Nordkurier Ratgeber "Fahrt ins Blaue"
Unsere Ratgeber-Ausgabe für die Region Peene-Müritz.
Unsere Ratgeber-Ausgabe für die Region Peene-Müritz.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong><br />
Blaue!<br />
Leseröffnen ihreGarage<br />
Es gibtsie,die wahren Autoliebhaber, die<br />
Sammler,die weder Arbeit noch Rost<br />
scheuen. Wirhaben sie besucht.<br />
Keine Angstvorm Schrauben<br />
Angesichtsmoderner Technik schrecken<br />
viele vorm Schrauben am Auto zurück. Wir<br />
zeigen, wasSie selbst machen können.<br />
Einer für alle<br />
Im kleinen Örtchen Kublank teilen sich<br />
die Bewohner einen Elektro-Flitzer, um<br />
zumArztoder zu Freunden zu fahren.<br />
SP0526<br />
08<br />
Foto: Nicole WeihmaNN
SEITE 2 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Inhalt<br />
05<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
Leser öffnen ihre Garagen<br />
Wir haben sie gesucht und gefunden,<br />
die besonderen Automodelle<br />
und ihre Sammler. 05<br />
Mut zum Schrauben<br />
WasSie heute noch selbst<br />
machen können. 08<br />
Heiße Öfen!<br />
Motorisierte Zweiräder aus der<br />
DDR konnten es mit der Weltspitze<br />
aufnehmen. 10<br />
<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Blaue<br />
Bulli, Zeltwagen &Co. –Mit dem<br />
eigenen Fahrzeug die Welt bereisen,<br />
ist ein Lebensgefühl. 12<br />
Schilderwald<br />
Sie wundern sich über die<br />
Verkehrsregeln in Deutschland?<br />
Dann staunen sie über die<br />
Hürden in anderen Ländern. 14<br />
Idiotentest<br />
Wassich hinter der Untersuchung<br />
wirklich verbirgt. 16<br />
20<br />
Machen Sie mit bei unserem<br />
Auto-Quiz. FOTO: ivASHSTUDiO -FOTOLiA.cOM<br />
18<br />
Das Auto der Zukunft fährt von alleine.<br />
FOTO: GOOGLE<br />
Diese Auto-Schätze verstecken sich im Nordosten.<br />
12<br />
FOTO: KONrAD WEGENEr<br />
Bulli, Pick-up<br />
oder Wohnmobil<br />
–mit dem Auto<br />
auf Abenteuer-<br />
Tour in der<br />
Natur. FOTO: PrivAT<br />
viele haben ja ein ganz<br />
besonderes verhältnis zu ihrem<br />
Auto –jeder Fünfte spricht<br />
sogar von Liebe. Und so werden<br />
die Blech-Gefährten dann auch<br />
zärtlich „Bärchen“, „Schnuckel“<br />
oder „Horschti“ genannt,<br />
gewienert, aufgemotzt und<br />
vor allem ausgeführt. Ob auf<br />
dem Weg zur Arbeit oder bei<br />
der <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Blaue –Autos<br />
sind längst zuHauptfiguren in<br />
unserem Leben geworden. Was<br />
wir unter der Haube noch selbst<br />
reparieren können, warum fast<br />
alle einen SUv fahren und ob<br />
das Auto bald fliegen lernt –diesen<br />
und anderen Fragen gehen<br />
wir im <strong>Nordkurier</strong> ratgeber<br />
nach. Steigen Sie ein und gehen<br />
Sie mit uns auf Tour!<br />
Stefanie Lanin<br />
redakteurin<br />
ratgeber@nordkurier.de<br />
Trend SUV<br />
Washinter der Liebe zu den<br />
Riesen steckt. 17<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
So wird sich das beliebteste Fortbewegungsmittel<br />
entwickeln. 18<br />
23<br />
24<br />
Mit der „Ente“ nach Athen<br />
Wie das leuchtend rote Auto<br />
für einen Warener zum Familienmitglied<br />
wurde. 27<br />
Weltanschauung<br />
Zwei Neustrelitzer verdanken<br />
ihrem Automobil Erfahrungen<br />
aus aller Herren Länder. 31<br />
Leinwand-Helden. FOTO: JAN-PETEr KASPEr<br />
Diese Modelle rollen 2017 auf uns zu.<br />
FOTO: ULi DEcK<br />
Anzeige<br />
Einfachmal! FürRenaultentscheiden<br />
CAPTUR und KADJAR –die SUV-Modellevon Renault.<br />
z. B. Renault CAPTUR Life ENERGYTCe 90<br />
mtl. 111,– €<br />
Fahrzeugpreis ** 13.537,20€.NachAnzahlung von0,- €Nettodarlehensbetrag 13.537,20€,48Mon. Laufzeit (47 Ratenà111,- €und eine Schlussrate:8.320,20 €),Gesamtlaufleistung 40.000 km, eff.Jahresz<strong>ins</strong><br />
0,00 %, Sollz<strong>ins</strong>satz(geb.)0,00 %Gesamtbetragder Raten5.217,00 €. Gesamtbetrag inkl. Anzahlung 13.537,20 €. EinFinanzierungsangebot für Privatkunden derRenault Bank, Geschäftsbereichder RCI Banque<br />
S.A. Niederlassung Deutschland,Jagenbergstr.1,41468 Neuss.<br />
Renault Captur ENERGY TCe 90 :Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,0; außerorts: 4,5; kombiniert: 5,1; CO2-Emissionen kombiniert: 114 g/km. Renault Captur und Renault Kadjar: Gesamtverbrauchkombiniert(l/100<br />
km): 6,2 –3,6; CO2-Emissionen kombiniert: 139 –95g/km(WertenachEU-Messverfahren).<br />
AUTOHAUS PIAHOWIAK GMBH &CO. KG<br />
www.piahowiak.de<br />
AutohausJung GmbH • Kranichstr.1·17235 Neustrelitz ·Tel.: 03981 445494<br />
AutohausSchwartz•Am Bornbruch14·17139 Gielow ·Tel.: 039957 20434<br />
HellfelderStr.8·17039 Neubrandenburg·Tel.:0395 430430<br />
Neubrandenburger Str.14·17098 Friedland · Tel.:039601 30130<br />
Heinrich-Scheven-Str.1·17192 Waren-Müritz·Tel.:03991 611610<br />
AutoSchoknecht GmbH • Auf demVietsmorgen 1·17166 Teterow ·Tel.: 03996 172118<br />
AutohausMochow•Pasewalker Str.25a·17321 Löcknitz ·Tel.: 039754 20839<br />
*Für Renault Kadjar: 2JahreRenault Neuwagengarantie und 3JahreRenault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach derNeuwagengarantie)für 60 Monatebzw.100.000 km ab Erstzulassung gem.Vertragsbedingungen. **Abbildungzeigt Renault<br />
Captur Intens, Renault Kadjar BOSE Edition, jeweils mit Sonderausstattung.
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 3<br />
Kurz &<br />
Knackig<br />
Tipps, Trends und Gerichtsurteile –was gibt<br />
es Neues inder Welt der Autos? Lutz Reuter,<br />
Danilo Vitense und Martin Lindner haben<br />
Aktuelles rund ums Fahren, Kaufen und<br />
Leben mit Automobilen zusammengestellt.<br />
<strong>Ratgeber</strong>-App<br />
fürs e-Auto<br />
Bochum. Sie wollen sich<br />
gerne ein Elektrofahrzeug<br />
anschaffen, sind sich aber<br />
noch unschlüssig? Rat gibt<br />
es direkt aus der Wissenschaft.<br />
„EValation“ heißt<br />
die App, die von Ingenieuren<br />
an der Ruhr-Universität<br />
Bochum entwickelt<br />
wurde. Sie soll eine Entscheidungshilfe<br />
sein, ob<br />
sich der Umstieg vom Benziner<br />
auf ein Elektroauto<br />
lohnt und welches Fahrzeugmodell<br />
am besten zu<br />
den Bedürfnissen passt.<br />
Dazu können Fahrer<br />
ihre Strecken mit dem<br />
Smartphone aufnehmen.<br />
Aus den gesammelten<br />
Daten erzeugt das Programm<br />
eine Liste von Fahrzeugmodellen,<br />
die die Anforderungen<br />
der Fahrer am<br />
besten erfüllen würden.<br />
Dabei ist die Reichweite, die<br />
durchschnittlich gefahren<br />
werden muss, ein entscheidendes<br />
Kriterium. Erhältlich<br />
ist die mehrsprachige<br />
Android App für 1,49 Euro.<br />
Fahrerlose<br />
Autorennen<br />
London. Ob es spannend<br />
ist, einem Autorennen<br />
zuzusehen, wenn keine<br />
Fahrer hinterm Lenkrad<br />
sitzen und der Computer<br />
die Steuerung übernimmt<br />
–das dürfte wohl unter<br />
Motorsport-Fans umstritten<br />
sein. Die Macher von<br />
Roborace wollen es aber<br />
darauf ankommen lassen<br />
und der Idee einer Rennserie<br />
für autonome Fahrzeuge<br />
eine Chance geben.<br />
Die Rennautos funktionieren<br />
ausschließlich mit<br />
Elektromotoren, die eine<br />
Spitzengeschwindigkeit<br />
von mehr als 320 km/h erreichen.<br />
Das weltweit erste<br />
fahrerlose E-Rennauto<br />
wiegt 975 Kilogramm und<br />
wurde von Daniel Simon<br />
entworfen, der für Hollywood<br />
Science-Fiction-Filme<br />
wie Tron: Legacy, Oblivion<br />
und Captain America gearbeitet<br />
hat. Noch in diesem<br />
Jahr soll das Robocar<br />
erstmals vor Publikum auf<br />
die Strecke gehen.<br />
Reiseübelkeit den Kampf angesagt:<br />
endlich wird nach einer Lösung gesucht<br />
aachen. Eine fahle Gesichtsfarbe<br />
des oft hinten sitzenden<br />
Fahrzeug<strong>ins</strong>assen<br />
ist bei Reiseübelkeit letzte<br />
Warnung vor dem drohenden<br />
Ungemach. Ursache des<br />
Phänomens sind Fehlanpassungen<br />
im Gehirn, das Signale<br />
des Gleichgewichtssinns<br />
nicht korrekt mit denen des<br />
Auges abgleicht.<br />
Zwei Drittel aller Menschen<br />
war im Auto irgendwann<br />
schon einmal schlecht,<br />
rund ein Drittel litt bereits<br />
an Übelkeits-Symptomen.<br />
Kinder und Jugendliche sind<br />
am schlimmsten betroffen,<br />
<strong>ins</strong>besondere, wenn sie beim<br />
Autofahren lesen, Filme anschauen<br />
oder mit Videospielen<br />
beschäftigt sind.<br />
Eine von Ford in Auftrag<br />
gegebene Studie zeigt, dass<br />
selbst Erwachsenen, die<br />
unterwegs auf Bildschirme<br />
starren, nach durchschnittlich<br />
nur zehn Minuten übel<br />
Zur Strafe <strong>ins</strong> Leichenhaus<br />
BangKoK. Als drastische Erziehungsmaßnahme<br />
haben<br />
Richter in Thailand mehrere<br />
Tausend Verkehrssünder zur<br />
Arbeit in die Notaufnahmen<br />
von Krankenhäusern oder<br />
<strong>ins</strong> Leichenhaus geschickt.<br />
Allein in einem der<br />
größten Krankenhäuser<br />
der Hauptstadt Bangkok<br />
mussten mehr als<br />
2000 verurteilte Auto- und<br />
Motorradfahrer antreten.<br />
Im Leichenhaus mussten sie<br />
zum Beispiel die Schränke<br />
putzen, in denen die Toten<br />
aufbewahrt werden. Ein Verkehrssünder,<br />
der betrunken<br />
wurde. Babys werden nicht<br />
reisekrank, die Anfälligkeit<br />
für Reiseübelkeit im Auto<br />
kommt erst mit dem Moment,<br />
wenn sie zu laufen anfangen;<br />
aber auch Haustiere<br />
können von Reiseübelkeit<br />
betroffen sein.<br />
Ford arbeitet daran, auslösende<br />
Faktoren für die<br />
Reiseübelkeit zu reduzieren.<br />
Bei Tests im Ford Research<br />
and Innovation Center in<br />
Aachen wurde festgestellt,<br />
dass Mitfahrern weniger übel<br />
wird, wenn Bildschirme im<br />
Innenraum des Fahrzeugs<br />
höher montiert werden und<br />
die vorausliegende Straße<br />
gut gesehen werden kann.<br />
Experimentell werden nun<br />
alternative Wege erforscht,<br />
wie der <strong>Fahrt</strong>verlauf von Passagieren<br />
besser eingesehen<br />
werden kann, sodass sich<br />
die Sinne besser auf kurvenreiche<br />
Straßen e<strong>ins</strong>tellen<br />
können.<br />
dpp<br />
am Steuer erwischt worden<br />
war, gab sich anschließend<br />
sehr geläutert. „Ich will nie<br />
wieder trinken“, sagte der<br />
25-Jährige.<br />
Thailands Straßen gehören<br />
zu den gefährlichsten<br />
der Welt. Nach einer Studie<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO kommen auf<br />
eine Million Einwohner pro<br />
Jahr 362 Verkehrstote. Nur<br />
in Libyen ist es noch gefährlicher<br />
mit 24237 Verkehrstoten<br />
pro Jahr.Zum Vergleich:<br />
In Deutschland kamen vergangenes<br />
Jahr 3214 Menschen<br />
ums Leben.<br />
Kinder und Jugendliche sind von Reiseübelkeit häufiger<br />
betroffen, <strong>ins</strong>besondere beim Lesen.<br />
FoTo: FoRD/Dpp<br />
Unbelehrbare Raser<br />
münchen. Werimmer wieder<br />
gegen die Regeln im<br />
Straßenverkehr verstößt,<br />
muss im Einzelfall bei einem<br />
erneuten Vergehen härtere<br />
Strafen befürchten, als für<br />
das einzelne Delikt an sich<br />
üblich sind.<br />
Das geht aus einem<br />
Urteil des Amtsgerichts<br />
München hervor, auf das<br />
der ADAC hinweist. In diesem<br />
Fall fuhr ein Mann<br />
22 km/h schneller als erlaubt.<br />
Gegen das Bußgeld<br />
legte er aber E<strong>ins</strong>pruch ein,<br />
ein Gericht musste klären.<br />
Dieses verurteilte den Fahrer<br />
zur doppelten Geldbuße<br />
als laut Bußgeldkatalog üblich.<br />
Zu diesen 160 Euro kam<br />
außerdem noch ein Monat<br />
Fahrverbot. Das wäre eigentlich<br />
erst bei zwei Verstößen<br />
binnen zwölf Monaten mit<br />
mehr als 26 km/h Übertretung<br />
zwingend gewesen.<br />
Doch der Mann konnte<br />
ein e<strong>ins</strong>chlägiges Verstoßregister<br />
vorweisen. In den vier<br />
Jahren zuvor sei er achtmal<br />
zwischen 21 und 46 km/h<br />
zu schnell gefahren. In fünf<br />
anderen Fällen sei er trotz<br />
Fahrverbot Auto gefahren.<br />
Az.: 911OWi 437Js150260/16<br />
Hätten Sie es gewusst?<br />
WiesBaden. Parkuhr kaputt<br />
–was nun? Dürfen Autofahrer<br />
jetzt ohne Weiteres kostenlos<br />
auf der Parkfläche<br />
stehen bleiben? Ja, glauben<br />
rund ein Drittel der Befragten<br />
einer Studie des Kfz-Direktversicherers<br />
R+V24.<br />
Ein Irrtum, wie Expertin<br />
Sina Schmitt aufklärt: „Gibt<br />
es für die Parkfläche noch<br />
andere funktionierende<br />
Automaten, muss dort ein<br />
Ticket gelöst werden. Ansonsten<br />
gilt: Parkscheibe<br />
auslegen.“ Wie eine Parkscheibe<br />
auszusehen hat, ist<br />
in Deutschland, wie mag es<br />
anders sein, in der Straßenverkehrsordnung<br />
exakt festgelegt:<br />
So muss die Scheibe<br />
ein blaues Rechteck mit<br />
weißer Schrift sein (11 cm<br />
breit, 15 cm hoch). Des Weiteren<br />
darf keine Werbung<br />
auf der Vorderseite stehen<br />
und die Uhrzeit muss im<br />
24-Stunden-Format angezeigt<br />
werden.<br />
Ach ja, die genormte<br />
rechteckige blaue Parkscheibe<br />
sollte von außen gut<br />
sichtbar sein. Jetzt muss der<br />
Fahrer nur noch darauf achten,<br />
dass er die Uhr richtig<br />
eingestellt hat: den weißen<br />
Pfeil auf die halbe Stunde,<br />
die auf ihre Ankunft folgt.<br />
Was gilt, wenn der Automat<br />
zickt? FoTo: VeRoNiKA MüLLeR<br />
Wie der Mensch das Laufen verlernte<br />
BieLefeLd. Was heutzutage<br />
als Chroniken über das<br />
Automobil auf dem Markt<br />
zu finden ist, beginnt meist<br />
mit der Erfindung des Wagens<br />
von Karl Benz und Gottfried<br />
Daimler im Jahr 1886.<br />
Aber was war vorher? Kam<br />
das Auto aus dem Nichts? Im<br />
Gegenteil. Erst eine unglaubliche<br />
Vielzahl von Vorarbeiten,<br />
Erfindungen, Ideen und<br />
Fantasien führten zu unserem<br />
liebsten Fortbewegungsmittel<br />
und dem Straßenverkehr<br />
der heutigen Zeit.<br />
So zum Beispiel der Motor<br />
von Siegfried Marcus, die Erfindung<br />
der Dampfmaschine,<br />
das Fahrrad, der Asphalt,<br />
sogar Verkehrsregeln wie die<br />
ersten Innenstadt-Fahrverbote<br />
im alten Rom.<br />
Roland Löwisch hat das<br />
Unmögliche gewagt und<br />
erzählt die Geschichte des<br />
Buchtipp<br />
Roland Löwisch: Auto-Mobilität.Wie der Mensch das<br />
Laufen verlernte–500000 v. Chr.bis heute.<br />
Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat,<br />
600 Seiten,Preis:ab79Euro.<br />
ISBN: 978-394-215-3041<br />
Automobils von Anfang an.<br />
Herausgekommen ist dabei<br />
ein wahrlich mächtiges<br />
Nachschlagewerk, das alle<br />
wichtigen Fakten miteinander<br />
verbindet und präzise<br />
Informationen liefert.<br />
Autofahrer zu Unrecht zur Kasse gebeten<br />
hannover. Autofahrer müssen<br />
nach einem Wildunfall<br />
nicht für die Bergung und<br />
Entsorgung des getöteten<br />
Tieres bezahlen. Das hat das<br />
Verwaltungsgericht Hannover<br />
entschieden. Ende 2016<br />
hatte Niedersachsens Landesstraßenbaubehörde<br />
damit<br />
begonnen, Autofahrer für<br />
die Beseitigung zur Kasse<br />
zu bitten. Da sich meist ein<br />
örtlicher Jäger um das überfahrene<br />
Tier kümmert, sei<br />
der Autofahrer aber nicht<br />
zuständig, urteilte das Gericht.<br />
Der Jäger könne dem<br />
Autofahrer die Beseitigung<br />
des Tieres nach gängiger<br />
Rechtssprechung nicht in<br />
Rechnung stellen.<br />
Dies sei auch nicht über<br />
den Umweg der Straßenbaubehörde<br />
möglich, an<br />
die der Jäger eine Rechnung<br />
richte, die die Behörde dann<br />
mit einem Bearbeitungsaufschlag<br />
an den Autofahrer<br />
weiterreiche, stellte das Gericht<br />
klar.Die Berufung beim<br />
Oberverwaltungsgericht<br />
wurde wegen der grundsätzlichen<br />
Bedeutung der Frage<br />
zugelassen. In den vom Gericht<br />
entschiedenen Fällen<br />
ging es um Unfälle in der Region<br />
Hannover, nach denen<br />
ein Autofahrer 148,79 Euro<br />
für ein überfahrenes Wildschwein<br />
und ein anderer<br />
129,16 Euro für ein gerammtes<br />
Reh zahlen sollte. Noch<br />
üppiger fiel die Rechnung<br />
für einen Thüringer aus, der<br />
im Kreis Göttingen ein Reh<br />
überfuhr und 396,08 Euro<br />
überweisen sollte.<br />
Alle Bescheide wurden<br />
vom Gericht aufgehoben.<br />
Wichtig sei es für Autofahrer<br />
in jedem Fall, den Jäger<br />
hinzuzurufen, damit ein<br />
möglicherweise verletzt in<br />
den Wald gelaufenes Tier von<br />
seinem Leiden erlöst werden<br />
kann. Die Straßenbaubehörde<br />
hatte die Autofahrer zur<br />
Kasse bitten wollen, weil das<br />
getötete Tier eine erhebliche<br />
Verunreinigung der Straße<br />
darstelle. Das Gericht in<br />
Hannover stellte allerdings<br />
klar, dass das überfahrene<br />
Wild dem Jagdrecht unterliege<br />
–unabhängig davon,<br />
ob die Straße tatsächlich verunreinigt<br />
wurde oder nicht.<br />
Az: 7A5245/16 u.a.<br />
Bei Verkehrsunfällen mit Wild sollte immer der Jäger<br />
hinzugerufen werden.<br />
FoTo: JULiAN STRATeNScHULTe
SEITE 4 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Rettungsgasse Richtig Bilden<br />
Im Stau sofort Platz machen<br />
Hamburg. Ein Rettungswagen<br />
versucht, sich mit Blaulicht<br />
und Mart<strong>ins</strong>horn seinen Weg<br />
zwischen den Autos hindurch<br />
zu bahnen. Das Problem:<br />
Einige fahren ein Stück nach<br />
rechts, andere nach links, und<br />
manche bewegen sich gar<br />
nicht. „Wir erleben im E<strong>ins</strong>atz<br />
alles, von absolut vorbildlichem<br />
Verhalten bis hin zu<br />
größtmöglicher Unsicherheit“,<br />
beschreibt René Schönhardt<br />
von der Polizei Hamburg.<br />
Dabei ist seit diesem<br />
Jahr klar geregelt, wie die<br />
Rettungsgasse gebildet werden<br />
muss: Unabhängig von<br />
der Anzahl der Spuren muss<br />
die ganz linke Spur nach links<br />
ausweichen und die anderen<br />
nach rechts. Allerdings gebe<br />
es häufig noch Probleme, weil<br />
die Fahrzeuge nicht mehr<br />
Platz machen könnten, wenn<br />
sich etwa auf der Autobahn<br />
der Stau schon gebildet hat.<br />
Wie und wann E<strong>ins</strong>atzfahrzeugen<br />
Platz gemacht<br />
werden muss, ist inden Paragrafen<br />
35 und 38 der Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO)<br />
geregelt. Unterschieden wird<br />
hier zwischen Sonderrechten<br />
und dem Wegerecht.<br />
Wer imWeg steht,<br />
riskiert ein bußgeld<br />
„Unter Sonderrecht versteht<br />
man die vollständige<br />
oder teilweise Befreiung von<br />
den Vorschriften der StVO“,<br />
erklärt Daniela Mielchen,<br />
Fachanwältin für Verkehrsrecht<br />
aus Hamburg. Hierzu<br />
gehöre das Überfahren roter<br />
Ampeln ebenso wie das<br />
Fahren im Gegenverkehr oder<br />
das Übertreten des Tempolimits.<br />
Sonderrechte seien<br />
zudem nicht anBlaulicht und<br />
Mart<strong>ins</strong>horn gebunden und<br />
könnten nicht nur von Polizei,<br />
Krankenwagen oder Feuerwehr<br />
in Anspruch genommen<br />
werden, sondern zum Beispiel<br />
auch von Zivilfahndern oder<br />
dem Zoll, erklärt Mielchen.<br />
Paragraf 38 regelt das Wegerecht.<br />
„Wenn sich beispielsweise<br />
ein Krankenwagen mit<br />
Blaulicht und Mart<strong>ins</strong>horn<br />
nähert, nimmt erWegerecht<br />
in Anspruch, und alle anderen<br />
Verkehrsteilnehmer müssen<br />
sofort Platz machen“, so<br />
Mielchen. Blaues Blinklicht<br />
allein hingegen gewähre<br />
keinen Vorrang, mahne aber<br />
zu erhöhter Vorsicht. Der<br />
Fahrer des E<strong>ins</strong>atzfahrzeugs<br />
muss sich daher an die StVO<br />
halten. Dass gerade in der<br />
Stadt oft nicht schnell genug<br />
Platz gemacht wird, liegt<br />
nach Ansicht von Polizist<br />
Schönhardt auch daran, dass<br />
Autofahrer mitunter vor einer<br />
roten Ampel stehend nicht<br />
über die Haltelinie fahren<br />
würden. Doch selbst wer in<br />
so einem Fall geblitzt wird,<br />
muss mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
kein Bußgeld zahlen.<br />
„Empfehlenswert ist es, sich<br />
Datum, Uhrzeit und Art des<br />
E<strong>ins</strong>atzfahrzeugs zu notieren,<br />
für das man Platz gemacht<br />
hat“, sagt Sefrin. Komme<br />
dann ein Bußgeldbescheid <strong>ins</strong><br />
Haus, könne der Autofahrer<br />
mit Hilfe dieser Angaben<br />
seinen E<strong>ins</strong>pruch begründen.<br />
Wer stehen bleibt und das<br />
E<strong>ins</strong>atzauto behindert, riskiere<br />
ein Bußgeld von 20Euro.<br />
Anzeige<br />
Kann mehrals<br />
Siebezahlen müssen.<br />
Freude am Fahren<br />
NEHMEN SIE<br />
ALLES MIT.<br />
DER BMW2er ACTIVE UND GRAN TOURER.<br />
JETZT FÜR 0,9%FINANZIEREN.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />
Volkswagen Amarok V6 3.0 TDI<br />
4MOTION Highline AVENTURA<br />
EZ: 09 /2016, 5.700 km, 165kW /224 PS,<br />
Automatik, Klimaautomatik, Bordcomputer,<br />
Multifunktionslederlenkrad,<br />
Standheizung mit Funkfernbedienung,<br />
Navigation, Bluetooth-Freisprecheirichtung,<br />
Rückfahrkamera, Sitzheizung, 20‘‘<br />
LM, Anhängerkupplung (starr), Leder,<br />
Rollcover, Tempomat<br />
52.899,- ¤*<br />
Bis zu 2.500 € 1<br />
Preisvorteil.<br />
Die komfortablen Caddy Plus-Pakete.<br />
Da steckt mehr drin. Denn ganz gleich, ob für den Caddy<br />
Trendline, Comfortline oder Highline –für jeden Caddy gibtes<br />
jetzt das perfekte Plus-Paket. Und das bei bis zu 2.500 €<br />
Preisvorteil 1 ,kombinierbarmit der attraktiven Inzahlungnahmeprämie<br />
2 und dem Caddy Sorglos-Paket 3 .<br />
Egal, was Sie vorhaben, mit den BMW 2er Modellen Active Tourer und Gran Tourer sind Sie immer<br />
voll flexibel. Dynamik und BMW typisches Design, ein hochwertig verarbeiteter Innenraum<br />
und praktische Ausstattungsmöglichkeiten passen perfekt zuIhrem aktiven Leben. Entdecken<br />
Sie aufregende Sportlichkeit –<strong>Fahrt</strong> für <strong>Fahrt</strong>, Tour für Tour. Vereinbaren Sie jetzt Ihre persönliche<br />
Probefahrt.<br />
Unser Finanzierungsbeispiel:BMW 216i Active Tourer<br />
Schwarz uni, Stoff Anthrazit, 16" LM Rader VSpeiche, Regensensor, Ablagepaket,<br />
Klimaanlage, USB Schnittstelle, Armauflage vorn, Bluetooth Schnittstelle<br />
Fahrzeugpreis:<br />
Zielfinanzierung<br />
Anzahlung:<br />
Laufzeit:<br />
Nettodarlehensbetrag:<br />
Darlehensgesamtbetrag:<br />
26.400,00 EUR<br />
4.700,00 EUR<br />
36 Monate<br />
19.621,77 EUR<br />
20.088,00 EUR<br />
Zielrate:<br />
Sollz<strong>ins</strong>satz p.a.*:<br />
Effektiver Jahresz<strong>ins</strong>:<br />
Monatliche<br />
Finanzierungsrate:<br />
15.048,00 EUR<br />
0,90 %<br />
0,90 %<br />
144,00 EUR<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts: 6,7 l/100 km, außerorts: 4,6 l/100 km, kombiniert: 5,4 l/100 km,<br />
CO2-Emission kombiniert: 123 g/km, Energieeffizienzklasse: B.<br />
Zzgl. 890,00 EUR für Zulassung, Transport und Überführung.<br />
Ein unverbindliches Finanzierungsbeispiel der BMW Bank GmbH, Heidemannstr. 164, 80939 München, alle Preise inkl. 19 %<br />
MwSt; Stand 04/2017. Fahrzeug ausgestattet mit Schaltgetriebe.<br />
*gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit<br />
Wir vermitteln Finanzierungsverträge ausschließlich an die BMW Bank GmbH, Heidemannstr. 164, 80939 München.<br />
BMW 2+1 Gewährleistung: Über die gesetzliche zweijährige Händlergewährleistung hinaus können Sie im Falle eines technischen<br />
Mangels bis zum Ende des 36. Monats nach erstmaliger Auslieferung oder Erstzulassung des Fahrzeugs (maßgeblich<br />
ist der frühere Zeitpunkt) Nachbesserung nach Maßgabe des BMW Qualitätsbriefs verlangen. Weitere Informationen unter<br />
www.bmw.de/qualitaetsbrief oder bei Ihrem BMW Partner.<br />
Autohäuser<br />
Volkswagen Caddy 2.0 TDI<br />
Generation Four<br />
EZ: 03 /2016, 3.695 km, 110 kW /150 PS,<br />
Fortanarot Metallic, Diesel ,Klimaautomatik,<br />
Bordcomputer, Multifunktionslederlenkrad,<br />
Servotronic, CD-Radio,<br />
Freisprecheinrichtung, Berganfahrassistent,<br />
Müdigkeitserkennung; Reifendruckkontrolle;<br />
Parksensoren; Tempomat,<br />
Anhängerkupplung, Leichtmetallfelgen,<br />
NSW<br />
23.950,- ¤<br />
Volkswagen Multivan T62.0 TDI<br />
DSG Trendline<br />
EZ: 02 /2016, 9.656 km, 110 kW /150 PS,<br />
dunkle Scheiben hinten, Automatik,<br />
Parksensoren, Mobiltelefon-Schnittstelle,<br />
Radio USB-Schnittstelle, Klimaanlage,<br />
Sitzheizung, Lederlenkrad, Fahrradträger<br />
am Heck für 4Fahrräder, Multiflexboard<br />
mit Polster, Schiebetür rechts im<br />
Lade-/Fahrgastraum, Diebstahlalarmanlage<br />
*MwSt Ausweisbar<br />
38.949,- ¤*<br />
Unser Hauspreis für Sie: 19.990,– €<br />
Gilt für den Caddy, Trendline, mit1,2-l-TSI-Motor mit 62 kW<br />
(Kraftstoffverbrauch in l/100km: innerorts 6,9, außerorts<br />
4,8, kombiniert 5,6. CO 2-Emissionen in g/km: kombiniert<br />
131).<br />
1<br />
Maximaler Preisvorteil von2.500 €beimCaddy Highline mit<br />
Plus-Paket. Gültig bis zum 30.06.2017. 2 Inzahlungnahmeprämie<br />
für Ihr altesFahrzeugbei Kauf,Finanzierung oder Leasing<br />
eines neuen Caddy. 3 Angebotgültigbei Kauf,Leasing<br />
oder Finanzierung eines neuen Caddy Conceptline, Trendline,<br />
Beach, Comfortline oder Highline. Leistungen für die Garantie<br />
werden durchdie Volkswagen AG, MarkeVolkswagenNutzfahrzeuge,<br />
Mecklenheidestraße 74, 30419 Hannover, erbracht.Bei<br />
Aus-und Aufbauten nur gültig mit werksseitigem<br />
Lieferumfang. Die Dienstleistung Wartung &Inspektion ist<br />
ein Angebotder Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße<br />
57,38112 Braunschweig. Das Angebotumfasst die Übernahme<br />
folgenderKosten für Wartungen &Inspektionen laut Herstellervorgabe:<br />
max. sechs Service-Ereignisse inkl. Lohn und<br />
Material. ProService-Ereignis wird für einen TagErsatzmobilität(begrenzteKostenübernahme<br />
zur<br />
Wiederherstellung der Mobilität, z. B.<br />
Werkstattersatzwagen, Taxigutschein)<br />
gewährt. Gültig für privateund gewerbliche<br />
Einzelkunden. Abbildung zeigt<br />
Sonderausstattunggegen Mehrpreis.<br />
Ihr Volkswagen Partner<br />
AutohausEschengrund GmbH<br />
Baumwallswe<br />
6b 17034 Neubrandenbur<br />
Autohaus Eschengrund GmbH<br />
T<br />
Baumwallsweg 6b, 17034 Neubrandenburg<br />
Tel. 0395 4239132, www.autohaus-eschengrund.de<br />
Wolter &Steiner GmbH<br />
Vertragshändler der BMW AG<br />
Hellfelder Straße4<br />
17039 Neubrandenburg<br />
Tel. 0395 42942-0<br />
Fax0395 42942-12<br />
Wolter &Steiner Handels GmbH<br />
Vertragshändler der BMWAG<br />
Siegfried-Marcus-Straße5<br />
17192Waren<br />
Tel. 03991 61150-0<br />
Fax03991 6634-28<br />
Wolter &Steiner GmbH<br />
Autorisierter Servicepartner<br />
Stettiner Straße 107<br />
17291 Prenzlau<br />
Tel. 03984 8555-0<br />
Fax03984 8555-15<br />
Wir wünschen Ihnen<br />
eine sichere <strong>Fahrt</strong><br />
auf allen Straßen!
