Herd, Kühlschrank<br />

und Mikrowelle, ein Wohnbereich<br />

mit Fernseher und<br />

ein geräumiges, weiches<br />

Bett oder auch mehrere<br />

Schlafplätze –bei Wohnmobilen<br />

sind der Ausstattung<br />

fast keineGrenzen gesetzt.<br />

Auf den Campingplätzen<br />

sind Mobile zu sehen,<br />

die von der Größe einem<br />

Reisebus gleichen.<br />

Egal ob klein und schnuckelig<br />

oder pompöses Luxusmodell,<br />

das nahezu<br />

eine kleine Wohnung enthält<br />

–die Grenzen werden<br />

hier eigentlich nur durch<br />

das eigene Budget gesetzt.<br />

Fast: Denn wer sich für<br />

solch eine Luxusvariante<br />

entscheidet, sollte dringend<br />

zuvor im Führerschein<br />

prüfen, ob er das<br />

Fahrzeug überhaupt lenken<br />

darf. Denn mit der<br />

Führerschein-Klasse Bsind<br />

lediglich Fahrzeuge bis<br />

3,5 Tonnen zulässig.<br />

Anhänger dürfen bis zu<br />

750 Kilogramm wiegen,<br />

schwerere Wohnwagen<br />

sind nur erlaubt, wenn das<br />

Gesamtgewicht 3,5 Tonnen<br />

nicht übersteigt. Wohnanhänger<br />

sind nämlich eine<br />

beliebte Alternative. Der<br />

große Vorteil bei ihnen ist,<br />

dass das rollende Zuhause<br />

auf dem Campingplatzstehen<br />

bleiben kann, während<br />

die Camper von dort aus<br />

mit dem Auto Tagesausflüge<br />

machen.<br />

Zeltanhänger<br />

Für die, die gerne das Gefühl<br />

von Abenteuer und<br />

Übernachten im Zelt haben<br />

möchten, trotzdem aber<br />

auf ein gewisses Maß an<br />

Komfort nicht verzichten<br />

wollen, gibt es zahlreiche<br />

gute Zwischenlösungen.<br />

Für Pick-ups, also Pkw mit<br />

offener Ladefläche, gibt es<br />

spezielle Aufbauten zum<br />

Wohnen und Übernachten<br />

–als Autodachzelt in allen<br />

erdenklichen Formen und<br />

Größen für verschiedene<br />

Automodelle sowie teilweise<br />

mit integriertem Heckzelt<br />

als zusätzlichem „Raum“.<br />

Wer ein normales Auto<br />

mit Anhängerkupplung<br />

hat, kann es mit einem Faltcaravan<br />

versuchen. Die Zeltanhänger<br />

beherbergen ein<br />

gemütliches Bett, um das<br />

herum ein geräumiges Zelt<br />

aufgebaut wird. Sie ähneln<br />

dem Klappfix aus DDR-Zeiten,<br />

der mit wenigen Handgriffen<br />

zu einem Wohnzelt<br />

ausgeklappt werden<br />

konnte.<br />

Einige Modelle des ostdeutschen<br />

Anhängers sind<br />

noch gut erhalten und auf<br />

Campingplätzen im E<strong>ins</strong>atz.<br />

Die heutigen Modelle<br />

benötigen meist nur einen<br />

Knopfdruck. Eine weitere<br />

Möglichkeit ist der sogenannte<br />

Teardrop-Anhänger.<br />

Erbietet auf kle<strong>ins</strong>tem<br />

Raum zwei Schlafplätze sowie<br />

Stauraum und taugt damit<br />

auch für längere Reisen.<br />

Übernachten inder Natur: mit einem Zelt lässt sich diese Freiheit<br />

für wenig Geld erleben.<br />

FOTO: KONSTAN-FOTOLIA.cOm<br />

Auch für kleine Autos wie den mini cooper gibt esaufklappbare<br />

Autodachzelte.<br />

FOTO: LNW<br />

Wer mit dem Wohnwagen reisen will, sollte prüfen, ob der Führerschein<br />

das auch erlaubt. FOTO: PUNTO STUDIO FOTO AG -FOTOLIA.cOm<br />

Anzeige<br />

Bei uns finden Sie garantiertIhr Traumauto.<br />

ExklusiveVorführfahrzeugevon Mercedes Brinkmann.<br />

18273Güstrow, Verbindungschaussee 8c<br />

19300 Grabow, Berliner Straße 29<br />

17033 Neubrandenburg, Neustrelitzer Straße 111<br />

19370Parchim, Neuhofer Weiche 43-44<br />

17153Stavenhagen, Werdohler Straße 4<br />

17192Waren, Siegfried-Marcus-Str.7<br />

Kostenfreie Hotline: 0800 2345-999<br />

www.AutoBrinkmann.de<br />

C200 Avantgarde<br />

115kW(184PS), LED, EZ 09/16, Benziner,<br />

5.000 km, Automatik, Comand, Collision Assist,<br />

Remote Online uvm.<br />

Fzg-Nr.149383 Aktionspreis:<br />

36.480 €<br />

B180d Urban<br />

80 kW (109 PS), ECO, EZ 09/16, Diesel, SHZ,<br />

8.000 km, Automatik, Panorama Schiebed.,<br />

Klima, Navi uvm.<br />

Fzg-Nr.149313 Aktionspreis:<br />

32.880 €<br />

A180d Style<br />

80 kW (109 PS), LED, EZ 09/16, Diesel, SHZ,<br />

11.700 km,Automatik, DynamicSelect, LED,<br />

MB Notruf, RDK uvm.<br />

Fzg-Nr.100466 Aktionspreis:<br />

24.900 €<br />

Kraftstoffverbrauch inl/100 km innerorts/außerorts/kombiniert/CO2-Emission in g/km kombiniert/Effizienzklasse: C200 Avantgarde 7,2/4,7/5,6/131;B180d Urban 4,4/3,9/4,1/107; A180 d3,9/4,2/3,7/104<br />

WerdenSie jetzt Fanvon<br />

Mercedes Brinkmann!<br />

Partner vor Ort: Brinkmann GmbH,<br />

Irrtümer/Zwischenverkauf vorbehalten.<br />

Für Druckfehler wird keine Haftung übernommen.


SEITE 14 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

CEDEZ LE<br />

PASSAGE<br />

Foto: KAmASIGNS - FotolIA.com; IlluStrAtIoN: © m.StuDIo - FotolIA.com<br />

Von Blaulichtsteuer Bis Promille-Knast<br />

Verrückte Verkehrsregeln<br />

Auf den Straßen europas und weiter entfernt gelten Gesetze, die so manchem deutschen<br />

Autofahrer fremd sind, aber streng bestraft werden. Im schlimmsten Fall droht Verkehrssündern<br />

sogar der Knast. Auf diese kuriosen Vorschriften treffen Sie jenseits der landesgrenze.<br />

VonStefanie Lanin<br />

Österreich<br />

Wer in Österreich nach<br />

einem Unfall die Polizei ruft,<br />

obwohl nur ein Blechschaden<br />

entstanden ist, muss laut<br />

ADAC die „Blaulichtsteuer“<br />

zahlen. Die Unfallmeldegebühr<br />

wird fällig, wenn die<br />

Polizei eigentlich nicht gebraucht<br />

wird und die Beteiligten<br />

einfach ihre Daten austauschen<br />

könnten. Sie beträgt<br />

36 Euro. Muss die Unfallstelle<br />

gesichert werden oder gibt<br />

es Verletzte, muss keine Gebühr<br />

gezahlt werden. Auch<br />

in Brandenburg sollte die<br />

„Blaulichtsteuer“ vor sechs<br />

Jahren eingeführt werden.<br />

Das Innenministerium prüfte<br />

die Einführung, entschied<br />

sich dann aber doch dagegen.<br />

Dänemark<br />

Bevor es auf große oder kleine<br />

<strong>Fahrt</strong> geht, ist in Dänemark<br />

der ausführliche Auto-<br />

Check Pflicht. Funktioniert<br />

das Licht? Die Bremsen? Die<br />

Lenkung? Und ausdrücklich<br />

gefordert: Liegt vielleicht jemand<br />

unter dem Auto und<br />

hält ein Nickerchen? Im<br />

Nachbarland sollten Fahrer<br />

also stets in die Hockegehen,<br />

bevor sie den Motor starten<br />

und einen Blick unters Auto<br />

werfen.<br />

Schweiz<br />

Werauf Schweizer Straßen<br />

rast, muss nicht nur mit großen<br />

Geldstrafen rechnen. Ab<br />

Tempo 71 in einer 30er Zone<br />

oder ab mehr als 200 Kilometern<br />

pro Stunde auf Autobahnen<br />

(hier sind grundsätzlich<br />

120 km/h) erlaubt, droht<br />

Knast. Unter dem Titel „Via<br />

sicura“ (sichere Straße) hat<br />

die Schweiz seit 2013 die Verkehrsregeln<br />

und vor allem die<br />

Strafen verschärft. Dadurch<br />

soll die Zahl der Verkehrsopfer<br />

sinken. Bei Ersttätern<br />

wird die Haftstrafe noch zur<br />

Bewährung ausgesetzt, kann<br />

in schlimmen Fällen aber<br />

auch auf vier Jahre Gefängnis<br />

angehoben werden.<br />

Großbritannien<br />

Auf der Insel gibt es genaue<br />

Anweisungen für spontane<br />

Puller-Pausen unterwegs: Es<br />

darf –anders als in Deutschland<br />

–inder Öffentlichkeit<br />

uriniert werden. Allerdings<br />

nur am Hinterrad des eigenen<br />

Autos, von der Straße<br />

abgewandt mit einer Hand<br />

am Fahrzeug.<br />

Thailand<br />

Niemals oben ohne! In Thailand<br />

darf nicht mit nacktem<br />

Oberkörper gefahren werden,<br />

weder als Mann noch als<br />

Frau. Verstöße kosten allerdings<br />

„nur“ etwa acht Euro.<br />

Frankreich<br />

Hier gelten für Fahranfänger<br />

besondere Regeln: Werseinen<br />

Führerschein noch keine drei<br />

Jahre hat, darf laut ADAC<br />

außerhalb von Ortschaften<br />

nur 80, auf Schnellstraßen<br />

100 und auf Autobahnen<br />

110 Kilometer pro Stunde<br />

fahren. Im Vergleich dazu<br />

gelten für erfahrenere Fahrer<br />

die Tempolimits 90, 110 und<br />

130 Kilometer pro Stunde.<br />

Italien<br />

Werknutscht, muss zahlen:<br />

Das gilt im kleinen Örtchen<br />

Eboli – allerdings nur für<br />

„Küsse und Zärtlichkeiten“,<br />

die innerhalb des Autos ausgetauscht<br />

werden. Zwischen<br />

50 und 500 Euro müssen Pärchen<br />

zahlen, die sich dabei<br />

erwischen lassen. Außerdem<br />

sollte in Italien Alkohol am<br />

Steuer tabu sein. Ab 1,5 Promille<br />

imBlut droht hier laut<br />

ADAC die Zwangsversteigerung<br />

des eigenen Autos.<br />

Eine deutsche Kuriosität<br />

Im Land der Freien Körperkultur<br />

dürfen Mann und Frau<br />

durchaus nackt im eigenen<br />

Wagen unterwegs sein. Denn<br />

das Auto giltals privater Raum,<br />

in dem so einige Freizügigkeiten<br />

genossen werden dürfen,<br />

die in der Öffentlichkeit nicht<br />

erwünscht sind. Aussteigen<br />

dürfenAdamund Evadanntatsächlich<br />

auch nicht,ohne sich<br />

zu bedecken–denn daskönnte<br />

öffentliches Ärgernis erregen<br />

und als solches dann natürlich<br />

auch bestraft werden.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

s.lanin@nordkurier.de<br />

Stiefmütterlich: Kinder ohne Sitze und Gurte<br />

Kein Entkommen<br />

mancher Autofahrer<br />

vertraut darauf, dass<br />

Bußgelder, die er sich<br />

im europäischen Ausland<br />

eingefahren hat,<br />

nicht bis nach Hause<br />

verfolgt werden. ein<br />

trugschluss: Innerhalb<br />

der eu kann sogar eine<br />

Zwangsvollstreckung<br />

möglich sein, erklärt<br />

der ADAc. Immerhin:<br />

Wer imAusland gegen<br />

die Verkehrsregeln<br />

verstößt, muss zwar<br />

zahlen, bekommt aber<br />

keine Punkte. Fahrverbote<br />

gelten nur im<br />

jeweiligen land.<br />

Von Frank Wilhelm<br />

Heute ist es eine<br />

Selbstverständlichkeit, dass<br />

die Kle<strong>ins</strong>ten inaufwendigen<br />

Sitzen imPkw ihren Platz<br />

finden. Vornoch nicht allzu<br />

langer Zeit war das<br />

allerdings ganz anders.<br />

NEubraNDENburG. Die Berichte<br />

der Eltern und Großeltern<br />

zum Thema Kindertransport<br />

im Auto müssen für heutige<br />

junge Mütter und Väter abenteuerlich<br />

klingen. Kindersitze<br />

oder gar Sitzschalen waren<br />

bis weit in die 1980er Jahre<br />

hinein kaum gebräuchlich. In<br />

der Regel war für die Kleinen<br />

die Rücksitzbank vorgesehen.<br />

Oft wiesen die Sitze dort noch<br />

nicht einmal einen geeigneten<br />

Haltegurt auf. „Ich habe<br />

meine Kinder hinten mit<br />

auf den Schoß genommen“,<br />

sagt eine Frau, die aus Westdeutschland<br />

stammt und ihre<br />

kleinen Kinder in den 70er<br />

Jahren groß gezogen hat.<br />

Auch in den 80er Jahren war<br />

es selbst in der Auto-Republik<br />

BRD nicht besser um die Sicherheit<br />

für die Kle<strong>ins</strong>ten im<br />

privaten Pkw bestellt.<br />

In der Regel wurde der Kinderwagen<br />

demontiert und das<br />

Oberteil quasi als „Bettchen“<br />

auf den Rücksitz gestellt. Bei<br />

einer Vollbremsung war das<br />

Unglück so programmiert.<br />

Dabei wurde weltweit der<br />

erste Kindersitz fürs Auto<br />

bereits 1963 entwickelt und<br />

gebaut. Die bayerische Firma<br />

Storchenmühle mit Sitz<br />

in Marktleugast gilt als der<br />

Pionier in Sachen Kindersitz.<br />

Der Erstling namens „Nikki“<br />

wird mittlerweile als Rarität<br />

gehandelt. Auf der Verkaufsplattform<br />

„ebay“ wurde kürzlich<br />

ein Original für sagenhafte<br />

240 Euro feilgeboten.<br />

Und wie sah es im Osten<br />

Deutschlands aus? Die Berichte<br />

vom Transport der Kinder in<br />

Trabant, Wartburg und Skoda<br />

klingen ähnlich wie aus dem<br />

Westen.<br />

Im Osten kostete er ein<br />

Zehntel des Monatsgehalts<br />

Allerdings war es natürlich für<br />

Trabi-Fahrer deutlich schwerer<br />

als für Mercedes-Chauffeure,<br />

das sperrige Oberteil<br />

des Kinderwagens durch die<br />

Beifahrertür auf den Rücksitz<br />

zu wuchten. Trotzdem: Auch<br />

in der DDR gab es bereits<br />

einen Kindersitz. Voreinigen<br />

Jahren bot ein Internet-Nutzer<br />

namens „Oevi“ seinen „Autokindersitz<br />

original DDR“ an,<br />

mit der Bezeichnung „AKS<br />

02“. Montiert im Jahr 1983<br />

–ausgerechnet im Volkseigenen<br />

Betrieb (VEB) Fahrzeugund<br />

Jagdwaffenwerk Suhl.<br />

Der Einzelhandelsverkaufspreis<br />

(EVP) betrug einheitlich<br />

127 Mark, was bei einem<br />

durchschnittlichen Bruttolohn<br />

von etwas mehr als<br />

Der allerersteKindersitz„Nikki“<br />

von1963. Foto:StorcHeNmüHle<br />

1000 Mark für einen Produktionsarbeiter<br />

nicht unerheblich<br />

war. Ein Sitz aus<br />

DDR-Fabrikation kann im<br />

Zweirad-Museum Dargen auf<br />

Usedom besichtigt werden.<br />

Trotz vieler Opfer wurde<br />

es erst 1993 sicherer<br />

Der laxe Umgang mit den<br />

Kindern im Auto forderte in<br />

Ost und West viele Opfer. Vor<br />

der Deutschen Einheit starben<br />

in der DDR pro Jahr etwa<br />

30 Kinder in Pkw, weil sie<br />

nicht ausreichend gesichert<br />

waren, berichtete das Magazin<br />

„Der Spiegel“ Anfang der 90er<br />

Jahre. Der Westen Deutschlands<br />

war deutlich besser motorisiert,<br />

sodass es auch mehr<br />

Unfälle und mehr Opfer gab.<br />

1986 starben 90 Kinder als Insassen<br />

bei Autounfällen. Vier<br />

Jahre später waren es bereits<br />

140. Und doch gab es bis 1992<br />

in Gesamtdeutschland noch<br />

nicht einmal eine in der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO)<br />

geregelte Gurtpflicht für<br />

Kinder unter 12 Jahren.<br />

Den Durchbruch in Sachen<br />

Kinder-SicherheitimAuto gab<br />

es erst imJahr 1993. Seitdem<br />

ist im Paragraf 12 der StVOvorgeschrieben:<br />

„Kinder bis zum<br />

vollendeten 12. Lebensjahr,die<br />

kleiner als150 cm sind,dürfen<br />

in Kraftfahrzeugenauf Sitzen,<br />

für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben<br />

sind, nur mitgenommen<br />

werden, wenn Rückhalteeinrichtungenfür<br />

Kinder<br />

benutztwerden.“Mittlerweile<br />

ist der Kindersitz für Eltern<br />

eher eine Frage der Sicherheitswünsche<br />

und des Geldes.<br />

Zwischen 30 und 450 Euro ist<br />

alles machbar.<br />

Kontaktzum Autor<br />

f.wilhelm@nordkurier.de


AUTOMEILE PRENZLAU<br />

AM 29.04.2017 AB 10:00 UHR<br />

Kommen Sie vorbei und lassen sich beraten oder<br />

vereinbaren Sie einen Termin zur Probefahrt.<br />

PROFITIEREN SIE VON RABATT-AKTIONEN<br />

FÜR DIE TOP-MODELLE DER SAISON!<br />

FAMILYDAYSBEIKÖNIG<br />

RENAULTMODELLEOHNEANZAHLUNG:<br />

1.000€ÜBERDATFÜRIHRENBISZU8JAHREALTENGEBRAUCHTEN!**<br />

Renault KADJAR<br />

119€ *<br />

monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />

13.999 € Hauspreis<br />

+799 € Bereitstellungskosten<br />

14.798 €Barpreis<br />

Renault KADJAR Life Energy TCe 130 · Klimaanlage ·Radio CD MP3 mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Plug &Music ·ISOFIX Kindersitzvorrüstung ·LED-Tagfahrlicht ·Außenspiegel elektrisch e<strong>ins</strong>tell- und beheizbar<br />

