Alpini_Sommer2017

Aus dem Leben einer Wiesn-Bedienung
München. Ein sonniger Sommertag am Vikutalienmarkt. Ich treffe Paula. Eine
32 Jahre junge Frau, die mir bei einem Cappuccino von ihrem „Leben als
Wiesn-Bedienung“ erzählt. Seit 14 Jahren arbeitet sie, mit Unterbrechungen,
nun schon auf dem größten Volksfest der Welt. Macht sie das gerne? Oder
nur wegen des Geldes? Wie hält man das überhaupt aus? Und wie schaut
der Alltag einer Bedienung aus? Fragen über Fragen – Paula hat viele
Antworten bereit:
Weil Du dem schnöden Mammon
nicht widerstehen kannst und Dir
den bombastischen Verdienst nicht
mehr entgehen lassen willst?
Servus Paula! Seit 14 Jahren
arbeitest Du auf der Wiesn. Wie
bist Du dazu gekommen?
Meine Oma hatte ein Brezenstandl
auf der Wiesn. Zeit meiner Kindheit
war ich da daheim. Kannte viele
Bedienungen. Eines Tages, es war
während der Wiesn, fiel ein Kollege
aus – es brauchte Ersatz. Der war ich.
Da hat mich das Fieber gepackt.
(lacht) Es ist faszinierend, dass sich
diese Behauptung noch immer hält.
Aber mal „Senf zu de Weißwürscht“:
ja, wir verdienen gutes Geld. Wir
verdienen an jeder Maß und an jedem
Hendl, das wir verkaufen. 16 Tage
lang. 15 Stunden am Tag. Da kommt
einiges zusammen. Aber wenn wir
mal eine ganz neutrale Rechnung
aufmachen, dann landen wir am Ende
bei einem Stundenlohn von um die 30
Euro. Brutto. Davon bezahlen wir
dann, wie alle anderen auch, Steuern.
Außerdem unsere Arbeitskleidung,
Übernachtung, An- und Abfahrt. Und
schon ist es ein ganz normaler Job.
Viele andere haben einen weitaus
höheren Stundenlohn
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