Das Leben und wie es funktioniert

Dieter Atmos Schwarz • Das Leben und wie es funktioniert
Dieter Atmos Schwarz
http://www.alchemy.love
Das Leben und wie es funktioniert
Heute gibt es mal ein leichteres und kurzes Thema.
Es handelt sich dabei um eine Landkarte der
Ver- und Entwicklung der Menschheit, wie es sich für
mich zeigt.
Eines vorweg: Mir ist klar, dass ich die meisten Leser
spätestens nach der ersten Hälfte des Artikels verloren
haben werde — manche, weil das Interesse nicht
da ist und manche, weil sie sich angepisst fühlen von
dem Geschriebenen oder mich für verrückt halten.
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Die Darstellung der Entwicklung in Form einer
Pyramide (und damit einer scheinbaren Hierarchie) ist
bewusst gewählt und sagt nichts über die Wertigkeit,
Über- oder Unterlegenheit oder „besser/schlechter“
der unterschiedlichen beschriebenen Lebens-Stadien
von einer absoluten Perspektive aus.
Ein Beispiel: In einem Traum gibt es möglicherweise
sowas wie einen Millionär und einen Bettler. Innerhalb
des Traums, scheint es so, als ob der Millionär besser
gestellt wäre als der Bettler. Aber von der Sichtweise
außerhalb des Traums — dem Träumer — besteht der
Kaviar, den der Millionär isst aus der selben Substanz,
wie das trockene Brot des Bettlers.
Alles besteht aus der selben „Traumsubstanz“ und
ist daher völlig gleich-gültig bzw. gleich-wertig.
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Das Ziel: Aufwachen
Das Ziel der Reise der Menschen ist das Aufwachen
aus dem Traum. Das ist das letztendliche „Ziel“
des Traums — also der Entwicklung — was aber nicht
bedeutet, dass eine Person innerhalb des Traums das
auch so sieht.
Es gibt so viele unterschiedliche Ziele, wie es
Menschen gibt und innerhalb des Traums ergeben
auch alle total Sinn.
Es gibt nur einen Faktor, der egal welches individuelle
Ziel sich ein Mensch steckt, immer zum Tragen
kommen wird.
Buddha hat dies in seiner ersten edlen Wahrheit formuliert
als „Leben ist Leiden.“
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Leiden (und die Ursache desselben) ist der konstante
„Motor“ hinter der gesamten Entwicklung und deswegen
ist das Aufwachen aus dem Traum immer das
„Endziel“ des Traums, egal welches individuelle Ziel
sich der Mensch darin steckt.
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Der „normale“ Zustand der Menschheit
B
eginnen wir an der Basis der Pyramide. Dort befindet
sich die „breite Masse“ der Menschheit in
einem täglichen Leben das sich „ganz normal“ zwischen
den Polen von Glück und Leid bewegt. Auf
dieser Ebene des Traums, geben die Menschen ihr
Bestes, um Leid möglichst zu vermeiden und dafür
mehr Glück und Zufriedenheit zu erfahren.
Sie halten sich für Körper und Persönlichkeiten und
haben ihre Strategien gefunden, um ihr Leben zu leben.
Das geht für Viele relativ gut, die scheinbare Kontrolle
über ihr Leben zu behalten und die Balance herzu-
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stellen und evtl. sogar ein wenig mehr Zufriedenheit
als Leid zu erfahren.
Was dann aber bei manchen Menschen passiert, ist etwas,
dass ich als Übergangsphase in eine neue Ebene
bezeichne und das uns daher immer wieder zwischen
den hier beschriebenen Ebenen der Entwicklung begegnen
wird. Ein anderer Name für diesen Übergang
ist Krise.
In der Krise schlägt das Gleichgewicht in die
Richtung des Leids um.
Meist ausgelöst durch „äußere Umstände“ und
manchmal auch durch eine innere Unzufriedenheit.
Es ist dann oft nicht mehr möglich, das
Gleichgewicht selbst wieder herzustellen und der
sich entwickelnde Mensch, befindet sich dann in ei-
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ner Depression, Burnout oder sonstigen psychischen
Ausnahmesituation.
Ihm fehlen die Strategien, mit seiner Lebenssituation
umzugehen.