Renault Twingo LIFE SCE 70 5-TÜRER<br />

50€ *<br />

119€<br />

1)<br />

Vollkasko-Versicherung<br />

für nur 29,60 €monatlich<br />

monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />

LED-Tagfahrlicht · Geschwindigkeitsbegrenzer · Servolenkung<br />

· Zentralverriegelung · LED-Tagfahrlicht · Geschwindigkeitsbegrenzer<br />

·Rücksitzlehne ¹/¹ umklappbar ·Bordcomputer<br />

Renault MÉGANEKOMBI LIFE ENERGYTCE 100<br />

119€ * 12.790 € Hauspreis<br />

+799 € Bereitstellungskosten<br />

13.589 €Barpreis<br />

monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />

Klimaanlage · Radio mit 4,2-Zoll-Display, USB und Bluetooth<br />

· LED-Tagfahrlicht vorne · Chromzierleisten an den unteren<br />

Seitenscheiben · 3D LED-Heckleuchten · 15-Zoll-Stahlräder „Lagoon“<br />

Renault CAPTUR LIFE ENERGYTCE 90<br />

*<br />

monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />

Klimaanlage ·Radio 4x15W CD/Mp3 ·ECO Mode und Schaltpunktanzeige<br />

· Bordcomputer · doppelter Gepäckraumboden · Reifendruck-<br />

Kontrollsystem · Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung<br />

Gesamtverbrauch(l/100km):innerorts6,9-6,0;außerorts5,0-4,2;kombiniert5,7-5,0;CO 2 -Emissionen(g/km):kombiniert127-112(WertenachVO(EG)715/2007).<br />

Prenzlau, Schwedter Straße 82 03984-85840<br />

Autohaus GotthardKönig GmbH<br />

(Sitz: 10829 Berlin-Schöneberg, Kolonnenstraße 31 030-7895670)<br />

<strong>ins</strong>gesamt 28x in Deutschland<br />

Unser ServicePartner:<br />

Koppermann AutomobileGmbH -Pasewalk,<br />

TorgelowerStraße 24 03973-203013<br />

renault-koenig.de<br />

*zzgl. 799 €für Bereitstellungskosten ·monatliche Leasingrate: Kadjar 119 €|Twingo 50 €|Mégane Kombi 119 €|Captur 119 € · Anzahlung: 0€·Laufzeit: 60 Monate, 10 Tkm/Jahr ·ein Angebot der König Leasing GmbH (12557 Berlin, Wendenschloßstraße 184) ·**1.000 €<br />

über DAT für Ihr Altfahrzeug (bis zu8Jahre alt, fahrtüchtig lt. StVO) bei Inzahlungnahme · 1) Vollkasko-Versicherung für nur 29,60 €mtl., Aktionsbedingungen: nur gültig für Privatkunden, nur bei Finanzierung oder Leasing über die Renault Bank und nur für einen Zeitraum<br />

von 2Jahren ·Versicherungsumfang: Kfz-Haftpflicht, VK(500 €SB) -inklusive TK (150 €SB) ·die Aktion gilt für Fahrer ab einem Alter von 24Jahren in Kooperation mit der Direct Line Versicherung AG (Rhe<strong>ins</strong>tr. 7A, 14513 Teltow) ·Abbildungen zeigen Sonderausstattungen.


SEITE 16 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Volle Punktzahl<br />

Müssen Sie zum Idiotentest?<br />

Im Volksmund hat die medizinisch-psychologische Untersuchung einen<br />

griffigen Namen. Viele Gerüchte ranken sich darum. Der Psychologe Ralf Buchstaller erklärt<br />

Marie Krüger im Interview, auf was Sie bei dieser Prüfung gefasst sein müssen.<br />

Wozu dient dieMedizinischpsychologische<br />

Untersuchung<br />

(MPU)?<br />

Drei Hauptgruppen werden<br />

untersucht: Personen, die<br />

mit Alkohol oder Drogen<br />

im Straßenverkehr aufgefallen<br />

sind oder Personen,<br />

die mehr als die erlaubte<br />

Anzahl von acht Punkten<br />

im Fahreignungsregister<br />

in Flensburg haben. Ihnen<br />

wurde der Führerschein<br />

entzogen, nach Ablauf der<br />

Sperrfrist können sie aber<br />

einen Antrag auf Wiedererteilungder<br />

Fahrerlaubnis<br />

stellen.<br />

Die Führersche<strong>ins</strong>telle beauftragt<br />

uns dann im Rahmen<br />

der MPU zu beurteilen,<br />

ob es Bedenken über die Eignung<br />

gibt. Wenn jemand zum<br />

Beispiel ein Alkoholproblem<br />

hat, muss geprüft werden, ob<br />

er das in den Griff bekommen<br />

hat. Denn niemand wird allein<br />

dadurch „geheilt“, dass<br />

ihm der Führerschein entzogen<br />

wird –ganz im Gegenteil,<br />

es kann auch dazu führen,<br />

dass derjenige dann erst recht<br />

trinkt.<br />

Dr. Ralf Buchstaller arbeitet<br />

mit Menschen, die die MPU-<br />

Untersuchung machen müssen.<br />

Foto: tÜV NoRD<br />

Wiebeurteilen Sie, ob ein<br />

Trunkenheitsfahrer wieder<br />

ansSteuergelassenwerden<br />

kann?<br />

Folgende Frage stellt sich<br />

an den Psychologen im<br />

Rahmen der MPU: Hat sich<br />

derjenige Gedanken über<br />

seinen Alkoholkonsum gemacht<br />

und sein Verhalten<br />

geändert?<br />

Ein Beispiel: Der typische<br />

Mann (1,80 Meter groß, 80 Kilogramm<br />

schwer), der nach<br />

einer Feier am Abend mit<br />

1,6 Promille aufgefallen ist,<br />

muss in dieser Zeit etwa<br />

20 Schnäpse getrunken haben.<br />

Das hat nichts mehr mit<br />

normalem Trinkverhalten zu<br />

tun, sondern ist Alkoholmissbrauch.<br />

Solche Promillezahlen<br />

werden in der Regel nur<br />

von Leuten erreicht, die Alkohol<br />

gewöhntsind. Ein normaler<br />

Mann ist nicht in der Lage<br />

20 Gläser Schnaps an einem<br />

Abend zu vertragen und dann<br />

noch Auto zu fahren.<br />

Es geht bei der MPU<br />

weniger darum, dass derjenige<br />

erklärt, warum er<br />

an diesem Tag betrunken<br />

Auto gefahren ist. Man<br />

kann zukünftige <strong>Fahrt</strong>en<br />

unter Alkoholeinfluss nur<br />

dann ausschließen, wenn<br />

derjenige diesen Grad der<br />

Alkoholisierung nicht<br />

mehr erreicht, bei dem<br />

ihm alles egal ist und er<br />

nicht mehr über die Folgen<br />

nachdenkt.<br />

Welche FragenstellenSie?<br />

Sind auch Fangfragen<br />

dabei?<br />

Der Untersuchte muss sich<br />

über Folgendes Gedanken<br />

machen:Seit wannhat er so<br />

viel getrunken und warum?<br />

In welchen Kontexten hat<br />

er besonders viel getrunken,<br />

was sind die Auslöser?<br />

Er muss sich natürlich erst<br />

mal bewusst werden, dass<br />

sein Alkoholkonsum über<br />

dem lag, was normal ist.<br />

Es reicht nicht zu sagen:<br />

Wenn ich das nächste Mal<br />

20 Schnäpse getrunken<br />

habe, lasse ich das Auto<br />

stehen. Wenn man so viel<br />

getrunken hat, ist man ein<br />

anderer Mensch und kann<br />

nicht mehr vernünftig<br />

denken.<br />

Der Betroffene muss in der<br />

MPU darlegen, dass er seinen<br />

Alkoholkonsum dauerhaft<br />

geändert hat. Die Psychologen<br />

sind dabei behilflich,<br />

das entsprechende Gutachten<br />

für die Führersche<strong>ins</strong>telle zu<br />

erstellen. Wir unterstützen<br />

denjenigen, versuchen die<br />

Situation zu verstehen. Viele<br />

stehen uns aufgrund von Gerüchten<br />

erst mal reserviert<br />

gegenüber.<br />

Ich kann nur betonen, dass<br />

wirkeine Fangfragen stellen.<br />

Wir wollen erfahren, ob sich<br />

derjenige mit dem Alkoholkonsum<br />

auseinandergesetzt<br />

und Maßnahmen eingeleitet<br />

hat.<br />

Wovonist denn absolut<br />

abzuraten beieinerMPU?<br />

Schlimm für die Gutachter<br />

ist es, wenn der Betroffene<br />

abblockt und sagt: Ich hatte<br />

zwar zwei Promille, aber<br />

mehr als vier Bier habe<br />

ich andem Tag nicht getrunken.<br />

Das kann einfach<br />

nicht sein.<br />

Wie hoch meine Promillezahl<br />

ist, hat ja nur etwas<br />

damit zu tun, wie viel Alkohol<br />

in das „Gefäß“ Körper<br />

hineingefüllt wurde.<br />

Negative Gutachten kommen<br />

meistens zustande,<br />

wenn die Untersuchten völlig<br />

unrealistische Angaben<br />

zu ihrem Alkoholkonsum<br />

am Tag der Trunkenheitsfahrt<br />

machen.<br />

Sieuntersuchenjaaber<br />

nichtnur diejenigen, die<br />

aufgrundvon Alkoholeinfluss<br />

im Straßenverkehr<br />

auffällig geworden sind.<br />

Seit Jahrzehnten sind Alkoholsünder<br />

die Hauptuntersuchungsgruppe.<br />

Danach<br />

folgen mittlerweile die drogenauffälligen<br />

Kraftfahrer,<br />

darunter sehr viele Cannabis-Konsumenten.<br />

Dann<br />

kommen die Kraftfahrer,<br />

die durch mehr als acht<br />

Punkte inFlensburg auffällig<br />

geworden sind.<br />

Der Deutsche<br />

fährtnicht wie<br />

andereMenschen.<br />

Er fährt,<br />

um Recht zu haben.<br />

Kurt Tucholsky,<br />

Schriftsteller<br />

Welche Fragenmüssenjene<br />

Fahrer erwarten,die zu viele<br />

Punkte aufihrem Konto<br />

haben?<br />

Denjenigen musszuersteinmal<br />

klar werden, dass sich<br />

dereigene Fahrstil von dem<br />

der anderen unterscheidet.<br />

Wenn er meint, dass er<br />

wie alle anderen fährt, nur<br />

mehrPech hat,ist die Wahrscheinlichkeit<br />

gering, dass<br />

er an seinem unakzeptablen<br />

Fahrverhalten etwas ändert.<br />

Ihm muss also auf jeden<br />

Fall bewusst werden, dass<br />

er sich vom Großteil der<br />

normalen Autofahrer unterscheidet.<br />

Oft wird auch das<br />

Argument vorgebracht, dass<br />

jemand viele Kilometer fährt<br />

und deshalb öfter gegen die<br />

Regeln verstößt. Das hieße ja<br />

eher,dass er viel Praxiserfahrung<br />

hat und deshalb weniger<br />

Fehler machen müsste.<br />

Bei Berufskraftfahrern<br />

sind es meist Delikte wie<br />

Tempoüberschreitung, Überholen<br />

im Überholverbot und<br />

zu dichtes Auffahren und bei<br />

Privatfahrern sind es überwiegend<br />

Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />

oder Telefonieren<br />

im Auto.<br />

Also Fragen wieinder theoretischenFührerscheinprüfung<br />

werden beieiner MPU<br />

nichtgestellt?<br />

Dass dasSchild an der Autobahn<br />

mit der 120 drauf,<br />

bedeutet, dass er nicht<br />

240 Kilometer pro Stunde<br />

fahren darf, das weiß der<br />

Untersuchte. Die Grundannahme<br />

ist nicht, dass er zu<br />

schnell gefahren ist, weil er<br />

es nicht besser wusste, sondern<br />

dass er es absichtlich<br />

getan hat.<br />

Wasverbirgt sich hinter den<br />

Vorbereitungskursen aufdie<br />

MPU?<br />

Dort werden Anregungen<br />

zur Reflexion gegeben und<br />

darüber aufgeklärt, worum<br />

es bei der MPU geht.<br />

Überprüfen Sie ihr Fahrschul-Wissen!<br />

Seit April gibt esneue Fragen für die theoretische<br />

Führerscheinprüfung. Wie würden Sie sich heute als<br />

Fahrschüler machen? Finden Sie es in unserem<br />

Selbsttest heraus. Und denken Sie dran:<br />

Manchmal ist mehr als eine Antwort korrekt.<br />

1. Wovon hängt der einzuhaltende Abstand<br />

zum vorausfahrenden Fahrzeug ab?<br />

a) Vonder Fahrbahnbeschaffenheit<br />

b) Vonden Sichtverhältnissen<br />

c) Vonder Geschwindigkeit<br />

2. Auf nebeneinander liegenden Fahrstreifen für<br />

eine <strong>Fahrt</strong>richtung endet ein Fahrstreifen.<br />

Sie befinden sich auf dem nicht durchgehend<br />

befahrbaren Fahrstreifen. Welches Verhalten<br />

ist richtig?<br />

a) Erst unmittelbar vor Beginn der Verengung im<br />

Reißverschlussverfahren einordnen<br />

b) Unmittelbar nach dem ersten Hinweis auf die<br />

Fahrbahnverengung in den durchgehend zu<br />

befahrenden Fahrstreifen einordnen<br />

c) Beim Einordnen in den durchgehenden Fahrstreifen<br />

stets zuerst fahren<br />

3. Was müssen Sie bei der Wahl Ihrer<br />

Geschwindigkeit berücksichtigen?<br />

a) Fahrbahnzustand und Verkehrsverhältnisse<br />

b) Persönliche Fähigkeiten<br />

c) Sicht- und Wetterverhältnisse<br />

4. Mit welchem Verhalten von Kindern müssen<br />

Sie an Zebrastreifen rechnen?<br />

a) Sie schätzen Geschwindigkeit und Entfernung<br />

herannahender Fahrzeuge immer richtig ein und<br />

warten am Fahrbahnrand<br />

b) Sie kehren ohne erkennbaren Grund auf dem<br />

Zebrastreifen um und laufen zurück<br />

c) Sie laufen auf den Zebrastreifen, ohne auf den<br />

Verkehr zu achten<br />

5. Wo müssen Sie besonders mit plötzlich<br />

auftretendem Nebel rechnen?<br />

a) An Flussläufen<br />

b) An Seen<br />

c) In Moorgebieten<br />

6. Was kann dazu beitragen, Kraftstoff zu<br />

sparen und die Umweltbelastung zu verringern?<br />

a) Durch vorausschauende Fahrweise zueinem<br />

gleichmäßigen Verkehrsfluss beitragen<br />

b) Nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel benutzen,<br />

mit dem Fahrrad fahren oder zu Fußgehen<br />

c) Schon beim Kauf eines Kraftfahrzeugs auf den<br />

Kraftstoffverbrauch achten<br />

7. An welchen Stellen ohne vorfahrtregelnde<br />

Verkehrszeichen gilt „rechts vor links“?<br />

a) An Straßenkreuzungen und -einmündungen<br />

b) Am Ende eines verkehrsberuhigten Bereiches<br />

c) An Grundstücksausfahrten<br />

8. Worauf sollten Sie Mitfahrer vor dem<br />

Aussteigen hinweisen?<br />

Darauf, dass...<br />

a) …anRadwegen Radfahrer wartepflichtig sind<br />

b) …nach links der fließende Verkehr zu beachten ist<br />

c) …nach rechts auf Fußgänger zu achten ist<br />

9. Sie wollen am rechten Fahrbahnrand parken.<br />

Wie groß muss der Abstand zwischen Ihrem<br />

Fahrzeug und der Fahrstreifenbegrenzung<br />

mindestens sein?<br />

__ Meter<br />

10. Das Bremspedal lässt sich bis zum<br />

Fahrzeugboden durchtreten. Erst bei<br />

mehrmaliger Betätigung wird der Pedalweg<br />

kürzer. Was müssen Sie tun?<br />

a) Fahrzeug sofort abstellen<br />

b) Bremse reparieren lassen<br />

c) Bremsflüssigkeit nachfüllen genügt<br />

Quelle: tÜV/DEKRA arge tp21<br />

Lösungen:<br />

1. a), b)und c); 2.a); 3. a), b)und c); 4.b)und c);<br />

5. a), b)und c); 6.a), b) und c); 7.a); 8. b) und c); 9.3<br />

Meter; 10. a)und b)


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 17<br />

Auf den Automessen spielt der SUV (Sport Utility Vehicle) nach wie vor eine große Rolle. Und auch die Kunden wollen ihn immer noch kaufen und fahren.<br />

FotoS: Uli DecK/ADcAc<br />

TRend SUV<br />

So sinnvoll sind die Straßenkreuzer<br />

Die Beliebtheit der Modelle ist unter Kunden ungebrochen hoch. Doch was macht ihren Reiz aus?<br />

