Bild: <strong>Feuerwehr</strong>kommandant Peter Divo mit Spritzenmannschaft 1934 Dem Feuer Trutz, dem Menschen Schutz Ausstellung der HOG Billed <strong>90</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Billeder</strong> <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>1927</strong>-<strong>2017</strong> Bild: Billed aus der Vogelperspektive 1993
Späte Gründung, steile Entwicklung Funken, Wind und Stroh Die initial strohgeheizten Lokomobile, im Banat Dampfkessel genannt, die zum Betreiben der Dre- meinde auf ihren Feldern arbeiteten, war oft vergebens. Ungeschult in der Feuerbekämpfung und im Handha- schgarnituren dienten, spieen häufig ben der Löschgeräte blieb ihnen oftmals Glut aus, die Garben- oder Strohscho- weiter nichts übrig, als nach eigenem ber entfachte. Bei windigem Wetter Gutdünken zu versuchen, dem Feuer breitete sich das Feuer oft dermaßen zu Leibe zu rücken. Häufig versagten aus, dass die angrenzenden Bauernge- auch die Spritzen und Schläuche, sodass höfte ausbrannten und ganze Dorfvier- man gezwungen war, das Wasser mit Ei- tel davon bedroht waren. mern herbeizuschleppen, was bei einem Man hatte während der Druschzeit in Druschtennenbrand kaum Erfolg hatte. Billed täglich ein Pferdegespann im Gemeindehaushof bereit, um im Ernstfalle Die zwei Landfahrtspritzen, die Karrenspritze und einige Schläuche, die da- 1 die Spritze aus dem neben dem Gemein- zugehörten, wurden nicht fachgerecht dehaus befindlichen Spritzenhaus an die Brandstätte zu ziehen. Auch waren das ganze Jahr hindurch Pferdegespanne von den „Bettelfuhren“ befreit, um im Notfall einspringen zu können. Doch das Bemühen der damaligen gepflegt und aufbewahrt. War ein Feuer gelöscht, wurden Spritzen und Schläuche den Gemeindedienern und sonstigen Helfern überlassen. Spritzen und Schläuche wurden nur oberflächlich gereinigt. Kneeser Gasse führten zur totalen Zerstörung zweier Bauernhöfe. Mancher dachte damals an die Notwendigkeit, <strong>Feuerwehr</strong>leute auszubilden. Dazu kam es aber erst nach dem Großbrand in der Tennerschen Essigfabrik im <strong>Jahre</strong> 1926. Abbildungen 1 Werbepostkarte der Reparaturwerkstätte von Johann Schwarz in den 1920er <strong>Jahre</strong>n. Im Bild zwei Personen mit Wassereimern 2 <strong>Feuerwehr</strong>kommandant Peter Divo mit einer Spritzenmannschaft 1934 Feuerlöscher, zumeist Gewerbetreibende, die schneller zur Stelle waren als die Bauern, die tagsüber weit von der Ge- Die Nachlässigkeiten hatten verheerende Folgen. Der Brand im <strong>Jahre</strong> 1<strong>90</strong>6 in der Hauptgasse und jener 1913 in der Gute Beispiele in anderen Gemeinden veranlassten im <strong>1927</strong> einige beherzte Männer, sich der Sache anzunehmen. 3 Die Spritzenmannschaft unterwegs 4 Eichert Josef war Gründungsmitglied und langjähriger Sekretär der <strong>Billeder</strong> <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> Generalversammlung am 5. Juni <strong>1927</strong> Andor Tenner, Peter Divo und Wendelin Slavik bewirkten, dass die Gemeindeleitung unter Richter Niko- Plennert, Spritzenmeister Andreas Frey, Schriftführer Peter Divo. Gründende Mitglieder waren 65, davon 27 Wilhelm und Peter Wilhelm. In der Versammlung von 1928 wurde Peter Henger in das Amt des Schrift- laus Slavik eine Generalversammlung Handwerker, 22 Bauern, 8 Kleinhäus- führers gewählt, mit der Ausarbeitung für den 5. Juni <strong>1927</strong> einberief, um eine ler, 5 Kaufleute und 3 Beamte. Die An- der Statuten und mit den Rechtsfragen freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> zu gründen. zahl der <strong>Feuerwehr</strong>männer betrug 17. des Vereins beschäftigte sich der <strong>Billeder</strong> Bei der Versammlung wurden An- Zu ihnen gehörten Dietrich Betsch, Rechtsanwalt Dr. Michael Ortinau. dor Tenner zum Präses und Vizenotär Johann Braun, Peter Braun, Peter Die Zahl der <strong>Feuerwehr</strong>männer wuchs Hans Linzer zum Kommandanten ge- Divo, Josef Eichert, Andreas Frey, Pe- auf 40. Was die Ausstattung betrifft, ver- wählt. Stellvertretender Kommandant ter Henger, Josef Kubinyak, Johann fügte die <strong>Billeder</strong> <strong>Feuerwehr</strong> nebst den er- wurde Wendelin Slavik, Zugskom- Linzer, Johann Plennert‚ Adam Sla- wähnten Spritzen in jener Zeit noch über mandant Pe ter Thöress beziehungswei- vik, Wendelin Slavik, Franz Stumpf, eine Karrenspritze, einen Requisitenwa- se Dietrich Betsch, Adjutant Johann Michael Titel, Peter Thöress‚ Josef gen und zwei Wasserfässer. 4 2 3