Erdgas auf Reisen - Stadtwerke Weinheim
Erdgas auf Reisen - Stadtwerke Weinheim
Erdgas auf Reisen - Stadtwerke Weinheim
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energieplus<br />
Kundenzeitschrift der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Weinheim</strong> www.sww.de<br />
Klima: Ökologische Heizung im Hallenbad S. 4<br />
Menschen: Mitarbeiterin wird verabschiedet S. 5<br />
4 09
02<br />
03<br />
Aktuelles<br />
Buchtipp<br />
„Im letzten Jahr hatten wir einen sehr<br />
heißen Sommer“, beginnt die Geschichte<br />
eher harmlos. Erst sind es die Mücken<br />
und die Fliegen, die mit der Wärme<br />
in die Stadt kommen. Die Menschen<br />
arrangieren sich – mit Sprays und Fliegenklatschen.<br />
Als im folgenden Jahr<br />
Heidschnucken zwischen den Straßenbahnschienen<br />
grasen, macht sich eine<br />
gewisse Unruhe breit. Zwei Schildkröten<br />
überqueren in aller Gemütsruhe<br />
bei Rot die Straße. Nichts ist mehr,<br />
wie es war zwischen Mensch und Tier.<br />
Was passiert, wenn die Tiere in die<br />
Stadt kommen, erzählt Michael Krüger<br />
<strong>auf</strong> komische und tiefgründige Art.<br />
Eine Geschichte für alle, denen das Leben<br />
in der Stadt manchmal zu viel wird.<br />
„Die Tiere kommen<br />
zurück“ von Michael<br />
Krüger und Quint<br />
Buchholz, mit schönen<br />
Illustrationen, Sanssouci<br />
Verlag, 15,90 Euro,<br />
ISBN 978-3836300735<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
Wir verlosen vier Exemplare von „Die Tiere<br />
kommen zurück“. Senden Sie eine Postkarte<br />
mit Ihrer Anschrift (Stichwort „Stadttiere“) bis<br />
zum 15. Juli 2009 an: Energie & Medien Verlag,<br />
Gustav-Siegle-Str. 16, 70193 Stuttgart.<br />
Lebensader Donau<br />
Die Donau ist mit ihren 2.840 Kilometern der zweitlängste Fluss<br />
Europas. Am 29. Juni findet der „6. Internationale Tag der Donau“<br />
statt. Ziel: Im Fluss soll das Leben wieder Platz finden.<br />
Alle Donau-Anrainerstaaten arbeiten seit<br />
1998 zusammen, damit die Donau wieder<br />
ein natürlicher Lebensraum für Tiere und<br />
Pflanzen wird. Der Gewässerschutz und der<br />
Schutz des Lebensraums Donau stehen im<br />
Mittelpunkt der gemeinsamen Interessen<br />
von Deutschland, Österreich, Tschechien,<br />
Slowakei, Slowenien, Bosnien-Herzegowina,<br />
Ungarn, Kroatien, Montenegro, Serbien,<br />
Bulgarien, Rumänien, Moldawien und der<br />
Ukraine. „Fernziel ist es, dass sich die ursprünglich<br />
heimischen Fische, Wasserpflanzen<br />
und anderen Organismen wieder ansiedeln<br />
können und einen weitgehend intakten<br />
Lebensraum finden. Daran arbeiten wir<br />
Schritt für Schritt“, erklärt Tanja Gönner,<br />
Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg,<br />
die Bedeutung des Internationalen<br />
Tags der Donau.<br />
Trinkwasserreservoir<br />
Im Einzugsgebiet der Donau, das vom<br />
Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer<br />
reicht, leben über 80 Millionen Menschen –<br />
rund zehn Millionen dient der Fluss als Trinkwasserreservoir.<br />
Die Donau liefert nicht nur<br />
Trinkwasser. Fünf Anrainerstaaten – Deutschland,<br />
Österreich, die Slowakei, Serbien, Rumänien<br />
– nutzen die Kraft des Flusses, um<br />
Energie aus Wasserkraftwerken an der Donau<br />
zu beziehen. Österreich deckt allein<br />
20 Prozent seines Energiebedarfs mit Strom<br />
aus Wasserkraftwerken entlang der Donau.<br />
Die Kraftwerke und das Schiffbarmachen<br />
veränderten nachhaltig die Flusslandschaft.<br />
Natürlich<br />
Das Donaudelta in Rumänien<br />
zählt zu den schützenswertesten<br />
Naturregionen der Welt.<br />
So hat der Mensch den L<strong>auf</strong> und die Fließgeschwindigkeit<br />
des Flusses grundlegend verändert.<br />
Auch die Überflutung von Auwäldern<br />
ist beeinträchtigt – nur noch 20 Prozent<br />
der Überschwemmungsgebiete, die es im<br />
19. Jahrhundert gab, existieren heute noch.<br />
Darüber hinaus verhindern die Staustufen<br />
die Wanderung der Fische zu ihren Laichplätzen.<br />
Nur die Hälfte der Donau kann heute<br />
noch als „naturnah“ bezeichnet werden.<br />
Guter Wille aller Staaten<br />
Doch es gibt schon einige Erfolge. So wur-<br />
den Wasserentnahmemengen festgeschrieben.<br />
Auch bei der Einleitung von Abwässern gibt es<br />
strenge Grenzwerte, die für alle Länder gelten.<br />
Ein Messschiff ist im Jahr 2007 die gesamte<br />
Strecke abgefahren und hat die Wasserqualität<br />
und Fauna überprüft. Ergebnis: Die Donau und<br />
ihre Zuflüsse sind sauberer geworden.<br />
Hier gibt‘s Infos<br />
Veranstaltungen zum Internationalen<br />
Tag der Donau in<br />
Baden-Württemberg finden<br />
Sie <strong>auf</strong> der Internetseite<br />
www.danubeday.org.