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 5<br />
LeSer öFFNeN Ihre garage<br />
Motoren-träuMe auf Vier rädern<br />
Hier werden<br />
Ferraris zu Statisten<br />
Wenn die acht Zylinder seines Cadillacs loslegen, stellt das die Corvette, die Holger Hanson<br />
ebenfalls sein Eigen nennt, beinahe in den Schatten. Doch nicht nur der Sound der Motoren<br />
macht seine amerikanischen Oldtimer zu ganz besonderen Wagen.<br />
VonKonradWegener<br />
NeubraNdeNburg.<br />
Zu schade, dass<br />
in Neubrandenburg<br />
keine Seismografen<br />
<strong>ins</strong>talliert<br />
sind. Vor<br />
kurzem hätten sie<br />
wohl zwei kleinere<br />
Erschütterungen aufge-<br />
zeichnet. Nun ist die Viertorestadt<br />
nicht plötzlich durch<br />
Erdstöße gefährdet –diese<br />
Beben waren völlig anderer<br />
Natur.<br />
Holger Hanson hat sie<br />
mit einem Dreh am Zündschlüssel<br />
ausgelöst. Der Neubrandenburger<br />
liebt amerikanische<br />
Autos und besitzt<br />
zwei fahrende Legenden des<br />
überseeischen Fahrzeugbaus:<br />
eine 75er Corvette C3 Targa –<br />
unter Fachleuten wegen ihres<br />
revolutionären „Coke-Bottle-<br />
Designs“ geschätzt – und<br />
einen 76er Cadillac Eldorado<br />
Convertible, Luxusschlitten<br />
und Prototyp des „Was-gehtnoch-alles-rein-in-den-Wagen“.<br />
Mit großer Sorgfalt<br />
befreit der 66-Jährige seine<br />
Schätze von einer schützenden<br />
Stoffkappe, unter der sie<br />
den Winter verbrachten.<br />
Schon als junger Mann<br />
fuhr Hanson einen Chevrolet<br />
Camaro. „In Frankfurt<br />
am Main, wo ich seinerzeit<br />
wohnte, waren viele amerikanische<br />
Soldaten stationiert<br />
und ein Chevy ein ganz gewöhnliches<br />
Auto wie andere<br />
auch.“<br />
Irgendwann<br />
musste das<br />
M usclecar<br />
gehen.<br />
Doch<br />
vergessen<br />
hat<br />
Holger<br />
Hanson diese<br />
Zeit und diese Autos<br />
nie. Und mit dem Erreichen<br />
des Ruhestands erwachte die<br />
Liebe neu.<br />
Und da sind wir auch<br />
schon wieder beim Erdbeben:<br />
Unter der Haube des<br />
5,70 (!) Meter langen und<br />
knapp drei Tonnen schweren<br />
Cadillac-Boliden schläft<br />
ein 8,2 Liter großer Achtzylinder.<br />
Nur noch<br />
mal zur Sicher-<br />
heit, wir reden<br />
vom Hubraum,<br />
nicht<br />
vom Verbrauch.<br />
Mit<br />
einem spitzbübischen<br />
Lächeln dreht<br />
Holger Hanson<br />
den Zündschlü üssel,<br />
der Anlasser jodelt ein wenig<br />
angestrengt, und dann<br />
blobbern und bollern die acht<br />
Zylinder schon vor sich hin,<br />
als gäbe es kein Morgen. In<br />
den USA,aus denen die Autos<br />
stammen, hatte man von jeher<br />
kein Problem mit obszönen<br />
Hubräumen und einem<br />
ebensolchen Verbrauch –der<br />
Sprit war billig und die Highways<br />
endlos. Deshalb packten<br />
die Hersteller des Riesencabrios<br />
auch jeden Luxus in die<br />
5,70 Meter lange Blechburg:<br />
Klimaanlage, Tempomat,<br />
Automatik, elektrisches Verdeck,<br />
Fensterheber, Zentralverriegelung,<br />
Luftfederung<br />
und vieles, vieles mehr.<br />
Sie können, was andere<br />
autos selten schaffen<br />
Sicher, vieles von dem hat<br />
heute jeder popelige Kleinwagen,<br />
aber 1976 war das<br />
noch eine Ansage. In dem<br />
rot-weißen Traum könnte<br />
man sich gut und gerne Hol-<br />
lywood-Stars auf der<br />
<strong>Fahrt</strong> zum roten<br />
Teppich<br />
vorstel-<br />
Und so ganz<br />
len.<br />
unwahrscheinlich<br />
ist das gar<br />
nicht, hat Holger<br />
Hanson den<br />
Wagen doch von<br />
einem Händler in<br />
Hollywood gekauft.<br />
Zum Rasen eignet sich<br />
das 190-PS-Ungetüm ohnehin<br />
nicht. Eher zum cruisen. Und<br />
da kann es auch schon mal<br />
zu Begegnungen der dritten<br />
Art kommen, wenn plötzlich<br />
Ferrari-Fahrer den Cadillac<br />
überholen und aufgeregt<br />
winken, als seien sie gerade<br />
dem Mondmobil begegnet.<br />
Ach ja, speziellen Humor<br />
haben die Amis auch noch.<br />
Unter der Kunststoffhaube<br />
der Corvette arbeitet nämlich<br />
ein 5,7-Liter-Motor, den<br />
seine Erbauer „Small Block“<br />
nannten. Er klingt ein wenig<br />
zahmer,aber im Vergleich zu<br />
den hochgezüchteten modernen<br />
Motoren mit ihren Minihubräumen<br />
immer noch wie<br />
ein Wesen von einem anderen<br />
Stern. Und ganz augenscheinlich<br />
kann auch dieses<br />
Fahrzeug etwas, was kaum<br />
noch ein Auto kann: seinem<br />
Besitzer ein seliges Lächeln<br />
<strong>ins</strong> Gesicht malen.<br />
Holger Hanson in seinem Cadillac Eldorado Convertible, Jahrgang 1976.<br />
FOtOS (12): KOnraD WEgEnEr
SEITE 6 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
LeseR öffNeN IhRe gaRage<br />
Mit zwei Takten durchs Autoleben<br />
VonKonrad Wegener<br />
Nicht immer geht esbei der<br />
Liebe zu einem Gefährt um<br />
die große PS-Zahl. Das<br />
beweist auch die Sammlung<br />
von Markus Vohs.<br />
NeubRaNdeNbuRg. Mit dem<br />
ersten Auto ist es wie mit<br />
der ersten Freundin –beide<br />
vergisst Mann nie. Markus<br />
Vohs‘ Jugenderinnerungen<br />
hängen an Trabant, Wartburg<br />
und Co. Damit waren er und<br />
seine Familie wie viele andere<br />
in der DDR mobil. Eine Zeit,<br />
in der Autos und ihre Ersatzteile<br />
kostbar waren wie Goldstaub,<br />
schlichtweg, weil man<br />
auf normalem Wege kaum an<br />
sie herankam.<br />
Kurz nach der Wende bekam<br />
der Neubrandenburger<br />
von Tante und Onkel sein<br />
erstes Auto geschenkt. Einen<br />
26 Jahre alten 311er Wartburg;<br />
von nicht wenigen als<br />
das schönste Auto des Ostblocks<br />
bezeichnet. „Der Wagen<br />
war in einem sehr guten<br />
Zustand und gefiel mir schon<br />
immer.Für den Alltag eigentlich<br />
viel zu schade“, dämmerte<br />
es Markus Vohs schon damals.<br />
Also wurde das Juwel<br />
mit seinen barocken Formen<br />
geschont, und ein Trabant<br />
kam als Zweitwagen <strong>ins</strong> Haus.<br />
Es war die Zeit, als Millionen<br />
der Duroplastautos entweder<br />
beim Verwerter, im Gebüsch<br />
oder für einen Kasten Bier bei<br />
einem neuen Besitzer landeten,<br />
weil alle plötzlich Westwagen<br />
kaufen konnten und<br />
wollten. „Ich fuhr in dieser<br />
Zeit als Student sozusagen<br />
die Trabis der Familie auf“,<br />
meint der 43-Jährige augenzwinkernd.<br />
„Das Praktische<br />
war,dassman mit den Autos<br />
meist eine halbe Garage voller<br />
gebunkerter Ersatzteile<br />
dazu bekam.“ Den dritten<br />
Trabant hat der Neubrandenburger<br />
dann behalten –„Der<br />
war sehr gut!“ –und fährt ihn<br />
noch heute. Auch Tantchens<br />
Wartburg ist mittlerweile<br />
53 Jahre alt und hat noch Familienzuwachs<br />
bekommen:<br />
einen top erhaltenen schokobraunen<br />
353er Wartburg<br />
de luxe, der nur im Sommer<br />
vor die Tür darf.<br />
Nicht einmal in seinem<br />
Job lassen die DDR-Klassiker<br />
Markus Vohs los. Er ist Geschäftsführer<br />
des Behindertenverbandes<br />
Neubrandenburg,<br />
und das erste Auto des<br />
dortigen Fahrdienstes war ein<br />
Barkas –quasi der VW-Bus<br />
des Ostens. Zum 25. Geburtstag<br />
des Verbandes durfte so<br />
ein Bus nicht fehlen, also<br />
wurde ein NVA-Barkas angeschafft,<br />
weiß umgespritzt,<br />
mit roten Kunstledersitzen<br />
versehen und aufpoliert.<br />
Noch heute ist er zu besonderen<br />
Anlässen für den Verband<br />
unterwegs, mit dem Kennzeichen<br />
„NB-BV1“. Und auch<br />
ein Multicar arbeitet für den<br />
Verband –eines der wenigen<br />
Fahrzeuge aus der DDR, das<br />
sich in der Marktwirtschaft<br />
bis heute behauptet hat.<br />
Markus Vohs dekoriert seinen<br />
Wartburg. FoToS (6): KoNRAD WeGeNeR<br />
Bis dass der Rost uns scheidet<br />
Von Dominique Cîrstea<br />
Bei Leichenwagen<br />
beschleicht viele ein<br />
mulmiges Gefühl. Doch Jan<br />
Michaels geht das Herz auf.<br />
Rostock. Sein erstes Modellauto<br />
hat Jan Michaels vor<br />
einigen Jahren von einem<br />
Freund geschenkt bekommen.<br />
Seitdem hat ihn eine –zugegeben<br />
– ziemlich spezielle<br />
Sammelleidenschaft gepackt.<br />
Denn Jan Michaels liebt Leichenwagen.<br />
Und nicht nur<br />
die über 80 Modellwagen, die<br />
er in seiner Vitrine zu Hause<br />
ausstellt, sondern Fahrzeuge,<br />
in denen noch vor wenigen<br />
Jahren Verstorbene zu ihrer<br />
letzten Ruhestätte transportiert<br />
wurden. „Ich war<br />
schon immer fasziniert von<br />
historischen Vehikeln, und<br />
besonders von Leichenwagen.<br />
Als ich im Internet auf<br />
jemanden gestoßen bin, der<br />
seinen verkaufen wollte, war<br />
ich sofort hin und weg.“ Diese<br />
Begeisterung teilt er mit anderen<br />
Liebhabern klassischer<br />
Leichenwagen, mit denen er<br />
sich in Foren oder auf Treffen<br />
austauscht.<br />
Vor zwei Jahren hat er<br />
selbst eine solche Zusammenkunft<br />
organisiert. Mittlerweile<br />
besitzt er zwei Mercedes<br />
der W123‘er Baureihe,<br />
dem bislang meistgebauten<br />
Modell der Automarke mit<br />
Stern. „Den hellgrauen Wagen<br />
habe ich von den Nachkommen<br />
eines verstorbenen Bestatters<br />
erworben –mit Sarg,<br />
Urne und allem, was man so<br />
zum glücklichen Dah<strong>ins</strong>cheiden<br />
benötigt“, sagt Michaels<br />
schmunzelnd. Nicht dass der<br />
Tod besonders komisch wäre,<br />
aber eines morbiden Humors<br />
bedarf es wahrscheinlich<br />
schon, um mit einem Sarg im<br />
Kofferraum durch die Gegend<br />
zu fahren. „Den Wagen nutze<br />
ich nur als Ausstellungsstück,<br />
daher bleibt auch alles wie ursprünglich<br />
erhalten.“ Lediglich<br />
einige Reparaturen und<br />
Aufbesserungen müssten an<br />
dem 1980 erbauten Fahrzeug<br />
noch gemacht werden. „Die<br />
Farbe der Karosserie ist nicht<br />
typisch für einen Mercedes,<br />
der Bestatter hatte sich das<br />
damals so gewünscht.“<br />
Grundsätzlich nutzt Michaels<br />
seine Leichenwagen für<br />
private Zwecke, für Ausflüge,<br />
Oldtimer-Treffen oder Festivals.<br />
„Manchmal werde ich<br />
gefragt, ob es in dem Fahrzeug<br />
nicht nach Tod riecht. Oder<br />
ob ich Probleme damit hätte,<br />
im Kofferraum zu schlafen.“<br />
Michaels verzieht seine Miene,<br />
dann lacht er. „Solche Gedanken<br />
würde ich mir eher<br />
bei ausrangierten Krankenwagen<br />
machen. In einem Leichenwagen<br />
kommen die Verstorbenen<br />
nie direkt mit dem<br />
Fahrzeug in Berührung.“<br />
Erst neulich habe ihn eine<br />
ältere Dame angehalten und<br />
gebeten, sich das Auto anschauen<br />
zu dürfen, erzählt<br />
der 40-Jährige. „Sie wisse ja<br />
sonst nicht, wie es darin aussieht,<br />
wenn sie erstmal im<br />
Sarg liegt.“ Dieser makabere<br />
Humor ist genau Michaels‘<br />
Ding. Ein paar Accessoires<br />
in der Fahrerkabine zeugen<br />
davon. Neben einigen Totenköpfen<br />
und einer schwarzen<br />
Parkscheibe mit dem Spruch<br />
„Deine Zeit ist abgelaufen“,<br />
findet man auch einen Plüsch-<br />
Bestatter auf dem Beifahrersitz.<br />
„Das ist so mein Spleen.“<br />
Diesen sieht man dem<br />
40-jährigen auch irgendwie<br />
an. Sein Stil: Eine Mischung<br />
aus Punk und Rockabilly.<br />
Grundton: Schwarz. Sich davon<br />
täuschen zu lassen, wäre<br />
jedoch genauso oberflächlich,<br />
als würde man ein Fahrzeug<br />
lediglich nach seinem Lack<br />
beurteilen. Michaels arbeitet<br />
als Sozialarbeiter für einen<br />
kleinen Träger in Rostock.<br />
„Die Kids sind echt begeistert<br />
von den Wagen. Wirkliche<br />
Berührungsangst gibt es generell<br />
kaum.“<br />
Jan Michaels Motoren-Träume sind nichts für jedermann. er nennt<br />
zwei Leichenwagen sein eigen.<br />
FoToS (4): DoMiNique CîRSTeA
SEITE 8 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
unteR die motoRhAube schAuen<br />
Mut zum<br />
Schrauben<br />
Öl wechseln, Zündkerzen tauschen und neue Lampen e<strong>ins</strong>chrauben –alles<br />
service-Arbeiten, die früher viele Autofahrer in eigenregie erledigt haben.<br />
ist das heute auch noch möglich?<br />
VonLutzReuter und PeterLöschinger<br />
NeubraNdeNburg. Wo früher<br />
Sachbücher mit Titeln<br />
wie „So wird’s gemacht“<br />
zu Rate gezogen wurden,<br />
helfen heute unzählige Beiträge<br />
auf dem Video-Portal<br />
Youtube weiter: Verbunden<br />
mit den Such-Begriffen „Tutorial“,<br />
„How to“ oder „Do<br />
it yourself“ geben Laien<br />
und Profis mit Bewegtbild-Anleitungen<br />
Tipps für<br />
Auto-Reparaturen. Egal ob<br />
Öl-, Antriebsriemen- oder<br />
Zündkerzenwechsel: Zu<br />
so gut wie jedem Anliegen<br />
und Modell lässt sich ein<br />
Beitrag finden. Auch wenn<br />
neue Medien zum E<strong>ins</strong>atz<br />
kommen, an der Motivation,<br />
die dahinter steht, hat<br />
sich wohl kaum etwas geändert:<br />
Geld sparen durch<br />
Selberschrauben.<br />
Doch je neuer der fahrbare<br />
Untersatz, desto komplizierter<br />
scheint das Vorhaben<br />
„Reparatur in Eigenregie“.<br />
Navigations-System, Start-<br />
Stop-Automatik, Bremsassisent<br />
–immer mehr moderne<br />
Technik kommt sowohl<br />
im Fahrgastraum als<br />
auch unter der Motorhaube<br />
zum E<strong>ins</strong>atz, was auch kleinere<br />
Reparaturen immer<br />
komplizierter macht.<br />
Wo kann man noch selbst<br />
Hand anlegen?<br />
„Manchmal ist sogar der<br />
Tausch einer Birne im<br />
Scheinwerfer des Wagens<br />
eine knifflige Arbeit für Experten“,<br />
schätzen Fachleute<br />
des Automobilclubs von<br />
Deutschland (AvD) ein.<br />
Was lässt sich also noch in<br />
Eigenverantwortung erledigen?<br />
Die Antwort auf diese<br />
Frage hängt stark von dem<br />
Alter des Autos und den<br />
Kenntnissen des jeweiligen<br />
Hobbyschraubers ab. Allgemein<br />
lassen sich fünf Bereiche<br />
benennen, in denen<br />
noch am ehesten selbst<br />
Hand angelegt werden kann:<br />
räder wechseln<br />
Den Tausch von Sommerund<br />
Winterreifen können<br />
Autofahrer selbst erledigen.<br />
Wichtig dabei: der<br />
Drehmomentschlüssel. Er<br />
sorgt dafür, dass die Muttern<br />
und Schrauben mit<br />
einer genau e<strong>ins</strong>tellbaren<br />
Kraft angezogen werden.<br />
„Das ist wichtig, ansonsten<br />
könnten die Schraubverbindungen<br />
Schaden nehmen“,<br />
sagt Vincenzo Lucà vom<br />
Tüv Süd. Wenn das Lenkrad<br />
nach dem Tausch vibriert,<br />
sollte man die Räder in<br />
der Werkstatt auswuchten<br />
lassen.<br />
Lack ausbessern<br />
Kleinere Lackschäden lassen<br />
sich mit Tupflack ausbessern.<br />
So lässt sich Rost<br />
an Ste<strong>ins</strong>chlagschäden verhindern.<br />
Öl wechseln<br />
Oft sind die Intervalle so<br />
lang, dass sie mit anderen<br />
Servicearbeiten in der<br />
Werkstatt zusammenfallen.<br />
Immer mehr Motoren benötigen<br />
außerdem Spezialöle.<br />
Wersich damit auskennt,<br />
kann aber in Eigenregie<br />
wechseln. Das Altöl muss<br />
allerdings umweltgerecht<br />
entsorgt werden. Verkaufsstellen<br />
sind dazu verpflichtet,<br />
beim Kauf die gleiche<br />
Menge Altöl zurückzunehmen.<br />
„Dafür sollte man<br />
zur Sicherheit den Kaufbeleg<br />
aufbewahren“, sagt<br />
Lucà. Auch an vielen Wertstoffhöfen<br />
ist die Rückgabe<br />
möglich, aber nicht immer<br />
kostenfrei.<br />
Filter wechseln<br />
Werselbst das Öl wechselt,<br />
sollte jedes Mal einen neuen<br />
Luftfilter e<strong>ins</strong>etzen. Durch<br />
einen verdreckten Filter<br />
verbraucht das Auto mehr<br />
und stößt mehr Schadstoffe<br />
aus. Moderne Autos haben<br />
oft Wechselintervalle<br />
von 30 000 Kilometern. Je<br />
nach Fahrleistung kann<br />
der nächste Wechsel so erst<br />
nach ein bis zwei Jahren<br />
fällig sein.<br />
Für saubere Luft im Innenraum<br />
sorgt ein zweiter,<br />
der sogenannte Pollenfilter.<br />
Ihn sollten Autofahrer häufiger<br />
wechseln. Ansonsten<br />
könnten sich dort Krankheitskeime<br />
bilden. Wie oft,<br />
hängt von der Umgebung<br />
ab. In Gegenden mit starkem<br />
Pollenflug kann es<br />
häufiger nötig sein. „Spätestens<br />
aber dann, wenn die<br />
Gebläseleistung abnimmt,<br />
sollte der Filter gewechselt<br />
werden“, sagt Lucà.<br />
Zündkerzen wechseln<br />
Sie können für 40 000 Kilometer<br />
oder länger funktionieren.<br />
Danach lässt die<br />
Motorleistung nach, Verbrauch<br />
und Emissionen<br />
gehen in die Höhe. Wer<br />
selbst tauschen will: Gerade<br />
bei Leichtmetallmotoren<br />
mit Drehmomentschlüssel<br />
arbeiten und dabei nie die<br />
Zündung e<strong>ins</strong>chalten. An<br />
modernen Anlagen entstehen<br />
lebensgefährliche<br />
Spannungen.<br />
Lampen wechseln<br />
Lampen für Blinker und<br />
Standlicht lassen sich<br />
durchaus selbst wechseln.<br />
Das braucht zuweilen etwas<br />
Zeit, weshalb sich mit dem<br />
Selbsttausch Geld sparen<br />
lässt. Wer die Scheinwerferlampen<br />
wechselt, sollte<br />
dieScheinwerfere<strong>ins</strong>tellung<br />
danach von einer Werkstatt<br />
überprüfen lassen. Tabu:<br />
Arbeiten am Xenon-Licht<br />
– hier treten Spannungen<br />
von bis zu 50000 Volt<br />
auf.<br />
Kontaktzuden Autoren<br />
l.reuter@nordkurier.de<br />
Früher war der routinierte Blick unter die Motorhaube noch üblich, heute werden<br />
1. 2. 3<br />
E<br />
Wemdie eigene Autofarbe zu<br />
langweilig geworden ist, der kann über<br />
eine Neulackierung nachdenken –oder<br />
zu einer Autofolie greifen. Denn in der<br />
Regel istdiese Lösung circa 30 bis<br />
50 Prozent billiger als eine komplette<br />
Lackierung desAutos,teilt der Tüv Süd<br />
mit.JenachAusführung könne eine<br />
Folierung zwischen 500 und mehreren<br />
tausend Euro kosten. Die Folien<br />
werden über den vorhandenen Lack<br />
gezogen und lassensich später wieder<br />
abziehen. Allerdings ratendie<br />
Prüfexperten dazu, das Auto besser<br />
vonFachleuten folieren zu lassen.<br />
Denn dafür seieine gewisse<br />
Fingerfertigkeit sowie Erfahrung<br />
erforderlich. Außerdem ratensie dazu,<br />
sich mehrereAngebote machen zu<br />
lassenund sich schon folierte Autos<br />
anzusehen. Die FoliehältimSchnitt<br />
etwa fünfJahre.<br />
Werjetzt auf Sommerreifen wechselt,<br />
sollte die Autoreifen mit der größeren<br />
Profiltiefe hinten aufziehen. Denn die<br />
Hinterachsestabilisiertdas Auto.<br />
„Und kommt es hier zu einem<br />
Reifenschaden, kann ein ungeübter<br />
Fahrer das Auto kaum abfangen“,<br />
sagtFriedhelm Schwickervon der<br />
Prüforganisation Dekra. An der<br />
lenkbaren Vorderachsesei ein<br />
Reifenschaden besser zu händeln.<br />
Gesetzlich sind mindestens<br />
1,6 MillimeterProfiltiefe vorgeschrieben.<br />
Grundsätzlich solltenAutofahrer<br />
vorabdie Pneus auf Beschädigungen<br />
untersuchen und im Zweifeleinen<br />
Fachmann fragen, ob ein Austausch<br />
fällig ist. Außerdem ganz wichtig:<br />
Nach der Montage sind die<br />
Radmuttern nach etwa 50 Kilometern<br />
erneut auf einen festen Sitz zu<br />
überprüfen.<br />
5<br />
d<br />
P<br />
G<br />
A<br />
R<br />
A<br />
a<br />
„<br />
i<br />
a<br />
A<br />
j<br />
r<br />
K<br />
N<br />
a<br />
g<br />
s<br />
b<br />
a<br />
l
SEITE 9<br />
Warum gratis-Apps besser<br />
als teure einbauten sind<br />
Von PeterLöschinger<br />
Anstatt ein teures<br />
navigationsgerät im<br />
Wagen nachzurüsten,<br />
kann sich ein handyhalter<br />
lohnen.<br />
Stuttgart. Die Gratis-Apps<br />
Google Maps und die Karten-App<br />
von Apple fürs<br />
Smartphone bringen<br />
Autofahrer mitunter<br />
schneller ans Ziel als<br />
teure Infotainment-<br />
Navisysteme der<br />
Autohersteller.<br />
Das zumindest ist<br />
das Ergebnis einer<br />
Stichprobe von<br />
Redakteuren der<br />
Zeitschrift „Auto,<br />
Motor und Sport“<br />
(Ausgabe 8/2017)<br />
von sechs Echtzeit-<br />
Verkehrsdiensten.<br />
Neben den zwei kostenlosen<br />
Apps, die oft bereits<br />
auf den Smartphones vor<strong>ins</strong>talliert<br />
sind, haben die<br />
Tester die großen Dienste<br />
TomTom, Inrix und Here<br />
als auch das Radio-basierte<br />
TMC unter die Lupe<br />
genommen. Unter anderem<br />
Foto: ©JeMAstocK -FotoLiA.coM<br />
sinddie Testermit dem Sieger<br />
Google 19 Minuten und<br />
mit dem Zweitplatzierten<br />
von Apple 18Minuten<br />
schneller am Ziel gewesen,<br />
als der Durchschnitt aller<br />
Kandidaten. Auf dem dritten<br />
Platz folgt das 2200<br />
Euro teure Einbausystem<br />
in einem BMW, das Datenmaterial<br />
von Here nutzt.<br />
Damit kommen die Tester<br />
14 Minuten schneller an.<br />
Auf den vierten Platz<br />
fährt ein Fiat, der auf TMC-<br />
Meldungen des ab 250Euro<br />
erhältlichenAutoradios zurückgreift<br />
und immerhin<br />
noch 2Minuten gutmacht.<br />
Den fünften Platz erreicht<br />
ein Mercedes, der bei<br />
seinem System (rund 2083<br />
Euro) Daten von TomTom<br />
nutzt und 5Minuten länger<br />
braucht. 47 Minuten langsamer<br />
ist ein Volvo, der mit<br />
seinem System (1170 Euro)<br />
auf Inrix-Daten setzt.<br />
Die Tester fuhren an vier<br />
Tagen jeweils zur<br />
Hauptverkehrszeit<br />
zwischen<br />
Städten rund<br />
um die Autobahnen<br />
A5, A6,<br />
A8 und A81<br />
im Großraum<br />
Stuttgart.<br />
Der Test umfasste<br />
über 75<br />
Stunden Fahrzeit<br />
und mehr als 4000<br />
Kilometer Strecke –<br />
dennochbetonendie<br />
Redakteure der Zeitschrift<br />
den Stichprobencharakter<br />
ihres Tests. Autofahrer,die<br />
nochoft zu fremden<br />
Orten fahren und auf die<br />
Navigationangewiesensind,<br />
können mit denGratis-Apps<br />
aber gut auskommen.<br />
48 %<br />
60 %<br />
6,5 %<br />
Rund 48 Prozent der<br />
deutschen Bevölkerung<br />
ab 14 Jahren, ganz<br />
genau 47,8 %, nutzten<br />
im vergangenen Jahr<br />
täglich das Auto.<br />
60 Prozent der deutschen<br />
Bevölkerung<br />
achtete beim Autokauf<br />
2016 auf den Preis, immerhin<br />
noch die hälfte<br />
auf den verbrauch.<br />
6,5 Prozent der registrierten<br />
Fahrzeugpannen<br />
auf deutschen<br />
straßen aus dem Jahr<br />
2015 gingen laut ADAc<br />
auf den Motor zurück.<br />
Quelle: statista.com<br />
die meisten Reparaturen am Auto den Profis überlassen.<br />
Fotos: ©gRosteR; ©YuRi KRAvchenKo; LisA F.Young -FotoLiA.coM<br />
Kniffe Rund ums Auto<br />
.<br />
s isteine versteckte Stelle,<br />
Ein<br />
ie so mancher Autofahrer bei der<br />
flege seinesWagens vergisst:Das<br />
ewinde einer abschraubbaren<br />
utoantenne.Doch auch hier kann sich<br />
ost bilden. Dadurch lässt sich die<br />
ntenne nicht nur schlechter<br />
bmontieren, erklärtdie Zeitschrift<br />
AutoBild“ (Ausgabe 14/17). Sie kann<br />
ungünstigstenFall sogar ganz<br />
bbrechen.<br />
utofahrer solltendaher nicht nur<br />
tztzum Frühjahrsputz, sondern<br />
egelmäßig das Antennengewinde mit<br />
ontaktspray pflegen. Dadurch könne<br />
ässe vondiesersensiblen Stelle<br />
bgehalten und die Rostgefahr<br />
emindertwerden. So lässt<br />
ich die Antenne ein Autoleben lang<br />
ei jeder <strong>Fahrt</strong>indie Autowaschnlage<br />
sauber und ohne Probleme<br />
sen.<br />
4.<br />
Beitrockenen Straßen und schnellen<br />
Kurven können breiteAutoreifen ihre<br />
Vorteile ausspielen. Denn sie haben<br />
aufgrund der höheren Lauffläche eine<br />
stärkereBodenhaftung, teiltder<br />
Automobilclub vonDeutschland (AvD)<br />
mit. Daher sind sie gerade bei<br />
sportlichen Fahrern beliebt. BeiRegen<br />
jedoch schwimmensie schneller auf:<br />
Beim sogenannten Aquaplaning kann<br />
der Wagen dann <strong>ins</strong> Rutschen oder<br />
Schleudern geraten. „Bremsen ist<br />
dann nicht mehr möglich“, sagt<br />
HerbertEngelmohr vomAvD.Die<br />
Standardbreitefür denReifenlasse<br />
sich in der Betriebsanleitung jedes<br />
Fahrzeugsnachlesen. Grundsätzlich<br />
verbrauchen Autosmit breiten Reifen<br />
aufgrund des höheren Rollwiderstands<br />
deutlich mehr Kraftstoff.Der AvD<br />
empfiehlt,Testergebnisse fürdie<br />
Reifen zu vergleichen.<br />
5.<br />
quietschenderKeilriemen kann<br />
mehrereUrsachenhaben. Entwederist<br />
er nurfeucht und rutscht durch. „Dann<br />
erledigt sich das Problem nach<br />
gewisserZeit vonselbst“, sagt Patrick<br />
Pöppl vomTüv Süd. Quietscht es<br />
weiter,kann das auf einen<br />
verschlissenen –sprich hartenund<br />
porösen –Riemen hinweisen.Das<br />
sollten die Autofahrer in der Werkstatt<br />
kontrollieren lassen. Neben dem<br />
Verschleiß könne auch etwa eine<br />
festsitzende Spannrolle eine Ursache<br />
sein. Der Keilriemen treibt je nach<br />
Modell Lichtmaschine,<br />
Klimakompressor, Wasserpumpe und<br />
Servopumpe an. Autofahrer solltenihn<br />
regelmäßig wechseln. „Wie oft, sollten<br />
sie in der Betriebsanleitung<br />
nachlesen.“ So genannteKeilriemensprays<br />
sollen das Rutschen verhindern<br />
und das Quietschen beseitigen.
