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Kirche - Evangelische Kirchengemeinde Winterbach

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<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

A p r i l 2 0 1 1<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>Winterbach</strong> – Engelberg – Manolzweiler<br />

Peinlich und<br />

versteckt:<br />

Armut in <strong>Winterbach</strong><br />

Seiten 6-9<br />

Großer gemeinsamer<br />

Seniorennachmittag<br />

Seite 10<br />

Expedition zum ICH<br />

Wo führt das hin?<br />

Seiten 14-15


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Nach der Expedition ist<br />

vor der Expedition<br />

Es war eine großartige Aktion, doch nun<br />

ist sie offiziell schon wieder Vergangenheit:<br />

die Expedition zum Ich. Viele <strong>Winterbach</strong>er<br />

haben sich mitnehmen lassen<br />

auf diese ungewöhnliche Reise, die uns<br />

in vierzig Tagen durch die Bibel führen<br />

wollte. Es war eine spannende Zeit und<br />

ich denke, dass die Expedition mit ihrem<br />

Abschluss noch längst nicht vorbei ist:<br />

Einige neu gegründete Gruppen werden<br />

weitergehen, manches zentrale Thema<br />

wird uns begleiten, der eine oder andere<br />

Gottesdienst wird sicherlich in Erinnerung<br />

bleiben. Ich hoffe, dass die gemeinsam<br />

begonnene Reise auch in Zukunft in<br />

anderer Form fortgesetzt wird: Nach der<br />

Expedition ist vor der Expedition.<br />

Doch: Wo wird die Reise hingehen?<br />

Welcher Impuls wird weiter wirken?<br />

Das wird die Zeit zeigen. Die Redaktion<br />

von <strong>Kirche</strong> Aktuell jedenfalls hat sich<br />

in ihrer letzten Sitzung dazu entschlossen,<br />

mit dieser Ausgabe nicht nur wie<br />

gewohnt zu berichten. Es entstand die<br />

Idee, die folgenden Seiten dazu zu nutzen,<br />

selbst ein paar Impulse zu setzen.<br />

Selbstverständlich werden Sie dennoch<br />

wie gewohnt auf den folgenden Seiten<br />

die wichtigsten Informationen finden, die<br />

unsere <strong>Kirche</strong>ngemeinde betreffen. Aber<br />

das wird dieses Mal nicht alles sein: In<br />

einigen Artikeln wird Ihnen auch die eine<br />

oder andere Zu-Mutung begegnen. So<br />

muten wir Ihnen in dieser Ausgabe das<br />

Thema „Armut“ zu. Bernward Loheide<br />

hat dazu einige Recherchen angestellt,<br />

auch hier direkt vor Ort in <strong>Winterbach</strong>.<br />

Foto: privat<br />

2<br />

Außerdem wird Pfarrer Botzenhardt aus<br />

der Perspektive des Pfarramts einige<br />

Gedanken zu diesem brisanten Thema<br />

beisteuern.<br />

Weitere Zumutungen und Ermutigungen<br />

zu anderen Themen finden sich zum<br />

Beispiel in den gesammelten Äußerungen<br />

der Diakonie-Pflegerinnen sowie<br />

im Interview mit unserer Jugenddiakonin<br />

Sonja Ziegler.<br />

Nach dem Ende der Expedition gibt es<br />

also nach wie vor genügend Gründe, sich<br />

weiterhin aufzumachen. Deshalb wollen<br />

wir Sie nicht zuletzt dazu ermutigen, uns<br />

Ihre Meinung mitzuteilen:<br />

Wie haben Sie die Expedition erlebt?<br />

Wie wird die Reise der Gemeinde weitergehen?<br />

Und: Welche Erfahrungen haben Sie mit<br />

Armut gemacht? Wie waren Ihre Begegnungen<br />

mit der Diakonie hier vor Ort?<br />

Teilen Sie uns Ihre Gedanken mit:<br />

Entweder schriftlich über das Pfarramt<br />

oder via Internet über das Kontaktformular<br />

unserer Homepage.<br />

Eine gesegnete Zeit und eine gute<br />

Lektüre wünscht Ihnen<br />

Aus der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

CDU <strong>Winterbach</strong> unterstützt<br />

Bücherei.<br />

Wir danken für die freundliche Spende<br />

über 300 €! Gekauft werden damit<br />

Bücher und Hörbücher für Jugendliche.<br />

Mit neuen Regalen und vielen neuen<br />

Medien zum Ausleihen ist unser Team<br />

ins neue Jahr gestartet. Schauen Sie<br />

montags oder mittwochs vorbei, was<br />

sich in unserer Bücherstube getan<br />

hat… Immer 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

ist kostenlose Ausleihe.<br />

„Komm wir geh‘n ins<br />

Abenteuerland…“ heißt es auch in<br />

diesem Jahr immer sonntags um 9.45 Uhr<br />

im Gemeindehaus. Pfarrer Reichert und<br />

sein Team freuen sich über 30 bis 40<br />

Kinder, die miteinander Kinderkirche<br />

feiern. Nach Ostern wechselt wieder<br />

das Programm. Biblische Geschichten<br />

werden mit Theater erzählt und in ein<br />

großes gebasteltes Buch wird Sonntag<br />

für Sonntag ein neues Lesezeichen<br />

gelegt und eine neue Geschichte „aufgeschlagen“.<br />

Prälat Wille kommt!<br />

Am Ostersonntag wird uns der<br />

Heilbronner Prälat die Festpredigt<br />

halten, 10.00 Uhr in der Michaelskirche.<br />

Prälat Wille ist Mitglied der <strong>Kirche</strong>nleitung<br />

und zuständig für 15 Dekanate<br />

von Mühlacker bis Aalen und von<br />

Weikersheim bis Schorndorf.<br />

Ihr Das Vorbereitungsteam der Expedition:<br />

A. Wagner, J. Berghold, J. Botzenhardt,<br />

S. Ziegler, K. Burkhardt.<br />

Foto: Jean-Paul Martin<br />

Expedition<br />

zum ICH<br />

in Zahlen bedeutet:<br />

6 Wochen, 40 Tage<br />

und 40 Bibeltexte,<br />

15 Gottesdienste<br />

und 150 Gesprächsgruppentreffen,<br />

368 Menschen, die<br />

sich offiziell angemeldet haben, im<br />

Alter von 14 bis über 80 Jahren, davon<br />

246 Frauen und 122 Männer. 70 % der<br />

Teilnehmer machen in insgesamt 27<br />

Gesprächsgruppen mit.<br />

Lesen Sie mehr auf den Seiten 14-15.<br />

3


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Aus der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

