12.12.2012 Aufrufe

Symposium - bei der Soziale Hilfe Marburg eV

Symposium - bei der Soziale Hilfe Marburg eV

Symposium - bei der Soziale Hilfe Marburg eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Programm<br />

9.00 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

Grußwort von Oberbürgermeister Egon Vaupel<br />

9.30 Uhr Vortrag: Thomas Erlach diplomè<br />

„Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Sprache sozialer<br />

Ar<strong>bei</strong>t und ihre Folgen für die berufliche<br />

Wirklichkeit“<br />

10.30 Uhr Kaffeepause<br />

10.45 Uhr Vortrag: Birgit Koch, Dipl.-Sozialpädagogin<br />

„Care-Ethik – Parteinahme für eine<br />

Solidarität sozial ar<strong>bei</strong>ten<strong>der</strong> Menschen<br />

mit den Schwächsten, weil es sich lohnt“<br />

11.15 Uhr Vortrag: Fritz Böhle, Dr. rer. pol.<br />

„Ambivalenzen und Wi<strong>der</strong>sprüche <strong>der</strong><br />

Ökonomisierung und Formalisierung<br />

sozialer Ar<strong>bei</strong>t“<br />

12.30 Uhr Mittagessen<br />

14.00 Uhr Vortrag: Rudolf Heltzel, Dr. med., Supervisor<br />

„Die Ökonomisierung psychosozialer<br />

Ar<strong>bei</strong>t und ihre Folgen – kritische<br />

Thesen eines Supervisors“<br />

15.00 Uhr mo<strong>der</strong>ierte Podiumsdiskussion und<br />

Fragen aus dem Publikum<br />

16.30 Uhr Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

Büchertisch <strong>der</strong> Universitätsbuchhandlung Elwert (<strong>Marburg</strong>).<br />

Hotel<br />

im<br />

Tagungsort<br />

KORNSPEICHER<br />

Kontakt<br />

MR-Innenstadt<br />

B3 nach Gießen<br />

Gisselberger Str.<br />

MR-Südbahnhof<br />

Ausfahrt MR-Süd<br />

Schwanallee K.-Adenauer-Br. Zeppelinstr.<br />

Molkereistr.<br />

Zeppelinstr.<br />

Frauenbergstr.<br />

Te mlerstr.<br />

Kornspeicher<br />

J.-K.-Schäfer-Str.<br />

Südspange<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>Marburg</strong> e.V.<br />

B3 nach Kassel<br />

Molkereistraße 6<br />

35039 <strong>Marburg</strong><br />

TEL (0 64 21) 9 88 49 - 0<br />

FAX (0 64 21) 9 88 49 - 16<br />

E-MAIL Verwaltung.SHM@soziale-hilfe-marburg.de<br />

INTERNET www.soziale-hilfe-marburg.de<br />

Anmeldung bitte schriftlich mit <strong>bei</strong>liegendem Coupon.<br />

Mit Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns eine<br />

Anmelde bestätigung. Begrenzte Teilnehmerzahl!<br />

Der Tagungs<strong>bei</strong>trag von 30,- € ist am Tag <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

vor Ort in bar zu entrichten.<br />

Cappeler Str.<br />

Grafik-Design: ArtFactory, www-art-factory.info<br />

Fotos: privat, Kornspeicher & Shutterstock<br />

Klinik<br />

Friedrich-Ebert-Str.<br />

EINLADUNG<br />

<strong>Symposium</strong><br />

„Vom Wie<strong>der</strong>gewinn <strong>der</strong><br />

sozialen Sprache in Zeiten<br />

<strong>der</strong> Verwaltungszentrierung –<br />

Auswirkungen und Absurditäten<br />

von <strong>Hilfe</strong>planung in<br />

lebendigen sozialen Systemen”<br />

23. März 2011<br />

<strong>Marburg</strong>, Hotel im Kornspeicher


Vorwort<br />

Sehr geehrte <strong>Symposium</strong>steilnehmerInnen,<br />

Am 23. März 2011 veranstaltet die <strong>Soziale</strong><br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>Marburg</strong> e.V. (SHM) ein <strong>Symposium</strong> zum<br />

Thema „Vom Wie<strong>der</strong>gewinn <strong>der</strong> sozialen Sprache<br />

in Zeiten <strong>der</strong> Verwaltungszentrierung –<br />

Auswirkungen und Absurditäten von <strong>Hilfe</strong>planung<br />

in lebendigen sozialen Systemen“.<br />

Mit dieser Veranstaltung möchten wir Entschei<strong>der</strong>,<br />

Führungskräfte und Geschäftsführer sozialer Einrichtungen<br />

im Bereich psychosozialer Versorgung<br />

erreichen. Gemeinsam wollen wir darüber nachdenken<br />

und ins Gespräch kommen, wie viel Markt-Logik<br />

denn die Psycho-Logik in <strong>der</strong> sozialen Ar<strong>bei</strong>t mit seelisch<br />

