Ausbildung & Prüfung - Jägervereinigung Kahlgrund eV
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Jagdhundewesen<br />
Ihr Ansprechpartner Obmann für das Hundewesen<br />
Georg Fecher<br />
Krohbergweg 14a<br />
63776 Mömbris<br />
Tel. privat 06029-997095<br />
Tel. Geschäft 06029-997953<br />
Fax. 06029-997955<br />
Georg Fecher E-Mail: georg.fecher@gmx.de<br />
„Jagd ohne Hund ist Schund“ sagt ein Sprichwort und alle, die einen Jagdhund führen, wissen,<br />
dass an diesem Spruch was dran ist. Natürlich kann nicht jeder Jäger einen Hund halten.<br />
Unsere Jagdgesetze verlangen den Einsatz von brauchbaren Jagdhunden für bestimmte<br />
Verwendungszwecke. Das sind in der Regel (nach den Landesjagdgesetzen) alle Such-, Drück-<br />
und Treibjagden, Jagden auf Wasserwild und Waldschnepfen sowie sämtliche Nachsuchen.<br />
Das Gesetz verlangt also nicht, dass der einzelne Jäger oder Revierinhaber einen brauchbaren<br />
Hund zu halten hat, sondern schreibt den Einsatz entsprechender Hunde für bestimmte<br />
Jagdarten vor. Das bedeutet, dass der Jäger, Revierinhaber bzw. Jagdleiter, der selbst keinen<br />
brauchbaren Hund hat, dafür sorgen muss, dass für die betreffende Jagdausübung oder für<br />
den Fall einer Nachsuche die nötigen Hunde verfügbar sind.<br />
Was muss ich wissen, bevor ich mir einen Hund anschaffe?<br />
• Jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, sollte folgendes bedenken:<br />
• Ein großer Hund gehört nicht in eine kleine Wohnung.<br />
• Der Hund darf nur für wenige Stunden am Tag in den Zwinger, zu lange Zwingerhaltung<br />
stumpft die Sinne des Hundes ab. (Tierschutzbestimmungen bezüglich Größe und<br />
Beschaffenheit des Zwingers beachten!)<br />
• Wer kümmert sich um den Hund in Notfällen oder während des Urlaubs?<br />
• Ein Hund braucht viel Zeit. Wer mit seinem Hund zu einem echten Gespann<br />
zusammenwachsen will, braucht täglich ausreichend Zeit für ihn.<br />
• Hunde werden ziemlich alt. Das Durchschnittsalter liegt bei großen Rassen bei ca. 11-13<br />
Jahren, bei kleinen Rassen bei ca. 14-16 Jahren.<br />
• Ein Hund, besonders ein Jagdhund, braucht sehr viel Auslauf, wenn er sich wohl fühlen<br />
und gesund bleiben soll. Das heißt, der Besitzer muss körperlich fit sein und genügend<br />
Zeit haben, dem Hund ausreichend Auslauf zu geben.
• Die Familie muss mitziehen. Für den Hund ist es außerordentlich wichtig, dass alle<br />
Familienmitglieder liebevoll und fürsorglich mit ihm umgehen. Das fördert die<br />
Intelligenz und die Führigkeit des Hundes.<br />
Zusätzlich wichtig für uns Jäger:<br />
Der Jagdhund muss zu den Revierverhältnissen passen. Jeder Jäger muss sich vor der<br />
Anschaffung eines Jagdhundes genau überlegen, welche Rasse für seine Revierverhältnisse am<br />
besten geeignet ist. So ist z.B. ein Gebirgsschweißhund in einem Niederwildrevier völlig fehl am<br />
Platz.<br />
Auch die Größe des Reviers spielt eine wichtige Rolle. Man sollte sich auf alle Fälle einen<br />
kleineren Jagdhund entscheiden, wenn das Revier für einen großen Hund nicht genügend<br />
Beschäftigungsmöglichkeit bietet.<br />
Je nach Einsatz und Verwendung unterteilt man heute die Jagdgebrauchshunde in:<br />
• Vorstehhunde z.B. Kleiner Münsterländer, Deutsch Drahthaar, Griffon,<br />
Pudelpointer, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Langhaar,<br />
Magyar Vizsla, Deutsch Stichelhaar.<br />
• Apportierhunde z.B. Labrador, Golden Retriever<br />
• Stöberhunde z.B. Deutscher Wachtelhund, Cocker Spaniel<br />
• Schweißhunde z.B. Bayerischer Gebirgsschweißhund, Hannoverscher<br />
Schweißhund.<br />
• Erdhunde z.B. Deutscher Jagdterrier, Foxterrier, Parson Russel Terrier,<br />
Kurz-, Lang-und Rauhaarteckel.<br />
• Bracken z.B. Brandel Bracke, Deutsche Bracke, Westfälische Dachsbracke,<br />
Beagle.<br />
Wenn Fragen zur Anschaffung eines Jagdhundes haben (Ist es die richtige Rasse für mein<br />
Revier? Welche Züchter können empfohlen werden?) wenden Sie sich an unseren<br />
Hundefachmann Georg Fecher oder beschäftigen sie sich mit Literatur über Hunderassen, z.B.:<br />
• Hunderassenführer, BLV-Verlag, ISBN 3-8354-0049-5<br />
• Jagdhunde in Deutschland, BLV-Verlag, ISBN 3-405-14130-3<br />
<strong>Ausbildung</strong><br />
Hund und Führer müssen zu echten Jagdkameraden werden. Das heißt, der Hundeführer muss<br />
