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Physikalische Chemie - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Zusammenfassung<br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong> - <strong>Universität</strong><br />

Institut für <strong>Physikalische</strong> <strong>Chemie</strong><br />

PCF – Ramanstreuung<br />

In diesem Versuch benutzen Sie ein kommerzielles Raman-Spektrometer zur<br />

Messung der Raman-Spektren verschiedener reiner Flüssigkeiten und Mischungen.<br />

Die Raman-Spektroskopie erfasst, als Pendant zur IR-Spektroskopie, die<br />

Schwingungsübergänge von Molekülen. Somit ergibt sich der für organische<br />

Verbindungen charakteristische „finger-print“, der es auch erlaubt molekular sehr<br />

ähnliche Strukturen zu differenzieren.<br />

Lernziele<br />

- Experimentelle Durchführung einer Ramanstreumessung<br />

- Analyse der Schwingungen einfacher Moleküle<br />

- Quantitative Analyse von Ethanol/Wasser-Mischungen<br />

- Theorie: <strong>Physikalische</strong>s Prinzip der Ramanstreuung<br />

Seite 2<br />

Physikalisch-chemisches<br />

Fortgeschrittenen Praktikum


<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong> - <strong>Universität</strong><br />

Institut für <strong>Physikalische</strong> <strong>Chemie</strong><br />

PCF – Ramanstreuung<br />

0 Inhalt<br />

0 Inhalt .................................................................................................................... 3<br />

1 Theoretische Grundlagen ..................................................................................... 4<br />

1.1 Ramanstreuung ............................................................................................ 4<br />

1.2 Symmetrieanalyse von Schwingungen/Gruppentheorie ............................... 7<br />

2 Versuchsaufbau ................................................................................................. 16<br />

3 Vorgehen ........................................................................................................... 17<br />

3.1 Raman-Spektroskopie an reinen organischen Lösemitteln ........................ 18<br />

3.2 Raman-Spektroskopie an Wasser/Ethanol-Mischungen ............................ 18<br />

4 Auswertung ........................................................................................................ 19<br />

4.1 Flüssigkeiten .............................................................................................. 19<br />

4.2 Wasser/Ethanol-Mischungen...................................................................... 19<br />

5 Fragen zur Vorbereitung .................................................................................... 20<br />

6 Literatur .............................................................................................................. 21<br />

7 Gefährdungsbeurteilung des Versuches ............................................................ 22<br />

8 Tabellen für die Messwerte ................................................................................ 28<br />

9 Verwendete Größen ........................................................................................... 29<br />

Seite 3<br />

Physikalisch-chemisches<br />

Fortgeschrittenen Praktikum


1 Theoretische Grundlagen<br />

1.1 Ramanstreuung<br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong> - <strong>Universität</strong><br />

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PCF – Ramanstreuung<br />

Zur Untersuchung der Struktur von Molekülen gibt es mehrere experimentelle<br />

Methoden, von denen sich insbesondere die Infrarot- und Raman-Spektroskopie<br />

dadurch auszeichnen, dass sie über das dynamische Verhalten der Moleküle<br />

Auskunft über deren Molekülaufbau geben. Da je nach Symmetrie des zu<br />

untersuchenden Moleküls bestimmte Schwingungen nur im Raman- bzw. nur im<br />

Infrarotspektrum zu beobachten sind, ergänzen sich i.a. diese beiden Messmethoden<br />

gegenseitig. Bei Molekülen, deren Schwingungen sowohl im IR- als auch im Raman-<br />

Spektrum Spektrallinien erzeugen, hat die Raman-Spektroskopie jedoch den großen<br />

Vorteil, dass sie, aufgrund der zusätzlichen Möglichkeit der Messung von<br />

Polarisationseigenschaften der Raman-Linien, oft eine eindeutige Zuordnung der<br />

beobachteten Linien zu bestimmten Molekülschwingungen zulässt. Dies wird durch<br />

den Vergleich der Raman-Spektren mit gruppentheoretischen Überlegungen möglich,<br />

da Zahl und Art der das Molekül aufbauenden Atome, zusammen mit der Symmetrie<br />

des Moleküls, die Anzahl und die Polarisationseigenschaft der Raman-Linien<br />

bestimmen.<br />

Bei der Ramanspektroskopie wird monochromatisches Licht auf eine Probe<br />

eingestrahlt und entweder elastisch oder inelastisch gestreut. Bei einer elastischen<br />