Er sucht dann evtl. die Hilfe eines Psychotherapeuten,
Lebensberater, Energetiker, Schamanen, Homöopathen
oder sonstigen Helfer auf.
Hier beginnt theoretisch die Reise „nach oben“ — die
des Aufwachens.
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Die Übergangsphase/Krise als Membran
E
s ist hier wichtig, diese Übergangsphase korrekt
zu verstehen, den sie wird uns auf der weiteren
Reise wieder begegnen.
Die Krise funktioniert nämlich als eine Art Membran
in beide Richtungen — nach oben und nach unten.
Konkret bedeutet das, dass ein Mensch in einer
Krise z.B. zu einer Psychotherapie gehen kann und
dort kann der Weg zu einer Transzendenz (wir kommen
gleich dazu) führen und damit ein Schritt weiter
auf dem Weg des Aufwachens ODER wieder zurück
in die Ebenen des bequemen Traums.
Nochmal: Das ist nicht schlecht und keine Bewertung
der Sache an sich. Es ist simpel so, dass eine „erfolg-
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reiche“ Sitzung beim Helfer deiner Wahl eben auch
bedeuten kann, dass du mit einem neuen Job, neuen
Partner und/oder neuen Lebensweisen wieder besser
in deinem Leben zurecht kommst. Das geht natürlich
oft auch ohne einen Helfer zur Seite.
Der Punkt ist aber, dass es dich nicht wacher gemacht
hat und damit das nächste Leid und die nächste
Krise auf ihre Chance warten, dich wieder aufzuwecken.
Du wirst also wieder in deinem Leben auf diese
Übergangsphase treffen, denn das Leben meint es gut
mit dir und will dich nur aufwecken!
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Die 1. Schwelle:
Die Geburt der Spiritualität
Was wartet aber nun auf dich, wenn du die erste
Schwelle durchwanderst und du (relativ gesehen)
wacher wirst?
Du erkennst zuerst, dass die Ursache für dein Leid
nicht in den äußeren Umständen liegt. In anderen
Worten, weder die Ursache noch die Lösung deines
Leidens liegen in der Materie. Deine Sichtweise wird
also spiritueller.
Damit es dem aufwachenden Menschen leichter fällt,
hat der Traum dafür eine Vielzahl an Abstufungen erfunden.
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Die erste davon ist die Erfindung der Psyche.
Psyche, ist nach wie vor eine individuelle und stark
von der Umwelt abgegrenzte Form. In der Welt der
Psyche begegnen wir mittlerweile unendliche neue
Subkategorien.
Da gibt es das Ego, die Persönlichkeit, das
Unbewusste, das innere Kind, Ich und Über-Ich, Er,
Sie, Es, Wir usw. ;)
Die Wissenschaft der Psychologie hat gute Arbeit
dazu geleistet, ein wenig das rein materialistische
Weltbild aufzulockern. Auch wenn die Psyche noch
für einen Teil eines physischen Körpers gehalten wird
und sich damit immer noch auf die Materie beruft, ist
es schon einen Schritt weiter in Richtung eines spirituellen
Weltbildes.
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Noch einen Schritt weiter ist dann das energetische
Weltbild.
Dieses Weltbild — eigentlich um einiges älter als
das der charmanten Zwischenlösung der westlichen
Psyche- postuliert ein Universum das aus Energie besteht.
Während dieses Modell in Asien und östlichen
Ländern absolut gängig ist, haben die „Energetiker“
und „Esoteriker“ hierzulande hart damit zu kämpfen,
sich Gehör zu verschaffen.
Im energetischen Weltbild wird alles feinstofflicher,
aber selbst der feinste Stoff, ist noch immer eine Form
der Materie — hat Grenzen und eine Form — die sich
eben „Schwingung“ nennt.
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Sowohl das Weltbild der Psyche als auch das der
Energie bieten schier unendliche Wege, wie denn mit
dem Leid umgegangen werden soll.
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Psycho-Energetische Methoden und
Techniken — ihr Sinn und Nutzen
Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber
soviel sei gesagt:
Auch zwischen Materie ← → Psyche ←→ Energie
kommt es immer wieder zu Krisen unterschiedlichen
Ausmaßes (auch wenn diese meist nicht so „erschütternd“
sind wie an der ersten Schwelle zwischen
Materie und Spiritualität und der nächsten Schwelle,
die noch auf uns wartet).