Tipps und Wissenswertes<br />
Formel für das richtige Fernsehvergnügen<br />
Die Fernseher in deutschen Haushalten werden immer<br />
größer: In den meisten Wohnzimmern haben die Geräte<br />
eine Bildschirmdiagonale von 66 Zentimetern.<br />
Doch die größeren Bildschirme sind <strong>auf</strong> dem Vormarsch.<br />
In den letzten zwei Jahren hat sich die Zahl der<br />
80-Zentimeter-Diagonalen bereits verdoppelt, ermittelte<br />
eine repräsentative Umfrage des Meinungs-<br />
forschungsinstituts Emnid.<br />
Größere Geräte verbrauchen – egal ob Röhre, Plasma<br />
oder LCD – mehr Strom als kleinere. Beim K<strong>auf</strong> sollte<br />
aber nicht nur der Stromverbrauch berücksichtigt werden,<br />
sondern auch der Sitzabstand zum Gerät. So gibt<br />
es seitens der Flachbildschirm-Hersteller eine entsprechende<br />
Formel: Der Abstand zum Bildschirm sollte fünf-<br />
bis sechsmal so groß sein wie dessen Höhe. Bei HD-Programmen<br />
wird der Bildinhalt deutlicher. Aus diesem<br />
Grund ändert sich der empfohlene Abstand <strong>auf</strong> das<br />
Drei- bis Vierfache der Höhe des Bildschirms. Ein Beispiel:<br />
Ein 37-Zoll-Flachbildschirm im 16:9-Bildformat<br />
hat eine Höhe von zirka 44 Zentimetern. Das bedeutet<br />
einen Sitzabstand von 2,2 Metern. Wenn Sie eine DVD<br />
im hoch<strong>auf</strong>gelösten Format (HD) anschauen, wären nur<br />
1,3 Meter notwendig. Es bleibt die Frage offen, ob die<br />
Hersteller diese Formel nur entwickelt haben, damit das<br />
Auge des TV-Nutzers sich nicht an der Unschärfe mancher<br />
Flachbildschirme stören muss.<br />
Kurzmeldungen<br />
Neue Energieeinsparverordnung 2009<br />
Bauherren müssen voraussichtlich ab 1. September<br />
strengere Anforderungen an Dämmung<br />
und Heiztechnik erfüllen. Das sieht<br />
die Reform der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) vor. Der zulässige Jahres-Primär-<br />
energiebedarf für Heizung und Warmwasser<br />
soll bei Neubauten um durchschnittlich<br />
30 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig<br />
wird die staatliche Förderung für energieeffizientes<br />
Bauen <strong>auf</strong>gestockt, damit sich<br />
die Investitionen rechnen. Es gelten höhere<br />
energetische Anforderungen für Neubauten<br />
und für wesentliche Modernisierungen von<br />
Altbauten. Außerdem sollen Nachtstromspeicherheizungen<br />
ab 2020 schrittweise in<br />
bestimmten Gebäuden außer Betrieb ge-<br />
Entdecke die Vielfalt der Natur<br />
Kinder können heute nicht mehr eine Tanne von<br />
einer Kiefer oder einen Adler von einem Falken unterscheiden.<br />
Um <strong>auf</strong> die Bedeutung der biologischen<br />
Artenvielfalt hinzuweisen, hat die Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt unter der Schirmherrschaft<br />
von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel den Jugendwettbewerb<br />
„Entdecke die Vielfalt der Natur“<br />
ins Leben gerufen. Alle 10- bis 14-jährigen Kinder<br />
und Jugendlichen sind <strong>auf</strong>gefordert, sich wissenschaftlich<br />
oder künstlerisch mit der biologischen<br />
Vielfalt zu beschäftigen. Nähere Informationen<br />
rund um den Wettbewerb gibt‘s im Internet unter<br />
www.entdecke-die-vielfalt-der-natur.de<br />
hen. Verstöße gegen bestimmte Neubau-<br />
und Modernisierungsanforderungen der<br />
EnEV sowie die Verwendung falscher Gebäudedaten<br />
bei der Ausstellung von Energieausweisen<br />
sind künftig eine Ordnungswidrigkeit.<br />
www.energie-tipp.de/enev<br />
Wärme mit Zukunft<br />
Besitzer von Häusern, die ihren Bauantrag<br />
nach dem 1. Januar 2009 eingereicht haben,<br />
müssen einen Teil ihres Wärmebedarfs<br />
aus erneuerbaren Energien decken. Dies<br />
schreibt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
vor. Das Bundesumweltministerium<br />
hat Informationen rund um das Gesetz zusammengestellt.<br />
www.waerme-mit-zukunft.de
04<br />
05<br />
Wärmeversorgung<br />
Im Neubaugebiet „Unter<br />
den Burgen“ wird demnächst<br />
mit Wärme aus<br />
dem Hallenbad geheizt.<br />
Wärme<br />
Ökologische Heizung im Hallenbad<br />
Das Hallenbad <strong>Weinheim</strong> wird bereits seit<br />
vielen Jahren innovativ und effizient beheizt.<br />
Dafür sorgt ein Blockheizkraftwerk, kurz<br />
BHKW genannt, das 1985 in Betrieb genommen<br />
wurde. Im BHKW treibt ein mit<br />
<strong>Erdgas</strong> betriebener Verbrennungsmotor einen<br />
Generator an, mit dem Strom erzeugt<br />
wird. Die Abwärme des Motors wird wiederum<br />
genutzt, um Heizenergie zu gewinnen.<br />
Diese Doppelausnutzung gewährleistet einen<br />
hohen Wirkungsgrad, der zusammen<br />
mit der schadstoffarmen Verbrennung von<br />
Modul im BHKW<br />
Der neue Motor hat zwölf Zylinder<br />
und ist 4,5 Tonnen schwer.<br />
Ein neues Modul im Blockheizwerk sorgt für effiziente und<br />
klimaschonende Beheizung des Hallenbads in <strong>Weinheim</strong>.<br />
<strong>Erdgas</strong> zu einer umweltfreundlichen Art<br />
der Energiegewinnung führt. Nach rund<br />
100.000 erfolgten Betriebsstunden war das<br />
alte BHKW in die Jahre gekommen und <strong>auf</strong>grund<br />
eines Motortotalschadens stand eine<br />
Erneuerung an. Das Anfang März gelieferte<br />
Modul wurde im Keller des Hallenbads installiert<br />
und nach dem Probedurchl<strong>auf</strong> konnte<br />
es am 20. Mai in Betrieb gehen. Es handelt<br />
sich um einen 12 ZylinderMotor, ausgerüstet<br />
mit einem 3WegeKatalysator und einer<br />
elektrischen Leistung von 230 Kilowatt.<br />
In Zusammenhang mit der Erneuerung des<br />
Blockheizkraftwerks wurde auch die gesamte<br />
Heiztechnik des Hallenbads modernisiert,<br />
denn in Zukunft soll nicht nur das Hallenbad,<br />
sondern auch das nahe gelegene<br />
Wohngebiet „Unter den Burgen“ aus dieser<br />
Anlage effizient und ökologisch sinnvoll<br />
mit Wärme versorgt werden.<br />
Und auch für eine Erweiterung ist der Platz<br />
vorgesehen, so könnte bei Bedarf noch zusätzlich<br />
ein weiteres BHKWModul installiert<br />
werden.<br />
Gut geprüft<br />
<strong>Stadtwerke</strong>mitarbeiter<br />
Christian Maul führt vor<br />
der Inbetriebnahme letzte<br />
Kontrollen am Blockheizkraftwerk<br />
durch.
Im Ruhestand geht’s erst mal rund<br />
Am 1. April 1966 begann Elke von Steht ihre<br />
Berufsausbildung als Bürok<strong>auf</strong>frau bei den<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Weinheim</strong>. Nach bestandener<br />
Prüfung wurde sie als k<strong>auf</strong>männische Angestellte<br />
übernommen. Seither haben sich<br />
viele Aufgaben verändert. So sind beispielsweise<br />
die Ausstattung der Arbeitsplätze<br />
Zum Titelbild<br />
Das Titelbild stammt von unserem<br />
Mitarbeiter Wolfgang<br />
Wenner und zeigt die „Raumstruktur“.<br />
Dabei handelt es sich<br />
um eine vier Meter hohe Konstruktion<br />
aus Stahl mit dem<br />
Thema Energie, die der ehemalige<br />
<strong>Stadtwerke</strong>direktor Ludwig<br />
Fuchs im Jahr 1986 geschaffen<br />
hatte. Im Hintergrund ist das<br />
125 Jahre alte historische Gaswerksgebäude<br />
zu sehen.<br />
Hier wurde bis 1926 aus Steinkohle<br />
Kokereigas produziert,<br />
danach bezogen die <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Weinheim</strong> das Gas über eine<br />
Fernleitung aus Mannheim. Im<br />
alten Gaswerksgebäude ist<br />
heute das Lager der <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Weinheim</strong> untergebracht.<br />
Seit 1970 beziehen die <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Erdgas</strong> und damit endete<br />
für <strong>Weinheim</strong> die Ära des Kokereigases.<br />
Der große Gaskessel in<br />
der „Gaswerkskurve“ wurde<br />
nicht mehr benötigt und daher<br />
abgerissen.<br />
Mehr als 40 Jahre war Elke von Steht bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Weinheim</strong> tätig.<br />
Nun verabschiedete Geschäftsführer Peter Krämer die langjährige Mitarbeiterin.<br />
mit PC und der Umgang mit einer hochkomplexen<br />
Datenverarbeitung inzwischen<br />
selbstverständlich geworden. „Elke von<br />
Steht hat alle Veränderungen im Arbeitsleben<br />
gemeistert und sie hat immer Einsatzbereitschaft<br />
gezeigt“, äußerte sich Geschäftsführer<br />
Peter Krämer anerkennend.<br />
Verabschiedung<br />
K<strong>auf</strong>männischer Bereichsleiter<br />
Helmut Röder (l.)<br />
und Geschäftsführer<br />
Peter Krämer (r.) bedankten<br />
sich bei Elke von<br />
Steht für die Treue zu<br />
den <strong>Stadtwerke</strong>n.<br />
Auf die Frage, wie sie sich ihren Ruhestand<br />
vorstellt, antwortete Elke von Steht spontan:<br />
„Von wegen Ruhestand! Erst einmal habe ich<br />
mich jetzt im Fitnessstudio angemeldet. Und<br />
außerdem freut sich der Enkel <strong>auf</strong> mich!“<br />
Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Weinheim</strong> wünschen Elke<br />
von Steht alles Gute für die Zukunft.<br />
Ansprechende Optik<br />
Detailansicht des 125 Jahre alten historischen Gaswerksgebäudes.<br />
Foto: Wolfgang Wenner.