Die Vor- und Nachteile der „Sport Utility Vehicle“ im Überblick.<br />

VonLutzReuter<br />

NeubraNdeNburg. Das Auto<br />

des Jahres 2017 ist –wenig<br />

überraschend –ein SUV. So<br />

sieht es jedenfalls die Jury,<br />

bestehend aus 58 Fachjournalisten,<br />

die auf dem Genfer<br />

Autosalon den aktuellen Gewinner<br />

bekannt gegeben hat.<br />

Und auch bei den Kunden ist<br />

die Nachfrage nach den vermeintlichen<br />

Alleskönnern<br />

hoch: „Natürlich sind die<br />

SUVs unschlagbar und machen<br />

mittlerweile 25 Prozent<br />

aller verkauften Neuwagen<br />

aus“, sagt Ferdinand Dudenhöffer<br />

vom CAR-Institut der<br />

Universität Duisburg-Essen.<br />

Das Verhältnis der Hersteller<br />

zu dem Lieblingsauto der<br />

Deutschen ist zwiespältig. Die<br />

heiß begehrten Fahrzeuge<br />

lassen sich zwar teurer verkaufen<br />

als Limousinen oder<br />

Kombis. Doch sie blasen auch<br />

mehr Dreck in die Luft.<br />

„SUVs machen es uns nicht<br />

leichter,unsere Klimaziele zu<br />

erreichen. Schlechtere Aerodynamik,<br />

etwas mehr Gewicht<br />

und häufig etwas mehr an<br />

Motorleistung bedeuten mehr<br />

Kraftstoff –beziehungsweise<br />

Energieverbrauch“, erklärt<br />

VW-Chefstratege Thomas<br />

Sedran. Trotzdem will VW<br />

seine SUV-Angebotspalette<br />

verdoppeln – und zugleich<br />

mehr Hybrid- und Elektroautos<br />

auf den Markt bringen.<br />

Denn so „finanziert die Bereitschaft<br />

von SUV-Kunden,<br />

höhere Preise zu zahlen, die<br />

notwendigen Innovationssprünge<br />

in der Automobilindustrie“.<br />

Das klingt bei den<br />

Auch wenn der eindruck<br />

vielleicht trügerisch ist:<br />

ich sitze in einem SUV<br />

vergleichsweise hoch und<br />

habe dadurch mehr Übersicht.<br />

Das vermittelt mir<br />

beim Fahren ein Gefühl<br />

von mehr Sicherheit, was<br />

mich deutlich entspannter<br />

am Ziel ankommen lässt.<br />

Manchmal befinden sich<br />

unter diesen Zielen auch<br />

welche, die nicht auf<br />

asphaltierten Wegen zu<br />

erreichen sind. in diesen<br />

Momenten bin ich froh, in<br />

einem Auto zu sitzen, das<br />

deutlich mehr Bodenfreiheit<br />

bietet als die durchschnittliche<br />

limousine,<br />

zudem massiver gebaut<br />

ist und in der Regel über<br />

einen Allradantrieb verfügt.<br />

Die massivere Bauweise<br />

bringt mehr Gewicht<br />

anderen Herstellern ganz<br />

ähnlich. Doch was macht den<br />

Reiz der scherzhaft als Hausfrauenpanzer<br />

bezeichneten<br />

Modelle aus? „Den Kunden<br />

gefällt die Optik“, sagt ADAC-<br />

Brauchen wirdie Geländelimousine wirklich?<br />

Ja<br />

mit sich, wodurch der SUV<br />

in Kombination mit einem<br />

Mehr an leistung auch als<br />

Zugmaschine eingesetzt<br />

werden kann. einen weiteren<br />

Vorteil sehe ich im<br />

Raumangebot. Die meisten<br />

SUV-Modelle sind für<br />

fünf oder mehr Personen<br />

zugelassen. Das macht sie<br />

auch zu Familienwagen.<br />

Zusätzlich bietet der Kofferraum,<br />

ähnlich wie bei<br />

einem Kombi, ausreichend<br />

Platz für sperriges Gepäck<br />

sowie den einkauf im Möbelhaus<br />

oder Baumarkt.<br />

PRo Und ConTRa<br />

LutzReuter<br />

sieht in dem<br />

SUV viele<br />

Vorteile.<br />

Vorweg: Wer beispielsweise<br />

aus gesundheitlichen<br />

Gründen ein Auto<br />

benötigt, das einen<br />

höheren e<strong>ins</strong>tieg hat,<br />

für den sind SUVs super<br />

geeignet. Aber auch für<br />

alle anderen Fahrer? Das<br />

wage ich zu bezweifeln,<br />

wenn man mal von der<br />

optik (Geschmackssache)<br />

absieht und die technik<br />

<strong>ins</strong> Auge fasst. SUVs sind<br />

meistens schwerer als das<br />

vergleichbar große Modell<br />

des jeweiligen Herstellers,<br />

das es als Kombi oder<br />

limousine gibt. Und SUVs<br />

sind naturgemäß höher.<br />

Die Rechnung ist also einfach:<br />

höheres Gewicht und<br />

höherer luftwiderstand<br />

=höherer Verbrauch und<br />

höhere Umweltbelastung.<br />

Und wofür? Für ein Auto,<br />

NeiN<br />

Experte Martin Ruhdorfer.<br />

Das Ein- und Aussteigen fällt<br />

leichter,die Übersicht ist gut,<br />

„sie haben das Gefühl, da<br />

oben besser aufgehoben zu<br />

sein.“ Allerdings ist ihr Kurvenverhalten<br />

wegen des höheren<br />

Schwerpunkts schlechter,<br />

und für Unfallgegner sind sie<br />

gefährlicher. Der Fiat 500 gilt<br />

in seiner Klasse als sehr sicher<br />

–aber gegen einen Audi Q7<br />

das nicht mehr Platz bietet<br />

als ein vergleichbar großer<br />

Kombi. Wirklich geländegängig<br />

sind SUVs auch<br />

nicht. Mal davon abgesehen,<br />

dass Deutschland<br />

infrastrukturell ganz gut<br />

erschlossen ist:<br />

Wer auf dem land und<br />

abseits der Straßen unterwegs<br />

sein will, entscheidet<br />

sich wohl eher für einen<br />

richtigen 4x4-Geländewagen<br />

mit Untersetzung und<br />

langem Federweg –und<br />

keinen weich gespülten<br />

SUV.<br />

Gerald Bahr<br />

findetdie<br />

Riesenunnütz.<br />

hat er im ADAC-Crashtest keine<br />

Chance. Das zeigt auch die<br />

Unfallforschung der Versicherer.<br />

„Der SUV schlägt höher<br />

ein, während ein normaler<br />

Pkw den Schweller trifft, der<br />

viel Aufprallenergie abfängt“,<br />

sagt Forschungsleiter Siegfried<br />

Brockmann. „Wenn es<br />

zum Unfall kommt, hat ein<br />

normaler Pkw als Unfallgegner<br />

schlechtere Karten.“<br />

Die SUVs stehen nach einer<br />

Studie des Markforschers IHS<br />

Markit heute weltweit für<br />

jedes vierte verkaufte Auto –<br />

und bald werde es jedes dritte<br />

sein. Der Trend begann vor<br />

einem Jahrzehnt <strong>Fahrt</strong> aufzunehmen<br />

und dürfte laut IHS<br />

Markit auch steigenden Spritpreisen<br />

und schärferen Umweltauflagen<br />

trotzen. Sowohl<br />

die Nachfrage als auch das Angebot<br />

werden in den nächsten<br />

Jahren weiter zunehmen, so<br />

die Prognose. Aber in den wenigsten<br />

SUVs steckt noch ein<br />

Geländewagen –viele werden<br />

nicht einmal wahlweise mit<br />

Allradantrieb angeboten, die<br />

wenigsten Käufer fahren <strong>ins</strong><br />

Gelände. Audi zum Beispiel<br />

hat seinen kleinen Q2 konsequenterweise<br />

gleich tiefergelegt<br />

zugunsten von Sicherheit<br />

und Verbrauch.<br />

Kontaktzum Autor<br />

l.reuter@nordkurier.de<br />

Anzeige<br />

Pakete &Briefe<br />

immer und überall<br />

unseren Zustellern mitgeben.<br />

Probieren Sie es aus!<br />

Geschickt verschickt! <strong>Nordkurier</strong> Logistik Brief+Paket<br />

www.nordkurier-briefdienst.de | kundenservice@nordkurier.de


SEITE 18 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Mit StroM getankt<br />

Das Auto der Zukunft<br />

Die technische Fortschritt inden vergangenen Jahren hat die Automobilindustrie gründlich<br />

durchgerüttelt. Esgibt ständig neue Entwicklungen und Trends. Die Reise geht klar in Richtung<br />

Elektro-Auto und autonomes Fahren. Doch noch gibt eseinige Baustellen.<br />

VonMartin Lindner<br />

Duisburg. Stellen Sie sich vor,<br />

Sie öffnen die Zeitung, nehmen<br />

den Kaffeebecher zur<br />

Hand, trinken einen Schluck<br />

–nebenbei checken Sie Ihre<br />

E-Mails auf dem Smartphone.<br />

Aber das tun Sie nicht im<br />

Bus oder Zug, sondern hinter<br />

dem Steuer Ihres eigenen<br />

Autos. Unvorstellbar? Genau<br />

das wird inder Zukunft<br />

aber ein sehr wahrscheinliches<br />

Szenario sein. Denn die<br />

Autohersteller arbeiten mit<br />

Hochdruck am autonomen<br />

Fahren.<br />

Für die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

wären selbstfahrende<br />

Autos ein gewaltiges<br />

Plus. „Der Computer ist nie<br />

unaufmerksam, braucht keine<br />

Pause, reagiert immer in<br />

Nanosekunden”, sagt Professor<br />

Ferdinand Dudenhöffer.<br />

Der Automobilexperte, der<br />

unter anderem schon für<br />

Opel, Porsche und Peugeot<br />

gearbeitet hat, hat sich in<br />

seinem Sachbuch „Wer kriegt<br />

die Kurve? Zeitenwende in<br />

der Autoindustrie” intensiv<br />

mit der Frage nach der Zukunft<br />

des Autos befasst.<br />

Das google-Auto fährt<br />

schon jetzt ohne Fahrer<br />

Als Antwort auf Befürchtungen,<br />

dass komplett computergesteuerter<br />

Verkehr ein zu<br />

großes Risiko für Menschen<br />

darstelle, verweist er auf Flugzeuge<br />

und U-Bahnen, die bereits<br />

vom Computer gesteuert<br />

unterwegs sind und Menschen<br />

befördern. „Das selbstfahrende<br />

Auto ist im Vergleich zur<br />

Luftfahrt oder Schiene also<br />

keineswegs Science-Fiction,<br />

sondern eher ein Spätstarter.”<br />

Zukünftig, so Dudenhöffer,<br />

werde es nicht mehr die<br />

Beschleunigung von Null auf<br />

Hundert sein, die den Fahrer<br />

emotional packt und für ein<br />

prickelndes Fahrgefühl sorgt,<br />

sondern die Eleganz und<br />

Präzision, mit der ein Fahrzeug<br />

vollautomatisch aus der<br />

Garage vorfährt.<br />

Ein Auto, das selbst fahren<br />

kann, hat bereits der Internet-<br />

Gigant Google auf den Weg<br />

gebracht. Zwar sieht der erste<br />

Typ des „Waymo“-Projekts<br />

(way forward in mobility)<br />

etwas gewöhnungsbedürftig<br />

aus. Doch dabei wird es nicht<br />

bleiben. Und am Ende zählen<br />

die Ambitionen unter dem<br />

Blech. Ziel von Google ist es,<br />

dass der Zweisitzer bald ganz<br />

ohne Lenkrad und Pedale gebaut<br />

und verkauft werden<br />

darf. Zudem stehen weitere,<br />

familientauglichere Auto-Typen<br />

wie der Minivan auf dem<br />

Programm. Ein solches marktfähiges,<br />

selbstfahrendes Auto<br />

wäre vor allem ein Gewinn<br />

für körperlich beeinträchtigte<br />

oder sehbehinderte Menschen:<br />

Ihnen werden dadurch<br />

ganz neue Mobilitätsmöglichkeiten<br />

eröffnet. Erste Testfahrten<br />

ohne Fahrer werden in<br />

diesem Jahr auf Kaliforniens<br />

Straßen stattfinden. Dabei sollen<br />

letzte Schwachstellen behoben<br />

werden. Denn mit dem<br />

selbstfahrenden Auto kam es<br />

–trotz Fahrer hinterm Lenkrad<br />

–schon zu Blechschäden.<br />

So ist das Google-Auto Mitte<br />

Februar vergangenen Jahres in<br />

den USA frontal mit einem Linienbus<br />

zusammengestoßen;<br />

der Konzern gab der Software<br />

die Schuld daran. In rund sieben<br />

Jahren war das selbstfahrende<br />

Google-Auto in mehr als<br />

ein Dutzend kleinerer Unfälle<br />

verwickelt.<br />

Vordem autonomen Fahren<br />

kommt das E-Auto<br />

VonExperimenten in Bezug<br />

auf autonomes Fahren hört<br />

man in Deutschland noch<br />

nicht viel. Eine andere Baustelle,<br />

die hingegen etwas<br />

intensiver angegangen wird,<br />

ist die Elektromobilität. Das<br />

Ziel der Bundesregierung,<br />

bis 2020 eine Million Elektroautos<br />

auf die Straße zu bringen,<br />

wird wohl nicht erreicht.<br />

Im Januar dieses Jahres waren<br />

knapp 37 000 reine Elektro-Fahrzeuge<br />

auf deutschen<br />

Straßen unterwegs. Das sind<br />

gerade einmal 3,7 Prozent<br />

des gesteckten Ziels. „Mit<br />

4000 Euro für ein Elektroauto<br />

haben wir einen zusätzlichen<br />

Kaufanreiz geschaffen. Dennoch<br />

muss noch wesentlich<br />

mehr Dynamik entstehen”,<br />

sagt Bundesverkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt.<br />

Dudenhöffer wundert<br />

sich über die geringe<br />

Anzahl verkaufter<br />

E-Autos in<br />

Deutschland nicht. Er ist von<br />

der Konsequenz der Handlungen<br />

der Bundesregierung<br />

nicht überzeugt. Der Kampf<br />

gegen die Klimaerwärmung<br />

erfordere ein radikales Umdenken.<br />

Da sieht er noch<br />

viel Nachbesserungsbedarf.<br />

„Die seit Jahren anhaltenden<br />

Kanzlerreden, Berliner Regierungsdebatten<br />

und nationalen<br />

Plattformen für Elektromobilität<br />

muten an wie ein<br />

Kasperletheater.”<br />

Plug-In-Hybriden, die oftmals<br />

als Mittelweg zwischen<br />

Verbrennungs- und Elektromotor<br />

gelobt werden, erteilt<br />

der Universitätsprofessor<br />

eine Absage. Schon das höhere<br />

Gewicht der Autos durch<br />

die zwei Motoren erhöhe den<br />

Energieverbrauch. Zudem sei<br />

der Schritt nicht konsequent.<br />

„Das ist, als hätte Apple sein<br />

iPhone so entwickelt, dass<br />

der Ein- und Ausschaltbefehl<br />

über Touchscreen-<br />

Technik, aber das Wählen<br />

einer Telefonnummer mit<br />

den traditionellen Knöpfen<br />

funktioniert.” Die Bundesregierung<br />

müsse sich stärkerbemühen,<br />

Fliegende Autos wird essobald wohl nicht<br />

geben. Aber die nächsten Jahre warten mit<br />

anderen spannenden neuerungen auf.<br />

FoTo: TERRAFUGIA<br />

reine E-Autos auf die Straßen<br />

zu bringen, fordert Dudenhöffer.<br />

Als Beispiel nennt er<br />

Länder wie Norwegen.<br />

Viele Länder sind bereits<br />

weiter als Deutschland<br />

Die Skandinavier planen<br />

ein Gesetz, das durch hohe<br />

Steuern Autos mit Verbrennungsmotoren<br />

so gut wie<br />

unverkäuflich machen soll;<br />

E-Autos hingegen sind von<br />

der Mehrwertsteuer befreit.<br />

In den Niederlanden wird<br />

über ein Gesetz nachgedacht,<br />

den Verkauf von Neuwagen<br />

mit Verbrennungsmotoren<br />

noch vor dem Jahr 2030 zu<br />

verbieten.<br />

Ferner müsse es ein europaweites<br />

Schnellladenetz<br />

für E-Autos geben, um mit<br />

dem Elektroauto genauso<br />

Buchtipp<br />

Ferdinand Dudenhöffer: Werkriegt die Kurve?<br />

Zeitenwende in der Autoindustrie.Campus Verlag,<br />

272Seiten, Kosten: 24,95Euro<br />

ISBN: 978-3593-506-074<br />

FoTo: M.HETzMAnnSEDER<br />

Unser Experte<br />

Ferdinand Dudenhöffer<br />

Er ist der bekannteste<br />

und meistzitierte Automobilexperte<br />

Deutschlands.<br />

Seit 2008 hat<br />

Dudenhöffer den lehrstuhl<br />

für Allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

und Automobilwirtschaft<br />

an der Universität<br />

Duisburg-Essen<br />

inne. Inder Praxis war<br />

er schon für die Autoriesen<br />

opel, Porsche<br />

und Citroën tätig.<br />

komfortabel von München<br />

nach Mailand unterwegs zu<br />

sein wie mit dem Diesel- und<br />

Benzinauto. Der Preis sollte<br />

wettbewerbsfähig sein und<br />

die Autos müssten mit einer<br />

„Tankfüllung” eine Reichweite<br />

von 500 Kilometern schaffen.<br />

Sobald diese Baustellen<br />

behoben sind, wird das<br />

E-Auto den nächsten Schritt<br />

in der Zukunft der Automobilität<br />

einläuten: das massenhafte<br />

autonome Fahren.<br />

Der gegenseitige Wettbewerbsdruck<br />

der beiden<br />

großen Pioniere auf diesem<br />

Gebiet, Tesla und Google,<br />

könnte sich auf die Umsetzung<br />

dieser Zukunftsvision<br />

positiv auswirken.<br />

Kontaktzum Autor<br />

m.lindner@nordkurier.de<br />

In diesem Jahr will Kalifornien Testfahrten des<br />

Google-Roboter-Autos ohne Fahrer erlauben.<br />

FoTo: GooGlE


DIE NEUEN AUSDEM AUTOHAUS TAVUS<br />

AM 6. MAI AUFDEM MARKTPLATZINNEUBRANDENBURG<br />

DER NEUE CITROËN C3 DERNEUEMICRA<br />

Frischer Wind in der Welt der Kompaktlimousinen! Der neue CITROËN C3 ist ein Kind seiner Zeit:<br />

trendiges, optimistisches Design, lebhafte Farbe<strong>ins</strong>ätze und grafische Elemente wie die Airbump®.<br />

