Alpini_Sommer2017
Das Trachten- und Lifestyle-Magazin aus München mit Interviews mit Josef Schmid (dem Wiesnchef), einer Oktoberfestbedienung sowie Christine Reimer von "Dahoam is Dahoam". Lifestyle- und Beautytipps sowie Gewinnspiele erwarten den Leser ebenfalls.
Das Trachten- und Lifestyle-Magazin aus München mit Interviews mit Josef Schmid (dem Wiesnchef), einer Oktoberfestbedienung sowie Christine Reimer von "Dahoam is Dahoam". Lifestyle- und Beautytipps sowie Gewinnspiele erwarten den Leser ebenfalls.
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16 Tage und 15 Stunden am Tag –<br />
das ist lang! Aber die Gäste trinken<br />
doch nicht 15 Stunden am Tag?<br />
Nein. Unser Tag beginnt in der Regel<br />
um 9 Uhr. Die Tische und Bänke<br />
werden geputzt, die Servicestationen<br />
mit Besteck, Salz, Pfeffer, Senf und<br />
Servietten aufgefüllt. Reservierungen<br />
besprochen. Ich arbeite in einem<br />
kleinen Zelt. Da sind mehrere kleine<br />
Handgriffe zu tun. Aber dann wird auch<br />
gemütlich zusammen gefrühstückt mit<br />
den Kollegen. Wir rennen nicht 15<br />
Stunden nonstop. Feierabend ist gegen<br />
Mitternacht. Wenn ich dann in meinem<br />
Bett angekommen bin, brauche ich<br />
noch ein bisschen bis ich schlafen<br />
kann. Außerdem müssen die Mieder<br />
und Dirndl noch in die Waschmaschine.<br />
Blusen habe ich ausreichend für die 16<br />
Tage. Bügeln muss ich also nicht.<br />
Und wann geht das Geschäft im<br />
Bierzelt richtig los?<br />
Ausgenommen der Wochenenden ist<br />
bei uns erst ab 11 Uhr Betrieb. Viele<br />
unserer Gäste kommen zum Frühschoppen<br />
und zum Mittagstisch. Da<br />
rührt sich dann schon einiges. Gerade<br />
bei mir im Garten. Am Abend geht es<br />
dann heiß her.<br />
Du arbeitest im Garten? Dann hast<br />
du frei bei Regen?<br />
(lacht) Auf gar keinen Fall. In unserer<br />
Bratwurst hat ein Teil des Gartens ein<br />
Dach. Und Heizstrahler. Und unser<br />
Augustiner wärmt von innen. Bei uns ist<br />
immer was los.<br />
Und Du bekommst Grippe, Halsweh<br />
und Heiserkeit?<br />
(lacht) Ja klar. Das bleibt fast nicht aus.<br />
Allerdings bekommen das auch die<br />
Kollegen im Zelt. Das liegt an wenig<br />
Schlaf und viel körperlicher Anstrengung<br />
und an vielen kränkelnden Gästen aus<br />
aller Herren Länder.<br />
Was tut Ihr dagegen?<br />
Da hat jede Bedienung so ihr Geheimrezept.<br />
Ich schwöre auf einen Esslöffel<br />
Eierlikör von der Mama. (grinst) und<br />
Smoothies, Obst und wenn nix mehr<br />
Hilft: dann eben die Waffen aus der<br />
Apotheke.<br />
Außer Grippe und Hals, was tut sonst<br />
noch weh?<br />
Ganz ehrlich? Alles! Am dritten Abend<br />
bin ich ein Schatten meiner Selbst. Am<br />
vierten Tag heiser und am fünften Tag<br />
geht es wieder Berg auf. Nur nicht<br />
hängen lassen. Am 6. Tag ist meist alles<br />
überstanden.<br />
Wie bereitest Du Dich denn auf die<br />
körperlichen Anstrengungen vor?<br />
Eigentlich gar nicht. So richtig geht das<br />
auch wahrscheinlich nicht. Ich arbeite<br />
übers Jahr verteilt noch auf anderen<br />
Volksfesten, also ganz untrainiert bin ich<br />
nicht. Magnesium in großen Mengen hilft<br />
gegen den Muskelkater der ersten Tage<br />
und das Adrenalin gibt die nötige Power.<br />
Zu Stoßzeiten schleppen wir richtig viel<br />
Gewicht. 10 oder 12 Maß Bier oder auch<br />
die großen Schlitten voll beladen mit<br />
Tellern und Speisen. Aber das ist meist<br />
nur eine kurze Zeit.<br />
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