SEITE 10 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Die heißen Öfen aus<br />
dem osten<br />
Die Schwalbe gehört zuden legendären Zweirädern aus DDR-Zeiten. Sie stammt aus dem VEB Fahrzeug- und Gerätewerk „Simson“ Suhl.<br />
FoTo: DIETER76 -FoTolIa.coM<br />
VonMatthias Diekhoff<br />
Mangelwirtschaft hin,<br />
Planerfüllung her. Inder<br />
DDR wurden Motorräder<br />
gebaut, die es mit der<br />
Weltspitze aufnehmen<br />
konnten. Manchmal lief man<br />
den Trends aber auch nur<br />
einfach hinterher. Geblieben<br />
sind nicht selten Kultobjekte.<br />
NeubraNdeNburg. Die Geschichte<br />
des Motorradbaus in<br />
der DDR war vielleicht nicht<br />
besonders lang, aber dafür<br />
umso ruhmreicher. Die heißen<br />
Öfen aus dem Osten, die<br />
heute fast nur noch die Augen<br />
von Oldtimer-Freunden<br />
und Nostalgikern leuchten<br />
lassen, waren zu ihrer Zeit<br />
nicht selten das Beste auf<br />
zwei Rädern, was es für Geld<br />
zu kaufen gab.<br />
Wenn auch der Grundstein<br />
für diese Erfolge manchmal<br />
schon vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
gelegt wurde. Der Urtyp<br />
der in Zschopau entwickelten<br />
RT (Reichstyp) 125 zum Beispiel<br />
wurde zum ersten Mal<br />
1939 vorgestellt, danach<br />
immer wieder auch von so<br />
namhaften Herstellern wie<br />
Yamaha oder Harley-Davidson<br />
kopiert und war schließlich<br />
mit <strong>ins</strong>gesamt 450 000 Exemplaren<br />
eines der meist gebauten<br />
Motorräder in Deutschland.<br />
Einen großen Anteil<br />
daran hatten die MotorradwerkeZschopau<br />
(MZ), wo das<br />
Modell in den 50er und 60er<br />
Jahren vom Band lief.<br />
In Zschopau, gelegen<br />
zwischen Chemnitz und<br />
der tschechischen Grenze,<br />
wurden schon seit 1922 Motorräder<br />
gebaut. Zunächst<br />
noch unter der Marke DKW<br />
(Dampf-Kraft-Wagen). Innerhalb<br />
weniger Jahre wurde das<br />
Unternehmen zum größten<br />
Motorradhersteller der Welt,<br />
auch dank der weltweit ersten<br />
Fließbandproduktion für<br />
Motorräder.<br />
das Land wollte<br />
nur eine große Maschine<br />
Allerdings wurden die Fertigungsanlagen<br />
nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg komplett<br />
demontiert und in Russland<br />
wieder aufgebaut. In Zschopau<br />
ließ man sich jedoch<br />
nicht davon abbringen, Motorräder<br />
zu bauen. Zunächst<br />
besann man sich auf die vor<br />
dem Krieg entwickelte RT,<br />
doch schon 1951 wurde bei<br />
der Leipziger Frühjahrsmesse<br />
das erste Modell einer BK<br />
(Boxer-Kardanantrieb) 350<br />
vorgestellt, das auch schon<br />
international mit großem<br />
Interesse erwartet wurde.<br />
Nach wenigen Jahren<br />
wurde die Produktion der<br />
BK jedoch zugunsten der<br />
Baureihen ES (Einzylinder,<br />
Schwinge) und ETS (Einzylinder,<br />
Telegabel, Schwinge)<br />
nach und nach eingestellt.<br />
Das soll zwei Gründe gehabt<br />
haben: Zum einen war die<br />
Herstellung der BK weitaus<br />
aufwendiger und zum anderen<br />
sei die Regierung der<br />
Auffassung gewesen, dass ein<br />
großes Motorradmodell für<br />
ein Land wie die DDR ausreichend<br />
sei. Mit dem Ende der<br />
BK kamen allerdings auch die<br />
goldenen Jahre für die Zweiräder<br />
aus Zschopau. Bis in<br />
die 70er Jahre hinein war MZ<br />
die führende deutsche Marke<br />
im internationalen Motorradrennsport.<br />
In den 60er<br />
Jahren wurden die Six Days,<br />
quasi die Mannschafts-Weltmeisterschaft<br />
im Motorrad-<br />
Geländesport, sechsmal von<br />
Fahrern und Maschinen aus<br />
Ostdeutschland gewonnen.<br />
Erfolge, die später auf den<br />
Tankdeckeln der heißen Öfen<br />
aus dem Erzgebirge verewigt<br />
wurden.<br />
besonders beliebt bei<br />
westdeutschen Studenten<br />
Trotzdem blieb die MZ ein<br />
„Volksmotorrad“, das sich<br />
auch bei den späteren Baureihen<br />
TS (Telegabel, Schwinge)<br />
und ETZ (Einzylinder, Telegabel,<br />
Zentralkastenrahmen)<br />
vor allem durch seine Robustheit<br />
auszeichnete. Das wusste<br />
man auch in Westdeutschland<br />
zu schätzen, wo sich die<br />
Maschinen wegen ihres günstigen<br />
Preises besonders unter<br />
Studenten großer Beliebtheit<br />
erfreut haben sollen.<br />
Insgesamt wurden die Motorräder<br />
in rund 100 Länder<br />
exportiert. Auch nach der<br />
Wende wurden die Maschinen<br />
von MZ noch für ihr<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
gelobt, gerettet hat es sie allerdings<br />
nicht. Es wurde noch<br />
viel ausprobiert, vor ein paar<br />
Jahren kam dann allerdings<br />
das Aus für das traditionsreiche<br />
Unternehmen.<br />
Wenn von klassischen<br />
DDR-Motorrädern die Rede<br />
ist, darf ein Name natürlich<br />
nicht fehlen –Awo. Die wurde<br />
allerdings im thüringischen<br />
Suhl gebaut. Der Name<br />
ist die Abkürzung der sowjetischen<br />
Aktiengesellschaft<br />
„Awtowelo“, die nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg aus mehreren<br />
Fahrzeug- und Waffenherstellern<br />
im Osten Deutschlands<br />
gebildet wurde. 1948<br />
gab es zunächst den Auftrag<br />
zur Entwicklung eines Einzylinder-Viertakt-Motorrades,<br />
das etwa 100 Kilometer pro<br />
Stunde schnell sein und dabei<br />
nur drei Liter verbrauchen<br />
sollte. Und schon 1950 lief<br />
die Serienproduktion an. Zunächst<br />
als Awo 425 T, später<br />
als sportlichere Version 425 S.<br />
Insgesamt wurden in Suhl bis<br />
Anfang der 60er Jahre über<br />
200 000 Viertakt-Motorräder<br />
gebaut –bis auch die Awodas<br />
Schicksal der BK ereilte. Ein<br />
großes Motorrad sollte für so<br />
ein kleines Land wie die DDR<br />
reichen. Und das sollte eine<br />
MZ sein.<br />
Das Unternehmen in Suhl,<br />
das inzwischen zum VEB<br />
Fahrzeug- und Gerätewerk<br />
„Simson“ Suhl geworden war,<br />
sollte sich künftig ausschließlich<br />
auf die Produktion von<br />
Kleinkrafträdern konzentrieren.<br />
Wozu aber die nicht weniger<br />
legendären Zweiräder<br />
wie Star, Sperber, Schwalbe<br />
und nicht zuletzt S50und S<br />
51 gehören sollten. Die Awo<br />
genoss schon zu DDR-Zeiten<br />
Kultstatus, vor allem wohl,<br />
weil es kaum andere Vier-<br />
Takt-Motorräder gab. Nicht<br />
wenige Exemplare werden<br />
bis heute liebevoll gepflegt.<br />
Und schließlich gab es in<br />
der DDR auch noch einen<br />
dritten großen Produzenten<br />
von Motorrädern, die Industriewerke<br />
Ludwigsfelde.<br />
Dort hatte man sich allerdings<br />
eher auf Motorroller<br />
spezialisiert, die ab 1955 vom<br />
Band liefen. Denn nachdem<br />
die Roller bereits in Westdeutschland<br />
einen Boom erlebten,<br />
sollte es so was auch<br />
in der DDR geben. Doch<br />
schon Mitte der 60er war der<br />
Ansturm vorbei und die Produktion<br />
wurde auf Lastkraftwagen<br />
umgestellt.<br />
Kontaktzum Autor<br />
m.diekhoff@nordkurier.de<br />
anzeige<br />
FrühlingsAktion:<br />
Auch im OnlineShop:<br />
www.anhänger-blohm.de<br />
Kippi 200 750 kg<br />
mit kippbarer Ladefläche<br />
K asten innen: 203x116x35 cm<br />
Ges. Länge: 309x157 cm<br />
Höhe Ladekante: 34 cm<br />
Bordwände:<br />
z. Ges. Gewicht:<br />
Stahl<br />
750 kg<br />
Nutzlast: 630 kg<br />
Bereifung: 13Zoll<br />
Bremse:<br />
nein<br />
Aktionspreis<br />
519 €<br />
Kippi 200 750kg mit Laubgitter<br />
Aktionspreis<br />
749 €<br />
1205S750 kg<br />
mit Hochplaneund Stützrad<br />
Aktionspreis<br />
799 €<br />
Blohm GbR<br />
17235 Neustrelitz<br />
Kranichstr. 21<br />
Tel. 03981-445658<br />
Ein paar Pferdestärken Freiheit<br />
Natürlich kann man heute sagen,<br />
dass eine Jugend auf dem<br />
Dorf zu DDR-Zeiten die pure<br />
Idylle war. War sie ja auch, es<br />
gab da ja auch nichts anderes<br />
als Idylle und LPG. Und viel<br />
Zeit, die gern mit warten verbracht<br />
wurde. Zunächst auf<br />
die Jugendweihe, in der Hoffnung,<br />
dass sie genug Geld abwirft,<br />
um davon ein Moped<br />
zu kaufen. Und dann auf den<br />
15. Geburtstag, damit das Moped<br />
auch offiziell und nicht<br />
mehr nur schwarz gefahren<br />
werden durfte. Und das war<br />
dann der Beginn der großen<br />
Freiheit. Endlich nicht mehr<br />
auf das Fahrrad und den Bus<br />
angewiesen sein, der ohnehin<br />
immer nur an Orte fuhr, die<br />
Glosse von Matthias diekhoff<br />
man nicht mehr sehen konnte.<br />
Die Kreisstadt zum Beispiel.<br />
Endlich aufbrechen zu<br />
anderen Orten, wo die Musik<br />
besser und die Mädchen kesser<br />
waren.<br />
Und das alles nur bekleidet<br />
mit einem T-Shirt, Jesuslatschen<br />
und einer Nietenhose,<br />
die gerade genug Platz<br />
bot, um fünf Mark und eine<br />
Schachtel Karo unterzubringen.<br />
Die Helmpflicht gab es<br />
nochnicht und wer einen Nierengurt<br />
trug, der hat sich nach<br />
dem Baden vermutlich auch<br />
eine trockene Badehose angezogen.<br />
Ging gar nicht. Das<br />
war natürlich alles total leichtsinnig.<br />
Nur hat das damals<br />
niemanden interessiert. Da<br />
wurde doch eher dem Klingeln<br />
der Kolbenringe gelauscht, als<br />
den Klagen der besorgten Mutter.Dagalt<br />
es auch noch nicht<br />
als verwerflich, mit einem<br />
Schlauch Benzin aus einem<br />
anderen Tank zu zapfen. Das<br />
war angewandte Physik und<br />
der Sprit einfach notwendig,<br />
um die paar Pferdestärken<br />
Freiheit zum Rennen zu bringen.<br />
Am besten abgeschmeckt<br />
mit ein paar Tropfen Rhizinusöl.<br />
Auch wenn schon damals<br />
nicht ganz klar war,wozu das<br />
überhaupt gut sein sollte.<br />
Ohnehin wurde früher<br />
nicht so viel nachgedacht. Das<br />
war auch gar nicht nötig. War<br />
ja alles ganz schön so, so wie<br />
es war.<br />
Museen für<br />
Zweirad-Liebhaber<br />
ddr-Museum<br />
dargen (Usedom)<br />
bietet alles, was zu<br />
DDR-Zeiten auf Rädern<br />
unterwegs war, zudem<br />
eine der umfangreichsten<br />
DDR-ausstellungen<br />
Deutschlands. Tipp:<br />
ostalgietreffen, 24.Juni<br />
museumdargen.de<br />
Museum für Technik<br />
und Verkehr (Stettin)<br />
zeigt Fahrzeuge mit<br />
den Spitznamen<br />
Hühnerfänger, Socke,<br />
Prinzessin, Großmütterchen,<br />
sowie von<br />
Stoewer, alba, Junak.<br />
de.muzeumtechniki.eu
–Anzeige –<br />
ATTRAKTIVE GEBRAUCHTWAGEN<br />
FÜR DEN PERFEKTEN STARTINDEN FRÜHLING<br />
Peugeot 3081.6 Allure<br />
Nissan Juke1.6 Acenta<br />
Opel Adam 1.2Slam<br />
Opel Corsa 1.4Active<br />
20.980,- €<br />
EZ 05/2015, 6.885 km, 85 kW<br />
(116 PS), Diesel, Klimaautom.,<br />
elektr. FH, Tempomat, Regensensor,<br />
Einparkh. u.v.m.<br />
9.790,- €<br />
EZ 10/2011, 86 kW (117 PS),<br />
86.508 km, schwarz-metallic,<br />
elektr. FH, Klimaautom., Bluetooth,<br />
ABS, ESP u.v.m.<br />
9.925,- €<br />
EZ 07/2013, 51 kW (69 PS),<br />
27.741 km, gelb, Klimaautom.,<br />
elektr. FH, Sportfahrwerk, ESP,<br />
Isofix u.v.m.<br />
8.700,- €<br />
EZ 12/2013, 51.739 km, 74 kW<br />
(101 PS), metallic-silber, NSW,<br />
Klimaautom., Regensensor,<br />
Sitzhzg., Isofix u.v.m.<br />
Opel Corsa 1.4Satellite<br />
Opel Karl 1.0Edition<br />
Opel Meriva1.4 Edition<br />
Peugeot 107Active<br />
6.950,- €<br />
9.925,- €<br />
8.950,- €<br />
5.490,- €<br />
EZ 03/2011,64kW(87 PS),<br />
75.552 km, Diesel, schwarzmetallic,<br />
NSW, Klima, ESP, Isofix,<br />
Tagfahrlicht, ABS, Airbags u.v.m.<br />
Skoda Fabia 1.2Cool E.<br />
EZ 06/2015, 5.758 km, 55kW<br />
(75 PS), metallic-grün, elektr. FH,<br />
Klima, Bordc., ABS, Tagfahrlicht,<br />
ZV, Traktionsk. u.v.m.<br />
VW Polo 1.2Trendline<br />
EZ 11/2010, 91.206 km, 103<br />
kW (140 PS), silber-metallic,<br />
Klimaautom., NSW, elektr. FH,<br />
Radio MP3, Alufelgen u.v.m.<br />
BMW316 iTouring<br />
EZ 10/2012, 50 kW (68 PS),<br />
52.555 km, blau-metallic, elektr.<br />
FH, NSW, Servo, ABS, ESP, ZV,<br />
Fahrer- Beifahrerairbag u.v.m.<br />
Peugeot 5081.6 B. Line<br />
JETZT BESTELLBAR<br />
DER NEUE INSIGNIA.<br />
ZEIT FÜREIN STATEMENT.<br />
Abb. zeigtSonderausstattungen.<br />
6.930,- €<br />
EZ 11/2011, 44 kW/60 PS, 54.334<br />
km, schwarz-metallic, Klima,<br />
elektr. FH, ZV, ESP, ABS, Traktionsk.<br />
u.v.m.<br />
Ford Fiesta 1.25 Trend<br />
7.850,- €<br />
EZ 02/2010, 44kW(60 PS),<br />
52.598 km, rot, Klima, elektr. FH,<br />
Tagfahrlicht, ABS, ESP, Isofix,<br />
Fahrer-/Beifahrerairbag u.v.m.<br />
Ford S-Max Business<br />
d<br />
19.870,- €<br />
EZ 11/2013, 100 kW(136 PS),<br />
26.732 km, silber-metallic,<br />
Schaltgetriebe, Sitzh., Einparkh.,<br />
Klimaautom., Xenon u.v.m.<br />
Mazda 6Center Line<br />
23.480,- €<br />
EZ 04/2016, 13.985 km, 88 kW<br />
(120 PS), Diesel, blau-metallic,<br />
Tempomat, Navi, Klimaautom.,<br />
Head-UP-Display u.v.m.<br />
Opel Astra 1.4eco Flex<br />
Mit Innovationen der Luxusklasse setztder neue Insignia<br />
neue Maßstäbe<strong>ins</strong>einer Klasse. Und dank hochmoderner<br />
Technologien bieteterIhnen alles, wasSie voneinem<br />
perfekten Assistentenerwarten:<br />
flklassenbestes IntelliLux LED ® Matrix Licht¹<br />
flerstklassige Qualitätund Verarbeitung<br />
flinnovative Assistenzsysteme<br />
flAdaptiven 4x4 Allradantrieb¹ mit FlexRide Fahrwerk¹<br />
flintelligente Heckklappe beim Sports Tourer<br />
flüberragende Konnektivitätinklusive<br />
Opel OnStar 1, 2<br />
11.990,- €<br />
EZ 05/2015, 60 kW (82PS), 619<br />
km, schwarz-metallic, Klima,<br />
el. FH, ESP, Tagfahrlicht, Sitzh.<br />
u.v.m.<br />
Opel Astra 1.0Edition<br />
18.950,- €<br />
EZ 11/2014, Diesel, 103 kW(140<br />
PS), 77.285 km, weiß-metallic,<br />
Klimaautom., Standhzg., Sportsitze,<br />
ESP, ABS u.v.m.<br />
Opel Corsa 1.4Edition<br />
18.490,- €<br />
EZ 05/2014, 107 kW(145 PS),<br />
53.220 km, weiß-metallic, Navi,<br />
Klimaautom., elektr. FH, Sitzhzg.,<br />
Start/Stopp u.v.m.<br />
Opel Corsa 1.4Edition<br />
15.625,- €<br />
EZ 02/2015, 88kW(120 PS),<br />
13.181 km, schwarz-metallic,<br />
Sitzhzg., Klimaautom., Isofix,<br />
Start/Stop, Einparkh. u.v.m.<br />
Opel Zafira Tourer<br />
Jetztbestellbar!<br />
UNSER LEASINGANGEBOT<br />
für den OpelInsignia Grand Sport Selection, 1.5 Direct<br />
Injection Turbo, 103 kW (140 PS) Start/StopManuelles 6-<br />
Gang-Schaltgetriebe<br />
Monatsrate 269,– €<br />
incl. Klima,Radio R4.0 IntelliLink, Frontkamera, LED-Tagfahrlicht u.v.m.<br />
16.425,- €<br />
EZ 10/2015, 5.604 km, 77 kW<br />
(105 PS), silber-metallic, NSW,<br />
Klima, elektr. FH, Start/Stop,<br />
Isofix, ABS, Traktionsk. u.v.m.<br />
Peugeot 2081.2 Pure<br />
h<br />
11.980,- €<br />
EZ 09/2015, 1.285 km, 60 kW (82<br />
PS), grau-metallic, elektr. FH,<br />
Tempomat, Klima, ESP, ABS, ZV,<br />
Radio Bordc. u.v.m.<br />
Opel Astra 1.4Turbo<br />
20.925,- €<br />
EZ 09/2015, 110 KW (150 PS),<br />
11.680 km, braun-metallic, Kamera,<br />
Klimaautom., elektr. FH,<br />
Isofix, ABS, Sitzhzg. u.v.m.<br />
EZ 04/2015, 66kW(90 PS), 7.451<br />
km, grün-metallic, Klima, elektr.<br />
FH, Einparkh., Bordc., Isofix, ESP,<br />
Traktionsk. u.v.m.<br />
SEATIbiza1.2 Sun<br />
10.925,- €<br />
10.990,- €<br />
EZ 08/2015, 572 km, 51 kW (69<br />
PS), weiß-metallic, Regensensor,<br />
Sitzheizg., Klima, elektr. FH,<br />
Bordc., Radio u.v.m.<br />
Opel Astra 1.4Turbo<br />
20.925,- €<br />
EZ 10/2015, 7.200 km, 100 kW<br />
(150 PS), Klimaautom., Kamera,<br />
Sitzhzg., Regensensor, Radio CD,<br />
Isofix, NSW u.v.m.<br />
10.525,- €<br />
EZ 05/2015, 9.536 km, 66 kW (90<br />
PS), silber-metallic, elektr. FH,<br />
Klima, ESP, Isofix, Traktionskontrolle,<br />
ABS u.v.m.<br />
Skoda Fabia 1.4TSI RS<br />
10.590,- €<br />
EZ 08/2011,67.773 km, 132 kW<br />
(179 PS), schwarz-metallic, Sitzheizg.,<br />
elektr. FH, Klimaautom.,<br />
Sportsitze, Sportfahrwerk u.v.m.<br />
Opel Astra 1.6ecoFlex<br />
21.925,- €<br />
EZ 04/2016, 5.153 km, 81 kW<br />
(110 PS), Diesel, Start/Stop, Klimaautom.,<br />
Kamera, Sitzheizg.,<br />
Regensensor, Isofix u.v.m<br />
13.250,- €<br />
EZ 08/2012, 111.615 km, 121 kW<br />
(165 PS), Diesel, schwarz-metallic,<br />
Navi, Klima, Regensensor,<br />
ESP u.v.m.<br />
VW Tiguan 1.4TSI<br />
15.900,- €<br />
EZ 12/2013, 90 kW (122 PS),<br />
22.054 km, weiß, Klima, Start/<br />
Stop, Radio, Dachreling, ESP,<br />
ABS, ZV, Isofix u.v.m.<br />
Opel Insignia Sports<br />
21.500 €<br />
EZ 10/2015, 28.388 km, 125 kW<br />
(170 PS), Diesel, schwarz-metallic,<br />
RadioCDMP3, Xenon,<br />
Klimaautom., Einparkh. u.v.m.<br />
Leasingangebot: einmalige Leasingsonderzahlung: 0,– €, Überführungskosten:<br />
690,00 €, voraussichtlicher Gesamtbetrag*: 12.912,– €, Laufzeit: 48 Monate,mtl.<br />
Leasingrate: 269,– €, Gesamtkreditbetrag: 25.940,– €, effektiver Jahresz<strong>ins</strong>:1,99 %,<br />
Sollz<strong>ins</strong>satzp.a., gebunden für die gesamte Laufzeit: 1,99 %, Laufleistung (km/<br />
Jahr): 10.000.<br />
*Summe ausLeasingsonderzahlungund monatlichen Leasingraten sowie gesonderter<br />
Abrechnung vonMehr- undMinderkilometern nach Vertragsende(Freigrenze<br />
2.500 km).Händler-Überführungskosten in Höhe von690,00€sindnichtenthalten<br />
und müssenandie Autohaus LindenbergGmbH separat entrichtetwerden.<br />
Ein Angebotder Opel Leasing GmbH, Mainzer Straße 190,65428Rüsselsheim, für die<br />
die AutohausLindenbergGmbH alsungebundener Vermittler tätig ist.Nach<br />
Vertragsabschlusssteht Ihnen ein gesetzliches Widerrufsrechtzu. AllePreisangaben<br />
verstehen sich inkl. MwSt.<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 7,5; außerorts:<br />
4,9; kombiniert: 5,9; CO 2<br />
-Emission, kombiniert: 133 g/km<br />
(gemäßVO(EG)Nr. 715/2007). Effizienzklasse B<br />
¹Optional.<br />
2<br />
Die Nutzungder OnStarServices erfordert eineAktivierung, einen Vertrag mit der<br />
OnStarEurope Ltd. undist abhängigvon Netzabdeckung und Verfügbarkeit.Der<br />
WLANHotspoterfordert einen Vertragmit demmit OnStar kooperierenden Netzbetreiber.ImAnschluss<br />
an die jeweiligen Testphasenwerden die OnStar Services<br />
kostenpflichtig.<br />
Autohaus<br />
LindenbergGmbH<br />
NeustrelitzerStr.124<br />
Neubrandenburg<br />
Tel.:0395/367000<br />
Alle Angaben vorbehaltlich Irrtümern. Zwischenverkauf möglich.<br />
Autohaus Lindenberg GmbH<br />
Neustrelitzer Straße 124<br />
170333 Neubrandenburg<br />
Tel. 0395 367 000<br />
Unsere Zweigbetriebe:<br />
Automobile Dust, Anklamer Straße 32,<br />
17489 Greifswald, Tel.: 03834 /8937-0<br />
Autohaus Tollensetal GmbH, Gewerbehof 4,<br />
17087 Altentreptow, Tel.: 03961 /2585-0<br />
Autohaus Anklamer Tor, Anklamer Str. 4,<br />
17098 Friedland, Tel.: 039601 /21403<br />
Autohaus Templin, Lychener Straße 16,<br />
17268 Templin, Tel.: 03987 /200820
SEITE 12 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Foto: privat<br />
<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Blaue<br />
Mit dem Bulli <strong>ins</strong> abenteuer<br />
Den abend am Lagerfeuer genießen, mitten inder Natur übernachten, von der aufgehenden<br />
Sonne geweckt werden –das klingt nach Freiheit. ineinem Wohnmobil haben Urlauber alles<br />
dabei, was sie brauchen. Kati und ihr Freund Kai schwören deswegen auf ihren vW-Bus.<br />
VonMarie Krüger<br />
Kiel. Wenn sie mal früher Feierabend<br />
machen können, setzen<br />
sich Kati und ihr Freund<br />
Kai einfach in ihren VW-Bulli<br />
und fahren an die Ostsee. Sie<br />
genießen den Sonnenuntergang<br />
über dem Wasser und<br />
übernachten in ihrem rollenden<br />
Zuhause. Morgens fahren<br />
sie wieder in die Stadt und gehen<br />
wie gewohnt zur Arbeit.<br />
„Das ist dann immer wie ein<br />
Mini-Urlaub“, schwärmt die<br />
29-Jährige aus Kiel. Dank<br />
ihres T3-Campers ist eine<br />
kleine Auszeit vom Alltag jederzeit<br />
möglich.<br />
Ihren Bus, Baujahr 1985,<br />
nennt Kati liebevoll „Cream“.<br />
„Wenn man mit so einem alten<br />
Auto um die Eckekommt, zaubert<br />
man jedem erst mal ein<br />
Lächeln auf die Lippen.“ Seit<br />
2015 fährt sie den Camper.Zuvor<br />
hatten Kati und Kai einen<br />
alten Ford Transit. „Der ist<br />
aber irgendwann seinen Rost-<br />
Tod gestorben“, erinnert sich<br />
Kati. Ihr Freund hatte zu der<br />
Zeit eine kleine Bulli-Vermietung<br />
in Kiel mit zwei Bussen.<br />
Der Plan war, die alten VWs<br />
gegen neuere Modelle auszutauschen.<br />
„Einen haben wir<br />
dann einfach behalten“, sagt<br />
Kati. Der Camper war trotz seines<br />
Alters in einem sehr guten<br />
Zustand. „Er hatte nur 80 000<br />
Kilometer runter, als Kai ihn<br />
gekauft hat, weil er lange Zeit<br />
in einer Scheune stand.“<br />
Und dann liegt der Fokus<br />
wieder auf dem Weg<br />
Originallack und Westfalia-<br />
Ausbau ohne einen Kratzer<br />
waren weitere Argumente,<br />
den Oldtimer zu behalten.<br />
„Den geben wir jetzt sicher<br />
auch nicht mehr ab“, sagt<br />
Kati. Jedes Frühjahr, wenn<br />
das Paar den Bulli aus seinem<br />
Winterlager holt und<br />
sich hine<strong>ins</strong>etzt, sei es wie<br />
eine Entschleunigung für sie.<br />
„Das ist total das Mode-Wort<br />
geworden, trifft es aber wirklich“,<br />
sagt die Kielerin. „Ich<br />
setze mich rein und weiß,<br />
dass ich nur 90 fahren und<br />
niemanden überholen kann.“<br />
Es ist ihr in diesen Momenten<br />
egal, wann sie an ihrem Ziel<br />
ankommt. Anders als sonst<br />
liegt ihr Fokus dann mehr<br />
auf dem Wegals auf dem Ziel.<br />
Mit Campingurlaub ist Kati<br />
groß geworden. „Bis ich zehn<br />
Jahre als war,habe ich gefühlt<br />
jeden Sommer auf Fehmarn<br />
verbracht.“ Ihre Großeltern<br />
und auch ihre Eltern hatten<br />
einen Wohnwagen. „Ich kann<br />
mich auch erinnern, dass wir<br />
mal in Kroatien und in Frankreich<br />
waren.“ Meist aber<br />
haben sie die Ferien an der<br />
Ostsee verbracht. Das nahe<br />
gelegene Meer ist auch heute<br />
ein beliebtes Ziel des Paares.<br />
Für einen Kurzurlaub oder ein<br />
Wochenende bietet es sich an<br />
–von Kiel aus fahren sie nur<br />
30 Kilometer und sind da.<br />
Vergangenes Jahr haben<br />
die Bulli-Freunde ihren Sommerurlaub<br />
ebenfalls an der<br />
Ostsee verbracht, allerdings<br />
weiter östlich. Mit der Fähre<br />
ist das Paar mit „Cream“ von<br />
Kiel entspannt nach Klaipeda<br />
geschippert und von dort<br />
aus die Küste hoch gefahren:<br />
durch Litauen, Lettland bis<br />
nach Estland.<br />
Der T3-Transporter ist<br />
wie ein zweites Zuhause<br />
Entlang ihrer Route haben<br />
