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Einleitung und Register zum Nachlass von Pater Albert Kuhn (1839 ...

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0. Vorwort<br />

Die Aufgabe, den <strong>Nachlass</strong> <strong>von</strong> <strong>Pater</strong> <strong>Albert</strong> <strong>Kuhn</strong> zu ordnen, wurde mir als Arbeit während<br />

meines Noviziatsjahres übertragen. Knapp neunzig Jahre nach dem Tod dieses bedeutenden<br />

Kunsthistorikers <strong>und</strong> Einsiedler Konventualen sollte seine Hinterlassenschaft erstmals<br />

systematisch erfasst werden; bis dahin wusste man nur in ganz groben Zügen, was sich in<br />

dieser befindet.<br />

Die Arbeit war eine Herausforderung: Zuerst galt es, sich in die alte deutsche Schrift<br />

einzulesen, um dann anschliessend – nachdem ich mir einen ersten Überblick über das<br />

vorhandene Material verschafft habe – ein Ordnungsprinzip zu erstellen. Dabei wurde mir<br />

völlig freie Hand gelassen, sodass die Erschliessung des <strong>Nachlass</strong>es <strong>von</strong> der Konzipierung bis<br />

hin zur Ausführung ganz in meiner Obhut lag. Diese Verantwortung war in den ersten Tagen<br />

<strong>und</strong> Wochen keine leichte Bürde auf meinen unerfahrenen Schultern! Zuversicht <strong>und</strong> Mut gab<br />

mir jedoch die Gewissheit, dass ich beim Personal des Stiftsarchivs oder auch innerhalb des<br />

Hauses jederzeit Rat einholen konnte. Ihnen allen sei deshalb mein Dank ausgesprochen.<br />

Je mehr ich mich in die Arbeit hineingab – anfangs hatte ich noch ein wenig Hemmungen, in<br />

der persönlichen Korrespondenz eines Mitbruders zu stöbern, <strong>zum</strong>al es sich bei den Schriftstücken<br />

nicht nur um unpersönliche Beurteilungen <strong>von</strong> Kirchenrenovationen handelte –, desto<br />

spannender wurde sie. Es erschloss sich durch die immense Dichte der Briefwechsel eine<br />

ganz neue Welt: Jene des auslaufenden 19. <strong>und</strong> beginnenden 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Nicht selten<br />

kam es dabei vor, dass sich eine Art Beziehung zu einzelnen Briefpartnern, mit denen <strong>Pater</strong><br />

<strong>Albert</strong> einen intensiven Kontakt unterhielt, entwickelte. Schliesslich erzählten sie mir auch<br />

ganz offen <strong>von</strong> ihren Gedanken, Sorgen <strong>und</strong> Problemen, sodass ich Anteil an ihrem Glück<br />

<strong>und</strong> Leid bekam.<br />

Immer mehr wurde mir bei der Ausführung der Arbeit auch bewusst, wie wichtig im Kloster<br />

die Geschichte des eigenen Hauses <strong>und</strong> seiner Mönche ist; denn unsere derzeitige Identität ist<br />

ein direktes Produkt unserer Vorgänger. So stehen bei uns wie an kaum einem anderen Ort die<br />

Generationen sehr nahe beieinander. Für den gewonnenen Einblick in unsere Geschichte, der<br />

mir grossen Spass bereitet hat, bin ich sehr dankbar. Nach der Beendigung dieses Projektes<br />

kann ich nun zudem sagen, dass ich weit mehr als das technische Wissen um das Vorgehen,<br />

einen <strong>Nachlass</strong> zu ordnen, für mein persönliches weiteres Leben mitnehmen konnte.<br />

Einsiedeln, Sommer 2008<br />

Fr. nov. Michael Fässler OSB

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