Vor der <strong>Kirche</strong> wird gebuddelt.<br />

Entstehen wird ein wunderschön und<br />

neu gestalteter Platz um die <strong>Kirche</strong>.<br />

Bis zu den Konfirmationen soll laut<br />

Rathaus alles fertig sein. Im Zuge<br />

dieser Sanierung werden die beiden<br />

<strong>Kirche</strong>nstrahler durch eine Effektbeleuchtung<br />

ersetzt. Zur Finanzierung der<br />

Leuchten werden Sponsoren gesucht.<br />

Eine Leuchte kostet ca. 1.000 €. Wer<br />

hilft mit?<br />

Lesen Sie weiter >><br />

Weitere Bilder finden Sie auf unserer<br />

Homepage unter<br />

www.ev-kirche-winterbach.de<br />

4<br />

Immer im<br />

Winterhalbjahr<br />

gestaltete Pfr.<br />

i.R. Gerhard<br />

Haas sechs<br />

biblisch-theologische<br />

Abende<br />

im Gemeinde-<br />

haus. Nun ist leider Schluss.<br />

„Ich möchte aufhören“, sagt der<br />

versierte Theologe. Regelmäßig versammelte<br />

er eine Schar an Bibel und<br />

Theologie Interessierter, die sein Aufhören<br />

sehr bedauern. Zumeist ging es<br />

um die Auslegung einzelner biblischer<br />

Bücher.<br />

Vielen Dank, lieber Herr Haas, für viele<br />

engagierte und fundierte Bibelarbeiten!<br />

Die biblisch-theologische Gesprächsrunde<br />

fand von 1994 bis 2010 ganze<br />

17 Mal statt. Was für ein Jubiläum!<br />

Eindrücke von den Bauarbeiten<br />

Fotos: Ernst Schulz<br />

Foto: privat<br />

Seit 1980 ist<br />

Frau Inge Fink<br />

ehrenamtliche<br />

Mesnerin für<br />

Manolzweiler.<br />

Nach wie vor<br />

feiert monatlich<br />

die kleine – um<br />

<strong>Winterbach</strong>er Frühaufsteher verstärkte<br />

- Manolzweiler Gemeinde im Schulsaal<br />

Gottesdienst. Pfr. Botzenhardt dankte<br />

Inge Fink im Rahmen der Weihnachtsfeier<br />

für ihren dreißigjährigen, treuen<br />

Dienst. Angefangen hat es damals<br />

mit der Bitte des Pfarrers: „Könnten<br />

Sie aushelfen, bis wir wieder jemand<br />

gefunden haben?“<br />

Jedes Jahr im Herbst schreiben wir<br />

alle Gemeindeglieder an und bitten Sie<br />

um eine Jahresspende. Zur Auswahl<br />

stehen 3 Projekte, die man unterstützen<br />

kann. Im vergangenen Jahr<br />

bekamen wir für die Kinderkirche 2.945<br />

€, für neue Liederbücher 1.950 € und<br />

für die Bücherei-arbeit 1.760 €. 13.765<br />

€ wurden uns ohne Zweckbestimmung<br />

anvertraut. Wir danken für insgesamt<br />

20.710 € Jahresspende. Die Grafik<br />

anbei zeigt die Ergebnisse der Vorjahre<br />

im Vergleich.<br />

Foto: privat<br />

Unsere nächsten Tauftermine sind<br />

5.06., 13.06. (Pfingstmontag), 31.7.,<br />

28.08., 18.09. jeweils um 10.00 Uhr<br />

im Gottesdienst. Zusätzlich bieten wir<br />

nachmittägliche Termine samstags an,<br />

am 30.04. um 14.30 Uhr und am 8.10.<br />

um 14.00 Uhr. Anmeldungen bitte an<br />

die Pfarrämter oder über das Gemeindebüro,<br />

Tel. 48 15 15.<br />

Die neue Pfarrerin der Stadtkirchengemeinde<br />

Schorndorf ist Referentin des<br />

nächsten Frühstücks für Frauen. Am<br />

4. Juni sind wieder Frauen jeden Alters<br />

zu einem geselligen, kulinarischen und<br />

geistvoll-anregenden Samstagvormittag<br />

im Gemeindehaus um 9.00 Uhr<br />

eingeladen. Schon heute vormerken.<br />

Thema: „Dem Lebensglück auf der Spur“.<br />

Bald ist es wieder soweit. Am 15. April<br />

ist wieder der große Mitarbeiter-<br />

Dankeabend in der Lehenbachhalle.<br />

Der <strong>Kirche</strong>ngemeinderat lädt alle<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter auf 19.30 Uhr ein zu einem<br />

leckeren Abendessen. Erstmals und<br />

exklusiv wird der Jubiläumsfilm gezeigt,<br />

der unser Festjahr 700-Jahre-Michaelskirche<br />

in Bild und Ton dokumentiert.<br />

Eine Nachricht von Pfarrer<br />

Reichert an den Dieb seines<br />

Fahrrads: „Ein paar Tage im Sattel<br />

eines Pfarrers dürften Ihnen bestimmt<br />

gereicht haben. Bitte stellen Sie doch<br />

mein Rad wieder an seinen angestammten<br />

Platz. Sie wissen ja, wo ich<br />

wohne. Vielen Dank!“<br />

Pfr. Joachim Botzenhardt,<br />

Pfr. Christopher Reichert.<br />

5


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Peinlich und versteckt:<br />

Armut in <strong>Winterbach</strong><br />

Fünf oder acht Euro mehr für Hartz-IV-<br />

Empfänger? Über diese Frage haben<br />

sich Politiker und Parteien in den vergangenen<br />

Monaten heftig gestritten.<br />

„Der Regelsatz von 359 plus 5 Euro ist<br />

streng nach dem Bedarf errechnet worden“,<br />

behauptete die Bundesregierung.<br />

Soweit die Theorie. Die Wirklichkeit<br />

sieht anders aus – auch in <strong>Winterbach</strong>.<br />

„<strong>Winterbach</strong> scheint eine reiche Gemeinde<br />

zu sein. Es ist aber erstaunlich,<br />

wie viele Bedürftige es hier gibt“, sagt<br />

Marina Fritz. Sie engagiert sich im<br />

Caritas-Ausschuss der katholischen<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinde und kennt die Gesichter<br />

der Armut: „Scheidung, Arbeitslosigkeit,<br />

Krankheit und Sucht – all das<br />

sind Armutsrisiken. Manche Kinder, die<br />

zur Schule kommen, müssen zunächst<br />

einmal erstversorgt werden.“<br />

...und können sich auch die Haare<br />

schneiden lassen.<br />

Fotos: dpa<br />

6<br />

Sigrid Wiegers kann das bestätigen.<br />

Sie macht bei der Sprachhilfe der Lehenbachschule<br />

mit und kümmert sich<br />

dort nicht nur um gutes Deutsch: „Wir<br />

haben schon Kleider zusammengesucht<br />

für Kinder, die keine Winterjacke<br />

haben.“ Wer glaubt, nur ausländische<br />

Familien seien betroffen, irrt: „Armut<br />

in <strong>Winterbach</strong> ist relativ versteckt. Sie<br />

kann Familien treffen, wo der Mann<br />

krank ist. Sie kann auch mit Bequemlichkeit<br />

und Alkohol zusammenhängen.“<br />

„Es ist aber erstaunlich, wie viele<br />

Bedürftige es hier gibt.“<br />

Zuständig für die Hartz-IV-Empfänger<br />

in <strong>Winterbach</strong> sind das Landratsamt in<br />

Waiblingen und die Arbeitsagentur in<br />

Schorndorf. Dort kennt man die Zahlen<br />

der Armut: Vom Arbeitslosengeld II<br />

bzw. Sozialgeld leben in <strong>Winterbach</strong><br />

146 Erwachsene (über 24 Jahre), 32<br />

Heranwachsende (15-24 Jahre) und<br />

72 Kinder. Im regionalen Vergleich mit<br />

den anderen Rems-Murr-Gemeinden<br />

liegt <strong>Winterbach</strong> im oberen Mittelfeld<br />

der Sozialstatistik. Das heißt: In vielen<br />

anderen Gemeinden gibt es einen noch<br />

höheren prozentualen Anteil an Armen.<br />

Projekte unserer Region: die Stuttgarter Vesperkirche in der Leonhardskirche,<br />

hier bekommen Bedürftige ein warmes Mittagessen...<br />

Über den Einzelfall sagen die Zahlen<br />

nichts aus. Zumal auch gar nicht jeder<br />

Hilfsbedürftige statistisch erfasst ist.<br />

„Es gibt eine große Hemmschwelle,<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist<br />

vielen peinlich“, berichtet Marina Fritz.<br />

Sie vermittelt unter anderem Lebens-<br />

Folgende konkrete Hilfen gibt es:<br />

• In akuten Notlagen können die<br />

Pfarrer mit kleinen Summen aus<br />

der Pfarramtskasse helfen,<br />

unbürokratisch und vertraulich,<br />

aber nicht dauerhaft, sondern<br />

einmalig. (Siehe dazu Seite 9)<br />

• Die Tafelläden in Schorndorf und<br />

Waiblingen bieten günstige<br />

Lebensmittel für Bedürftige an.<br />

• Wer für die Nacht ein Dach überm<br />

Kopf braucht, kann sich ans<br />

Rathaus wenden. Ungefähr<br />

ein- bis zweimal im Jahr komme<br />

das vor, berichtet der Hauptamts-<br />

leiter Robert Hermann.<br />

mittelgutscheine, die bei den<br />

Supermärkten Abramzik und Zauser<br />

eingelöst werden können.<br />

„Es gibt eine große Hemmschwelle,<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen.“<br />

