Guten Tag! - Interessengemeinschaft Gespannfahrer eV
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Berichte<br />
Besonders bemerkenswert ist, dass die Motorradindustrie, die über ihren Verband eine ablehnende Haltung bezieht, auf der<br />
Produktseite positiv reagiert. Waren zu Beginn der Kampagne Motorräder mit ABS nur bei BMW und Honda im Programm,<br />
zeigten auf der weltgrößten Motorradausstellung, der INTERMOT München, im September 2002 auch Peugeot, Yamaha und<br />
Ducati neue ABS-Motorräder bzw. Roller.<br />
Durch die Medienpräsenz der Kampagne ist das politische Interesse der Europäischen Kommission geweckt worden. Die EU-<br />
Kommission, die die Zahl der Verkehrstoten in Europa in den nächsten zehn Jahren halbieren will, hat Interesse an einer<br />
Kooperation signalisiert und evaluiert das Thema derzeit. Sie tritt im Februar 2003 bei einem internationalen Symposium mit<br />
dem Titel: "Motorradbremsen der Zukunft – Herausforderung und Verantwortung", das im Rahmen der Kampagne veranstaltet<br />
wird, als Partner auf.<br />
Zusammenfassung<br />
Ein wichtiges Sicherheitsdefizit soll mit kommunikativen Mitteln gelöst werden. Mit der entwickelten Kampagne "besser<br />
bremsen" ist es schon in den ersten eineinhalb Jahren gelungen, den Widerspruch zwischen Angebots- und Nachfragemangel<br />
aufzubrechen, indem die Motorradfachpresse für das Thema gewonnen werden konnte. Bei den Motorradfahrern zeigen sich<br />
deutliche Einstellungsänderungen im Sinne der Kampagnenziele, die Industrie reagiert mit neuen Produkten wie angestrebt. Die<br />
weitere Entwicklung wird positiv erwartet, da die Kampagne in der Motorradszene intensiv diskutiert und von allen wichtigen<br />
Einflussträgern positiv gewertet wird. Der begonnene politische Dialog mit der Bundesregierung und der EU Kommission und<br />
der damit verbundene politische Einfluss wird helfen, das Erreichte in der Zukunft abzusichern.<br />
Dr. Hubert Koch, 13.12.2002<br />
Von Seiten der Versicherungswirtschaft wurde diese Initiative ins Leben gerufen. Federführend hierbei sind Dr. Alexander<br />
Sporner von der deutschen Versicherungswirtschaft sowie Dr. Hubert Koch von Koch Consulting, maßgebliche Träger sind der<br />
Gesamtverband der Deutschen Verkehrssicherheit (GDV) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Sinn dieser Initiative<br />
ist es das Bremsverhalten der Motorradfahrerinnen und -fahrer nachhaltig zu verbessern. Hieraus folgt zwangsläufig die<br />
Forderung nach der flächendeckenden Einführung von ABS-Systemen.<br />
Der normale Motorradfahrer kann das Bremsvermögen seines Fahrzeuges leider nur sehr begrenzt einsetzen. Zu viele<br />
Faktoren stehen dem optimalen Einsatz der Bremsen im Wege:<br />
-Fahrbahnunebenheiten<br />
-unterschiedlichste Fahrbahnbeschaffenheiten<br />
-Haftfähigkeit der Reifen<br />
-Dosierbarkeit der Bremssysteme<br />
-Witterung<br />
-Federungssysteme<br />
-Verkehrssituationen (Schrecksekunde)<br />
Selbst ausgebuffte Profis, die auf Rennstrecken und bei Testfahrten extrem gute Bremsleistungen zeigen sind im Alltagsbetrieb,<br />
durch die verschiedenartigsten Verkehrssituationen – Stichwort Schrecksekunde – nicht in der Lage immer und jederzeit die<br />
Bremsleistungen aus dem Renn- bzw. Testbetrieb reproduzierbar zu erzeugen.<br />
Aus dieser Problematik rührt nun die Forderung nach dem flächendeckenden Einsatz von ABS-Systemen. Hierbei bestehen<br />
naturgemäß von Seiten der Fahrerverbände starke Ressentiments:<br />
-Problematik der Nachrüstung des Bestands<br />
-hieraus resultierende Versicherungstechnische Fragen<br />
-KFZ-„Straf-Steuer<br />
-möglicher Nachrüstungszwang<br />
-Bremsen in Schräglage<br />
-Finanzieller Aufwand<br />
-ABS im Gespann<br />
Zur Klärung dieser Problematiken fand ein Gespräch zwischen den Initiatoren, Dr. Alexander Sporner und Dr. Hubert Koch<br />
sowie dem Koordinationsgremium der Deutschen Fahrerverbände, der Motorradinitiative Deutschland statt. In diesem Gespräch<br />
wurden die obigen Problematiken ausführlich behandelt und das weiter Vorgehen abgestimmt. Die meisten der obigen Punkte<br />
konnten abschließend geklärt werden. So ist eine Nachrüstung der vorhanden Fahrzeuge von der technischen Seite nahezu<br />
unmöglich, da dies einen schwerwiegenden Eingriff in die Fahrzeugstabilität bedeuten würde. Somit sind auch ein<br />
Nachrüstzwang, eine Strafsteuer oder Bremssystem-abhängige Versicherungen vom Tisch.<br />
Der gemeinsamen Tenor aus diesem Gespräch lautet, dass es der flächendeckende Einsatz von ABS-Systemen nur bei<br />
Neufahrzeugen Sinn macht.<br />
Eine Aspekt wurde intensiv – allerdings ohne Resultat diskutiert; das Problem des ABS-System im Gespann. Hier besteht nun<br />
die Problematik, dass je nach Hersteller, ein am Solomotorrad vorhandenes ABS-System mit in das Gespann übernommen wird<br />
oder auch ausgebaut wird. ABS-System für Gespanne gibt es nicht und wird es in absehbarer Zeit auch nicht geben.<br />
Die Gründe hierfür sind relativ einfach. Die Motorradhersteller produzieren Solomotorräder. Die Zeiten in denen Motorräder von<br />
Hause aus Gespanntauglich waren sind seit dem Produktionsstart der BMW /5 im Jahre 1969 vorbei. Nun haben die<br />
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