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Diplomarbeit Alexander Rettenmaier

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Einleitung<br />

Die Beschäftigung mit der besonderen Natur des Lichts führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

zur Entwicklung der Quantenphysik, die das physikalische Weltbild revolutionierte.<br />

Auch heute noch lassen sich faszinierende Experimente mit Licht realisieren. In<br />

einem optischen Resonator kann Licht z.B. für eine endliche Zeit gespeichert werden. Bei<br />

äußerst kleinen Abmessungen des Resonators, die bis hinab zur Wellenlänge des verwendeten<br />

Lichts reichen können, spricht man von einem Mikroresonator. In ihm wird das<br />

gespeicherte Lichtfeld auf ein sehr geringes Volumen begrenzt. Dieses geringe Volumen in<br />

Verbindung mit einer hohen Speicherzeit des Lichts im Resonator macht Mikroresonatoren<br />

so interessant für vielfältigste Anwendungen [1]. Die Kombination der beiden Eigenschaften<br />

ermöglicht hohe Intensitäten und damit eine starke Wechselwirkung des Lichtfelds mit<br />

der umgebenden Materie.<br />

Aus diesem Grund sind Mikroresonatoren ideal für den Einsatz in dem Bereich der<br />

Resonator-Quantenelektrodynamik (kurz Resonator-QED) geeignet. In diesem Gebiet werden<br />

quantenmechanische Effekte in der Wechselwirkung zwischen dem Lichtfeld eines Resonators<br />

und Atomen oder anderen Dipolemittern untersucht. Dafür werden z.B. Fabry-<br />

Pérot-Mikroresonatoren mit hochreflektierenden Spiegeln verwendet [2]. In diese können<br />

mittels einer magneto-optischen Falle gekühlte Atome fallengelassen und dort durch eine<br />

Dipolfalle gespeichert werden [3]. Eine weitere Möglichkeit die Atome zum Resonator zu<br />

transportieren, ist der Einsatz eines atomaren Springbrunnens, mit dem sie von unten in<br />

den Resonator geschossen werden [4, 5].<br />

Einen anderen Typ von Mikroresonator stellt der Flüstergaleriemodenresonator dar. Es<br />

handelt sich dabei um einen monolithischen Mikroresonator, der auf dem Prinzip der kontinuierlichen<br />

Totalreflexion basiert. Durch den monolithischen Aufbau zeigen Flüstergaleriemodenresonatoren<br />

eine deutlich größere passive Stabilität als Fabry-Pérot-Resonatoren<br />

[6]. Zu diesem Typ gehörende Resonatoren wie Mikrokugeln oder Mikrotori sind allerdings<br />

nur begrenzt abstimmbar, d.h. ihre Resonanzfrequenzen können nicht beliebig gewählt<br />

werden. Dies ist insbesondere in der Resonator-QED ein großer Nachteil, da hier die Resonanzfrequenz<br />

des Resonators auf die atomare Übergangsfrequenz des verwendeten Atoms<br />

abgestimmt werden muss.<br />

In dieser Arbeit wird ein anderer Typ von Flüstergaleriemodenresonator eingesetzt, der<br />

sogenannte Flaschenresonator. Er ist vollständig abstimmbar und realisiert weiterhin die<br />

hohe passive Stabilität und die hohe Speicherzeit des Lichtfeldes im Resonator, die man<br />

von Mikrokugeln und -tori kennt [7]. Der Flaschenresonator soll daher in unserer Gruppe<br />

in einem Experiment aus dem Gebiet der Resonator-QED verwendet werden, in dem die<br />

Wechselwirkung zwischen dem Lichtfeld des Resonators und Rubidiumatomen im Bereich<br />

der starken Kopplung untersucht werden soll. Im Fall der starken Kopplung überwiegt<br />

die Wechselwirkungsstärke im Vergleich mit dissipativen Effekten, so dass letztere vernachlässigt<br />

werden können.<br />

Selbst die gute passive Stabilität des Flaschenresonators reicht allerdings nicht aus, um<br />

die für das Experiment benötigte Stabilität der Resonanzfrequenz zu leisten. In Rahmen<br />

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