sie auf vielen kleinen<br />
Plätzen Rast gemacht, die<br />
sehr einfach gehalten, aber<br />
traumhaft schön und trotzdem<br />
nicht überlaufen waren.<br />
„Man stellt sich bei Reisen<br />
mit dem VW-Bus immer vor,<br />
dass man e<strong>ins</strong>am irgendwo<br />
am Meer steht –imBaltikum<br />
findet man solche Plätze.“ In<br />
Lettland standen sie auf Wiesen<br />
direkt an der Steilküste.<br />
„Hätten wir solche Plätze in<br />
Kiel, würden dort noch 100<br />
andere Camper stehen“, ist<br />
Kati sicher.<br />
Das Auto isteine<br />
vorübergehende<br />
Erscheinung. Ich glaube<br />
an das Pferd.<br />
Wilhelm II.,<br />
Deutscher Kaiser (*1859,†1941)<br />
In Estland waren die beiden<br />
besonders angetan von der<br />
Insel Saaremaa. „Dort sind wir<br />
eher spontan hin, sind dann<br />
aber auf der Insel hängen geblieben,<br />
weil es so schön war.“<br />
Diese Freiheit ist für Kati das<br />
Tolle am Campingurlaub. Jederzeit<br />
kann das Paar spontan<br />
seine Route ändern, kann eher<br />
abreisen oder länger an einem<br />
Ort bleiben. „Es ist auch ein<br />
gutes Gefühl, sein Bett und<br />
seine vier Wände dabei zu<br />
haben.“ Kati und Kai haben<br />
sich ihren Bus so perfekt eingerichtet,<br />
dass sie alles haben,<br />
was sie brauchen: eine Sitzbank,<br />
die zur Liegefläche umfunktioniert<br />
wird, eingebaute<br />
Schränke, eine Küche mit Spüle,<br />
zwei Kochfeldern und Kühlschrank.<br />
„Ich habe außerdem<br />
immer eine kleine Toilette dabei“,<br />
verrät Kati. „Das macht<br />
uns noch unabhängiger.“ Bei<br />
ihrer Tour durchs Baltikum<br />
haben sie erst nach zehn Tagen<br />
einen voll ausgestatteten<br />
Campingplatz angefahren.<br />
Auf kleinere Reparaturen<br />
stets vorbereitet<br />
Das Einzige, was im Vergleich<br />
zu einem richtigen Wohnmobil<br />
fehlt, ist eine Dusche.<br />
Aber auch darauf sind die beiden<br />
Van-Fahrer eingestellt:<br />
Sie haben eine Solardusche<br />
dabei oder waschen sich mit<br />
speziellem Naturshampoo im<br />
Meer. „Mir persönlich liegt<br />
es sehr am Herzen, darauf<br />
zu achten, wie wir mit der<br />
Natur umgehen“, sagt Kati.<br />
Sie liebt es in der „Wildnis“<br />
zu campen. Ihr würde es aber<br />
nicht im Traum einfallen<br />
dort etwas zu zerstören oder<br />
ihren Müll zuhinterlassen.<br />
Für sie gehört ein bewusster<br />
Umgang mit der Natur zum<br />
Bulli-Lebensstil dazu.<br />
Hat „Cream“ sie denn<br />
schon einmal im Stich gelassen?<br />
„Gerade in unserem<br />
Baltikum-Urlaub hatten wir<br />
zwei Pannen: Zehn Kilometer<br />
hinter Klaipeda hatten wir<br />
einen Reifenplatzer und auf<br />
Saaremaa ging der Motor immer<br />
aus“, denkt Kati zurück.<br />
Dank tatkräftiger estnischer<br />
Mechaniker konnten sie aber<br />
beide Male nach kurzer Zeit<br />
weiterfahren. „Auf bestimmte<br />
Sachen ist man mit der<br />
Zeit auch einfach vorbereitet.“<br />
Einen neuen Keilriemen<br />
haben sie immer im Kofferraum,<br />
Motorenöl füllen sie<br />
regelmäßig nach, Werkzeug<br />
und Handschuhe liegen immer<br />
griffbereit. Kati nimmt<br />
es mit Humor: „Das macht es<br />
spannend.“<br />
Kati schreibtseit mehreren Jahren<br />
im Netz über ihr Camper-Leben und<br />
gibtdortErfahrungen, Ideen und<br />
Tippsfür tolle Stellplätze weiter.<br />
cruisingcampersblog.de
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 13<br />
Reise-Freiheit<br />
Raus in die Natur und einfach dort schlafen: Das geht natürlich auch ohne Bulli. Ob Zelt im<br />
Kofferraum, Zelt auf dem Autodach, Pick-up oder Wohnmobil in der Luxusvariante –Alternativen<br />
zum Transporter sind sowohl für den kleinen als auch den großen Geldbeutel zu haben.<br />
VonMarie Krüger<br />
Zelt<br />
Die kostengünstigste Variante<br />
für den kurzen Trip<br />
<strong>ins</strong> Freie: Das Zelt in den<br />
Rucksack und los geht es!<br />
Campen im Zelt ist sicher<br />
die einfachste und billigste<br />
Möglichkeit. Zelte gibt es in<br />
vielen verschiedenen Preisklassen<br />
und die Gebühren<br />
auf den Campingplätzen<br />
halten sich in Grenzen.<br />
Ob zu zweit im Iglu-Zelt<br />
oder in einer entsprechenden<br />
Behausung mit der<br />
ganzen Familie –dank ausgeklügelter<br />
Techniken und<br />
neuartiger Materialien sind<br />
Zelte heute leichter und<br />
handlicher verpackt denn je.<br />
Sie passen in jedes Auto, jedes<br />
Kanu und jeden Wanderrucksack.<br />
Mit etwas Übung<br />
schaffen es Camper auch,<br />
dass das Stoffhäuschen flott<br />
steht und alle Heringe mit<br />
Leinen in die Erde gebracht<br />
sind. Für Autos mit Dachgepäckträger<br />
gibt es auch<br />
Zelte, die auf dem Autodach<br />
aufgebaut werden. Eine angestellte<br />
Leiter führt dann in<br />
die Schlafkabine.<br />
Portable Gas-Kocher,<br />
Klapptisch und -stühle sowie<br />
anderes nützliches Camping-<br />
Zubehör machen ein Leben<br />
mit wenig Entbehrungen in<br />
der freien Natur möglich.<br />
Wersich im Campingurlaub<br />
nicht mit Rückenschmerzen<br />
quälen will, muss allerdings<br />
an eine geeignete Matratze<br />
oder ein kleines Feldbett<br />
denken.<br />
Wohnmobil<br />
Mehr Komfort geht fast<br />
nicht: Toilette, Dusche, Küche<br />
mit Herd, Kühlschrank<br />
und Mikrowelle, ein Wohnbereich<br />
mit Fernseher und<br />
ein geräumiges, weiches<br />
Bett oder auch mehrere<br />
Schlafplätze –bei Wohnmobilen<br />
sind der Ausstattung<br />
fast keineGrenzen gesetzt.<br />
Auf den Campingplätzen<br />
sind Mobile zu sehen,<br />
die von der Größe einem<br />
Reisebus gleichen.<br />
Egal ob klein und schnuckelig<br />
oder pompöses Luxusmodell,<br />
das nahezu<br />
eine kleine Wohnung enthält<br />
–die Grenzen werden<br />
hier eigentlich nur durch<br />
das eigene Budget gesetzt.<br />
Fast: Denn wer sich für<br />
solch eine Luxusvariante<br />
entscheidet, sollte dringend<br />
zuvor im Führerschein<br />
prüfen, ob er das<br />
Fahrzeug überhaupt lenken<br />
darf. Denn mit der<br />
Führerschein-Klasse Bsind<br />
lediglich Fahrzeuge bis<br />
3,5 Tonnen zulässig.<br />
Anhänger dürfen bis zu<br />
750 Kilogramm wiegen,<br />
schwerere Wohnwagen<br />
sind nur erlaubt, wenn das<br />
Gesamtgewicht 3,5 Tonnen<br />
nicht übersteigt. Wohnanhänger<br />
sind nämlich eine<br />
beliebte Alternative. Der<br />
große Vorteil bei ihnen ist,<br />
dass das rollende Zuhause<br />
auf dem Campingplatzstehen<br />
bleiben kann, während<br />
die Camper von dort aus<br />
mit dem Auto Tagesausflüge<br />
machen.<br />
Zeltanhänger<br />
Für die, die gerne das Gefühl<br />
von Abenteuer und<br />
Übernachten im Zelt haben<br />
möchten, trotzdem aber<br />
auf ein gewisses Maß an<br />
Komfort nicht verzichten<br />
wollen, gibt es zahlreiche<br />
gute Zwischenlösungen.<br />
Für Pick-ups, also Pkw mit<br />
offener Ladefläche, gibt es<br />
spezielle Aufbauten zum<br />
Wohnen und Übernachten<br />
–als Autodachzelt in allen<br />
erdenklichen Formen und<br />
Größen für verschiedene<br />
Automodelle sowie teilweise<br />
mit integriertem Heckzelt<br />
als zusätzlichem „Raum“.<br />
Wer ein normales Auto<br />
mit Anhängerkupplung<br />
hat, kann es mit einem Faltcaravan<br />
versuchen. Die Zeltanhänger<br />
beherbergen ein<br />
gemütliches Bett, um das<br />
herum ein geräumiges Zelt<br />
aufgebaut wird. Sie ähneln<br />
dem Klappfix aus DDR-Zeiten,<br />
der mit wenigen Handgriffen<br />
zu einem Wohnzelt<br />
ausgeklappt werden<br />
konnte.<br />
Einige Modelle des ostdeutschen<br />
Anhängers sind<br />
noch gut erhalten und auf<br />
Campingplätzen im E<strong>ins</strong>atz.<br />
Die heutigen Modelle<br />
benötigen meist nur einen<br />
Knopfdruck. Eine weitere<br />
Möglichkeit ist der sogenannte<br />
Teardrop-Anhänger.<br />
Erbietet auf kle<strong>ins</strong>tem<br />
Raum zwei Schlafplätze sowie<br />
Stauraum und taugt damit<br />
auch für längere Reisen.<br />
Übernachten inder Natur: mit einem Zelt lässt sich diese Freiheit<br />
für wenig Geld erleben.<br />
FOTO: KONSTAN-FOTOLIA.cOm<br />
Auch für kleine Autos wie den mini cooper gibt esaufklappbare<br />
Autodachzelte.<br />
FOTO: LNW<br />
Wer mit dem Wohnwagen reisen will, sollte prüfen, ob der Führerschein<br />
das auch erlaubt. FOTO: PUNTO STUDIO FOTO AG -FOTOLIA.cOm<br />
Anzeige<br />
Bei uns finden Sie garantiertIhr Traumauto.<br />
ExklusiveVorführfahrzeugevon Mercedes Brinkmann.<br />
18273Güstrow, Verbindungschaussee 8c<br />
19300 Grabow, Berliner Straße 29<br />
17033 Neubrandenburg, Neustrelitzer Straße 111<br />
19370Parchim, Neuhofer Weiche 43-44<br />
17153Stavenhagen, Werdohler Straße 4<br />
17192Waren, Siegfried-Marcus-Str.7<br />
Kostenfreie Hotline: 0800 2345-999<br />
www.AutoBrinkmann.de<br />
C200 Avantgarde<br />
115kW(184PS), LED, EZ 09/16, Benziner,<br />
5.000 km, Automatik, Comand, Collision Assist,<br />
Remote Online uvm.<br />
Fzg-Nr.149383 Aktionspreis:<br />
36.480 €<br />
B180d Urban<br />
80 kW (109 PS), ECO, EZ 09/16, Diesel, SHZ,<br />
8.000 km, Automatik, Panorama Schiebed.,<br />
Klima, Navi uvm.<br />
Fzg-Nr.149313 Aktionspreis:<br />
32.880 €<br />
A180d Style<br />
80 kW (109 PS), LED, EZ 09/16, Diesel, SHZ,<br />
11.700 km,Automatik, DynamicSelect, LED,<br />
MB Notruf, RDK uvm.<br />
Fzg-Nr.100466 Aktionspreis:<br />
24.900 €<br />
Kraftstoffverbrauch inl/100 km innerorts/außerorts/kombiniert/CO2-Emission in g/km kombiniert/Effizienzklasse: C200 Avantgarde 7,2/4,7/5,6/131;B180d Urban 4,4/3,9/4,1/107; A180 d3,9/4,2/3,7/104<br />
WerdenSie jetzt Fanvon<br />
Mercedes Brinkmann!<br />
Partner vor Ort: Brinkmann GmbH,<br />
Irrtümer/Zwischenverkauf vorbehalten.<br />
Für Druckfehler wird keine Haftung übernommen.
SEITE 14 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
CEDEZ LE<br />
PASSAGE<br />
Foto: KAmASIGNS - FotolIA.com; IlluStrAtIoN: © m.StuDIo - FotolIA.com<br />
Von Blaulichtsteuer Bis Promille-Knast<br />
Verrückte Verkehrsregeln<br />
Auf den Straßen europas und weiter entfernt gelten Gesetze, die so manchem deutschen<br />
Autofahrer fremd sind, aber streng bestraft werden. Im schlimmsten Fall droht Verkehrssündern<br />
sogar der Knast. Auf diese kuriosen Vorschriften treffen Sie jenseits der landesgrenze.<br />
VonStefanie Lanin<br />
Österreich<br />
Wer in Österreich nach<br />
einem Unfall die Polizei ruft,<br />
obwohl nur ein Blechschaden<br />
entstanden ist, muss laut<br />
ADAC die „Blaulichtsteuer“<br />
zahlen. Die Unfallmeldegebühr<br />
wird fällig, wenn die<br />
Polizei eigentlich nicht gebraucht<br />
wird und die Beteiligten<br />
einfach ihre Daten austauschen<br />
könnten. Sie beträgt<br />
36 Euro. Muss die Unfallstelle<br />
gesichert werden oder gibt<br />
es Verletzte, muss keine Gebühr<br />
gezahlt werden. Auch<br />
in Brandenburg sollte die<br />
„Blaulichtsteuer“ vor sechs<br />
Jahren eingeführt werden.<br />
Das Innenministerium prüfte<br />
die Einführung, entschied<br />
sich dann aber doch dagegen.<br />
Dänemark<br />
Bevor es auf große oder kleine<br />
<strong>Fahrt</strong> geht, ist in Dänemark<br />
der ausführliche Auto-<br />
Check Pflicht. Funktioniert<br />
das Licht? Die Bremsen? Die<br />
Lenkung? Und ausdrücklich<br />
gefordert: Liegt vielleicht jemand<br />
unter dem Auto und<br />
hält ein Nickerchen? Im<br />
Nachbarland sollten Fahrer<br />
also stets in die Hockegehen,<br />
bevor sie den Motor starten<br />
und einen Blick unters Auto<br />
werfen.<br />
Schweiz<br />
Werauf Schweizer Straßen<br />
rast, muss nicht nur mit großen<br />
Geldstrafen rechnen. Ab<br />
Tempo 71 in einer 30er Zone<br />
oder ab mehr als 200 Kilometern<br />
pro Stunde auf Autobahnen<br />
(hier sind grundsätzlich<br />
120 km/h) erlaubt, droht<br />
Knast. Unter dem Titel „Via<br />
sicura“ (sichere Straße) hat<br />
die Schweiz seit 2013 die Verkehrsregeln<br />
und vor allem die<br />
Strafen verschärft. Dadurch<br />
soll die Zahl der Verkehrsopfer<br />
sinken. Bei Ersttätern<br />
wird die Haftstrafe noch zur<br />
Bewährung ausgesetzt, kann<br />
in schlimmen Fällen aber<br />
auch auf vier Jahre Gefängnis<br />
angehoben werden.<br />
Großbritannien<br />
Auf der Insel gibt es genaue<br />
Anweisungen für spontane<br />
Puller-Pausen unterwegs: Es<br />
darf –anders als in Deutschland<br />
–inder Öffentlichkeit<br />
uriniert werden. Allerdings<br />
nur am Hinterrad des eigenen<br />
Autos, von der Straße<br />
abgewandt mit einer Hand<br />
am Fahrzeug.<br />
Thailand<br />
Niemals oben ohne! In Thailand<br />
darf nicht mit nacktem<br />
Oberkörper gefahren werden,<br />
weder als Mann noch als<br />
Frau. Verstöße kosten allerdings<br />
„nur“ etwa acht Euro.<br />
Frankreich<br />
Hier gelten für Fahranfänger<br />
besondere Regeln: Werseinen<br />
Führerschein noch keine drei<br />
Jahre hat, darf laut ADAC<br />
außerhalb von Ortschaften<br />
nur 80, auf Schnellstraßen<br />
100 und auf Autobahnen<br />
110 Kilometer pro Stunde<br />
fahren. Im Vergleich dazu<br />
gelten für erfahrenere Fahrer<br />
die Tempolimits 90, 110 und<br />
130 Kilometer pro Stunde.<br />
Italien<br />
Werknutscht, muss zahlen:<br />
Das gilt im kleinen Örtchen<br />
Eboli – allerdings nur für<br />
„Küsse und Zärtlichkeiten“,<br />
die innerhalb des Autos ausgetauscht<br />
werden. Zwischen<br />
50 und 500 Euro müssen Pärchen<br />
zahlen, die sich dabei<br />
erwischen lassen. Außerdem<br />
sollte in Italien Alkohol am<br />
Steuer tabu sein. Ab 1,5 Promille<br />
imBlut droht hier laut<br />
ADAC die Zwangsversteigerung<br />
des eigenen Autos.<br />
Eine deutsche Kuriosität<br />
Im Land der Freien Körperkultur<br />
dürfen Mann und Frau<br />
durchaus nackt im eigenen<br />
Wagen unterwegs sein. Denn<br />
das Auto giltals privater Raum,<br />
in dem so einige Freizügigkeiten<br />
genossen werden dürfen,<br />
die in der Öffentlichkeit nicht<br />
erwünscht sind. Aussteigen<br />
dürfenAdamund Evadanntatsächlich<br />
auch nicht,ohne sich<br />
zu bedecken–denn daskönnte<br />
öffentliches Ärgernis erregen<br />
und als solches dann natürlich<br />
auch bestraft werden.<br />
Kontaktzur Autorin<br />
s.lanin@nordkurier.de<br />
Stiefmütterlich: Kinder ohne Sitze und Gurte<br />
Kein Entkommen<br />
mancher Autofahrer<br />
vertraut darauf, dass<br />
Bußgelder, die er sich<br />
im europäischen Ausland<br />
eingefahren hat,<br />
nicht bis nach Hause<br />
verfolgt werden. ein<br />
trugschluss: Innerhalb<br />
der eu kann sogar eine<br />
Zwangsvollstreckung<br />
möglich sein, erklärt<br />
der ADAc. Immerhin:<br />
Wer imAusland gegen<br />
die Verkehrsregeln<br />
verstößt, muss zwar<br />
zahlen, bekommt aber<br />
keine Punkte. Fahrverbote<br />
gelten nur im<br />
jeweiligen land.<br />
Von Frank Wilhelm<br />
Heute ist es eine<br />
Selbstverständlichkeit, dass<br />
die Kle<strong>ins</strong>ten inaufwendigen<br />
Sitzen imPkw ihren Platz<br />
finden. Vornoch nicht allzu<br />
langer Zeit war das<br />
allerdings ganz anders.<br />
NEubraNDENburG. Die Berichte<br />
der Eltern und Großeltern<br />
zum Thema Kindertransport<br />
im Auto müssen für heutige<br />
junge Mütter und Väter abenteuerlich<br />
klingen. Kindersitze<br />
oder gar Sitzschalen waren<br />
bis weit in die 1980er Jahre<br />
hinein kaum gebräuchlich. In<br />
der Regel war für die Kleinen<br />
die Rücksitzbank vorgesehen.<br />
Oft wiesen die Sitze dort noch<br />
nicht einmal einen geeigneten<br />
Haltegurt auf. „Ich habe<br />
meine Kinder hinten mit<br />
auf den Schoß genommen“,<br />
sagt eine Frau, die aus Westdeutschland<br />
stammt und ihre<br />
kleinen Kinder in den 70er<br />
Jahren groß gezogen hat.<br />
Auch in den 80er Jahren war<br />
es selbst in der Auto-Republik<br />
BRD nicht besser um die Sicherheit<br />
für die Kle<strong>ins</strong>ten im<br />
privaten Pkw bestellt.<br />
In der Regel wurde der Kinderwagen<br />
demontiert und das<br />
Oberteil quasi als „Bettchen“<br />
auf den Rücksitz gestellt. Bei<br />
einer Vollbremsung war das<br />
Unglück so programmiert.<br />
Dabei wurde weltweit der<br />
erste Kindersitz fürs Auto<br />
bereits 1963 entwickelt und<br />
gebaut. Die bayerische Firma<br />
Storchenmühle mit Sitz<br />
in Marktleugast gilt als der<br />
Pionier in Sachen Kindersitz.<br />
Der Erstling namens „Nikki“<br />
wird mittlerweile als Rarität<br />
gehandelt. Auf der Verkaufsplattform<br />
„ebay“ wurde kürzlich<br />
ein Original für sagenhafte<br />
240 Euro feilgeboten.<br />
Und wie sah es im Osten<br />
Deutschlands aus? Die Berichte<br />
vom Transport der Kinder in<br />
Trabant, Wartburg und Skoda<br />
klingen ähnlich wie aus dem<br />
Westen.<br />
Im Osten kostete er ein<br />
Zehntel des Monatsgehalts<br />
Allerdings war es natürlich für<br />
Trabi-Fahrer deutlich schwerer<br />
als für Mercedes-Chauffeure,<br />
das sperrige Oberteil<br />
des Kinderwagens durch die<br />
Beifahrertür auf den Rücksitz<br />
zu wuchten. Trotzdem: Auch<br />
in der DDR gab es bereits<br />
einen Kindersitz. Voreinigen<br />
Jahren bot ein Internet-Nutzer<br />
namens „Oevi“ seinen „Autokindersitz<br />
original DDR“ an,<br />
mit der Bezeichnung „AKS<br />
02“. Montiert im Jahr 1983<br />
–ausgerechnet im Volkseigenen<br />
Betrieb (VEB) Fahrzeugund<br />
Jagdwaffenwerk Suhl.<br />
Der Einzelhandelsverkaufspreis<br />
(EVP) betrug einheitlich<br />
127 Mark, was bei einem<br />
durchschnittlichen Bruttolohn<br />
von etwas mehr als<br />
Der allerersteKindersitz„Nikki“<br />
von1963. Foto:StorcHeNmüHle<br />
1000 Mark für einen Produktionsarbeiter<br />
nicht unerheblich<br />
war. Ein Sitz aus<br />
DDR-Fabrikation kann im<br />
Zweirad-Museum Dargen auf<br />
Usedom besichtigt werden.<br />
Trotz vieler Opfer wurde<br />
es erst 1993 sicherer<br />
Der laxe Umgang mit den<br />
Kindern im Auto forderte in<br />
Ost und West viele Opfer. Vor<br />
der Deutschen Einheit starben<br />
in der DDR pro Jahr etwa<br />
30 Kinder in Pkw, weil sie<br />
nicht ausreichend gesichert<br />
waren, berichtete das Magazin<br />
„Der Spiegel“ Anfang der 90er<br />
Jahre. Der Westen Deutschlands<br />
war deutlich besser motorisiert,<br />
sodass es auch mehr<br />
Unfälle und mehr Opfer gab.<br />
1986 starben 90 Kinder als Insassen<br />
bei Autounfällen. Vier<br />
Jahre später waren es bereits<br />
140. Und doch gab es bis 1992<br />
in Gesamtdeutschland noch<br />
nicht einmal eine in der Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO)<br />
geregelte Gurtpflicht für<br />
Kinder unter 12 Jahren.<br />
Den Durchbruch in Sachen<br />
Kinder-SicherheitimAuto gab<br />
es erst imJahr 1993. Seitdem<br />
ist im Paragraf 12 der StVOvorgeschrieben:<br />
„Kinder bis zum<br />
vollendeten 12. Lebensjahr,die<br />
kleiner als150 cm sind,dürfen<br />
in Kraftfahrzeugenauf Sitzen,<br />
für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben<br />
sind, nur mitgenommen<br />
werden, wenn Rückhalteeinrichtungenfür<br />
Kinder<br />
benutztwerden.“Mittlerweile<br />
ist der Kindersitz für Eltern<br />
eher eine Frage der Sicherheitswünsche<br />
und des Geldes.<br />
Zwischen 30 und 450 Euro ist<br />
alles machbar.<br />
Kontaktzum Autor<br />
f.wilhelm@nordkurier.de
AUTOMEILE PRENZLAU<br />
AM 29.04.2017 AB 10:00 UHR<br />
Kommen Sie vorbei und lassen sich beraten oder<br />
vereinbaren Sie einen Termin zur Probefahrt.<br />
PROFITIEREN SIE VON RABATT-AKTIONEN<br />
FÜR DIE TOP-MODELLE DER SAISON!<br />
FAMILYDAYSBEIKÖNIG<br />
RENAULTMODELLEOHNEANZAHLUNG:<br />
1.000€ÜBERDATFÜRIHRENBISZU8JAHREALTENGEBRAUCHTEN!**<br />
Renault KADJAR<br />
119€ *<br />
monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />
13.999 € Hauspreis<br />
+799 € Bereitstellungskosten<br />
14.798 €Barpreis<br />
Renault KADJAR Life Energy TCe 130 · Klimaanlage ·Radio CD MP3 mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Plug &Music ·ISOFIX Kindersitzvorrüstung ·LED-Tagfahrlicht ·Außenspiegel elektrisch e<strong>ins</strong>tell- und beheizbar<br />
Renault Twingo LIFE SCE 70 5-TÜRER<br />
50€ *<br />
119€<br />
1)<br />
Vollkasko-Versicherung<br />
für nur 29,60 €monatlich<br />
monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />
LED-Tagfahrlicht · Geschwindigkeitsbegrenzer · Servolenkung<br />
· Zentralverriegelung · LED-Tagfahrlicht · Geschwindigkeitsbegrenzer<br />
·Rücksitzlehne ¹/¹ umklappbar ·Bordcomputer<br />
Renault MÉGANEKOMBI LIFE ENERGYTCE 100<br />
119€ * 12.790 € Hauspreis<br />
+799 € Bereitstellungskosten<br />
13.589 €Barpreis<br />
monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />
Klimaanlage · Radio mit 4,2-Zoll-Display, USB und Bluetooth<br />
· LED-Tagfahrlicht vorne · Chromzierleisten an den unteren<br />
Seitenscheiben · 3D LED-Heckleuchten · 15-Zoll-Stahlräder „Lagoon“<br />
Renault CAPTUR LIFE ENERGYTCE 90<br />
*<br />
monatliche Leasingrateohne Anzahlung<br />
Klimaanlage ·Radio 4x15W CD/Mp3 ·ECO Mode und Schaltpunktanzeige<br />
· Bordcomputer · doppelter Gepäckraumboden · Reifendruck-<br />
Kontrollsystem · Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung<br />
Gesamtverbrauch(l/100km):innerorts6,9-6,0;außerorts5,0-4,2;kombiniert5,7-5,0;CO 2 -Emissionen(g/km):kombiniert127-112(WertenachVO(EG)715/2007).<br />
Prenzlau, Schwedter Straße 82 03984-85840<br />
Autohaus GotthardKönig GmbH<br />
(Sitz: 10829 Berlin-Schöneberg, Kolonnenstraße 31 030-7895670)<br />
<strong>ins</strong>gesamt 28x in Deutschland<br />
Unser ServicePartner:<br />
Koppermann AutomobileGmbH -Pasewalk,<br />
TorgelowerStraße 24 03973-203013<br />
renault-koenig.de<br />
*zzgl. 799 €für Bereitstellungskosten ·monatliche Leasingrate: Kadjar 119 €|Twingo 50 €|Mégane Kombi 119 €|Captur 119 € · Anzahlung: 0€·Laufzeit: 60 Monate, 10 Tkm/Jahr ·ein Angebot der König Leasing GmbH (12557 Berlin, Wendenschloßstraße 184) ·**1.000 €<br />
über DAT für Ihr Altfahrzeug (bis zu8Jahre alt, fahrtüchtig lt. StVO) bei Inzahlungnahme · 1) Vollkasko-Versicherung für nur 29,60 €mtl., Aktionsbedingungen: nur gültig für Privatkunden, nur bei Finanzierung oder Leasing über die Renault Bank und nur für einen Zeitraum<br />
von 2Jahren ·Versicherungsumfang: Kfz-Haftpflicht, VK(500 €SB) -inklusive TK (150 €SB) ·die Aktion gilt für Fahrer ab einem Alter von 24Jahren in Kooperation mit der Direct Line Versicherung AG (Rhe<strong>ins</strong>tr. 7A, 14513 Teltow) ·Abbildungen zeigen Sonderausstattungen.
