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Dezember 11 - MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH

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Altreifen-<strong>Recycling</strong> Bio-QZ<br />

Die Lausitz im Wandel<br />

Vom Braunkohlerevier zur Energie- <strong>und</strong> Urlaubsregion<br />

Die Region Lausitz in Ostdeutschland steckt mitten in einem gewaltigen Strukturwandel.<br />

So entsteht vor den Toren der Stadt Hoyerswerda derzeit Europas<br />

größte künstliche Wasserlandschaft. Wo früher Braunkohle abgebaut wurde,<br />

fahren heute Segelboote. Neue Ideen, wie ehrgeizige Tourismuskonzepte oder<br />

innovative Industrieprojekte wie die Altreifenaufbereitung bei der TPL <strong>GmbH</strong><br />

sind im einstigen Braunkohle-Tagebaurevier derzeit gefragt.<br />

D<br />

ie Region Lausitz <strong>und</strong> der Braunkohle-Tagebau<br />

gehören untrennbar<br />

zusammen. Bereits 1882 wurde<br />

die erste Brikettfabrik Europas in dem<br />

ostdeutschen Landstrich eröffnet. Als im<br />

Jahre 1955 mit dem Bau des Braunkohlenveredlungswerkes<br />

Schwarze Pumpe<br />

begonnen wurde, entstanden viele neue<br />

Arbeitsplätze. Für die Arbeiter wurde die<br />

sozialistische Plattenbausiedlung Hoyerswerda-Neustadt<br />

errichtet, die Einwohnerzahl<br />

der sächsischen Stadt stieg auf über<br />

70.000 im Jahr 1981 an.<br />

Das ist gerade einmal 30 Jahre her.<br />

Nach der Wiedervereinigung war die Bergbau-<br />

<strong>und</strong> Energiewirtschaft in der Lausitz<br />

zusammengebrochen. Seiher sind aus der<br />

einst jüngsten Stadt der DDR r<strong>und</strong> die Hälfte<br />

der Einwohner abgewandert.<br />

Große Veränderungen in der Region<br />

Trotzdem werden immer noch 33 Prozent<br />

der deutschen Braunkohle im Lausitzer<br />

Revier gefördert. Der Braunkohleabbau<br />

wird daher zwiespältig betrachtet. Auf<br />

der einen Seite hängen viele Arbeitsplätze<br />

davon ab, auf der anderen Seite gehen<br />

zahlreiche Probleme mit dem Tagebau einher:<br />

Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung, hohe Kohlendioxid-Emissionen<br />

