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Guten Tag! - Interessengemeinschaft Gespannfahrer eV

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Berichte<br />

<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>Gespannfahrer</strong> e.V. (IGG); Mai 2001<br />

F. M. Wolf, Hauptstraße 27, D-25572 Ecklak<br />

Tel. Ab. Fax: 04825-7161<br />

Wer Gespann fahren möchte, muss seine Soloerfahrungen vergessen. Ein Gespann fährt sich, bedingt durch sein<br />

asymmetrischen Aufbau, nur das Hinterrad sorgt für Vorschub – und neben der Maschine ist eine träge Masse, der Beiwagen,<br />

ganz anders.<br />

<strong>Gespannfahrer</strong> sollten wissen, was unter ihrem Hintern abläuft und warum, denn nur dann kann man das<br />

Gespann beherrschen.<br />

Ein Gespann wird durch Lenken und Oberkörpergewichtsverlagerung und mittels Gas auf oder zu, zum<br />

Richtungswechsel gezwungen.<br />

Ein Solomotorrad wird mit dem Körper gelenkt. Will man mit dem Gespann z.B. anfahren, wird das<br />

Gespann nach rechts ziehen, die Trägheit des Beiwagens funktioniert wie eine Bremse, d.h. man muss<br />

gegenlenken, um in der Spur zu bleiben.<br />

Praktisches Beispiel: man fährt mit ca. 20–30 km/h geradeaus und hält den Lenker nicht zu fest, d.h.<br />

keine Richtungskorrekturen machen. Gibt man dann etwas Gas = das Gespann zieht nach rechts – die<br />

träge Masse des Seitenwagens sorgt dafür.<br />

Nun macht man das Gas zu = das Gespann zieht nach links – die Bremswirkung des Hinterrades und die<br />

noch vorhandene Beschleunigung der trägen Masse des Seitenwagens drücken das Gespann nach links.<br />

Rechts- und Linkskurven<br />

Zur Unterstützung benutzt man beim Kurvenfahren die Oberkörpergewichtsverlagerung, aber Vorsicht, die Gewichtsverlagerung<br />

muss vor der Kurve geschehen. EINE KRAFT ERZEUGT IMMER EINE GEGENKRAFT, es muss ein Gleichgewicht der Kräfte<br />

und Ruhe im Fahrwerk herrschen.<br />

Bei der Gewichtsverlagerung zum Beiwagen hin – vor der Rechtskurve wird im gleichen Moment das Beiwagenrad entlastet,<br />

erst nachdem sich beide Kräfte gegenseitig aufgehoben haben, hat man durch die Gewichtsverlagerung ein höheres Gewicht<br />

am Beiwagenrad.<br />

Praktisches Beispiel: man stellt unter dem Beiwagenrad eine Personenwaage und lässt durch eine Helfer das angezeigte<br />

Gewicht – bei ruhig sitzendem Fahrer – ablesen; nun verlagert der Fahrer ruckartig seinen Oberkörper in Richtung Beiwagen,<br />

dabei beobachtet der Helfer die Waage und stellt fest, dass ca. 15–20 kg einfach verschwinden, und nach ein paar Sekunden<br />

zeigt die Waage ca. 15–20 kg mehr gewicht an als vor der Gewichtsverlagerung. In Abhängigkeit vom Gewicht des FAhrerrs<br />

und des Gespanns.<br />

Rechtskurve:<br />

Vor der Kurve den Oberkörper nach rechts verlagern, Gas zu, am Kurvenanfang etwas Gas<br />

geben – die Bremswirkung des Beiwagens zieht das Gespann nach rechts – diese<br />

Richtungsänderung durch lenken, d.h. rechts am Lenker ziehen und links drücken,<br />

unterstützen. Vorsicht: bei ruckartigem Gasgeben bzw. Gewichtsverlagerung kann das<br />

Beiwagenrad den Bodenkontakt verlieren (hochkommen). Falls in der Kurve gebremst werden<br />

muss: aufpassen, denn das Gespann will nach links oder geradeaus, GEGENLENKEN und<br />

evtl. mit erhobenem Beiwagenrad um die Kurve fahren.<br />

Linkskurve:<br />

Vor der Kurve den Oberkörper nach links verlagern, am Kurvenanfang Gas zu, durch die<br />

Bremswirkung des Motors auf das Hinterrad und die noch vorhandene Beschleunigung des<br />

Beiwagens wird das Gespann nach links gedrückt, durch lenken, d.h. links am Lenker ziehen<br />

und rechts drücken, die Richtungsänderung unterstützen. Lenker in der Stellung festhalten und<br />

Gas geben. Vorsicht: bei ruckartigem und zuviel Gas kann das Hinterrad den Bodenkontakt<br />

verlieren, und im Extremfall kann es zum Überschlag über die Beiwagenbootsspitze kommen.<br />

Falls in der Kurve gebremst werden muss: aufpassen, denn das Gespann will geradeaus.<br />

GEGENLENKEN.<br />

Sturz und Vorspur<br />

Damit das Gespann geradeaus läuft – ohne dass man am Lenker drücken / ziehen muss – benutzt man den Sturz und die<br />

Vorspur des Gespannes.<br />

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