SEITE 16 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Volle Punktzahl<br />
Müssen Sie zum Idiotentest?<br />
Im Volksmund hat die medizinisch-psychologische Untersuchung einen<br />
griffigen Namen. Viele Gerüchte ranken sich darum. Der Psychologe Ralf Buchstaller erklärt<br />
Marie Krüger im Interview, auf was Sie bei dieser Prüfung gefasst sein müssen.<br />
Wozu dient dieMedizinischpsychologische<br />
Untersuchung<br />
(MPU)?<br />
Drei Hauptgruppen werden<br />
untersucht: Personen, die<br />
mit Alkohol oder Drogen<br />
im Straßenverkehr aufgefallen<br />
sind oder Personen,<br />
die mehr als die erlaubte<br />
Anzahl von acht Punkten<br />
im Fahreignungsregister<br />
in Flensburg haben. Ihnen<br />
wurde der Führerschein<br />
entzogen, nach Ablauf der<br />
Sperrfrist können sie aber<br />
einen Antrag auf Wiedererteilungder<br />
Fahrerlaubnis<br />
stellen.<br />
Die Führersche<strong>ins</strong>telle beauftragt<br />
uns dann im Rahmen<br />
der MPU zu beurteilen,<br />
ob es Bedenken über die Eignung<br />
gibt. Wenn jemand zum<br />
Beispiel ein Alkoholproblem<br />
hat, muss geprüft werden, ob<br />
er das in den Griff bekommen<br />
hat. Denn niemand wird allein<br />
dadurch „geheilt“, dass<br />
ihm der Führerschein entzogen<br />
wird –ganz im Gegenteil,<br />
es kann auch dazu führen,<br />
dass derjenige dann erst recht<br />
trinkt.<br />
Dr. Ralf Buchstaller arbeitet<br />
mit Menschen, die die MPU-<br />
Untersuchung machen müssen.<br />
Foto: tÜV NoRD<br />
Wiebeurteilen Sie, ob ein<br />
Trunkenheitsfahrer wieder<br />
ansSteuergelassenwerden<br />
kann?<br />
Folgende Frage stellt sich<br />
an den Psychologen im<br />
Rahmen der MPU: Hat sich<br />
derjenige Gedanken über<br />
seinen Alkoholkonsum gemacht<br />
und sein Verhalten<br />
geändert?<br />
Ein Beispiel: Der typische<br />
Mann (1,80 Meter groß, 80 Kilogramm<br />
schwer), der nach<br />
einer Feier am Abend mit<br />
1,6 Promille aufgefallen ist,<br />
muss in dieser Zeit etwa<br />
20 Schnäpse getrunken haben.<br />
Das hat nichts mehr mit<br />
normalem Trinkverhalten zu<br />
tun, sondern ist Alkoholmissbrauch.<br />
Solche Promillezahlen<br />
werden in der Regel nur<br />
von Leuten erreicht, die Alkohol<br />
gewöhntsind. Ein normaler<br />
Mann ist nicht in der Lage<br />
20 Gläser Schnaps an einem<br />
Abend zu vertragen und dann<br />
noch Auto zu fahren.<br />
Es geht bei der MPU<br />
weniger darum, dass derjenige<br />
erklärt, warum er<br />
an diesem Tag betrunken<br />
Auto gefahren ist. Man<br />
kann zukünftige <strong>Fahrt</strong>en<br />
unter Alkoholeinfluss nur<br />
dann ausschließen, wenn<br />
derjenige diesen Grad der<br />
Alkoholisierung nicht<br />
mehr erreicht, bei dem<br />
ihm alles egal ist und er<br />
nicht mehr über die Folgen<br />
nachdenkt.<br />
Welche FragenstellenSie?<br />
Sind auch Fangfragen<br />
dabei?<br />
Der Untersuchte muss sich<br />
über Folgendes Gedanken<br />
machen:Seit wannhat er so<br />
viel getrunken und warum?<br />
In welchen Kontexten hat<br />
er besonders viel getrunken,<br />
was sind die Auslöser?<br />
Er muss sich natürlich erst<br />
mal bewusst werden, dass<br />
sein Alkoholkonsum über<br />
dem lag, was normal ist.<br />
Es reicht nicht zu sagen:<br />
Wenn ich das nächste Mal<br />
20 Schnäpse getrunken<br />
habe, lasse ich das Auto<br />
stehen. Wenn man so viel<br />
getrunken hat, ist man ein<br />
anderer Mensch und kann<br />
nicht mehr vernünftig<br />
denken.<br />
Der Betroffene muss in der<br />
MPU darlegen, dass er seinen<br />
Alkoholkonsum dauerhaft<br />
geändert hat. Die Psychologen<br />
sind dabei behilflich,<br />
das entsprechende Gutachten<br />
für die Führersche<strong>ins</strong>telle zu<br />
erstellen. Wir unterstützen<br />
denjenigen, versuchen die<br />
Situation zu verstehen. Viele<br />
stehen uns aufgrund von Gerüchten<br />
erst mal reserviert<br />
gegenüber.<br />
Ich kann nur betonen, dass<br />
wirkeine Fangfragen stellen.<br />
Wir wollen erfahren, ob sich<br />
derjenige mit dem Alkoholkonsum<br />
auseinandergesetzt<br />
und Maßnahmen eingeleitet<br />
hat.<br />
Wovonist denn absolut<br />
abzuraten beieinerMPU?<br />
Schlimm für die Gutachter<br />
ist es, wenn der Betroffene<br />
abblockt und sagt: Ich hatte<br />
zwar zwei Promille, aber<br />
mehr als vier Bier habe<br />
ich andem Tag nicht getrunken.<br />
Das kann einfach<br />
nicht sein.<br />
Wie hoch meine Promillezahl<br />
ist, hat ja nur etwas<br />
damit zu tun, wie viel Alkohol<br />
in das „Gefäß“ Körper<br />
hineingefüllt wurde.<br />
Negative Gutachten kommen<br />
meistens zustande,<br />
wenn die Untersuchten völlig<br />
unrealistische Angaben<br />
zu ihrem Alkoholkonsum<br />
am Tag der Trunkenheitsfahrt<br />
machen.<br />
Sieuntersuchenjaaber<br />
nichtnur diejenigen, die<br />
aufgrundvon Alkoholeinfluss<br />
im Straßenverkehr<br />
auffällig geworden sind.<br />
Seit Jahrzehnten sind Alkoholsünder<br />
die Hauptuntersuchungsgruppe.<br />
Danach<br />
folgen mittlerweile die drogenauffälligen<br />
Kraftfahrer,<br />
darunter sehr viele Cannabis-Konsumenten.<br />
Dann<br />
kommen die Kraftfahrer,<br />
die durch mehr als acht<br />
Punkte inFlensburg auffällig<br />
geworden sind.<br />
Der Deutsche<br />
fährtnicht wie<br />
andereMenschen.<br />
Er fährt,<br />
um Recht zu haben.<br />
Kurt Tucholsky,<br />
Schriftsteller<br />
Welche Fragenmüssenjene<br />
Fahrer erwarten,die zu viele<br />
Punkte aufihrem Konto<br />
haben?<br />
Denjenigen musszuersteinmal<br />
klar werden, dass sich<br />
dereigene Fahrstil von dem<br />
der anderen unterscheidet.<br />
Wenn er meint, dass er<br />
wie alle anderen fährt, nur<br />
mehrPech hat,ist die Wahrscheinlichkeit<br />
gering, dass<br />
er an seinem unakzeptablen<br />
Fahrverhalten etwas ändert.<br />
Ihm muss also auf jeden<br />
Fall bewusst werden, dass<br />
er sich vom Großteil der<br />
normalen Autofahrer unterscheidet.<br />
Oft wird auch das<br />
Argument vorgebracht, dass<br />
jemand viele Kilometer fährt<br />
und deshalb öfter gegen die<br />
Regeln verstößt. Das hieße ja<br />
eher,dass er viel Praxiserfahrung<br />
hat und deshalb weniger<br />
Fehler machen müsste.<br />
Bei Berufskraftfahrern<br />
sind es meist Delikte wie<br />
Tempoüberschreitung, Überholen<br />
im Überholverbot und<br />
zu dichtes Auffahren und bei<br />
Privatfahrern sind es überwiegend<br />
Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />
oder Telefonieren<br />
im Auto.<br />
Also Fragen wieinder theoretischenFührerscheinprüfung<br />
werden beieiner MPU<br />
nichtgestellt?<br />
Dass dasSchild an der Autobahn<br />
mit der 120 drauf,<br />
bedeutet, dass er nicht<br />
240 Kilometer pro Stunde<br />
fahren darf, das weiß der<br />
Untersuchte. Die Grundannahme<br />
ist nicht, dass er zu<br />
schnell gefahren ist, weil er<br />
es nicht besser wusste, sondern<br />
dass er es absichtlich<br />
getan hat.<br />
Wasverbirgt sich hinter den<br />
Vorbereitungskursen aufdie<br />
MPU?<br />
Dort werden Anregungen<br />
zur Reflexion gegeben und<br />
darüber aufgeklärt, worum<br />
es bei der MPU geht.<br />
Überprüfen Sie ihr Fahrschul-Wissen!<br />
Seit April gibt esneue Fragen für die theoretische<br />
Führerscheinprüfung. Wie würden Sie sich heute als<br />
Fahrschüler machen? Finden Sie es in unserem<br />
Selbsttest heraus. Und denken Sie dran:<br />
Manchmal ist mehr als eine Antwort korrekt.<br />
1. Wovon hängt der einzuhaltende Abstand<br />
zum vorausfahrenden Fahrzeug ab?<br />
a) Vonder Fahrbahnbeschaffenheit<br />
b) Vonden Sichtverhältnissen<br />
c) Vonder Geschwindigkeit<br />
2. Auf nebeneinander liegenden Fahrstreifen für<br />
eine <strong>Fahrt</strong>richtung endet ein Fahrstreifen.<br />
Sie befinden sich auf dem nicht durchgehend<br />
befahrbaren Fahrstreifen. Welches Verhalten<br />
ist richtig?<br />
a) Erst unmittelbar vor Beginn der Verengung im<br />
Reißverschlussverfahren einordnen<br />
b) Unmittelbar nach dem ersten Hinweis auf die<br />
Fahrbahnverengung in den durchgehend zu<br />
befahrenden Fahrstreifen einordnen<br />
c) Beim Einordnen in den durchgehenden Fahrstreifen<br />
stets zuerst fahren<br />
3. Was müssen Sie bei der Wahl Ihrer<br />
Geschwindigkeit berücksichtigen?<br />
a) Fahrbahnzustand und Verkehrsverhältnisse<br />
b) Persönliche Fähigkeiten<br />
c) Sicht- und Wetterverhältnisse<br />
4. Mit welchem Verhalten von Kindern müssen<br />
Sie an Zebrastreifen rechnen?<br />
a) Sie schätzen Geschwindigkeit und Entfernung<br />
herannahender Fahrzeuge immer richtig ein und<br />
warten am Fahrbahnrand<br />
b) Sie kehren ohne erkennbaren Grund auf dem<br />
Zebrastreifen um und laufen zurück<br />
c) Sie laufen auf den Zebrastreifen, ohne auf den<br />
Verkehr zu achten<br />
5. Wo müssen Sie besonders mit plötzlich<br />
auftretendem Nebel rechnen?<br />
a) An Flussläufen<br />
b) An Seen<br />
c) In Moorgebieten<br />
6. Was kann dazu beitragen, Kraftstoff zu<br />
sparen und die Umweltbelastung zu verringern?<br />
a) Durch vorausschauende Fahrweise zueinem<br />
gleichmäßigen Verkehrsfluss beitragen<br />
b) Nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel benutzen,<br />
mit dem Fahrrad fahren oder zu Fußgehen<br />
c) Schon beim Kauf eines Kraftfahrzeugs auf den<br />
Kraftstoffverbrauch achten<br />
7. An welchen Stellen ohne vorfahrtregelnde<br />
Verkehrszeichen gilt „rechts vor links“?<br />
a) An Straßenkreuzungen und -einmündungen<br />
b) Am Ende eines verkehrsberuhigten Bereiches<br />
c) An Grundstücksausfahrten<br />
8. Worauf sollten Sie Mitfahrer vor dem<br />
Aussteigen hinweisen?<br />
Darauf, dass...<br />
a) …anRadwegen Radfahrer wartepflichtig sind<br />
b) …nach links der fließende Verkehr zu beachten ist<br />
c) …nach rechts auf Fußgänger zu achten ist<br />
9. Sie wollen am rechten Fahrbahnrand parken.<br />
Wie groß muss der Abstand zwischen Ihrem<br />
Fahrzeug und der Fahrstreifenbegrenzung<br />
mindestens sein?<br />
__ Meter<br />
10. Das Bremspedal lässt sich bis zum<br />
Fahrzeugboden durchtreten. Erst bei<br />
mehrmaliger Betätigung wird der Pedalweg<br />
kürzer. Was müssen Sie tun?<br />
a) Fahrzeug sofort abstellen<br />
b) Bremse reparieren lassen<br />
c) Bremsflüssigkeit nachfüllen genügt<br />
Quelle: tÜV/DEKRA arge tp21<br />
Lösungen:<br />
1. a), b)und c); 2.a); 3. a), b)und c); 4.b)und c);<br />
5. a), b)und c); 6.a), b) und c); 7.a); 8. b) und c); 9.3<br />
Meter; 10. a)und b)
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 17<br />
Auf den Automessen spielt der SUV (Sport Utility Vehicle) nach wie vor eine große Rolle. Und auch die Kunden wollen ihn immer noch kaufen und fahren.<br />
FotoS: Uli DecK/ADcAc<br />
TRend SUV<br />
So sinnvoll sind die Straßenkreuzer<br />
Die Beliebtheit der Modelle ist unter Kunden ungebrochen hoch. Doch was macht ihren Reiz aus?<br />
Die Vor- und Nachteile der „Sport Utility Vehicle“ im Überblick.<br />
VonLutzReuter<br />
NeubraNdeNburg. Das Auto<br />
des Jahres 2017 ist –wenig<br />
überraschend –ein SUV. So<br />
sieht es jedenfalls die Jury,<br />
bestehend aus 58 Fachjournalisten,<br />
die auf dem Genfer<br />
Autosalon den aktuellen Gewinner<br />
bekannt gegeben hat.<br />
Und auch bei den Kunden ist<br />
die Nachfrage nach den vermeintlichen<br />
Alleskönnern<br />
hoch: „Natürlich sind die<br />
SUVs unschlagbar und machen<br />
mittlerweile 25 Prozent<br />
aller verkauften Neuwagen<br />
aus“, sagt Ferdinand Dudenhöffer<br />
vom CAR-Institut der<br />
Universität Duisburg-Essen.<br />
Das Verhältnis der Hersteller<br />
zu dem Lieblingsauto der<br />
Deutschen ist zwiespältig. Die<br />
heiß begehrten Fahrzeuge<br />
lassen sich zwar teurer verkaufen<br />
als Limousinen oder<br />
Kombis. Doch sie blasen auch<br />
mehr Dreck in die Luft.<br />
„SUVs machen es uns nicht<br />
leichter,unsere Klimaziele zu<br />
erreichen. Schlechtere Aerodynamik,<br />
etwas mehr Gewicht<br />
und häufig etwas mehr an<br />
Motorleistung bedeuten mehr<br />
Kraftstoff –beziehungsweise<br />
Energieverbrauch“, erklärt<br />
VW-Chefstratege Thomas<br />
Sedran. Trotzdem will VW<br />
seine SUV-Angebotspalette<br />
verdoppeln – und zugleich<br />
mehr Hybrid- und Elektroautos<br />
auf den Markt bringen.<br />
Denn so „finanziert die Bereitschaft<br />
von SUV-Kunden,<br />
höhere Preise zu zahlen, die<br />
notwendigen Innovationssprünge<br />
in der Automobilindustrie“.<br />
Das klingt bei den<br />
Auch wenn der eindruck<br />
vielleicht trügerisch ist:<br />
ich sitze in einem SUV<br />
vergleichsweise hoch und<br />
habe dadurch mehr Übersicht.<br />
Das vermittelt mir<br />
beim Fahren ein Gefühl<br />
von mehr Sicherheit, was<br />
mich deutlich entspannter<br />
am Ziel ankommen lässt.<br />
Manchmal befinden sich<br />
unter diesen Zielen auch<br />
welche, die nicht auf<br />
asphaltierten Wegen zu<br />
erreichen sind. in diesen<br />
Momenten bin ich froh, in<br />
einem Auto zu sitzen, das<br />
deutlich mehr Bodenfreiheit<br />
bietet als die durchschnittliche<br />
limousine,<br />
zudem massiver gebaut<br />
ist und in der Regel über<br />
einen Allradantrieb verfügt.<br />
Die massivere Bauweise<br />
bringt mehr Gewicht<br />
anderen Herstellern ganz<br />
ähnlich. Doch was macht den<br />
Reiz der scherzhaft als Hausfrauenpanzer<br />
bezeichneten<br />
Modelle aus? „Den Kunden<br />
gefällt die Optik“, sagt ADAC-<br />
Brauchen wirdie Geländelimousine wirklich?<br />
Ja<br />
mit sich, wodurch der SUV<br />
in Kombination mit einem<br />
Mehr an leistung auch als<br />
Zugmaschine eingesetzt<br />
werden kann. einen weiteren<br />
Vorteil sehe ich im<br />
Raumangebot. Die meisten<br />
SUV-Modelle sind für<br />
fünf oder mehr Personen<br />
zugelassen. Das macht sie<br />
auch zu Familienwagen.<br />
Zusätzlich bietet der Kofferraum,<br />
ähnlich wie bei<br />
einem Kombi, ausreichend<br />
Platz für sperriges Gepäck<br />
sowie den einkauf im Möbelhaus<br />
oder Baumarkt.<br />
PRo Und ConTRa<br />
LutzReuter<br />
sieht in dem<br />
SUV viele<br />
Vorteile.<br />
Vorweg: Wer beispielsweise<br />
aus gesundheitlichen<br />
Gründen ein Auto<br />
benötigt, das einen<br />
höheren e<strong>ins</strong>tieg hat,<br />
für den sind SUVs super<br />
geeignet. Aber auch für<br />
alle anderen Fahrer? Das<br />
wage ich zu bezweifeln,<br />
wenn man mal von der<br />
optik (Geschmackssache)<br />
absieht und die technik<br />
<strong>ins</strong> Auge fasst. SUVs sind<br />
meistens schwerer als das<br />
vergleichbar große Modell<br />
des jeweiligen Herstellers,<br />
das es als Kombi oder<br />
limousine gibt. Und SUVs<br />
sind naturgemäß höher.<br />
Die Rechnung ist also einfach:<br />
höheres Gewicht und<br />
höherer luftwiderstand<br />
=höherer Verbrauch und<br />
höhere Umweltbelastung.<br />
Und wofür? Für ein Auto,<br />
NeiN<br />
Experte Martin Ruhdorfer.<br />
Das Ein- und Aussteigen fällt<br />
leichter,die Übersicht ist gut,<br />
„sie haben das Gefühl, da<br />
oben besser aufgehoben zu<br />
sein.“ Allerdings ist ihr Kurvenverhalten<br />
wegen des höheren<br />
Schwerpunkts schlechter,<br />
und für Unfallgegner sind sie<br />
gefährlicher. Der Fiat 500 gilt<br />
in seiner Klasse als sehr sicher<br />
–aber gegen einen Audi Q7<br />
das nicht mehr Platz bietet<br />
als ein vergleichbar großer<br />
Kombi. Wirklich geländegängig<br />
sind SUVs auch<br />
nicht. Mal davon abgesehen,<br />
dass Deutschland<br />
infrastrukturell ganz gut<br />
erschlossen ist:<br />
Wer auf dem land und<br />
abseits der Straßen unterwegs<br />
sein will, entscheidet<br />
sich wohl eher für einen<br />
richtigen 4x4-Geländewagen<br />
mit Untersetzung und<br />
langem Federweg –und<br />
keinen weich gespülten<br />
SUV.<br />
Gerald Bahr<br />
findetdie<br />
Riesenunnütz.<br />
hat er im ADAC-Crashtest keine<br />
Chance. Das zeigt auch die<br />
Unfallforschung der Versicherer.<br />
„Der SUV schlägt höher<br />
ein, während ein normaler<br />
Pkw den Schweller trifft, der<br />
viel Aufprallenergie abfängt“,<br />
sagt Forschungsleiter Siegfried<br />
Brockmann. „Wenn es<br />
zum Unfall kommt, hat ein<br />
normaler Pkw als Unfallgegner<br />
schlechtere Karten.“<br />
Die SUVs stehen nach einer<br />
Studie des Markforschers IHS<br />
Markit heute weltweit für<br />
jedes vierte verkaufte Auto –<br />
und bald werde es jedes dritte<br />
sein. Der Trend begann vor<br />
einem Jahrzehnt <strong>Fahrt</strong> aufzunehmen<br />
und dürfte laut IHS<br />
Markit auch steigenden Spritpreisen<br />
und schärferen Umweltauflagen<br />
trotzen. Sowohl<br />
die Nachfrage als auch das Angebot<br />
werden in den nächsten<br />
Jahren weiter zunehmen, so<br />
die Prognose. Aber in den wenigsten<br />
SUVs steckt noch ein<br />
Geländewagen –viele werden<br />
nicht einmal wahlweise mit<br />
Allradantrieb angeboten, die<br />
wenigsten Käufer fahren <strong>ins</strong><br />
Gelände. Audi zum Beispiel<br />
hat seinen kleinen Q2 konsequenterweise<br />
gleich tiefergelegt<br />
zugunsten von Sicherheit<br />
und Verbrauch.<br />
Kontaktzum Autor<br />
l.reuter@nordkurier.de<br />
Anzeige<br />
Pakete &Briefe<br />
immer und überall<br />
unseren Zustellern mitgeben.<br />
Probieren Sie es aus!<br />
Geschickt verschickt! <strong>Nordkurier</strong> Logistik Brief+Paket<br />
www.nordkurier-briefdienst.de | kundenservice@nordkurier.de
SEITE 18 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Mit StroM getankt<br />
Das Auto der Zukunft<br />
Die technische Fortschritt inden vergangenen Jahren hat die Automobilindustrie gründlich<br />
durchgerüttelt. Esgibt ständig neue Entwicklungen und Trends. Die Reise geht klar in Richtung<br />
Elektro-Auto und autonomes Fahren. Doch noch gibt eseinige Baustellen.<br />
VonMartin Lindner<br />
Duisburg. Stellen Sie sich vor,<br />
Sie öffnen die Zeitung, nehmen<br />
den Kaffeebecher zur<br />
Hand, trinken einen Schluck<br />
–nebenbei checken Sie Ihre<br />
E-Mails auf dem Smartphone.<br />
Aber das tun Sie nicht im<br />
Bus oder Zug, sondern hinter<br />
dem Steuer Ihres eigenen<br />
Autos. Unvorstellbar? Genau<br />
das wird inder Zukunft<br />
aber ein sehr wahrscheinliches<br />
Szenario sein. Denn die<br />
Autohersteller arbeiten mit<br />
Hochdruck am autonomen<br />
Fahren.<br />
Für die Sicherheit im Straßenverkehr<br />
wären selbstfahrende<br />
Autos ein gewaltiges<br />
Plus. „Der Computer ist nie<br />
unaufmerksam, braucht keine<br />
Pause, reagiert immer in<br />
Nanosekunden”, sagt Professor<br />
Ferdinand Dudenhöffer.<br />
Der Automobilexperte, der<br />
unter anderem schon für<br />
Opel, Porsche und Peugeot<br />
gearbeitet hat, hat sich in<br />
seinem Sachbuch „Wer kriegt<br />
die Kurve? Zeitenwende in<br />
der Autoindustrie” intensiv<br />
mit der Frage nach der Zukunft<br />
des Autos befasst.<br />
Das google-Auto fährt<br />
schon jetzt ohne Fahrer<br />
Als Antwort auf Befürchtungen,<br />
dass komplett computergesteuerter<br />
Verkehr ein zu<br />
großes Risiko für Menschen<br />
darstelle, verweist er auf Flugzeuge<br />
und U-Bahnen, die bereits<br />
vom Computer gesteuert<br />
unterwegs sind und Menschen<br />
befördern. „Das selbstfahrende<br />
Auto ist im Vergleich zur<br />
Luftfahrt oder Schiene also<br />
keineswegs Science-Fiction,<br />
sondern eher ein Spätstarter.”<br />
Zukünftig, so Dudenhöffer,<br />
werde es nicht mehr die<br />
Beschleunigung von Null auf<br />
Hundert sein, die den Fahrer<br />
emotional packt und für ein<br />
prickelndes Fahrgefühl sorgt,<br />
sondern die Eleganz und<br />
Präzision, mit der ein Fahrzeug<br />
vollautomatisch aus der<br />
Garage vorfährt.<br />
Ein Auto, das selbst fahren<br />
kann, hat bereits der Internet-<br />
Gigant Google auf den Weg<br />
gebracht. Zwar sieht der erste<br />
Typ des „Waymo“-Projekts<br />
(way forward in mobility)<br />
etwas gewöhnungsbedürftig<br />
aus. Doch dabei wird es nicht<br />
bleiben. Und am Ende zählen<br />
die Ambitionen unter dem<br />
Blech. Ziel von Google ist es,<br />
dass der Zweisitzer bald ganz<br />
ohne Lenkrad und Pedale gebaut<br />
und verkauft werden<br />
darf. Zudem stehen weitere,<br />
familientauglichere Auto-Typen<br />
wie der Minivan auf dem<br />
Programm. Ein solches marktfähiges,<br />
selbstfahrendes Auto<br />
wäre vor allem ein Gewinn<br />
für körperlich beeinträchtigte<br />
oder sehbehinderte Menschen:<br />
Ihnen werden dadurch<br />
ganz neue Mobilitätsmöglichkeiten<br />
eröffnet. Erste Testfahrten<br />
ohne Fahrer werden in<br />
diesem Jahr auf Kaliforniens<br />
Straßen stattfinden. Dabei sollen<br />
letzte Schwachstellen behoben<br />
werden. Denn mit dem<br />
selbstfahrenden Auto kam es<br />
–trotz Fahrer hinterm Lenkrad<br />
–schon zu Blechschäden.<br />
So ist das Google-Auto Mitte<br />
Februar vergangenen Jahres in<br />
den USA frontal mit einem Linienbus<br />
zusammengestoßen;<br />
der Konzern gab der Software<br />
die Schuld daran. In rund sieben<br />
Jahren war das selbstfahrende<br />
Google-Auto in mehr als<br />
ein Dutzend kleinerer Unfälle<br />
verwickelt.<br />
Vordem autonomen Fahren<br />
kommt das E-Auto<br />
VonExperimenten in Bezug<br />
auf autonomes Fahren hört<br />
man in Deutschland noch<br />
nicht viel. Eine andere Baustelle,<br />
die hingegen etwas<br />
intensiver angegangen wird,<br />
ist die Elektromobilität. Das<br />
Ziel der Bundesregierung,<br />
bis 2020 eine Million Elektroautos<br />
auf die Straße zu bringen,<br />
wird wohl nicht erreicht.<br />
Im Januar dieses Jahres waren<br />
knapp 37 000 reine Elektro-Fahrzeuge<br />
auf deutschen<br />
Straßen unterwegs. Das sind<br />
gerade einmal 3,7 Prozent<br />
des gesteckten Ziels. „Mit<br />
4000 Euro für ein Elektroauto<br />
haben wir einen zusätzlichen<br />
Kaufanreiz geschaffen. Dennoch<br />
muss noch wesentlich<br />
mehr Dynamik entstehen”,<br />
sagt Bundesverkehrsminister<br />
Alexander Dobrindt.<br />
Dudenhöffer wundert<br />
sich über die geringe<br />
Anzahl verkaufter<br />
E-Autos in<br />
Deutschland nicht. Er ist von<br />
der Konsequenz der Handlungen<br />
der Bundesregierung<br />
nicht überzeugt. Der Kampf<br />
gegen die Klimaerwärmung<br />
erfordere ein radikales Umdenken.<br />
Da sieht er noch<br />
viel Nachbesserungsbedarf.<br />
„Die seit Jahren anhaltenden<br />
Kanzlerreden, Berliner Regierungsdebatten<br />
und nationalen<br />
Plattformen für Elektromobilität<br />
muten an wie ein<br />
Kasperletheater.”<br />
Plug-In-Hybriden, die oftmals<br />
als Mittelweg zwischen<br />
Verbrennungs- und Elektromotor<br />
gelobt werden, erteilt<br />
der Universitätsprofessor<br />
eine Absage. Schon das höhere<br />
Gewicht der Autos durch<br />
die zwei Motoren erhöhe den<br />
Energieverbrauch. Zudem sei<br />
der Schritt nicht konsequent.<br />
„Das ist, als hätte Apple sein<br />
iPhone so entwickelt, dass<br />
der Ein- und Ausschaltbefehl<br />
über Touchscreen-<br />
Technik, aber das Wählen<br />
einer Telefonnummer mit<br />
den traditionellen Knöpfen<br />
funktioniert.” Die Bundesregierung<br />
müsse sich stärkerbemühen,<br />
Fliegende Autos wird essobald wohl nicht<br />
geben. Aber die nächsten Jahre warten mit<br />
anderen spannenden neuerungen auf.<br />
FoTo: TERRAFUGIA<br />
reine E-Autos auf die Straßen<br />
zu bringen, fordert Dudenhöffer.<br />
Als Beispiel nennt er<br />
Länder wie Norwegen.<br />
Viele Länder sind bereits<br />
weiter als Deutschland<br />
Die Skandinavier planen<br />
ein Gesetz, das durch hohe<br />
Steuern Autos mit Verbrennungsmotoren<br />
so gut wie<br />
unverkäuflich machen soll;<br />
E-Autos hingegen sind von<br />
der Mehrwertsteuer befreit.<br />
In den Niederlanden wird<br />
über ein Gesetz nachgedacht,<br />
den Verkauf von Neuwagen<br />
mit Verbrennungsmotoren<br />
noch vor dem Jahr 2030 zu<br />
verbieten.<br />
Ferner müsse es ein europaweites<br />
Schnellladenetz<br />
für E-Autos geben, um mit<br />
dem Elektroauto genauso<br />
Buchtipp<br />
Ferdinand Dudenhöffer: Werkriegt die Kurve?<br />
Zeitenwende in der Autoindustrie.Campus Verlag,<br />
272Seiten, Kosten: 24,95Euro<br />
ISBN: 978-3593-506-074<br />
FoTo: M.HETzMAnnSEDER<br />
Unser Experte<br />
Ferdinand Dudenhöffer<br />
Er ist der bekannteste<br />
und meistzitierte Automobilexperte<br />
Deutschlands.<br />
Seit 2008 hat<br />
Dudenhöffer den lehrstuhl<br />
für Allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
und Automobilwirtschaft<br />
an der Universität<br />
Duisburg-Essen<br />
inne. Inder Praxis war<br />
er schon für die Autoriesen<br />
opel, Porsche<br />
und Citroën tätig.<br />
komfortabel von München<br />
nach Mailand unterwegs zu<br />
sein wie mit dem Diesel- und<br />
Benzinauto. Der Preis sollte<br />
wettbewerbsfähig sein und<br />
die Autos müssten mit einer<br />
„Tankfüllung” eine Reichweite<br />
von 500 Kilometern schaffen.<br />
Sobald diese Baustellen<br />
behoben sind, wird das<br />
E-Auto den nächsten Schritt<br />
in der Zukunft der Automobilität<br />
einläuten: das massenhafte<br />
autonome Fahren.<br />
Der gegenseitige Wettbewerbsdruck<br />
der beiden<br />
großen Pioniere auf diesem<br />
Gebiet, Tesla und Google,<br />
könnte sich auf die Umsetzung<br />
dieser Zukunftsvision<br />
positiv auswirken.<br />
Kontaktzum Autor<br />
m.lindner@nordkurier.de<br />
In diesem Jahr will Kalifornien Testfahrten des<br />
Google-Roboter-Autos ohne Fahrer erlauben.<br />
FoTo: GooGlE
DIE NEUEN AUSDEM AUTOHAUS TAVUS<br />
AM 6. MAI AUFDEM MARKTPLATZINNEUBRANDENBURG<br />
DER NEUE CITROËN C3 DERNEUEMICRA<br />
Frischer Wind in der Welt der Kompaktlimousinen! Der neue CITROËN C3 ist ein Kind seiner Zeit:<br />
trendiges, optimistisches Design, lebhafte Farbe<strong>ins</strong>ätze und grafische Elemente wie die Airbump®.<br />
Seine einzigartige, ausdrucksstarke Formensprache sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert<br />
in seiner Fahrzeugklasse. Entdecken Sie den neuen CITROËN C3 am 6. Mai auf den Marktplatz<br />
in Neubrandenburg.<br />
DIE VIER SIND GESCHICHTE.<br />
Der neue CITROËN C3 steht für zeitgemäße<br />
Technologien. Als Weltneuheit präsentiert<br />
CITROËN die ConnectedCAM Citroën*, eine<br />
vernetzte HD-Kamera. Die Kompaktlimousine ist<br />
mit einer Reihe von Fahrhilfen erhältlich, die das<br />
Leben des Fahrers leichter machen: 17-cm-/7“-<br />
Touchscreen*, vernetztes 3D-Navigationssystem*<br />
mit Spracherkennung, Rückfahrkamera* und Toter-Winkel-Assistent*<br />
und dem bereits ab der ersten<br />
Ausstattungslinie serienmäßigen AFIL-Spurassistenten.*je<br />
nach Version und Ausstattung<br />
Machen Sie Ihr Ding: Der neue CITROËN C3<br />
lässt sich hervorragend personalisieren. Ein- oder<br />
zweifarbig*? Mit oder ohne Airbump®*? Innenausstattung<br />
lieber gemütlich oder puristisch?<br />
Stellen Sie aus der Vielfalt möglicher Kombinationen<br />
das Modell zusammen, das am besten zu<br />
Ihrer Persönlichkeit passt!*je nach Version und<br />
Ausstattung<br />
Mit der Mirror Screen Technologie* können Sie<br />
ein Smartphone anschließen und sein Display auf<br />
dem zentralen Bildschirm spiegeln. Finden Sie Ihre<br />
Multimedia-Inhalte wieder, bedienen Sie Ihr Smartphone<br />
schnell und einfach direkt über den Touchscreen<br />
und nutzen Sie Ihre kompatiblen Apps.<br />
Mirror Screen funktioniert mit Apple CarPlay,<br />
Android Auto (verfügbar ab Anfang 2017) und<br />
MirrorLink®.*je nach Version und Ausstattung<br />
DAS IST DIE NEUE GENERATION.<br />
Neuer Micra –WeltpremiereinParis –<br />
Jetzt beiTAVUS<br />
Der Neue Micra überrascht mit einem starken und dynamischen<br />