• Die Nachbarschaftshilfe<br />

<strong>Winterbach</strong> betreibt das<br />

Secondhand-Lädle an der<br />

Lehenbachschule. Darüber hinaus<br />

helfen Mitarbeitende für einen<br />

bestimmten Stundensatz alten und<br />

kranken Menschen im Haushalt.<br />

• Die diakonische Bezirksstelle in<br />

Schorndorf bietet eine Schuldner-<br />

beratung an, ebenso eine<br />

Familien- und Lebensberatung<br />

sowie eine Suchtberatung.<br />

7


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Peinlich und versteckt:<br />

Armut in <strong>Winterbach</strong><br />

Hintergrund<br />

Was heißt „arm“?<br />

Arm sein bedeutet in Deutschland<br />

etwas anderes als z.B. in Afrika. Nach<br />

dem relativen Armutsbegriff der Europäischen<br />

Union gilt als arm, wer in<br />

einem Haushalt mit einem Einkommen<br />

lebt, das weniger als 60 Prozent des<br />

Durchschnitts aller Haushalte beträgt.<br />

Wieviel Geld haben Arme?<br />

Wer in Deutschland von weniger als<br />

930 Euro im Monat leben muss, gilt<br />

als armutsgefährdet. Bei einer Familie<br />

mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt<br />

diese Grenze bei 1950 Euro.<br />

8<br />

Netto oder brutto?<br />

In die Berechnung fließt das gesamte<br />

Einkommen eines Haushaltes ein: Geld<br />

aus Erwerbsarbeit und aus Vermögen,<br />

Rente und Pension sowie Leistungen<br />

wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe und<br />

Kindergeld. Direkte Steuern und Sozialbeiträge<br />

werden abgezogen.<br />

Wo gibt es weitere<br />

Informationen?<br />

Beim statistischen Bundesamt:<br />

http://dpaq.de/luHm0<br />

Beim Diakonischen Werk:<br />

http://kreisdiakonieverband-rmk.de<br />

Bei der Caritas:<br />

http://dpaq.de/Caritas-Armut<br />

Bernward Loheide<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>Winterbach</strong> sucht zum 1. Juli 2011 eine<br />

Pfarramtssekretärin (m/w)<br />

mit einer Anstellung von 16 Wochenstunden. Die Bezahlung erfolgt nach KAO.<br />

Sie bringen gute PC-Kenntnisse und Erfahrung in Büroorganisation mit.<br />

Einen gewandten Umgang mit Sprache in Wort und Schrift, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Teamfähigkeit und die Mitgliedschaft bei der evangelischen <strong>Kirche</strong><br />

setzen wir voraus.<br />

Hilfreich wären eigene Erfahrungen und Kenntnisse des kirchlichen Lebens.<br />

Bewerbungen erbitten wir bis zum 4. Mai 2011<br />

an die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>Winterbach</strong>,<br />

Neue Gasse 4, 73650 <strong>Winterbach</strong>, Tel. 0 71 81 / 48 15 15.<br />

Handfeste Seelsorge mit der<br />

Pfarramtskasse<br />

Es vergeht kein Monat, ohne dass ein<br />

Mensch vor dem Pfarrhaus steht und<br />

um Hilfe bittet. Vor wenigen Jahren<br />

waren es vor allem Obdachlose und<br />

„Durchreisende“, die um ein paar Euro<br />

baten. Heute sind es immer öfter auch<br />

Menschen, die in <strong>Winterbach</strong> wohnen:<br />

die Alleinerziehende mit Kindern, der<br />

arbeitslose Mann, die Rentnerin. Und<br />

es ist ihnen peinlich. Wenn das Geld für<br />

die Mensa der Kinder nicht reicht oder<br />

der Energieversorger droht, das Gas<br />

abzustellen. Viele erzählen ihre Lebensgeschichte,<br />

oft unter Tränen.<br />

Schon mit einer einmaligen finanziellen<br />

Unterstützung können wir in der<br />

akuten Notlage helfen, unbürokratisch<br />

und vertraulich. Denn: abgerechnet<br />

wird nicht über die Bücher der <strong>Kirche</strong>ngemeinde,<br />

sondern über die Seelsorgekasse<br />

des Pfarrers. Weder die <strong>Kirche</strong>npflegerin<br />

noch ein <strong>Kirche</strong>ngemeinderat<br />

erfahren von der Hilfeleistung.<br />

Geführt wird die Pfarramtskasse von<br />

Pfarrer Botzenhardt, geprüft wird sie<br />

vom Dekan, also vom ranghöheren<br />

Seelsorger. Damit kann die Zuwendung<br />

im Rahmen der Seelsorge erfolgen,<br />

also absolut vertraulich. Wir helfen<br />

allen Bürgern, entscheidend ist die Not<br />

nicht die Konfession oder <strong>Kirche</strong>nmitgliedschaft.<br />

Fotos: www.pixelio.de/ Rainer Sturm<br />

Klar ist: Die Hilfe ist oft nur ein Tropfen<br />

auf den heißen Stein. Es werden nicht<br />

die großen Summen bewegt. Dauerhafte<br />

Unterstützung ist uns nicht möglich<br />

und auch bisweilen nicht sinnvoll.<br />

Gespeist wird die Pfarramtskasse<br />

durch zweckgebundene Spenden oder<br />

Gottesdienstopfer, wenn es heißt<br />

„für <strong>Winterbach</strong>er in Not“. Manchmal<br />

kommt auch ein Schein wieder zurück,<br />

in einem Umschlag oder persönlich<br />

überbracht. Dann heißt es ein wenig<br />

stolz: „Herr Pfarrer, das kann ich ihnen<br />

zurückzahlen“.<br />

Joachim Botzenhardt<br />

9


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Großer gemeinsamer<br />

Seniorennachmittag<br />

Am 7. Mai ist wieder der gemeinsame<br />

Seniorennachmittag.<br />

Besonderer Höhepunkt dieses Nachmittags<br />

wird das Theaterstück „Buschwerk“<br />

sein. Norbert Eilts von der<br />

Gruppe „Dein Theater“ aus Stuttgart<br />

wird seine Kunst über Wilhelm Busch<br />

zum Besten geben. Der Maler, Zeichner<br />

und Dichter Wilhelm Busch war an sich<br />

ein ernster, verschlossener Mensch,<br />

der über weite Strecken zurückgezogen<br />

in der Provinz lebte. Trotz vieler<br />

pointierter Aussagen war das Leben für<br />

ihn keine Pointe. Sein Humor entsprang<br />

einer persönlichen Auseinandersetzung<br />

mit sich selbst und dem zwiespältigen<br />

Wesen des Menschen. Herzliche Einladung<br />

zu einer besonderen Begegnung<br />

mit „Gereimtem und Ungereimten“ von<br />

Wilhelm Busch.<br />

Veranstalter sind die Komunen und die<br />

beiden <strong>Kirche</strong>n. Beginn um 14.30 Uhr<br />

in der Lehenbachhalle <strong>Winterbach</strong>.<br />

Foto: Ritter<br />

Norbert Eilts von der Gruppe<br />

„Dein Theater“ in Max und Moritz.<br />

Impressum:<br />

Dieser Gemeindebrief wird herausgegeben von der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeinde <strong>Winterbach</strong>,<br />

zugleich für das Kirchspiel Heilingen in Thüringen.<br />

▪ Redaktionsteam: Pfarrer z.A. C. Reichert (Leitung u. V.i.S.d.P.), <strong>Winterbach</strong>, Schlichtener Str. 12/1,<br />