Durch die vielen Methoden und Techniken die in
den letzen Jahren entstanden sind, ist es mittlerweile
möglich, viele Leben in diesem Zwischenbereich zu
verbringen.
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Um es nochmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir
reden hier noch immer von relativer Wachheit — es ist
also auch hier möglich, sich einen bequemen Traum
zu schaffen, der eben nun nicht mit materiellen, sondern
mit spirituellen Mitteln versucht, dem Leid ein
Schnippchen zu schlagen.
Es ist nun aber so, dass das Wesen des Leids uns
nichts schlechtes tun will, sondern nur dem Zweck
dient, uns aufzuwecken.
Es ist daher in der Natur des Traums, dass selbst
wenn du mit den besten, schönsten und weit entwickeltsten
Techniken von Psyche bis Energetik ausgestattet
bist, du weiterhin Leid erfahren wirst.
Manchmal sogar noch stärker als je zuvor.
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Warum ist das so? Weil je wacher du wirst, desto
lauter klingt das Alarmgeräusch des Weckers!
Dies kommt für die meisten Menschen aber ziemlich
schockierend, denn sie gehen ja davon aus, dass
mit den neuen Methoden und Techniken — von
Chakren, Meditation, Reiki, The Work über Eckhart
Tolle und Zen bis zu den ausgefeiltesten Methoden der
Realitätssteuerung und Transformation — es dadurch
zu weniger Leid und mehr Glück und Zufriedenheit
kommt.
Dem ist aber nicht der Fall, weil Leid seinen Zweck
noch nicht erfüllt hat!
Deswegen haben viele Menschen das Gefühl, diese
Methoden würden nicht wirken. Das tun sie — aber
nur anders als du glaubst!
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Selbstverständlich gibt es auch noch die Menschen,
denen es scheinbar durch diese Methoden nun in ihrem
Leben besser geht. Das ist gut und schön — ein
Art verdiente Auszeit mal Durchzuatmen — oder vielleicht
auch nur ein Zeichen dafür, in den tieferen Ego-
Schlaf zurückgefallen zu sein.
Zu schön ist der neue Job, neue Partner, neues Haus,
das neue Lebensgefühl und die neue Energie im zweiten
Chakra — dem Ego tut es gut.
Der Punkt dabei ist, dass ALLE Methoden und
Techniken die dazu dienen können dich aufzuwecken,
genauso dazu verwendet werden können, um tiefer
einzuschlafen. Wie? Indem sie weiter dem individuellen
Ich dienen und es geht weiterhin nur um DEIN
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neues Leben, DEINE Energie, DEIN Job, DEINE
Liebe und DEINE Erkenntnis usw.
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Die 2. Schwelle:
ICH BIN Bewusstsein — Vedanta
Unser Freund das Leid hat uns schon ein Stück
auf dem Weg begleitet und rüttelt nun nochmal
kräftig an unserer Wahrnehmung von uns und der
Welt.
Denn egal wie feinstofflich und energetisch du dich
siehst, egal wie sehr du deinen Verstand durchgeworkt
und im Jetzt angekommen bist, deine Schattenseiten
in Licht transformiert hast — solange es da noch
eine Identifikation deines Sein mit irgendwelcher
Form auch immer gibt, wird das Leid weitermachen.
Denn, wir erinnern uns: Es gibt die hier beschriebene
Hierarchie des Aufwachens nur innerhalb des
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Traums und von Außerhalb macht es daher keinen
Unterschied, ob du dich für einen getrennten Körper
oder ein getrenntes Energiewesen hältst — in allen
Fällen schläfst du.
Dann wird dir durch einen spirituellen Lehrer oder
ein Buch das erste Mal etwas in dir klar: Es gibt nur
ein Bewusstsein und ICH BIN das!
Im Zen nennt sich das Satori. Ein Einblick in die
wahre Natur der Dinge.
Dank dem Advaita Vedanta und seiner zunehmenden
Verbreitung auch im Westen, kommen immer mehr
Menschen durch Mooji und Co. in den süßen Genuß
eines Einblickes in die wahre Natur der Dinge.
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Das ICH BIN wird für viele zu mehr als nur
einem intellektuellen Verständnis, sondern zu
einer erfahrbaren Realität.
