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STADTMAGAZIN Bremen_Juni_2017

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LOKALES<br />

Erholung<br />

an der<br />

Angel<br />

Relaxen als Kontrastprogramm<br />

zum hektischen Arbeitsalltag /<br />

Angler im Einklang mit der Natur<br />

24<br />

Das Angeln erfreut sich in<br />

Deutschland wachsender Beliebtheit.<br />

Das Hobby kann von<br />

nahezu jedem ausgeübt werden<br />

und dort, wo geangelt<br />

wird, ist es meist ruhig. Der Angler kann<br />

die Natur genießen und die Seele baumeln<br />

lassen. Auch die Gegend der Weser<br />

bietet eine schöne Flusslandschaft<br />

mit Chancen auf einen guten Fang. Zum<br />

Thema sprach das <strong>STADTMAGAZIN</strong> mit<br />

Uwe Roll, 1. Vorsitzender des Anglervereins<br />

Achim, der rund 1.400 Mitglieder<br />

zählt.<br />

Herr Roll, Angeln als Freizeitbeschäftigung<br />

wird seit Jahren immer beliebter.<br />

Woran liegt es?<br />

Uwe Roll: Ich denke, in der heutigen<br />

Zeit, die von Stress und Hektik geplagt<br />

ist, sehnen sich viele Menschen nach<br />

Ruhe und Entspannung. Angeln ist dafür<br />

das ideale Hobby. Es gibt nicht so viele<br />

Freizeitmöglichkeiten, bei denen man<br />

derart abschalten kann, im Einklang mit<br />

der Natur – sogar das gesamte Jahr über.<br />

Darf denn jeder angeln oder bedarf es<br />

gewisse Voraussetzungen?<br />

Ab dem 14. Lebensjahr darf man in Niedersachen<br />

angeln (In <strong>Bremen</strong> gibt es<br />

eine Ausnahme, siehe Infokasten, Anm.<br />

d. Red.). Vorausgehend dafür ist ein<br />

Sachkundenachweis, der sich über 30<br />

Stunden in Theorie und Praxis erstreckt.<br />

Dort wird dem zukünftigen Petrijünger<br />

Basiswissen in Fisch-, Gewässer-,<br />

Rechts- und Gerätekunde beigebracht.<br />

Den Abschluss bildet eine Prüfung mit<br />

60 Fragen. Die Kosten belaufen sich im<br />

Durchschnitt für Erwachsene auf 100<br />

und für Jugendliche 60 Euro.<br />

Darf man überall angeln?<br />

Uwe Roll (kleines Foto) vom Anglerverein Achim betont den verantwortungsvollen Umgang der Angler<br />

mit Tier und Natur – Sachkunde in Theorie und Praxis ist dafür Voraussetzung. Fotos: Mär / Wätjen<br />

Nein, es gibt verschiedene Anglervereine,<br />

die Gewässer gepachtet haben<br />

oder Eigentümer sind. Um dort angeln<br />

zu dürfen, muss man Mitglied in dem jeweiligen<br />

Verein sein oder man lässt sich<br />

einen Gästeangelschein ausstellen.<br />

In der öffentlichen Wahrnehmung werden<br />

Angler oft als Tierquäler gesehen.<br />

Wie stehen Sie dazu?<br />

Davon kann gar keine Rede sein. Im Fischereilehrgang<br />

ist der Umgang mit den<br />

gefangenen Fischen ein wesentlicher<br />

Unterrichtsteil. Dazu gehört auch das<br />

waidgerechte Betäuben und Töten des<br />

Tieres. Die industrielle Befischung, wie<br />

die Schleppnetzfischerei, ist da wesentlich<br />

unhumaner. Der gefangene Fisch ist<br />

immensen Stresssituationen ausgesetzt,<br />

zudem wird ein Großteil der Fische vom<br />

Gewicht ihren Artgenossen einfach erdrückt.<br />

Die Anglervereine setzten sich<br />

intensiv mit der Pflege des Fischbestandes<br />

und der Umwelt auseinander. Dazu<br />

gehören Besatzmaßnahmen und die<br />

Wiederansiedelungen von Fischarten<br />

sowie die Befreiung der Ufer von Unrat.<br />

Zu welcher Angelausrüstung raten Sie<br />

denn dem Neueinsteiger?<br />

Nun, man sollte nicht am falschen Ende<br />

sparen und auf die Qualität achten. Wer<br />

minderwertige Produkte kauft, wird auf<br />

Dauer mehr bezahlen. Es gibt zum Beispiel<br />

nicht die eine Allround-Angelrute<br />

mit der ich jeden beliebigen Fisch beangeln<br />

kann. Ich rate dazu, sich auf jeden<br />

Fall im Fachhandel oder von erfahrenen<br />

Anglern beraten zu lassen. Eine<br />

gute Angelausrüstung kann man auch<br />

gebraucht erwerben. Der Anglerverein<br />

Achim veranstaltet zum Beispiel jährlich<br />

im April einen Anglerflohmarkt.<br />

Kann man den in der Weser gefangenen<br />

Fisch bedenkenlos verzehren?<br />

Im Grunde genommen schon. Die Wasserqualität<br />

der Weser ist gut. Nur bei den<br />

am Gewässergrund lebenden Fischen –<br />

wie zum Beispiel Aal oder Brassen – sollte<br />

man ein wenig aufpassen. Hier ist die<br />

toxische Belastung etwas größer, unterschreitet<br />

aber noch immer bei Weitem<br />

den Grenzwert. Zusammenfassend kann<br />

man sagen, dass die Fische in unseren<br />

hiesigen Gewässern zum Verzehr gut<br />

geeignet sind. (NW)<br />

Nähere Informationen zum Anglerverein<br />

Achim: www.anglerverein-achim.de.<br />

INFO<br />

In <strong>Bremen</strong> gilt das sogenannte „Stockangelrecht“.<br />

Es berechtigt alle Bremer Bürger<br />

ab 18 Jahren zum Angeln mit bis zu zwei<br />

Stockangeln in der Weser, der Kleinen Weser<br />

sowie Teilen der Lesum. Ausgestellt werden<br />

die Erlaubnisscheine für das Stockangelrecht<br />

vom Fischereiamt <strong>Bremen</strong>.

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