Streuung („Rayleigh-Streuung“) wird das Licht mit derselben Wellenlänge gestreut,<br />

mit der es auch ausgesandt wurde. Die Intensität der Rayleigh-Streuung hängt von<br />

4<br />

der mittleren Polarisierbarkeit der Moleküle ab und ist stark frequenzabhängig ( I ��<br />

). Bei einer inelastischen Streuung hingegen wird ein Teil der Energie des Lichts vom<br />

Molekül genutzt, um in einen virtuellen Zustand zu gelangen, dem eine Relaxation in<br />

einen angeregten Zustand folgt („Stokeslinie“), oder die Relaxation erfolgt in einen<br />

energetisch tiefer liegenden Zustand, das heißt es wird Energie vom Molekül an das<br />

Photon abgegeben („Antistokeslinien“), wodurch das Licht mit einer Verschiebung<br />

bezüglich der Wellenlänge reflektiert wird. Dieses gestreute Licht wird in<br />

Abhängigkeit der Wellenlänge detektiert.<br />

Seite 4<br />

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PCF – Ramanstreuung<br />

Abbildung 1: Schema der Übergänge bei Raman-Streuprozessen, sowie<br />

resultierendes Emissionsspektrum.<br />

Das elektrische Feld E �� der eingestrahlten elektromagnetischen Welle induziert im<br />

Molekül ein Dipolmoment � �� , welches proportional zur Polarisierbarkeit � des<br />

Moleküls ist:<br />

�� �� �� ��<br />

� �� �Emit<br />

E � E �cos�2��<br />

t�<br />

0 0<br />

Seite 5<br />

(Gl. 1)<br />

wobei � 0 die Frequenz des eingestrahlten Lichts ist und t für die Zeit steht. Es<br />

resultiert ein oszillierender Dipol.<br />

Die Polarisierbarkeit � spannt einen Tensor zweiter Stufe auf:<br />

��xx �xy �xz<br />

�<br />

� �<br />

� � ��yx �yy �yz<br />

�<br />

� �<br />

��zx �zy �zz�<br />

(Gl. 2)<br />

Bei einer Schwingung oder Rotation des Moleküls wird dieser Oszillation des Dipols<br />

eine weitere überlagert, die Polarisierbarkeit lässt sich in erster Näherung in einer<br />

Taylorreihe um die Gleichgewichtslage q = 0 der Normalkoordinate der<br />

entsprechenden Oszillation entwickeln:<br />

��� �<br />

� �� � �q�� � �q<br />

�<br />

� � q�0<br />

(Gl. 3)<br />

q�0<br />

wobei q für die Koordinate der Oszillation steht und folgende Gleichung eines<br />

harmonischen Oszillators erfüllt mit �M als Eigenfrequenz des Moleküls<br />

� �<br />

q �q0�cos 2 Mt<br />

�� (Gl. 4)<br />

Mit den Gleichungen 1 und 3 ergibt sich für das Dipolmoment:<br />

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�� �� � ��� �<br />

���<br />

� ���E ����� � q cos�2��t��E0cos�2�� t��<br />

� �<br />

0 0 M<br />

0<br />

� � �q<br />

�q�0<br />

�<br />

�� 1��<br />

���� ��0�E0cos� 2��0t�� E0q0� � cos 2 � 0 � � �cos 2 � 0�<br />

�<br />

2 �<br />

� �� � t� � �� � t�<br />

� q �<br />

q�0<br />

� � M � � M ��<br />

Seite 6<br />

(Gl. 5)<br />

Hier stehen der erste Teil der Gleichung für die Rayleighstreuung, der zweite für die<br />

Anti-Stokes-Linie und der dritte für die Stokes-Linie. Die allgemeine Auswahlregel<br />

lautet also dass sich die Polarisierbarkeit bei der entsprechenden Normalschwingung<br />

ändern muss, d.h.<br />

��� �<br />

� �<br />

�q<br />

� �q�0<br />

�0<br />

(Gl. 6)<br />

Die spezielle Auswahlregel für die Schwingungsübergänge eines harmonischen<br />

Oszillators lautet �v = ±1. Die Intensität der einzelnen Anregungen ist bestimmt<br />

durch das Quadrat des Übergangsdipolmoments (s.Gl.(7)) sowie durch das<br />

Besetzungsschema der einzelnen Zustände (Boltzmannverteilung, Gl.(8)). Über die<br />

Boltzmannverteilung lässt sich erklären, dass die Intensität der Antistokeslinie<br />

schwächer ist als die der Stokeslinie, da bei Raumtemperatur die angeregten<br />

