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port01 Wiesbaden | 07.2017

Die ganze Stadt in deiner Tasche!

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26 INTERVIEW<br />

h Ihre weiteren musikalischen Vor lieben<br />

umfassen Swing, aber auch Blues und<br />

Boogie Woogie. Können Sie einem Laien in<br />

ein paar Worten erklären, wie sich diese<br />

Musikrichtungen unterscheiden?<br />

Also erstmal und grob gesagt: es gibt zwei<br />

große „Bäume“ – den „Jazz-Baum“ und den<br />

„Blues-Baum“. Beide wachsen getrennt, doch<br />

sie beeinflussen sich gegenseitig.<br />

Die frühen Blues-Gitarristen vom Land zog<br />

es in die Städte und dort haben die Pianisten<br />

bei Ihnen abgeschaut, was die so spielen.<br />

Während der Blues anfangs reines Storytelling<br />

war, also die Geschichte im Vordergrund<br />

stand, war der spätere Boogie Woogie<br />

der Pianisten in den Städten reine Tanzmusik.<br />

Jemand wollte feiern und konnte sich keine<br />

Band leisten? Also sagte man zu dem Blues-<br />

Pianisten in der Ecke: „Hey, spiel schneller,<br />

wir wollen tanzen.“ Boogie Woogie ist Tanzmusik,<br />

einfach nur schnell gespielter Blues.<br />

Beides gehört zum „Blues-Baum“.<br />

Der Swing ist dagegen ein Teil der Jazzgeschichte.<br />

1920-1930 war Swing auch<br />

zuerst reine Tanzmusik – und hat sich peu<br />

a peu weiterentwickelt. Es kam eine neue<br />

Generation Jazzmusiker, denen es nicht mehr<br />

reichte, für einen tanzenden Mob aufzutreten.<br />

Die Zeit des Bebop brach an – Dizzy Gillespie,<br />

Charlie Parker und Thelonius Monk waren z. B.<br />

bei diesen Jungs dabei.<br />

Diese Musiker spielten lieber für sich und<br />

nicht mehr für die Zuhörer – sie entwickelten<br />

die Jazzmusik von Tanz- und Unterhaltungsmusik<br />

zur Kunst.<br />

schon mehrfach bei Jazz im Hof gespielt.<br />

Als Pianist bei der Barrelhouse Jazzband.<br />

Als Zuhörer war ich noch nicht bei den Jazzkonzerten<br />

dabei, dafür bin ich zu viel unterwegs<br />

und wohne zu weit weg. Ich kenne aber<br />

die Veranstaltung und weiß, worauf ich mich<br />

freuen kann.<br />

h Haben Sie noch ein Schlusswort für<br />

meine Leser?<br />

Kommt vorbei und genießt die wundervolle<br />

Atmosphäre bei der diesjährigen Konzertreihe<br />

„JAZZ IM HOF“. Veranstaltungen überleben<br />

nur, wenn man sie auch besucht. Wenn Ihr<br />

Jazz mögt, geht hin und nehmt Eure Freunde<br />

mit – und habt weiterhin Spaß mit eurem<br />

<strong>port01</strong>-Stadtheft.<br />

h Danke für das Gespräch und alles Gute!<br />

Danke ebenfalls für Ihre Zeit.<br />

h Im Juli sind Sie zu Gast in <strong>Wiesbaden</strong>.<br />

Kennen Sie die Stadt ein bisschen und<br />

waren Sie auch schon mal als Zuhörer bei<br />

Jazz im Hof?<br />

Also ich kenne die Stadt ein bisschen.<br />

Meine Frau hat früher in <strong>Wiesbaden</strong> gearbeitet.<br />

Heute bin ich nur noch ein gelegentlicher<br />

Besucher. Allerdings habe ich

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