Leseprobe Gingitta- Ein Dorf in Algerien von Andrea Mohamed Hamroune
Gingitta ist ein kleines Dorf in der Nähe von Skikda, noch näher ist Sidi Medzriche. Ich erzähle nicht nur über Gingitta und meine Familie, sondern auch über das Leben, über Politik und Kultur. Algerien hat eine sehr aufgeschlossene und freundliche Kultur. Es ist zwar ein Land, in dem der Islam die Staatsreligion ist, jedoch ist man in Algerien sehr gastfreundlich gegenüber Ausländern. In Algerien klappt fast nichts, aber irgendwie kriegt man es doch wieder hin. Wenn man aus einem Notfall eine Tugend macht.
Gingitta ist ein kleines Dorf in der Nähe von Skikda, noch näher ist Sidi Medzriche.
Ich erzähle nicht nur über Gingitta und meine Familie, sondern auch über das Leben, über Politik und Kultur.
Algerien hat eine sehr aufgeschlossene und freundliche Kultur. Es ist zwar ein Land, in dem der Islam die Staatsreligion ist, jedoch ist man in Algerien sehr gastfreundlich gegenüber Ausländern.
In Algerien klappt fast nichts, aber irgendwie kriegt man es doch wieder hin. Wenn man aus einem Notfall eine Tugend macht.
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<strong>Leseprobe</strong><br />
Taschenbuch<br />
12 x19 cm<br />
80 Seiten<br />
ISBN 978-3-7448-9646-7<br />
1
Reise rezuf<strong>in</strong>anzieren und mit Null wieder<br />
nach Hause zu kommen. Als ob man sich<br />
nicht Geld sparen kann und sich <strong>in</strong> <strong>Algerien</strong><br />
was Schönes kaufen. Naja. Kaufen und etwas<br />
<strong>in</strong> <strong>Algerien</strong>, ist auch wieder so e<strong>in</strong>e Sache.<br />
Ich habe e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Tochter, die noch e<strong>in</strong>en<br />
K<strong>in</strong>dersitz braucht. Auf dem Boden, da wo<br />
me<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Tochter sitzt, bei ihrem Sitz ist<br />
Gepäck verstaut: Die Tasche für das Schiff.<br />
Bei mir vorne, beim Beifahrersitz, im<br />
Fussbereich, ist unser Proviant für die Reise<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kühltasche verstaut. Ich habe sehr<br />
wenig Platz. Überall an den Seiten im Auto<br />
s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e Wasserflaschen verteilt.<br />
Griffbereit, so dass jeder, der Durst hat,<br />
tr<strong>in</strong>ken kann, wann er will. Ich habe immer<br />
e<strong>in</strong>e solche Angst und fühle mich unwohl,<br />
aber am Ende geht doch alles gut. Der Mist<br />
<strong>von</strong> me<strong>in</strong>em Mann und unser Gepäck, alles<br />
ist irgendwo <strong>in</strong>s Auto gequetscht. Jeder hat<br />
e<strong>in</strong>en Sitzplatz und kle<strong>in</strong>e Kissen zum<br />
Kuscheln, wenn man schlafen will, haben wir<br />
auch mit. Me<strong>in</strong> Mann kommt wieder als<br />
letztes <strong>in</strong>s Auto.<br />
Der Boss, der Checker, kontrolliert die<br />
Wohnung noch mal und zieht überall den<br />
5
Mann?<br />
Manchmal machen wir auf e<strong>in</strong>er Raststätte<br />
Pause. Ich und die K<strong>in</strong>der machen Pause, um<br />
unsere Knochen wieder <strong>in</strong> Form zu br<strong>in</strong>gen<br />
und um etwas zu essen. Me<strong>in</strong> Mann macht<br />
Pause, um sich vom Fahren zu erholen und<br />
auch um etwas zu essen. Er, der Boss, der<br />
Checker, hat es verstanden!!! Frauen könnten<br />
Autofahren, wenn der Mann es denn zulässt.<br />
Ich weiß nicht, ob Frau und Autofahren<br />
etwas mit Emanzipation zu tun hat und Frau<br />
und nicht Autofahren, etwas mit<br />
Diskrim<strong>in</strong>ierung. Ich denke, so quer über<br />
dem Daumen ist es egal, wer den Esel reitet,<br />
wenn der Esel es denn aushält!!! Mich<br />
sche<strong>in</strong>t der Esel nicht auszuhalten oder me<strong>in</strong><br />
Mann.<br />
Aber wie auch immer. Ich chill und guck mir<br />
die Welt an. Soll er doch fahren. Wen<br />
juckt`s??<br />
7
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