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WIG2017-3

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Generationenkrankenhaus Geldern<br />

Experten für Erkrankungen<br />

des Verdauungssystems<br />

Auf dem Bild von links nach rechts:<br />

Dr. med. Karsten Thiel, Jens Linderhaus,<br />

Dr. med. Kerem Bulut<br />

Verdauung ist ein Tabu. Während volle Buxen bei<br />

Kleinkindern noch Begeisterungsstürme ernten,<br />

ist der Stuhlgang spätestens ab dem Kindergartenalter<br />

kein Thema mehr. „Wir erleben immer wieder,<br />

dass Patienten erst spät zu uns kommen, weil<br />

sie sich schämen“, erklärt Dr. med. Kerem Bulut. Der<br />

Chefarzt im St.-Clemens-Hospital hat sich auf Erkrankungen<br />

des Verdauungssystems spezialisiert<br />

- ebenso wie seine Kollegen Dr. med. Karsten<br />

Thiel, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche,<br />

und Jens Linderhaus, Chefarzt der Klinik für<br />

Geriatrie (Altersmedizin). Gemeinsam stellen sie<br />

sicher, dass Patienten jeden Alters bei Erkrankungen<br />

des Verdauungssystems kompetent behandelt<br />

werden.<br />

Neben der fachlichen Expertise der drei Chefärzte<br />

und ihrer Teams ist das Gelderner Krankenhaus<br />

auch in Sachen Ausstattung bestens aufgestellt.<br />

Die Endoskopie wurde im vergangenen Jahr komplett<br />

modernisiert. Alle vier Untersuchungsräume<br />

sind mit Geräten der neusten Generation ausgestattet.<br />

Für die Untersuchung von Kindern stehen<br />

besonders feine Endoskope zur Verfügung.<br />

Schwerpunkt CED<br />

Ein Behandlungsschwerpunkt in Geldern sind<br />

chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)<br />

wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Heilbar ist<br />

eine CED nicht. Dank moderner Therapien lassen<br />

sich Häufigkeit und Schwere der Krankheitsschübe<br />

jedoch deutlich reduzieren. Hierbei gilt: Je<br />

früher die Behandlung einsetzt, desto besser.<br />

Doch das ist nicht immer gegeben. „Symptome für<br />

eine CED sind wiederkehrende Durchfälle und<br />

Bauchkrämpfe. Das ist den Patienten unangenehm.<br />

Sie schieben die Probleme auf einen hartnäckigen<br />

Magen-Darm-Infekt und warten ab“, erklärt Dr. med.<br />

Kerem Bulut. Der Gastroenterologe empfiehlt:<br />

„Wer länger als 2 - 4 Wochen unter Störungen der<br />

Verdauung leidet, womöglich Blut im Stuhl ausscheidet<br />

und an Gewicht verliert, sollte seinen Hausarzt<br />

aufsuchen.“<br />

Meist tritt die Erkrankung erstmalig im Erwachsenenalter<br />

auf. „Doch es gibt auch Kinder mit einer<br />

CED“, weiß der Kinderarzt und Kindergastroenterologe<br />

Dr. med. Karsten Thiel. Für die Kleinen<br />

gibt es eigene Therapien „Viele Medikamente<br />

sind nur eingeschränkt für Kinder zugelassen. Andererseits<br />

greifen bei Heranwachsenden Maßnahmen,<br />

die später wirkungslos sind. Dazu gehört<br />

beispielsweise die Ernährung mit Astronautenkost<br />

bei Morbus Crohn.“ Immer gehe es im Kindesalter<br />

darum, teilweise gravierende Begleiterscheinungen<br />

der Erkrankung wie Wachstumsstörungen<br />

oder Entwicklungsverzögerungen zu vermeiden.<br />

Ganzheitliche Medizin im Alter<br />

„Bei älteren Patienten liegt der Fokus auf ihrer Gesamtsituation.<br />

Die meisten leiden unter mehreren<br />

Erkrankungen gleichzeitig“, beschreibt Jens Linderhaus<br />

die besondere Herausforderung der Altersmedizin.<br />

„Bei älteren Patienten treten oft<br />

Durchblutungsstörungen, Tumorerkrankungen<br />

oder Darmverschlüsse infolge einer CED auf,<br />

ebenso kann sich die Erkrankung erst spät zeigen.<br />

Patienten mit Magengeschwüren zeigen im hohen<br />

Alter oft nur geringe Beschwerden. Hinzu kommen<br />

typische gesundheitliche Probleme des Alters<br />

wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Die Diagnostik und die einzelnen Behandlungsoptionen<br />

müssen individuell aufeinander abgestimmt<br />

werden - immer mit dem Ziel, die<br />

Selbstständigkeit des Patienten möglichst zu erhalten,<br />

um eine Entlassung in das gewohnte<br />

Umfeld zu ermöglichen.“<br />

Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten<br />

Drei gastroenterologische Schwerpunkte unter einem<br />

Dach - arbeitet man da eher zusammen oder<br />

jeder für sich allein. „Ganz klar zusammen“, erklären<br />

die drei Chefärzte übereinstimmend. Die fachliche<br />

Abstimmung zwischen den Kliniken ist eng, der kollegiale<br />

Austausch an der Tagesordnung. Davon profitieren<br />

vor allem die Patienten. „Ich habe zuletzt<br />

drei Patienten mit CED in die Hände von Dr. Bulut<br />

überführt, weil sie der Kinderklinik entwachsen<br />

sind“, verweist Dr. med. Karsten Thiel auf Beispiele<br />

aus seiner Arbeit. „Wir haben uns dazu die Patienten<br />

gemeinsam angeschaut. Treten Fragen auf,<br />

bin ich da.“<br />

Gastroenterologische Versorgung<br />

im St.-Clemens-Hospital<br />

Klinik für Innere Medizin<br />

- Schwerpunkt Gastroenterologie<br />

Chefarzt Dr. med. Kerem Bulut<br />

CED-Ambulanz (ohne Überweisung)<br />

Gastroenterologische Ambulanz<br />

(nach Überweisung durch den Hausarzt)<br />

Terminvereinbarung unter<br />

Tel. 02831 390-1642<br />

Klinik für Kinder und Jugendliche<br />

Chefarzt Dr. med. Karsten Thiel<br />

Kindergastroenterologische Ambulanz<br />

(nach Überweisung durch den Kinderarzt<br />

oder Hausarzt)<br />

Terminvereinbarung unter<br />

Tel. 02831 390-1802<br />

Klinik für Geriatrie<br />

Chefarzt Jens Linderhaus<br />

Gastroenterologische Versorgung im Rahmen<br />

des stationären Aufenthalts nach Einweisung<br />

durch den behandelnden Arzt<br />

Terminvereinbarung zur stationären<br />

Vorstellung unter Tel. 02831 390-1502<br />

WIR inGELDERN 3|2017<br />

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