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Dolle'n Schmiere 1/2017

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cke, und wie sitzt man einigermaßen<br />

aufrecht und schmerzfrei am Tisch,<br />

wenn die Rückenmuskulatur die Arbeit<br />

niedergelegt hat. Unser Zustand läßt<br />

sich mit dem Wort Hundemüde nur ansatzweise<br />

beschreiben, und so kommt<br />

es, dass wir uns nach einer knappen<br />

Stunde alle auf den Heimweg machen.<br />

Der Weserbogen bei Steinmühle<br />

Stromkilometer 97,<br />

Zur Brille, wir begegnen unseren Ruderkameraden<br />

Markus Johlen, er hat<br />

diesen Morgen eine Wanderfahrt von<br />

Brevörde nach Hameln begonnen und<br />

begegnet uns schon nach 3 Kilometern.<br />

Stromkilometer 94,<br />

Brevörde, warum ist die Weser hier so<br />

gerade und so lang, und warum nimmt<br />

dieser Ort gar kein Ende und wo ist<br />

Polle? Fragen über Fragen.<br />

Stromkilometer 92,<br />

Polle, hier hatte Dirk 20 Minuten Mittagspause<br />

vorgesehen, gut dass wir<br />

inzwischen mehr als eine Stunde vor<br />

dem Plan liegen. Bine und Anne versorgen<br />

uns mit Würstchen, Brötchen<br />

und Nudelsalat. Nur das kühle Bier will<br />

nicht so recht schmecken. Naja, wir<br />

sind halt mit ganzem Herzen Sportler.<br />

Dirk macht uns Mut: Nur noch 10 Kilometer<br />

nach Holzminden. Martin flaggt<br />

noch schnell ein kleines Denkmal ab<br />

und es geht nach NUR 60 Minuten Pause<br />

weiter.<br />

Stromkilometer 90,<br />

Heinsen, unser Alternativziel, das Boot<br />

läuft gut, trügerische Ruhe?<br />

Vergangene Idylle - das ehemalige<br />

Gasthaus „Zur Brille“ bei Reileifzen<br />

Stromkilometer 86,<br />

Ahlsberg, noch vier Kilometer, es läuft<br />

gar nichts mehr!<br />

Stromkilometer 82,<br />

Holzminden (jedenfalls nach Dirks Plan)<br />

Kein Haus, kein Ort, Dirk hat sich geirrt,<br />

ich hasse ihn, ich bringe ihn um (wenn<br />

ich wieder die Kraft dazu habe)<br />

Stromkilometer 81,<br />

Ruderclub Holzminden es ist geschafft,<br />

51,5 Kilometer gegen die Weser in<br />

9 Stunden. Wir fallen auf die Wiese.<br />

Glück, Freude, Stolz, doch langsam<br />

kommt der nächste Gedanke.<br />

Jetzt müssen wir ja wieder zurück, und<br />

das ist normalerweise eine Tagesetappe<br />

bei Wanderfahrten. Wie konnten<br />

wir das nur vergessen. Also zurück ins<br />

Boot, das Bier schmeckt sowieso nicht.<br />

Wir versuchen uns von der Strömung<br />

treiben zu lassen, aber es geht nicht.<br />

Der leichte Gegenwind läßt uns fast auf<br />

der Stelle stehen. Also muss durch gerudert<br />

werden.<br />

Stromkilometer 111,<br />

Bodenwerder, kleine Pause, die Hände<br />

brennen, der Körper schreit, das Bier<br />

schmeckt immer noch nicht.<br />

Stromkilometer 132,5,<br />

20:07 Uhr. Location: Bootshaus<br />

RV „Weser“ v. 1885 e.V.<br />

Es ist geschafft. Den ganzen Tag über<br />

haben wir uns mit der Freude auf den<br />

Abend am Leben gehalten. Und jetzt<br />

sitzen wir bei Albrecht im Garten. Bine<br />

und Anne grillen für uns, Bier und Sekt<br />

steht reichlich zur Verfügung. Aber wie<br />

schneidet man mit entzündeten Händen<br />

das Fleisch in mundgerechte Stü-<br />

Sieger<br />

Stromauf-<br />

Pokal 2016<br />

Bernd Kerkhoff,<br />

Christine Steding, Rolf Schaper,<br />

Frank Adam, Werner Steding<br />

sowie Fahrt-Initiator und<br />

Pokal-Stifter Dirk Schünemann<br />

Die Tatsache, dass das Bier nicht mehr<br />

geschmeckt hat, und dass mein Körper<br />

auch nach einer Woche noch über<br />

diese Schinderei geklagt hat, bewegt<br />

mich zu einer klaren Aussage: Nie wieder<br />

- Außer wenn eine andere Mannschaft<br />

diesen Rekord einstellt. Dann<br />

müssen wir wohl beim nächsten Mal<br />

nach Bad Karlshafen. Oh nein, jetzt erwische<br />

ich mich schon wieder bei solchen<br />

Gedanken, und dabei sitze ich<br />

vollkommen nüchtern bei einer Tasse<br />

Kaffee an der Tastatur. Der Mensch<br />

ist halt nur sehr begrenzt lernfähig.<br />

Jens „Boris“ Hundertmark<br />

Mittlerweile wurde die Marke von<br />

103 km geknackt, denn es ist immer<br />

wieder eine Herausforderung und Motivation<br />

zum Jahresende sich als Sieger<br />

dieser Herausforderung zu sehen<br />

und zur Jahreshauptversammlung den<br />

Stromaufpokal überreicht zu bekommen.<br />

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