E-Mail: Christopher.Reichert@ev-kirche-winterbach.de, Pfarrer J. Botzenhardt, K. Burkhardt,<br />

B. Loheide, G. Wickenhäuser<br />

▪ Gestaltung: Sandra Puschmann, Bahnhofstraße 9, <strong>Winterbach</strong>, E-Mail: info@sapu-media.de<br />

▪ Druck: »Die Stadtdruckerei« Gebr. Knöller GmbH & Co. KG, Sedanstraße 16, 70190 Stuttgart<br />

▪ Anschrift des Gemeindebüros:<br />

Neue Gasse 4, <strong>Winterbach</strong>, Tel. 48 15 15, E-Mail: wagner@ev-kirche-winterbach.de<br />

▪ Konto der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>npflege <strong>Winterbach</strong>:<br />

Konto 10 112 006, <strong>Winterbach</strong>er Bank (BLZ 600 694 62)<br />

▪ Homepage der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong>ngemeinde: http://www.ev-kirche-winterbach.de<br />

10<br />

Geistliches Leben im Alltag fördern<br />

Sonja Ziegler im Interview über Neues<br />

aus der Jugendarbeit.<br />

Hallo Sonja! Wie geht es dir eigentlich<br />

gerade? Was machen die Vorbereitungen<br />

zu deiner Hochzeit?<br />

Es läuft gerade ziemlich viel. Da ist es<br />

schon spannend, neben dem Ganzen<br />

eine Hochzeit zu planen mit allem, was<br />

so dazu gehört!<br />

Trotzdem scheint dir<br />

ja noch genug Zeit zu<br />

bleiben, um weiter neue<br />

Impulse zu setzen. Ihr<br />

plant in der Jugendarbeit<br />

gerade ein Mitarbeiter-<br />

Mentoren-Programm. Was<br />

genau ist das?<br />

Jeder Jugendmitarbeiter<br />

soll einen Ansprechpartner<br />

aus der Gemeinde haben,<br />

mit dem er geistliche Fragen<br />

besprechen kann und<br />

der sich auch Zeit nimmt<br />

für seine Alltagsprobleme.<br />

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?<br />

Es gibt viele junge Mitarbeiter, die Gesprächsbedarf<br />

haben. Außerdem haben<br />

wir eine Kluft zwischen Jugendarbeit<br />

und Erwachsenengemeinde festgestellt.<br />

Wir wollen mit dem Programm<br />

deshalb nicht zuletzt Beziehungen ermöglichen<br />

zwischen den Generationen.<br />

Welche weiterreichenden Impulse<br />

erwartet ihr euch von dem neuen<br />

Programm?<br />

11<br />

Wir hoffen, dass wieder mehr über<br />

geistliche Inhalte gesprochen wird.<br />

Wir wünschen uns, dass über das Programm<br />

geistliches Leben auch im Alltag<br />

der Gemeinde weiter gefördert wird.<br />

Foto: privat<br />

„Wir haben eine Kluft<br />

zwischen Jugendarbeit<br />

und Erwachsenen-<br />

gemeinde festgestellt.“<br />

Und wie viele Mentoren<br />

aus der Gemeinde habt ihr<br />

schon gefunden?<br />

Für fast jeden Mitarbeiter<br />

ist bereits ein Mentor<br />

gefunden. Sollte aber<br />

jemand noch Interesse<br />

haben mitzumachen, freue<br />

ich mich über ein Signal.<br />

Vielen Dank, Sonja, fürs<br />

Gespräch und gute Erfahrungen<br />

mit dem Mitarbeiter-Mentoren-Programm!<br />

Christopher Reichert


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Konfirmation »Gruppe Nord«<br />

Pfarrer Joachim Botzenhardt · Sonntag, 22. Mai 2011<br />

Jannes Breuninger, Danny Chatman,<br />

Markus Engelhardt, Lukas Florek,<br />

Moritz Heiland, Pascal Kasper,<br />

Florian Kickuth, Marco Leon,<br />

Niklas Löffler, Kilian Müller,<br />

Janik Pfeifer, Carsten Schmidt,<br />

Manuel Schulz, Patrick Schwarzkopf,<br />

Robin Stöhr, Niklas Strehlow,<br />

Max Triemer, Timm van Nie,<br />

Mike Weiß.<br />

12<br />

Fotos: Joachim Botzenhardt<br />

Pfarrer z. A. Christopher Reichert · Sonntag, 29. Mai 2011<br />

Fotos: Christopher Reichert Konfirmation »Gruppe Süd«<br />

13<br />

Lukas Albrecht, Tobias Betz,<br />

Helen Bulant, Samantha Dobelmann,<br />

Janina Fischer, Jonah Florek,<br />

Isabelle Friedrich, Lea Gabele,<br />

Larissa Geiger, Nicolai Geiger,<br />

Pia Gildein, Alicia Griesinger,<br />

Johannes Hutt, Oliver Jörg,<br />

Sarah Keisenberg, Lisa Kopp,<br />

Alexander Kreitmayr, Vanessa Kruse,<br />

Marcel Remmele, Julia Riemay,<br />

Marcel Sabol, Samanta Scherz,<br />

Annika Schlotterbeck, Max Schmid,<br />

Kai Schwarz, Anja Specht,<br />

Mario Ulrich, Nadine Wagner,<br />

Jonathan Waller, Ronja Warresz,<br />

Isabel Wolscht, Sarah Weinmann.