Seine einzigartige, ausdrucksstarke Formensprache sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert<br />

in seiner Fahrzeugklasse. Entdecken Sie den neuen CITROËN C3 am 6. Mai auf den Marktplatz<br />

in Neubrandenburg.<br />

DIE VIER SIND GESCHICHTE.<br />

Der neue CITROËN C3 steht für zeitgemäße<br />

Technologien. Als Weltneuheit präsentiert<br />

CITROËN die ConnectedCAM Citroën*, eine<br />

vernetzte HD-Kamera. Die Kompaktlimousine ist<br />

mit einer Reihe von Fahrhilfen erhältlich, die das<br />

Leben des Fahrers leichter machen: 17-cm-/7“-<br />

Touchscreen*, vernetztes 3D-Navigationssystem*<br />

mit Spracherkennung, Rückfahrkamera* und Toter-Winkel-Assistent*<br />

und dem bereits ab der ersten<br />

Ausstattungslinie serienmäßigen AFIL-Spurassistenten.*je<br />

nach Version und Ausstattung<br />

Machen Sie Ihr Ding: Der neue CITROËN C3<br />

lässt sich hervorragend personalisieren. Ein- oder<br />

zweifarbig*? Mit oder ohne Airbump®*? Innenausstattung<br />

lieber gemütlich oder puristisch?<br />

Stellen Sie aus der Vielfalt möglicher Kombinationen<br />

das Modell zusammen, das am besten zu<br />

Ihrer Persönlichkeit passt!*je nach Version und<br />

Ausstattung<br />

Mit der Mirror Screen Technologie* können Sie<br />

ein Smartphone anschließen und sein Display auf<br />

dem zentralen Bildschirm spiegeln. Finden Sie Ihre<br />

Multimedia-Inhalte wieder, bedienen Sie Ihr Smartphone<br />

schnell und einfach direkt über den Touchscreen<br />

und nutzen Sie Ihre kompatiblen Apps.<br />

Mirror Screen funktioniert mit Apple CarPlay,<br />

Android Auto (verfügbar ab Anfang 2017) und<br />

MirrorLink®.*je nach Version und Ausstattung<br />

DAS IST DIE NEUE GENERATION.<br />

Neuer Micra –WeltpremiereinParis –<br />

Jetzt beiTAVUS<br />

Der Neue Micra überrascht mit einem starken und dynamischen<br />

Außendesign. Er ist anders als seine Vorgänger und<br />

man kann sagen, es bleibt nur der Name. Das ist auch gut so.<br />

Denn Generationen von Micra Fahrerinnen und Fahrer verbinden<br />

mit diesen Namen ihr „Erstes Westauto“ und Erinnerungen<br />

anviele schöne Erlebnisse. Der Neue Micra hat das<br />

Potential verlorene Kundschaft zurück und neue zugewinnen.<br />

Moderner, hochwertiger, viele Personalisierungsoptionen,<br />

modernste Technologien und ein äußerst erwachsenes und<br />

sportliches Fahrverhalten.<br />

Das alles macht neugierig auf den Neuen Micra der Generation<br />

5.<br />

www.citroen.de<br />

DERNEUE CITROËN C3<br />

SO EINMALIG WIE DU<br />

AFIL-SPURASSISTENT<br />

GESCHWINDIGKEITSREGLER- UND BEGRENZER<br />

VERKEHRSZEICHENERKENNUNG<br />

ELEKTRISCHE FENSTERHEBER VORN<br />

COFFEE BREAK ALERT<br />

ab99,–€ mtl. 1<br />

0 €ANZAHLUNG<br />

INKL. INZAHLUNGNAHMEPRÄMIE 2<br />

XXXXXXXXXXX 1 Beim Leasingangebot der PSABank Deutschland GmbH, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg,<br />

für den NEUEN CITROËN C3 PURETECH 68 LIVE (50 KW),wurde die Inzahlungnahmeprämie in voller Höheauf die<br />

Leasingraten angerechnet, bei 0,– €Sonderzahlung, 10.000 km/Jahr Laufleistung, 48 Monaten Laufzeit zzgl.<br />

Zulassung,Privatkundenangebot gültig bis 30.06.2017. Widerrufsrecht gemäß § 495 BGB. 2 Inzahlungnahmeprämie<br />

in Höhe von 1.200,– €über DAT/Schwackefür Ihren Gebrauchtenbeim Leasing einesNEUEN CITROËNC3gültig<br />

bis zum 30.06.2017, nicht kombinierbar mit anderen Aktionsangeboten. Abb. zeigt evtl.<br />

Sonderausstattung/höherwertige Ausstattung.<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts 5,7 l/100 km, außerorts 4,1 l/100 km, kombiniert 4,7<br />

l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 109 g/km. Nach vorgeschriebenem<br />

Messverfahren in dergegenwärtiggeltenden Fassung. Effizienzklasse: B<br />

VERBOTEN GUTAUSSEHEND.<br />

DER NEUE NISSAN MICRA.<br />

NISSAN MICRA ACENTA<br />

0.9 IG-T, 66 kW (90 PS)<br />

MONATL.RATE:<br />

TRIFFDEINENKOMPLIZEN.JETZT PROBE FAHREN.<br />

Gesamtverbrauchl/100 km: innerorts 6,5, außerorts 3,7, kombiniert 4,8; CO 2-Emissionen:kombiniert<br />

107,0g/km(Messverfahrengem.EU-Norm); Effizienzklasse: B.<br />

Abb. zeigt Sonderausstattung. 1<br />

Ein Angebot der NISSAN BANK, Geschäftsbereich der RCI<br />

Banque S.A.Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss, für Privatkunden.<br />

Aktion nur gültig für Kaufverträge bis zum 30.06.2017.<br />

Sollz<strong>ins</strong>satz<br />

(gebunden)<br />

Autohaus TAVUSGmbH (H) •Warliner Straße4•17034 Neubrandenburg •Telefon<br />

03 95 /422 92 65 •Fax 03 95 /4229266•info@autohaus-tavus.de•www.citroen-haendler.de/tavus-neubrandenburg<br />

NISSANMICRA ACENTA 0.9 IG-T, 66 kW (90 PS)<br />

Fahrzeugpreis Nettodarlehensbetrag<br />

effekt.<br />

Jahresz<strong>ins</strong><br />

Gesamtkilometerleistung<br />

Laufzeit mtl. Rate Anzahlung Schlussrate Gesamtbetrag<br />

(H)=Vertragshändler, (A)=Vertragswerkstatt mit Neuwagenagentur, (V)=Verkaufsstelle


SEITE 20 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

MitMachen und gewinnen<br />

Das große Quiz<br />

Was wäre unser Leben ohne das motorisierte Fahrgestell unter unseren Hintern?<br />

Entstanden durch den Erfindergeist, <strong>ins</strong>piriert esuns zu Musik, Gedichten, Reisen.<br />

Und genau darum drehen sich unsere –nicht immer ganz ernsten –Fragen rund<br />

ums Auto. Unser Tipp: Lassen Sie sich von den Bildern nicht <strong>ins</strong> Bockshorn jagen!<br />

1.<br />

FoTo: TATyAnA GLADSkiH - FoToLiA.coM<br />

4.<br />

FoTo: kWADRAT70 - FoToLiA.coM<br />

7.<br />

FoTo: iVASHSTUDio - FoToLiA.coM<br />

Was tut der Motor, wenn der Fahrer zu fest<br />

aufs Gaspedal tritt?<br />

oJuchzen<br />

i nörgeln<br />

EHeulen<br />

Wofür steht das Kürzel PS?<br />

GPapa saust<br />

FPferdestärke<br />

RProfi-Schnell<br />

Trabi, Wartburg, Moskwitsch und Co. Was<br />

fuhr nicht auf den Straßen der DDR?<br />

WBarkas<br />

GLada<br />

Tnewa<br />

2.<br />

FoTo: GRiScHA GEoRGiEW -FoToLiA.coM<br />

5.<br />

FoTo: BLAckDAy - FoToLiA.coM<br />

8.<br />

FoTo: Mick TSikAS<br />

Wen singt Henri Valentino „Im Wagen<br />

vor mir“ in schnurrender Schnulze an?<br />

Nach welchem Rennfahrer ist der Ferrari<br />

benannt?<br />

nEin altes Dämchen<br />

i Ein junges Mädchen<br />

SDas heiße Helenchen<br />

Womit ließ sich früher ein gerissener<br />

Keilriemen ersetzen?<br />

EEinweck-Gummi<br />

Anylonstrumpfhose<br />

UBindfaden<br />

UGonzo kermito Ferrari<br />

i Enzo Anselmo Ferrari<br />

oFerris Bueller Matserari<br />

3.<br />

Wann müssen Autofahrer zum Idiotentest?<br />

Wenn Sie ...<br />

FoTo: GERHARD SEyBERT - FoToLiA.coM<br />

6.<br />

FoTo: PURE-LiFE-PicTURES - FoToLiA.coM<br />

9.<br />

Wie geht Erich Kästners Gedicht „Die Zeit<br />

fährt Auto“ korrekt weiter?<br />

FoTo: ARTE<br />

Ebetrunken am Steuer erwischt<br />

werden<br />

APolizisten den Mittelfinger zeigen<br />

TimSommer trotz Stauwarnung durch<br />

Anklam fahren<br />

Wo gibt eshierzulande ein Autokino?<br />

RAuf der <strong>ins</strong>el Usedom<br />

PAuf dem Greifswalder Marktplatz<br />

DAuf dem Helpter Berg<br />

nDie Zeit fährt Auto. Doch kein Mensch<br />

kann lenken.<br />

MDie Zeit fährt Auto. Doch ich hab‘<br />

Bedenken.<br />

SDie Zeit fährt Auto. Was willst dumir<br />

schenken?


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 21<br />

10.<br />

Wie hat Autor Florian Illies die Teenager<br />

der 80er Jahre genannt?<br />

Sgeneration golf<br />

ßgeneration Fiat<br />

tgeneration Ford<br />

Foto: JULiAn StRAtEnScHULtE<br />

12.<br />

Foto: SHUttER81 -FotoLiA.coM<br />

13.<br />

Was fährt „Der große Gatsby“ in F. Scott<br />

Fitzgeralds gleichnamigen Roman?<br />

URolls-Royce<br />

HMercedes Benz<br />

EBugatti<br />

Foto: WS-DESign -FotoLiA.coM<br />

11.<br />

Aus welchem Stoff waren die DDR-Auto-<br />

Träume?<br />

DDederon<br />

PPrimasprit<br />

BDuroplast<br />

Foto: tiko -FotoLiA.coM<br />

„Ich will Spaß! Ich geb Gas!“, singt Markus<br />

und dabei ist ihm das hier „scheißegal“:<br />

LUnd kost‘ Benzin auch drei Mark<br />

Zehn<br />

RUnd seh‘ ich dort den Polizisten stehn<br />

AUnd muss die Uschi jobben gehn<br />

14.<br />

Was galt als Meilenstein der Autotechnik?<br />

Eturbolader<br />

ALenkrad-Fell<br />

oWunderbaum<br />

Foto: ZEMLER -FotoLiA.coM<br />

Anzeige<br />

Großes Quiz<br />

Na, alles gewusst?<br />

Wer alle Lösungsbuchstaben<br />

in das Schema einfügt, kennt die Lösung.<br />

Longboard von Lübzer Grapefruit Alkoholfrei<br />

Wir verlosen unter allen richtigen E<strong>ins</strong>endungen:<br />

Auf dem Lübzer Longboard durch den Sommer im Norden!<br />

Das stylische Lübzer Longboard von Jan Banan ist eine regelrechte Spaßmaschine und<br />

sorgt bei Profis wie auch bei Anfängern für ein lebendiges Fahrgefühl. Hochwertiger<br />

kanadischer Ahorn bildet die Basis des Boards. Die Achsen von Globe sorgen zusammen<br />

mit der langen Wheelbase für eine stabile Mitte und eine angenehme Laufruhe.<br />

Das neue Lübzer Grapefruit Alkoholfrei sorgt für die richtige Erfrischung! Es verbindet<br />

den leicht-herben Geschmack des alkoholfreien Lübzer mit fruchtiger Pink Grapefruit-<br />

Limonade und besticht durch einen hohen Fruchtanteil von 5,5%.<br />

Wir verlosen zusammen mit Lübzer ein Set bestehend aus einem lässigen<br />

Lübzer Longboard und Lübzer Grapefruit Alkoholfrei.<br />

Mit Sonicare AirFloss HX8211/02 von PHILIPS die Gesundheit verbessern!<br />

Die Munddusche bietet die einfache Möglichkeit für eine verbesserte Reinigung zwischen<br />

den Zähnen. Sie kann mit Mundwasser oder Wasser verwendet werden und bietet eine<br />

einzigartige Kombination aus Luftstößen und Mikrotröpfchen zur Entfernung von Plaque<br />

an schwer erreichbaren Stellen. Sie reinigt Ihren ganzen Mund in nur 30 Sekunden.<br />

Ausrichten, drücken, sauber! So wird gesunde Zahnpflege zur Gewohnheit. Mit AirFloss<br />

verbessern Sie Ihre Mundgesundheit. Sie hilft dabei, Karies zwischen den Zähnen zu<br />

vermeiden.<br />

Wir verlosen eine Sonicare AirFloss HX8211/02 von PHILIPS.<br />

Überraschungspaket<br />

Und sospielen Sie mit: Schicken Sie uns den Coupon per Postkarte oder im Kuvert<br />

an <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe GmbH &Co. KG, Quiz, Friedrich-Engels-Ring 29,<br />

17033 Neubrandenburg, E-Mail: ratgeber@nordkurier.de. Eine Barauszahlung der Gewinne<br />

ist nicht möglich. Teilnahme ab 18 Jahre. Mitarbeiter der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe sowie<br />

deren Angehörige dürfen leider nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinnspiel rat.geber E<strong>ins</strong>endeschluss: 21. Mai 2017<br />

Lösung:<br />

1. 2. N 3. 4. 5. H 6. 7.<br />

8. 9. 10. 11. 12. A 13. 14.<br />

Sonicare AirFloss HX8211/02<br />

Fotos: Agentur<br />

Überraschungspaket vom <strong>Nordkurier</strong><br />

Wassich in unserem Überraschungspaket befindet, kann an dieser Stelle natürlich<br />

noch nicht verraten werden, sonst wäre es keine Überraschung mehr.<br />

Wir verlosen drei Überraschungspakete.<br />

Vorname /Name<br />

Straße /Nr.<br />

E-Mail<br />

Geburtsdatum<br />

PLZ /Ort<br />

Telefon<br />

Ja, ich will weiterhin gut informiert bleiben und gestatte der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe GmbH &Co. KG,<br />

mir telefonisch und/oder per E-Mail Angebote zu ihren Produkten/Dienstleistungen zu unterbreiten.


SEITE 22 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

HeuscHnupfen als unfallrIsKIO<br />

Tipps für allergiegeplagte Autofahrer<br />

München. Hatschi –Allergiker<br />

plagt der Pollenflug<br />

nicht nur mit Niesen oder<br />

tränenden Augen. Beim<br />

Autofahren kann Heuschnupfen<br />

richtig gefährlich<br />

werden. Denn wer etwa<br />

beim Niesen die Augen zumachen<br />

muss, fährt ineiner<br />

Sekunde bei Tempo 100 circa<br />

28 Meter blind, teilt der<br />

Tüv Süd mit. Errät daher,<br />

bei starken Allergieschüben<br />

unter Berücksichtigung des<br />

Verkehrs besser schnellstmöglich<br />

anzuhalten und<br />

erst nach e<strong>ins</strong>etzender Besserung<br />

vorsichtig weiterzufahren.<br />

Den Pollenfilter im Auto<br />

regelmäßig wechseln<br />

Zur Pollensaison –inder<br />

Regel von April bis August<br />

–sollten die Autofahrer,<br />

die mit Allergien rechnen<br />

müssen, Schiebedach und<br />

Fenster schließen und auf<br />

einen regelmäßig gewechselten<br />

Pollenfilter für den<br />

Innenraum achten. Den sollten<br />

sie nach Herstellervorgaben<br />

wechseln lassen, am<br />

besten kurz vor Start der<br />

Pollensaison, rät Vincenzo<br />

Lucà vom Tüv Süd. „Liegen<br />

die Intervalle sehr weit auseinander,<br />

zum Beispiel alle<br />

zwei Jahre, können diese<br />

natürlich im Ermessen des<br />

Allergikers verkürzt werden“,<br />

sagt Lucà. Nötig sollte<br />

das aber eigentlich nicht<br />

sein.<br />

Im Schatten von Bäumen<br />

zu parken, sollten anfällige<br />

Autofahrer wegen herabfallender<br />

Pollen ebenfalls vermeiden.<br />

Um große Hitze aus<br />

dem Auto zu bekommen,<br />

gilt: Vor dem Wegfahren<br />

alle Türen öffnen und ein<br />

bis zwei Minuten lüften.<br />

Auf die nebenwirkung<br />

von Tabletten achten<br />

Nach dem Schließen und<br />

Wegfahren die Klimaanlage<br />

anstellen und auf<br />

den ersten Kilometern die<br />

Lüftung auf Umluft stellen,<br />

damit zunächst die bereits<br />

heruntergekühlte Luft im<br />

Innenraum weiter abkühlen<br />

kann. Es könne auch<br />

helfen, seine Jacke vor dem<br />

E<strong>ins</strong>teigen in den Kofferraum<br />

zu legen, um Pollen,<br />

die daran haften könnten,<br />

nicht mit nach drinnen zu<br />

nehmen.<br />

Wer auf lindernde Medikamente<br />

zurückgreift, sollte<br />

unbedingt auf die Nebenwirkungen<br />

achten. Denn<br />

selbst frei verkäufliche<br />

Mittel könnten das Reaktionsvermögen<br />

beeinflussen<br />

oder müde machen, warnt<br />

der Tüv Süd.<br />

„Die Japaner haben eine<br />

raffinierte Art, ihren Stahl<br />

in die Vereinigten Staaten<br />

zu schmuggeln. Sie malen<br />

ihn an, stellen ihn auf vier<br />

Räder und nennen das<br />

ganzeAuto.“<br />

HenryFord,<br />

amerikanischer Großindustrieller<br />

Anzeige<br />

Der neue Audi Q5 –Erfolgs SUV<br />

noch vielseitiger und effizienter<br />

Der neue Audi A5 Sportback -<br />

sportlich-elegant <strong>ins</strong> Frühjahr<br />

Audi Q5<br />

Der neue SUV von Audi steht sportlich-straff auf<br />

der Straße. Ein plastisch ausgeformter Singleframe-Grill<br />

mit massivem Rahmen dominiert seine<br />

aerodynamisch flache Front. Die Scheinwerfer sind<br />

auf Wunsch als LED oder in der hochauflösenden<br />

Matrix LED-Technologie mit dynamischem Blinklicht<br />

erhältlich.<br />

Eine markant geschwungene und stark unterschnittene<br />

Schulterlinie gliedert die Seitenansicht.<br />

Die stark betonten Radhäuser weisen auf den permanenten<br />

Allradantrieb quattro hin, das flache<br />

Greenhouse zieht früh wieder nach unten. Ebenso<br />

wie an der Front betonen auch am Heck horizontale<br />

Linien den Eindruck von Breite und Präsenz.<br />

Die Heckleuchten sind optional ebenfalls mit dynamischen<br />

Blinklicht erhältlich. Die Heckklappe<br />

umgreift die C-Säulen –ein typisches Feature der<br />

Q-Modelle von Audi. Ein Diffusore<strong>ins</strong>atz integriert<br />

die Endrohre der Abgasanlage.<br />

Audi bietet den neuen Q5 in 14 Lackfarben an.<br />

Fünf neu konzipierte Ausstattungslinien stehen<br />

zur Wahl –sport und design, das Sline Sportpaket,<br />

die design selection sowie das Sline Exterieurpaket.<br />

Sie nehmen Einfluss auf das Erscheinungsbild:<br />

Bei der Linie design betonen grau<br />

kontrastierende Anbauteile den robusten Charakter<br />

des neuen SUV, während der Audi Q5 in der<br />

Ausstattungslinie sport eine Volllackierung trägt.<br />

Audi A5 Sportback<br />

Bei der Gestaltung des neuen A5 Sportback haben<br />

die Designer von Audi emotionale Formen<br />

und athletisch gespannte Flächen in Einklang gebracht.<br />

Der gestreckte Radstand, die kurzen Überhänge<br />

und die lange, umgreifende Motorhaube<br />

mit power dome heben die Dynamik des fünftürigen<br />

Coupés hervor. Der Singleframe-Grill ist dreidimensional<br />

modelliert und deutlich flacher und<br />

breiter als beim Vorgängermodell.<br />

Die Wellenform der Schulterlinie ist beim neuen<br />

A5 Sportback noch stärker betont als beim Vorgängermodell<br />

und dreidimensional ausgestaltet.<br />

So entsteht ein Spiel von Licht und Schatten. Die<br />

kräftigen Wölbungen über den Radhäusern unterstreichen<br />

die quattro-Gene. Das Heck zeigt eine<br />

horizontale, ebenfalls sehr präzise Linienführung.<br />

Die lang gezogene Gepäckraumklappe schließt<br />

mit einer charakteristischen Abrisskante.<br />

Der neue Audi A5 Sportback ist im Inneren deutlich<br />

gewachsen. Dazugewonnen hat die Innenraumlänge<br />

um 17 Millimeter, der Schulterraum<br />

für Fahrer und Beifahrer um bis zu 11 Millimeter<br />

sowie die Kniefreiheit im Fond um 24 Millimeter.<br />

Für Audi typisch sind die hochwertigen Materialien,<br />

die Präzission bei den Passungen und exakten<br />

Farbabstimmungen im Interieur. Die horizontale<br />

Architektur der Instrumententafel schafft ein<br />

großzügiges Raumgefühl. Die optionale Ambientebeleuchtung<br />

mit 30 wählbaren Farben setzt den<br />

Innenraum passend in Szene.<br />

Audi<br />

Autoforum Neubrandenburg<br />

Tel.: 0395 /429 24-0<br />

www.autoforum-neubrandenburg.de


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 23<br />

Rollende FilmstaRs<br />

Legendäre leinwand-Wagen<br />

Ihre Straße ist der rote Teppich: Weil die meisten Kinohelden seit John Wayne längst vom Pferd<br />

gestiegen sind, spielen in vielen Filmen Autos wichtige Nebenrollen. Manchmal werden Herbie,<br />