Zustände nur sehr schwach besetzt sind.<br />

�� ��<br />

�EA �� f / � / i<br />

(Gl.7)<br />

mit ��<br />

� dem Übergangsdipolmoment, f der Wellenfunktion des Endzustandes, i<br />

EA<br />

der Wellenfunktion des Ausgangszustandes, und �� � dem Operator des induzierten<br />

Dipolmomentes.<br />

p<br />

i<br />

�<br />

� �i<br />

�<br />

exp���<br />

� kT �<br />

� i �<br />

exp���<br />

� kT �<br />

�<br />

� (Gl. 8)<br />

Die Anzahl der Schwingungsfreiheitsgrade eines Moleküls ist gegeben durch 3N-6<br />

(3N-5 für lineare Moleküle), wobei N für die Anzahl der Atome im Molekül steht. Als<br />

Normalschwingung (Normalmode) wird eine Schwingung bezeichnet, deren<br />

Wellenfunktion orthogonal ist zu allen anderen Schwingungswellenfunktionen<br />

innerhalb des Moleküls, das heißt, die entsprechende Schwingung ist unabhängig<br />

von allen anderen Schwingungen (harmonische Näherung).<br />

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1.2 Symmetrieanalyse von Schwingungen/Gruppentheorie<br />

Im Folgenden soll erläutert werden, wie mit Hilfe der Gruppentheorie Art und Zahl der<br />

Molekülschwingungen bestimmt und deren IR- bzw. Raman-Aktivität ermittelt werden<br />

kann. Zunächst muss die Symmetrie (d.h. die Punktgruppe) des Moleküls ermittelt<br />

werden. Dazu bestimmt man das Verhalten des Moleküls unter verschiedenen<br />

Symmetrieoperationen bzw. prüft, welche Symmetrieelemente (Drehachsen,<br />

Spiegelebenen, Drehspiegelebenen) das Molekül aufweist. Im Falle des<br />

Wassermoleküls findet man die Punktgruppe C2v. Kennt man die Punktgruppe eines<br />

Moleküls kann man mit Hilfe der sogenannten Charaktertafel für diese Punktgruppe<br />

die IR- und/oder Raman-aktiven Schwingungen ermitteln. Eine Charaktertafel ist wie<br />

folgt aufgebaut:<br />

In der Kopfzeile der Charaktertafel steht in der Regel ganz links die entsprechende<br />

Punktgruppe, gefolgt von den zugehörigen Klassen der Symmetrieelemente (E, C2,<br />

�v(xz), �v(yz)). Die Punktgruppe C2v weist in jeder Klasse genau ein<br />

Symmetrieelement auf – solche Gruppen werden als abelsch bezeichnet. Die<br />

Gesamtzahl aller Symmetrieelemente ergibt die Gruppenordnung h und ist im Falle<br />

der Punktgruppe C2v gleich 4. (In der Punktgruppe C3v beispielsweise ist die<br />

Gruppenordnung h = 6, da die Klasse C3 zwei und die Klasse �v drei konjugierte<br />

Elemente aufweist). In den weiteren Zeilen sind die so genannten irreduziblen<br />

Darstellungen (A1, A2, B1, B2 im Falle der Punktgruppe C2v) mit ihren Charakteren<br />

bezüglich der Symmetrieelemente aufgeführt. Am Ende der jeweiligen Zeile finden<br />

sich noch einige Funktionen und Operationen, die sich gleich verhalten<br />

(„transformieren“), wie die jeweilige irreduzible Darstellung – wobei Ri für die Rotation<br />

um die entsprechende Raumachse steht. Insgesamt hat das Wassermolekül 3N = 9<br />

Freiheitsgrade, wenn N die Anzahl der Atome ist, da jedes der drei Atome in die drei<br />

Raumrichtungen ausgelenkt werden kann. Diese Freiheitsgrade lassen sich nun<br />

separieren in die jeweiligen Translationen des gesamten Moleküls in die drei<br />

Raumrichtungen, die Rotationen des Moleküls um die drei Hauptachsen des<br />

Moleküls (bei linearen Molekülen zwei Hauptachsen mit endlichem<br />

Trägheitsmoment) und die Normalmoden, welche in der harmonischen Näherung<br />

orthogonal zueinander und daher alle unabhängig voneinander sind. Will man sich<br />

der Gruppentheorie bedienen, um diese Normalmoden zu finden und zu<br />

beschreiben, so wird zunächst eine geeignete Basis benötigt, anhand welcher die<br />