Das Vedanta lehrt uns primär Unterscheidungsfäh
igkeit. Die Unterscheidungsfähigkeit, dass alles was
du sehen, hören, fühlen, schmecken, denken, spüren
oder wahrnehmen kannst, automatisch bedeutet, dass
du größer bist — also der Wahrnehmende davon.
Du bist also nicht eins mit dem Objekt der
Wahrnehmung, sondern das Subjekt, dass selbst keine
objekthafte Eigenschaften besitzt.
Das kann durchaus eine Krise hervorrufen und die
Grundfesten unserer Wahrnehmung erschüttern.
Haben wir uns bis zu diesem Punkt immer noch mit
irgendeiner Form (materiell oder spirituell) identifi-
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ziert, erleben wir das erste Mal unser Sein — also das
ICH BIN — als Beobachter von Objekten (materiell
oder spirituell).
Vedanta — also die Unterscheidungsfähigkeit zwischen
„ICH BIN Bewusstsein“ und den Objekten die
im Bewusstsein erscheinen — ist allerdings nur der erste
Schritt.
Dieser wird oft mit einer Flut an Glückseligkeit und
Friede beschrieben.
Solltest du diese Erfahrung noch nicht gemacht haben,
so kannst du hier aufhören zu lesen, denn nichts
von dem was ab jetzt kommt, wird für deinen Verstand
Sinn machen.
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[Wenn du möchtest, so ist das ein Teil meines spirituellen
und post-spirituellen Coachings das ich anbiete.
Schreib mir einfach.]
dieter.schwarz@gmail.com
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Die 3. Schwelle:
Alles ist Bewusstsein — Tantra
Was nun folgt, ist auch eine kurze Beschreibung
meines Aufwachens von dem ersten Erleben
des oben beschriebenen ICH BIN Satori vor 20 Jahren
und Heute.
Während wir im Vedanta die wichtige
Unterscheidungsfähigkeit gelernt haben, zwischen
dem was ICH BIN — also Bewusstsein — und den
Erscheinungen (Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen
etc.) im Bewusstsein, hinterlässt uns das noch immer
mit einem Gefühl der Trennung.
Nun sind wir nicht mehr der Körper, der getrennt
ist von anderen Menschen, sondern das Bewusstsein,
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dass offensichtlich vom Leben (=den Erscheinungen)
getrennt ist. Schließlich haben wir erkannt, dass wir
das stille Bewusstsein sind und alle Erscheinungen
(=die Welt) in uns kommen und gehen.
Da ist also eine Distanz zwischen uns als Bewusstsein
(= Shiva) und der Welt der Erscheinung (= Shakti).
Wir haben gelernt, dass Trennung aber die wahre
Ursache des Leidens ist.
Haben wir nun eine Trennung aufgelöst, nur um eine
neue dadurch zu erschaffen? Nein. Diese Trennung
war schon immer da und nur durch die „unteren“
Ebenen des Traums gut überdeckt.
Wie überwinden wir aber nun diese Trennung zwischen
ICH BIN und der Welt?
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Hier kommt das ins Spiel, was einer meiner wichtigsten
Lehrer auf dem Weg des Erwachens, Rupert
Spira, als „Post-Enlightenment Sadhana“ bezeichnet.
Es handelt sich dabei um eine Erforschung der
Erscheinungen, des Körper, der Sinne, der Gefühle
und Gedanken.
Das Tantra des Kashmir Shaivism gibt uns dabei
Übungen an die Hand, um zu erkennen, dass
Erscheinungen nicht nur im Bewusstsein erscheinen,
sondern aus ihm entstehen. Die Substanz der Welt
wird als Bewusstsein erkannt.
Warum ist das wichtig? Weil wir ohne diese
Erforschung der Natur des Bewusstsein und der Dinge
der Welt, noch immer in der Trennung feststecken.
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Während der Pfad des Vedanta, der Pfad der Weisheit
(Shiva) ist, ist der Pfad des Tantra, der der Liebe
(Shakti).
Aus dem Neti-Neti (Ich bin nicht dies und nicht das)
wird das Iti-iti (Ich bin dies, das und alles).
Dieser Pfad der Liebe lässt alle Grenzen schmelzen.
