D - MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH
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NEWS<br />
März 2011<br />
Newsletter für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
Südkorea:<br />
Stahlputzer bereitet<br />
Reifencord auf<br />
>>> ab Seite 2<br />
Die Themen:<br />
Berlin:<br />
QZ reinigt Kunststoff-<br />
Metallgemische<br />
>>> Seite 4<br />
Griechenland:<br />
Biodiesel aus abgelaufenen<br />
Lebensmitteln<br />
>>> Seite 7<br />
Salzburg:<br />
E-Schrott-Recycler<br />
besichtigen <strong>MeWa</strong>-Anlagen<br />
>>> Seite 8
2<br />
Ölfilter-<strong>Recycling</strong><br />
Stahlputzer<br />
<strong>MeWa</strong>-Aufbereitungslinie<br />
für Altreifen<br />
in Südkorea eröffnet<br />
Ginseng gilt überall auf der Welt als medizinisches Allheilmittel<br />
<strong>und</strong> großer Kraftspender. In Geumsan, der Heimat der asiatischen<br />
Heilwurzel bereitet seit Kurzem eine <strong>MeWa</strong>-Anlage Altreifen für<br />
die Pyrolyse auf. An diesem Ort kann die <strong>MeWa</strong>-Zerkleinerungstechnologie<br />
jetzt ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.<br />
Herzlichen Glückwunsch zur neuen <strong>Recycling</strong>anlage: Andy Kim (Anothen WTE), Frank Gröschl <strong>und</strong> Elmar Kniesel (beide <strong>MeWa</strong>) sowie<br />
Jinhwan Kim (v. r. n. l.) freuen sich über die gute Zusammenarbeit.<br />
In Geumsan/Südkorea wurde<br />
dem Ginseng ein Denkmal gesetzt.<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011<br />
Der UNI-CUT ® SP Stahlputzer im Einsatz.<br />
D<br />
ie Region Geumsan in Südkorea ist<br />
berühmt für Handel, Anbau <strong>und</strong><br />
Produktion von Ginseng.<br />
Im Herkunftsort der berühmten Heilwurzel<br />
kann die <strong>MeWa</strong>-Zerkleinerungstechnologie<br />
jetzt ihre Leistungsfähigkeit<br />
unter Beweis stellen. Die Firma Anothen<br />
WTE hat sich mit ihrem Standort in Geumsan<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zu einem Partnerbetrieb niedergelassen,<br />
der Heizbälge für die Reifenindustrie produziert.<br />
Diese flexiblen Bälge werden bei<br />
einem nahegelegenen Reifenhersteller zur<br />
Produktion von Neureifen benötigt.<br />
Anothen WTE beliefert<br />
diese Bälgeproduktion mit<br />
Prozessdampf aus der<br />
eigenen Pyrolyseanlage.<br />
Zu diesem Zweck<br />
hat <strong>MeWa</strong> im Januar<br />
2011 eine neue<br />
<strong>Recycling</strong>linie in<br />
Geumsan installiert<br />
<strong>und</strong> dabei<br />
erstmals in Asien<br />
einen Prozess integriert,<br />
mit dem auch die<br />
Stahldrähte aus dem Reifenwulst vollständig<br />
<strong>und</strong> in hoher Qualität aufbereitet werden.<br />
Die ausgedienten Pneus werden zunächst<br />
mit einem Shredder vorzerkleinert<br />
<strong>und</strong> anschließend dem <strong>MeWa</strong>-Granulator<br />
UG 1600 zugeführt. Das Gummigranulat<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011<br />
fördert Anothen WTE direkt weiter in die<br />
eigene Pyrolyseanlage.<br />
Zehn bis zwanzig Prozent des Gewichts<br />
eines PKW-Altreifens bestehen allerdings<br />
aus Stahl. Dieser ist in Form von Drähten<br />
im Wulst eingearbeitet <strong>und</strong> kann in der<br />
Pyrolyse nicht verarbeitet werden. Ein<br />
Überbandmagnet entfernt daher den<br />
Stahlcord nach dem Granulator aus dem<br />
Prozess. Diese Stahlfraktion liegt indes<br />
in einem für den Schmelzprozess zu unsauberen<br />
Zustand vor.Denn an den Drähten<br />
haften teilweise noch Gummi- <strong>und</strong><br />