Freiheitsgrade untersucht werden können. Eine solche geeignete Basis ist zum<br />

Beispiel die Gesamtheit der Einheitsvektoren, die die möglichen Verschiebungen der<br />

Atome im Molekül beschreiben. Im Folgenden untersucht man, wie die<br />

Seite 7<br />

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Symmetrieoperationen der entsprechenden Punktgruppe auf die Einheitsvektoren<br />

wirken:<br />

Die Basis aus den Einheitsvektoren an den jeweiligen Atompositionen „transformiert“<br />

also unter dem Einfluss der Symmetrieoperation C2 wie folgt:<br />

C2<br />

�q , q , q , q , q , q , q , q , q � �����q , �q , q , �q , �q , q , �q , �q<br />

, q �<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 7 8 9 4 5 6 1 2 3<br />

Seite 8<br />

(Gl. 9)<br />

q6 bleibt unverändert (q6 � q6), q4 und q5 ändern ihre Richtung (q4 � -q4), q3 und q9<br />

vertauschen (q3 � q9) usw.. Allgemein kann man schreiben:<br />

� �<br />

q'���q (Gl. 10)<br />

mit der Matrizen-Darstellung � für die Symmetrieoperation C2:<br />

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Zu dieser Darstellung � gibt es unendlich viele äquivalente Darstellungen �´, die über<br />

die Ähnlichkeitstransformation mit einer regulären Matrix S ineinander überführbar<br />

sind (Basistransformation):<br />

'<br />

�1<br />

� � �<br />

S S (Gl. 12)<br />

Unverändert bleibt bei der Ähnlichkeitstransformation die Summe der<br />

Diagonalelemente der Matrix � (grau unterlegt), welche auch als Charakter �<br />

bezeichnet wird:<br />

� kk<br />

k<br />

�R�� ��R�<br />

� (Gl. 13)<br />

Im obigen Beispiel der Darstellung für die Drehung um 180° in der Basis der<br />

Einheitsvektoren ergibt sich der Charakter zu �(�(C2)) = 0 + 0 + 0 + (-1) + (-1) + 1 + 0<br />

+ 0 + 0 = -1. In ähnlicher Weise erhält man auch die Charaktere für die Identität E<br />

und die Spiegelungen an den vertikalen Spiegelebenen �xz und �yz:<br />

Seite 9<br />

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�(E) = 1 +1 + 1 + 1 + 1 + 1 + 1 + 1 + 1 = 9<br />

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�(�xz) = 0 +0 + 0 + 1 + (-1) + 1 + 0 + 0 + 0 = 1 (Gl. 14)<br />

�(�yz) = (-1) +1 + 1 + (-1) + 1 + 1 + (-1) + 1 + 1 = 3<br />

Zusammengefasst findet man für die Charaktere der reduziblen Darstellung der<br />

Freiheitsgrade des Wassermoleküls:<br />

Betrachtet man obige Darstellung der Drehung um die Hauptdrehachse (Gl. 11), so<br />

erkennt man, dass für die Ermittlung des Charakters nur die Atome betrachtet<br />

werden müssen, die bei der Symmetrieoperation ihre Positionen beibehalten (sonst<br />

„landet“ man nach der Symmetrieoperation nicht auf der Diagonalen). Zusätzlich<br />

lassen sich die Symmetrieoperationen in „eigentliche“ und „uneigentliche“<br />

Symmetrieoperationen einteilen. Eine Symmetrieoperation, die ein rechtshändiges<br />

Objekt in ein linkshändiges überführt, nennt man uneigentlich, sämtliche übrigen<br />

Operationen eigentlich. Operationen, die eine ungerade Anzahl von Inversionen oder<br />

Spiegelungen enthalten, sind uneigentlich.<br />

Untersucht man das Transformationsverhalten eines einzelnen Basisdreibeins<br />

(Vektoren x, y und z an einem Atom), so findet man allgemein für die Darstellung<br />

eigentlicher Symmetrieoperationen (E und Cn):<br />

���� ��� � � � � � �<br />

�cos sin 0�<br />

� �<br />

�e ��sin � cos � 0� � �e �2�cos � �1<br />

(Gl. 15)<br />

� 0 0 1�<br />

� �<br />

und für uneigentliche Symmetrieoperationen (�, i und Sn):<br />

���� ��� � � � � � �<br />

�cos sin 0 �<br />

� �<br />

�u ��sin � cos � 0 � � �u �2�cos � �1<br />

(Gl.16)<br />

� 0 0 �1�<br />

� �<br />

Seite 10<br />

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wobei � der Winkel der Drehung ist – also � = 360°/n für Cn bzw. Sn. Für die Identität<br />