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Expedition zum ICH<br />

Wo führt das hin?<br />

Ein erster Rückblick<br />

Das Planungsteam für die Expedition<br />

war überrascht und begeistert zugleich:<br />

knapp 400 Menschen fassten<br />

den Entschluss, sich auf diese Expedition<br />

einzulassen. Sie haben diese sicher<br />

nicht leichte Entscheidung getroffen:<br />

„Ich arbeite seit Jahren ehrenamtlich<br />

in der Gemeinde mit und das ist eine<br />

gute Gelegenheit, sich auch mal auf die<br />

Inhalte näher einzulassen.“<br />

Oder: „Die Werbung für die Expedition<br />

hat mich neugierig gemacht - und dann<br />

bin ich auch noch persönlich eingeladen<br />

worden - das hat den Ausschlag<br />

gegeben!“ Es ist wahr, die Überschrift<br />

„Expedition zum ICH“ klang provozierend,<br />

fast esoterisch. Aber es ist<br />

auch wahr: Wenn ich mich auf Fragen<br />

des Glaubens an Gott einlasse, dann<br />

hat das früher oder später auch etwas<br />

mit mir ganz persönlich zu tun. Und da<br />

trifft es das Wort „Expedition“ richtig<br />

gut! Egal, ob Sie sich nun auf diese Expedition<br />

eingelassen haben oder nicht,<br />

dieses Thema ist immer eine Expedition.<br />

Und dann geht es immer um die<br />

Fragen: wer, wo, wann, was, wohin...<br />

Natürlich gab es auch einige, die die<br />

Einladung zur Expedition nicht angenommen<br />

haben. Der am häufigsten genannte<br />

Grund: „Das kostet mich zu viel<br />

Zeit, die habe ich nicht.“ Umso mehr<br />

haben wir uns über die vielen gefreut,<br />

die die Zeit gefunden haben und den<br />

Schritt zum Mitmachen gewagt haben.<br />

Hier ein paar Eindrücke:<br />

14<br />

Aus den sechs<br />

Expeditionsgottesdiensten...<br />

Beide sonntäglichen Gottesdienste, um<br />

10.00 Uhr in der Michaelskirche und<br />

um 18.00 Uhr im Haus der Landeskirchlichen<br />

Gemeinschaft, waren<br />

überdurchschnittlich gut besucht.<br />

Die persönliche tägliche Arbeit mit<br />

dem Bibeltext und dem Begleitbuch<br />

von Klaus Douglass...<br />

Hier ein paar Stimmen:<br />

• „Den original Luthertext und daneben<br />

eine freie Übertragung in das heutige<br />

Deutsch hat mir den Text näher<br />

gebracht.“<br />

• „Die Auslegung fand ich zum Teil sehr<br />

gewagt. Sie hat mich zu einem eigenen<br />

Meinungsbild angeregt.“<br />

Die Theatergruppe um „Azteken-Heinz“<br />

machte sich an den sechs Sonntagen auf<br />

zur Suche nach dem ICH.<br />

• „Die tägliche halbe Stunde mit dem<br />

Buch hat sich bei mir im Alltag richtig<br />

fest etabliert. Ich war immer schon<br />

gespannt auf das nächste Kapitel.“<br />

• „Bisher fand ich die theologisch-geistlichen<br />

Themen zwar interessant, sie<br />

gingen mir aber nicht wirklich nahe.<br />

Das hat sich jetzt geändert.“<br />

• „Ich habe manchmal aus zeitlichen<br />

Gründen ein Kapitel ausgelassen und<br />

dann eben erst später gelesen.“<br />

• „Ich bin sehr, sehr dankbar, weil<br />

sich der Glaube in dieser Zeit bei<br />

mir vertieft hat.“<br />

15<br />

Aus den Gesprächskreisen...<br />

• „Am Anfang war ich sehr skeptisch,<br />

weil ich nichts von Seelenstriptease<br />

halte. Am Ende musste ich feststellen,<br />

dass ich kein Treffen ausgelassen<br />

habe...“<br />

• „Es war unheimlich wichtig für mich<br />

in der Gruppe zu erkennen, dass wir<br />

alle Suchende sind und immer bleiben<br />

werden - die Neulinge wie die alten<br />

Hasen.“<br />

• „In der Gruppe nochmals den einen<br />

oder anderen Aspekt ansprechen zu<br />

können, hat mir sehr gut getan.“<br />

Die Expedition ging Anfang April zu<br />

Ende, aber wir vom Planungsteam der<br />

Evang. <strong>Kirche</strong>ngemeinde, des CVJM<br />

und der Landeskirchlichen Gemeinschaft<br />

sind überzeugt, dass das nicht<br />

das Ende war! Wir hoffen, dass die<br />

vielen persönlichen Erfahrungen, Erlebnisse,<br />

Gespräche und Begegnungen bei<br />

jedem einzelnen Teilnehmer noch lange<br />

nachwirken und dass spürbar bleibt<br />

in unseren Gottesdiensten, Gemeinschaften<br />

und bei jedem Einzelnen von<br />

uns.<br />

Text und Fotos: Kornelius Burkhardt<br />

Lesen Sie weiter >><br />

Weitere Bilder finden Sie auf unserer<br />

Homepage unter<br />

www.ev-kirche-winterbach.de


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Was die<br />

Diakonie-<br />

Pflegerinnen<br />

von der <strong>Kirche</strong><br />

erwarten<br />

In der vergangenen Ausgabe von<br />

„<strong>Kirche</strong> Aktuell“ haben wir Ria Marx<br />

vorgestellt, die Teamleiterin der<br />

Diakoniestation Bereich Remshalden-<strong>Winterbach</strong>.<br />

Ihre Kritik hat<br />

uns nachdenklich gemacht. „Die<br />

Diakoniestation ist zu sehr aus dem<br />

Blickwinkel der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

verschwunden“, sagt sie. Wir - die<br />

Redaktion des Gemeindebriefs –<br />

wollen an dem Thema dranbleiben.<br />

Wir haben eine Umfrage gemacht<br />

unter den Diakonie-Pflegerinnen,<br />

die in <strong>Winterbach</strong> tätig sind: „Was<br />

muss getan werden und was erwarten<br />

Sie von der <strong>Kirche</strong>ngemeinde,<br />

damit eine bloße Satt-und-Sauber-<br />

Pflege nicht zum Standard wird?“<br />

Hier die Antworten:<br />

Irmgard Eble<br />

Ute Frank<br />

Wenn ich einen<br />

Patienten besuche,<br />

ist der<br />

pflegerische<br />

Auftrag vertraglichabgesprochen.<br />

Vor<br />

Ort sehe ich<br />

Frühling wird es – und ich denke an unsere kranken<br />

Patienten, welche die Natur nicht direkt erleben können.<br />

Wer begleitet sie beim Spaziergang? Wer geht mit ihnen<br />

z.B. im Innenhof vom <strong>Winterbach</strong>er Pflegeheim spazieren<br />

und setzt sich dort auf das Bänkle? Wer holt sie zur <strong>Kirche</strong><br />

ab? Wer nimmt sich Zeit für einen Besuch oder eine kleine<br />

Besorgung? Aus meiner Erfahrung im Umgang mit Kranken<br />

ist oft ihre Vereinsamung zu spüren. Für mich ist es wie<br />

16<br />

oft weitere Bedürfnisse des Kunden,<br />

welche über den geplanten Auftrag<br />

hinausgehen. Zum Beispiel: Zeit haben<br />

zum Zuhören, Mut zusprechen, um mit<br />

der gesundheitlichen Einschränkung<br />

umzugehen, und den Alltag bewältigen.<br />

Durch Tätigkeiten wie Vorlesen der<br />

Losung und Tageszeitung, Fragen zum<br />

Gemeindegeschehen erlebe ich mich<br />

als „Hereinträger“ der Außenwelt zum<br />

Patienten. Es würde mich freuen, wenn<br />

der Besuchsdienst der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

mit uns Schwestern zusammenarbeiten<br />

könnte.<br />

ein Spagat, einerseits die vorgegebene Pflegezeit einzuhalten einzuhalten und andererseits die<br />

Sorgen unserer Kunden anzuhören und für Abhilfe zu schaffen. Vielleicht ist von<br />

unserer <strong>Kirche</strong>ngemeinde eine Unterstützung möglich.<br />

Margret<br />

Zimmer<br />

Gerne arbeite<br />

ich als Krankenschwester<br />

seit<br />

17 Jahren für<br />

die Diakoniestation.<br />

Leider<br />

finanziert die<br />

Pflegeversicherung unseren Kunden<br />

nur eine Grundversorgung. Die Pflegemodule<br />

wie Große Toilette, Transfer<br />

aus dem Bett / ins Bett, An- oder Auskleiden<br />

stehen auf meinem Tourenplan<br />

und begleiten mich durch einen vorgegebenen<br />

Zeittakt. Für Gespräche und<br />

kleine Handreichungen ist keine Zeit<br />

vorgesehen. Die evangelische <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

mit dem Förderverein für die<br />

Diakoniestation ermöglicht mir durch<br />

finanzielle Unterstützung eine situationsgerechte<br />

Pflege und mehr Zeit. Ich<br />

wünsche mir sehr, dass die finanziellen<br />

Möglichkeiten des Fördervereins durch<br />

mehr Mitglieder gesichert bleibt.<br />

Karin Paul<br />

Barbara<br />

Schulz<br />

Mein Beruf als<br />

Altenpflegerin<br />

macht mir<br />

Freude. Leider<br />

haben sich<br />

die Arbeitsbedingungen<br />

Die Pflege und Unterstützung kranker und hilfsbedürftiger<br />

Menschen ist für mich aktive Nächstenliebe. Ich „versorge“<br />

meine Patienten nicht nur, sondern beobachte auch, wie sie<br />

sich fühlen und gehe gemeinsam mit ihnen ein Stück ‚<br />

Lebensweg. Ich wünsche mir eine engere Vernetzung mit<br />

der <strong>Kirche</strong>ngemeinde und den Mitarbeitern der <strong>Kirche</strong>ngemeinde.<br />