Textilreste an. Sowohl für die Pyrolyse<br />
als auch für die Verwertung in einem<br />
Stahlwerk ungeeignet, stellte dieses Materialgemisch<br />
für Anothen<br />
WTE ein bislang<br />
ungelöstes<br />
Problem dar.<br />
UNI-CUT ® SP<br />
Stahlputzer<br />
<strong>MeWa</strong> hatte<br />
sich in den vergangenen<br />
zwei<br />
Jahren gezielt dieser verunreinigten<br />
Stahldraht-Fraktion angenom-<br />
men <strong>und</strong> mit dem UNI-CUT ® SP Stahl-<br />
putzer ein Spezialaggregat entwickelt,<br />
das die Gummianhaftungen nahezu vollständig<br />
von den Drähten absondern kann.<br />
Speziell ausgelegte Vibrationsrinnen <strong>und</strong><br />
Magnete trennen die freigelegten Draht-,<br />
Stahlputzer<br />
Textil- <strong>und</strong> Gummifraktionen sehr sauber<br />
voneinander ab.<br />
Der Stahlputzer vereint dabei die Vorteile<br />
einer verschleißarmen Mühle mit den<br />
dynamischen Eigenschaften eines Granulators.<br />
Ohne empfindliche Messer ausgestattet,<br />
reiben die Werkzeuge das Gummi<br />
am Stator von den Stahldrähten ab <strong>und</strong><br />
legen so die einzelnen Fraktionen frei.<br />
Stahldraht in hoher Reinheit<br />
Am Ende liegt der Draht in einer Reinheit<br />
größer 98 Prozent in stahlwerksfähiger<br />
Qualität vor. Das Gummi wird<br />
dagegen in den ursprünglichen Materialstrom<br />
zurückgeleitet <strong>und</strong> der Pyrolyse<br />
zugeführt. Die Pyrolyseanlage stellt aus<br />
dem Altreifengranulat Carbon black, Öl<br />
<strong>und</strong> Gas her. Die Brennstoffe werden genutzt,<br />
um den Prozessdampf erzeugen<br />
zu können, der bei der Herstellung der<br />
Heizbälge benötigt wird.<br />
Der Stahlputzer ist auf einen Durchsatz<br />
von etwa einer Tonne pro St<strong>und</strong>e ausgelegt.<br />
Um die Anlage auslasten zu können,<br />
bezieht Anothen WTE inzwischen<br />
Stahlcordabfälle von anderen Reifenaufbereitungsanlagen<br />
aus Südkorea. Hohe<br />
Leistungen gehören im Land des Ginsengs<br />
schließlich dazu. ■<br />
Ginseng<br />
In der asiatischen Heimat gilt die<br />
Ginsengwurzel als medizinisches Allheilmittel.<br />
Wegen seiner universellen<br />
Heilkräfte wird der Ginseng seit Jahrtausenden<br />
verehrt. Er hilft unter anderem<br />
bei Stress, stärkt die Abwehrkräfte<br />
<strong>und</strong> wirkt als verjüngendes Lebens-<br />
elixier. Die kultivierte Pflanze wird<br />
wegen ihrer weltweiten Beliebtheit inzwischen<br />
auch in China, Russland oder<br />
den USA angebaut.<br />
3
4<br />
Metallreinigung<br />
QZ reinigt Metall-Kunststoffgemische<br />
Betrieb in Oranienburg<br />
wertet Metallabscheider-Fraktion auf<br />
Die Firma GRUNSKE Metall-<strong>Recycling</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG aus<br />
Oranienburg hat kürzlich eine Anlage zur Aufbereitung von<br />
verunreinigten Schrotten aus MBA- <strong>und</strong> anderen Sortieranlagen<br />
in Betrieb genommen. Für stahlwerkfähige Fe-Fraktionen<br />
sorgt der Querstromzerspaner QZ 2000 von <strong>MeWa</strong>.<br />
D<br />
as Entsorgungs-Unternehmen<br />
Grunske in Oranienburg bei<br />
Berlin bezieht seit Jahren Metallabscheider-Fraktionen<br />
aus MBA-Anlagen,<br />
aus der Sperrmüllaufbereitung oder aus<br />
Sortieranlagen. In diesen Anlagen werden<br />
die Metalle mittels Magnetabscheider<br />
sehr früh aus dem Prozess entfernt,<br />
um die nachfolgende Technologie vor zu<br />
großem Verschleiß zu schützen. An den<br />
Drähten <strong>und</strong> scharfkantigen Metallen bleiben<br />
jedoch Kunststoffe <strong>und</strong> Textilien sehr<br />