E und die Spiegelung � ist � = 0°, während für die Inversion i � = 180° wegen i � S2.<br />

Man kommt also sehr viel schneller zu dem Ergebnis in Tabelle 2, wenn man<br />

untersucht, wie viele Atome in dem betrachteten Molekül bei Durchführung der<br />

jeweiligen Symmetrieoperation ihre Positionen beibehalten und die erhaltene Zahl<br />

mit dem entsprechenden Charakter der jeweiligen Symmetrieoperation nach<br />

Gleichung 15 bzw. Gleichung 16 multipliziert. Wie sich leicht überprüfen lässt,<br />

ergeben sich die erhaltenen Charaktere als direkte Summe der irreduziblen<br />

Darstellungen der Punktgruppe C2v – nämlich 3 A1 + 1 A2 + 2 B1 + 3 B2. Kennt man<br />

die Charaktere der irreduziblen Darstellungen (aus der Charaktertafel), so lässt sich<br />

umgekehrt die Anzahl der irreduziblen Darstellungen mit folgender Formel<br />

bestimmen:<br />

1<br />

� � � �* � �<br />

i<br />

ci hk� Rk � Rk<br />

Gl.(17)<br />

h<br />

k<br />

Hierin ist h die Gruppenordnung (h(C2v) = 4), hk die jeweilige Klassenordnung (im<br />

i<br />

Falle von Abelschen Gruppen wie C2v für alle Klassen 1), �R �<br />

Seite 11<br />

� der Charakter der<br />

irreduziblen Darstellung i bezüglich eines Symmetrieelements R der Klasse k und<br />

�R �<br />

� der entsprechende Charakter der Darstellung für die Freiheitsgrade des<br />

k<br />

Moleküls bezüglich des Symmetrieelements R der Klasse k.<br />

Man findet damit im Falle des Wassermoleküls für die jeweilige Anzahl der<br />

irreduziblen Darstellungen<br />

k<br />

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Es folgt also, dass sich die Freiheitsgrade des Moleküls (in der harmonischen<br />

Näherung) als direkte Summe voneinander unabhängiger Freiheitsgrade mit dem<br />

jeweiligen Transformationsverhalten zusammensetzen:<br />

� �3A � A �2B �3B<br />

(Gl. 19)<br />

1 2 1 2<br />

Da in diesen Freiheitsgraden noch die Translation und die Rotation des Moleküls<br />

enthalten sind<br />

��� �� ��<br />

trans rot vib (Gl. 20)<br />

müssen letztere noch abgezogen werden, um auf die Schwingungsfreiheitsgrade zu<br />

kommen. Ein Blick auf die Charaktertafel der Punktgruppe C2v verrät, dass die<br />

translatorischen Freiheitsgrade (x, y, z) transformieren wie A1, B1 und B2:<br />

�trans � A1�B1�B 2<br />

(Gl. 21)<br />

Seite 12<br />

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und die rotatorischen Freiheitsgrade (Rx, Ry, Rz) wie A2, B1 und B2:<br />

�rot � A2 �B1�B 2<br />

(Gl. 22)<br />

Zieht man diese ab, erhält man für die Schwingungsfreiheitsgrade:<br />

Für die Anwendung dieser Gruppentheorie in der Schwingungs-Spektroskopie ist<br />

wichtig, dass IR-aktive Moden entsprechend der Koordinaten x, y und z<br />

transformieren (analog zum Dipolübergangsmoment!), Raman-aktive Moden<br />

hingegen entsprechend dem symmetrischen Polarisierbarkeitstensor wie x 2 , y 2 , z 2<br />

sowie xy, xz und yz transformieren (wobei gilt: xy = yx, xz = zx, yz = zy). Somit lässt<br />

sich in der Charaktertafel eindeutig zuordnen, welche Normalmoden prinzipiell IR-<br />

bzw. Raman-aktiv sein könnten. D.h. also für H2O: alle 3 Schwingungsmoden (2A1 +<br />