kranken Menschen verträgt?<br />

Wir wollen kritisch reflektieren, inwiefern sich Lebensräume<br />

und Lebensqualitäten für Menschen,<br />

die wir betreuen, durch die neuen Systeme industrialisierter<br />

<strong>Hilfe</strong>planungsinstrumente verän<strong>der</strong>n.<br />

Verschieben sich Zugänge zu <strong>Hilfe</strong>n? Welches Klima<br />

entsteht durch die fortschreitende Zielfixierung<br />

für die Schwächsten und die sozial ar<strong>bei</strong>tenden<br />

Menschen? Lassen wir uns von dem Zwang<br />

zum Erfolg und dem Wahn zur Perfektionierung<br />

vorantreiben? Brauchen wir nicht vielmehr auch<br />

eine Kultur des Scheiterns und des Annehmens<br />

des Imperfekten? Wie dysfunktional wirken sich<br />

Instrumente wie „IBRP, HPK, ITP, THK & Din ISO“<br />

in lebendigen sozialen Systemen aus?<br />

Welche Än<strong>der</strong>ungen im Gewähren von Unterstützungsleistungen<br />

bringt die zunehmende<br />

Verwaltungszentrierung und Dokumentationswut<br />

mit sich? Wo findet Willkür, Entwertung<br />

und Banalisierung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t mit schwerst<br />

„<br />

Vom Wie<strong>der</strong>gewinn <strong>der</strong> sozialen Sprache<br />

in Zeiten <strong>der</strong> Verwaltungszentrierung –<br />

Auswirkungen und Absurditäten von <strong>Hilfe</strong>planung<br />

in lebendigen sozialen Systemen”<br />

behin<strong>der</strong>ten Menschen statt? Es gibt in <strong>der</strong> Praxis seltsame Auswirkungen<br />

und Entscheidungen durch die Sachbear<strong>bei</strong>tung im<br />

Kielwasser <strong>der</strong> Überbetonung von Personenorientierung und <strong>der</strong><br />

Mündigkeit von seelisch kranken Menschen. Alles wird dem ökonomischen<br />

Denken unterzogen.<br />

Wie sehr verän<strong>der</strong>n sich die Haltungen und Denkweisen von uns<br />

sozial ar<strong>bei</strong>tenden Menschen persönlich, beruflich, im Kontakt<br />

mit den <strong>Hilfe</strong>suchenden und sozialpolitisch? Wie stark handeln<br />

wir bereits im Sinne <strong>der</strong> Ökonomie? Welches Gewicht legen wir<br />

selbst auf unsere Solidarität und Empathie mit dem Ärmsten und<br />

Schwächsten im Wandel unserer heutigen und zukünftigen Gesellschaft?<br />

Müssen wir nicht viel mehr unsere „soziale Sprache“ wie<strong>der</strong>gewinnen<br />

im Interesse <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen und unsere<br />

Aufmerksamkeit wie<strong>der</strong> stärker auf Beziehungen, Begegnungen,<br />

persönliches Wachstum, Einbindung in Gemeinschaft und unser<br />

Handwerkszeug sozialwissenschaftlicher Theorien und Methoden<br />

aus <strong>der</strong> Psychodynamik, <strong>der</strong> Psychotherapie, <strong>der</strong> Erziehungswissenschaft,<br />

Familientherapie und Kommunikationswissenschaft<br />

ausrichten? Weiterführende Konzepte entwickeln?<br />

Wie soll denn unserer Meinung nach unsere Gesellschaft in Zukunft<br />

aussehen in ihren sozialen Angeboten für älter gewordene<br />

seelisch kranke Menschen, für behin<strong>der</strong>te Menschen mit Kin<strong>der</strong>wunsch?<br />

Lösen denn die Kontrollinstrumente in den Händen<br />

von Verwaltungsmitar<strong>bei</strong>ter diese sozialen Fragen? O<strong>der</strong> werden<br />

Symp tome angegangen und die eigentlichen Probleme verschoben?<br />

Gehen wir nur vom Sparzwang aus o<strong>der</strong> entwickeln wir Humanität<br />

und gesunden Menschenverstand für die soziale Ar<strong>bei</strong>t<br />

in <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne?<br />

Diese Fragen wollen wir gemeinsam mit Entschei<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />

psychosozialen Landschaft diskutieren, zum Austausch über die<br />

Grenzen <strong>der</strong> eigenen Einrichtung hinweg anregen und die Möglichkeit<br />

zur Vernetzung und Solidarität eröffnen.<br />

Sie sind herzlich eingeladen!<br />

Ihre Birgit Koch<br />

Thomas Erlach diplômé (Diplômé des<br />

Hautes Etudes des Practiques Sociales),<br />

geboren 1964 in Steyr. Lebt in Eferding, in<br />

<strong>der</strong> Nähe von Linz. Behin<strong>der</strong>tenbetreuer.<br />

Yogalehrer. Studium <strong>der</strong> Praxeologie an<br />

<strong>der</strong> Université Strasbourg. Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

und Leiter des Instituts für qualitative<br />

Sozialforschung, mit dem Sitz in Eferding. Mitinitiator <strong>der</strong><br />