06<br />
07<br />
Energie<br />
Transportalternative: Schiff statt Pipeline<br />
Serie. Energieträger <strong>Erdgas</strong><br />
EuroPipe II<br />
EuroPipe<br />
GALSI<br />
North Stream<br />
Jamal II<br />
Transgas<br />
<strong>Erdgas</strong> kann auch per Schiff, Bahn oder Lkw zu seinem Bestimmungsort gelangen. Dafür wird das <strong>Erdgas</strong> <strong>auf</strong> eine Temperatur<br />
von minus 160 Grad heruntergekühlt. Der Effekt: Das <strong>Erdgas</strong> wird flüssig, sein Volumen verringert sich um das 500- bis 600-<br />
Fache. Das <strong>Erdgas</strong> wird dann als Liquid Natural Gas (LNG) bezeichnet, übersetzt heißt das verflüssigtes Naturgas. Mit einem einzigen<br />
Tankschiff können riesige Mengen Gas transportiert werden: Fasst ein Tanker 125.000 Kubikmeter flüssiges Gas, so werden<br />
am Zielhafen daraus wieder rund 75 Millionen Kubikmeter <strong>Erdgas</strong>. Diese Menge reicht aus, um eine Stadt mit 300.000 Einwohnern<br />
ein Jahr lang zu versorgen. Um ein Tankschiff mit LNG löschen zu können, müssen die Anl<strong>auf</strong>häfen entsprechend ausgerüstet<br />
sein und über die nötige Sicherheitsinfrastruktur verfügen. In Deutschland erfolgt zurzeit der Transport nur über Pipelines.<br />
Soyuz
Jamal II<br />
South Stream<br />
Jamal-Europe<br />
Druschba (Freundschaft)<br />
Europäisches<br />
Ferngasnetz<br />
Legende<br />
Pipelines<br />
geplant<br />
bestehend<br />
Nabucco<br />
<strong>Erdgas</strong>vorkommen<br />
Blue Stream<br />
Von Ost nach West<br />
Das <strong>Erdgas</strong> für Deutschland kommt<br />
größtenteils aus dem Osten oder aus<br />
der Nordsee. Doch viele neue Pipelines –<br />
auch durchs Mittelmeer – sind geplant.<br />
<strong>Erdgas</strong> <strong>auf</strong> <strong>Reisen</strong><br />
Bevor das <strong>Erdgas</strong> in den eigenen vier Wänden für wohlige Wärme sorgt,<br />
legt es einen weiten Weg zurück. Das Gas gelangt über Pipelines aus den<br />
<strong>Erdgas</strong>gebieten in Russland, Nordsee oder Nordafrika nach Deutschland.<br />
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In<br />
Deutschland ist das <strong>Erdgas</strong>leitungsnetz mit<br />
365.000 Kilometern deutlich länger als das<br />
deutsche Straßennetz mit 231.359 Kilometern<br />
Länge. Da nimmt sich das 44.000 Kilometer<br />
lange Fernleitungsnetz des europäischen <strong>Erdgas</strong>verbundes<br />
ziemlich bescheiden aus. Doch<br />
dieses Netz ist entscheidend für die zuverlässige<br />
Versorgung Deutschlands mit <strong>Erdgas</strong>. Es<br />
reicht von der Ost- und Nordsee bis zum Mittelmeer<br />
und vom Atlantik bis nach Osteuropa.<br />
<strong>Erdgas</strong> aus der Ferne<br />
Lediglich rund ein Fünftel des genutzten <strong>Erdgas</strong>es<br />
in Deutschland stammt aus eigenen<br />
Quellen. Der Rest – 82 Prozent – muss importiert<br />
werden. Die Einfuhr des <strong>Erdgas</strong>es erfolgt<br />
über Rohrleitungen. Die wichtigsten Pipelines<br />
für die Versorgung Deutschlands verl<strong>auf</strong>en<br />
von Russland nach Westeuropa – Jamal-Europe,<br />
Soyuz und Druschba transportieren den<br />
kostbaren Energieträger. Die <strong>Erdgas</strong>quellen<br />
dieser Pipelines liegen in Sibirien und in der<br />
Region um das Kaspische Meer. Andere Quellen<br />
für die Gasversorgung sind vor allem im<br />
östlichen und südlichen Algerien sowie in der<br />
Nordsee zu finden.<br />
Druck für die Reise<br />
Wenn das Gas in das Fernleitungsnetz eingespeist<br />
wird, hat es einen Druck zwischen<br />
30 und 35 Bar. Damit es sich <strong>auf</strong> den Weg<br />
Russland und die Nabucco-Pipeline<br />
Die Nabucco-Pipeline ist vielen ein Begriff. Das Ziel<br />
ist es, <strong>Erdgas</strong> vom Kaspischen Meer nach Westeuropa<br />
zu transportieren, ohne dass die Versorgungstrasse<br />
durch Russland verläuft. Die Nabucco-Leitung<br />
hat eine Länge von 3.300 Kilometern. Das <strong>Erdgas</strong><br />
kommt aus Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan<br />
und möglicherweise Iran. Die Leitung soll<br />
durch die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn nach<br />
Österreich führen. Der Baubeginn der Trasse wurde<br />
schon mehrmals verschoben, zurzeit wird das Jahr<br />
2011 genannt. Das liegt unter anderem an den beteiligten<br />
Transferstaaten, die unterschiedliche Interessen<br />
verfolgen. So nutzt die Türkei das Projekt als<br />
Druckmittel, um ihren EU-Beitritt zu forcieren.<br />
durch die Leitungen mit bis zu zwei Metern<br />
Durchmesser machen kann, muss der Druck<br />
<strong>auf</strong> rund 100 Bar erhöht werden. Auf seiner<br />
langen Reise verliert das Gas ständig an<br />
Druck. Deshalb sorgen Verdichterstationen<br />
alle 100 bis 200 Kilometer dafür, dass dieser<br />
immer wieder neu <strong>auf</strong>gebaut wird. Und so eine<br />
Leitung ist lang – Jamal-Europe bringt es<br />
beispielsweise <strong>auf</strong> 4.196 Kilometer Länge.<br />
Bevor das Gas schließlich in das Verteilnetz<br />
des örtlichen Versorgers gelangt, strömt es<br />
durch eine Reduzierungsanlage: Der Druck<br />
wird <strong>auf</strong> sechs bis neun Bar gesenkt. Die hierbei<br />
frei werdende Energie wird bisweilen zur<br />
Stromerzeugung genutzt. Wenn das Gas letztendlich<br />
in die Hausanschlüsse mündet, fließt<br />
es mit einem Druck von maximal einem Bar<br />
durch fünf Zentimeter dicke Leitungen.<br />
<strong>Erdgas</strong>verbrauch schwankt<br />
Der Gasverbrauch in Deutschland schwankt<br />
von Jahreszeit zu Jahreszeit, von Tag zu Tag, ja<br />
sogar von Stunde zu Stunde. Diesem permanenten<br />
Wechsel müssen die deutschen Gasversorgungsunternehmen<br />
Rechnung tragen.<br />
Um den schwankenden Gasverbrauch auszugleichen,<br />
gibt es in Deutschland 46 unterirdische<br />
Speicheranlagen mit einem Fassungsvermögen<br />
von insgesamt 20 Milliarden<br />
Kubikmetern. Vollgefüllt reicht diese Menge<br />
aus, um Deutschland für drei Monate mit<br />
<strong>Erdgas</strong> zu versorgen.
