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Diplomarbeit Alexander Rettenmaier

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KAPITEL 4. STABILISIERUNG DES FLASCHENRESONATORS<br />

konnten thermische Bistabilitäten beobachtet werden. Weiterhin trat bei manchen Flaschenresonatoren<br />

eine Aufspaltung der Moden auf.<br />

4.5.1 Modenaufspaltung<br />

In Kapitel 1.4.3 wurde der Effekt der Modenaufspaltung behandelt, der bei Resonatoren<br />

auftritt, die einen großen Anteil des eingekoppelten Lichts entgegen der Umlaufrichtung<br />

zurückstreuen (z.B. durch Streuung an Inhomogenitäten der Oberfläche). Dadurch wird<br />

die Entartung der beiden im und gegen den Uhrzeigersinn orientierten Moden aufgehoben,<br />

was im Fall starker Kopplung der beiden Moden zu einer Aufspaltung der ursprünglichen<br />

in zwei neue, symmetrisch um die ursprüngliche Frequenz liegende Resonanzfrequenzen<br />

führt. Die Stärke und die Form der Aufspaltung ist dabei unabhängig von der verwendeten<br />

Leistung. Bei den von uns benutzten Flaschenresonatoren mit sehr glatten Oberflächen und<br />

Radien über 18 µm ist die Rückstreuung so gering, dass es nur selten zu Modenaufspaltung<br />

kommt.<br />

Bei dem in Abbildung 4.16 gezeigten Beispiel sieht man die Auswirkungen von leichter<br />

und in Abbildung 4.17 von starker Modenaufspaltung auf das Fehlersignal. Durch die<br />

Aufspaltung der Resonanzfrequenzen im Transmissionssignal kommt es auch zu einer Aufspaltung<br />

im zentralen Bereich aller drei Flanken des Fehlersignals. Bei der in Abbildung<br />

4.16 dargestellten Messung ist die Aufspaltung nur sehr gering ausgeprägt, so dass sich<br />

eher Plateaus ergeben. Dies ist der Bereich auf den (beim Trägersignal) normalerweise die<br />

Stabilisierung durchgeführt wird. Solch ein Verlauf des Fehlersignals ist zu vermeiden, da<br />

sich im Fall der Plateaubildung der Wert des Fehlersignals bei kleinen Abweichungen der<br />

Frequenz vom Sollwert so gut wie nicht ändert und man im Fall der starken Aufspaltung<br />

mehrere Nulldurchgänge dicht nebeneinander hat, so dass man anhand des Vorzeichens<br />

des Signals nicht mehr erkennen kann, ob die Resonanzfrequenz des Resonators unter oder<br />

über der Laserfrequenz liegt. Durch das Auftreten von Flanken mit falschen Vorzeichen<br />

droht der Regelkreis außerdem zu schwingen. Ein Resonator, der Modenaufspaltung zeigt,<br />

kann jedoch einfach aussortiert werden, so dass das Problem beherrschbar ist.<br />

Die Frequenzeichung wurde anhand des Abstands der Mitte der Aufspaltung (bzw. der<br />

Plateaus) der Seitenbänder durchgeführt. Dies ist deutlich ungenauer als die sonst verwendete<br />

steile Flanke, so dass ein Fehler von ±5% angenommen wird. Das asymmetrische<br />

Aussehen der Seitenbänder liegt nicht an der aufgetretenen Modenaufspaltung, sondern an<br />

einer nicht optimal eingestellten Phase zwischen Transmissionssignal und Lokaloszillator<br />

(siehe Kapitel 4.1.3). Die Messung in Abbildung 4.16 wurde noch nicht mit der resonanten<br />

APD, sondern mit einer gewöhnlichen Photodiode (Firma Osram, Modell SFH 2400-PA<br />

mit einer Verstärkerplatine aus der Elektronikwerkstatt des Physikinstituts) bei einigen<br />

zehn Mikrowatt durchgeführt, weswegen nur sehr geringes Rauschen auftrat. Die Messung<br />

in Abbildung 4.17 wurde mit der resonanten APD bei 1 µW aufgenommen.<br />

4.5.2 Thermische Bistabilitäten<br />

Bei Resonatoren sehr hoher Güte können leicht thermische Bistabilitäten auftreten [57, 58].<br />

Wird bei einem Resonator mit sehr hoher Güte die Resonanzfrequenz durchgestimmt, so<br />

steigt im Resonanzfall die Intensität im Resonator äußerst stark an. Bei zu großer eingekoppelter<br />

Leistung erwärmt sich der Resonator, was eine Änderung des Brechungsindex und<br />

damit eine Verschiebung der Resonanzfrequenz nach sich zieht. Geschieht die thermische<br />

58

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