Zusammen mit dem Besuchsdienst oder den<br />

Mitarbeitern von Altennachmittagen kann für meine<br />

Patienten mehr Kontakt zur Gemeinde stattfinden.<br />

mit Beginn der Pflegeversicherung<br />

17<br />

sehr verändert. Vorher kam ich in<br />

ein Pfleghaus und hatte viel Zeit für<br />

meinen Patienten. Die Finanzierung<br />

wurde vom Steuerzahler und der <strong>Kirche</strong><br />

getragen. Heute finanziert sich die Diakoniestation<br />

über Leistungen, welche<br />

unsere Kunden bei uns einkaufen. Für<br />

Extrawünsche der Pflegebedürftigen<br />

ist keine Kostenstelle eingerichtet. So<br />

bezahlt mein Arbeitgeber mir nicht vom<br />

Kunden finanzierte Zeit oder ich erbringe<br />

Leistungen in meiner Freizeit. Es<br />

wäre schön, wenn die <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

uns mehr finanzielle Unterstützung<br />

geben könnte.<br />

Fotos: Diakoniestation<br />

Schorndorf und Umgebung


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Neues aus dem Kirchspiel Heilingen<br />

Bonifacius von Roda -<br />

erster evangelischer Prediger<br />

im Kirchspiel Heilingen<br />

Mit einem Blick in die Geschichte der<br />

Reformation wollen wir Sie in dieser<br />

Ausgabe von „<strong>Kirche</strong> Aktuell“ aus dem<br />

Heilinger Pfarrhaus herzlich grüßen.<br />

Im Moment gibt es nämlich recht<br />

interessante Erkenntnisse darüber, dass<br />

auf der Heilinger Pfarrstelle schon sehr<br />

früh ein evangelisch gesinnter Prediger<br />

gewirkt hat:<br />

Bonifatius von Roda,<br />

1480 in Zörbig bei<br />

Bitterfeld geboren, war<br />

ursprünglich Mathematiker<br />

und kam 1509 an die<br />

Universität Wittenberg,<br />

wo er Professor für Mathematik<br />

und 1515 Dekan<br />

der philosophischen<br />

Fakultät wurde.<br />

Foto: Enkelmann<br />

In Wittenberg lernte<br />

von Roda den drei Jahre<br />

jüngeren Martin Luther<br />

kennen, der dort seit<br />

1508 weilte und ab 1512<br />

eine Professur für Theologie<br />

innehatte.<br />

Im Herbst 1517<br />

verfasste Luther seine<br />

berühmten 95 Thesen, durch welche<br />

maßgeblich die Reformation ausgelöst<br />

wurde.<br />

Bonifatius von Roda erlebte so den<br />

Beginn der Reformation aus nächster<br />

Nähe und muss in dieser Zeit selber<br />

Diese Grabplatte von<br />

Bonifatius von Roda befindet<br />

sich in Pößneck.<br />

18<br />

eine Art Lebenswende vollzogen haben.<br />

Jedenfalls wurde er ein so genannter<br />

„Leutpriester“, also ein Geistlicher, der<br />

keinem Orden, sondern direkt dem<br />

Bischof unterstellt war. Ab 1518 versah<br />

er für sechs Jahre seinen Dienst in der<br />

Pfarrei Heilingen. Heilingen gehörte<br />

politisch zum Gebiet von Kurfürst<br />

Friedrich dem Weisen, einem wichtigen<br />

Befürworter der Reformation.<br />

Vier Kilometer von Heilingen<br />

entfernt, in Orlamünde,<br />

tat ab 1523 ebenfalls ein<br />

Anhänger der Reformation<br />

seinen Pfarrdienst:<br />

der frühere Theologieprofessor<br />

Andreas Bodenstein<br />

von Karlstadt, der auch aus<br />

Wittenberg kam und zu seinem<br />

Heilinger Amtskollegen<br />

von Roda guten Kontakt<br />

hielt.<br />

Es gilt demnach als wahrscheinlich,<br />

dass in Heilingen<br />

schon sehr früh evangelische<br />

Predigten gehalten<br />

wurden - früher als in<br />

anderen Gegenden Thüringens<br />

oder in anderen Teilen Deutschlands.<br />

In Schorndorf nahe <strong>Winterbach</strong><br />

beispielsweise wird der erste reformatorische<br />

Prediger 1532 erwähnt.<br />

Jutta und Michael Thiel<br />

Wie kam das Bibelzimmer ins<br />

<strong>Winterbach</strong>er Heimatmuseum?<br />

Im Jahr 1991 ist Helmut Bauer, Pfarrer<br />

im Ruhestand, mit seiner Frau Hanna<br />

nach <strong>Winterbach</strong> gezogen. Durch die<br />

Bekanntschaft mit Helmut Nachtrieb<br />

und aus eigenem Interesse übernahm<br />

Herr Bauer die Sichtung und Ordnung<br />

aller Museumsgegenstände mit einem<br />

Bezug zum Pietismus. So entstand<br />

das kleine Bibelzimmer im 1. Stock<br />

des <strong>Winterbach</strong>er Heimatmuseums im<br />

Herdfeld 5 in seiner heutigen Form.<br />

Im Bibelzimmer lagern viele kleinere<br />

und größere Schätze. Man findet dort<br />

vor allem großformatige Bibeln des<br />

18. Jahrhunderts, eine Bibel vom<br />

Engelberger Schloss, Altarbibeln, Familienbibeln.<br />

Die älteste Bibel ist aus dem<br />

Jahr 1664, also zehn Jahre älter als das<br />

namensgebende Grundlagenwerk des<br />

Pietismus „Pia desideria“ von Philipp<br />

Jakob Spener.<br />

Neben den Bibeln sind auch viele<br />

Andachtsbücher und Gesangbücher<br />

ausgestellt. Einheitlich gedruckte<br />

Gesangbücher gab es im Württembergischen<br />

Protestantismus seit 1791.<br />

Das gemeinsame Liedgut wurde 1841<br />

und 1911 jeweils überarbeitet und<br />

wieder neu durch Buchdruck vervielfältigt.<br />

Heute verwenden wir die fünfte<br />

einheitliche Gesangbuchausgabe zum<br />

gemeinsamen evangelischen (= froh<br />

verkündenden) Singen. Begonnen<br />

hatte diese christliche Kulturtradition in<br />

den Hauskreisen des Pietismus, einer<br />

Laienreformbewegung „von unten“. Die<br />

Hauskreise trafen sich – ähnlich wie bei<br />

unserer „Expedition zum Ich“ –<br />

19<br />

regelmäßig in privater Runde zum<br />

gemeinsamen Bibelstudium und zum<br />

Singen mit oder ohne Harmoniumbegleitung.<br />

Von Beginn an waren<br />

auch die teilnehmenden Frauen dazu<br />

aufgefordert, Bibeltexte selbst zu<br />

lesen und sich eine eigene, weibliche<br />

Meinung darüber zu bilden. Mädchen<br />

in Württemberg konnten bereits seit<br />

1653 lesen lernen, denn damals wurde<br />

hier die allgemeine Schulpflicht für<br />

alle (christlichen) Kinder eingeführt.<br />

So entstand langsam, aber stetig im<br />

Südwesten Deutschlands ein Bildungswesen,<br />