B2) sind sowohl IR- als auch Raman-aktiv.<br />

Für andere mehratomige Moleküle funktioniert die Analyse der relevanten<br />

Schwingungen nach der Gruppentheorie/Symmetriebetrachtung ganz analog nach<br />

diesem einfachen Muster:<br />

Seite 13<br />

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1. Schritt: Feststellen der Punktgruppe nach folgendem Fließschema (Identifizierung<br />

sämtlicher verschiedener Symmetrieelemente des Moleküls).<br />

Abb.4: Fließschema zur Punktgruppenbestimmung<br />

2. Schritt: Heraussuchen der entsprechenden Charaktertafel der irreduziblen<br />

Darstellungen aus der Literatur (z.B. 6., ref.[4]).<br />

3. Schritt: Aufstellen der reduziblen Darstellung (s.Tab.2) mit Hilfe der Gleichungen<br />

(15) und (16), Hilfs-Überlegung hierbei: welche Atome behalten bei der jeweiligen<br />

Symmetrieoperation ihre Positionen bei.<br />

4. Schritt: Formulieren der reduziblen Darstellung als Summe der irreduziblen<br />

Darstellungen mit Hilfe von Gleichung (17).<br />

Seite 14<br />

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5. Schritt: Abziehen der Moden für Translation (x, y, z) sowie Rotation (Rx, Ry, Rz),<br />

um so sämtliche Schwingungsmoden in irreduzibler Darstellung zu erhalten.<br />

6. Schritt: Identifizieren der Raman-aktiven Moden anhand der Charaktertafel. Diese<br />

transformieren wie x 2 , y 2 , z 2 sowie xy, xz und yz. Man erhält somit eine Aussage über<br />

die Gesamtzahl der aktiven Moden, sowie deren Entartungsgrad, was eine<br />

Vorhersage der Anzahl an im Raman-Spektrum sichtbaren Banden erlaubt.<br />

Seite 15<br />

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2 Versuchsaufbau<br />

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Abb.5: Versuchsaufbau: i-Raman-Spektrometer (oben) und Arbeitsplatte (unten)<br />

(Anm.: Im Praktikum werden Schnappdeckelgläschen bzw. Originalfläschchen in<br />

einer „Dunkelkammer“ verwendet, wobei die Sonde möglichst dicht am Gefäßrand<br />

positioniert wird)<br />

Seite 16<br />

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3 Vorgehen<br />

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Sie arbeiten mit einem Laser der Klasse 3. Daher: Möglichst immer<br />

Laserschutzbrillen tragen und niemals direkt in den Laserstrahl schauen!<br />

Während des Experiments darf kein Schmuck wie Armbänder oder Ringe<br />

getragen werden (Reflexe)!<br />

s.a. Kapitel 7!<br />

a) Öffnen Sie das Programm BWSpec<br />

b) Zur Dunkelmessung den Schieber am Laser öffnen und den leeren Probenraum<br />

mit dem Deckel verschließen. Die Laserstärke auf 70 einstellen und auf den „Dark<br />

scan“-Knopf (1) drücken.<br />

c) Zur Probenmessung die Probe in den Probenraum stellen und diesen mit dem<br />

Klappdeckell verschließen. Für die Messungen an den organischen Lösemitteln<br />

direkt an der jeweiligen Vorratsflasche messen, für die wässrigen Proben an<br />

Schnappdeckelgläschen. Laserkopf dabei immer möglichst direkt an der<br />

Glasoberfläche positionieren!<br />

d) “Dark subtracted“ unter “Display options“ einstellen und ein Spektrum aufnehmen<br />

(2).<br />

e) Evtl. Variation der Laserstärke (3) und Integrationszeit (4) zur Optimierung des<br />

Spektrums.<br />

f) Bei “schönem“ Spektrum “Enable Cursor“ setzen, und mit dem erscheinenden<br />

Cursor Peakpositionen und relative Peakhöhen bestimmen. Hierbei evtl. die x-Achse<br />

über “Scales“ reskalieren.<br />

Abb.6: Zur Bedienung des Programmes “BWSpec“<br />

Seite 17<br />

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3.1 Raman-Spektroskopie an reinen organischen Lösemitteln<br />

Ziel des Versuches ist es, anhand der Raman-Spektren von einfachen (fünfatomigen)<br />

Molekülen verschiedener Symmetrie die Gültigkeit der Gruppentheorie zu bestätigen,<br />

indem die Anzahl der gemessenen Banden mit der theoretischen Vorhersage<br />

verglichen wird. Außerdem soll der Isotopen-Effekt auf die Schwingungsenergie<br />

untersucht werden. Hierzu sollen mit Hilfe einer Laser-Ramanapparatur die<br />

frequenzverschobenen Streuspektren der Moleküle CCl4, CHCl3 und CDCl3<br />

aufgenommen, und die Wellenzahlen der beobachteten Raman-Linien bestimmt<br />

werden. Es sind bereits abgefüllte Probenfläschchen bzw. die Originalfläschchen mit<br />

den Flüssigkeiten CCl4, CHCl3 und CDCl3 vorhanden.<br />

Bestimmen Sie jeweils die Lage der RAMAN-Peaks und notieren Sie sich die Werte!<br />