leicht haften <strong>und</strong> werden mit aus dem<br />
Materialstrom gezogen. Durchschnittlich<br />
liegt der Metallanteil beim angelieferten<br />
Oranienburg<br />
Material bei etwa 60 bis 70%. Optisch<br />
sieht man dem Material den relativ hohen<br />
Metallanteil gar nicht an. Für Metallhändler<br />
<strong>und</strong> Stahlwerke sind diese Fraktionen<br />
daher oftmals wenig attraktiv.<br />
Unternehmensgründer Klaus Grunske<br />
hat für dieses Material eine Marktnische<br />
erkannt <strong>und</strong> mit <strong>MeWa</strong> sogleich<br />
einen passenden Partner zur Umsetzung<br />
seiner Idee gef<strong>und</strong>en. Die Firma Grunske<br />
stellte sich die Aufgabe, die Kunststoff-Metallgemische,<br />
die vorher nur zu<br />
niedrigen Preisen weiterveräußert werden<br />
konnten, mit geeigneter Technolo-<br />
Mit ihren 30.000 Einwohnern liegt die Stadt Oranienburg nur 30 km nördlich<br />
der Metropole Berlin. Mitten im Stadtzentrum befindet sich das Oranienburger<br />
Schloss. Louise-Henriette von Oranien setzte mit dem Bau unmittelbar nach dem<br />
Ende des 30-jährigen Krieges ein Zeichen der Hoffnung. Die Kurfürstin schuf Musterwirtschaften,<br />
Molkereien <strong>und</strong> soziale Einrichtungen wie das erste Waisenhaus<br />
der Mark Brandenburg. Ihr Sohn, König Friedrich I, zeigte eine besondere Vorliebe<br />
für Oranienburg. Er ließ das Schloss seiner Mutter prunkvoll umbauen <strong>und</strong> so entstand<br />
das erste barocke Lustschloss der Mark Brandenburg.<br />
gie selbst aufzubereiten. Das Ziel bestand<br />
darin, die Metalle aus den gemischten<br />
Fraktionen quasi zu reinigen. Das<br />
heißt die Fe- <strong>und</strong> NE-Fraktionen von<br />
den Anhaftungen <strong>und</strong> Verunreinigungen<br />
zu lösen <strong>und</strong> in hoher Reinheit<br />
zurückzugewinnen.<br />
Vorteile des QZ ausschlaggebend<br />
<strong>MeWa</strong> hat in den vergangenen vier<br />
Jahren Pionierarbeit auf dem Gebiet der<br />
Metallreinigung geleistet <strong>und</strong> den patentierten<br />
Querstromzerspaner (QZ) für genau<br />
diese Anwendung weiterentwickelt.<br />
Die Maschine, mit der Materialverb<strong>und</strong>e<br />
effizient <strong>und</strong> verschleißarm getrennt werden<br />
können, war für das Anforderungsprofil<br />
der Firma Grunske geradezu maßgeschneidert.<br />
„Der QZ hat klare Vorteile<br />
gegenüber anderen Aggregaten“ nennt<br />
Axel Sievers, Bereichsleiter Sonderschrotte<br />
bei Firma Grunske den Gr<strong>und</strong> für das innovative<br />
Konzept. „Auch schwere Metallteile<br />
nimmt der QZ problemlos auf. Eine Schrottmühle<br />
dagegen fährt sich fest, wenn massive<br />
Stücke eingeführt werden.“<br />
Bereits nach Sek<strong>und</strong>en verlassen die<br />
aufgeschlossenen Teile über eine Auslassöffnung<br />
die Maschine. Selbst massive Teile,<br />
wie Stahlträger oder Umlenkrollen sind<br />
kein Hindernis. Der geringe Verschleiß, die<br />
einfache Wartung <strong>und</strong> das klare Ergebnis<br />
sorgen seit Ende 2010 für einen äußerst<br />
wirtschaftlichen Betrieb der Aufbereitungsanlage<br />
in Oranienburg.<br />
Anschließende Trenntechnik<br />
Als Absicherung gegenüber Gefahrstoffen,<br />
wie druckbeladenen Spraydosen,<br />
überwacht eine permanente Gasmesseinheit<br />
das Innere der Maschine <strong>und</strong> für den<br />
Notfall wurde ein Explosionsschutz integriert.<br />
Nach dem QZ wird das Material<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011<br />
Das Herzstück in der<br />
Metallreinigung:<br />