aus dem nach den Weltkriegen<br />

die für Baden-Württemberg heute typische<br />

christliche Gemeinschaftsschule<br />

hervorgegangen ist. Sie wird im Artikel<br />

16 der Verfassung des Landes Baden-<br />

Württemberg gesetzlich geregelt und<br />

stellt eine juristische Erbschaft des<br />

traditionellen Staatskirchenrechts<br />

und der Reformation dar.<br />

Gabriele Wickenhäuser<br />

Das Bibelzimmer im<br />

<strong>Winterbach</strong>er Heimatmuseum.<br />

Foto: Petra Esch


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Weltgebetstag –<br />

Wie viele Brote habt ihr?<br />

Mit dieser (Rück-)Frage hätte das ökumenische<br />

chilenische Weltgebetstagskomitee,<br />

das die Gottesdienstordnung für<br />

den Weltgebetstag am 4. März 2011<br />

erarbeitet hat, auch auf soziale Hilfsangebote<br />

wie „Brot für die Welt“ oder das<br />

UN-Welternährungsprogramm reagieren<br />

können.<br />

Brot backen war ursprünglich eine<br />

Aufgabe von Frauen. Heute wird Brot<br />

zunehmend industriell gefertigt und<br />

wirtschaftlich vertrieben. Zwischen<br />

dörflich-familiären Traditionen und<br />

modernen Wirtschaftstechniken können<br />

wir heute im Zusammenhang mit<br />

unserem Grundnahrungsmittel Brot<br />

Ihr Klick zur Gemeinde<br />

Um die Homepage unserer <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

für Sie noch übersichtlicher und<br />

attraktiver zu gestalten, arbeitet eine<br />

Gruppe fortlaufend hierzu Vorschläge<br />

aus und setzt diese um. Wir konnten<br />

erreichen, dass der Internetauftritt von<br />

der Startseite aus in ein bis drei Mausklicks<br />

zum Ziel führt, aktuelle Informationen<br />

sich auf der Startseite befinden<br />

oder zum Weiterlesen verlinkt sind.<br />

Auch können Sie Anliegen und Informationen<br />

weitergeben. Über Formulare<br />

erreichen Sie Mitarbeiter und können<br />

sich zu Veranstaltungen anmelden. In<br />

einem Archiv erhalten Sie Zugriff auf<br />

die letzten 3 Ausgaben des Gemeindebriefs<br />

und auf Bilder und Tonbeiträge<br />

von Veranstaltungen.<br />

Foto: www.weltgebetstag.de<br />

20<br />

das Geheimnis im christlichen Prozess<br />

Haben – Danken – Teilen entdecken.<br />

Dieses geistige Finden wollte der<br />

lebendige und fröhliche Abendgottesdienst<br />

der Frauen in der katholischen<br />

<strong>Kirche</strong> „Mariä Himmelfahrt“ spielerisch<br />

in uns anregen. Es geht dabei um die<br />

aktive christliche Geschwisterlichkeit…<br />

Gabriele Wickenhäuser<br />

Nicht zuletzt laden regelmäßig aktuelle<br />

Informationen ein, sich einen Überblick<br />

über die laufenden Veranstaltungen der<br />

Woche zu verschaffen.<br />

Schauen Sie rein! Die Homepage hat 24<br />

Stunden geöffnet - wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch und Ihre Rückmeldung.<br />

Carsten Bühlweiler<br />

für das Homepage-Team<br />

Foto: www.ev-kirche-winterbach.de<br />

Was macht eigentlich...<br />

Gottfried Pfeiffer?<br />

Wenn Gottfried Pfeiffer mal zum Einkaufen<br />

nach <strong>Winterbach</strong> fährt, dann<br />

muss er mehr Zeit einplanen als andere<br />

Menschen. Denn dann trifft er immer<br />

viele, die ihn noch von früher kennen,<br />

als er Pfarrer der evangelischen<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinde war. Und schon<br />

früher war es seine Art, ganz unkompliziert<br />

auf Menschen zuzugehen:<br />

Er grüßt von weitem, über die Straße<br />

hinweg, freut sich über ein Schwätzchen<br />

und nimmt Anteil an dem, was die<br />

Menschen so auf dem Herzen<br />

tragen.<br />

Vor neun Jahren ging Pfeiffer in den<br />

Ruhestand und zog mit seiner Frau<br />

Ingeborg nach Birkenweißbuch in das<br />

Haus seines verstorbenen Vaters.<br />

Birkenweißbuch gehört zu Berglen,<br />

ist nur sieben Kilometer Luftlinie von<br />

<strong>Winterbach</strong> entfernt, aber eine andere<br />

Welt: ein Ort ohne Schule, ohne <strong>Kirche</strong>,<br />

ohne Sporthalle, ohne Post, ohne<br />

Supermarkt. „Seien Sie froh, dass Sie<br />

dort überhaupt Strom haben“, sagte<br />

ein Telekom-Mitarbeiter, als Gottfried<br />

Pfeiffer vergeblich einen DSL-Anschluss<br />

beantragte.<br />

Paradies ohne Post.<br />

Doch dafür hat Birkenweißbuch etwas,<br />

was mancher nur noch im Urlaub zu<br />

sehen bekommt: ganz viel Natur. Wer<br />

beim Pfarrer i.R. im Wohnzimmer sitzt,<br />

hat einen phantastischen Blick über<br />

die Berglen. Fast täglich schafft der<br />

69-Jährige, der in seiner Freizeit auch<br />

gerne fotografiert, zusammen mit<br />

Foto: privat<br />

21<br />

seiner Frau in seinem 1200 Quadratmeter<br />

großen Panorama-Garten – so weit<br />

es ihm seine angeschlagene Gesundheit<br />

erlaubt. Sein zweites großes Hobby<br />

erlaubt sie ihm nicht mehr: „Ich habe<br />

eine Wanderführerausbildung gemacht,<br />

aber leider kann ich jetzt nicht mehr<br />

wandern“, erzählt er. Im Sommer<br />

bekommen die Pfeiffers oft Besuch von<br />

alten Freunden, die mit ihnen im Garten<br />

grillen wollen. Auch die zwei Kinder<br />

und zwei Enkelkinder sind oft zu Gast.<br />

Viele seelsorgerliche Kontakte<br />

sind geblieben.<br />

Selbst im Ruhestand feiert Gottfried<br />

Pfeiffer häufig noch Trauungen, Taufen,<br />

Beerdigungen und in Ausnahmefällen<br />

Sonntagsgottesdienste. Aus seiner Zeit<br />

in <strong>Winterbach</strong> sind zudem viele seelsorgerliche<br />

Kontakte bis heute erhalten<br />

geblieben. Auch mit dem ehemaligen<br />

katholischen Pfarrer Herbert Weiß steht<br />

er noch in Kontakt. 14 Jahre lang haben<br />

beide in <strong>Winterbach</strong> ihre Gemeinden<br />

geleitet. Zufällig trafen sie sich vor<br />

einiger Zeit in einem Schwimmbad in<br />

Bad Boll – und sind seitdem per Du.<br />

Bernward Loheide


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Stille. Unser Gottesdienst<br />