08<br />
09<br />
Spartipps<br />
Eiskalt berechnet<br />
Ein Leben ohne Kühlschrank? Unvorstellbar! Wir sagen Ihnen,<br />
wie Sie sparsam kühlen und gefrieren.<br />
Von der Milch fürs Müsli bis zum kühlen<br />
Bier am Abend: Der Kühlschrank verbindet<br />
das Angenehme mit dem Nützlichen. Noch<br />
in den 60er-Jahren galt seine zunehmende<br />
Verbreitung als Maßstab für die Wohlstandsgesellschaft.<br />
Heute ist der Kühlschrank<br />
aus der Küche kaum noch wegzudenken:<br />
In fast 99 Prozent der deutschen<br />
Haushalte ist er im Dauereinsatz. Immerhin<br />
52 Prozent der Haushalte betreiben außerdem<br />
ein Gefriergerät, wo alles – vom praktischen<br />
Fertiggericht über die leckere Eiscreme<br />
bis zum Selbstgekochten – <strong>auf</strong>bewahrt<br />
werden kann. Doch so viel Komfort hat seinen<br />
Preis: Da Kühl- und Gefriergeräte rund<br />
um die Uhr l<strong>auf</strong>en, ist ihr Anteil am Stromverbrauch<br />
hoch. Vor allem ältere Modelle<br />
und Geräte mit schlechter Energieeffizienz<br />
Eiswürfel extravagant<br />
Lecker! Himbeer, Erdbeer,<br />
Kirsche – in Wasser gefrieren<br />
lassen und genießen.<br />
erhöhen den Stromverbrauch und damit die<br />
-rechnung in einem nicht geringen Umfang.<br />
Guter K<strong>auf</strong><br />
Steht der K<strong>auf</strong> eines Kühlgeräts an, sollte<br />
die Energieeffizienz ein zentrales Kriterium<br />
sein. Bei der Orientierung hilft das sogenannte<br />
EU-Label. Allerdings fallen heute<br />
fast alle Kühlgeräte in die höchste Effizienzklasse<br />
A. Zur weiteren Differenzierung wurden<br />
deshalb die Klassen A+ und A++ eingeführt.<br />
Geräte der Klasse A++ verbrauchen<br />
gegenüber Modellen aus der Klasse A oft<br />
nur halb so viel Energie. In der Anschaffung<br />
sind sie teurer, aber diese Mehrkosten amortisieren<br />
sich <strong>auf</strong>grund des geringeren Stromverbrauchs<br />
meist in überschaubarer Zeit.<br />
Wer es genau wissen möchte, wirft einen<br />
Blick in die Gerätedaten, unter denen sich<br />
auch der Jahresstromverbrauch des Kühlgeräts<br />
in Kilowattstunden (kWh) findet. Multipliziert<br />
man diesen mit dem aktuellen<br />
Strompreis pro kWh, erhält man die zu erwartenden<br />
jährlichen Stromkosten und<br />
kann ausrechnen, wie lange es dauert, bis<br />
sich das teurere, aber effizientere Gerät bezahlt<br />
macht. Auch der Austausch eines alten<br />
Kühlschranks gegen ein modernes Gerät<br />
kann sinnvoll sein. So hat die Stiftung<br />
Warentest ausgerechnet, dass 15 Jahre alte<br />
Geräte im Schnitt doppelt so viel Strom verbrauchen<br />
wie Neugeräte.<br />
Richtig bemessen<br />
Beim Kühlgerätek<strong>auf</strong> sollten außerdem die<br />
persönlichen Bedürfnisse eine Rolle spielen.<br />
Denn je kleiner das Kühlgerät ist, desto weniger<br />
Energie verbraucht es. Singlehaushalte<br />
sind mit einem Kühlschrank mit 100<br />
bis 120 Litern Nutzinhalt gut beraten. Für<br />
jede weitere Person sollten 60 Liter dazukommen.<br />
Wer bei Tiefkühlprodukten <strong>auf</strong><br />
Vorratshaltung setzt, kalkuliert bei Gefriergeräten<br />
100 bis 130 Liter Nutzinhalt pro<br />
Person ein. Wer lieber öfters eink<strong>auf</strong>t,<br />
kommt mit 50 bis 80 Litern pro Person aus.<br />
Ist im Haushalt bereits ein Gefriergerät vorhanden,<br />
empfiehlt es sich, beim Kühlschrank<br />
<strong>auf</strong> das Gefrierfach zu verzichten:<br />
Kühlschränke mit Gefrierfach verbrauchen<br />
bis zu 30 Prozent mehr Energie als vergleichbare<br />
Modelle ohne Gefrierfach.
Elektroanlagen, Elektroheizung und Warmwasser, Kabel-TV, SAT-Technik<br />
Beleuchtungsanlagen, Garagentorantriebe, Netzwerktechnik<br />
Olbrichtstraße 32, 69469 <strong>Weinheim</strong>, Telefon 0 62 01/18 37 76, Fax 18 33 85<br />
www.elektro-beckenbach.de, E-Mail info@elektro-beckenbach.de<br />
Notdienst<br />
Georg Franke GmbH<br />
Heizungsbau — Sanitäre Anlagen<br />
Am Ligusterhag 3, 69469 <strong>Weinheim</strong><br />
Telefon 0 62 01/1 43 63<br />
Telefax 0 62 01/1 68 17<br />
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Münzgasse 5, 69469 <strong>Weinheim</strong><br />
Telefon 0 62 01/90 33-0, Telefax 0 62 01/90 33-15<br />
E-Mail franzmann-service@t-online.de<br />
www.franzmann-service.de<br />
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Hauptstraße 37, 69469 <strong>Weinheim</strong><br />
Telefon 0 62 01/1 28 48, Telefax 0 62 01/1 61 50<br />
www.hillgmbh.de, E-Mail info@hillgmbh.de<br />
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Heizung 01 72/6 42 17 70<br />
Sanitär 01 72/6 42 17 71<br />
Boschstraße 14, 69469 <strong>Weinheim</strong>, Telefon 0 62 01/94 45 -0<br />
Telefax 0 62 01/18 1018, www.kadel.de, E-Mail info@kadel.de<br />
Fa. Knapp Inh. Wolfgang Kuhn<br />
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Nördliche Bergstraße 44, 69469 <strong>Weinheim</strong>-Sulzbach<br />
Telefon 0 62 01/7 49 35, Telefax 0 62 01/4 59 84<br />
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Grundelbachstraße 55, 69469 <strong>Weinheim</strong><br />
Telefon 0 62 01/6 43 55, Telefax 0 62 01/18 53 86<br />
E-Mail elektrokogel@t-online.de, www.elektro-Kogel.de<br />
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Pelletsheizung, Sanitär<br />
Heizung, Solar, Badsanierung<br />
Energieberatung<br />
Görlitzer Straße 7, 69502 Hemsbach, Tel. 0 62 01/4 49 84, Fax 0 62 01/4 36 47<br />
E-Mail olaf.mayer@t-online.de, www.olaf-mayer-solar.de<br />
Elektrotechnik<br />
Werner-von-Siemens-Straße 2<br />
69514 Laudenbach<br />
Telefon 0 62 01/49 52-0<br />
Telefax 0 62 01/49 52-49<br />
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Nördliche Hauptstraße 2<br />
69469 <strong>Weinheim</strong>/Bergstraße<br />
Telefon 0 62 01/6 59 65<br />
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Heizung, Sanitär, Solar-Technik, Kundendienst<br />
Obergasse 14-16, 69469 <strong>Weinheim</strong><br />
Telefon 0 62 01/6 25 85, Telefax 0 62 01/18 36 36<br />
E-Mail info@schuetz-service.de<br />
www.schuetz-service.de<br />
Klaus Stein<br />
Installation, Sanitär, Heizungsbau, Wartung<br />
H a u p t s t r a ß e 2 8 , 6 9 5 1 4 L a u d e n b a c h<br />