Es ist die orgastische Erfahrung der Einheit in und
als Form.
Dieser Pfad der Liebe braucht den größten Mut für
die noch getrennten Teile. Den Mut alle Grenzen
fallen zu lassen und zu verschmelzen. Es ist die
Vereinigung von Shiva und Shakti. Denn schlussendlich
wird erkannt, dass der Pfad der Weisheit und
der Pfad der Liebe EIN UND DERSELBE Pfad sind!
Bewusstsein und Liebe werden als Eins erfahren.
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Die Folgen dieser neuen Sichtweise für den Alltag
sind gravierend.
Die Wahrnehmung des Körpers als der „Behälter“
mit einem Gehirn in dem sich Bewusstsein befindet,
wandelt sich. Plötzlich ist der Körper nicht nur
eine Erscheinung im Bewusstsein, sondern besteht
aus diesem Bewusstsein.
Die Substanz aus der die Welt gemacht ist, wird nicht
mehr als tote Materie gesehen, sondern besteht aus
Bewusstsein. Bewusstsein ist die einzige Substanz
die es gibt…..
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Die ultimative Krise — der Besuch der Kali Ma
S
pätestens an diesem Punkt, wenn du wirklich
Glück hast, besucht dich Kali Ma. Kali ist dunkle
Mutter im Hinduismus, die alles verschlingt und
auslöscht. Selbst Shiva musste sich ihr geschlagen geben,
denn Kali kennt keine Moral, keine Versprechen,
keine Treue, keine Gnade. Sie wird dir alles nehmen,
was noch von dir übrig ist. Du kannst Kali auch nicht
durch gute Taten, Liebe oder das beste Karma der
Welt besänftigen und Handel geht sie sowieso keinen
ein.
Sie wird testen, wie tief und echt deine Wachheit
ist.
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Bekommen alle Besuch von Kali Ma? Keine Ahnung.
Vielleicht sprechen viele nicht darüber oder überleben
es schlicht nicht, indem sie Selbstmord begehen oder
einen anderen Ausweg aus dem ultimativen Schmerz
suchen.
In meinem Fall, war ich in Beziehung in purer Liebe
und Hingabe zu einer Frau, die mir aus heiterem
Himmel den Mittelfinger gezeigt hat, fick dich gesagt
und mir alles genommen hat, was noch von mir
da war — inklusive der Welt. Klingt dramatisch? War
schlimmer….
Totale Auslöschung. Dafür gibt es keine Worte.
Der Schmerz und das Leid brannte unaushaltbar.
Die Vasanas (also alte verborgene Muster, die dich
aus dem ICH BIN wieder in die Welt und den Traum
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„ziehen“) brannten bis nichts mehr übrig war und
selbst in den Momenten wo scheinbar nichts mehr übrig
war, lodert das Feuer wieder neu auf. Ja, Kali wird
nicht ruhen, bis sie wirklich alles genommen hat.
Die Liebe von Kali ist unerbitterlich — sie zeigt dir
das hässliche Gesicht des Egos in seiner unschönsten
und reinsten Form.
Was immer diese Begegnung noch übrig lässt, ist
dann auf alle Fälle rein und kann dir nicht mehr genommen
werden.
Was bleibt, wenn Kali zu Besuch war? Nichts.
In welcher Form Kali kommt, ist offen. Es muss
nicht immer in Form eines eiskalten Egos einer Frau/
Mannes sein, der/die deine Vorstellungen über Liebe,
Ehre, Treue, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit zer-
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stört. Das waren nur Vorstellungen in mir — scheinbar
„edle Werte“, die sich als unwahr rausgestellt haben.
Bei dir sind es möglicherweise andere, meist bis
zu diesem Zeitpunkt völlig unbewusste/transparente
Überzeugungen.
In vielen Fällen ist das auch die Geburt von Qualitäten
wie Bescheidenheit und vollständiger Hingabe, die
nicht „gemacht“ werden, sondern eine natürliche
Folge dieses „Tabula Rasa“ sind.
[Wenn du es nicht so mit Kali hast und das Bild von
Christus und der Kreuzigung bevorzugst, dann entspricht
das genauso diesem „Schritt“]
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Die letzte Schwelle
— das Absolute — Aufwachen
Nach diesem Großreinemachen in welcher Form
auch immer, bleibt dir “nur” noch das Sein. Das
ist eine gute Sache auch wenn das für das Ego alles
ziemlich radikal und bedrohlich aussieht.
