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Wirtschaftszeitung_29052017

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MACHER &MÄRKTE 7<br />

Ansprechpartner des Internationalen Netzwerkbüros (von links): Wendelin Knuf, Ronald<br />

Cieraad und Bob Wentink.<br />

Vernetzt mit<br />

den Nachbarn<br />

Neue Hilfe für deutsche und niederländische Firmen<br />

„Praktische Zusammenarbeit über<br />

die Grenzen hinweg“. Sounmissverständlich<br />

war das Motto einer Einladung,<br />

die kürzlich an die Unternehmer<br />

aus dem Achterhoek undder Region<br />

rund um Bocholt ausgesprochen<br />

wurde. Das Internationale<br />

Netzwerkbüro warb auf Initiative<br />

der Bocholter Wirtschaftsförderung<br />

und der Gemeinde Oude IJsselstreek,<br />

die beide als Projektpartner<br />

fungieren, für Kooperationen.<br />

Ins Gespräch kommen, sich kennenlernen,<br />

Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />

erfahren – dies<br />

warendie Inhalteder mit mehr als<br />

100 Teilnehmern gut besuchten<br />

Veranstaltung. Zwei gut aufgelegte Moderatoren,<br />

Myriam Bergervoet (Gemeinde<br />

Oude IJsselstreek) und Wendelin Knuf<br />

(Wirtschaftsförderung Bocholt) führten<br />

auf Niederländisch und auf Deutsch<br />

durch den Abend. Dieser begann mit<br />

einem Video-Zusammenschnitt, der anhand<br />

des Themas Fußball unterhaltsam<br />

verschiedene Aspekteder deutschen und<br />

der niederländen Kultur aufzeigte. Mit<br />

der interaktiven Aktion „Live Xing und<br />

LinkedIN“ waren die Teilnehmer zudem<br />

gefordert, real und livedarzustellen, wie<br />

schnell ein Netzwerk entsteht.<br />

Elisabeth Kroesen, erste stellvertretende<br />

Bürgermeisterin der Stadt Bocholt, und<br />

Bert Kuster als Wethouder der Gemeinde<br />

Oude IJsselstreek berichteten auf dem<br />

Podium über ihre Erfahrungen mit dem<br />

jeweils anderen Land und betonten, dass<br />

dieses Projekt für beide Kommunen<br />

einen hohen Stellenwert habe. Sjoerd<br />

Zoete überreichte als Vertreter der Euregio<br />

Rhein-Waal Elisabeth Kroesen und<br />

Bert Kuster jeweils eine gerahmteUrkunde,<br />

mit denen die Eröffnungdieses Interreg-Projektes„InternationalesNetzwerkbüro“<br />

offiziell dokumentiert wird. Über<br />

verschiedene Interreg-Förderprogramme<br />

bestünden die Möglichkeiten, noch<br />

viele weitere Projekte imGrenzraum finanziell<br />

zu unterstützen, hieß es.<br />

Mit Ton Lansink als Generalkonsul des<br />

Königreichs der Niederlande war ein<br />

hochkarätiger Gast aus DüsseldorfzuBesuch,<br />

der das Projekt sehr begrüßte. Er<br />

wolle dazu beitragen, die Kooperation<br />

der Unternehmergrenzüberschreitend in<br />

der Region zu fördern, betonte er.<br />

Henk Smits, D-NL-Experte für Standortfragen<br />

und Marketing, brachte das Thema<br />

„Wirtschaftsförderung in Deutschland<br />

vs. Wirtschaftsförderung in den Niederlanden“<br />

umfangreich zur Sprache. Er<br />

berichtete aus seinem reichen Erfahrungsschatz,<br />

ging auf Knackpunktesowie<br />

gemeinsame Wirtschaftsthemen der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

ein und nannte Ideen für die Verwirklichung<br />

einer Unternehmensgründung auf<br />

beiden Seiten der Grenze.<br />

Benedikt Kisner gab als einer der beiden<br />

Geschäftsführer der Netgo Unternehmensgruppe<br />

GmbH und Netgo B.V. Einblicke<br />

in die grenzenlosen Möglichkeiten<br />

und möglichen Stolpersteine bei der Expansion<br />

einer deutschenFirma in die Niederlande.<br />

Nachdem er2007 die Netgo<br />

mit Patrick Kruse gegründet hatte, verspürteer„Lust<br />

auf neue Herausforderungen“.<br />

Die niederländische Mentalität<br />

komme seinem Naturell sehr entgegen,<br />

berichteteer. Und da man sowieso bereits<br />

einige niederländische Kunden hatte, der<br />

Hauptfirmensitz in Borken wie auch die<br />

Filiale im Technologiepark Bocholt<br />

grenznah liegen, habe man in Aalten die<br />

Netgo B.V. gegründet.<br />

Von verschiedenen Herangehensweisen<br />

an grenzüberschreitende Projekte über<br />

rechtliche Unterschiede bis hin zu kulturell<br />

komplett anderen<br />

Verhaltensweisen<br />

nahm er<br />

die Zuhörer mit.<br />

„In der niederländischen<br />

Unternehmenskultur<br />

ist der Mensch<br />

wichtiger als die<br />

Funktion bzw.der<br />

Status – das ist<br />

augenfällig“, meinte Kisner. Die Unternehmensgründung<br />

in den Niederlanden<br />

sei für sein Unternehmen ein guter und<br />

richtiger Schritt gewesen.<br />

Mit einem „Toast“ der Projektverantwortlichen<br />

Wendelin Knuf, Bob Wentink und<br />

Myriam Bergervoet sowie des Projekt-<br />

Matchmakers Ronald Cieraad endeteder<br />

Abend. Im Anschluss wurde bei Fingerfood<br />

und Getränken das Live-Netzwerk<br />

ausgeweitet. Der Bitte umFeedback zur<br />

Veranstaltung entsprachen fast alle Teilnehmer:<br />

Die Boxmit dem lachenden Smiley<br />

war gut gefüllt.<br />

INTERREG-PROJEKT<br />

Das Interreg V-Projekt „Internationales<br />

Netzwerkbüro“ mit einer<br />

Laufzeit von zwei Jahren wurde<br />

Ende 2016 gestartet. Es handelt<br />

sich dabei um eine Servicestelle<br />

für Unternehmen, die grenzüberschreitend<br />

aktiv werden wollen. In<br />

den beiden federführenden Gemeinden<br />

–Bocholt und Oude IJsselstreek<br />

–stehen Ansprechpartner<br />

zur Verfügung, um Anfragen<br />

von Unternehmen entgegenzunehmen<br />

und bei Bedarf ein Erstgespräch<br />

mit einem sogenannten<br />

Matchmaker zu vereinbaren, der<br />

eine zentrale Rolle einnimmt.<br />

Weitere Informationen zudem<br />

Projekt unter www.bocholt.de/<br />

wirtschaft oder www.internationales-netwerkbuero.de.<br />

„In der niederländischen<br />

Unternehmenskultur ist der<br />

Mensch wichtiger als die Funktion<br />

bzw. der Status.“<br />

Benedikt Kisner

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