E-Mail stein-klaus@t-online.de, www.stein-bad-heizung.de<br />
Te l e f o n 0 6 2 01 / 7 11 4 3 , Te l e f a x 0 6 2 01 / 4 3 2 5 0<br />
A. Vanek<br />
Haustechnik und Kundendienst GmbH<br />
Heizung – Sanitär – Klempner<br />
Hauptstraße 49, 69488 Birkenau<br />
Telefon 0 62 01/30 93-94<br />
Telefax 0 62 01/3 41 58<br />
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VdS TUV<br />
VdS-anerkannte Errichterfirma<br />
und nach DIN 14675 zertifizierte<br />
Fachfirma für Brandmeldeanlagen<br />
Heizungen aller Art<br />
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Planungsbüro und Verk<strong>auf</strong><br />
Kundendienst und Notdienst<br />
Solaranlagen, Wärmepumpen<br />
Moderne Brennwerttechnik<br />
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<strong>Weinheim</strong>er Blitzschutzbau und Elektro-Anlagen GmbH<br />
Planung und Ausführung von Elektroinstallationen<br />
EIB- und Powernet-Anlagen, Datentechnik und Netzwerktechnik,<br />
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Beckstraße 15, 69469 <strong>Weinheim</strong><br />
Telefon 0 62 01/1 20 45, Telefax 0 62 01/18 23 77
10<br />
11<br />
Wissen<br />
Energie, die aus der Tiefe kommt<br />
Punktuelle Bohrungen<br />
Um die Erdwärmesonden in den Boden<br />
zu bekommmen, muss nicht der<br />
ganze Grund <strong>auf</strong>gegraben werden.<br />
Kraftwerk Erde<br />
Auf den ersten 100 Metern im Erdinneren herrscht in Mitteleuropa eine nahezu konstante Temperatur von etwa<br />
10 Grad Celsius (°C), die im Durchschnitt mit jeden weiteren 100 Metern um 3 °C zunimmt. Im Erdkern in über<br />
6.000 Kilometern Tiefe wird die Temperatur <strong>auf</strong> bis zu 6.700 °C geschätzt – heißer als die Oberfläche der Sonne.<br />
Nach wissenschaftlichen Berechnungen ist der Wärmeinhalt der Erde so groß, dass er den heutigen Weltenergiebedarf<br />
für 30 Millionen Jahre decken könnte. Der Großteil der Erdwärme, auch Geothermie genannt,<br />
wird bei radioaktiven Zerfallsprozessen gebildet, durch den Druck und die Reibung in tieferen Schichten. Da der<br />
radioaktive Zerfall im Erdinneren anhält, wird ständig Wärme produziert. Erdwärme steht also jederzeit und fast<br />
überall zur Verfügung und ist – im Gegensatz zu anderen regenerativen Energien – unabhängig von klimatischen<br />
Bedingungen, Tages oder Jahreszeiten. Die geothermische Energie kann direkt zur Wärme und Stromerzeugung<br />
nahezu emissionsfrei genutzt werden.<br />
© Tracto-Technik<br />
Mit Geothermie, der natürlichen Wärme aus dem Erdinneren,<br />
können Eigenheime mit Energie versorgt werden. Große GeothermieKraftwerke<br />
produzieren auch Strom.<br />
Die Wärme wohnt im Untergrund! Je tiefer<br />
man gräbt, umso wärmer wird es. Um diese<br />
Wärmequelle anzuzapfen und zu nutzen,<br />
kommen verschiedene Techniken zum Einsatz.<br />
Von oberflächennaher Geothermie<br />
spricht man, wenn Erdwärme in Tiefen bis<br />
zu 400 Metern genutzt wird. Spezielle Pumpen<br />
können dabei dem Boden Wärme entziehen<br />
und in das Heizsystem des Hauses<br />
einspeisen. In Deutschland wird diese Art<br />
der Energieversorgung immer beliebter.<br />
Rund 150.000 dieser Anlagen sind hierzulande<br />
installiert und produzieren jährlich<br />
über 2.100 Gigawattstunden Wärme.<br />
Bei der tiefen Geothermie sind Bohrungen<br />
bis zu 5.500 Metern möglich. Die hydrothermale<br />
Geothermie nutzt Vorkommen<br />
von heißem Wasser mit Temperaturen bis<br />
über 100 Grad Celsius. Dabei wird das heiße<br />
Thermalwasser über einen Wärmetauscher<br />
in den Kreisl<strong>auf</strong> eines Geothermie<br />
Heizwerkes gebracht, dort abgekühlt und<br />
wieder zurück in die Tiefe der Quelle gepumpt.<br />
Der Wasserdampf kann über Turbinen<br />
Generatoren zur Stromerzeugung antreiben.<br />
Weltweit werden rund 10.000<br />
Megawatt elektrischer Strom durch Geothermie<br />
erzeugt, in Deutschland bisher nur<br />
in den Kraftwerken in Landau/Pfalz und im<br />
bayerischen Unterhaching. Es sollen weitere<br />
GeothermieKraftwerke folgen.<br />
Heizung mit Tiefgang<br />
Eigenheimbesitzer, die Wärme aus dem Boden<br />
gewinnen wollen, setzen mehrheitlich<br />
<strong>auf</strong> die Technik der Erdwärmesonden. Dabei<br />
handelt es sich um Kunststoffrohre, im<br />
Durchmesser meist nicht größer als ein Bierdeckel,<br />
die in der Regel in Tiefen von 50 bis<br />
150 Metern in den Boden eingelassen werden.<br />
Für Einfamilienhäuser sind ein bis zwei<br />
Sonden ausreichend. Die Rohre sind mit einer<br />
Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt, welche<br />
die Erdwärme <strong>auf</strong>nimmt und über eine<br />
Wärmepumpe an die Oberfläche transportiert.<br />
Solche Wärmepumpenanlagen sind<br />
kaum größer als herkömmliche Waschmaschinen<br />
und heben über elektrische Energie<br />
das Temperaturniveau der Erdwärme <strong>auf</strong><br />
die gewünschte Gradzahl an. Zauberei?<br />
Nein, reine Physik! Wärmepumpen funktionieren<br />
quasi wie ein Kühlschrank. Während<br />
dieser seinem Innenraum die Wärme entzieht<br />
und nach außen abgibt, entziehen<br />
Erdwärmepumpen, auch SoleWasserWärmepumpen<br />
genannt, dem Boden die enthaltene<br />
Energie und geben sie in einem geschlossenen<br />
Kreisl<strong>auf</strong> als Heizenergie an das<br />
Haus ab – auch im tiefsten Winter, denn im<br />
Erdreich herrschen immer konstante Temperaturen<br />
(siehe Kasten). Der Einsatz von<br />
Wärmepumpen eignet sich besonders gut<br />
für Fußbodenheizungen, da diese nur niedrige<br />
Vorl<strong>auf</strong>temperaturen benötigen.<br />
Geringe Betriebskosten<br />
Wärmepumpen sind langlebig und nahezu<br />
wartungsfrei, mit dieser Technik machen<br />
sich Privathaushalte unabhängiger von der<br />
Preisentwicklung fossiler Brennstoffe. Die
Geothermie-Kraftwerk<br />
Im pfälzischen Landau<br />
werden neben Wärme auch<br />
drei Megawatt Strom im<br />
Jahr produziert. Der heiße<br />
Wasserdampf aus 4.000 Metern<br />
Tiefe treibt Turbinen an,<br />
die wiederum einen Stromgenerator<br />
antreiben.<br />
Bohrkosten liegen zwischen 35 und 85 Euro<br />
pro Meter. „Das hängt ganz von der Beschaffenheit<br />
des Bodens ab“, sagt Werner<br />