Schorsch und K.I.T.T. sogar zum eigentlichen Star.<br />

Von Stefanie Lanin und Thomas Geiger<br />

Hollywood/MüncHen. Waswäre David<br />

Hasselhoff ohne K.I.T.T., was wäre Magnum<br />

ohne seinen Ferrari oder James<br />

Bond ohne Aston Martin? Ohne DeLorean<br />

wäre Marty McFly nie in dieZukunft<br />

zurückgekehrt. Hannibal und<br />

sein A-Team wären ohne GMC Vandura<br />

niemals ihren Verfolgernentkommen<br />

und Familie Struutz hätte ohne ihren<br />

himmelblauen Trabi „Schorsch“ bis<br />

heute nicht Neapel gesehen. Es gibt<br />

Autos, die tatsächlich Filmgeschichte<br />

geschrieben haben. Und manchmal<br />

sind sie sogar berühmter als die Schauspieler,die<br />

hinter ihrem Steuer saßen.<br />

Um die rollenden Blechakteure hat<br />

sich mittlerweile fast schon eine Industriegebildet,zumindest<br />

lassensich damit<br />

vortrefflich Kunden akquirieren. Denn<br />

wiekönnte manbesser ein neuesModell<br />

bewerben, alseinen Kinoheld damit über<br />

die Leinwandfahrenzulassen? „Dasist<br />

mittlerweile ein riesiges Geschäft geworden“,<br />

sagt Johannes Schultz, der<br />

langeJahrebei BMWfür dieses„Product<br />

Placement“ verantwortlich war. „Für<br />

die Autohersteller ist die Präsenz im<br />

Film eine perfekte Ergänzung zur klassischen<br />

Werbung“, sagt der ehemalige<br />

BMW-Manager, der etwa James Bond in<br />

die damals neuen Roadster Z4 und Z8<br />

gebracht hat.<br />

Zwar sind Sportwagen bei den Kinohelden<br />

äußerst beliebt –wohl weil<br />

das zur Action auf der Leinwand passt.<br />

Manchmal aberist der automobile Stilbruch<br />

gewollt: So warJamesBond schon<br />

in der „Ente“ von Citroënunterwegs oder<br />

fuhr imdamals neuen Ford Kadavon.<br />

Um auf die Leinwand oder <strong>ins</strong> Fernsehen<br />

zu rollen, müssen die Hersteller<br />

jedoch ofttief in die Tasche greifen. Die<br />

Fahrzeugemüssen gestellt undaufwen-<br />

dig umgebaut werden. Der 7er aus dem<br />

James-Bond-Streifen „DerMorgen stirbt<br />

nie“ musste sich etwa auch vom Rücksitz<br />

aus steuern lassen. Wie speziell die<br />

Wünsche der Filmstudios manchmal<br />

sein können, weiß George Barris besonders<br />

gut. Der fast 90-Jährige hat esals<br />

„King of Kustumozers“ zur Hollywood-<br />

Legende gebracht und gilt seit über<br />

50 Jahrenals Wagenmeisterder Traumfabrik.Inseiner<br />

Werkstatt in North Hollywoodentstand<br />

eines dererstenBatmobile,<br />

er baute einen Pontiac Trans Am<br />

zu„K.I.T.T.“ fürdie Serie „Knight Rider“<br />

um. „Damals hattenwir diegutenIdeen<br />

und vor allem das Geschick, sie umzusetzen“,<br />

sagtBarris.„Denn was manauf<br />

der Leinwandsah, daskonntendie Autos<br />

auch aufderStraße.“Heutedagegen beobachtet<br />

er nach eigenen Worten eine<br />

Farce: „Wofürdie Mechaniker zu faul<br />

oder zu ungeschickt sind, das machen<br />

sie einfach am Computer.“<br />

Filme wie„Transformers“ oder „The<br />

Fast and the Furious“ wären hingegen<br />

ohne Trickserei am Computer gar nicht<br />

denkbar. Wir haben diese und andere<br />

Leinwandhelden auf vier Rädern zusammengestellt.<br />

Aston Martin (James Bond)<br />

JamesBond isteiner der wichtigsten<br />

PS-Protagonisten im<br />

Kino. Erfährt jetzt schon im<br />

55. Jahr über die Leinwand.<br />

Seit seinem drittenFilm „Goldfinger“<br />

ist er Aston-Martin-<br />

Fahrer und hat den exotischen<br />

DB5zueinem berühmten Auto<br />

gemacht. Er war aber der<br />

Sportwagenmarke aus Gaydon<br />

wiederholt untreu: Je nach<br />

Vertragssituation der Produktionsgesellschaft<br />

fuhr er auch<br />

schon einen Toyota 2000 GT,<br />

einen Lotus oder eben BMW.<br />

Das Auto aus dem James-Bond-Film „Goldfinger“<br />

mit Sean Connery ist Kult. FOTO: PETER KNEFFEL<br />

Pontiac Trans Am<br />

(Knight Rider)<br />

In seinem Kampf für Recht<br />

und Gesetz wäre Michael<br />

Knightalias David Hasselhoff<br />

ohne seinen sprechenden<br />

K.I.T.T wohl nichtweit gekommen.<br />

Der „Knight Industries<br />

Two Thousend“ ist nahezu<br />

unzerstörbar,fährtmit Turbo<br />

Boostetwa480 km/h, ist über<br />

eine Armbanduhr ansprechbar,<br />

fährtimSki-Mode nurauf<br />

einem Vorder- und Hinterrad<br />

und wirdgewöhnlich in einem<br />

Sattelschlepper gewartet.<br />

K.I.T.T., das Filmauto der Serie „Knight Rider“, stahl<br />

David Hasselhoff oft die Show. FOTO: FELIx HöRHAGER<br />

Toyota Supra MKIV<br />

(The Fast and the Furious)<br />

Paul Walker und Vin Diesel<br />

schwören in der Kino-Reihe<br />

„The Fast and the Furious“ zumeist<br />

auf US-Musclecars und<br />

wild getunte Sportwagen aus<br />

Japan. Die Hauptrolle im ersten<br />

Teil spielt der Toyota Supra, bei<br />

dessen Umbau zum 10-Sekunden-Wagen<br />

die Freundschaft<br />

zwischen beiden Männern <strong>ins</strong><br />

Rollen kommt. Am Schlusslässt<br />

Paul Walker,der 2013 bei einem<br />

Autounfall ums Leben kam, Vin<br />

Diesel imToyota entkommen.<br />

Bisher besteht die Reihe um die Autorennen aus<br />

zwei Kurz- undacht Kinofilmen. FOTO: MICHAEL NELSON<br />

Manta<br />

(Manta, Manta)<br />

Til Schweiger, Tina Ruland<br />

und Michael Kessler starteten<br />

1991 mit gelbem Manta<br />

in der deutschen Komödie<br />

„Manta, Manta“ durch –und<br />

trafen den Nerv einer ganzen<br />

Generation. Neben dem Auto<br />

selbst spielen das damals<br />

herrschende Manta-Fieber,<br />

die Rivalität zu anderen Autos<br />

und jede Menge Manta-Witze<br />

eine große Rolle. Die Schauspieler<br />

wurden durch den<br />

Kult-Streifen zu Stars.<br />

Der Original-Manta aus dem Film steht heute im<br />

BonnerHausderGeschichte. FOTO: OLIVER BERG<br />

Vw Käfer (Herbie)<br />

Eine Sonderrolle unterden Filmautos<br />

nimmtder VW Käfer ein. Als „Herbie“<br />

brachte er es ab 1968 nicht nur zur<br />

automobilen Nebenrolle, der Wagen<br />

mit der Nummer 53 hängte seine<br />

Fahrer gleich ganz ab: An die Hauptdarsteller<br />

Dean Jones und Michele<br />

Lee erinnert sich heute kaum noch<br />

jemand. Das Filmautodagegen stand<br />

jüngst erst wieder auf der Bühne, als<br />

VW den neuen Beetle in Shanghai enthüllte.<br />

Er genießt bis heute die Aufmerksamkeit<br />

ganz normaler Käufer.<br />

delorean<br />

Mit seiner Karosserie aus rostfreiem<br />

Edelstahl ist der DeLorean DMC-12<br />

ideal als Zeitmaschine, fand zumindest<br />

Dr. Emmett L. Brownin„Zurückindie<br />

Zukunft“. Kernstück ist der Fluxkondensator,<br />

ein Kasten mit blinkenden<br />

Röhrchen,der zwischenden Sitzenangebrachtist.Umin<br />

der Zeit zu reisen,<br />

muss der DeLorean 140 km/h erreichen.<br />

Wenn es nach demursprünglichenDrehbuch<br />

gegangen wäre, gäbe<br />

es das Auto sonicht, denn es war ein<br />

Kühlschrank als Zeitmaschine geplant.<br />

Ferrari 308 GTS (Magnum)<br />

Der hawaiianische Privatdetektiv<br />

Thomas Magnum, gespielt von Tom<br />

Selleck, sollte ursprünglich Porsche<br />

fahren. Nachdem das Unternehmen<br />

ablehnte,fiel diezweiteWahlaufFerrari,<br />

die die Serie später sponserten<br />

und bis zu 17 Fahrzeuge stellten. Im<br />

Vorspann fuhr bis zum Schluss der<br />

erste Ferrari 308 GTS. Alle Modelle,<br />

in denen Selleck saß,wurden so umgebaut,<br />

dass der große Schauspieler sich<br />

nicht klein machen musste –daher<br />

fuhrerauchmeistmitoffenemDach.<br />

Ferrari Testarossa (Miami Vice)<br />

Den beiden Undercover-Polizistenvon<br />

Miami Vice (gespielt von Don Johnson<br />

und Philip Michael Thomas)stellte<br />

Ferrari zwei schwarze Testarossa,Modell<br />

1984 mit 390 PS, zur Verfügung.<br />

Allerdings erst in der dritten Staffel,<br />

alsdie Serieimmer populärer wurde,<br />

und sich die Auto-Firma daran störte,<br />

dasszuvor nur eine Replik desFerrari<br />

365GTS/4 Daytona Spider eingesetzt<br />

wurde. Tatsächlich reichte Ferrari<br />

gegen den Hersteller des Bausatzes<br />

eine Urheberrechts-Klage ein.<br />

FOTO: HAIDEROSE -ANDREy KUZMIN -FOTOLIA.COM


SEITE 24 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Frisch<br />

Diese Autos rolle<br />

Vom soliden Kleinwagen bis<br />

Das Jahr 2017 bringt viele spannen<br />

Martin Lindner g<br />

Seat Ibiza<br />

Honda Civic<br />

Audi A5<br />

Sportback<br />

Der jugendliche Heißsporn<br />

Das Erfolgsauto des spanischen Autoherstellers Seat geht in die<br />

fünfte Runde – mit vollkommen neuem Styling und frischer<br />

Technologie, die eine optimale Smartphone-Nutzung erlaubt.<br />

Ein 8-Zoll-Touchscreen im Inneren reagiert blitzschnell auf<br />

Berührungen. Der spritzige Spanier schafft fast 200 Kilometer die<br />

Stunde. Das Auto-Modell richtet sich vor allem an eine junge<br />

Zielgruppe. Ab Juni steht der spritzige Spanier zum Verkauf.<br />

Der E<strong>ins</strong>tiegspreis liegt bei unter 13 000 Euro.<br />

Der sicherheitsbewussteJapaner<br />

Die zehnte Generation des Civic wurde von Grund auf neu<br />

entwickelt.ZudenNeuerungenzähleneineleichte<br />

KarosseriestrukturundeineniedrigeSitzposition,durchdiesich<br />

derFahrerstärkermitdemFahrzeugverbundenfühlensoll.<br />

Erstmalskommtserienmäßigauchdasumfassende<br />

Sicherheitspaket„Honda Sensing“zumE<strong>ins</strong>atz: Durch Kameraund<br />

Radar-Technolgie wird das Unfallrisiko minimiert. Der Preis<br />

Die etwasluxuriösereFamilienkutsche<br />

Was für den kleinen Geldbeutel ist der Audi A5 Sportback nicht. Um<br />

ihn zu fahren, muss man schon mindestens 39 500 Euro<br />

auf den Tisch legen. Dafür bietet der Wagen, der als<br />

familientauglich beworben wird, neueste Infotainment-Features, ist<br />

top vernetzt und besticht durch ein Sound System mit neuartigem<br />

3D-Klang, wodurch man sich wie in einem Konzertsaal fühlt.<br />

Kein Wunder, dass die Kids da Ruhe geben.<br />

geht mit Benzinmotor und 129 PS ab 19990 Euro los.<br />

Der VW Golf<br />

BMW 5er<br />

Limousine<br />

Ford Fiesta<br />

Der erprobte Bestseller<br />

Der Golf ist ein absoluter Verkaufsschlager im VW-Konzern. Im<br />

letzten Jahr gab es annähernd eine Viertelmillion Neuzulassungen<br />

des Modells allein in Deutschland. Jetzt kommt der Golf mit neuen<br />

Updates um die Ecke. Dank Annäherungssensorik im Innenraum<br />

reicht schon eine Wischgeste vor dem 9,2 Zoll großen Display, um<br />

berührungslos durch das Infotainment-System zu blättern und<br />

sich Musik oder das nächste Reiseziel auszusuchen. Man muss kein<br />

Hellseher sein, um zu wissen, dass sich dieses Modell wie warme<br />

Semmeln verkaufen wird – nicht nur wegen der vielen Golf-Fans in<br />

Deutschland. Das lässt sich VW gut bezahlen. Der Grundpreis für<br />

den Kompaktwagen liegt bei stattlichen 17 850Euro.<br />

Der preisgekrönteVerwöhner<br />

Sportlich und hochelegant imponiert die BMW 5er-Limousine der<br />

Straße. Für ihr Design hat die siebte Modellgeneration der 5er-<br />

Reihe sogar den „iF Gold Award 2017“ ergattert. Bei diesem Auto<br />

trügt der schöne Schein nicht: Auch unter der Blechhaut steckt<br />

ein Höchstgrad an Digitalisierung; sogar Parkplätze können digital<br />

reserviert und bezahlt werden. Die Limousine ist bis zu<br />

100 Kilogramm leichter als das Vorgängermodell und verfügt über<br />

ein 10,25 Zoll-Touchscreen. Der Fahrer kann sich im Komfortsitz mit<br />

acht Massageprogrammen verwöhnen lassen, ganz gemäß dem<br />

Sprichwort „Trautes Auto, Glück allein“. Denn wer braucht bei dem<br />

Gefährt noch ein Heim? Preis: ab 50 000 Euro aufwärts.<br />

Der solide Individualist<br />

Altbewährtes einmal neu verpackt: Die nächste Generation des<br />

Ford Fiesta bietet neben dem 1,1-Liter-Motor und einem<br />

weiterentwickelten Entertainmentsystem nicht sehr vielNeues.Der<br />

FiestasetztaberaufgrößereIndividualisierungsmöglichkeitenfür<br />

denFahrerdurchneueAusstattungspakete.DieAusstattungslinien<br />

ActivefürdasCrossover-Modell und Vignale für mehr Luxus werden<br />

zum Marktstart im Juli noch nicht verfügbar sein. Die<br />

Preisliste beginnt bei 12 950Euro.


