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stadtMAGAZIN köln-süd | Ausg. Juni-Juli 2017

Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart in Köln. Das Stadtmagazin in Köln!

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SERIE<br />

Beruf aus Berufung – Menschen mit außergewöhnlichen Berufen<br />

In der Seele<br />

die richtige Saite anklingen lassen<br />

von Martina Reims<br />

Den richtigen Ton finden ist Leidenschaft und Beruf zugleich bei dem<br />

Musik- und Gestaltungstherapeuten Ansgar Wallstein. Erst als Erwachsener mit<br />

21 Jahren begann er Klavierunterricht zu nehmen, vor allem, um klassische Musik<br />

zu spielen. „J.S.Bach war und ist mein Favorit in der klassischen Musik.<br />

Für mich hat seine Musik große Tiefe, Spiritualität und auch viel Gefühl.“<br />

Später kam das Interesse für improvisierte Musik und Jazz dazu.<br />

Seine Ausbildung zum Gestalt-Musiktherapeuten machte<br />

er in Berlin am IGG von 2005 bis 2009. „In der Zeit davor<br />

hatte ich mich weiter musikalisch fortgebildet. Neben Klavier<br />

lernte ich Didgeridoo und Gitarre zu spielen und gründete<br />

dann während der Gestalt-Musiktherapie Ausbildung einen ‚ImprovisationsChor‘,<br />

weil ich Lust hatte mit anderen zusammen mit<br />

der Stimme zu improvisieren.“<br />

Mit seiner Frau Rabia Ceyhan Kocaman zusammen gründete<br />

er 2012 in Köln-Lindenthal die Praxisgemeinschaft von<br />

„Klangstern“ und „Suonando“. Die Räumlichkeiten beherbergen<br />

über 200 Instrumente aus aller Welt, vom Klavier über Trommeln<br />

bis hin zur Fahrradklingel, die von jedem ohne Vorkenntnisse gespielt<br />

werden können. Ergänzend gibt es verschiedene therapeutische<br />

Spielmaterialien wie Puppen, Bilderbücher, Malutensilien<br />

und CDs samt Hifi-Anlage.<br />

„Musik macht lebendig“<br />

„Musik kann Menschen helfen, wieder mehr in direkten Kontakt<br />

mit ihren eigenen Gefühlen zu kommen und damit ihren Weg im<br />

eigenen Tempo und Rhythmus im Leben zu finden. Über Klänge<br />

ist es möglich, diese Gefühle da sein zu lassen und zu erleben,<br />

ohne sie gleich zu zerreden“. Davon profitieren alle ‚Klienten‘,<br />

wie Ansgar Wallstein seine Patienten nennt. Dies gelingt durch<br />

gemeinsames Singen und Musizieren beliebter alter Lieder mit<br />

Seniorengruppen, oder das spontane Erfinden und Improvisieren<br />

von Musik mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.<br />

„Besonders geeignet ist Musiktherapie für alle Kinder mit<br />

Entwicklungsstörungen und geistigen Behinderungen, wie z.B.<br />

frühkindlichem Autismus, da diese in ihren verbalen Ausdrucksmöglich-keiten<br />

oft stark eingeschränkt sind und andere sprachbasierte<br />

Psychotherapien daher nicht in Frage kommen“.<br />

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<strong>köln</strong> <strong>süd</strong> stadt MAGAZIN Nr. 3 / <strong>2017</strong> 28. Jahrgang

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