Bußmann von der Geothermischen Vereinigung,<br />
dem Fachverband für die Nutzung<br />
von Erdwärme. Bußmann rechnet mit rund<br />
18.000 Euro, die Bauherren im Schnitt für<br />
eine effektive Erdwärmeanlage <strong>auf</strong>bringen<br />
müssen. „Die Anschaffungskosten sind<br />
zwar höher als bei herkömmlichen Heizungen,<br />
dafür sind die Betriebskosten deutlich<br />
geringer.“ Zu der kostenlosen Wärme<br />
aus der Tiefe fallen noch Stromkosten für<br />
den Betrieb der Erdwärmepumpe an. Bei<br />
einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern<br />
Wohnfläche und einem jährlichen<br />
Energiebedarf von 18.000 Kilowattstunden<br />
liegen die jährlichen Betriebskosten im<br />
Schnitt zwischen 500 und 700 Euro. Im Vergleich<br />
mit den Investitionskosten bei einer<br />
Ölheizung rechnen sich Wärmepumpen<br />
nach rund fünf Jahren, so der Verband, gegenüber<br />
einer Gasheizungsinvestition nach<br />
etwa neun Jahren. Zurzeit ist nur eine wasserrechtliche<br />
Erlaubnis für die Bohrung in<br />
BadenWürttemberg notwendig.<br />
Förderung durch den Staat<br />
Zusätzlich wirtschaftlich interessant werden<br />
effiziente Wärmepumpen über die staatliche<br />
Förderung: Für eine SoleWasserWärmepumpe<br />
im Neubau beträgt die Basisförderung<br />
seit dem Jahr 2009 7,50 Euro pro Quadratmeter<br />
beheizter Wohnfläche, 1.500 Euro<br />
gibt es an maximaler Förderung. Bei bestehenden<br />
Gebäuden gibt es 20 Euro pro Quadratmeter<br />
beheizter Wohnfläche und maximal<br />
3.000 Euro pro Wohneinheit.<br />
Achten Sie dar<strong>auf</strong>, dass die Wärmepumpe<br />
mindestens eine Jahresarbeitszahl von 4,0<br />
<strong>auf</strong>weist. Nur dann wird gefördert. Beantragen<br />
kann man die Förderung beim Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.<br />
Mit Wärmesonden in die Erde<br />
Der Eigenheimbesitzer kann<br />
mit einer Wärmepumpe die<br />
Erdwärme für Warmwasser<br />
und Heizungsunterstützung<br />
nutzen.<br />
Weitere Infos<br />
www.geothermie.de<br />
www.waermepumpe.de<br />
www.bafa.de<br />
© geo x GmbH<br />
© FRANK GmbH
12<br />
Wohnen<br />
& Leben<br />
13<br />
Wir können alles ...<br />
Mit <strong>Erdgas</strong> <strong>auf</strong> der Überholspur<br />
... auch Energie sparen, so lautet das Motto<br />
unserer aktuellen Serie. Martina, Holger und<br />
Max Wiechert machen es vor: Sie haben ihr<br />
Haus von Grund <strong>auf</strong> renoviert und gedämmt;<br />
eine moderne <strong>Erdgas</strong>-Brennwertheizung<br />
sorgt für wohlige Wärme und für<br />
warmes Wasser. Sobald es das Familienbudget<br />
zulässt, wird eine Solaranlage <strong>auf</strong> dem<br />
Dach installiert. Vor wenigen Wochen haben<br />
Wiecherts einen weiteren Schritt in Richtung<br />
Energiesparfamilie getan: Sie haben ihre<br />
alte Familienkutsche durch ein neues, erdgasbetriebenes<br />
Auto ersetzt.<br />
Serie. Energiesparfamilie Wiechert<br />
Sie möchten auch 1.000 Euro pro Jahr sparen? Ganz einfach:<br />
Machen Sie es wie die Energiesparfamilie Wiechert und steigen<br />
Sie <strong>auf</strong> ein <strong>Erdgas</strong>auto um.<br />
„Da kommt man mit einer Tankfüllung<br />
nicht sehr weit! Und schnell kann man damit<br />
auch nicht fahren! Tankstellen gibt es<br />
auch erst so wenige!“ Als Martina und<br />
Holger Wiechert in ihrem Freundeskreis<br />
erzählten, dass sie sich ein <strong>Erdgas</strong>auto<br />
k<strong>auf</strong>en wollten, stießen sie zunächst <strong>auf</strong><br />
lauter Vorurteile und jede Menge Skepsis.<br />
Mittlerweile wissen auch ihre Freunde,<br />
dass ihre Argumente gegen <strong>Erdgas</strong>autos<br />
nicht stichhaltig sind.<br />
„Wir beschäftigen uns schon länger mit<br />
der Frage, welche Beiträge wir – außer<br />
einem Energiesparhaus – noch zum Umweltschutz<br />
leisten können“, berichtet<br />
Martina Wiechert, „schon lange nutzen<br />
wir so oft wie möglich das Fahrrad oder<br />
den Bus. Aber das geht natürlich nicht<br />
immer, <strong>auf</strong> ein Auto können wir nicht<br />
verzichten.“ Auf die Idee, sich für einen<br />
<strong>Erdgas</strong>wagen zu entscheiden, kam Familie<br />
Wiechert beim Tag der offenen Tür<br />
ihres Energieversorgungsunternehmens.<br />
Die anfängliche Skepsis wich schnell<br />
echter Begeisterung. Ihre Fragen klärten<br />
die Wiecherts im Gespräch mit dem Energieberater<br />
ihres Energieversorgers. Sollte<br />
es zum Beispiel ein mono- oder ein bivalenter<br />
Wagen sein? Wiecherts haben sich<br />
für ein bivalentes Fahrzeug entschieden.<br />
Dieses hat im Gegensatz zu den monovalenten<br />
Wagen zwei Tanks: einen <strong>Erdgas</strong>-<br />
und einen Benzintank. So kann man jederzeit<br />
von Gas- <strong>auf</strong> Benzinbetrieb umstellen,
falls einmal keine <strong>Erdgas</strong>tankstelle in Sicht<br />
ist. Dies ist in Deutschland dank des immer<br />
enger werdenden Tankstellennetzes zwar<br />
unwahrscheinlich, versicherte der Energieberater,<br />
schließlich gibt es deutschlandweit<br />
mittlerweile über 800 <strong>Erdgas</strong>tankstellen.<br />
Aber Wiecherts wollten <strong>auf</strong> Nummer<br />
sicher gehen. Das Benzin im Tank haben<br />
sie bis jetzt allerdings noch nicht ein einziges<br />
Mal benötigt.<br />
Plus für die Umwelt<br />
„Es ist gut zu wissen, dass wir jetzt die Umwelt<br />
nicht mehr so stark belasten, wenn wir<br />
mit dem Auto unterwegs sind“, freut sich<br />
Holger Wiechert. Denn <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge<br />
pusten im Vergleich zu Benzinern bis zu<br />
25 Prozent weniger Kohlendioxid, im Vergleich<br />
zu Dieselfahrzeugen bis zu zwölf Prozent<br />
weniger Kohlendioxid in die Luft. Auch<br />
bei den Kohlenmonoxid-Werten schneiden<br />
<strong>Erdgas</strong>autos deutlich besser ab: Diesel sind<br />
bis zu 75 Prozent niedriger als bei Benzinern<br />
und bis zu 50 Prozent niedriger als bei Dieselfahrzeugen.<br />
Auch die Emissionen von<br />
Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen liegen<br />
mit 60 beziehungsweise 40 Prozent<br />
weniger weit unter den Werten von Benzi-<br />
Förderprogramm<br />