Der <strong>MeWa</strong>-Querstrom-<br />
zerspaner QZ 2000.<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011<br />
Sieht aus wie Plastikabfall,<br />
besteht aber zu 65 % aus Metall.<br />
Metallreinigung<br />
über ein Förderband einem Windsichter<br />
zugeführt. Zunächst werden die Leichtstoffe<br />
vom Rest gelöst. Ein Überband-<br />
magnet holt schließlich die Eisenanteile<br />
aus dem Prozess. Übrig bleiben die Nichteisen-Fraktion<br />
sowie das grobe Material,<br />
aus dem ein Wirbelstromabscheider noch<br />
die NE-Metalle abtrennt.<br />
Am Ende der Halle fallen der Stahlschrott<br />
sowie die NE-Metalle mit einer<br />
Reinheit von ca. 98 % in einem stetigen<br />
Strom vom Förderband. Die Stahlindustrie<br />
erwartet Nachschub. ■<br />
<strong>MeWa</strong>-News<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>MeWa</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Maschinen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Anlagenbau</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Gültlinger Straße 3, 75391 Gechingen<br />
Tel. 0049 (0)7056 925-0<br />
E-Mail: info@mewa-recycling.com<br />
Internet: www.mewa-recycling.com<br />
Redaktion: Harald Pandl<br />
Gestaltung: <strong>MeWa</strong> in Zusammenarbeit mit<br />
Creativ-Werbung M. Dostal, Tiefenbronn<br />
Druck: Druckhaus Weber, Althengstett<br />
Bildnachweis: <strong>MeWa</strong>, H. Seeber, Ferienregion<br />
Tauferer Ahrntal, Stadt Salzburg,<br />
Wikipedia, Google earth<br />
Titelbild: Reifenrecycling Südkorea<br />
5
6<br />
Bio-QZ Bio-QZ<br />
Sand in Taufers –<br />
Vorbild in Sachen Energieversorgung<br />
Die Gemeinde Sand in Taufers im<br />
Geschäftsführer Paul Prenn.<br />
italienischen Südtirol hat sich das<br />
Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß seiner Einwohner auf null zu reduzieren.<br />
Ein entscheidender Schlüssel dabei sind die Erneuerbaren Energien.<br />
Sand in Taufers mit seinen 5.300<br />
Einwohnern schmiedet anspruchsvolle<br />
Pläne. Mit zahlreichen Projekten<br />
machen sich Verwaltung <strong>und</strong> Bürger<br />
gemeinsam daran, die Energiebilanz<br />
ihrer Gemeinde nachhaltig zu verbessern.<br />
Dabei setzen die Südtiroler auf energieeffiziente<br />
Strukturen <strong>und</strong> Gebäude sowie<br />
konsequent auf Erneuerbare Energien.<br />
Zur umweltfre<strong>und</strong>lichen Strom- <strong>und</strong><br />
Wärmeversorgung des Ortes wird inzwischen<br />
die ganze Bandbreite an alternativen<br />
Energieträgern genutzt. Eine Windturbine<br />
ist ebenso entstanden, wie mehrere Photovoltaikanlagen,<br />
Wasserkraftwerke <strong>und</strong><br />
ein Biomasse-Fernheizwerk, das mit dem<br />
lokalen Energieträger Holz betrieben<br />
wird.<br />
Sehr früh hat sich auch die ansässige<br />
Land- <strong>und</strong> Viehwirtschaft zusammengeschlossen<br />
<strong>und</strong> eine Biogasanlage mit 910<br />
kW elektrischer Leistung errichtet. Es war<br />
im Jahr 2002 die erste genossenschaftlich<br />
organisierte Biogasanlage in Süd-<br />
tirol. Die über 50 beteiligten Landwirte be-<br />
treiben die Anlage fast ausschließlich mit<br />
Rindermist <strong>und</strong> Rindergülle, die in der<br />
Region anfallen.<br />
Bio-QZ verarbeitet Rindermist<br />
Jetzt wurde die Anlage modernisiert<br />
<strong>und</strong> kräftig erweitert. Um den Mist<br />
besser für die Vergärung aufbereiten zu<br />
können, wurde der <strong>MeWa</strong>-Querstromzerspaner<br />
(Bio-QZ) in den Prozess integriert.<br />
Etwa 70 Tonnen pro Tag des anspruchsvollen<br />
Substrats wird Paul Prenn, Geschäfts-<br />