Außendesign. Er ist anders als seine Vorgänger und<br />
man kann sagen, es bleibt nur der Name. Das ist auch gut so.<br />
Denn Generationen von Micra Fahrerinnen und Fahrer verbinden<br />
mit diesen Namen ihr „Erstes Westauto“ und Erinnerungen<br />
anviele schöne Erlebnisse. Der Neue Micra hat das<br />
Potential verlorene Kundschaft zurück und neue zugewinnen.<br />
Moderner, hochwertiger, viele Personalisierungsoptionen,<br />
modernste Technologien und ein äußerst erwachsenes und<br />
sportliches Fahrverhalten.<br />
Das alles macht neugierig auf den Neuen Micra der Generation<br />
5.<br />
www.citroen.de<br />
DERNEUE CITROËN C3<br />
SO EINMALIG WIE DU<br />
AFIL-SPURASSISTENT<br />
GESCHWINDIGKEITSREGLER- UND BEGRENZER<br />
VERKEHRSZEICHENERKENNUNG<br />
ELEKTRISCHE FENSTERHEBER VORN<br />
COFFEE BREAK ALERT<br />
ab99,–€ mtl. 1<br />
0 €ANZAHLUNG<br />
INKL. INZAHLUNGNAHMEPRÄMIE 2<br />
XXXXXXXXXXX 1 Beim Leasingangebot der PSABank Deutschland GmbH, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg,<br />
für den NEUEN CITROËN C3 PURETECH 68 LIVE (50 KW),wurde die Inzahlungnahmeprämie in voller Höheauf die<br />
Leasingraten angerechnet, bei 0,– €Sonderzahlung, 10.000 km/Jahr Laufleistung, 48 Monaten Laufzeit zzgl.<br />
Zulassung,Privatkundenangebot gültig bis 30.06.2017. Widerrufsrecht gemäß § 495 BGB. 2 Inzahlungnahmeprämie<br />
in Höhe von 1.200,– €über DAT/Schwackefür Ihren Gebrauchtenbeim Leasing einesNEUEN CITROËNC3gültig<br />
bis zum 30.06.2017, nicht kombinierbar mit anderen Aktionsangeboten. Abb. zeigt evtl.<br />
Sonderausstattung/höherwertige Ausstattung.<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts 5,7 l/100 km, außerorts 4,1 l/100 km, kombiniert 4,7<br />
l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 109 g/km. Nach vorgeschriebenem<br />
Messverfahren in dergegenwärtiggeltenden Fassung. Effizienzklasse: B<br />
VERBOTEN GUTAUSSEHEND.<br />
DER NEUE NISSAN MICRA.<br />
NISSAN MICRA ACENTA<br />
0.9 IG-T, 66 kW (90 PS)<br />
MONATL.RATE:<br />
TRIFFDEINENKOMPLIZEN.JETZT PROBE FAHREN.<br />
Gesamtverbrauchl/100 km: innerorts 6,5, außerorts 3,7, kombiniert 4,8; CO 2-Emissionen:kombiniert<br />
107,0g/km(Messverfahrengem.EU-Norm); Effizienzklasse: B.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattung. 1<br />
Ein Angebot der NISSAN BANK, Geschäftsbereich der RCI<br />
Banque S.A.Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss, für Privatkunden.<br />
Aktion nur gültig für Kaufverträge bis zum 30.06.2017.<br />
Sollz<strong>ins</strong>satz<br />
(gebunden)<br />
Autohaus TAVUSGmbH (H) •Warliner Straße4•17034 Neubrandenburg •Telefon<br />
03 95 /422 92 65 •Fax 03 95 /4229266•info@autohaus-tavus.de•www.citroen-haendler.de/tavus-neubrandenburg<br />
NISSANMICRA ACENTA 0.9 IG-T, 66 kW (90 PS)<br />
Fahrzeugpreis Nettodarlehensbetrag<br />
effekt.<br />
Jahresz<strong>ins</strong><br />
Gesamtkilometerleistung<br />
Laufzeit mtl. Rate Anzahlung Schlussrate Gesamtbetrag<br />
(H)=Vertragshändler, (A)=Vertragswerkstatt mit Neuwagenagentur, (V)=Verkaufsstelle
SEITE 20 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
MitMachen und gewinnen<br />
Das große Quiz<br />
Was wäre unser Leben ohne das motorisierte Fahrgestell unter unseren Hintern?<br />
Entstanden durch den Erfindergeist, <strong>ins</strong>piriert esuns zu Musik, Gedichten, Reisen.<br />
Und genau darum drehen sich unsere –nicht immer ganz ernsten –Fragen rund<br />
ums Auto. Unser Tipp: Lassen Sie sich von den Bildern nicht <strong>ins</strong> Bockshorn jagen!<br />
1.<br />
FoTo: TATyAnA GLADSkiH - FoToLiA.coM<br />
4.<br />
FoTo: kWADRAT70 - FoToLiA.coM<br />
7.<br />
FoTo: iVASHSTUDio - FoToLiA.coM<br />
Was tut der Motor, wenn der Fahrer zu fest<br />
aufs Gaspedal tritt?<br />
oJuchzen<br />
i nörgeln<br />
EHeulen<br />
Wofür steht das Kürzel PS?<br />
GPapa saust<br />
FPferdestärke<br />
RProfi-Schnell<br />
Trabi, Wartburg, Moskwitsch und Co. Was<br />
fuhr nicht auf den Straßen der DDR?<br />
WBarkas<br />
GLada<br />
Tnewa<br />
2.<br />
FoTo: GRiScHA GEoRGiEW -FoToLiA.coM<br />
5.<br />
FoTo: BLAckDAy - FoToLiA.coM<br />
8.<br />
FoTo: Mick TSikAS<br />
Wen singt Henri Valentino „Im Wagen<br />
vor mir“ in schnurrender Schnulze an?<br />
Nach welchem Rennfahrer ist der Ferrari<br />
benannt?<br />
nEin altes Dämchen<br />
i Ein junges Mädchen<br />
SDas heiße Helenchen<br />
Womit ließ sich früher ein gerissener<br />
Keilriemen ersetzen?<br />
EEinweck-Gummi<br />
Anylonstrumpfhose<br />
UBindfaden<br />
UGonzo kermito Ferrari<br />
i Enzo Anselmo Ferrari<br />
oFerris Bueller Matserari<br />
3.<br />
Wann müssen Autofahrer zum Idiotentest?<br />
Wenn Sie ...<br />
FoTo: GERHARD SEyBERT - FoToLiA.coM<br />
6.<br />
FoTo: PURE-LiFE-PicTURES - FoToLiA.coM<br />
9.<br />
Wie geht Erich Kästners Gedicht „Die Zeit<br />
fährt Auto“ korrekt weiter?<br />
FoTo: ARTE<br />
Ebetrunken am Steuer erwischt<br />
werden<br />
APolizisten den Mittelfinger zeigen<br />
TimSommer trotz Stauwarnung durch<br />
Anklam fahren<br />
Wo gibt eshierzulande ein Autokino?<br />
RAuf der <strong>ins</strong>el Usedom<br />
PAuf dem Greifswalder Marktplatz<br />
DAuf dem Helpter Berg<br />
nDie Zeit fährt Auto. Doch kein Mensch<br />
kann lenken.<br />
MDie Zeit fährt Auto. Doch ich hab‘<br />
Bedenken.<br />
SDie Zeit fährt Auto. Was willst dumir<br />
schenken?
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 21<br />
10.<br />
Wie hat Autor Florian Illies die Teenager<br />
der 80er Jahre genannt?<br />
Sgeneration golf<br />
ßgeneration Fiat<br />
tgeneration Ford<br />
Foto: JULiAn StRAtEnScHULtE<br />
12.<br />
Foto: SHUttER81 -FotoLiA.coM<br />
13.<br />
Was fährt „Der große Gatsby“ in F. Scott<br />
Fitzgeralds gleichnamigen Roman?<br />
URolls-Royce<br />
HMercedes Benz<br />
EBugatti<br />
Foto: WS-DESign -FotoLiA.coM<br />
11.<br />
Aus welchem Stoff waren die DDR-Auto-<br />
Träume?<br />
DDederon<br />
PPrimasprit<br />
BDuroplast<br />
Foto: tiko -FotoLiA.coM<br />
„Ich will Spaß! Ich geb Gas!“, singt Markus<br />
und dabei ist ihm das hier „scheißegal“:<br />
LUnd kost‘ Benzin auch drei Mark<br />
Zehn<br />
RUnd seh‘ ich dort den Polizisten stehn<br />
AUnd muss die Uschi jobben gehn<br />
14.<br />
Was galt als Meilenstein der Autotechnik?<br />
Eturbolader<br />
ALenkrad-Fell<br />
oWunderbaum<br />
Foto: ZEMLER -FotoLiA.coM<br />
Anzeige<br />
Großes Quiz<br />
Na, alles gewusst?<br />
Wer alle Lösungsbuchstaben<br />
in das Schema einfügt, kennt die Lösung.<br />
Longboard von Lübzer Grapefruit Alkoholfrei<br />
Wir verlosen unter allen richtigen E<strong>ins</strong>endungen:<br />
Auf dem Lübzer Longboard durch den Sommer im Norden!<br />
Das stylische Lübzer Longboard von Jan Banan ist eine regelrechte Spaßmaschine und<br />
sorgt bei Profis wie auch bei Anfängern für ein lebendiges Fahrgefühl. Hochwertiger<br />
kanadischer Ahorn bildet die Basis des Boards. Die Achsen von Globe sorgen zusammen<br />
mit der langen Wheelbase für eine stabile Mitte und eine angenehme Laufruhe.<br />
Das neue Lübzer Grapefruit Alkoholfrei sorgt für die richtige Erfrischung! Es verbindet<br />
den leicht-herben Geschmack des alkoholfreien Lübzer mit fruchtiger Pink Grapefruit-<br />
Limonade und besticht durch einen hohen Fruchtanteil von 5,5%.<br />
Wir verlosen zusammen mit Lübzer ein Set bestehend aus einem lässigen<br />
Lübzer Longboard und Lübzer Grapefruit Alkoholfrei.<br />
Mit Sonicare AirFloss HX8211/02 von PHILIPS die Gesundheit verbessern!<br />
Die Munddusche bietet die einfache Möglichkeit für eine verbesserte Reinigung zwischen<br />
den Zähnen. Sie kann mit Mundwasser oder Wasser verwendet werden und bietet eine<br />
einzigartige Kombination aus Luftstößen und Mikrotröpfchen zur Entfernung von Plaque<br />
an schwer erreichbaren Stellen. Sie reinigt Ihren ganzen Mund in nur 30 Sekunden.<br />
Ausrichten, drücken, sauber! So wird gesunde Zahnpflege zur Gewohnheit. Mit AirFloss<br />
verbessern Sie Ihre Mundgesundheit. Sie hilft dabei, Karies zwischen den Zähnen zu<br />
vermeiden.<br />
Wir verlosen eine Sonicare AirFloss HX8211/02 von PHILIPS.<br />
Überraschungspaket<br />
Und sospielen Sie mit: Schicken Sie uns den Coupon per Postkarte oder im Kuvert<br />
an <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe GmbH &Co. KG, Quiz, Friedrich-Engels-Ring 29,<br />
17033 Neubrandenburg, E-Mail: ratgeber@nordkurier.de. Eine Barauszahlung der Gewinne<br />
ist nicht möglich. Teilnahme ab 18 Jahre. Mitarbeiter der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe sowie<br />
deren Angehörige dürfen leider nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Gewinnspiel rat.geber E<strong>ins</strong>endeschluss: 21. Mai 2017<br />
Lösung:<br />
1. 2. N 3. 4. 5. H 6. 7.<br />
8. 9. 10. 11. 12. A 13. 14.<br />
Sonicare AirFloss HX8211/02<br />
Fotos: Agentur<br />
Überraschungspaket vom <strong>Nordkurier</strong><br />
Wassich in unserem Überraschungspaket befindet, kann an dieser Stelle natürlich<br />
noch nicht verraten werden, sonst wäre es keine Überraschung mehr.<br />
Wir verlosen drei Überraschungspakete.<br />
Vorname /Name<br />
Straße /Nr.<br />
E-Mail<br />
Geburtsdatum<br />
PLZ /Ort<br />
Telefon<br />
Ja, ich will weiterhin gut informiert bleiben und gestatte der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe GmbH &Co. KG,<br />
mir telefonisch und/oder per E-Mail Angebote zu ihren Produkten/Dienstleistungen zu unterbreiten.
SEITE 22 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
HeuscHnupfen als unfallrIsKIO<br />
Tipps für allergiegeplagte Autofahrer<br />
München. Hatschi –Allergiker<br />
plagt der Pollenflug<br />
nicht nur mit Niesen oder<br />
tränenden Augen. Beim<br />
Autofahren kann Heuschnupfen<br />
richtig gefährlich<br />
werden. Denn wer etwa<br />
beim Niesen die Augen zumachen<br />
muss, fährt ineiner<br />
Sekunde bei Tempo 100 circa<br />
28 Meter blind, teilt der<br />
Tüv Süd mit. Errät daher,<br />
bei starken Allergieschüben<br />
unter Berücksichtigung des<br />
Verkehrs besser schnellstmöglich<br />
anzuhalten und<br />
erst nach e<strong>ins</strong>etzender Besserung<br />
vorsichtig weiterzufahren.<br />
Den Pollenfilter im Auto<br />
regelmäßig wechseln<br />
Zur Pollensaison –inder<br />
Regel von April bis August<br />
–sollten die Autofahrer,<br />
die mit Allergien rechnen<br />
müssen, Schiebedach und<br />
Fenster schließen und auf<br />
einen regelmäßig gewechselten<br />
Pollenfilter für den<br />
Innenraum achten. Den sollten<br />
sie nach Herstellervorgaben<br />
wechseln lassen, am<br />
besten kurz vor Start der<br />
Pollensaison, rät Vincenzo<br />
Lucà vom Tüv Süd. „Liegen<br />
die Intervalle sehr weit auseinander,<br />
zum Beispiel alle<br />
zwei Jahre, können diese<br />
natürlich im Ermessen des<br />
Allergikers verkürzt werden“,<br />
sagt Lucà. Nötig sollte<br />
das aber eigentlich nicht<br />
sein.<br />
Im Schatten von Bäumen<br />
zu parken, sollten anfällige<br />
Autofahrer wegen herabfallender<br />
Pollen ebenfalls vermeiden.<br />
Um große Hitze aus<br />
dem Auto zu bekommen,<br />
gilt: Vor dem Wegfahren<br />
alle Türen öffnen und ein<br />
bis zwei Minuten lüften.<br />
Auf die nebenwirkung<br />
von Tabletten achten<br />
Nach dem Schließen und<br />
Wegfahren die Klimaanlage<br />
anstellen und auf<br />
den ersten Kilometern die<br />
Lüftung auf Umluft stellen,<br />
damit zunächst die bereits<br />
heruntergekühlte Luft im<br />
Innenraum weiter abkühlen<br />
kann. Es könne auch<br />
helfen, seine Jacke vor dem<br />
E<strong>ins</strong>teigen in den Kofferraum<br />
zu legen, um Pollen,<br />
die daran haften könnten,<br />
nicht mit nach drinnen zu<br />
nehmen.<br />
Wer auf lindernde Medikamente<br />
zurückgreift, sollte<br />
unbedingt auf die Nebenwirkungen<br />
achten. Denn<br />
selbst frei verkäufliche<br />
Mittel könnten das Reaktionsvermögen<br />
beeinflussen<br />
oder müde machen, warnt<br />
der Tüv Süd.<br />
„Die Japaner haben eine<br />
raffinierte Art, ihren Stahl<br />
in die Vereinigten Staaten<br />
zu schmuggeln. Sie malen<br />
ihn an, stellen ihn auf vier<br />
Räder und nennen das<br />
ganzeAuto.“<br />
HenryFord,<br />
amerikanischer Großindustrieller<br />
Anzeige<br />
Der neue Audi Q5 –Erfolgs SUV<br />
noch vielseitiger und effizienter<br />
Der neue Audi A5 Sportback -<br />
sportlich-elegant <strong>ins</strong> Frühjahr<br />
Audi Q5<br />
Der neue SUV von Audi steht sportlich-straff auf<br />
der Straße. Ein plastisch ausgeformter Singleframe-Grill<br />
mit massivem Rahmen dominiert seine<br />
aerodynamisch flache Front. Die Scheinwerfer sind<br />
auf Wunsch als LED oder in der hochauflösenden<br />
Matrix LED-Technologie mit dynamischem Blinklicht<br />
erhältlich.<br />
Eine markant geschwungene und stark unterschnittene<br />
Schulterlinie gliedert die Seitenansicht.<br />
Die stark betonten Radhäuser weisen auf den permanenten<br />
Allradantrieb quattro hin, das flache<br />
Greenhouse zieht früh wieder nach unten. Ebenso<br />
wie an der Front betonen auch am Heck horizontale<br />
Linien den Eindruck von Breite und Präsenz.<br />
Die Heckleuchten sind optional ebenfalls mit dynamischen<br />
Blinklicht erhältlich. Die Heckklappe<br />
umgreift die C-Säulen –ein typisches Feature der<br />
Q-Modelle von Audi. Ein Diffusore<strong>ins</strong>atz integriert<br />
die Endrohre der Abgasanlage.<br />
Audi bietet den neuen Q5 in 14 Lackfarben an.<br />
Fünf neu konzipierte Ausstattungslinien stehen<br />
zur Wahl –sport und design, das Sline Sportpaket,<br />
die design selection sowie das Sline Exterieurpaket.<br />
Sie nehmen Einfluss auf das Erscheinungsbild:<br />
Bei der Linie design betonen grau<br />
kontrastierende Anbauteile den robusten Charakter<br />
des neuen SUV, während der Audi Q5 in der<br />
Ausstattungslinie sport eine Volllackierung trägt.<br />
Audi A5 Sportback<br />
Bei der Gestaltung des neuen A5 Sportback haben<br />
die Designer von Audi emotionale Formen<br />
und athletisch gespannte Flächen in Einklang gebracht.<br />
Der gestreckte Radstand, die kurzen Überhänge<br />
und die lange, umgreifende Motorhaube<br />
mit power dome heben die Dynamik des fünftürigen<br />
Coupés hervor. Der Singleframe-Grill ist dreidimensional<br />
modelliert und deutlich flacher und<br />
breiter als beim Vorgängermodell.<br />
Die Wellenform der Schulterlinie ist beim neuen<br />
A5 Sportback noch stärker betont als beim Vorgängermodell<br />
und dreidimensional ausgestaltet.<br />
So entsteht ein Spiel von Licht und Schatten. Die<br />
kräftigen Wölbungen über den Radhäusern unterstreichen<br />
die quattro-Gene. Das Heck zeigt eine<br />
horizontale, ebenfalls sehr präzise Linienführung.<br />
Die lang gezogene Gepäckraumklappe schließt<br />
mit einer charakteristischen Abrisskante.<br />
Der neue Audi A5 Sportback ist im Inneren deutlich<br />
gewachsen. Dazugewonnen hat die Innenraumlänge<br />
um 17 Millimeter, der Schulterraum<br />
für Fahrer und Beifahrer um bis zu 11 Millimeter<br />
sowie die Kniefreiheit im Fond um 24 Millimeter.<br />
Für Audi typisch sind die hochwertigen Materialien,<br />
die Präzission bei den Passungen und exakten<br />
Farbabstimmungen im Interieur. Die horizontale<br />
Architektur der Instrumententafel schafft ein<br />
großzügiges Raumgefühl. Die optionale Ambientebeleuchtung<br />
mit 30 wählbaren Farben setzt den<br />
Innenraum passend in Szene.<br />
Audi<br />
Autoforum Neubrandenburg<br />
Tel.: 0395 /429 24-0<br />
www.autoforum-neubrandenburg.de
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 23<br />
Rollende FilmstaRs<br />
Legendäre leinwand-Wagen<br />
Ihre Straße ist der rote Teppich: Weil die meisten Kinohelden seit John Wayne längst vom Pferd<br />
gestiegen sind, spielen in vielen Filmen Autos wichtige Nebenrollen. Manchmal werden Herbie,<br />
Schorsch und K.I.T.T. sogar zum eigentlichen Star.<br />
Von Stefanie Lanin und Thomas Geiger<br />
Hollywood/MüncHen. Waswäre David<br />
Hasselhoff ohne K.I.T.T., was wäre Magnum<br />
ohne seinen Ferrari oder James<br />
Bond ohne Aston Martin? Ohne DeLorean<br />
wäre Marty McFly nie in dieZukunft<br />
zurückgekehrt. Hannibal und<br />
sein A-Team wären ohne GMC Vandura<br />
niemals ihren Verfolgernentkommen<br />
und Familie Struutz hätte ohne ihren<br />
himmelblauen Trabi „Schorsch“ bis<br />
heute nicht Neapel gesehen. Es gibt<br />
Autos, die tatsächlich Filmgeschichte<br />
geschrieben haben. Und manchmal<br />
sind sie sogar berühmter als die Schauspieler,die<br />
hinter ihrem Steuer saßen.<br />
Um die rollenden Blechakteure hat<br />
sich mittlerweile fast schon eine Industriegebildet,zumindest<br />
lassensich damit<br />
vortrefflich Kunden akquirieren. Denn<br />
wiekönnte manbesser ein neuesModell<br />
bewerben, alseinen Kinoheld damit über<br />
die Leinwandfahrenzulassen? „Dasist<br />
mittlerweile ein riesiges Geschäft geworden“,<br />
sagt Johannes Schultz, der<br />
langeJahrebei BMWfür dieses„Product<br />
Placement“ verantwortlich war. „Für<br />
die Autohersteller ist die Präsenz im<br />
Film eine perfekte Ergänzung zur klassischen<br />
Werbung“, sagt der ehemalige<br />
BMW-Manager, der etwa James Bond in<br />
die damals neuen Roadster Z4 und Z8<br />
gebracht hat.<br />
Zwar sind Sportwagen bei den Kinohelden<br />
äußerst beliebt –wohl weil<br />
das zur Action auf der Leinwand passt.<br />
Manchmal aberist der automobile Stilbruch<br />
gewollt: So warJamesBond schon<br />
in der „Ente“ von Citroënunterwegs oder<br />
fuhr imdamals neuen Ford Kadavon.<br />
Um auf die Leinwand oder <strong>ins</strong> Fernsehen<br />
zu rollen, müssen die Hersteller<br />
jedoch ofttief in die Tasche greifen. Die<br />
Fahrzeugemüssen gestellt undaufwen-<br />
dig umgebaut werden. Der 7er aus dem<br />
James-Bond-Streifen „DerMorgen stirbt<br />
nie“ musste sich etwa auch vom Rücksitz<br />
aus steuern lassen. Wie speziell die<br />
Wünsche der Filmstudios manchmal<br />
sein können, weiß George Barris besonders<br />
gut. Der fast 90-Jährige hat esals<br />
„King of Kustumozers“ zur Hollywood-<br />
Legende gebracht und gilt seit über<br />
50 Jahrenals Wagenmeisterder Traumfabrik.Inseiner<br />
Werkstatt in North Hollywoodentstand<br />
eines dererstenBatmobile,<br />
er baute einen Pontiac Trans Am<br />
zu„K.I.T.T.“ fürdie Serie „Knight Rider“<br />
um. „Damals hattenwir diegutenIdeen<br />
und vor allem das Geschick, sie umzusetzen“,<br />
sagtBarris.„Denn was manauf<br />
der Leinwandsah, daskonntendie Autos<br />
auch aufderStraße.“Heutedagegen beobachtet<br />
er nach eigenen Worten eine<br />
Farce: „Wofürdie Mechaniker zu faul<br />
oder zu ungeschickt sind, das machen<br />
sie einfach am Computer.“<br />
Filme wie„Transformers“ oder „The<br />
Fast and the Furious“ wären hingegen<br />
ohne Trickserei am Computer gar nicht<br />
denkbar. Wir haben diese und andere<br />
Leinwandhelden auf vier Rädern zusammengestellt.<br />
Aston Martin (James Bond)<br />
JamesBond isteiner der wichtigsten<br />
PS-Protagonisten im<br />
Kino. Erfährt jetzt schon im<br />
55. Jahr über die Leinwand.<br />
Seit seinem drittenFilm „Goldfinger“<br />
ist er Aston-Martin-<br />
Fahrer und hat den exotischen<br />
DB5zueinem berühmten Auto<br />
gemacht. Er war aber der<br />
Sportwagenmarke aus Gaydon<br />
wiederholt untreu: Je nach<br />
Vertragssituation der Produktionsgesellschaft<br />
fuhr er auch<br />
schon einen Toyota 2000 GT,<br />
einen Lotus oder eben BMW.<br />
Das Auto aus dem James-Bond-Film „Goldfinger“<br />
mit Sean Connery ist Kult. FOTO: PETER KNEFFEL<br />
Pontiac Trans Am<br />
(Knight Rider)<br />
In seinem Kampf für Recht<br />
und Gesetz wäre Michael<br />
Knightalias David Hasselhoff<br />
ohne seinen sprechenden<br />
K.I.T.T wohl nichtweit gekommen.<br />
Der „Knight Industries<br />
Two Thousend“ ist nahezu<br />
unzerstörbar,fährtmit Turbo<br />
Boostetwa480 km/h, ist über<br />
eine Armbanduhr ansprechbar,<br />
fährtimSki-Mode nurauf<br />
einem Vorder- und Hinterrad<br />
und wirdgewöhnlich in einem<br />
Sattelschlepper gewartet.<br />
K.I.T.T., das Filmauto der Serie „Knight Rider“, stahl<br />
David Hasselhoff oft die Show. FOTO: FELIx HöRHAGER<br />
Toyota Supra MKIV<br />
(The Fast and the Furious)<br />
Paul Walker und Vin Diesel<br />
schwören in der Kino-Reihe<br />
„The Fast and the Furious“ zumeist<br />
auf US-Musclecars und<br />
wild getunte Sportwagen aus<br />
Japan. Die Hauptrolle im ersten<br />
Teil spielt der Toyota Supra, bei<br />
dessen Umbau zum 10-Sekunden-Wagen<br />
die Freundschaft<br />
zwischen beiden Männern <strong>ins</strong><br />
Rollen kommt. Am Schlusslässt<br />
Paul Walker,der 2013 bei einem<br />
Autounfall ums Leben kam, Vin<br />
Diesel imToyota entkommen.<br />
Bisher besteht die Reihe um die Autorennen aus<br />
zwei Kurz- undacht Kinofilmen. FOTO: MICHAEL NELSON<br />
Manta<br />
(Manta, Manta)<br />
Til Schweiger, Tina Ruland<br />
und Michael Kessler starteten<br />
1991 mit gelbem Manta<br />
in der deutschen Komödie<br />
„Manta, Manta“ durch –und<br />
trafen den Nerv einer ganzen<br />
Generation. Neben dem Auto<br />
selbst spielen das damals<br />
herrschende Manta-Fieber,<br />
die Rivalität zu anderen Autos<br />
und jede Menge Manta-Witze<br />
eine große Rolle. Die Schauspieler<br />
wurden durch den<br />
Kult-Streifen zu Stars.<br />
Der Original-Manta aus dem Film steht heute im<br />
BonnerHausderGeschichte. FOTO: OLIVER BERG<br />
Vw Käfer (Herbie)<br />
Eine Sonderrolle unterden Filmautos<br />
nimmtder VW Käfer ein. Als „Herbie“<br />
brachte er es ab 1968 nicht nur zur<br />
automobilen Nebenrolle, der Wagen<br />
mit der Nummer 53 hängte seine<br />
Fahrer gleich ganz ab: An die Hauptdarsteller<br />
Dean Jones und Michele<br />
Lee erinnert sich heute kaum noch<br />
jemand. Das Filmautodagegen stand<br />
jüngst erst wieder auf der Bühne, als<br />
VW den neuen Beetle in Shanghai enthüllte.<br />
Er genießt bis heute die Aufmerksamkeit<br />
ganz normaler Käufer.<br />
delorean<br />
Mit seiner Karosserie aus rostfreiem<br />
Edelstahl ist der DeLorean DMC-12<br />
ideal als Zeitmaschine, fand zumindest<br />
Dr. Emmett L. Brownin„Zurückindie<br />
Zukunft“. Kernstück ist der Fluxkondensator,<br />
ein Kasten mit blinkenden<br />
Röhrchen,der zwischenden Sitzenangebrachtist.Umin<br />
der Zeit zu reisen,<br />
muss der DeLorean 140 km/h erreichen.<br />
Wenn es nach demursprünglichenDrehbuch<br />
gegangen wäre, gäbe<br />
es das Auto sonicht, denn es war ein<br />
Kühlschrank als Zeitmaschine geplant.<br />
Ferrari 308 GTS (Magnum)<br />
Der hawaiianische Privatdetektiv<br />
Thomas Magnum, gespielt von Tom<br />
Selleck, sollte ursprünglich Porsche<br />
fahren. Nachdem das Unternehmen<br />
ablehnte,fiel diezweiteWahlaufFerrari,<br />
die die Serie später sponserten<br />
und bis zu 17 Fahrzeuge stellten. Im<br />
Vorspann fuhr bis zum Schluss der<br />
erste Ferrari 308 GTS. Alle Modelle,<br />
in denen Selleck saß,wurden so umgebaut,<br />
dass der große Schauspieler sich<br />
nicht klein machen musste –daher<br />
fuhrerauchmeistmitoffenemDach.<br />
Ferrari Testarossa (Miami Vice)<br />
Den beiden Undercover-Polizistenvon<br />
Miami Vice (gespielt von Don Johnson<br />
und Philip Michael Thomas)stellte<br />
Ferrari zwei schwarze Testarossa,Modell<br />
1984 mit 390 PS, zur Verfügung.<br />
Allerdings erst in der dritten Staffel,<br />
alsdie Serieimmer populärer wurde,<br />
und sich die Auto-Firma daran störte,<br />
dasszuvor nur eine Replik desFerrari<br />
365GTS/4 Daytona Spider eingesetzt<br />
wurde. Tatsächlich reichte Ferrari<br />
gegen den Hersteller des Bausatzes<br />
eine Urheberrechts-Klage ein.<br />
FOTO: HAIDEROSE -ANDREy KUZMIN -FOTOLIA.COM
SEITE 24 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Frisch<br />
Diese Autos rolle<br />
Vom soliden Kleinwagen bis<br />
Das Jahr 2017 bringt viele spannen<br />
Martin Lindner g<br />
Seat Ibiza<br />
Honda Civic<br />
Audi A5<br />
Sportback<br />
Der jugendliche Heißsporn<br />
Das Erfolgsauto des spanischen Autoherstellers Seat geht in die<br />
fünfte Runde – mit vollkommen neuem Styling und frischer<br />
Technologie, die eine optimale Smartphone-Nutzung erlaubt.<br />
Ein 8-Zoll-Touchscreen im Inneren reagiert blitzschnell auf<br />
Berührungen. Der spritzige Spanier schafft fast 200 Kilometer die<br />
Stunde. Das Auto-Modell richtet sich vor allem an eine junge<br />
Zielgruppe. Ab Juni steht der spritzige Spanier zum Verkauf.<br />
Der E<strong>ins</strong>tiegspreis liegt bei unter 13 000 Euro.<br />
Der sicherheitsbewussteJapaner<br />
Die zehnte Generation des Civic wurde von Grund auf neu<br />
entwickelt.ZudenNeuerungenzähleneineleichte<br />
KarosseriestrukturundeineniedrigeSitzposition,durchdiesich<br />
derFahrerstärkermitdemFahrzeugverbundenfühlensoll.<br />
Erstmalskommtserienmäßigauchdasumfassende<br />
Sicherheitspaket„Honda Sensing“zumE<strong>ins</strong>atz: Durch Kameraund<br />
Radar-Technolgie wird das Unfallrisiko minimiert. Der Preis<br />
Die etwasluxuriösereFamilienkutsche<br />
Was für den kleinen Geldbeutel ist der Audi A5 Sportback nicht. Um<br />
ihn zu fahren, muss man schon mindestens 39 500 Euro<br />
auf den Tisch legen. Dafür bietet der Wagen, der als<br />
familientauglich beworben wird, neueste Infotainment-Features, ist<br />
top vernetzt und besticht durch ein Sound System mit neuartigem<br />
3D-Klang, wodurch man sich wie in einem Konzertsaal fühlt.<br />
Kein Wunder, dass die Kids da Ruhe geben.<br />
geht mit Benzinmotor und 129 PS ab 19990 Euro los.<br />
Der VW Golf<br />
BMW 5er<br />
Limousine<br />
Ford Fiesta<br />
Der erprobte Bestseller<br />
Der Golf ist ein absoluter Verkaufsschlager im VW-Konzern. Im<br />
letzten Jahr gab es annähernd eine Viertelmillion Neuzulassungen<br />
des Modells allein in Deutschland. Jetzt kommt der Golf mit neuen<br />
Updates um die Ecke. Dank Annäherungssensorik im Innenraum<br />
reicht schon eine Wischgeste vor dem 9,2 Zoll großen Display, um<br />
berührungslos durch das Infotainment-System zu blättern und<br />
sich Musik oder das nächste Reiseziel auszusuchen. Man muss kein<br />
Hellseher sein, um zu wissen, dass sich dieses Modell wie warme<br />
Semmeln verkaufen wird – nicht nur wegen der vielen Golf-Fans in<br />
Deutschland. Das lässt sich VW gut bezahlen. Der Grundpreis für<br />
den Kompaktwagen liegt bei stattlichen 17 850Euro.<br />
Der preisgekrönteVerwöhner<br />
Sportlich und hochelegant imponiert die BMW 5er-Limousine der<br />
Straße. Für ihr Design hat die siebte Modellgeneration der 5er-<br />
Reihe sogar den „iF Gold Award 2017“ ergattert. Bei diesem Auto<br />
trügt der schöne Schein nicht: Auch unter der Blechhaut steckt<br />
ein Höchstgrad an Digitalisierung; sogar Parkplätze können digital<br />
reserviert und bezahlt werden. Die Limousine ist bis zu<br />
100 Kilogramm leichter als das Vorgängermodell und verfügt über<br />
ein 10,25 Zoll-Touchscreen. Der Fahrer kann sich im Komfortsitz mit<br />
acht Massageprogrammen verwöhnen lassen, ganz gemäß dem<br />
Sprichwort „Trautes Auto, Glück allein“. Denn wer braucht bei dem<br />
Gefährt noch ein Heim? Preis: ab 50 000 Euro aufwärts.<br />
Der solide Individualist<br />
Altbewährtes einmal neu verpackt: Die nächste Generation des<br />
Ford Fiesta bietet neben dem 1,1-Liter-Motor und einem<br />
weiterentwickelten Entertainmentsystem nicht sehr vielNeues.Der<br />
FiestasetztaberaufgrößereIndividualisierungsmöglichkeitenfür<br />
denFahrerdurchneueAusstattungspakete.DieAusstattungslinien<br />
ActivefürdasCrossover-Modell und Vignale für mehr Luxus werden<br />
zum Marktstart im Juli noch nicht verfügbar sein. Die<br />
Preisliste beginnt bei 12 950Euro.