Zahlreiche Energieversorger haben Förderprogramme<br />
für ihre Kunden <strong>auf</strong>gelegt, mit denen<br />
sie den Umstieg <strong>auf</strong> ein <strong>Erdgas</strong>auto unterstützen.<br />
Die Anschrift und die Telefonnummer Ihres Energieversorgers<br />
finden Sie im Impressum.<br />
Routenplaner & <strong>Erdgas</strong>tankstelle<br />
Sie möchten mit Ihrem <strong>Erdgas</strong>auto in Deutschland verreisen?<br />
Nichts leichter als das: Planen Sie Ihre Reise und Ihre Tankstopps<br />
ganz einfach mithilfe des Routenplaners, den Sie im Internet finden:<br />
www.erdgasfahrzeuge.de/routenplaner.html<br />
Die Seite informiert über <strong>Erdgas</strong>tankstellen in Deutschland und<br />
weltweit. Außerdem kann man passend zum eigenen Navigations-Betriebssystem<br />
Informationen zu <strong>Erdgas</strong>tankstellen herunterladen.<br />
Neben dem Straßennetz wird <strong>auf</strong> dem Display auch die<br />
nächstgelegene <strong>Erdgas</strong>tankstelle angezeigt.<br />
nern. Rußpartikel und Feinstaub werden so<br />
gut wie gar nicht ausgestoßen – das bedeutet<br />
freie Fahrt in den Umweltzonen der<br />
Städte. Auch die Bundesregierung will, dass<br />
<strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff immer mehr Anhänger<br />
findet – schließlich trägt das <strong>Erdgas</strong>auto<br />
nachweislich dazu bei, die verkehrsbedingten<br />
Emissionen zu mindern. Aus diesem<br />
Grund ist die Mineralölsteuer für <strong>Erdgas</strong><br />
als Kraftstoff bis zum Jahr 2018<br />
besonders günstig. Der bundesweite Durchschnittspreis<br />
für ein Kilogramm <strong>Erdgas</strong> liegt<br />
zurzeit bei 91 Cent. Dies entspricht einem<br />
Benzinpreis von 63 Cent pro Liter (Stand:<br />
Mai 2009).<br />
Holger und Martina Wiechert, die jedes<br />
Jahr rund 20.000 Kilometer mit ihrem<br />
Wagen unterwegs sind, geben nun zirka<br />
1.150 Euro weniger fürs Tanken aus bei<br />
einem durchschnittlichen Verbrauch von<br />
sieben Litern pro 100 Kilometer.<br />
Förderungen genutzt<br />
Klar, dass Wiecherts sich über die günstigen<br />
Preise an der Tankstelle freuen. Aber<br />
auch die Fördermittel, mit denen sie beim<br />
K<strong>auf</strong> ihres neuen <strong>Erdgas</strong>wagens unterstützt<br />
wurden, haben die Familienkasse entlastet.<br />
Kontakt<br />
Gut investiert<br />
<strong>Erdgas</strong>autos sind<br />
wirtschaftlich sinnvoll<br />
und schonen<br />
die Umwelt besser<br />
als ein Benziner.<br />
Informationen rund ums<br />
<strong>Erdgas</strong>auto finden Sie im<br />
Internet unter:<br />
www.erdgasfahrzeug.de<br />
www.gibgas.de<br />
Da waren zum einen die Gelder, mit denen<br />
ihr heimischer Energieversorger den Umstieg<br />
<strong>auf</strong> ein erdgasbetriebenes Auto gefördert<br />
hat. Hinzu kam die staatliche Umweltprämie<br />
von 2.500 Euro („Abwrackprämie“),<br />
die die Bundesregierung für einen Neu-<br />
oder Jahreswagen zahlt, wenn das alte,<br />
mindestens neun Jahre alte Auto verschrottet<br />
wird. „Zum Glück“ hatte der Wagen<br />
der Familie Wiechert schon zwölf Jahre <strong>auf</strong><br />
dem Buckel.<br />
Und übrigens: Wiecherts legen mit einer<br />
Tankfüllung rund 800 Kilometer zurück; eine<br />
Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern<br />
reicht der Familie locker, und im<br />
Umkreis von 20 Kilometern befinden sich<br />
drei <strong>Erdgas</strong>tankstellen.
14<br />
15<br />
Freizeit<br />
Steinerne Zeugen<br />
der Vergangenheit<br />
Können Steine reden? Sind Zeitreisen möglich? Ja – bei einem Besuch der Burgen, Schlösser und Klöster<br />
unseres Landes. Dabei können Sie Rittern, Burgherren, gekrönten und adligen Häuptern, Äbten und<br />
Mönchen begegnen und viel über deutsche Geschichte erfahren.<br />
Ritter, Burgfräulein und Edelleute, Grafen<br />
und Fürsten, Könige und Kaiser lebten und<br />
herrschten in den geschichtsträchtigen Baudenkmälern<br />
Baden-Württembergs. Was ursprünglich<br />
nur königliches Recht war, nahmen<br />
später auch hohe Adlige für sich in<br />
Anspruch: den Bau einer Burg als Zeichen<br />
von Macht und Wohlstand. Von kirchlicher<br />
Macht im Mittelalter zeugen zudem zahlreiche<br />
Kirchen und Klöster im Land.<br />
In vielen Gegenden laden Schlösser und Burgen<br />
von enormer Pracht und Ausdehnung<br />
mit weitläufigen, farbenfrohen und prächtigen<br />
Parks sowie Sakralbauten zur Besichtigung<br />
ein und lassen die Vergangenheit wieder<br />
lebendig werden.<br />
Der Klassiker: Heidelberger Schloss<br />
Millionen Touristen aus aller Welt können<br />
nicht irren, und tatsächlich haben wir in<br />
Baden-Württemberg, genauer in der Kurpfalz,<br />
eines der bedeutendsten Baudenkmäler<br />
in Deutschland: das Heidelberger<br />
Schloss. Kurpfälzer Herrschaftsgeschichte<br />
ist es dann auch, was sich in den Ruinen<br />
und den prachtvoll restaurierten Teilen des<br />
Schlosses widerspiegelt: Bis zum Dreißigjährigen<br />
Krieg residierte hier einer der glänzendsten<br />
deutschen Höfe. Im L<strong>auf</strong> der<br />
Jahrhunderte entstand durch die rege Bautätigkeit<br />
der Pfalzgrafen ein Ensemble repräsentativer<br />
Schloss- und Gartenbaukunst<br />
mit großen künstlerischen Leistungen im<br />
Stil der Renaissance. Damit die Geschichtsstunde<br />
bei einer Führung nicht zu „trocken“<br />
wird, geht es natürlich auch ums Hei-
delberger Riesenfass. Familien, die mit der<br />
historischen Bergbahn hin<strong>auf</strong>gondeln, sollten<br />
einen Abstecher bis zur Endstation Königstuhl<br />
und dem wohl höchstgelegenen<br />
Märchenparadies Deutschlands machen. Im<br />
Sommer wird es bei einer der regelmäßigen<br />
Schlossbeleuchtungen richtig romantisch.<br />
Weitere Infos: Schloss Heidelberg,<br />
Schlosshof 1, 69117 Heidelberg,<br />
Telefon: 0 62 21/53 84 31,<br />
www.schloss-heidelberg.de<br />
Erlebnisführungen: Jakob Reuter,<br />
Telefon: 0 62 21/65 44 29<br />
Burg Meersburg<br />
Das Rasseln der Zugbrückenkette, Hufgetrappel<br />
und das Klirren von Schwertern sind<br />
förmlich hörbar, wenn der Besucher die<br />
Burg am Bodensee des Merowingerkönigs<br />
Dagobert und seiner Nachfahren betritt.<br />