1. Messungen an flüssigem Tetrachlorkohlenstoff (CCl4):<br />

Bestimmung der Peaks im Intervall von 200 - 1000 cm -1 .<br />

2. Messungen an flüssigem Chloroform (CHCl3)<br />

Entsprechend der Messungen an CCl4, Bereich: 200 - 3200 cm -1 , Peaks in mehreren<br />

geeigneten Intervallen auslesen.<br />

3. Messungen an deuteriertem Chloroform (CDCl3)<br />

Bereich: 200 - 3200 cm -1 , Peaks in mehreren geeigneten Intervallen auslesen.<br />

3.2 Raman-Spektroskopie an Wasser/Ethanol-Mischungen<br />

Ziel des Versuches ist es, anhand der Raman-Spektren von Wasser/Ethanol-<br />

Mischungen bekannter Zusammensetzung den “unbekannten“ Alkoholgehalt<br />

mehrerer handelsüblicher Spirituosen zu bestimmen.<br />

Bestimmen Sie jeweils die Lage und die relativen Intensitäten der charakteristischen<br />

Peaks (Werte notieren!). Benutzen Sie sowohl für die Kalibrierung als auch für die<br />

Analyse der Spirituosen jeweils den stärksten Raman-Peak. Wiederholen Sie jede<br />

Messung mindestens 3mal, wobei Sie die Position der Schnappdeckelgläschen bzw.<br />

Spirituosen-Fläschchen jeweils leicht verändern, um so den Fehler der Methode zur<br />

Konzentrationsbestimmung abzuschätzen.<br />

1. Zur Kalibrierung: Messung der Spektren von Wasser/Ethanol-Mischungen<br />

bekannter Zusammensetzung (10, 20, 30, 40, 50, 60 vol% EtOH).<br />

2. Messung der Spektren mehrerer Spirituosen.<br />

Alle Proben unter Aufgabe 3.2 werden in Schnappdeckelgläschen vermessen!<br />

Seite 18<br />

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4 Auswertung<br />

4.1 Flüssigkeiten<br />

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Aus den registrierten Raman-Spektren von CCl4, CHCl3 und CDCl3 sollen jeweils die<br />

Wellenzahlen der beobachteten Raman-Linien bestimmt werden.<br />

(i) Tragen Sie die Lagen der Spektrallinien sämtlicher Moleküle in einer<br />

gemeinsamen Tabelle ein. Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit den Literaturwerten<br />

(recherchieren!).<br />

(ii) Zuordnung der beobachteten Raman-Linien zu den entsprechenden<br />

Molekülschwingungen (Normalschwingungen): Begründen Sie die Zuordnung an<br />

Hand der Symmetrie und energetischer Argumente. Benutzen Sie hierzu auch die<br />

entsprechenden Charaktertafeln aus der Literatur (z.B. 6., ref.(2)), um die<br />

Gesamtzahl der Raman-aktiven Normalmoden für die jeweiligen Moleküle zu<br />

ermitteln.<br />

(iii) Diskutieren Sie die Energieverschiebungen der Schwingungen bei Substitution<br />

einzelner Atome im Molekül (CHCl3�vs.�CDCl3). Vergleichen Sie die Verhältnisse der<br />

gemessenen Schwingungsfrequenzen bei Substitution mit den theoretisch zu<br />

erwartenden Werten (quantitativ!). Bei welchen Moden ist der Isotopeneffekt<br />

besonders ausgeprägt, warum?<br />

4.2 Wasser/Ethanol-Mischungen<br />

(i) Erstellen Sie anhand ihrer Daten eine Eichbeziehung Peak-Intensität vs. Vol%<br />

EtOH.<br />

(ii) Bestimmen Sie mit Hilfe dieser Eichbeziehung den Alkoholgehalt mehrerer<br />

Spirituosen, und vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit dem Etiketten-Aufdruck.<br />

Seite 19<br />

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5 Fragen zur Vorbereitung<br />

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5.1 Wodurch unterscheidet sich die Ramanspektroskopie von der IR- und von der<br />