SEITE 25<br />
vom BAnd<br />
n 2017 auf uns zu<br />
zur traumhaften Sportkutsche:<br />
de Modelle auf die deutschen Straßen.<br />
ibt einen Überblick.<br />
Mitsubishi<br />
Eclipse Cross<br />
Mercedes<br />
E-Klasse Coupé<br />
Hyundai i30<br />
Fünftürer<br />
Der sportliche Technikfreak<br />
Charakteristisches Merkmal von Mitsubishis neuem SUV-Coupé<br />
ist die markante Heckpartie mit stark geneigter Heckscheibe. Das<br />
Infotainment-System kann durch ein Touchpad in der Mittelkonsole<br />
bedient werden. Eine Sprachsteuerung, durch die Wegbeschreibungen<br />
abgerufen oder Anrufe getätigt werden, stellt sicher, dass die<br />
Aufmerksamkeit des Fahrers nicht von der Straße abkommt. Dazu<br />
trägt auch das Head-up-Display bei: ein Anzeigesystem, das auf<br />
eine ausfahrbare Kunststoffscheibe projiziert wird. Ab Herbst 2017<br />
kann‘s mit dem sportlichen SUV auf die Piste gehen.<br />
Der Preis fängt bei unter 25 000 Euro an.<br />
Der rasanteVerführer<br />
Der Preis für dieses schnieke, bis zu 245 kW-schnelle<br />
Prestigeobjekt liegt bei Minimum 49 000 Euro. Dafür<br />
kann man ein Fahrzeug sein Eigen nennen, dass neben sinnlichem<br />
Design auch noch spannende Extras unter dem Blech bietet: ein<br />
Widescreen-Cockpit, Touch Controls im Lenkrad (Weltneuheit!) und<br />
automatisches Ein- und Ausparken per Smartphone. Wenn man das<br />
Fahrzeug öffnet, gehen die LEDs des Schlusslichts stufenweise von<br />
der Fahrzeugmitte nach außen an; wird das Fahrzeug geschlossen,<br />
läuft die Lichtsequenz umgekehrt ab. Damit soll das E-Klasse<br />
Coupé den Fahrer begrüßen beziehungsweise verabschieden - wie<br />
eine liebevolle Geliebte eben. Und die waren ja noch nie billig.<br />
Der intelligenteSüdkoreaner<br />
Hyundai baut seine i30-Reihe aus. Neuster Familienzuwachs ist<br />
der Fünftürer, dessen E<strong>ins</strong>tiegspreis bei 17 450Euro liegt.<br />
Neben einem autonomen Notbremsassistenten, der im Notfall auch<br />
eine Vollbremsung einleiten kann, verfügt das Fahrzeug über eine<br />
robuste Karosserie und sieben Airbags. Ebenso sorgt es dank eines<br />
intelligenten Energiemanagementsystems für weniger Verbrauch.<br />
Ein Aufmerksamkeitsassistent warnt den Fahrer anhand von<br />
seinem Lenk- und Bremsverhalten vor Anzeichen von Müdigkeit.<br />
Obendrauf gibt es noch eine Ablage zum kabellosen Laden des<br />
Smartphones. Es muss aber nicht unbedingt ein südkoreanisches<br />
Samsung-Modell sein.<br />
Opel Insignia<br />
DS 7Crossback<br />
Das Smartphone<br />
fährt mit<br />
Aus dem Leben der meisten Menschen ist<br />
das Smartphone nicht mehr wegzudenken.<br />
Kein Wunder also, dass die Autohersteller<br />
dem Mobiltelefon bei ihren neuen Modellen<br />
einen zentralen Platz einräumen. Egal<br />
ob als Ersatz für den Autoschlüssel oder die<br />
Nutzung der Smartphones im Auto-Cockpit<br />
mittels Apple Carplay, Android Auto<br />
Der blendende Nachtschwärmer<br />
Die zweite Generation des Opel Insignia trägt den Zusatz „Grand<br />
Sport“. Im Vergleich zum Vorgänger wird das Modell länger und<br />
flacher. Mit dem weiterentwickelten Intelli-Lux LED Matrix-System<br />
soll Fahren bei Dunkelheit so sicher wie nie zuvor sein. 16 einzelne<br />
LEDs in jedem Scheinwerfer werden automatisch gesteuert und<br />
passen sich der Fahrsituation an. Licht-Reichweiten bis zu<br />
400 Metern sind möglich. Falls es doch zu einem Unfall in der<br />
Nacht kommen sollte, kontaktiert eine automatische Unfallhilfe<br />
das Opel-Team, das im schlimmsten Fall sofort den Rettungsdienst<br />
ruft. Der Insignia ist ab 25 490Euro zu haben.<br />
Der klangvolle Pariser<br />
Im Bereich Mode fahren die Franzosen mit Namen wie Dior oder<br />
Louis Vuitton schon lange Premium-Klasse. Bei Autos war das<br />
bisher eher weniger der Fall. Mit dem DS 7 Crossback soll sich<br />
das ändern: Der SUV besticht durch ein Soundsystem mit 14 Lautsprechern.<br />
Der Fahrer kann das Fahren teilweise sogar delegieren.<br />
DS preist diese Möglichkeit als nächsten Schritt auf dem Weg zum<br />
autonomen Fahren an. Auch mit anderen technischen Spielereien<br />
geizt der DS 7 nicht: Sobald der Wagen geöffnet wird, erstrahlen<br />
die wie Edelsteine gefassten LED-Scheinwerfer in Purpur-Rot und<br />
drehen sich um 180 Grad. Na hoffentlich ist das kein Augenrollen.<br />
Preis ab 30 000 Euro.<br />
und Mirrorlink. Mit den Programmen, die<br />
das Handy mit dem Auto verbinden, kann<br />
der Fahrer problemlos über Sprachsteuerung<br />
oder per Tippen auf den eingebauten<br />
Touchscreen im Armaturenbrett Wegbeschreibungen<br />
abrufen, telefonieren, Nachrichten<br />
empfangen und die Lieblingsmusik<br />
hören. Handys lassen sich in vielen Autos<br />
auch kabellos laden. Das Smartphone gehört<br />
zum Auto der neuen Generation eben<br />
dazu wie die Reifen und das Lenkrad.<br />
©ayLerein; ©canDy1812 -FotoLia.coM
SEITE 26 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
einer für alle, alle mit einem:<br />
ein Dorf fährt auf den e-Flitzer ab<br />
Von Tobias Lemke&Anett Seidel<br />
Wer auf dem platten Land<br />
wohnt, der braucht ein<br />
eigenes Auto, um mobil zu<br />
bleiben... Falsch! Das zeigt<br />
ein Modell aus Kublank.<br />
Dort gibt esein in MV<br />
einzigartiges Carsharing-<br />
Projekt.<br />
Anzeige<br />
So sieht das Kublanker Dorf-Auto aus. Der Unterschied zu einem konventionelle Pkw wird ander tankstelle deutlich. Statt Zapfpistole<br />
fürs Benzin wird ein Stecker für Strom angeschlossen.<br />
Foto: toBIAS LeMKe<br />
kublank. In dem kleinen Ort<br />
Kublank haben die Stadtwerke<br />
Neustrelitz geme<strong>ins</strong>am mit<br />
der Schweriner Naturwind<br />
GmbH ein fürs Bundesland<br />
einmaliges Projekt gestartet.<br />
Seit rund zwei Jahren ist dort<br />
ein Dorfauto unterwegs. Und<br />
statt Benzin tankt der flotte<br />
Flitzer Strom. Damit das Auto<br />
rollen kann, drehen sich die<br />
Flügel der Windräder im benachbarten<br />
Park Groß Miltzow<br />
1. In dem 120-Seelen-Dorf<br />
gibt es eine passende Steckdose<br />
für den leisen Kleinwagen.<br />
Die Einwohner können das<br />
Bürgermobil für sechs Euro<br />
am Tag mieten.<br />
Wersagt, dass man nur in<br />
der Großstadt kein Auto benötigt,<br />
wird hier eines besseren<br />
belehrt. Aber: „Das geht nur,<br />
weil wir den Windpark vor der<br />
Tür haben“, sagt David Nicke<br />
von den Stadtwerken. Schon<br />
die erste Vorführung im Dorf<br />
sei damals auf reges Interesse<br />
bei den Einwohnern gestoßen.<br />
„Eine 65-Jährige nutzt<br />
das Auto nun, um mit ihrer<br />
Freundin zum Kaffeetrinken<br />
nach Neubrandenburg zu fahren“,<br />
weiß Nicke von einem<br />
Beispiel zu berichten. Für 70<br />
bis 80 Kilometer reicht die<br />
Stromladung im Winter. Im<br />
Sommer schafft das Elektroauto<br />
auch 160 Kilometer. Die<br />
Reichweite genügt, um zum<br />
NIE WIEDER ROST AM FAHRZEUG<br />
durch Hohlraumversiegelung<br />
und Unterbodenschutz<br />
Wie zu<br />
„DDR-Zeiten“<br />
•Beratung vor Ort mit Endoskop<br />
•Innenreinigung und Lackpolitur<br />
•Werterhaltung Ihres Fahrzeugs verlängernern<br />
Club<br />
KFZ-AUFBEREITUNG<br />
Rene Nehring<br />
Gewerbegebiet<br />
Eichholzstr. 19<br />
17192 Waren<br />
Tel. 03991 674748<br />
JetztMitglied werden und exklusiveVorteile sichern<br />
mehr auf www.nordkurier.club<br />
Gievitzer Str. 108 17192 Waren<br />
Telefon: 03991 -665856<br />
Mail: info@identica-ponto.de<br />
©iko, SydaProductions-Fotolia.com<br />
Einkaufen oder für Arztbesuche<br />
bis nach Neubrandenburg,<br />
Woldegk oder Friedland<br />
zu kommen. Dass das<br />
Dorfauto gut angenommen<br />
werde, zeige eine jährliche<br />
Fahrleistung von rund 10000<br />
Kilometern, sagt Claudia Röhr<br />
von der Naturwind GmbH.<br />
Die Ausnutzung ist dabei<br />
ganz unterschiedlich. Mal<br />
Blaulicht imWald senkt Unfall-Zahlen<br />
Von TorstenBengelsdorf<br />
Jäger nehmen in der<br />
Mecklenburgischen Schweiz<br />
nicht nur das Wild <strong>ins</strong> Visier.<br />
Sie setzen sich auch für die<br />
Sicherheit auf den Straßen<br />
ein –ein Pilotprojekt.<br />
Malchin/neukalen. Die großformatigen<br />
Warntafeln passen<br />
eigentlich gar nicht zu<br />
der kleinen Landesstraße<br />
zwischen Malchin und Neukalen.<br />
Der springende Hirsch<br />
im roten Dreieck macht aber<br />
eines deutlich: Vonhier an<br />
wird es richtig gefähr-<br />
war die<br />
lich. Jahrelang<br />
L20Unfallschwerpunkt<br />
in der Mecklenburgi-<br />
Und<br />
schen Schweiz.<br />
das längst nicht nur<br />
wegen der<br />
soge-<br />
nannten Disco-Un-<br />
fälle. „Die Stradurch<br />
ße führt einen<br />
Wald.<br />
Und hier wech-<br />
häufig von<br />
den Äsungszu<br />
den<br />
E<strong>ins</strong>tands-<br />
gebieten“, sagt Norbert<br />
selt das Wild<br />
Meining. Der Mann ist nicht<br />
nur Jäger, sondern auch Leiter<br />
des Hegerings „Gülitzer<br />
Heide“. Schon oft hat er am<br />
ist das E-Auto vier oder fünf<br />
Tage am Stück vermietet, mal<br />
steht es ein paar Tage lang.<br />
Einer der das Fahrzeug auch<br />
mal nutzt, ist Kublanks Bürgermeister<br />
Rainer Rütz. „Das<br />
Projekt ist gut angelaufen“, so<br />
seine Bewertung. Die Technik<br />
an der Ladesäule funktioniere<br />
ebenfalls gut. Er hat allerdings<br />
die Erkenntnis gemacht, dass<br />
Straßenrand überfahrene<br />
Tiere aufsammeln müssen.<br />
Und nicht immer gehen die<br />
Kollisionen für die Fahrzeug-<br />
Insassen glimpflich ab.<br />
„Jäger zu sein, heißt für<br />
mich nicht nur, Wild zu jagen“,<br />
steht für Meining fest.<br />
Und deshalb hat er es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, die<br />
Unfallstrecke mit blauen<br />
Wildwarn-Reflektoren auszustatten.<br />
Vordrei Jahren hatte<br />
der Jäger damit begonnen,<br />
die blauen Plättchen an die<br />
Leitpfosten am Straßenrand<br />
anzuschrauben. Zunächst<br />
war im Oktober 2014 der Abschnitt<br />
von Pisede bis Gülitz<br />
an der Reihe. Im August des<br />
vergangenen Jahres folgte<br />
dann die Strecke von Gülitz<br />
bis Neukalen.<br />
Etwa 300 dieser blauen<br />
Plättchen sind mittlerweile<br />
auf der gesamten Strecke<br />
zwischen Pisede und dem<br />
Waldrand bei Neukalen angebracht.<br />
„Die Unfallzahlen<br />
sind seitdem deutlich zurückgegangen“<br />
, hat Meining von<br />
der Polizei erfahren.Kein<br />
Wunder. Die Reflek-<br />
da-<br />
toren sorgen<br />
für, dasssich<br />
bei Dunkel-<br />
das heit<br />
Licht<br />
der<br />
Nutzer im Winter ein wachsames<br />
Auge auf die Batterieanzeige<br />
haben müssen. Weil<br />
das Auto dann mehr Energie<br />
verbraucht, komme man mit<br />
einer <strong>Fahrt</strong> nach Neubrandenburg<br />
und zurück sogar schon<br />
an die Grenze. „Für den Sommer<br />
ist es aber eine tolle Sache,<br />
die auch auf dem platten<br />
Land funktioniert“, so Rütz.<br />
Perspektivisch, so hofft<br />
Claudia Röhr, soll mit verbesserten<br />
Akkulaufleistungen<br />
das Elektroauto auch inder<br />
kalten Jahreszeit eine vernünftige<br />
Option für den ländlichen<br />
Raum sein.<br />
Das Mobilitäts-Projekt in<br />
Kublank könne aber noch<br />
ein Umdenken in ganz anderer<br />
H<strong>ins</strong>icht auslösen, findet<br />
Röhr. Sosei der Verzicht auf<br />
den eigenen Pkw gerade in der<br />
Auto-Nation Deutschland immer<br />
ein sensibles Thema. Der<br />
Dorfwagen zeige aber, dass<br />
sich eine Geme<strong>ins</strong>chaft selbst<br />
Dinge wie ein Auto teilen<br />
könne. „Es gibt Erhebungen,<br />
wonach ein Pkw,gerade wenn<br />
er ein Zweitwagen ist, bis zu<br />
95 Prozent der Zeit nur stillsteht“,<br />
sagt sie. Ökonomisch<br />
gesehen, sei das doch völlig<br />
sinnlos.<br />
Die bessere Option sei dann<br />
doch ein gut genutztes Auto,<br />
das sich die Geme<strong>ins</strong>chaft<br />
teilt. In Großstädten setzen<br />
sich inzwischen auch sogenannte<br />
Carsharing-Projekte<br />
durch. Autos werden nur<br />
noch minutenweise und für<br />
kurze Strecken angemietet.<br />
Das kleine Kublank zeigt, das<br />
so was auch auf dem Land<br />
funktioniert.<br />
Kontaktzuden Autoren<br />
t.lemke@nordkurier.de<br />
Autoscheinwerfer im Wald<br />
„bewegt“. Das verunsichert<br />
Rehe, Hirsche und Schwarzwild<br />
so sehr, dass die Tiere<br />
von der Straße fern bleiben.<br />
Blaulicht heißt Gefahr. Das<br />
haben jetzt offenbar auch die<br />
Waldbewohner verstanden.<br />
Immerhin 26 Wildunfälle<br />
hatte die Polizei im vergangenen<br />
Jahr noch zwischen<br />
Pisede und Neukalen aufgenommen.<br />
In den Vorjahren<br />
waren es noch bis zu 45.<br />
Er sei sehr froh über diesen<br />
Rückgang, sagt Norbert<br />
Meining. „Wir Jäger wollen<br />
damit auch zeigen, dass wir<br />
nicht nur ,Bambis‘ schießen,<br />
sondern auch ehrenamtlich<br />
zur Verbesserung der Sicherheit<br />
auf den Straßen beitragen<br />
wollen.“<br />
Die L20 gilt auf diesem<br />
Abschnitt inzwischen als Pilotprojekt.<br />
Es soll nun genau<br />
ausgewertet werden, wie sich<br />
die Unfallzahlen entwickeln,<br />
um dann eventuell auch andere<br />
Kollisionsstrecken mit<br />
den Reflektoren zu entschärfen.<br />
Norbert Meining warnt<br />
aber ausdrücklich die Autofahrer:<br />
„Die Reflektoren<br />
funktionieren natürlich nur<br />
bei Dunkelheit. Aber auch<br />
dann sollte man immer damit<br />
rechnen, dass sich eventuell<br />
doch noch Wild auf die<br />
Straße traut.“ Unklar ist vor<br />
allem noch, ob sich Schwarz-,<br />
Dam- oder Rotwild vielleicht<br />
irgendwann an das Blaulicht<br />
gewöhnt. Das könne man allerdings<br />
erst nach einem längeren<br />
Zeitraum e<strong>ins</strong>chätzen.<br />
Die riesigen Warntafeln sollten<br />
die Autofahrer deshalb<br />
auch künftig ernst nehmen.<br />
Norbert Meining (rechts) und Wolf Böttcher schrauben Wildwarnreflektoren ander Landesstraße 20<br />
an.<br />
FotoS (2): IrIS DIeSSNer
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
S EITE 27<br />
Leser öffnen Ihre GaraGe<br />
REGIONAL-GENIALE<br />
ANGEBOTE MIT DER<br />
LOKALFUCHS-<br />
APP!<br />
Folgen Sie den<br />
Lokalfuchs-Spuren<br />
mit Ihrem Smartphone<br />
durch Neubrandenburg<br />
und profitieren Sie von<br />
exklusiven Aktionen.<br />
Alle Infos unter:<br />
app.lokalfuchs.de<br />
Rund 35 Jahre ist die „Ente“ von Michael Multhaup alt. Doch das Auto blitz und blinkt wie am ersten Tag.<br />
FoTo: PETRA KoNERMANN<br />
Nonstop nach Athen:<br />
Mit der ente kein Ding<br />
Von PetraKonermann<br />
Diese „Ente“ ist ein Auto,<br />
kein lebendes Wesen. Aber<br />
was für e<strong>ins</strong>! Das legendäre<br />
Gefährt ist quasi ein<br />
Familienmitglied: heiß<br />
geliebt und bis zum<br />
Kofferraum voller lebendiger<br />
Erinnerungen –auch<br />
gefährlicher.<br />
Waren. Nein, einen Namen<br />
hat die „Ente“, die Michael<br />
Multhaup sein Eigen nennt,<br />
nicht. Das Familien-Gefährt<br />
ist seit 35 Jahren schlicht<br />
und einfach „die Ente“. Aber<br />
was für eine! In strahlendem<br />
Lackrot und mit blitzenden<br />
Chromteilen kommt sie daher<br />
und löst bei Passanten<br />
meist nur zwei Reaktionen<br />
aus: „Die ist aber schön!“<br />
und „Kann ich die kaufen?“<br />
Einzeln oder auch gleich beides<br />
zusammen. Der Warener<br />
kennt das schon: „Es gibt<br />
kaum jemanden, den dieses<br />
Auto kalt lässt.“<br />
Seit über drei Jahrzehnten<br />
gehört eszur<br />
Familie: Erst fuhr es die<br />
Mutter von Michael<br />
Multhaup, dann<br />
der Sohn. „Damals<br />
war es für junge<br />
Leute noch etwas<br />
ganz Besonderes,<br />
ein eigenes Auto<br />
Eine „Ente“<br />
made in<br />
Madagaskar:<br />
Dort haben<br />
Einheimische das<br />
Kult-Auto aus einer<br />
Bierdose nachgebaut. Ein<br />
Schulfreund schenkte<br />
Michael Multhaup dieses<br />
Modell-Auto, wohl wissend<br />
um dessen Leidenschaft für<br />
„Enten“ auf Rädern.<br />
FoTo: PETRA KoNERMANN<br />
zu haben“, erinnert sich der<br />
Autohändler. Als historisch<br />
galt die Ente damals beim<br />
Kauf für 10 000 D-Mark noch<br />
nicht. Als Modell von Citroen<br />
vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
entwickelt, ging die „Ente“<br />
erst nach 1945 in Serie vom<br />
Band. Und wurde schnell zum<br />
Verkaufsschlager, wie erberichtet.<br />
„Zwar war die Ente<br />
nicht ganz so erfolgreich wie<br />
der Käfer von VW, aber es<br />
war und ist ein tolles Auto“,<br />
schwärmt der Warener.<br />
Die „Ente“<br />
hat ihren legendärem<br />
Ruf vor allem<br />
dem<br />
französischen<br />
Komfort<br />
zu verdanken:<br />
Vier Türen,<br />
die das<br />
Ausund<br />
E<strong>ins</strong>teigen erleichterten<br />
–und die ungewöhnlich<br />
gute Federung. „Einen Karton<br />
roher Eier konnte man über<br />
alle holprigen Straßen transportieren,<br />
da ging nie etwas<br />
kaputt. Das versprach damals<br />
die Werbung, und es ist wirklich<br />
so“, weiß Michael Multhaup.<br />
In allen Farben wurde die<br />
„Ente“ verkauft: in weiß,<br />
grau, schwarz, grün gelb und<br />
natürlich in rot. 1990 dann<br />
wurde die Produktion eingestellt,<br />
es hatte sich sozusagen<br />
„ausgeschnattert“. Und je<br />
weniger produziert wurden,<br />
umso wertvoller<br />
wurden die Vertreterinnen,<br />
die noch auf den<br />
Straßen unterwegs waren.<br />
„Mir ist nie in den<br />
Sinn gekommen, dieses<br />
Auto zu verkaufen. Jeder,<br />
der eine Ente hat, verbindet<br />
damit vor allem Erinnerungen<br />
an die Eltern, an die<br />
eigene Jugendzeit“, sagt<br />
der Warener Citroen-<br />
Händler.<br />
Und seine Ente<br />
hat schon einiges<br />
erlebt: eine Tour<br />
nach Portugal<br />
und auch eine<br />
nach Athen.<br />
„3200 Kilometer<br />
am Stück in<br />
36 Stunden, abwechselnd<br />
mit<br />
zwei Fahrern“,<br />
erinnert sich<br />
Multhaup an<br />
die <strong>Fahrt</strong> nach<br />
Griechenland.<br />
„Die Ente“ hat<br />
das alles ohne<br />
Probleme<br />
mitgemacht<br />
und Kilometer<br />
für Kilometer<br />
ohne<br />
eine einzige<br />
Panne unter<br />
die Räder genommen. „Mit<br />
der Ente könnte ich sofort<br />
wieder losfahren bis nach<br />
Athen, das macht die heute<br />
noch mit“, ist der Warener<br />
überzeugt.<br />
Doch so ganz ohne Unfälle<br />
hat auch die Multhaup-Ente<br />
die Jahrzehnte nicht überstanden.<br />
Bei einer Ausfahrt<br />
geschah es: Auf einer regennassen<br />
Straße rutschte ein<br />
Motorradfahrer in einer Kurve<br />
weg und schlitterte der<br />
Ente entgegen, Michael Multhaup<br />
saß am Steuer.„Das sind<br />
Bilder,die ich bis heute nicht<br />
aus meinem Kopf bekomme“,<br />
sagt er.Die Ente fuhr über das<br />
Motorrad drüber. Der Motorradfahrer<br />
konnte sich zum<br />
Glück vorher retten. „Die<br />
Ente hatte Totalschaden, aber<br />
es war zum Glück niemandem<br />
etwas passiert“, sagt der<br />
Warener. Einen Monat lang<br />
schraubte er nach Feierabend,<br />
um seine Ente wieder flott zu<br />
machen.<br />
Heute holt er seine Ente<br />
nur noch zu Ausfahrten im<br />
Sommer aus der Garage. Mit<br />
ihr im Winter umher zu<br />
cruisen, käme ihm nicht in<br />
die Tüte: „Sie muss schon ein<br />
bisschen geschont werden.“<br />
Der Wert der besonderen Karosse<br />
ist übrigens in den vergangenen<br />
drei Jahren in die<br />
Höhe geschossen. Weil für<br />
viele Autoliebhaber Oldtimer<br />
unerschwinglich seien, würden<br />
sie sich auf Youngtimer<br />
spezialisieren, also auf Autos,<br />
die 20 oder auch 30 Jahre alt<br />
sind. Und so würde die rote<br />
„Ente“ von Michael Multhaup<br />
heute wieder 10 000 kosten,<br />
jetzt jedoch Euro. Aber nur<br />
theoretisch. „Denn meine<br />
Ente ist und bleibt unverkäuflich“,<br />
sagt Michael Multhaup.<br />
Kontaktzur Autorin<br />
p.konermann@nordkurier.de<br />
Das Gewinnspiel zur App<br />
Die Jagd auf<br />
Adam ist eröffnet!<br />
Zum Start der Lokalfuchs-App<br />
verlost der Lokalfuchs<br />
einen Opel Adam.<br />
Dazu einfach bis 7. Mai 2017<br />
auf app lokalfuchs.de unsere<br />
Gewinnspielfrage beantworten.<br />
REGIONAL IST GENIAL
SEITE 28 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
die Eroberung des Bergrings<br />
–auf vier rädern<br />
Ganz Kühne wagen sich mit einer Limousine auf den anspruchsvollen Kurs.<br />
FoToS (4): EBErhArd roGMANN/Archiv<br />
Von EberhardRogmann<br />
Jahrzehntelang war der<br />
Bergring in Teterow einzig<br />
Motorrädern vorbehalten.<br />
Nach der Jahrtausendwende<br />
eroberten aber auch Autos<br />
Europas schönste Grasbahn.<br />
Schnell fand sich eine<br />
begeisterte Fangemeinde,<br />
die beständig im Wachsen<br />
begriffen ist.<br />
TeTerow. Helm auf und los<br />
geht‘s. PeggyJork lässt ihren<br />
Ford aus dem Jahr 1940 auf<br />
die Grasbahn rollen. 120 Pferdestärken<br />
hat der unter der<br />
Haube. Doch was heißt hier<br />
Haube. Mit einem spitz zulaufenden<br />
Blech ist der eigentlich<br />
offen liegende Motor nur<br />
dürftig abgedeckt. Fast einmal<br />
rund um den Kurs rollt<br />
die Maschine bis zum Start.<br />
Dann gibt die junge Frau<br />
Vollgas und lässt den Rivalen<br />
hinter sich.<br />
„Der Bergring hat es in<br />
sich. Das ist eine sehr anspruchsvolle<br />
Bahn. Da gibt<br />
es Abschnitte, da sieht man<br />
nur Himmel und Baumwipfel.<br />
Deshalb versuche ich, an<br />
der Spitze zu fahren, denn in<br />
der Staubwolkeeines Vorausfahrenden<br />
fährt man nahezu<br />
blind“, erläuterte sie ihre<br />
Taktik. Schon von Anfang an<br />
war die Frau aus Dobberlug-<br />
Kirchheim in der Lausitz bei<br />
den Rust‘n‘Dust Events in Teterow<br />
dabei. Doch erst einmal<br />
entschloss sie sich, selbst im<br />
Wettbewerb mitzumachen.<br />
„Ein ganz tolles Gefühl“,<br />
schwärmte sie.<br />
Doch Autos auf dem Bergring?<br />
Die hatte es in der Vergangenheit<br />
nur als Versorgungs-<br />
oder E<strong>ins</strong>atzfahrzeuge<br />
gegeben. Aber Rennen zu fahren,<br />
blieb hier ausschließlich<br />
Motorädern vorbehalten. Das<br />
hatte seinen Grund –nicht<br />
zuletzt in den Geländeverhältnissen.<br />
Die Huckel hier<br />
Berge zu nennen, wird sicher<br />
von Gebirglern belächelt,<br />
doch die Steilhänge haben es<br />
in sich. Einen normalen Pkw<br />
sollte man lieber nicht über<br />
diesen Kurs rollen lassen.<br />
Ganz anders sehen das<br />