Dafür sorgen rund 30 eingerichtete Räume<br />
des Burgmuseums, wie die Waffenhalle mit<br />
ihrer umfangreichen Sammlung von Waffen<br />
und Ritterrüstungen, die Schatzkammer<br />
Calwer Klostersommer 2009 in Hirsau<br />
Nach dem großen Erfolg im Sommer 2008 mit über 11.000 Zuschauern<br />
geht der Calwer Klostersommer in Hirsau vom 30. Juli<br />
bis 10. August 2009 in die zweite Spielzeit. Vor historischer Kulisse<br />
treten bekannte Stars, wie Konstantin Wecker (5. August),<br />
die A-cappella-Formation Die Prinzen (7. August) und der Musik-Comedian<br />
Helge Schneider (10. August), <strong>auf</strong> – alles deutsche<br />
Künstler aus der ersten Garde. Roger Hodgson – The Voice of<br />
SUPERTRAMP – ist der internationale Star (8. August) in diesem<br />
Jahr in Hirsau. Freunde klassischer Musik kommen bei der Orff-<br />
Oper Carmina Burana (30. Juli) mit über 100 Mitwirkenden <strong>auf</strong><br />
ihre Kosten sowie bei Kloster in Flammen (9. August), einer<br />
faszinierenden Kombination aus Klassik-Open-Air und musik-<br />
synchronem Feuerwerk mit Gaststar Deborah Sasson.<br />
Telefon: 0 70 51/9 67 59 43, www.klostersommer.de<br />
Eintrittskarten online k<strong>auf</strong>en: www.reservix.de<br />
mitten im Turm oder das schaurige Verlies<br />
mit einer Folterkammer aus der Zeit der Hexenverfolgung.<br />
Doch die Burg hat auch ihre<br />
romantisch-literarische Seite: Hier verbrachte<br />
Annette von Droste-Hülshoff ihre letzten<br />
sieben Lebensjahre. Sie wurde hier zu ihren<br />
schönsten Gedichten inspiriert. Freunden<br />
mittelalterlicher Musik seien außerdem die<br />
Auftritte der Carlina-Leut ans Herz gelegt:<br />
Das ist „alte Musik, bei Kerzenlicht gespielet<br />
<strong>auf</strong> historischen Instrumenten“.<br />
Weitere Infos: Burg Meersburg<br />
GmbH, Schlossplatz 10, 88709 Meersburg,<br />
Telefon: 0 75 32/8 00 00,<br />
www.burg-meersburg.de<br />
Spieltermine der Carlina-Leut: August und<br />
September; Kartenreservierung wird empfohlen.<br />
Telefon: 0 75 32/8 00 00<br />
Die Papst-Bastion: Kloster Hirsau<br />
Das Kloster Hirsau war im 11. Jahrhundert<br />
der Ort einer geistigen Revolution, wie ihn<br />
die Geschichte nur selten erlebt hat. Das<br />
Kloster war einer der wichtigsten Stütz-<br />
Klosterruine Hirsau<br />
Im Mittelalter und in<br />
der Renaissancezeit<br />
war das Benediktinerkloster<br />
geistiges und<br />
wissenschaftliches<br />
Zentrum der Region.<br />
Burg und Schloss<br />
Die Meersburg (l.) am Bodensee und<br />
das Heidelberger Schloss sind bekannte<br />
historische Wahrzeichen für Baden-<br />
Württemberg.<br />
punkte der päpstlichen Partei in Süddeutschland<br />
im Investiturstreit, bei dem es<br />
um die Einflussnahme weltlicher Herrscher<br />
in kirchlichen Dingen ging. Das erfahren Besucher<br />
sehr anschaulich bei einer Führung<br />
durch die Ruinen des Benediktinerklosters<br />
St. Peter und Paul. Die erste Blütezeit dauerte<br />
bis um 1250. Erst Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
blühte das Klosterleben wieder richtig<br />
<strong>auf</strong>. Mit Ausnahme der Kirche wurden um<br />
1480 die romanischen Bauteile abgebrochen<br />
und durch neue, hochgotische Bauten<br />
ersetzt. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges<br />
steckten 1692 französische Truppen<br />
die Gebäude in Brand. Sehenswert sind neben<br />
der Klosterruine das Klostergärtlein<br />
mit verschiedenen Arzneipflanzenarten, die<br />
Marienkapelle mit Bibliothekssaal sowie das<br />
Klostermuseum. Im Sommer treten beim<br />
Calwer Klostersommer in Hirsau bekannte<br />
Künstler in der imposanten Ruine <strong>auf</strong>.<br />
Weitere Infos: Stadtinformation<br />
Calw, Marktbrücke 1, 75365 Calw, Telefon:<br />
0 70 51/16 73 93, www.kloster-hirsau.de
fi<br />
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1. Preis: 2 Karten für „Kloster in Flammen“<br />
mit Deborah Sasson plus Übernachtung im<br />
Hotel Kloster Hirsau inklusive Candle-Light-<br />
Dinner und Frühstück (9. August)<br />
2. Preis: 2 Karten für „Die Prinzen“ (7. August)<br />
3. Preis: 2 Karten für „ABBA Night“ (1. August)<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
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Lösungswort Mein Energieversorger<br />
Bitte Coupon mit Ihrer Anschrift und Lösungswort bis zum 15. Juli 2009 an<br />
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Oder Sie senden eine SMS an die Kurzwahl 82283 (MI + Lösungswort +<br />
Ihre Anschrift), ein Fax an die Nummer 07 11/25 35 90-29 oder eine E-Mail<br />
an raetsel@energie-medien-verlag.de.<br />
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Klostersommer 2009 vom<br />
30. Juli bis 10. August in<br />
Hirsau.<br />
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Die Buchstaben in den farbig markierten Kästchen<br />
ergeben das Lösungswort. Einfach <strong>auf</strong> eine Postkarte<br />
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und einsenden an:<br />
Energie & Medien Verlag<br />
Gustav-Siegle-Straße 16<br />
70193 Stuttgart<br />
Oder schicken Sie eine SMS an die Kurzwahl-<br />
nummer 82283 (maximal 49 Cent über alle Netze).<br />
Die SMS muss enthalten (in dieser Reihenfolge):<br />
MI,<br />
das Lösungswort,<br />
Ihren Namen und Ihre Adresse.<br />
Sie können auch faxen an:<br />
07 11/25 35 90-29<br />
oder eine E-Mail senden an:<br />
raetsel@energie-medien-verlag.de.<br />
Kontakt<br />
Kundenservice<br />
Telefon: 0 62 01/1 06-0<br />
Telefax: 0 62 01/1 06-179<br />
E-Mail: sww@sww.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo-Mi 8 – 16 Uhr<br />
Do 8 – 17 Uhr<br />
Fr 8 – 14 Uhr<br />
Bereitschaftsdienst<br />
Strom: 0 62 01/1 06-150<br />
Gas, Wasser: 0 62 01/1 06-151<br />
Rund um die Uhr für Sie da<br />
Impressum<br />
energieplus – Kundenzeitschrift der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Weinheim</strong>,<br />
Breitwieserweg 5, 69469 <strong>Weinheim</strong>, Telefon: 0 62 01/1 06-1 85,<br />
verantwortlich: Harald Fath.<br />
Verlag: Energie & Medien Verlag GmbH, Gustav-Siegle-Straße 16,<br />
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