seinem vierbeinigen Jagdgehilfen ein verständnisvoller, geduldiger und vor allem ein<br />
konsequenter Lehrer sein, ohne dabei grob zu werden. Wer seinem Hund den Willen bricht,<br />
kann niemals ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufbauen. Nur durch bedingungsloses<br />
Vertrauen kann aus Hund und Führer ein unzertrennliches Gespann werden. Der Jagdhund
egreift schnell, dass man gemeinsam mit dem Führer viel besser jagen und viel mehr Beute<br />
machen kann.<br />
Wer keine Zeit für eine qualifizierte <strong>Ausbildung</strong> hat, der sollte den Hund zu anerkannten<br />
Jagdhundeausbildern geben (eine Frage des Preises) oder ganz auf eine Anschaffung verzichten.<br />
<strong>Prüfung</strong>en der Jagdgebrauchshunde<br />
Keine jagdliche <strong>Prüfung</strong> ohne anerkannte Ahnentafel<br />
Jagdhunde dürfen nur auf jagdlichen <strong>Prüfung</strong>en geführt werden, wenn sie eine vom<br />
Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) anerkannte Ahnentafel haben (mit Sperlingshund) bzw.<br />
mit einer von der FCI anerkannten Ahnentafel, die vom VDH geprüft ist. Achten sie daher<br />
unbedingt beim Welpenkauf auf diese Merkmale, damit Sie später keine böse Überraschung<br />
erleben.<br />
Brauchbarkeitsprüfung (meistens <strong>Prüfung</strong> im Oktober)<br />
Laut <strong>Prüfung</strong>sordnung gibt es zwei Arten von Brauchbarkeitsprüfungen. Der Jagdhund ist<br />
• entweder „brauchbar zur Nachsuche auf Niederwild und Schalenwild“<br />
Geprüft werden:<br />
Mindestanforderungen für die Arbeit nach dem Schuss, im allgemeinen Verlorenbringen von<br />
Haarwild (Hase, Kaninchen) und Federwild auf einer Schleppe, Ausarbeiten einer künstlichen<br />
Schweißfährte, bringen einer Ente aus tiefem Wasser, dazu grundlegender Gehorsam und<br />
Schussfestigkeit.<br />
• oder nur „brauchbar zur Nachsuche im Schalenwildrevier“<br />
Hunde, die nur zur Nachsuche auf Schalenwild ausgebildet werden, müssen keine Kaninchen-<br />
und Federwildschleppe arbeiten und auch keine Wasserarbeit verrichten.<br />
Verbandsjugendprüfung (VJP)<br />
Sinn und Aufgabe dieser <strong>Prüfung</strong> ist es, die Anlagen des Jagdhundes festzustellen, um so auf<br />
seine spätere Eignung und Verwendung im Jagdbetrieb schließen zu können. Die VJP beinhaltet<br />
bei den Vorstehhunden fünf <strong>Prüfung</strong>sfächer (Nasengebrauch, Spurarbeit, Vorstehen,<br />
Führigkeit/Gehorsam, Suche sowie Hasenspur und Schussfestigkeit) und dauert einen Tag.<br />
Herbstzuchtprüfung (HZP)<br />
Im Herbst des 2. Lebensjahres müssen die Hunde zeigen, wie sich ihre erblichen Anlagen unter<br />
dem Einfluss der <strong>Ausbildung</strong> weiterentwickelt haben. Es werden neben den reinen Erbanlagen<br />
auch folgende Leistungen verlangt: Verlorenbringen auf Haar- und Federwildschleppe,
Wasserarbeit sowie Gehorsam. Hierzu kommt eine Beurteilung des Formwertes, die Auskunft<br />
über die körperliche Entwicklung gibt. Die HZP beinhaltet bei den Vorstehhunden elf<br />
<strong>Prüfung</strong>sfächer mit mehreren Unterfächern und dauert einen Tag.<br />
Verbandsgebrauchsprüfung (VGP)<br />
Sie gilt als reine Leitungsprüfung, auch Meisterprüfung genannt. Zur <strong>Prüfung</strong> gehören alle in<br />
Betracht kommenden Arbeiten vor dem Schuss (bei Vorstehhunden: Suche mit Vorstehen,<br />
Buschieren, Stöbern, Wasserarbeit) Schweißarbeit, Verlorenbringen von Haar- und Federwild<br />
auf einer Schleppe, Stöberarbeit und Verlorenbringen aus tiefem Schilfwasser. Besonderer Wert<br />
wird auf einen exakten Gehorsam und das Frei sein von körperlichen Fehlern gelegt. Die VGP<br />
besteht aus fünf Hauptprüfungen, die nochmals in über 30 Einzelbenotungen unterteilt werden.<br />
Die <strong>Prüfung</strong> dauert zwei Tage.<br />
Zusätzliche <strong>Prüfung</strong>en sind:<br />
• Verbandsschweißprüfung<br />
• Bringtreueprüfung<br />
• Verlorenbringer-<strong>Prüfung</strong><br />
Auch hier steht ihnen unser Obmann für das Hundewesen Herr Georg Fecher bei allen<br />
Detailfragen gern zur Verfügung.<br />
Diese Internetseiten können ihnen weiterhelfen:<br />
www.jghv.de - Jagdgebrauchshundeverband e.V.<br />
www.vdh.de - Verband für das Deutsch Hundewesen<br />
www.fci.be - Fédération Cynologique Internationale<br />
Formulare für das Hundewesen in Bayern downloaden unter:<br />
www.jagd-bayern.eu/hundewesen.522.0.html