ist nicht altmodisch genug.<br />

Es ist tatsächlich so: Der ganz normale<br />

Gottesdienst am Sonntagmorgen ist<br />

nicht gerade in Mode. Zu früh, zu langweilig<br />

und von gestern sei er. Manchmal<br />

kommt es sogar mir als Pfarrer so<br />

vor, als würde der Gottesdienst nicht<br />

mehr ganz in unsere Zeit passen. Auch<br />

ich bin deshalb für Veränderung: ein<br />

paar neue Lieder, Abwechslung bei<br />

der Musik, ein Theaterstück dann und<br />

wann. Ich feiere gerne „neuere“ Gottesdienste,<br />

wie man sie teilweise bei<br />

der Expedition zum Ich erleben konnte.<br />

Doch das ist nur die halbe Wahrheit.<br />

Die andere Hälfte ist die: Wenn der<br />

„normale“ Sonntagsgottesdienst<br />

verschwindet, dann gehen auch alle<br />

Schätze verloren, die ihn auszeichnen.<br />

Einer dieser besonderen Schätze ist:<br />

die Stille. Natürlich ist auch die Stille<br />

etwas sehr Altmodisches. Wir leben<br />

in einer lauten Zeit zwischen B29 und<br />

Flugzeuglärm, zwischen Fernseher<br />

und iPod. Gerade deshalb gilt es diese<br />

unmoderne Stille zu bewahren.<br />

Ja, ich würde sogar dafür plädieren,<br />

sie im Gottesdienst zu pflegen und<br />

auszuweiten.<br />

Kurz: Wenn Stille altmodisch ist, dann<br />

ist mir unser Gottesdienst in der Tat<br />

nicht altmodisch genug. Wir brauchen<br />

die Ruhe des Sonntags im Allgemeinen<br />

und die Stille des Gottesdienstes im<br />

Besonderen. Wir sollten diese Stille<br />

in dreierlei Hinsicht wieder in vollen<br />

Zügen genießen lernen:<br />

22<br />

1. Das Stille Gebet des Einzelnen.<br />

Noch während dem Glockenläuten, bevor<br />

man sich auf die <strong>Kirche</strong>nbank setzt,<br />

kann man sich sammeln. Man bleibt<br />

stehen und kommt an, bei Gott und bei<br />

sich selbst. Man spürt: diese Stunde ist<br />

etwas Besonderes, sie ist anders als<br />

alle anderen Stunden der Woche.<br />

2. Das Stille Gebet der Gemeinde.<br />

Auf das Eingangsgebet folgt speziell<br />

in Württemberg ein „gottesdienstliches<br />

Kleinod, das festzuhalten ist“<br />

(<strong>Kirche</strong>nbuch von 1931): das Stille<br />

Gebet. Ursprünglich hat hier die ganze<br />

Gemeinde leise für das Kommen des<br />

Heiligen Geistes gebetet. Heutzutage<br />

ist hier der Platz für die ganz persönliche<br />

Zwiesprache mit Gott. Gleichzeitig<br />

spürt man in dieser gemeinsamen<br />

Stille, dass man nicht alleine vor Gott<br />

steht, sondern als Teil einer weltweiten<br />

Gemeinde.<br />

3. Die Stille nach der Predigt.<br />

In manchen Gemeinden ist diese Stille<br />

fester Bestandteil des Gottesdienstes.<br />

Sie ist eine Gelegenheit, dem Gehörten<br />

nachzudenken, es zu verinnerlichen<br />

oder in eigenen Gedanken zu vertiefen.<br />

Diese Stille kann manchmal mit Musik<br />

gestaltet sein und mit einem Gedanken<br />

oder Gebet abgeschlossen werden.<br />

Mein Fazit: Prüfet aber alles, was einen<br />

Gottesdienst ausmacht, und all das<br />

Gute wie z.B. die Stille behaltet und<br />

pflegt.<br />

Christopher Reichert<br />

Foto: © Der Gemeindebrief<br />

Taufen, Trauungen,<br />

Beerdigungen<br />

14.11.2010 Summer Angel Dolz<br />

Pauline Rosa Annemarie Nübel<br />

Emilia Cécile Randisi<br />

23.01.2011 Noah Jonathan Kiesewalter<br />

Noam David Raithle<br />

Yvonne Vivien Täubel<br />

19.02.2011 Luan Schwegler<br />

Lilli Triemer<br />

Max Triemer<br />

06.03.2011 Lilly Ehmann<br />

Maxim Ilg<br />

13.11.2010 Rosalinde und Gerhard Eberle<br />

05.12.2010 Irmgard und Hans Raithle<br />

01. Nov. 2010 – 17. März 2011<br />

23<br />

02.11.2010 Angelika Kurz<br />

04.11.2010 Gertraud Reichelt<br />

11.11.2010 Elsa Kumpf<br />

12.11.2010 Robert Kratz<br />

17.11.2010 Klaus-Peter Groke<br />

25.11.2010 Ewald Hinderer<br />

07.12.2010 Walter Schuon<br />

09.12.2010 Ernst Kefer<br />

13.12.2010 Marianne Kenner<br />

14.12.2010 Walter Sigle<br />

20.12.2010 Alfred Dilger<br />

23.12.2010 Ehrentraud Schwarz<br />

29.12.2010 Liebtraut Schindler<br />

30.12.2010 Anneliese Zieschang<br />

14.01.2011 Jakob Heier<br />

02.02.2011 Selma Schmid<br />

10.02.2011 Maria Braun<br />

16.02.2011 Maria Kling<br />

17.02.2011 Lotte Brandtner<br />

10.03.2011 Ernst Grunicke<br />

14.03.2011 Ernst Schnabel<br />

17.03.2011 Emma Marx


<strong>Kirche</strong><br />

Aktuell<br />

Terminkalender<br />

15.04. 19.30 Uhr Großer Mitarbeiterabend in der Lehenbachhalle<br />

22.04. 10.00 Uhr Gottesdienst an Karfreitag mit Abendmahl, mit <strong>Kirche</strong>nchor<br />

24.04. 08.30 Uhr Auferstehungsfeier auf dem Friedhof mit Posaunenchor<br />

24.04. 10.00 Uhr Osterfestgottesdienst mit Prälat Wille und Posaunenchor<br />

07.05. 14.30 Uhr Gemeinsamer Seniorennachmittag<br />

in der Lehenbachhalle<br />

08.05. 10.00 Uhr SingGottesdienst mit Joyful Voice<br />

14.05. 16.00 Uhr Kleinkindergottesdienst<br />

14.+15. 05. Jugendmitarbeiterwochenende<br />

22.05. 09.30 Uhr Konfi rmation Nord<br />

Buschwerk mit<br />

29.05. 09.30 Uhr Konfi rmation Süd<br />

Norbert Eilts von<br />

„Dein Theater“.<br />

02.06. 10.30 Uhr Himmelfahrt: Gottesdienst im Grünen auf dem Goldboden<br />

04.06. 09.00 Uhr Frühstück für Frauen im Gemeindehaus<br />

05.06. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Tauferinnerung<br />

12.06. 10.00 Uhr Pfi ngstfestgottesdienst mit <strong>Kirche</strong>nchor<br />

26.06. 10.00 Uhr Gottesdienst im Grünen mit Posaunenchor<br />

03.07. 10.00 Uhr Familiengottesdienst mit einem Musical des Kinderchors<br />

10.07. 10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst am Marktbrunnen<br />

zum Brunnenfest<br />

16.07. 09.00 Uhr Konfi rmanden-Samstag<br />

16.07. 19.30 Uhr Serenadenkonzert des Posaunenchors<br />

in der Lehenbachhalle<br />

17.07. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Vorstellung der neuen Konfi rmanden<br />

24.07. 10.00 Uhr SingGottesdienst mit Joyful Voice<br />

Foto: Ritter<br />

24

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