Gemeindeblatt
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Kultur<br />
Was hat Peter Sigmair mit Antholz zu tun?<br />
Nachdem im kommenden Jahr wiederum<br />
die großen Gedenkfeiern zu den<br />
Kämpfen und Ereignissen des Jahres<br />
1809 anstehen, möchte ich einige<br />
Fakten, Ereignisse und vor allem Persönlichkeiten<br />
dieses wichtigen Tiroler<br />
Heldenjahres darstellen, die in irgend-<br />
einer Weise mit Antholz zu tun haben.<br />
Beginnen möchte ich mit Peter<br />
Sigmair, genannt das „Tharer Peterle“.<br />
Peter Sigmair (die Schreibweise ist<br />
unterschiedlich, in den Matriken der<br />
Pfarre Niederolang wird „Siegmayr“<br />
geschrieben), der Tharerwirt von<br />
Olang, ist neben Andreas Hofer und<br />
Peter Mayr, Wirt an der Mahr, einer<br />
der am meisten bekannten und besungenen<br />
Freiheitshelden von Anno<br />
Neun. Dabei ist es weniger sein Rang<br />
oder sein Heldenmut in kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen, als vielmehr<br />
die Kindesliebe, die ihm zu diesem<br />
Ruhme verhalf. Davon und was er mit<br />
Antholz zu tun hat, soll hier kurz berichtet<br />
werden.<br />
Peter Sigmair ist am 05.02.1775 als<br />
Sohn des Georg Sigmair und der Maria<br />
Heidenberger geboren. Die Mutter<br />
stirbt bereits 1793, sonst passiert bis<br />
zum Jahre 1809 nichts Besonderes, außer<br />
dass Peter das Gasthaus mit dem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb übernimmt.<br />
In diesem Jahr, am Dienstag, den 07.<br />
Februar 1809, genau eine Woche vor<br />
Aschermittwoch, heiratet Peter Sigmair<br />
im Alter von 34 Jahre in seinem<br />
Heimatdorf Mitterolang die Elisabeth<br />
Messnerin, genannt Kaltenhaus Lise,<br />
aus Antholz-Niedertal. Die Elisabeth<br />
ist am 08. November 1783 als Tochter<br />
des Josef Messner, Kaltenhauser<br />
in Antholz Niedertal (der Hof wird<br />
in alten Unterlagen auch als Christlmayr<br />
bezeichnet) und der Margreth<br />
Kammerer, Pitterletochter aus St. Sigmund,<br />
geboren und war demnach 25<br />
Jahre alt, als sie zum Traualtar schritt.<br />
Die Trauung in Mitterolang nahm der<br />
H.H. Johann Gruber, Benefiziat von<br />
Antholz-Niedertal, vor und als Trauzeugen<br />
fungierten die Herren Augustin<br />
von Leys, Richter zu Altrasen und<br />
Peter Stainer, Pfarrmeßner. Peter war<br />
mit seiner jungen Frau sicher glücklich,<br />
konnte aber nicht ahnen, was in<br />
den nächsten Monaten alles passieren<br />
sollte.<br />
Als es im April 1809 zur allgemeinen<br />
Erhebung der Tiroler gegen die<br />
Fremdherrschaft kam, war Peter Sigmair<br />
nicht Hauptmann (dies war der<br />
Josef Meßner, Zollerbauer in Neunhäusern),<br />
sondern nur Oberleutnant<br />
der Olanger Schützen. Er war bei allen<br />
anbefohlenen Aufgeboten selbstverständlich<br />
dabei. Die Pustertaler<br />
und Olanger Schützen hatten haupt-<br />
<strong>Gemeindeblatt</strong><br />
Rasen-Antholz<br />
sächlich unter dem Kommando von<br />
Anton Steger bei Lienz zu kämpfen<br />
oder im Ampezzanischen Gebiet die<br />
Grenzen zu Italien zu sichern. Hierbei<br />
tritt Peter Sigmair aber nicht in<br />
Erscheinung, wohl aber bei den unglücklichen<br />
Gefechten, die Ende November<br />
und Anfang Dezember 1809<br />
um Bruneck herum stattfinden. Mit-<br />
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