SEITE 25<br />

vom BAnd<br />

n 2017 auf uns zu<br />

zur traumhaften Sportkutsche:<br />

de Modelle auf die deutschen Straßen.<br />

ibt einen Überblick.<br />

Mitsubishi<br />

Eclipse Cross<br />

Mercedes<br />

E-Klasse Coupé<br />

Hyundai i30<br />

Fünftürer<br />

Der sportliche Technikfreak<br />

Charakteristisches Merkmal von Mitsubishis neuem SUV-Coupé<br />

ist die markante Heckpartie mit stark geneigter Heckscheibe. Das<br />

Infotainment-System kann durch ein Touchpad in der Mittelkonsole<br />

bedient werden. Eine Sprachsteuerung, durch die Wegbeschreibungen<br />

abgerufen oder Anrufe getätigt werden, stellt sicher, dass die<br />

Aufmerksamkeit des Fahrers nicht von der Straße abkommt. Dazu<br />

trägt auch das Head-up-Display bei: ein Anzeigesystem, das auf<br />

eine ausfahrbare Kunststoffscheibe projiziert wird. Ab Herbst 2017<br />

kann‘s mit dem sportlichen SUV auf die Piste gehen.<br />

Der Preis fängt bei unter 25 000 Euro an.<br />

Der rasanteVerführer<br />

Der Preis für dieses schnieke, bis zu 245 kW-schnelle<br />

Prestigeobjekt liegt bei Minimum 49 000 Euro. Dafür<br />

kann man ein Fahrzeug sein Eigen nennen, dass neben sinnlichem<br />

Design auch noch spannende Extras unter dem Blech bietet: ein<br />

Widescreen-Cockpit, Touch Controls im Lenkrad (Weltneuheit!) und<br />

automatisches Ein- und Ausparken per Smartphone. Wenn man das<br />

Fahrzeug öffnet, gehen die LEDs des Schlusslichts stufenweise von<br />

der Fahrzeugmitte nach außen an; wird das Fahrzeug geschlossen,<br />

läuft die Lichtsequenz umgekehrt ab. Damit soll das E-Klasse<br />

Coupé den Fahrer begrüßen beziehungsweise verabschieden - wie<br />

eine liebevolle Geliebte eben. Und die waren ja noch nie billig.<br />

Der intelligenteSüdkoreaner<br />

Hyundai baut seine i30-Reihe aus. Neuster Familienzuwachs ist<br />

der Fünftürer, dessen E<strong>ins</strong>tiegspreis bei 17 450Euro liegt.<br />

Neben einem autonomen Notbremsassistenten, der im Notfall auch<br />

eine Vollbremsung einleiten kann, verfügt das Fahrzeug über eine<br />

robuste Karosserie und sieben Airbags. Ebenso sorgt es dank eines<br />

intelligenten Energiemanagementsystems für weniger Verbrauch.<br />

Ein Aufmerksamkeitsassistent warnt den Fahrer anhand von<br />

seinem Lenk- und Bremsverhalten vor Anzeichen von Müdigkeit.<br />

Obendrauf gibt es noch eine Ablage zum kabellosen Laden des<br />

Smartphones. Es muss aber nicht unbedingt ein südkoreanisches<br />

Samsung-Modell sein.<br />

Opel Insignia<br />

DS 7Crossback<br />

Das Smartphone<br />

fährt mit<br />

Aus dem Leben der meisten Menschen ist<br />

das Smartphone nicht mehr wegzudenken.<br />

Kein Wunder also, dass die Autohersteller<br />

dem Mobiltelefon bei ihren neuen Modellen<br />

einen zentralen Platz einräumen. Egal<br />

ob als Ersatz für den Autoschlüssel oder die<br />

Nutzung der Smartphones im Auto-Cockpit<br />

mittels Apple Carplay, Android Auto<br />

Der blendende Nachtschwärmer<br />

Die zweite Generation des Opel Insignia trägt den Zusatz „Grand<br />

Sport“. Im Vergleich zum Vorgänger wird das Modell länger und<br />

flacher. Mit dem weiterentwickelten Intelli-Lux LED Matrix-System<br />

soll Fahren bei Dunkelheit so sicher wie nie zuvor sein. 16 einzelne<br />

LEDs in jedem Scheinwerfer werden automatisch gesteuert und<br />

passen sich der Fahrsituation an. Licht-Reichweiten bis zu<br />

400 Metern sind möglich. Falls es doch zu einem Unfall in der<br />

Nacht kommen sollte, kontaktiert eine automatische Unfallhilfe<br />

das Opel-Team, das im schlimmsten Fall sofort den Rettungsdienst<br />

ruft. Der Insignia ist ab 25 490Euro zu haben.<br />

Der klangvolle Pariser<br />

Im Bereich Mode fahren die Franzosen mit Namen wie Dior oder<br />

Louis Vuitton schon lange Premium-Klasse. Bei Autos war das<br />

bisher eher weniger der Fall. Mit dem DS 7 Crossback soll sich<br />

das ändern: Der SUV besticht durch ein Soundsystem mit 14 Lautsprechern.<br />

Der Fahrer kann das Fahren teilweise sogar delegieren.<br />

DS preist diese Möglichkeit als nächsten Schritt auf dem Weg zum<br />

autonomen Fahren an. Auch mit anderen technischen Spielereien<br />

geizt der DS 7 nicht: Sobald der Wagen geöffnet wird, erstrahlen<br />

die wie Edelsteine gefassten LED-Scheinwerfer in Purpur-Rot und<br />

drehen sich um 180 Grad. Na hoffentlich ist das kein Augenrollen.<br />

Preis ab 30 000 Euro.<br />

und Mirrorlink. Mit den Programmen, die<br />

das Handy mit dem Auto verbinden, kann<br />

der Fahrer problemlos über Sprachsteuerung<br />

oder per Tippen auf den eingebauten<br />

Touchscreen im Armaturenbrett Wegbeschreibungen<br />

abrufen, telefonieren, Nachrichten<br />

empfangen und die Lieblingsmusik<br />

hören. Handys lassen sich in vielen Autos<br />

auch kabellos laden. Das Smartphone gehört<br />

zum Auto der neuen Generation eben<br />

dazu wie die Reifen und das Lenkrad.<br />

©ayLerein; ©canDy1812 -FotoLia.coM


SEITE 26 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

einer für alle, alle mit einem:<br />

ein Dorf fährt auf den e-Flitzer ab<br />

Von Tobias Lemke&Anett Seidel<br />

Wer auf dem platten Land<br />

wohnt, der braucht ein<br />

eigenes Auto, um mobil zu<br />

bleiben... Falsch! Das zeigt<br />

ein Modell aus Kublank.<br />

Dort gibt esein in MV<br />

einzigartiges Carsharing-<br />

Projekt.<br />

Anzeige<br />

So sieht das Kublanker Dorf-Auto aus. Der Unterschied zu einem konventionelle Pkw wird ander tankstelle deutlich. Statt Zapfpistole<br />

fürs Benzin wird ein Stecker für Strom angeschlossen.<br />

Foto: toBIAS LeMKe<br />

kublank. In dem kleinen Ort<br />

Kublank haben die Stadtwerke<br />

Neustrelitz geme<strong>ins</strong>am mit<br />

der Schweriner Naturwind<br />

GmbH ein fürs Bundesland<br />

einmaliges Projekt gestartet.<br />

Seit rund zwei Jahren ist dort<br />

ein Dorfauto unterwegs. Und<br />

statt Benzin tankt der flotte<br />

Flitzer Strom. Damit das Auto<br />

rollen kann, drehen sich die<br />

Flügel der Windräder im benachbarten<br />

Park Groß Miltzow<br />

1. In dem 120-Seelen-Dorf<br />

gibt es eine passende Steckdose<br />

für den leisen Kleinwagen.<br />

Die Einwohner können das<br />

Bürgermobil für sechs Euro<br />

am Tag mieten.<br />

Wersagt, dass man nur in<br />

der Großstadt kein Auto benötigt,<br />

wird hier eines besseren<br />

belehrt. Aber: „Das geht nur,<br />

weil wir den Windpark vor der<br />

Tür haben“, sagt David Nicke<br />

von den Stadtwerken. Schon<br />

die erste Vorführung im Dorf<br />

sei damals auf reges Interesse<br />

bei den Einwohnern gestoßen.<br />

„Eine 65-Jährige nutzt<br />

das Auto nun, um mit ihrer<br />

Freundin zum Kaffeetrinken<br />

nach Neubrandenburg zu fahren“,<br />

weiß Nicke von einem<br />

Beispiel zu berichten. Für 70<br />

bis 80 Kilometer reicht die<br />

Stromladung im Winter. Im<br />

Sommer schafft das Elektroauto<br />

auch 160 Kilometer. Die<br />

Reichweite genügt, um zum<br />

NIE WIEDER ROST AM FAHRZEUG<br />

durch Hohlraumversiegelung<br />

und Unterbodenschutz<br />

Wie zu<br />

„DDR-Zeiten“<br />

•Beratung vor Ort mit Endoskop<br />

•Innenreinigung und Lackpolitur<br />

•Werterhaltung Ihres Fahrzeugs verlängernern<br />

Club<br />

KFZ-AUFBEREITUNG<br />

Rene Nehring<br />

Gewerbegebiet<br />

Eichholzstr. 19<br />

17192 Waren<br />

Tel. 03991 674748<br />

JetztMitglied werden und exklusiveVorteile sichern<br />

mehr auf www.nordkurier.club<br />

Gievitzer Str. 108 17192 Waren<br />

Telefon: 03991 -665856<br />

Mail: info@identica-ponto.de<br />

©iko, SydaProductions-Fotolia.com<br />

Einkaufen oder für Arztbesuche<br />

bis nach Neubrandenburg,<br />

Woldegk oder Friedland<br />

zu kommen. Dass das<br />

Dorfauto gut angenommen<br />

werde, zeige eine jährliche<br />

Fahrleistung von rund 10000<br />

Kilometern, sagt Claudia Röhr<br />

von der Naturwind GmbH.<br />

Die Ausnutzung ist dabei<br />

ganz unterschiedlich. Mal<br />

Blaulicht imWald senkt Unfall-Zahlen<br />

Von TorstenBengelsdorf<br />

Jäger nehmen in der<br />

Mecklenburgischen Schweiz<br />

nicht nur das Wild <strong>ins</strong> Visier.<br />

Sie setzen sich auch für die<br />

Sicherheit auf den Straßen<br />

ein –ein Pilotprojekt.<br />

Malchin/neukalen. Die großformatigen<br />

Warntafeln passen<br />

eigentlich gar nicht zu<br />

der kleinen Landesstraße<br />

zwischen Malchin und Neukalen.<br />

Der springende Hirsch<br />

im roten Dreieck macht aber<br />

eines deutlich: Vonhier an<br />

wird es richtig gefähr-<br />

war die<br />

lich. Jahrelang<br />

L20Unfallschwerpunkt<br />

in der Mecklenburgi-<br />

Und<br />

schen Schweiz.<br />

das längst nicht nur<br />

wegen der<br />

soge-<br />

nannten Disco-Un-<br />

fälle. „Die Stradurch<br />

ße führt einen<br />

Wald.<br />

Und hier wech-<br />

häufig von<br />

den Äsungszu<br />

den<br />

E<strong>ins</strong>tands-<br />

gebieten“, sagt Norbert<br />

selt das Wild<br />

Meining. Der Mann ist nicht<br />

nur Jäger, sondern auch Leiter<br />

des Hegerings „Gülitzer<br />

Heide“. Schon oft hat er am<br />

ist das E-Auto vier oder fünf<br />

Tage am Stück vermietet, mal<br />

steht es ein paar Tage lang.<br />

Einer der das Fahrzeug auch<br />

mal nutzt, ist Kublanks Bürgermeister<br />

Rainer Rütz. „Das<br />

Projekt ist gut angelaufen“, so<br />

seine Bewertung. Die Technik<br />

an der Ladesäule funktioniere<br />

ebenfalls gut. Er hat allerdings<br />

die Erkenntnis gemacht, dass<br />

Straßenrand überfahrene<br />

Tiere aufsammeln müssen.<br />

Und nicht immer gehen die<br />

Kollisionen für die Fahrzeug-<br />

Insassen glimpflich ab.<br />

„Jäger zu sein, heißt für<br />

mich nicht nur, Wild zu jagen“,<br />

steht für Meining fest.<br />

Und deshalb hat er es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, die<br />

Unfallstrecke mit blauen<br />

Wildwarn-Reflektoren auszustatten.<br />

Vordrei Jahren hatte<br />

der Jäger damit begonnen,<br />

die blauen Plättchen an die<br />

Leitpfosten am Straßenrand<br />

anzuschrauben. Zunächst<br />

war im Oktober 2014 der Abschnitt<br />

von Pisede bis Gülitz<br />

an der Reihe. Im August des<br />

vergangenen Jahres folgte<br />

dann die Strecke von Gülitz<br />

bis Neukalen.<br />

Etwa 300 dieser blauen<br />

Plättchen sind mittlerweile<br />

auf der gesamten Strecke<br />

zwischen Pisede und dem<br />

Waldrand bei Neukalen angebracht.<br />

„Die Unfallzahlen<br />

sind seitdem deutlich zurückgegangen“<br />

, hat Meining von<br />

der Polizei erfahren.Kein<br />

Wunder. Die Reflek-<br />

da-<br />

toren sorgen<br />

für, dasssich<br />

bei Dunkel-<br />

das heit<br />

Licht<br />

der<br />

Nutzer im Winter ein wachsames<br />

Auge auf die Batterieanzeige<br />

haben müssen. Weil<br />

das Auto dann mehr Energie<br />

verbraucht, komme man mit<br />

einer <strong>Fahrt</strong> nach Neubrandenburg<br />

und zurück sogar schon<br />

an die Grenze. „Für den Sommer<br />

ist es aber eine tolle Sache,<br />

die auch auf dem platten<br />

Land funktioniert“, so Rütz.<br />

Perspektivisch, so hofft<br />

Claudia Röhr, soll mit verbesserten<br />

Akkulaufleistungen<br />

das Elektroauto auch inder<br />

kalten Jahreszeit eine vernünftige<br />

Option für den ländlichen<br />

Raum sein.<br />

Das Mobilitäts-Projekt in<br />

Kublank könne aber noch<br />

ein Umdenken in ganz anderer<br />

H<strong>ins</strong>icht auslösen, findet<br />

Röhr. Sosei der Verzicht auf<br />

den eigenen Pkw gerade in der<br />

Auto-Nation Deutschland immer<br />

ein sensibles Thema. Der<br />

Dorfwagen zeige aber, dass<br />

sich eine Geme<strong>ins</strong>chaft selbst<br />

Dinge wie ein Auto teilen<br />

könne. „Es gibt Erhebungen,<br />

wonach ein Pkw,gerade wenn<br />

er ein Zweitwagen ist, bis zu<br />

95 Prozent der Zeit nur stillsteht“,<br />

sagt sie. Ökonomisch<br />

gesehen, sei das doch völlig<br />

sinnlos.<br />

Die bessere Option sei dann<br />

doch ein gut genutztes Auto,<br />

das sich die Geme<strong>ins</strong>chaft<br />

teilt. In Großstädten setzen<br />

sich inzwischen auch sogenannte<br />

Carsharing-Projekte<br />

durch. Autos werden nur<br />

noch minutenweise und für<br />

kurze Strecken angemietet.<br />

Das kleine Kublank zeigt, das<br />

so was auch auf dem Land<br />

funktioniert.<br />

Kontaktzuden Autoren<br />

t.lemke@nordkurier.de<br />

Autoscheinwerfer im Wald<br />

„bewegt“. Das verunsichert<br />

Rehe, Hirsche und Schwarzwild<br />

so sehr, dass die Tiere<br />

von der Straße fern bleiben.<br />

Blaulicht heißt Gefahr. Das<br />

haben jetzt offenbar auch die<br />

Waldbewohner verstanden.<br />

Immerhin 26 Wildunfälle<br />

hatte die Polizei im vergangenen<br />

Jahr noch zwischen<br />

Pisede und Neukalen aufgenommen.<br />

In den Vorjahren<br />

waren es noch bis zu 45.<br />

Er sei sehr froh über diesen<br />

Rückgang, sagt Norbert<br />

Meining. „Wir Jäger wollen<br />

damit auch zeigen, dass wir<br />

nicht nur ,Bambis‘ schießen,<br />

sondern auch ehrenamtlich<br />

zur Verbesserung der Sicherheit<br />

auf den Straßen beitragen<br />

wollen.“<br />

Die L20 gilt auf diesem<br />

Abschnitt inzwischen als Pilotprojekt.<br />

Es soll nun genau<br />

ausgewertet werden, wie sich<br />

die Unfallzahlen entwickeln,<br />

um dann eventuell auch andere<br />

Kollisionsstrecken mit<br />

den Reflektoren zu entschärfen.<br />

Norbert Meining warnt<br />

aber ausdrücklich die Autofahrer:<br />

„Die Reflektoren<br />

funktionieren natürlich nur<br />

bei Dunkelheit. Aber auch<br />

dann sollte man immer damit<br />

rechnen, dass sich eventuell<br />

doch noch Wild auf die<br />

Straße traut.“ Unklar ist vor<br />

allem noch, ob sich Schwarz-,<br />

Dam- oder Rotwild vielleicht<br />

irgendwann an das Blaulicht<br />

gewöhnt. Das könne man allerdings<br />

erst nach einem längeren<br />

Zeitraum e<strong>ins</strong>chätzen.<br />

Die riesigen Warntafeln sollten<br />

die Autofahrer deshalb<br />

auch künftig ernst nehmen.<br />

Norbert Meining (rechts) und Wolf Böttcher schrauben Wildwarnreflektoren ander Landesstraße 20<br />

an.<br />

FotoS (2): IrIS DIeSSNer


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

S EITE 27<br />

Leser öffnen Ihre GaraGe<br />

REGIONAL-GENIALE<br />

ANGEBOTE MIT DER<br />

LOKALFUCHS-<br />

APP!<br />

Folgen Sie den<br />

Lokalfuchs-Spuren<br />

mit Ihrem Smartphone<br />

durch Neubrandenburg<br />

und profitieren Sie von<br />

exklusiven Aktionen.<br />

Alle Infos unter:<br />

app.lokalfuchs.de<br />

Rund 35 Jahre ist die „Ente“ von Michael Multhaup alt. Doch das Auto blitz und blinkt wie am ersten Tag.<br />

