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16<br />

Rehabilitation<br />

v.l.n.r. Fleischergeselle Stefan Jung, Arbeitgeber Manfred Schüler, Berufshelfer Frank Beringer<br />

Medizinische Rehabilitation<br />

Seit 01.01.2004 sind bis auf wenige Ausnahmen alle Krankenhäuser verpflichtet, ihre<br />

Leistungen auf <strong>de</strong>r Basis eines pauschalieren<strong>de</strong>n Entgeltsystems, das sich an sog. DRG's<br />

(Diagnosis related groups) orientiert, abzurechnen. Bereits ab 01.01.<strong>2003</strong> konnten<br />

Kliniken ihre Leistungen auf freiwilliger Basis nach diesem System abrechnen.<br />

Der Gesetzgeber verspricht sich mit diesem System eine Verkürzung <strong>de</strong>r Verweildauer<br />

durch mehr Transparenz und Wettbewerb bei <strong>de</strong>n Kliniken und gleichzeitig eine Qualitätssteigerung<br />

<strong>de</strong>r stationären Behandlung. Im Ergebnis wird dies bei stationären Maßnahmen<br />

zu mehr Wirtschaftlichkeit führen. Inwieweit damit in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren eine<br />

Kostenverlagerung auf <strong>de</strong>n ambulanten Sektor erfolgt, bleibt abzuwarten.<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung sind damit nicht verbun<strong>de</strong>n.<br />

Die Berufsgenossenschaften wer<strong>de</strong>n weiterhin die medizinische Rehabilitation<br />

mit allen geeigneten Mitteln sicherstellen und mit ihren Anfor<strong>de</strong>rungen an die Leistungserbringer<br />

auf die Einhaltung <strong>de</strong>s bekannt hohen Qualitätsstandards achten.<br />

Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />

Zahl <strong>de</strong>r Fälle mit 2002 <strong>2003</strong><br />

ambulanter Heilbehandlung 44.691 41.960<br />

stationärer Heilbehandlung 2.529 2.400<br />

Belastungserprobung 86 130<br />

Versorgung mit<br />

orthopädischen Hilfsmitteln 451 456<br />

Beispiel einer<br />

medizinischen<br />

und beruflichen<br />

Rehabilitation<br />

Im November 2001 infizierte sich<br />

<strong>de</strong>r 39-jährige Fleischergeselle Jung<br />

beim Schlachten durch Übertragung<br />

von Streptokokken eines infizierten<br />

Schweines. Solche Übertragungen<br />

von Erregern von Tieren auf Menschen<br />

sind zwar selten, lassen sich aber bei<br />

Verkettung unglücklicher Umstän<strong>de</strong><br />

nicht ausschließen. Bei unserem Versicherten<br />

führte die Infektion zu einer<br />

Entzündung <strong>de</strong>r Herzinnenhaut, welche<br />

die Versorgung mit einer künstlichen<br />

Herzklappe sowie einem Herzschrittmacher<br />

notwendig machte. Es erschien<br />

ausgeschlossen, dass er je wie<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Fleischbranche wür<strong>de</strong> arbeiten<br />

können. Der Kontakt mit Innereien sowie<br />

das Schlachten war unbedingt zu<br />

mei<strong>de</strong>n, da das Risiko einer erneuten<br />

Infektion Lebensgefahr be<strong>de</strong>utet hätte.<br />

Hinzu kam, dass das Leistungsvermögen<br />

infolge <strong>de</strong>r durchlittenen Erkrankung<br />

<strong>de</strong>rart herabgesetzt war, dass eine<br />

vollschichtige berufliche Tätigkeit nicht<br />

mehr möglich war.<br />

Schon frühzeitig fan<strong>de</strong>n Gespräche<br />

zwischen <strong>de</strong>m Berufshelfer <strong>de</strong>r FBG,<br />

<strong>de</strong>m Erkrankten und <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />

statt, um die Weichen für <strong>de</strong>ssen<br />

berufliche Zukunft zu stellen. Es zeigte<br />

sich, dass es sein größter Wunsch<br />

war weiterhin als Metzgergeselle bei<br />

seinem bisherigen Arbeitgeber tätig<br />

zu sein. Von Seiten <strong>de</strong>r Ärzte wur<strong>de</strong><br />

bestätigt, dass eine grundsätzliche<br />

Weiterbeschäftigung unter Rücksichtnahme<br />

auf die herabgesetzte körperliche<br />

Leistungsfähigkeit sowie die<br />

konsequente Vermeidung <strong>de</strong>s Kontaktes<br />

zu Innereien möglich sei.<br />

Erfreulicherweise zeigte sich während<br />

einer Arbeits- und Belastungserprobung<br />

im bisherigen Betrieb, dass tatsächlich<br />

ein <strong>de</strong>n Erkrankungsfolgen angemessener<br />

Arbeitsplatz angeboten wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Dies setzte natürlich ein überaus<br />

großes soziales Engagement <strong>de</strong>s<br />

Arbeitgebers voraus. So konnte erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n, dass unser Versicherter bereits<br />

im Juni <strong>2003</strong> eine auf ihn zugeschnittene<br />

Tätigkeit im Unternehmen wie<strong>de</strong>r<br />

aufnehmen konnte.

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