der Kraftwerke <strong>und</strong><br />

Strukturwandel: Urlaub im Braunkohlerevier.<br />

Umsiedlungen ganzer Dörfer. Stillgelegte<br />

Braunkohlereviere hinterlassen zudem gigantische<br />

Restlöcher, die nicht mehr aufgefüllt<br />

werden können.<br />

Die Region macht aus der Not jetzt<br />

eine Tugend: Frühere Tagebaukrater werden<br />

systematisch geflutet. Auf diese Weise<br />

entsteht eine spektakuläre Wasserwelt<br />

mit über 20 Seen, die zusammen einmal<br />

die größte künstliche Wasserlandschaft<br />

Europas bilden werden. Die Lausitz<br />

vollzieht derzeit mit ihrem Seenland<br />

den Sprung vom Braunkohlerevier zur Erholungslandschaft.<br />

Reifen als Rohstofflieferant<br />

Eine weitere Perspektive für die Industriestadt<br />

Hoyerswerda bietet die TPL<br />

<strong>GmbH</strong>. Das Unternehmen knüpft dabei<br />

an die Tradition der Energieregion an. Der<br />

Unterschied: Anstatt Braunkohle werden<br />

Altreifen als Energie- <strong>und</strong> Rohstofflieferant<br />

eingesetzt. Die vorzerkleinerten<br />

Reifen werden zunächst in einem<br />

<strong>MeWa</strong>-Granulator UG 1000 MSL auf kleine<br />

Korngrößen granuliert, anschließend<br />

wird der Stahldraht abgeschieden. Diese<br />

Reinheit der Gummifraktion ist ausreichend<br />

für den nachfolgenden thermischen<br />

Prozessschritt.<br />

Zukunftsperspektiven<br />

Mit seinem selbst entwickelten Verfahren<br />

produziert das Unternehmen aus dem<br />

Gummi thermische Energie, Carbon Black<br />

als Füll- <strong>und</strong> Färbemittel für die Kunststoffindustrie<br />

sowie andere chemische<br />

Produkte, wie beispielsweise Öl. Etwa<br />

ein bis zwei Tonnen Altreifen können auf<br />

diese Weise pro St<strong>und</strong>e verarbeitet werden.<br />

Wenn der Forschungsbetrieb abgeschlossen<br />

ist, hofft das Unternehmen, am<br />

neuen Standort über 30 Arbeitsplätze anbieten<br />

zu können.<br />

Und gemeinsam mit dem touristisch<br />

reizvollen Seenland kann Hoyerswerda<br />

hoffentlich bald wieder große Attraktivi-<br />

<strong>MeWa</strong>-News <strong>Dezember</strong> 20<strong>11</strong><br />

Bio-QZ wird auf Biogasanlage in Südmähren nachinstalliert<br />

Mit EU-Mitteln entstand in Südmähren/Tschechien<br />

im Jahr 2006 eine der<br />

größten Biogasanlagen in Europa. 2,1<br />

MW elektrische Leistung liefert die<br />

Anlage in der Nähe von Znojmo seither.<br />

Jetzt wurde der Betrieb modernisiert.<br />

Mit Hilfe des <strong>MeWa</strong> Bio-QZ.<br />

I<br />

n einem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

in der Nähe der südmährischen Stadt<br />

Znojmo laufen r<strong>und</strong> um die Uhr fünf<br />

Generatoren <strong>und</strong> speisen zusammen 2,1<br />

MW elektrische Energie in das nationale<br />

Stromnetz ein. Acht Fermenter sind dazu<br />

über das Gelände verteilt. Hierin vergären<br />

die unterschiedlichsten Eingangsmaterialien<br />

<strong>und</strong> produzieren Methangas für<br />

die Generatoren.<br />

Vielfältiges Bio-Material<br />

Mais <strong>und</strong> Weintrester wird in dem Betrieb<br />

ebenso angenommen wie abgelaufenes<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse aus Supermärkten,<br />

Kartoffeln, Grasschnitt oder Speisereste<br />

aus Kantinen. Eine Million Euro steuerte<br />

die Europäische Union zum Gesamtinvest<br />

von 6 Millionen Euro bei.<br />

Entstanden war auf diese Weise die bis<br />

dahin größte Biogasanlage in Europa. Mit<br />

den Jahren stellten sich in dem Vorzeigebetrieb<br />

jedoch einige Verfahrensprobleme<br />

ein: Zur Aufbereitung der Substrate wurde<br />

ursprünglich ein Zerkleinerer eingesetzt,<br />

dessen Messersystem sehr verschleißan-<br />

<strong>MeWa</strong>-News <strong>Dezember</strong> 20<strong>11</strong><br />

fällig war. Zudem konnte die<br />

Maschine das Material nur unzureichend<br />

aufschließen, so<br />

dass es in den Fördereinrichtungen<br />

immer wieder zu Verstopfungen<br />

kam.<br />

in Tschechien<br />

tät gewinnen. n Znojmo<br />

Der Granulator UG 1000 im Einsatz.<br />

Ketten statt Messer<br />

Vor Kurzem wurde die Substrataufbereitung<br />

komplett neu gestaltet. Ein <strong>MeWa</strong><br />

Bio-QZ 900 wurde direkt über der Vorgrube<br />

installiert. In kurzen Bearbeitungszyklen<br />

schließt die Maschine die Zellstruktur des<br />

Materials auf. Dabei werden die Systemparameter<br />

des Bio-QZ individuell auf die<br />

jeweilige Konsistenz der einzelnen Substrate<br />

eingestellt.<br />

In der Vorgrube wird das Material mit<br />

Schweinegülle aus einem benachbarten<br />

Betrieb vermischt, über eine Hydrolyse geführt<br />

<strong>und</strong> anschließend auf die Fermenter<br />

verteilt. Derzeit läuft ein Genehmigungsverfahren<br />

für die Verarbeitung von verpackten<br />

Lebensmitteln <strong>und</strong> Schlachthausabfällen.<br />

Und auch das ist eine passende<br />

Aufgabe für den <strong>MeWa</strong> Bio-QZ. n<br />

Der nachgerüstete Bio-QZ.<br />

Die Kleinstadt (ca. 35.000 Einwohner)<br />

in der tschechischen Region Südmähren<br />

liegt auf einer Felszunge am steil abfallenden<br />

Ufer der Thaya. Znojmo (deutsch<br />

Znaim) liegt unweit der Grenze zu<br />

Österreich <strong>und</strong> besitzt als ehemalige<br />

Königsstadt einen sehr gut erhaltenen<br />

mittelalterlichen Kern.<br />

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