FoTo: PETRA KoNERMANN<br />

Nonstop nach Athen:<br />

Mit der ente kein Ding<br />

Von PetraKonermann<br />

Diese „Ente“ ist ein Auto,<br />

kein lebendes Wesen. Aber<br />

was für e<strong>ins</strong>! Das legendäre<br />

Gefährt ist quasi ein<br />

Familienmitglied: heiß<br />

geliebt und bis zum<br />

Kofferraum voller lebendiger<br />

Erinnerungen –auch<br />

gefährlicher.<br />

Waren. Nein, einen Namen<br />

hat die „Ente“, die Michael<br />

Multhaup sein Eigen nennt,<br />

nicht. Das Familien-Gefährt<br />

ist seit 35 Jahren schlicht<br />

und einfach „die Ente“. Aber<br />

was für eine! In strahlendem<br />

Lackrot und mit blitzenden<br />

Chromteilen kommt sie daher<br />

und löst bei Passanten<br />

meist nur zwei Reaktionen<br />

aus: „Die ist aber schön!“<br />

und „Kann ich die kaufen?“<br />

Einzeln oder auch gleich beides<br />

zusammen. Der Warener<br />

kennt das schon: „Es gibt<br />

kaum jemanden, den dieses<br />

Auto kalt lässt.“<br />

Seit über drei Jahrzehnten<br />

gehört eszur<br />

Familie: Erst fuhr es die<br />

Mutter von Michael<br />

Multhaup, dann<br />

der Sohn. „Damals<br />

war es für junge<br />

Leute noch etwas<br />

ganz Besonderes,<br />

ein eigenes Auto<br />

Eine „Ente“<br />

made in<br />

Madagaskar:<br />

Dort haben<br />

Einheimische das<br />

Kult-Auto aus einer<br />

Bierdose nachgebaut. Ein<br />

Schulfreund schenkte<br />

Michael Multhaup dieses<br />

Modell-Auto, wohl wissend<br />

um dessen Leidenschaft für<br />

„Enten“ auf Rädern.<br />

FoTo: PETRA KoNERMANN<br />

zu haben“, erinnert sich der<br />

Autohändler. Als historisch<br />

galt die Ente damals beim<br />

Kauf für 10 000 D-Mark noch<br />

nicht. Als Modell von Citroen<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

entwickelt, ging die „Ente“<br />

erst nach 1945 in Serie vom<br />

Band. Und wurde schnell zum<br />

Verkaufsschlager, wie erberichtet.<br />

„Zwar war die Ente<br />

nicht ganz so erfolgreich wie<br />

der Käfer von VW, aber es<br />

war und ist ein tolles Auto“,<br />

schwärmt der Warener.<br />

Die „Ente“<br />

hat ihren legendärem<br />

Ruf vor allem<br />

dem<br />

französischen<br />

Komfort<br />

zu verdanken:<br />

Vier Türen,<br />

die das<br />

Ausund<br />

E<strong>ins</strong>teigen erleichterten<br />

–und die ungewöhnlich<br />

gute Federung. „Einen Karton<br />

roher Eier konnte man über<br />

alle holprigen Straßen transportieren,<br />

da ging nie etwas<br />

kaputt. Das versprach damals<br />

die Werbung, und es ist wirklich<br />

so“, weiß Michael Multhaup.<br />

In allen Farben wurde die<br />

„Ente“ verkauft: in weiß,<br />

grau, schwarz, grün gelb und<br />

natürlich in rot. 1990 dann<br />

wurde die Produktion eingestellt,<br />

es hatte sich sozusagen<br />

„ausgeschnattert“. Und je<br />

weniger produziert wurden,<br />

umso wertvoller<br />

wurden die Vertreterinnen,<br />

die noch auf den<br />

Straßen unterwegs waren.<br />

„Mir ist nie in den<br />

Sinn gekommen, dieses<br />

Auto zu verkaufen. Jeder,<br />

der eine Ente hat, verbindet<br />

damit vor allem Erinnerungen<br />

an die Eltern, an die<br />

eigene Jugendzeit“, sagt<br />

der Warener Citroen-<br />

Händler.<br />

Und seine Ente<br />

hat schon einiges<br />

erlebt: eine Tour<br />

nach Portugal<br />

und auch eine<br />

nach Athen.<br />

„3200 Kilometer<br />

am Stück in<br />

36 Stunden, abwechselnd<br />

mit<br />

zwei Fahrern“,<br />

erinnert sich<br />

Multhaup an<br />

die <strong>Fahrt</strong> nach<br />

Griechenland.<br />

„Die Ente“ hat<br />

das alles ohne<br />

Probleme<br />

mitgemacht<br />

und Kilometer<br />

für Kilometer<br />

ohne<br />

eine einzige<br />

Panne unter<br />

die Räder genommen. „Mit<br />

der Ente könnte ich sofort<br />

wieder losfahren bis nach<br />

Athen, das macht die heute<br />

noch mit“, ist der Warener<br />

überzeugt.<br />

Doch so ganz ohne Unfälle<br />

hat auch die Multhaup-Ente<br />

die Jahrzehnte nicht überstanden.<br />

Bei einer Ausfahrt<br />

geschah es: Auf einer regennassen<br />

Straße rutschte ein<br />

Motorradfahrer in einer Kurve<br />

weg und schlitterte der<br />

Ente entgegen, Michael Multhaup<br />

saß am Steuer.„Das sind<br />

Bilder,die ich bis heute nicht<br />

aus meinem Kopf bekomme“,<br />

sagt er.Die Ente fuhr über das<br />

Motorrad drüber. Der Motorradfahrer<br />

konnte sich zum<br />

Glück vorher retten. „Die<br />

Ente hatte Totalschaden, aber<br />

es war zum Glück niemandem<br />

etwas passiert“, sagt der<br />

Warener. Einen Monat lang<br />

schraubte er nach Feierabend,<br />

um seine Ente wieder flott zu<br />

machen.<br />

Heute holt er seine Ente<br />

nur noch zu Ausfahrten im<br />

Sommer aus der Garage. Mit<br />

ihr im Winter umher zu<br />

cruisen, käme ihm nicht in<br />

die Tüte: „Sie muss schon ein<br />

bisschen geschont werden.“<br />

Der Wert der besonderen Karosse<br />

ist übrigens in den vergangenen<br />

drei Jahren in die<br />

Höhe geschossen. Weil für<br />

viele Autoliebhaber Oldtimer<br />

unerschwinglich seien, würden<br />

sie sich auf Youngtimer<br />

spezialisieren, also auf Autos,<br />

die 20 oder auch 30 Jahre alt<br />

sind. Und so würde die rote<br />

„Ente“ von Michael Multhaup<br />

heute wieder 10 000 kosten,<br />

jetzt jedoch Euro. Aber nur<br />

theoretisch. „Denn meine<br />

Ente ist und bleibt unverkäuflich“,<br />

sagt Michael Multhaup.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

p.konermann@nordkurier.de<br />

Das Gewinnspiel zur App<br />

Die Jagd auf<br />

Adam ist eröffnet!<br />

Zum Start der Lokalfuchs-App<br />

verlost der Lokalfuchs<br />

einen Opel Adam.<br />

Dazu einfach bis 7. Mai 2017<br />

auf app lokalfuchs.de unsere<br />

Gewinnspielfrage beantworten.<br />

REGIONAL IST GENIAL


SEITE 28 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

die Eroberung des Bergrings<br />

–auf vier rädern<br />

Ganz Kühne wagen sich mit einer Limousine auf den anspruchsvollen Kurs.<br />

FoToS (4): EBErhArd roGMANN/Archiv<br />

Von EberhardRogmann<br />

Jahrzehntelang war der<br />

Bergring in Teterow einzig<br />

Motorrädern vorbehalten.<br />

Nach der Jahrtausendwende<br />

eroberten aber auch Autos<br />

Europas schönste Grasbahn.<br />

Schnell fand sich eine<br />

begeisterte Fangemeinde,<br />

die beständig im Wachsen<br />

begriffen ist.<br />

TeTerow. Helm auf und los<br />

geht‘s. PeggyJork lässt ihren<br />

Ford aus dem Jahr 1940 auf<br />

die Grasbahn rollen. 120 Pferdestärken<br />

hat der unter der<br />

Haube. Doch was heißt hier<br />

Haube. Mit einem spitz zulaufenden<br />

Blech ist der eigentlich<br />

offen liegende Motor nur<br />

dürftig abgedeckt. Fast einmal<br />

rund um den Kurs rollt<br />

die Maschine bis zum Start.<br />

Dann gibt die junge Frau<br />

Vollgas und lässt den Rivalen<br />

hinter sich.<br />

„Der Bergring hat es in<br />

sich. Das ist eine sehr anspruchsvolle<br />

Bahn. Da gibt<br />

es Abschnitte, da sieht man<br />

nur Himmel und Baumwipfel.<br />

Deshalb versuche ich, an<br />

der Spitze zu fahren, denn in<br />

der Staubwolkeeines Vorausfahrenden<br />

fährt man nahezu<br />

blind“, erläuterte sie ihre<br />

Taktik. Schon von Anfang an<br />

war die Frau aus Dobberlug-<br />

Kirchheim in der Lausitz bei<br />

den Rust‘n‘Dust Events in Teterow<br />

dabei. Doch erst einmal<br />

entschloss sie sich, selbst im<br />

Wettbewerb mitzumachen.<br />

„Ein ganz tolles Gefühl“,<br />

schwärmte sie.<br />

Doch Autos auf dem Bergring?<br />

Die hatte es in der Vergangenheit<br />

nur als Versorgungs-<br />

oder E<strong>ins</strong>atzfahrzeuge<br />

gegeben. Aber Rennen zu fahren,<br />

blieb hier ausschließlich<br />

Motorädern vorbehalten. Das<br />

hatte seinen Grund –nicht<br />

zuletzt in den Geländeverhältnissen.<br />

Die Huckel hier<br />

Berge zu nennen, wird sicher<br />

von Gebirglern belächelt,<br />

doch die Steilhänge haben es<br />

in sich. Einen normalen Pkw<br />

sollte man lieber nicht über<br />

diesen Kurs rollen lassen.<br />

Ganz anders sehen das<br />

die Fans der Hot Rods. Diese<br />

Vehikel aus den 1940er und<br />

1950er Jahren fallen im normalen<br />

Straßenverkehr völlig<br />

aus dem Rahmen. Rost ist auf<br />

den ersten Blick ihr hervorstechendstes<br />

Merkmal. Dazu<br />

kommt der meist tiefer gelegte<br />

Motor,oft frei liegend oder<br />

nur dürftig verkleidet, sowie<br />

die massiven Reifen. 200, 300<br />

und mehr PS haben sie unter<br />

der Haube.<br />

Mit einem ganz schweren<br />

Geschoss kam René Kritsch<br />

aus Schwaan angerollt. Sein<br />

Auto ist mit einer 6,6 Liter-<br />

Maschine ausgestattet, die<br />

stattliche 350 PS aufbringt.<br />

„Laut, stark und böse“, formulierte<br />

Beifahrer Axel den<br />

Slogan des Teams.<br />

Fahren am Limit –<br />

das ist rock‘n‘roll<br />

Bei den Rennen geht es im<br />

Übrigen nicht darum, als Erster<br />

<strong>ins</strong> Ziel zu kommen. Vielmehr<br />

gewinnt derjenige, der<br />

bei mehreren Läufen zeitlich<br />

die geringste Abweichung<br />

verbucht. Wer allerdings<br />

denkt, das sei kein Rennen,<br />

denn die Maschinen könnten<br />

ja schön gleichmäßig<br />

mit 20 km/h über den Ring<br />

tuckern, irrt. „Am größten<br />

ist deine Chance, wenn du<br />

am Limit fährst. Dann hast<br />

du die kürzeste Zeit für eine<br />

Runde. Brauchst du das Doppelte,<br />

wird auch die Differenz<br />

größer. Dasiehst du alt aus,<br />

denn hier geht‘s um Sekundenbruchteile“,<br />

verriet Freddy<br />

Nortschmed die Taktik.<br />

Angelegt ist die<br />

Rust‘n‘Dust-Jelopy übrigens<br />

weniger als eine Rennveranstaltung,<br />

sondern stets vielmehr<br />

als großes Familientreffen<br />

und Technikschau.<br />

Bummeln über die Händlermeile,<br />

alte Autos und Motorräder<br />

bestaunen sowie Fachsimpeln<br />

gehören einfach<br />

dazu. Zahlreiche Besucher<br />

erscheinen dazu ganz im Stil<br />

der Mode jener Zeit – der<br />

Rock‘n‘Roll-Ära.<br />

Doch die Zeiten sind im<br />

Wandel und mittlerweile<br />

tummeln sich auf Europas<br />

schönster Grasbahn nicht<br />

nur die ollen Rostlauben.<br />

Auch Tourenwagen-Piloten<br />

haben die Reize dieses Rundkurses<br />

für sich entdeckt. Nun<br />

drehen unter anderem Volvo,<br />

BMW, Nissan, Golf, Lada und<br />

auch Trabbis ihre Runden<br />

hier auf den drei verschiedenen<br />

Wertungsstrecken.<br />

wie Schmierseife: wenn<br />

bremsen nichts nützt<br />

Dabei wird schnell ersichtlich,<br />

dass die Bahn ihre Tücken hat,<br />

besonders wenn Regen den<br />

Lehm glitschig wie Schmierseife<br />

werden lässt. Da nützt<br />

auch keine Bremse viel –<br />

schnell landet ein Auto in der<br />

Bande. Doch in der Karosserie<br />

sind die Fahrer deutlich besser<br />

geschützt,als die Männer zum<br />

traditionellen Pfingst-Rennen<br />

auf den Motorrädern. Nach<br />

einigen Testläufen stand für<br />

Adolf Schlaak vom MC Bergring<br />

Teterow fest: Der Bergring<br />

eignet sich sehr wohl für<br />

Auto-Rennen.<br />

Bernd Weldner,vormaliger<br />

Sportleiter des MC Bergring,<br />

ist sehr froh über die Entwicklung<br />

der Rennen. „Beim ersten<br />

Rallye-Sprint waren gerade<br />

einmal zwölf Autos dabei“,<br />

erinnerte er sich. Mittlerweile<br />

sei man bei 59 angelangt.<br />

„Das ist eine gigantische Steigerung.“<br />

Tschechen, Finnen,<br />

Polen und Deutsche sind jedes<br />

Mal dabei. Es sei richtig gewesen,<br />

neben dem Zweirad-Motorsport<br />

weitere Attraktionen<br />

auf vier Rädern nach Teterow<br />

zu holen.<br />

Das fanden auch Eckhard<br />

Eichhorst und sein Co-Pilot<br />

Jörg Vach. Beide starten<br />

mit ihrem Trabbi. Eichholz<br />

ist schon das vierte Mal am<br />

Bergring. Er kommt immer<br />

wieder. „Es ist schön hier.“<br />

Am besten finden die beiden,<br />

dass die Strecken und das<br />

Fahrerlager so dicht beieinander<br />

liegen.Ganz nachdem<br />

Motto: Essen, Trinken, Fah-<br />

ren. „Das macht echt Spaß<br />

hier. Die Strecke ist wirklich<br />

auch für Autos geeignet“,<br />

meinte auch Uwe Broda aus<br />

Hamburg. Mit einem eigenen<br />

Autowar ebenfalls sein Sohn<br />

Timo dabei. „Die Strecke er-<br />

Das ist hier kein Micky-<br />

Maus-Kurs. Doch bei einer<br />

sehr exakten Fahrweise geht<br />

das wunderbar“, schwärmt<br />

Uwe Broda.<br />

fordert fahrerisches Können.<br />

Mittlerweile locken die<br />

Autorennen Tausende Be-<br />

sucher an den Ring, sogar<br />

aus dem Ausland kommen<br />

sie. Ein Wermutstropfen<br />

allerdings trieb die Clubleitung<br />

bisher um: Gern<br />

hätte man eine Wertungsfahrt<br />

auch über Straßen in<br />

die Umgebung geführt. Doch<br />

dagegen steht das Gesetz und<br />

im Innenministerium bissen<br />

die Teterower mit diesem Anliegen<br />

bislang auf Granit.<br />

Der Bergring ruft:<br />

3. —4.Juni:<br />

97. Internationales<br />

Bergringrennen<br />

21. —23. Juli:<br />

rust‘n‘Dust Jalopy<br />

Kontaktzum Autor<br />

e.rogmann@nordkurier.de<br />

Fachsimpeln und schrauben gehört zu den Treffen. Gern<br />

stehen die Fahrer Besuchern rede und Antwort.<br />

die präsentierten Fahrzeuge haben oft abgründige Kontraste:<br />

chromblitzend und lackiert die einen, offen den rost zur Schau<br />

stellend die anderen.<br />

rost ist ein Markenzeichen der hot rods, die etliches anPSunter der Motorhaube haben.


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 29<br />

Die PEAK Edition.<br />

Hin und wieder muss Tradition neu definiert werden, um lebendig zu bleiben.<br />

So wie bei unseren Sondermodellen mit sportlicher AMG Line, Leichtmetallrädern<br />

im Vielspeichen-Design schwarzund LED High Performance-Scheinwerfern.<br />

www.mercedes-benz.de/growup<br />

z.B. für die GLA 180* PEAK Edition<br />

mtl. nur 1 299€<br />

*Kraftstoffverbrauchinl/100 km innerorts/außerorts/kombiniert/CO 2 -Emission in<br />

g/km komb./Effizienzklasse: 7,8/4,9/6,0/138/C.<br />

1<br />

Ein Leasingbeispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH, für die wir als ungebundener Vertreter tätig sind: Kaufpreis abWerk 33.581,80€,<br />

Anzahlung 3.500€, Gesamtkreditbetrag 33.581,80€, Gesamtbetrag 37.082,60€, Laufzeit 48 Monate, Sollz<strong>ins</strong> gebunden p.a. 1,15%, effektiver<br />

Jahresz<strong>ins</strong> 1,16%, Überführungskosten400€. Irrtum/Zwischenverkauf vorbehalten. Abbildungen beispielhaft.<br />

Das Beste odernichts.<br />

17033 Neubrandenburg ·Neustrelitzer Str. 111 ·18273 Güstrow ·Verbindungschaussee 8c<br />

17153 Stavenhagen ·Werdohler Str. 4·17192 Waren ·Siegfried-Marcus-Str. 7·19370 Parchim ·Neuhofer Weiche 43-44<br />

kostenfreie Hotline: 0800 2345-999 ·www.AutoBrinkmann.de<br />

Anbieter:<br />

Daimler AG,Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />

Partner vorOrt:<br />

Brinkmann GmbH<br />

AutorisierterMercedes-Benz Verkaufund Service.<br />

„Das Trabi-Wochenende“<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

Berliner Philharmoniker<br />

in der Waldbühne<br />

Disneys „Der Glöckner<br />

von Notre Dame“<br />

Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit und verbringen Sie ein<br />