Linzer Initiative, einem Netzwerk kritischer Mitar<strong>bei</strong>terinnen und<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter aus dem Sozialbereich, ähnlich <strong>der</strong> Soltauer Initiative in<br />

Deutschland. Seit nunmehr 25 Jahren im Sozialbereich tätig. Tätigkeitsschwerpunkte<br />

waren die Ar<strong>bei</strong>t mit geistig behin<strong>der</strong>ten Menschen,<br />

Jugendar<strong>bei</strong>t und die Ar<strong>bei</strong>t mit Haftentlassenen. Seit zehn<br />

Jahren in <strong>der</strong> psychiatrischen Nachsorge <strong>bei</strong> EXIT – sozial, Verein<br />

für psychosoziale Dienste, in einer Freizeiteinrichtung in Eferding,<br />

und als stellvertreten<strong>der</strong> Betriebsratsvorsitzen<strong>der</strong> tätig. Autor des<br />

Buches „Worte verän<strong>der</strong>n die Welt – Die Macht <strong>der</strong> Sprache in <strong>der</strong><br />

ökonomisierten sozialen Ar<strong>bei</strong>t“, 2009<br />

Rudolf Heltzel, Dr. med., Jahrgang<br />

1948, verheiratet, drei erwachsene Kin<strong>der</strong>.<br />

Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Arzt für<br />

psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker<br />

(DGPT), Gruppenlehranalytiker (DAGG),<br />

Supervisor (DGSv) und psychodynamischer<br />

Organisationsberater. Nach klinischer Tätigkeit<br />

in <strong>der</strong> Neurologie, <strong>der</strong> Psychosomatik, <strong>der</strong> regionalisierten<br />

Suchtkrankenversorgung und <strong>der</strong> stationären Psychiatrie folgte<br />

langjährige Mitwirkung am Aufbau ambulanter, sektorisierter psychiatrischer<br />

Versorgung in Bremen (Modellprogramm <strong>der</strong> Bundesregierung).<br />

Seit Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre Praxis für psychoanalytische<br />

Psychotherapie und organisationsbezogene Supervision<br />

(mit beson<strong>der</strong>em Engagement in psychosozialen Organisationen).<br />

Gründungsmitglied und mehrere Jahre 1. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Norddeutschen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für psychodynamische Psychiatrie<br />

(NAPP) e. V. Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a.: Haubl, R., Heltzel,<br />

R. u. Barthel-Rösing, M. (Hg.): Gruppenanalytische Supervision und<br />

Organisationsberatung, Psychosozial-Verlag, Giessen 2005; sowie:<br />

Heltzel, R.: Supervision und Beratung in <strong>der</strong> Psychiatrie, Psychiatrie<br />

Verlag, Bonn 2007.<br />

Birgit Koch, Diplom-Sozialpädagogin,<br />

Jahrgang<br />

1965; Studium Mitte<br />

<strong>der</strong> 80er Jahre<br />

an <strong>der</strong> Ev. Fachhochschule<br />

Rheinland<br />

Westfalen Lippe in Bochum; Mutter zweier<br />

Söhne (21 und 22 Jahre); seit 1995 <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Soziale</strong>n <strong>Hilfe</strong> <strong>Marburg</strong> e.V. Verein zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Integration psychisch Kranker;<br />

zunächst Aufbau des Wohnheims in <strong>der</strong><br />

Weidenhäuser Straße, 2000 Wechsel in<br />

die stellvertretende Leitung im Intensiv Betreuten<br />

Wohnen <strong>der</strong> Cappeler Straße; dann<br />

Aufnahme <strong>der</strong> Leitungstätigkeit in 2003,<br />

Ausbau <strong>der</strong> Wohneinrichtung in ein Zentrum<br />

für Betreute Wohnformen Süd von 16<br />

Betreuten auf mittlerweile 67 Betreute im<br />

Stadtgebiet, diverse Weiterbildungen <strong>bei</strong>spielsweise<br />

in systemischer Beratung.<br />

Fritz Böhle, Dr.<br />

rer. pol., Professor<br />

für Sozialökonomie<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t und<br />

Berufswelt an <strong>der</strong><br />

Universität Augsburg<br />

(bis 2008).<br />

Seit 1972 Forschungstätigkeit am Institut<br />

für sozialwissenschaftliche Forschung e.V.<br />

München (ISF) und seit 1998 Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Vorstands <strong>der</strong> ISF. Forschungsschwerpunkte:<br />

Entwicklungen von Ar<strong>bei</strong>t, Verwissenschaftlichung<br />

und Erfahrungswissen,<br />

Dienstleistung und Interaktionsar<strong>bei</strong>t, informelle<br />

Prozesse und Vertrauen in Organisationen.<br />

Mitautor des Buches „Erschöpfende<br />

Ar<strong>bei</strong>t – Gesundheit und Prävention in <strong>der</strong><br />

flexiblen Ar<strong>bei</strong>tswelt“ in Heiner Keupp, Helga<br />

Dill, 2010<br />

Vitae

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!