berlin fashion week - Catherine Nail Collection GmbH
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Raik Werner<br />
jeweils eine, dafür viel größere<br />
Perle. Die bekanntesten dieser Art sind die<br />
japanische Akoya-, die weiß- und goldfarbene<br />
Südsee- und die dunkle Tahiti-Perle. Sie sind<br />
viel auserlesener und deshalb um einiges kostbarer<br />
als Süßwasser-Zuchtperlen.<br />
Zum anderen hängt der Wert einer Perle ganz<br />
entscheidend von ihrer Qualität ab. Die höchste<br />
Qualitätsstufe „AAA“ erhält nur eine nahezu<br />
fehlerlose Perle. Dabei spielen die Größe, die<br />
Form - am wertvollsten sind die ganz gleichmäßig<br />
runden - und der Glanz, bei Perlen<br />
spricht man von Lüster, die entscheidenden<br />
Rollen. Wenn nur eines dieser drei Merkmale<br />
fehlt, kann der Preis um bis zu 80 Prozent<br />
fallen. Nur etwa 1 bis 5 Prozent einer ganzen<br />
Ernte entsprechen dem „Triple A“. Ein Kollier<br />
mit vielen Perlen dieser Qualität hat dann auch<br />
einen entsprechend hohen Preis. Es gibt Süd- Südsee-Perlenketten,<br />
die 100.000 bis 150.000 Euro<br />
wert sind und als echte Geldanlage betrachtet<br />
werden. Jedes dieser „graduierten“ Kolliers<br />
hat übrigens eine ungerade Anzahl an Perlen,<br />
ganz unten in der Mitte befindet sich immer die<br />
prächtigste, die sogenannte „Zentrumsperle“.<br />
wie entstehen die unterschiedlichen Farbtöne<br />
bei Perlen?<br />
Werner: Die Farbe ist von der Art und dem<br />
Lebensraum der Muschel abhängig. Außerdem<br />
spielen die aufgenommenen Nährstoffe sowie<br />
Wasserbeschaffenheit und -temperatur eine<br />
Rolle. Die dunklen Farbtöne der Tahiti-Perlen<br />
gehören dabei zu den ausgefallensten und begehrtesten<br />
Sorten. Exakt vorhersehbar ist der<br />
Farbton einer Perle jedoch nie.<br />
Herr werner, wie muss man sich die Arbeit vor<br />
Ort auf einer Perlenfarm vorstellen?<br />
Werner: Perlenfarmen werden normalerweise<br />
als Familienunternehmen mit vier, fünf Angestellten<br />
betrieben. 700.000 bis 800.000<br />
Austern sind nötig, damit sich eine Südsee-<br />
Perlenfarm rechnet. Eine solche Farm befindet<br />
sich in einer geschützten Bucht oder Lagune<br />
und besteht aus Pfählen oder Vorrichtungen im<br />
Wasser, an denen Körbe mit Austern in etwa 10<br />
bis 15 Metern Wassertiefe befestigt sind.<br />
Die Perlenzucht ist mit einem hohen Zeit- und<br />
Arbeitsaufwand verbunden. Denn Perlaustern<br />
benötigen ständige Pflege und Kontrolle, sie<br />
müssen geputzt, Parasiten und schädliche<br />
Pflanzen von ihnen ferngehalten werden. Das<br />
Züchten von Perlen ist ein Geschäft mit hohem<br />
Risiko für die Farmer. Austern brauchen eine<br />
sehr gute Wasserqualität, sie reagieren äußerst<br />
empfindlich auf Schwankungen der Temperatur<br />
und auf Verschmutzungen. Es kann passieren,<br />
dass die Perlenfarmer viel investieren und dann<br />
durch äußere Einflüsse einen Teil oder sogar<br />
ihre ganze Ernte einbüßen. Der verheerende<br />
Tsunami an Weihnachten 2004 beispielsweise<br />
hat fast alle Farmen in weiten Teilen Südostasiens<br />
vernichtet und Farmer bankrott gemacht,<br />
weshalb die Preise für Südsee-Perlen<br />
noch heute hoch sind.<br />
Mehr Informationen über Perlen:<br />
www.edelkontor.de<br />
www.perlen-info.de<br />
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