Fluoreszenzspektroskopie? Skizzieren Sie jede der Methoden im<br />

Energieniveauschema. Wie unterscheiden sich die Auswahlregeln?<br />

5.2 Was versteht man unter Normalkoordinaten und Normalschwingungen? Wie viele<br />

Normalschwingungen hat ein n-atomiges Molekül? Überlegen Sie sich die<br />

Normalschwingungen von einfachen Molekülen.<br />

5.3 Warum und wie erhält man aus dem Ramanspektrum Informationen über die<br />

Symmetrie eines Moleküls?<br />

5.4 Welche Vorteile hat ein Laser in der Ramanspektroskopie gegenüber anderen<br />

Lichtquellen (z.B. Hg-Hochdrucklampe)?<br />

Seite 20<br />

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6 Literatur<br />

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[1] P.W.Atkins, <strong>Physikalische</strong> <strong>Chemie</strong>, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 2002<br />

(3.korrigierte Auflage)<br />

[2] P.W.Atkins, Molecular Quantum Mechanics, Oxford University Press, 2005 (4 th<br />

ed.)<br />

[3] Bergmann-Schaefer Aufbau der Materie, Experimentalphysik IV,Walter de<br />

Gruyter, NY 1975<br />

Hilfreiche Web-links:<br />

[4] http://www.chemie.unibas.ch/~huber/Gruppenfinder/Gruppen/Charaktertafeln.html<br />

[5] http://www.chemie.uni-mainz.de/Praktikum/AC/ACF/174.php -> Prof. Heinze:<br />

Anleitung zum Umgang mit Charaktertafeln. und Skript zum IR-Versuch<br />

Seite 21<br />

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7 Gefährdungsbeurteilung des Versuches<br />

Laser: Auch indirekt über Reflexe etc. das Auge erreichendes Laserlicht kann zu<br />

irreparablen Netzhautschäden führen. Sicherheitsunterweisung beachten!<br />

Es folgen die wichtigsten Unterlagen zur Lasersicherheitsbelehrung:<br />

(Quelle: Thijs J. Aartsma, Leiden University, Department of Biophysics<br />

Abb.20: Schädigung der Netzhaut des Auges durch Laserstrahlung<br />

Seite 22<br />

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Abb.21: Bei der Bedienung von Laserapparaturen ist eine geeignete Schutzbrille zu<br />

tragen, und der Blick stets oberhalb der Ebene des Lichtstrahlenganges zu halten.<br />

Abb.22: Licht-Empfindlichkeit des menschlichen Auges als Funktion der<br />

Lichtwellenlänge.<br />

Seite 23<br />

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Abb.23: Absorption der Netzhaut, und Transmission von Hornhaut und Linse des<br />

menschlichen Auges.<br />

Abb.24: Transmission des menschlichen Auges für elektromagnetische Strahlung<br />

verschiedener Wällenlängen.<br />

Seite 24<br />

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Near Ultraviolet Wavelengths (UVA) 315 - 400 nm<br />

� Most of the radiation is absorbed in the lens of the eye.<br />

� The effects are delayed and do not occur for many years<br />

(e.g.; cataracts).<br />

Far Ultraviolet (UVB) 280 - 315 nm and (UVC) 100 - 280 nm<br />

� Most of the radiation is absorbed in the cornea.<br />

� Snow blindness/welder's flash) will result with high doses.<br />

Visible (400 -760 nm) and Near Infrared (760 - 1400 nm)<br />

� Most of the radiation is transmitted to the retina.<br />

� Overexposure may cause flash blindness or retinal burns<br />

and lesions.<br />

Far Infrared (1400 nm - 1 mm)<br />

� Most of the radiation is transmitted to the cornea.<br />

� Overexposure to these wavelengths will cause corneal<br />

burns.<br />

Abb.25: Unfälle beim Umgang mit Lasern nach Häufigkeit.<br />

Seite 25<br />

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Tab.2: Klassifizierung von Lasern entsprechend der Gefährdung.<br />

Fehlverhalten beim Umgang mit Lasern<br />

Common unsafe practices:<br />

Seite 26<br />

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Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit Lasern<br />

Control and Safety measures:<br />

Seite 27<br />

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8 Tabellen für die Messwerte<br />

entfällt<br />

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9 Verwendete Größen<br />

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Größe Abkürzung<br />

Dipolmoment<br />

� ��<br />

Polarisierbarkeit ��<br />

Wellenzahl<br />

� �<br />

Transformationsmatrix � �<br />

Charakter der Transformationsmatrix � �<br />

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