30.05.2017 Aufrufe

stadtMAGAZIN köln-süd | Ausg. Juni-Juli 2017

Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart in Köln. Das Stadtmagazin in Köln!

Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart in Köln. Das Stadtmagazin in Köln!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

editorial<br />

Beschäftigung und Raufutter<br />

Das sogenannte Tierwohllabel schreibt ständigen Zugang zu Raufutter<br />

und Beschäftigungsmaterial für Schweine vor. Der ständige Zugang<br />

zu Beschäftigungsmaterial entspricht dem gesetzlichen Mindeststanzeitgeschehen<br />

Das soll<br />

"Mehr Tierwohl"<br />

sein? <br />

Tierschutzbündnis lehnt<br />

staatliches Tierwohllabel ab<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Sommer! Ein Wort, das auf der Zunge zergeht wie<br />

köstliches, schmelzendes Eis. Als wir diese <strong>Ausg</strong>abe<br />

vorbereitet hatten, war das Wetter noch ein Wechselspiel<br />

der Gefühle. Nun – im <strong>Juni</strong> – hoffen wir alle auf<br />

konstant schöne Sommertage und im Hinblick darauf<br />

haben wir diese <strong>Ausg</strong>abe auch dem Sommer gewidmet.<br />

Wir geben viele Tipps für herrliche Ausflugsziele in der<br />

Region, die man alleine, zu Zweit oder mit der ganzen<br />

Familie genießen kann. Ob Sommerferienkurse für Kinder<br />

und Jugendliche, Schiffstouren auf dem Rhein zum<br />

Chillen und Entschleunigen oder Sternenwanderungen<br />

mit nächtlichen Himmelsbeobachtungen in der Eifel –<br />

für jeden Geschmack ist etwas dabei.<br />

Kulturfreunde werden fündig bei »Literatur in den Häusern<br />

der Stadt«, Musik liegt in der Luft bei »Literamus«;<br />

Liebhaber von Rock-, Pop- und Musicalsongs sollten<br />

sich schnell Karten für den 23. <strong>Juni</strong> sichern. Dass Musik<br />

auch heilen kann, zeigt unser Berufsportrait über Ansgar<br />

Wallstein, der Musiktherapeut ist.<br />

Auch die geschichtliche Seite unserer Stadt wartet mit<br />

guten Nachrichten auf: Dank einer großzügigen Spende<br />

der Kölner Grün Stiftung konnte der Verfall des historischen<br />

Friedensparks in der Südstadt gestoppt werden,<br />

der nach einem Entwurf von Fritz Encke in den Jahren<br />

1914 bis 1916 entstand und die Severinkirche wurde<br />

nach langer Bau- und Sanierungsphase mit vielfältigen<br />

Events wieder eingeweiht.<br />

Eigentlich steht jetzt einem schönen Sommer nichts<br />

mehr im Weg, die Grilldüfte ziehen jedenfalls schon<br />

länger durch die laue Luft – und wer unseren Artikel<br />

zur Rechten liest, der tauscht vielleicht auch mal sein<br />

Schweine- gegen ein veganes Schnitzel aus.<br />

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, einen wunderbaren<br />

Sommer und mußevolle Lesestunden mit der aktuellen<br />

<strong>Ausg</strong>abe des <strong>stadtMAGAZIN</strong>S <strong>köln</strong>-<strong>süd</strong>. Ach so… Und<br />

ich drücke Ihnen die Daumen für unsere Sommer-Gewinnspiele.<br />

Es gibt wieder tolle Preise zu gewinnen!<br />

Herzlichst<br />

Ihre Karola Waldek<br />

- Herausgeberin -<br />

4<br />

Das Tierschutzbündnis (Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt,<br />

Bundesverband Tierschutz e.V., Bund gegen Missbrauch der<br />

Tiere e.V., PROVIEH e.V., VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz)<br />

kritisiert die am 25. April von Bundeslandwirtschaftsminister Christian<br />

Schmidt veröffentlichten Kriterien für die Einstiegsstufe des neuen<br />

staatlichen Tierwohllabels. Diese liegen teilweise unter den gesetzlichen<br />

Vorgaben und bieten somit keine wesentlichen Verbesserungen für<br />

die Tiere. Das Tierschutzbündnis erklärt daher seinen sofortigen Austritt<br />

aus der Arbeitsgruppe zum staatlichen Tierwohllabel des BMEL.<br />

Das Bündnis spricht hinsichtlich der Kriterien von Verbrauchertäuschung<br />

und Betrug. Da das staatliche Tierwohllabel zudem freiwillig ist<br />

und über 80 Prozent der Schweine in Deutschland nicht betreffen wird,<br />

fordern die Tierschutzorganisationen eine obligatorische EU-Kennzeichnungspflicht<br />

für alle tierischen Produkte, analog zu der bekannten<br />

0 - 1 - 2 - 3 Kennzeichnung von Eiern. Nur so können sich Konsumenten<br />

beim Einkauf tatsächlich bewusst für oder gegen ein Haltungssystem<br />

entscheiden.<br />

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin VIER PFOTEN Deutschland:<br />

„Das sogenannte Tierwohllabel des Bundesagrarministers ist eine<br />

Mogelpackung. Es wird kaum Verbesserungen für die Tiere bringen:<br />

Schwanzkürzen, Schweinehaltung auf Beton ohne Einstreu und die wochenlange<br />

Fixierung von Sauen im Kastenstand sind in der Einstiegsstufe<br />

des Labels weiterhin erlaubt. Das soll „Mehr Tierwohl“ sein? Dem<br />

Verbraucher wird suggeriert, dass er mit einem bis zu 20 Prozent höheren<br />

Preis eine wesentliche Verbesserung der Haltungsbedingungen<br />

gegenüber der konventionellen Haltung unterstützt - was nicht der Fall<br />

ist. Das ist Betrug für Mensch und Tier!“<br />

Bewertung der wichtigsten „Mehr Tierwohl“-Kriterien in der Einstiegsstufe<br />

aus Tierschutzsicht:<br />

Platzangebot<br />

Das sogenannte Tierwohllabel schreibt einem Schwein in der Endmast<br />

1,3 m² Platz vor, statt den gesetzlich vorgeschriebenen 1m². Das Tierschutzbündnis<br />

fordert mind. 50% mehr Platz (1,5m² pro Schwein), davon<br />

mind. 0,8m² als Liegebereich. Dieser ist wichtig, damit die Schweine<br />

Rückzugsmöglichkeiten haben und ungestört ruhen können. Dieser<br />

Ruhebereich muss eingestreut sein, um Liegeschwielen zu vermeiden.<br />

<strong>köln</strong> <strong>süd</strong> stadt MAGAZIN Nr. 3/ <strong>2017</strong> 28. Jahrgang

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!