„Trabi-Wochenende“ in der historischen Kle<strong>ins</strong>tadt Pretzsch<br />

direkt an der Elbe, nahe der Lutherstadt Wittenberg. Der Kurztrip<br />

widmet sich rundum dem Kultfahrzeug. Am zweiten Tag der Reise<br />

geht das Trabi-Programm schon vormittags los. Gegen 10 Uhr<br />

findet die Trabi-Fahrschule statt und anschließend erhalten Sie<br />

Ihr persönliches Diplom. Danach startet die Oldtimerbusfahrt<br />

durch die Dübener Heide. Sie fahren rüber, in den Nachbarort<br />

Bad Schmiedeberg und machen dort einen Rundgang durch den<br />

Kurpark. Am nächsten Tag nehmen Sie außerdem noch an einem<br />

Stadtrundgang durch Pretzsch teil und genießen zum Mittag das<br />

„Trabbi Menü“ bevor Sie wieder in Richtung Heimat fahren.<br />

Unsere Leistungen<br />

• 2 Übernachtungen im Parkhotel Pretzsch<br />

• 2 x Reichhaltiges Frühstücksbuffet<br />

• 1 Willkommensgetränk bei Anreise<br />

• Trabi-Fahrschule mit anschließendem „Diplom“<br />

• 1 x Eintopfessen zum Mittag<br />

• Oldtimerbusfahrt durch die Dübener Heide<br />

• 1 x Stadtrundgang durch Pretzsch mit Kirchenbesichtigung<br />

• 1 x Trabi-Menü (3-Gänge-Menü)<br />

Reisezeitraum<br />

Mai – Oktober 2017<br />

Reisepreis pro Person<br />

139 € im Doppelzimmer<br />

Reisecode 1968<br />

Es ist das musikalische Sommerereignis in Berlin – und meist<br />

sofort ausverkauft. Auch in diesem Jahr werden die weltberühmten<br />

Berliner Philharmoniker die „Berliner Luft“ wieder zum Klingen<br />

bringen, wenn Sie unter der Leitung von Gustavo Dudamel zur<br />

Höchstform auflaufen. Im traditionellen Waldbühnenkonzert lässt<br />

das Orchester die Spielzeit wie gewohnt mit einem besonders<br />

stimmungsvollen Programm ausklingen und dafür ist die<br />

Orchestermusik aus Wagners Ring des Nibelungen ideal.<br />

Unsere Leistungen<br />

• 1 x Übernachtung im Maritim Hotel Berlin<br />

• Reichhaltiges Maritim-Frühstücksbuffet mit Sekt<br />

• Konzertticket für das Abschlusskonzert der Berliner Philharmoniker<br />

unter der Leitung von Gustavo Dudamel am Samstagabend um<br />

20.15 Uhr auf der Waldbühne, PK 2 im Block G, freie Platzwahl<br />

(Einlass ab 18.00 Uhr)<br />

• Tickets beinhalten die Hin- und Rückfahrt im VBB/BVG-Streckennetz<br />

mit S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus (VBB-Tarifbereiche ABC) zur<br />

Waldbühne ab zwei Stunden vor Einlass bis 03.00 Uhr frühmorgens<br />

am Folgetag<br />

• Nutzung des Hotelschwimmbads<br />

Reisetermin<br />

01.07. – 02.07.2017<br />

Reisepreis pro Person<br />

165 € im Doppelzimmer<br />

30 € Einzelzimmerzuschlag<br />

Reisecode 1949<br />

Erleben Sie Disneys Musical-Meisterwerk DER GLÖCKNER VON<br />

NOTRE DAME in Berlin und lassen Sie sich zurückversetzen in<br />

das Paris des 15. Jahrhunderts. Im traditionsreichen Stage<br />

Theater erleben Sie die dramatisch-romantische Liebesgeschichte<br />

des berühmten buckeligen Quasimodo und der schönen<br />

Esmeralda. Sie wohnen im 4-Sterne Superior Maritim Hotel Berlin<br />

luxuriös eingerichtet im Stil der goldenen 20er Jahre und<br />

fußläufig zum Potsdamer Platz und dem Brandenburger Tor.<br />

Unsere Leistungen<br />

• 1 x Übernachtung im 4-Sterne Superior Maritim Hotel Berlin<br />

• Reichhaltiges Maritim-Frühstücksbuffet mit Sekt<br />

• Musicalkarte für Disneys „DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME“ im<br />

Stage Theater des Westens um 19.30 Uhr<br />

• „Openbar-Ticket“ für kostenfreie Getränke eine Stunde vor der Show<br />

und in der Pause (außer Cocktails, Champagner, Spirituosen)<br />

• Auffahrt für den Panoramapunkt am Potsdamer Platz<br />

• Nutzung des Schwimmbads im Hotel<br />

Reisetermine<br />

10.06. – 11.06.17, 24.06. – 25.06.17, 01.07. – 02.07.17, 29.07. – 30.07.17,<br />

05.08. – 06.08.17, 12.08. – 13.08.17, 16.09. – 17.09.17, 30.09. – 01.10.17,<br />

21.10. – 22.10.17<br />

Reisepreis pro Person<br />

175 € im Doppelzimmer (PK 3)<br />

185 € im Doppelzimmer (PK 2)<br />

15 € Einzelzimmerzuschlag<br />

Reisecode 1951<br />

Reiseveranstalter: HKR GmbH, Hannoversche Straße 6-8, 49084 Osnabrück.<br />

Buchung & Beratung<br />

<strong>Nordkurier</strong> Reisebüro · Friedrich-Engels-Ring 29 · 17033 Neubrandenburg<br />

0395 4575 -106/-107 0395 4575 -299 reisebuero@nordkurier.de<br />

Vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf. Eigene An- und Abreise.<br />

© sdecoret – fotolia.com


SEITE 30 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

Diesel-Skandal schlägt<br />

an Müritz kaum Wellen<br />

Von Florian Ferber<br />

Im Autohaus Kühne in Waren<br />

ist der Absatz an Diesel-<br />

Fahrzeugen weiter hoch –<br />

trotz des größten Skandals<br />

der Automobil-Geschichte.<br />

Laut Chef aus einem Grund.<br />

Waren. Trotz Abgasskandal<br />

hat Thomas Kühne, Chef des<br />

gleichnamigen VW-Autohauses<br />

in Waren, in seinem<br />

Geschäft keinen Rückgang<br />

bei der Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen<br />

verzeichnet.<br />

Im Gegenteil. „Wir verkaufen<br />

immer noch mehr Diesel<br />

als Benziner. Unsere Kunden<br />

sehen das alles relativ gelassen”,<br />

so seine Erfahrungen.<br />

Vorallem die Tatsache, dass<br />

ausgerechnet die Amerikaner<br />

mit ihren großen Spritfressern<br />

hier den Zeigefinger<br />

hoben, habe bei manchem<br />

für Verwunderung gesorgt.<br />

Gerade in ländlichen Räumen,<br />

wo die Menschen oft<br />

weite Strecken zum Arbeitsplatz<br />

zurücklegen müssen,<br />

behalte der Diesel ob seines<br />

niedrigeren Verbrauches immer<br />

noch seinen Reiz. „Da<br />

bleiben die meisten ihrem<br />

Kraftstoff treu”, sagt Thomas<br />

Kühne. Die Kunden wüssten<br />

ohnehin entweder vorher<br />

ganz genau, was sie wollten,<br />

oder man kläre im geme<strong>ins</strong>amen<br />

Gespräch, was infrage<br />

komme. Und solange es keine<br />

Akku-Revolution auf dem<br />

Gebiet der Elektromobilität<br />

gebe, werde der Diesel-Boom,<br />

der Ende der 1990er Jahre<br />

aufkam, kaum abflauen, so<br />

Kühnes Prognose.<br />

Bei Autohaus-Chef Thomas Kühne stehen Diesel-Wagen weiterhin hoch im Kurs.<br />

FoTo: FLorIAn FerBer<br />

Anzeige<br />

Gestalte<br />

deine eigene<br />

Briefmarke online<br />

www.nordkurier-briefdienst.de<br />

Foto: ©GTeam –Fotolia.com<br />

EinSUV mitvielenTalenten–auf undabseitsder Straße.<br />

Abb. zeigt kostenpflichtige<br />

Sonderausstattungen.<br />

JAHRE<br />

5GARANTIE +<br />

MOBILITÄTS-<br />

GARANTIE 1<br />

BIS 100.000 KM<br />

Wir kümmern uns um Ihre Schätze!<br />

Old -&Youngtimer<br />

Restauration<br />

fachgerecht &stilecht<br />

MODERNERERLEBNIS-SUV.<br />

Der Tivoli –mehrSUV fürs Geld können Sie lange suchen.<br />

Er ist mehr als nur ein leistungsstarker Blickfang. Der Tivoli vom SUV-Spezialisten SsangYong verbindet<br />

Funktionalität und zeitgemäßesDesign mit einem guten Preis. Dazu bietetder kompakte Mehrkönner<br />

viele optionale Highlights, die mansonst nur aus Fahrzeugen der Oberklassekennt.Fahren Sie am Puls<br />

unserer Zeit!<br />

Ihre Vorteile<br />

•Benziner und Diesel, 2WD/4WD, jeweilsauchmit Automatikgetriebe<br />

•komfortable Ausstattung mit Geschwindigkeitsregelanlage und Bluetooth<br />

•optional 2 :Navigationspaket inkl. TomTom ® -Navigationssystem und Rückfahrkamera<br />

• Lackpflege<br />

Pflege & Wartung<br />

zur Werterhaltung<br />

• Inspektion und Ölwechsel<br />

• Abschmieren<br />

• Prüf – und E<strong>ins</strong>tellarbeiten<br />

• Hohlraumkonservierung...<br />

Tivoli 1.6 lBenzin,e-XGi 160, Quartz, 6MT,<br />

94 kW (128 PS), 2WD<br />

ab 19.990,00 € 3 680,00 €.<br />

EINSTEIGEN,<br />

PROBEFAHRENUND<br />

DIESTADT EROBERN.<br />

1<br />

Es gelten die aktuellen Garantiebedingungen der SsangYong Motors Deutschland GmbH.<br />

2<br />

Kostenpflichtige Sonderausstattung.<br />

3<br />

Inkl. MwSt. von 19 %, inkl. Überführungskosten in Höhe von<br />

Kraftstoffverbrauch fürden Tivoli 1.6 lBenzin, 2WD,6MT, in l/100 km: innerorts 8,6l;außerorts<br />

5,5; kombiniert 6,6; CO 2 -Emission kombiniert in g/km: 154 (gemäßVO(EG)Nr.715/2007).<br />

Effizienzklasse D<br />

AUTOHAUS KRÜGER<br />

Anhängerservice e.K.<br />

17235 Neustrelitz •Bauhof 384a<br />

Tel.: 03981 44 15 54 •Fax: 03981 400 97 22<br />

eMail: info@krueger-ntz.de<br />

Selbstverständlich richten wir uns gern nach dem Ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Budget. Eine Ratenzahlung kann angeboten werden.<br />

Ihr Ansprechpartner: Frank Utpott, Tel.: 03981 2863-0


FREITAG, 28. APRIL 2017<br />

SEITE 31<br />

Lenin in Gold - das gibt es noch in Russland. Die Wohnmobil-Touristen<br />

aus Deutschland genossen aber auch diesen Moment der Stille am Don.<br />

Von MarliesSteffen<br />

Neustrelitz. Unterwegssein<br />

gehört für diese beiden zum<br />

Alltag. Das Neustrelitzer<br />

Ehepaar Petra und Dieter<br />

Zscheischler geht regelmäßig<br />

für etliche Wochen mit<br />

dem Wohnmobil auf Tour.<br />

Das nächste Ziel steht für die<br />

beiden schon fest. Noch aber<br />

sind die Bilder einer großen<br />

Reise aus dem vergangenen<br />

Jahr allgegenwärtig. Petra<br />

und Dieter Zscheischler sind<br />

zehn Wochen lang in Russland<br />

unterwegs gewesen und<br />

haben dabei fast 11 500 Kilometer<br />

zurückgelegt. Dass sie<br />

wohlbehalten und vor allem<br />

ohne Reifenpanne wieder<br />

nach Hause zurückkehren<br />

konnten, grenzt angesichts<br />

der in Russland erlebten Pisten<br />

an ein Wunder,sagt Petra<br />

Zscheischler.<br />

Was aber ist an Erinnerungen<br />

geblieben von dieser<br />

besonderen Reise? Das pulsierende<br />

Moskau, die fast schon<br />

zu greifende Stille am majestätisch<br />

dahinfließenden Stillen<br />

Don in Zadonsk, unendliche<br />

Weiten und die erst am Horizont<br />

verschwindende Straße<br />

in der Steppenlandschaft<br />

zwischen Don und Wolga,<br />

die liebenswerte Hilfsbereitschaft<br />

von zwei Damen von<br />

der Tankstelle in Rostow am<br />

Don, die Wutund Trauer beim<br />

Besuch von Stalingrad, sagen<br />

die Zscheischlers.<br />

Und sie benennen auch die<br />

durchaus differenzierte Darstellung<br />

der sowjetischen<br />

Geschichte in Museen und<br />

Denkmälern bei denen auch<br />

die Verbrechen von Stalin<br />

nicht ausgeblendet werden.<br />

Die Sache mit<br />

der Weltanschauung<br />

Zwei Neustrelitzer wissen, was sie ihrem besonderen Automobil verdanken:<br />

kostbare Erfahrungen aus aller Herren Länder. Mit ihrem Wohnmobil haben sie<br />

schon ganz Europa bereist. Eine 11500-Kilometer-Tour bis nach Russland aber<br />

hinterließ besondere Eindrücke. Und das nächste Ziel ist schon angepeilt.<br />

Die Arbeit des Volksbundes<br />

Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

machte das Neustrelitzer<br />

Ehepaar trotz der Trauer,<br />

Wut und Fassungslosigkeit<br />

über das Verbrechen des Zweiten<br />

Weltkrieges stolz auf die<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

„Euer Tod ist nicht umsonst,<br />

ihr seid nicht vergessen, ihr<br />

seid uns Mahnung und Verpflichtung“,<br />

heißt es.<br />

In Erinnerung bleibt auch<br />

die fast schon mediterrane<br />

Atmosphäre an der Flusspromenade<br />

in Samara, der Landeplatz<br />

des ersten Menschen im<br />

Weltall, Juri Gagarin, inder<br />

Steppebei Saratow.Der satirehafte<br />

Widerspruch zwischen<br />

dem goldenen Lenin-Denkmal<br />

und den goldenen Kirchenkuppeln<br />

lasse sie jetzt noch<br />

schmunzeln. „Überwältigt<br />

waren wir von der Gastfreundschaft<br />

in unserer Partnerstadt<br />

Tschaikowski.<br />

Das hallt<br />

noch heute<br />

in uns<br />

nach“, verdeutlichen<br />

Petra und Dieter<br />

Zscheischler. Nicht vergessen<br />

werden die beiden Neustrelitzer<br />

auch die Wissbegier,das<br />

Interesse an der Welt und die<br />

Diskussionen mit Architekturstudenten<br />

in Chistopol an der<br />

Kama. „Da geht das Herz auf“!<br />

Dass die Republik Tartarstan<br />

so viel sauberer, aufgeräumter,<br />

organisierter und<br />

wohlhabender als der Rest<br />

Russlands ist, erkläre sich<br />

wohl durch das hier geförderte<br />

Erdöl und eine andere<br />

Mentalität der überwiegend<br />

muslimisch geprägten Einwohner.<br />

Über Susdal, Jaroslawl,<br />

die Insel Kishi und Sankt<br />

Petersburg müsse man aber<br />

nicht sprechen – damüsse<br />

man einfach hin. Russland sei<br />

auf jeden Fall ein Land für Individualreisende,<br />

bei dem es<br />

lohne, sich selbst ein Bild zu<br />

machen.<br />

Je östlicher die Neustrelitzer<br />

unterwegs waren, um<br />

so mehrwurdeihr Wohnmobil<br />

übrigens zur Sensation.<br />

„Wir hatten teils Probleme zu<br />

erklären, was ein Wohnmobil<br />

ist, die Menschen wussten<br />

es nicht“, beschreibt Dieter<br />

Zscheischler seine Erfahrungen.<br />

Erst als man den Begriff<br />

„Awtodom“ –Autohaus–gebrauchte,<br />

hätten die Russen<br />

eine Ahnung bekommen,<br />

um was es ging. Und natürlich<br />

war die Welt auch in<br />

Russland ein Dorf. Denn an<br />

einem der Orte unweit von St.<br />

Petersburg haben Zscheischlers<br />

tatsächlich ein Wohnmobil<br />

mit MST-Kennzeichen<br />

getroffen. Die Leute waren<br />

aus Wanzka.<br />

Im Herbst wollen die beiden<br />

Neustrelitzer wieder<br />

losfahren, dieses Mal ist<br />

Georgien ihr Ziel. Und Dieter<br />

Zscheischler hat noch<br />

einen Traum: Er möchte einmal<br />

bis Wladiwostok fahren<br />

und dann am liebsten noch<br />

weiter bis nach China. Petra<br />

und Dieter Zscheischler<br />

sind bereits seit zehn Jahren<br />

im Wohnmobil auf Erkundungstour<br />

in fernen Ländern.<br />

Sie haben fast alle Länder<br />

Europas bereist, waren sogar<br />

schon in Marokko. Egal, wie<br />

steil die Serpentinen auf die<br />

Berge führen, wie löchrig<br />

oder schmal die Straßen sind,<br />

Aufgroßer <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Freundesland<br />

bisher konnte die beiden Neustrelitzer<br />

nichts von ihrer<br />

Lust auf die Fremde abhalten.<br />

Und sie haben in dieser<br />

Zeit unendlich viele wunderbare,<br />

warmherzige und<br />

gastfreundliche Menschen<br />

kennengelernt. „Nur wer<br />

wegfährt, erfährt etwas von<br />

der Welt.“ Das mit der Weltanschauung<br />

nehmen die<br />

Zscheischlers also wörtlich.<br />

Außerdem weiß man hinterher,<br />

wie schön es zu Hause<br />

ist. Auch das hat etwas mit<br />

Erfahrung zu tun, finden die<br />

beiden. Ihr Wohnmobil ist<br />

übrigens auch ein Botschafter<br />

für die Strelitzer Region:<br />

Das Kennzeichen lautet MST-<br />

NZ 50, wobei die 50 für das<br />

Geburtsjahr der beiden Eheleute<br />

steht.<br />

Kontaktzur Autorin<br />

m.steffen@nordkurier.de<br />

Ein beeindruckender Moment für Petra und Dieter Zscheischler: ihr<br />

Wohnmobil auf dem Roten Platz inMoskau.<br />

FoToS (4): PRivAT<br />

Anfang Mai wollten die Zscheischlers in<br />

Richtung Moskau starten. Zurück gings<br />

über Petrosawodsk, weiter nach<br />

St. Petersburg, bis sie Anfang Juli wieder<br />

in Neustrelitz landeten. <strong>ins</strong>gesamt<br />

haben sie rund 7500 Kilometer<br />

zurückgelegt.<br />

St.Petersburg<br />

Petrosawodsk<br />

Tschaikowski<br />

Moskau<br />

„Alles Gute“ steht hier übersetzt auf dem Schild. Das hielten Petra<br />

und Dieter Zscheischler beim Start ihrer Russland-Reise auf dem<br />

Neustrelitzer Marktplatz hoch.<br />

FoTo: ANETT SEiDEL/ARcHiv<br />

Die „Kanonekugel“, mit der<br />

Kosmonaut Juri Gagarin e<strong>ins</strong>t<br />

durch das Weltall flog.<br />

Neustrelitz<br />

NK-GRAFIK: T. Bachmann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!