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Senegal<br />

Der Beitrag der Auswanderer<br />

Bananenfeld<br />

Yao Assogba (2002) schreibt:<br />

«Neue Formen der Zusammenarbeit entstanden im Laufe<br />

der 1990er Jahre. Es handelt sich dabei vor allem um Partnerschaften<br />

zwischen Diasporaverbänden und Vereinigungen<br />

oder NGO des Einwanderungslandes. Dies ist auch bei<br />

den Auswanderern aus der Sahelzone in Frankreich der<br />

Fall. Das bekannteste und am häufigsten genannte Beispiel<br />

ist das der Diasporaverbände aus dem Tal des Flusses<br />

Senegal (Mauretanien, Senegal und Mali). Dank ihrem Einsatz<br />

konnten Dörfer mit einer Grundinfrastruktur ausgerüstet<br />

werden. Diese umfasst Schulen, Ambulanzen,<br />

Gesundheitszentren, Getreidesilos, Bewässerungsanlagen,<br />

Getreidebanken, Trinkwasser, Sanierungen usw.<br />

Gemäss dem Institut Panos gab es in den 1990er Jahren<br />

etwa 400 solcher Verbände in Frankreich. Diese Vereinigungen<br />

für internationale Partnerschaft und Solidarität spielten<br />

und spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung<br />

Afrikas.<br />

Die Diasporaverbände beteiligen sich auch an sozialwirtschaftlichen<br />

Aktivitäten: Förderung von Mikrofinanzierung,<br />

Verkehr, Genossenschaften in verschiedenen Sektoren<br />

usw. (Dembélé, 1999). Der Soziologe Babacar Sall weist<br />

auf den Fall der senegalesischen Auswanderer in Italien<br />

hin. ‹Im Januar 1996›, schreibt er, ‹erlebte ich in Senegal ein<br />

bedeutendes Beispiel für dieses Phänomen: Die Auswanderer<br />

in Italien sorgten für die Elektrifizierung von Ndiaye<br />

Tioro, einem Dorf, das etwa 150 km von Dakar entfernt liegt<br />

(…). Es gibt noch viele Beispiele dieser Art in Senegal. Es<br />

werden nämlich überall Gesundheitszentren, Schulen und<br />

Poststellen mit den Ersparnissen oder den Solidaritätsbeiträgen<br />

von Auswanderern errichtet› (Sall, 1996).<br />

Die Auswanderung von hoch qualifizierten Berufs- und<br />

Fachleuten (Brain Drain) bewirkt, dass auch Privatgelder<br />

vom Herkunftsland in die Einwanderungsländer fliessen.<br />

(…). Im Fall von Afrika südlich der Sahara befinden sich<br />

zurzeit 34% dieses Vermögens in den Aufnahmeländern<br />

der Auswanderer (…). Eine attraktive Steuer- und Geldpolitik<br />

der afrikanischen Staaten könnte die Auswanderer<br />

dazu bewegen, ihr Geld in ihrem Herkunftsland anzulegen».<br />

(Yao Assogba: «Et si les africains de la diaspora étaient des acteurs du<br />

développement de l’Afrique? » Québec : Juli 2002)<br />

Senegal - Schweiz 1:1<br />

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