Das Ego wird sagen: „Das will ich nicht! Das klingt
alles so leidvoll und schwer! Vergiss das wieder und
konzentriere dich auf dein Leben. Ah, und da wäre
noch…..“
Es ist aber auch so, dass dieses Sein natürliche
Qualitäten hat, die aus ihm strömen und Worte wie
Glückseligkeit, Friede oder Stille sind nur grobe
Annäherungen daran.
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Das wird aber auch kein Anreiz sein, denn das was
sich das Traum-Ego wünscht, ist ein schöner Traum
und nicht aufzuwachen. Denn was passiert mit der
Traumfigur, wenn der Träumer erwacht?
Der letzte Schritt — und damit der einzige wirkliche
Schritt absolut gesehen — ist das Aufwachen selbst.
Nachdem du mittlerweile viel Zeit im ICH BIN als
das eine Bewusstsein verbracht hast und das SEIN
dein einziger Fokus ist (dir bleibt ja sonst nichts mehr
;)) siehst du, dass auch dieses SEIN/Bewusstsein/ICH
BIN eine weitere Erscheinung ist.
Die einzigen mir bekannten Lehrer, die über das gesprochen
haben sind Nisargadatta Maharaj und seine
direkten Schüler Stephen Wolinsky und Pradeep
Apte. Ramana Maharshi lehrte es durch die Stille.
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Da das SEIN auch beobachtet wird, bist du jenseits
davon.
Auch NICHT-SEIN ist nur eine Erscheinung und du
bist jenseits davon.
Leben UND Tod sind beide Teil des Traums.
Praktisch ist das so, dass „du“ als das Absolute/der
Träumer nicht mehr die „Tausend Dinge dieser Welt“
siehst, sondern nur DAS EINE SEIN — alles ist nur
mehr der EINE TRAUM.
Es gibt aber hier noch eine Feinheit, die es zu beachten
gilt.
Wie beschrieben, hat uns das „Leid dieser Welt“ als
Freund und Feind, bis zu diesem Punkt begleitet. Um
aber diesen letzten Schritt zu nehmen, müssen wir
auch dieses Leid zurücklassen!
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Das klingt auf erste vielleicht selbstverständlicher
als es ist.
Solange du die Welt aber noch als Leid siehst, wird
dir der letzte Schritt verwehrt.
Behandle das ICH BIN/Bewusstsein/Traum/Welt
als deinen Gott.
Gib dich Gott hin, denn Gott ist alles was ist und
Gott IST IN DIR!
Aufwachen ist somit kein Ausweg aus dem Leid, sondern
Leid ist im Aufwachen eine Unmöglichkeit!
Das Aufwachen kann auch nicht „gemacht“ werden,
sondern ist das Eintauchen in und als die Wahrheit
der Stille, die keine Gegensätze kennt.
Das ICH BIN ist der Einstieg/Ausstieg in die
Schöpfung.
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Dieter Atmos Schwarz • Das Leben und wie es funktioniert
Siehst du die Pyramide von oben nach unten, so
ist dies der Akt der Schöpfung. Von unten nach
oben — wie hier beschrieben — ist der Akt des
Aufwachens.
So kommt dieser Artikel nun zu einem Ende. Nicht
weil er irgendeinen Anspruch auf Vollständigkeit hätte,
sondern weil es hier nichts mehr zu sagen gibt.
Solltest du bis hierher gelesen haben, so hoffe ich,
dass diese Landkarte dir dienlich ist. Wie bei einer
Landkarte üblich, ist die Karte nicht das selbe wie
wirklich diesen Weg zu gehen. Vieles davon wirst du
anders erleben und die Karte zu lesen, bedeutet nicht,
den Weg gegangen zu sein.
Aber was eine Karte dir geben kann, ist eine Art
Orientierung auf dem Weg — damit du weißt, wo du
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Dieter Atmos Schwarz • Das Leben und wie es funktioniert
stehst und an welchen Orten du dich im Moment befindest.
Ich wünsche dir, dass du aufwachst!
Alles Liebe,
Dieter Atmos
dieter.schwarz@gmail.com
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