die Fans der Hot Rods. Diese<br />
Vehikel aus den 1940er und<br />
1950er Jahren fallen im normalen<br />
Straßenverkehr völlig<br />
aus dem Rahmen. Rost ist auf<br />
den ersten Blick ihr hervorstechendstes<br />
Merkmal. Dazu<br />
kommt der meist tiefer gelegte<br />
Motor,oft frei liegend oder<br />
nur dürftig verkleidet, sowie<br />
die massiven Reifen. 200, 300<br />
und mehr PS haben sie unter<br />
der Haube.<br />
Mit einem ganz schweren<br />
Geschoss kam René Kritsch<br />
aus Schwaan angerollt. Sein<br />
Auto ist mit einer 6,6 Liter-<br />
Maschine ausgestattet, die<br />
stattliche 350 PS aufbringt.<br />
„Laut, stark und böse“, formulierte<br />
Beifahrer Axel den<br />
Slogan des Teams.<br />
Fahren am Limit –<br />
das ist rock‘n‘roll<br />
Bei den Rennen geht es im<br />
Übrigen nicht darum, als Erster<br />
<strong>ins</strong> Ziel zu kommen. Vielmehr<br />
gewinnt derjenige, der<br />
bei mehreren Läufen zeitlich<br />
die geringste Abweichung<br />
verbucht. Wer allerdings<br />
denkt, das sei kein Rennen,<br />
denn die Maschinen könnten<br />
ja schön gleichmäßig<br />
mit 20 km/h über den Ring<br />
tuckern, irrt. „Am größten<br />
ist deine Chance, wenn du<br />
am Limit fährst. Dann hast<br />
du die kürzeste Zeit für eine<br />
Runde. Brauchst du das Doppelte,<br />
wird auch die Differenz<br />
größer. Dasiehst du alt aus,<br />
denn hier geht‘s um Sekundenbruchteile“,<br />
verriet Freddy<br />
Nortschmed die Taktik.<br />
Angelegt ist die<br />
Rust‘n‘Dust-Jelopy übrigens<br />
weniger als eine Rennveranstaltung,<br />
sondern stets vielmehr<br />
als großes Familientreffen<br />
und Technikschau.<br />
Bummeln über die Händlermeile,<br />
alte Autos und Motorräder<br />
bestaunen sowie Fachsimpeln<br />
gehören einfach<br />
dazu. Zahlreiche Besucher<br />
erscheinen dazu ganz im Stil<br />
der Mode jener Zeit – der<br />
Rock‘n‘Roll-Ära.<br />
Doch die Zeiten sind im<br />
Wandel und mittlerweile<br />
tummeln sich auf Europas<br />
schönster Grasbahn nicht<br />
nur die ollen Rostlauben.<br />
Auch Tourenwagen-Piloten<br />
haben die Reize dieses Rundkurses<br />
für sich entdeckt. Nun<br />
drehen unter anderem Volvo,<br />
BMW, Nissan, Golf, Lada und<br />
auch Trabbis ihre Runden<br />
hier auf den drei verschiedenen<br />
Wertungsstrecken.<br />
wie Schmierseife: wenn<br />
bremsen nichts nützt<br />
Dabei wird schnell ersichtlich,<br />
dass die Bahn ihre Tücken hat,<br />
besonders wenn Regen den<br />
Lehm glitschig wie Schmierseife<br />
werden lässt. Da nützt<br />
auch keine Bremse viel –<br />
schnell landet ein Auto in der<br />
Bande. Doch in der Karosserie<br />
sind die Fahrer deutlich besser<br />
geschützt,als die Männer zum<br />
traditionellen Pfingst-Rennen<br />
auf den Motorrädern. Nach<br />
einigen Testläufen stand für<br />
Adolf Schlaak vom MC Bergring<br />
Teterow fest: Der Bergring<br />
eignet sich sehr wohl für<br />
Auto-Rennen.<br />
Bernd Weldner,vormaliger<br />
Sportleiter des MC Bergring,<br />
ist sehr froh über die Entwicklung<br />
der Rennen. „Beim ersten<br />
Rallye-Sprint waren gerade<br />
einmal zwölf Autos dabei“,<br />
erinnerte er sich. Mittlerweile<br />
sei man bei 59 angelangt.<br />
„Das ist eine gigantische Steigerung.“<br />
Tschechen, Finnen,<br />
Polen und Deutsche sind jedes<br />
Mal dabei. Es sei richtig gewesen,<br />
neben dem Zweirad-Motorsport<br />
weitere Attraktionen<br />
auf vier Rädern nach Teterow<br />
zu holen.<br />
Das fanden auch Eckhard<br />
Eichhorst und sein Co-Pilot<br />
Jörg Vach. Beide starten<br />
mit ihrem Trabbi. Eichholz<br />
ist schon das vierte Mal am<br />
Bergring. Er kommt immer<br />
wieder. „Es ist schön hier.“<br />
Am besten finden die beiden,<br />
dass die Strecken und das<br />
Fahrerlager so dicht beieinander<br />
liegen.Ganz nachdem<br />
Motto: Essen, Trinken, Fah-<br />
ren. „Das macht echt Spaß<br />
hier. Die Strecke ist wirklich<br />
auch für Autos geeignet“,<br />
meinte auch Uwe Broda aus<br />
Hamburg. Mit einem eigenen<br />
Autowar ebenfalls sein Sohn<br />
Timo dabei. „Die Strecke er-<br />
Das ist hier kein Micky-<br />
Maus-Kurs. Doch bei einer<br />
sehr exakten Fahrweise geht<br />
das wunderbar“, schwärmt<br />
Uwe Broda.<br />
fordert fahrerisches Können.<br />
Mittlerweile locken die<br />
Autorennen Tausende Be-<br />
sucher an den Ring, sogar<br />
aus dem Ausland kommen<br />
sie. Ein Wermutstropfen<br />
allerdings trieb die Clubleitung<br />
bisher um: Gern<br />
hätte man eine Wertungsfahrt<br />
auch über Straßen in<br />
die Umgebung geführt. Doch<br />
dagegen steht das Gesetz und<br />
im Innenministerium bissen<br />
die Teterower mit diesem Anliegen<br />
bislang auf Granit.<br />
Der Bergring ruft:<br />
3. —4.Juni:<br />
97. Internationales<br />
Bergringrennen<br />
21. —23. Juli:<br />
rust‘n‘Dust Jalopy<br />
Kontaktzum Autor<br />
e.rogmann@nordkurier.de<br />
Fachsimpeln und schrauben gehört zu den Treffen. Gern<br />
stehen die Fahrer Besuchern rede und Antwort.<br />
die präsentierten Fahrzeuge haben oft abgründige Kontraste:<br />
chromblitzend und lackiert die einen, offen den rost zur Schau<br />
stellend die anderen.<br />
rost ist ein Markenzeichen der hot rods, die etliches anPSunter der Motorhaube haben.
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 29<br />
Die PEAK Edition.<br />
Hin und wieder muss Tradition neu definiert werden, um lebendig zu bleiben.<br />
So wie bei unseren Sondermodellen mit sportlicher AMG Line, Leichtmetallrädern<br />
im Vielspeichen-Design schwarzund LED High Performance-Scheinwerfern.<br />
www.mercedes-benz.de/growup<br />
z.B. für die GLA 180* PEAK Edition<br />
mtl. nur 1 299€<br />
*Kraftstoffverbrauchinl/100 km innerorts/außerorts/kombiniert/CO 2 -Emission in<br />
g/km komb./Effizienzklasse: 7,8/4,9/6,0/138/C.<br />
1<br />
Ein Leasingbeispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH, für die wir als ungebundener Vertreter tätig sind: Kaufpreis abWerk 33.581,80€,<br />
Anzahlung 3.500€, Gesamtkreditbetrag 33.581,80€, Gesamtbetrag 37.082,60€, Laufzeit 48 Monate, Sollz<strong>ins</strong> gebunden p.a. 1,15%, effektiver<br />
Jahresz<strong>ins</strong> 1,16%, Überführungskosten400€. Irrtum/Zwischenverkauf vorbehalten. Abbildungen beispielhaft.<br />
Das Beste odernichts.<br />
17033 Neubrandenburg ·Neustrelitzer Str. 111 ·18273 Güstrow ·Verbindungschaussee 8c<br />
17153 Stavenhagen ·Werdohler Str. 4·17192 Waren ·Siegfried-Marcus-Str. 7·19370 Parchim ·Neuhofer Weiche 43-44<br />
kostenfreie Hotline: 0800 2345-999 ·www.AutoBrinkmann.de<br />
Anbieter:<br />
Daimler AG,Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />
Partner vorOrt:<br />
Brinkmann GmbH<br />
AutorisierterMercedes-Benz Verkaufund Service.<br />
„Das Trabi-Wochenende“<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
Berliner Philharmoniker<br />
in der Waldbühne<br />
Disneys „Der Glöckner<br />
von Notre Dame“<br />
Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit und verbringen Sie ein<br />
„Trabi-Wochenende“ in der historischen Kle<strong>ins</strong>tadt Pretzsch<br />
direkt an der Elbe, nahe der Lutherstadt Wittenberg. Der Kurztrip<br />
widmet sich rundum dem Kultfahrzeug. Am zweiten Tag der Reise<br />
geht das Trabi-Programm schon vormittags los. Gegen 10 Uhr<br />
findet die Trabi-Fahrschule statt und anschließend erhalten Sie<br />
Ihr persönliches Diplom. Danach startet die Oldtimerbusfahrt<br />
durch die Dübener Heide. Sie fahren rüber, in den Nachbarort<br />
Bad Schmiedeberg und machen dort einen Rundgang durch den<br />
Kurpark. Am nächsten Tag nehmen Sie außerdem noch an einem<br />
Stadtrundgang durch Pretzsch teil und genießen zum Mittag das<br />
„Trabbi Menü“ bevor Sie wieder in Richtung Heimat fahren.<br />
Unsere Leistungen<br />
• 2 Übernachtungen im Parkhotel Pretzsch<br />
• 2 x Reichhaltiges Frühstücksbuffet<br />
• 1 Willkommensgetränk bei Anreise<br />
• Trabi-Fahrschule mit anschließendem „Diplom“<br />
• 1 x Eintopfessen zum Mittag<br />
• Oldtimerbusfahrt durch die Dübener Heide<br />
• 1 x Stadtrundgang durch Pretzsch mit Kirchenbesichtigung<br />
• 1 x Trabi-Menü (3-Gänge-Menü)<br />
Reisezeitraum<br />
Mai – Oktober 2017<br />
Reisepreis pro Person<br />
139 € im Doppelzimmer<br />
Reisecode 1968<br />
Es ist das musikalische Sommerereignis in Berlin – und meist<br />
sofort ausverkauft. Auch in diesem Jahr werden die weltberühmten<br />
Berliner Philharmoniker die „Berliner Luft“ wieder zum Klingen<br />
bringen, wenn Sie unter der Leitung von Gustavo Dudamel zur<br />
Höchstform auflaufen. Im traditionellen Waldbühnenkonzert lässt<br />
das Orchester die Spielzeit wie gewohnt mit einem besonders<br />
stimmungsvollen Programm ausklingen und dafür ist die<br />
Orchestermusik aus Wagners Ring des Nibelungen ideal.<br />
Unsere Leistungen<br />
• 1 x Übernachtung im Maritim Hotel Berlin<br />
• Reichhaltiges Maritim-Frühstücksbuffet mit Sekt<br />
• Konzertticket für das Abschlusskonzert der Berliner Philharmoniker<br />
unter der Leitung von Gustavo Dudamel am Samstagabend um<br />
20.15 Uhr auf der Waldbühne, PK 2 im Block G, freie Platzwahl<br />
(Einlass ab 18.00 Uhr)<br />
• Tickets beinhalten die Hin- und Rückfahrt im VBB/BVG-Streckennetz<br />
mit S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus (VBB-Tarifbereiche ABC) zur<br />
Waldbühne ab zwei Stunden vor Einlass bis 03.00 Uhr frühmorgens<br />
am Folgetag<br />
• Nutzung des Hotelschwimmbads<br />
Reisetermin<br />
01.07. – 02.07.2017<br />
Reisepreis pro Person<br />
165 € im Doppelzimmer<br />
30 € Einzelzimmerzuschlag<br />
Reisecode 1949<br />
Erleben Sie Disneys Musical-Meisterwerk DER GLÖCKNER VON<br />
NOTRE DAME in Berlin und lassen Sie sich zurückversetzen in<br />
das Paris des 15. Jahrhunderts. Im traditionsreichen Stage<br />
Theater erleben Sie die dramatisch-romantische Liebesgeschichte<br />
des berühmten buckeligen Quasimodo und der schönen<br />
Esmeralda. Sie wohnen im 4-Sterne Superior Maritim Hotel Berlin<br />
luxuriös eingerichtet im Stil der goldenen 20er Jahre und<br />
fußläufig zum Potsdamer Platz und dem Brandenburger Tor.<br />
Unsere Leistungen<br />
• 1 x Übernachtung im 4-Sterne Superior Maritim Hotel Berlin<br />
• Reichhaltiges Maritim-Frühstücksbuffet mit Sekt<br />
• Musicalkarte für Disneys „DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME“ im<br />
Stage Theater des Westens um 19.30 Uhr<br />
• „Openbar-Ticket“ für kostenfreie Getränke eine Stunde vor der Show<br />
und in der Pause (außer Cocktails, Champagner, Spirituosen)<br />
• Auffahrt für den Panoramapunkt am Potsdamer Platz<br />
• Nutzung des Schwimmbads im Hotel<br />
Reisetermine<br />
10.06. – 11.06.17, 24.06. – 25.06.17, 01.07. – 02.07.17, 29.07. – 30.07.17,<br />
05.08. – 06.08.17, 12.08. – 13.08.17, 16.09. – 17.09.17, 30.09. – 01.10.17,<br />
21.10. – 22.10.17<br />
Reisepreis pro Person<br />
175 € im Doppelzimmer (PK 3)<br />
185 € im Doppelzimmer (PK 2)<br />
15 € Einzelzimmerzuschlag<br />
Reisecode 1951<br />
Reiseveranstalter: HKR GmbH, Hannoversche Straße 6-8, 49084 Osnabrück.<br />
Buchung & Beratung<br />
<strong>Nordkurier</strong> Reisebüro · Friedrich-Engels-Ring 29 · 17033 Neubrandenburg<br />
0395 4575 -106/-107 0395 4575 -299 reisebuero@nordkurier.de<br />
Vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf. Eigene An- und Abreise.<br />
© sdecoret – fotolia.com
SEITE 30 FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
Diesel-Skandal schlägt<br />
an Müritz kaum Wellen<br />
Von Florian Ferber<br />
Im Autohaus Kühne in Waren<br />
ist der Absatz an Diesel-<br />
Fahrzeugen weiter hoch –<br />
trotz des größten Skandals<br />
der Automobil-Geschichte.<br />
Laut Chef aus einem Grund.<br />
Waren. Trotz Abgasskandal<br />
hat Thomas Kühne, Chef des<br />
gleichnamigen VW-Autohauses<br />
in Waren, in seinem<br />
Geschäft keinen Rückgang<br />
bei der Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen<br />
verzeichnet.<br />
Im Gegenteil. „Wir verkaufen<br />
immer noch mehr Diesel<br />
als Benziner. Unsere Kunden<br />
sehen das alles relativ gelassen”,<br />
so seine Erfahrungen.<br />
Vorallem die Tatsache, dass<br />
ausgerechnet die Amerikaner<br />
mit ihren großen Spritfressern<br />
hier den Zeigefinger<br />
hoben, habe bei manchem<br />
für Verwunderung gesorgt.<br />
Gerade in ländlichen Räumen,<br />
wo die Menschen oft<br />
weite Strecken zum Arbeitsplatz<br />
zurücklegen müssen,<br />
behalte der Diesel ob seines<br />
niedrigeren Verbrauches immer<br />
noch seinen Reiz. „Da<br />
bleiben die meisten ihrem<br />
Kraftstoff treu”, sagt Thomas<br />
Kühne. Die Kunden wüssten<br />
ohnehin entweder vorher<br />
ganz genau, was sie wollten,<br />
oder man kläre im geme<strong>ins</strong>amen<br />
Gespräch, was infrage<br />
komme. Und solange es keine<br />
Akku-Revolution auf dem<br />
Gebiet der Elektromobilität<br />
gebe, werde der Diesel-Boom,<br />
der Ende der 1990er Jahre<br />
aufkam, kaum abflauen, so<br />
Kühnes Prognose.<br />
Bei Autohaus-Chef Thomas Kühne stehen Diesel-Wagen weiterhin hoch im Kurs.<br />
FoTo: FLorIAn FerBer<br />
Anzeige<br />
Gestalte<br />
deine eigene<br />
Briefmarke online<br />
www.nordkurier-briefdienst.de<br />
Foto: ©GTeam –Fotolia.com<br />
EinSUV mitvielenTalenten–auf undabseitsder Straße.<br />
Abb. zeigt kostenpflichtige<br />
Sonderausstattungen.<br />
JAHRE<br />
5GARANTIE +<br />
MOBILITÄTS-<br />
GARANTIE 1<br />
BIS 100.000 KM<br />
Wir kümmern uns um Ihre Schätze!<br />
Old -&Youngtimer<br />
Restauration<br />
fachgerecht &stilecht<br />
MODERNERERLEBNIS-SUV.<br />
Der Tivoli –mehrSUV fürs Geld können Sie lange suchen.<br />
Er ist mehr als nur ein leistungsstarker Blickfang. Der Tivoli vom SUV-Spezialisten SsangYong verbindet<br />
Funktionalität und zeitgemäßesDesign mit einem guten Preis. Dazu bietetder kompakte Mehrkönner<br />
viele optionale Highlights, die mansonst nur aus Fahrzeugen der Oberklassekennt.Fahren Sie am Puls<br />
unserer Zeit!<br />
Ihre Vorteile<br />
•Benziner und Diesel, 2WD/4WD, jeweilsauchmit Automatikgetriebe<br />
•komfortable Ausstattung mit Geschwindigkeitsregelanlage und Bluetooth<br />
•optional 2 :Navigationspaket inkl. TomTom ® -Navigationssystem und Rückfahrkamera<br />
• Lackpflege<br />
Pflege & Wartung<br />
zur Werterhaltung<br />
• Inspektion und Ölwechsel<br />
• Abschmieren<br />
• Prüf – und E<strong>ins</strong>tellarbeiten<br />
• Hohlraumkonservierung...<br />
Tivoli 1.6 lBenzin,e-XGi 160, Quartz, 6MT,<br />
94 kW (128 PS), 2WD<br />
ab 19.990,00 € 3 680,00 €.<br />
EINSTEIGEN,<br />
PROBEFAHRENUND<br />
DIESTADT EROBERN.<br />
1<br />
Es gelten die aktuellen Garantiebedingungen der SsangYong Motors Deutschland GmbH.<br />
2<br />
Kostenpflichtige Sonderausstattung.<br />
3<br />
Inkl. MwSt. von 19 %, inkl. Überführungskosten in Höhe von<br />
Kraftstoffverbrauch fürden Tivoli 1.6 lBenzin, 2WD,6MT, in l/100 km: innerorts 8,6l;außerorts<br />
5,5; kombiniert 6,6; CO 2 -Emission kombiniert in g/km: 154 (gemäßVO(EG)Nr.715/2007).<br />
Effizienzklasse D<br />
AUTOHAUS KRÜGER<br />
Anhängerservice e.K.<br />
17235 Neustrelitz •Bauhof 384a<br />
Tel.: 03981 44 15 54 •Fax: 03981 400 97 22<br />
eMail: info@krueger-ntz.de<br />
Selbstverständlich richten wir uns gern nach dem Ihnen zur Verfügung<br />
stehenden Budget. Eine Ratenzahlung kann angeboten werden.<br />
Ihr Ansprechpartner: Frank Utpott, Tel.: 03981 2863-0
FREITAG, 28. APRIL 2017<br />
SEITE 31<br />
Lenin in Gold - das gibt es noch in Russland. Die Wohnmobil-Touristen<br />
aus Deutschland genossen aber auch diesen Moment der Stille am Don.<br />
Von MarliesSteffen<br />
Neustrelitz. Unterwegssein<br />
gehört für diese beiden zum<br />
Alltag. Das Neustrelitzer<br />
Ehepaar Petra und Dieter<br />
Zscheischler geht regelmäßig<br />
für etliche Wochen mit<br />
dem Wohnmobil auf Tour.<br />
Das nächste Ziel steht für die<br />
beiden schon fest. Noch aber<br />
sind die Bilder einer großen<br />
Reise aus dem vergangenen<br />
Jahr allgegenwärtig. Petra<br />
und Dieter Zscheischler sind<br />
zehn Wochen lang in Russland<br />
unterwegs gewesen und<br />
haben dabei fast 11 500 Kilometer<br />
zurückgelegt. Dass sie<br />
wohlbehalten und vor allem<br />
ohne Reifenpanne wieder<br />
nach Hause zurückkehren<br />
konnten, grenzt angesichts<br />
der in Russland erlebten Pisten<br />
an ein Wunder,sagt Petra<br />
Zscheischler.<br />
Was aber ist an Erinnerungen<br />
geblieben von dieser<br />
besonderen Reise? Das pulsierende<br />
Moskau, die fast schon<br />
zu greifende Stille am majestätisch<br />
dahinfließenden Stillen<br />
Don in Zadonsk, unendliche<br />
Weiten und die erst am Horizont<br />
verschwindende Straße<br />
in der Steppenlandschaft<br />
zwischen Don und Wolga,<br />
die liebenswerte Hilfsbereitschaft<br />
von zwei Damen von<br />
der Tankstelle in Rostow am<br />
Don, die Wutund Trauer beim<br />
Besuch von Stalingrad, sagen<br />
die Zscheischlers.<br />
Und sie benennen auch die<br />
durchaus differenzierte Darstellung<br />
der sowjetischen<br />
Geschichte in Museen und<br />
Denkmälern bei denen auch<br />
die Verbrechen von Stalin<br />
nicht ausgeblendet werden.<br />
Die Sache mit<br />
der Weltanschauung<br />
Zwei Neustrelitzer wissen, was sie ihrem besonderen Automobil verdanken:<br />
kostbare Erfahrungen aus aller Herren Länder. Mit ihrem Wohnmobil haben sie<br />
schon ganz Europa bereist. Eine 11500-Kilometer-Tour bis nach Russland aber<br />
hinterließ besondere Eindrücke. Und das nächste Ziel ist schon angepeilt.<br />
Die Arbeit des Volksbundes<br />
Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />
machte das Neustrelitzer<br />
Ehepaar trotz der Trauer,<br />
Wut und Fassungslosigkeit<br />
über das Verbrechen des Zweiten<br />
Weltkrieges stolz auf die<br />
Bundesrepublik Deutschland.<br />
„Euer Tod ist nicht umsonst,<br />
ihr seid nicht vergessen, ihr<br />
seid uns Mahnung und Verpflichtung“,<br />
heißt es.<br />
In Erinnerung bleibt auch<br />
die fast schon mediterrane<br />
Atmosphäre an der Flusspromenade<br />
in Samara, der Landeplatz<br />
des ersten Menschen im<br />
Weltall, Juri Gagarin, inder<br />
Steppebei Saratow.Der satirehafte<br />
Widerspruch zwischen<br />
dem goldenen Lenin-Denkmal<br />
und den goldenen Kirchenkuppeln<br />
lasse sie jetzt noch<br />
schmunzeln. „Überwältigt<br />
waren wir von der Gastfreundschaft<br />
in unserer Partnerstadt<br />
Tschaikowski.<br />
Das hallt<br />
noch heute<br />
in uns<br />
nach“, verdeutlichen<br />
Petra und Dieter<br />
Zscheischler. Nicht vergessen<br />
werden die beiden Neustrelitzer<br />
auch die Wissbegier,das<br />
Interesse an der Welt und die<br />
Diskussionen mit Architekturstudenten<br />
in Chistopol an der<br />
Kama. „Da geht das Herz auf“!<br />
Dass die Republik Tartarstan<br />
so viel sauberer, aufgeräumter,<br />
organisierter und<br />
wohlhabender als der Rest<br />
Russlands ist, erkläre sich<br />
wohl durch das hier geförderte<br />
Erdöl und eine andere<br />
Mentalität der überwiegend<br />
muslimisch geprägten Einwohner.<br />
Über Susdal, Jaroslawl,<br />
die Insel Kishi und Sankt<br />
Petersburg müsse man aber<br />
nicht sprechen – damüsse<br />
man einfach hin. Russland sei<br />
auf jeden Fall ein Land für Individualreisende,<br />
bei dem es<br />
lohne, sich selbst ein Bild zu<br />
machen.<br />
Je östlicher die Neustrelitzer<br />
unterwegs waren, um<br />
so mehrwurdeihr Wohnmobil<br />
übrigens zur Sensation.<br />
„Wir hatten teils Probleme zu<br />
erklären, was ein Wohnmobil<br />
ist, die Menschen wussten<br />
es nicht“, beschreibt Dieter<br />
Zscheischler seine Erfahrungen.<br />
Erst als man den Begriff<br />
„Awtodom“ –Autohaus–gebrauchte,<br />
hätten die Russen<br />
eine Ahnung bekommen,<br />
um was es ging. Und natürlich<br />
war die Welt auch in<br />
Russland ein Dorf. Denn an<br />
einem der Orte unweit von St.<br />
Petersburg haben Zscheischlers<br />
tatsächlich ein Wohnmobil<br />
mit MST-Kennzeichen<br />
getroffen. Die Leute waren<br />
aus Wanzka.<br />
Im Herbst wollen die beiden<br />
Neustrelitzer wieder<br />
losfahren, dieses Mal ist<br />
Georgien ihr Ziel. Und Dieter<br />
Zscheischler hat noch<br />
einen Traum: Er möchte einmal<br />
bis Wladiwostok fahren<br />
und dann am liebsten noch<br />
weiter bis nach China. Petra<br />
und Dieter Zscheischler<br />
sind bereits seit zehn Jahren<br />
im Wohnmobil auf Erkundungstour<br />
in fernen Ländern.<br />
Sie haben fast alle Länder<br />
Europas bereist, waren sogar<br />
schon in Marokko. Egal, wie<br />
steil die Serpentinen auf die<br />
Berge führen, wie löchrig<br />
oder schmal die Straßen sind,<br />
Aufgroßer <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Freundesland<br />
bisher konnte die beiden Neustrelitzer<br />
nichts von ihrer<br />
Lust auf die Fremde abhalten.<br />
Und sie haben in dieser<br />
Zeit unendlich viele wunderbare,<br />
warmherzige und<br />
gastfreundliche Menschen<br />
kennengelernt. „Nur wer<br />
wegfährt, erfährt etwas von<br />
der Welt.“ Das mit der Weltanschauung<br />
nehmen die<br />
Zscheischlers also wörtlich.<br />
Außerdem weiß man hinterher,<br />
wie schön es zu Hause<br />
ist. Auch das hat etwas mit<br />
Erfahrung zu tun, finden die<br />
beiden. Ihr Wohnmobil ist<br />
übrigens auch ein Botschafter<br />
für die Strelitzer Region:<br />
Das Kennzeichen lautet MST-<br />
NZ 50, wobei die 50 für das<br />
Geburtsjahr der beiden Eheleute<br />
steht.<br />
Kontaktzur Autorin<br />
m.steffen@nordkurier.de<br />
Ein beeindruckender Moment für Petra und Dieter Zscheischler: ihr<br />
Wohnmobil auf dem Roten Platz inMoskau.<br />
FoToS (4): PRivAT<br />
Anfang Mai wollten die Zscheischlers in<br />
Richtung Moskau starten. Zurück gings<br />
über Petrosawodsk, weiter nach<br />
St. Petersburg, bis sie Anfang Juli wieder<br />
in Neustrelitz landeten. <strong>ins</strong>gesamt<br />
haben sie rund 7500 Kilometer<br />
zurückgelegt.<br />
St.Petersburg<br />
Petrosawodsk<br />
Tschaikowski<br />
Moskau<br />
„Alles Gute“ steht hier übersetzt auf dem Schild. Das hielten Petra<br />
und Dieter Zscheischler beim Start ihrer Russland-Reise auf dem<br />
Neustrelitzer Marktplatz hoch.<br />
FoTo: ANETT SEiDEL/ARcHiv<br />
Die „Kanonekugel“, mit der<br />
Kosmonaut Juri Gagarin e<strong>ins</strong>t<br />
durch das Weltall flog.<br />
Neustrelitz<br />
NK-GRAFIK: T. Bachmann