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vdw_AKTUELL 2/2017

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VDW <strong>AKTUELL</strong><br />

Seite : 12<br />

TITELTHEMA<br />

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2002/13<br />

DIE FLUT-<br />

KATASTROPHEN<br />

zahlreiche Flüsse über die Ufer und richteten Schäden<br />

in Millionenhöhe an. Besonders verheerend waren die<br />

Folgen für Wohnungsunternehmen, die ihre Bestände<br />

in der Nähe von Elbe, Mulde oder Weißeritz hatten,<br />

wie beispielsweise die Städtische Wohnungsgesellschaft<br />

Pirna mbH (WGP). „Ein solches Ausmaß habe ich noch<br />

nicht erlebt”, erinnert sich WGP-Chef Jürgen Scheible an<br />

diese dramatische Zeit. Auch der Verband war betroffen<br />

und kam vorübergehend beim Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften<br />

e. V. (VSWG) unter, der auf der<br />

anderen Elbseite verschont geblieben war. Während<br />

dieser Interimszeit waren die Mitarbeiter des Verbands<br />

vor allem damit beschäftigt, die riesige Hilfsbereitschaft<br />

der Wohnungsunternehmen untereinander zu koordinieren.<br />

Kein Tag verging ohne Sach- und Geldspenden, die<br />

sofort unbürokratisch an betroffene Mitglieder weitergeleitet<br />

wurden. Im Rahmen der Fluthilfeprogramme, die<br />

zahlreiche Anregungen des Verbands berücksichtigten,<br />

wurden 80 Prozent der Schäden an Wohngebäuden ersetzt.<br />

Manche Häuser, wie in Pirna, erwischte es jedoch<br />

nur elf Jahre später ein zweites Mal.<br />

KOSTEN DER UNVERNUNFT<br />

Während die Wohnungsunternehmen noch mitten im<br />

Wiederaufbau nach der Flut und in langwierigen Rückbauprogrammen<br />

steckten, hatte der Verband bereits<br />

an einer neuen Front zu kämpfen: Im Zuge der Hartz-<br />

Reformen, die Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum<br />

neuen Arbeitslosengeld II zusammenfassten, wurden<br />

nun auch die Kosten der Unterkunft und Heizung generell<br />

Teil der Transferleistung und von den Kommunen an<br />

die Leistungsempfänger ausgezahlt, was eine Vielzahl<br />

neuer Probleme verursachte und für sozialen Sprengstoff<br />

sorgte. Es entstand ein absurder Flickenteppich an<br />

unterschiedlichen Sätzen und Regelungen in den Landkreisen,<br />

mit denen sich der Verband und insbesondere die<br />

kommunalen Wohnungsunternehmen bis heute immer<br />

wieder auseinandersetzen müssen. Zwischen 10 und<br />

20 Prozent ihrer Mieter sind im Schnitt Bezieher von<br />

Transferleistungen – und damit geht eine hohe soziale<br />

Verantwortung einher.<br />

HURRA, WIR VERKAUFEN<br />

Wer jedoch dachte, die kommunalen Wohnungsunternehmen<br />

hätten sich als Garanten für guten, sicheren,<br />

bezahlbaren Wohnraum unverzichtbar gemacht, der sah<br />

sich im Jahr 2005 getäuscht: Der Verkauf der kommunalen<br />

Wohnungsgesellschaft in Dresden, der die Stadt von<br />

einem Tag auf den anderen schuldenfrei machte, kam<br />

einem Paukenschlag gleich und brachte eine kontrovers<br />

geführte Debatte über den Wert kommunalen Wohnens<br />

ins Rollen. Erste Versuche, Teile des kommunalen Wohnungsbestands<br />

zu privatisieren, hatte es bereits in den<br />

90er Jahren gegeben, doch das Interesse der Mieter am<br />

Erwerb ihrer Wohnungen war gering und mit der Veräußerung<br />

ganzer Wohnblöcke an private Investoren über<br />

Ihr Partner für die<br />

Wohnungswirtschaft<br />

2003-08<br />

HARTZ IV UND<br />

DROHENDER<br />

AUSVERKAUF<br />

Kontakt<br />

0351 454590<br />

www.igc-online.de

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