führer der Genossenschaft<br />
Biowatt Taufers,<br />
künftig den Gärbehältern<br />
zufüttern.<br />
Mit dem Bio-QZ,<br />
dem passenden Eintragssystem,<br />
einem<br />
neuen Generator sowie<br />
einem weiteren<br />
Fermenter produziert<br />
die Genossenschaft<br />
zusätzliche 999 kWh<br />
elektrische Energie <strong>und</strong><br />
600 kWh Wärme. Diese<br />
werden in das Stromnetz<br />
eingespeist bezie-<br />
Rinder spielen in der<br />
Energieversorgung von<br />
Sand in Taufers eine<br />
besondere Rolle.<br />
hungsweise an das örtliche Fernwärmekraftwerk<br />
geliefert.<br />
Vorbildlicher Energiestandort<br />
Auf diese Weise werden die methanreichen<br />
Tierexkremente in umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Energie gewandelt <strong>und</strong> die Gemeinde<br />
Sand in Taufers, im Herzen der italienischen<br />
Alpen, ist einen großen Schritt weiter auf<br />
ihrem Weg zum „CO 2-freien Energiestandort<br />
mit Vorzeigecharakter“. ■<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011<br />
Biodiesel aus abgelaufenen<br />
Lebensmitteln<br />
Aus überlagerten Lebensmitteln Biodiesel<br />
herstellen ist das ehrgeizige Ziel der Firma Néa<br />
Anakiklosi in Griechenland. Mit dem Bio-QZ<br />
von <strong>MeWa</strong> <strong>und</strong> einer nachgeschalteten Presse<br />
schließt das Unternehmen die Verpackungen<br />
auf <strong>und</strong> trennt sie sauber von der fettreichen<br />
Organik ab.<br />
Ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum<br />
bereitet dem Heißhunger ein jähes<br />
Ende. Die Chipstüten, Schokoriegel,<br />
Kekspackungen, Überraschungseier, TetraPacks,<br />
Getränkedosen, Joghurtbecher,<br />
Butterwürfel <strong>und</strong> Tiefkühlpizzen sind nicht<br />
mehr für den Verzehr geeignet.<br />
Dem grünen Koloss in der schattigen<br />
Halle scheinen die Naschereien dennoch<br />
prima zu schmecken. Palettenweise<br />
schlingt der <strong>MeWa</strong>-Querstromzerspaner<br />
die abgelaufenen Lebensmittel in<br />
seinen dicken Bauch hinein. Mitsamt Verpackung.<br />
Etwa eine Autost<strong>und</strong>e nördlich<br />
von Athen betreibt die zur Biocompost<br />
Group gehörende Firma Néa Anakiklosi<br />
seit kurzem einen wegweisenden Aufbe-<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011<br />
Verpresste Verpackungen.<br />
reitungsprozess für überlagerte Lebensmittel.<br />
Die energiereiche Nahrung enthält<br />
hohe Anteile an tierischen <strong>und</strong> pflanzlichen<br />
Fetten <strong>und</strong> dienen so als ideale Basis<br />
zur Herstellung von Bio-Diesel.<br />
Der auf Biomasse spezialisierte<br />
<strong>MeWa</strong>-Querstromzerspaner QZ 1200 darf<br />
hier seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen.<br />
In einem Arbeitsgang legt der Bio-<br />
Von links nach rechts: Gebietsverkaufsleiter<br />
Björn Hötger, <strong>MeWa</strong>-Vertriebspartner in Griechenland<br />
Dimitris Kanakopoulos <strong>und</strong> Dimitrios Melissourgos<br />
sowie Anlagenbetreiber Charalampos Migiadis.<br />
QZ die Verpackungen frei <strong>und</strong> bereitet den<br />
Inhalt zu einer homogenen Masse auf.<br />
Heißes Prozesswasser wird dazu geleitet<br />
<strong>und</strong> so lösen sich auch die fetthaltigen<br />
Nahrungsmittel schnell von den Kunststoffen<br />
ab.<br />
In der Austragsschnecke wird das Gemisch<br />
weiter gewaschen <strong>und</strong> dabei Festes<br />
<strong>und</strong> Flüssiges voneinander getrennt. Eine<br />
nachgeschaltete Presse verdichtet das Verpackungsmaterial<br />
