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NATUR UND UMWELT<br />

Observatorium<br />

Hoher Sonnenblick<br />

insgesamt. Es wird vorhergesagt, dass bis<br />

zu Ende des 21. Jahrhunderts mit weiterem<br />

drastischen Rückgang der sommer ­<br />

lichen Schneefälle in der Dreitausenderregion<br />

zu rechnen ist. Auch ohne Ski ­<br />

betrieb ist es um sie nicht gut bestellt.<br />

Gegen Ende des 21. Jahrhunderts wird<br />

nur noch wenig vom einstigen ewigen Eis<br />

zu sehen sein. TiefBlicke hatte hierzu<br />

schon mehrfach berichtet.<br />

Feuer in den Alpen<br />

Mit den bei uns weniger bekannten Höhenfeuern<br />

wird bereits seit dem Jahr 1988<br />

alljährlich ein Zeichen für die Erhaltung<br />

des Erbes des Alpenraums sowie gegen<br />

die Beeinträchtigung des sensiblen Ökosystems<br />

Alpen von der Alpenschutzkommission<br />

CIPRA gesetzt. In diesem Jahr<br />

werden die Feuer am 12. August gezündet.<br />

Sie sollen im UNO­Jahr des nachhaltigen<br />

Tourismus den Alpenbewohne ­<br />

rinnen und Alpenbewohnern Denkanstöße<br />

für den notwendigen Wandel nahebringen.<br />

Infos unter www.feuerinden<br />

alpen.com. Sollten Sie als Sektionsmitglieder<br />

derartige Feuer bei ihrem Berg ­<br />

urlaub sehen, sind Sie also nicht über­<br />

i<br />

rascht. TiefBlicke wünscht auf alle Fälle<br />

erlebnisreiche Bergfahrten.<br />

Wolfgang Arnoldt<br />

Quelle<br />

Zentralanstalt für Meteorologie und<br />

Geodynamik (ZAMG) Österreich<br />

Weitere Informationen:<br />

CIPRA Medienmitteilung vom<br />

7.2.2017 unter ww.cipra.org/de/<br />

positionen/wintertourismus<br />

Permafrost – unscheinbar, aber da!<br />

Im Zusammenhang mit dem Klimawandel taucht häufig das Wort<br />

Permafrost auf. Wer sich nicht über das Internet die Informationen<br />

einholen kann oder möchte, dem sei die nachfolgende Kurzinformation<br />

empfohlen.<br />

Grundsätzlich spricht man von Permafrost,<br />

wenn ein Boden im Untergrund<br />

mindestens über zwei Jahre gefroren<br />

bleibt. Um genau zu sein: Wenn im Sommer<br />

der Schnee geschmolzen ist, taut natürlich<br />

die oberste Schicht des Permafrostbodens<br />

auf. Der Permafrostkörper<br />

Gletscher Pasterze mit Blockschutt<br />

darunter bleibt aber gefroren. Dieser<br />

Auftaubereich, die aktive Schicht eines<br />

Permafrostbodens, nimmt in den Alpen<br />

Mächtigkeiten von ein paar wenigen Metern<br />

(ca. 0,5 bis 5 m) ein. Die mit der Tiefe<br />

zunehmende Erderwärmung bestimmt<br />

die Untergrenze des Permafrostkörpers.<br />

Generell kann man zwei Arten von Permafrost<br />

unterscheiden: den oft mehrere<br />

hundert Meter mächtigen und häufig flächig<br />

auftretenden Permafrost der Arktis<br />

bzw. Antarktis und den oft nur wenige<br />

Meter mächtigen und meist fleckhaft<br />

auftretenden Permafrost des Hochgebirges.<br />

In den abwechslungsreichen Landschaften<br />

der Alpen spielen weitere Bedingungen<br />

wie die Hangneigung, die Hangausrichtung,<br />

die Meereshöhe usw. eine<br />

wichtige Rolle für das Auftreten von Permafrost.<br />

Einfach zu erkennen ist er nur,<br />

wenn er in Form von Blockgletschern auftritt.<br />

So mancher dürfte hier schon unliebsame<br />

eigene Erfahrungen gemacht<br />

haben, wenn sich unter seinen Füßen<br />

plötzlich eine fließende Masse aus einer<br />

Mischung aus Eis, Blockwerk und Schutt<br />

in Bewegung gesetzt hat.<br />

Verteilung und Veränderung von Permafrost<br />

werden durch die klimatischen<br />

Bedingungen bestimmt. Eine geringe<br />

Veränderung des Klimas führt zu einer<br />

deutlichen Änderung der Permafrost ­<br />

bedingungen, was das Phänomen – ähnlich<br />

wie bei Gletschern – zu einem Klimaindikator<br />

macht. Neben der Lufttemperatur<br />

und der Strahlung ist besonders<br />

die Schneedecke durch ihre isolierende<br />

Wirkung ein grundlegender Faktor für<br />

den Permafrost.<br />

Abschmelzen des Permafrostes<br />

destabilisiert Gipfel und Hänge<br />

Permafrost hat in vielen Hochgebirgs ­<br />

regionen eine große Bedeutung für die<br />

Stabilität von Schutt­ und Felshängen,<br />

insbesondere in hohen Steillagen. Bei verschiedenen<br />

Berg­ und Felsstürzen in den<br />

Schwaben Alpin 3|2017 33

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