für den einfacheren Abtransport.<br />
Die flüssige Organik durchläuft<br />
noch eine Hygienisierung <strong>und</strong> sammelt<br />
sich schließlich in großen Tanks.<br />
Und so bekommt der QZ was ihm zusteht<br />
<strong>und</strong> der hungrige Griechenland-Reisende<br />
darf sich auf die nächste Taverne mit<br />
Oliven <strong>und</strong> Schafskäse freuen. ■<br />
7
8<br />
E-Schrott-Tagung<br />
<strong>MeWa</strong> Intern<br />
Elektro-Recycler besichtigen <strong>MeWa</strong>-Anlagen<br />
Traditionell im Januar trifft sich die Branche zum „International Electronics<br />
<strong>Recycling</strong> Congress (IERC)“. In diesem Jahr bereits zum zehnten Mal. Mit seinem<br />
traumhaften Winterpanorama <strong>und</strong> der günstigen Lage hat sich Salzburg<br />
als idealer Treffpunkt für die Elektro-Recycler etabliert.<br />
Die malerische Kulisse der verschneiten<br />
Mozartstadt mag ein<br />
Motiv gewesen sein, dass auch in<br />
2011 wieder über 450 Teilnehmer dem Ruf<br />
nach Salzburg folgten. Fachlich gesehen<br />
gab es jedenfalls genauso viele Gründe,<br />
den Weg nach Österreich zu suchen. Denn<br />
wenn <strong>Recycling</strong>- <strong>und</strong> Verwertungsquoten<br />
veröffentlicht werden, findet sich die Alpenrepublik<br />
meist ganz oben im Ranking<br />
wieder. Im direkten Einzugsgebiet des Tagungsortes<br />
sind gleich mehrere hochmoderne<br />
Aufbereitungsanlagen in Betrieb.<br />
In Kürze wird sich die EU-Kommission<br />
auf eine verbindliche Erhöhung der Sammelziele<br />
für Elektroschrott verständigen<br />
<strong>und</strong> auch weltweit stehen große Herausforderungen<br />
für das E-Schrott-<strong>Recycling</strong><br />
bevor. Der Strom an ausgedienten Elektrogeräten<br />
wächst jährlich an <strong>und</strong> viele<br />
Länder stecken beim Aufbau einer funktionierenden<br />
Infrastruktur noch in den Kinderschuhen.<br />
Eine der Lösungen könnte es<br />
sein, die europäischen Standards in der<br />
<strong>Recycling</strong>-Technologie weltweit zu exportieren.<br />
Eine ausgedehnte Besichtigungstour<br />
führte die Kongressteilnehmer daher in<br />
die Praxis der Entsorgungsunternehmen.<br />
Auf dem Programm standen zwei Anlagen,<br />
die von <strong>MeWa</strong> errichtet wurden <strong>und</strong><br />
mit der Querstromzerspaner-Technologie<br />
als wegweisend in ihrem Bereich gelten.<br />
Die Kühlgeräte-<strong>Recycling</strong>anlage der UFH<br />
RE-cycling in Kematen ist nicht nur in punkto<br />
Umweltschutz vorbildlich. Sie liefert seit<br />
2009 beste Outputresultate, hohe Durchsätze<br />
<strong>und</strong> wirtschaftliche Ergebnisse.<br />
Zwei starke Partner: Unternehmer Harald<br />
Höpperger (rechts) <strong>und</strong> <strong>MeWa</strong>-Geschäftsführer<br />
Helmut Oberguggenberger.<br />
In Innsbruck betreibt die Firma Höpperger<br />
seit 2005 eine E-Schrottaufbereitung<br />
mit einer Jahreskapazität von 17.000 Jahrestonnen.<br />
Auch hier konnten sich die Besucher<br />
von der hohen Qualität der Output-<br />
Fraktionen überzeugen, die der <strong>MeWa</strong>-QZ<br />
2000 seit Inbetriebnahme in zuverlässiger<br />
Weise produziert.<br />
Mit seinem Betrieb sorgte Harald<br />
Höpperger nicht nur für das technologische<br />
Highlight der Veranstaltung.<br />
Im Festzelt bot der Unternehmer den<br />
Tagungsteilnehmern auch noch urige<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft vor dem winterlichen<br />
Alpenpanorama. Die Fortsetzung für 2012<br />
in Salzburg steht daher schon fest. ■<br />
<strong>MeWa</strong>-News März 2011