Blasmusik-inTirol-3-2017
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Literatur | Panorama<br />
Wein, Weib und Gesang<br />
Konzertwalzer von Johann Strauß-Sohn, arrangiert von Siegfried Rundel<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Bei diesem charmanten Konzertwalzer,<br />
der ursprünglich als Chorwerk für<br />
den Männergesangsverein geschrieben<br />
wurde, kann man den Charakter des<br />
typisch Wienerischen deutlich spüren.<br />
Ganz allgemein braucht es zur Interpretation<br />
eines Wiener Walzers viel Hingabe<br />
und Feingefühl sowie eine Portion<br />
inneren Humor. Nicht umsonst schrieb<br />
man in dieser Zeit: „Die Wiedergabe<br />
von Strauß´schen Walzern ist scheinbar<br />
leicht, und doch ließe sich über die Vortragsweise<br />
dieser unkomplizierten Stücke<br />
ein Buch schreiben.“<br />
Was nun das Spielen dieses Walzers mit<br />
einem Blasorchester betrifft, so kann ich<br />
das Arrangement von Siegfried Rundel<br />
sehr empfehlen. Es ist meisterhaft in Anlehnung<br />
an die Originalpartitur gesetzt,<br />
nicht allzu schwer zu spielen und gekonnt<br />
instrumentiert. Dabei kommt die Klangfarbe<br />
des Flügelhorns schön zur Geltung<br />
und rundet den Gesamtklang angenehm ab.<br />
Auf die sehr aufwändige und sich lang<br />
hin ziehende Einleitung wird großteils<br />
verzichtet, sodass der Walzer auch für<br />
schwächere Musikkapellen gut zu spielen<br />
ist. Der Saxophonsatz ergibt bei sensiblem<br />
Musizieren eine Klangbereicherung,<br />
ist jedoch nicht zwingend notwendig.<br />
Wenn es gelingt, dass in der Begleitung<br />
ein guter Wiener Nachschlag (mit vorgezogener<br />
Zwei) gespielt wird, schwingt der<br />
Walzer erst richtig, animiert zum Tanzen<br />
und macht wirklich Spaß.<br />
Da Konzertwalzer in den Programmen<br />
Kapellmeister Oswald Mayr<br />
unserer <strong>Blasmusik</strong>kapellen eher selten<br />
vorkommen, würde es mich freuen, wenn<br />
ich mit meiner Empfehlung einige Kapellmeister<br />
wieder dazu motivieren könnte.<br />
Oswald Mayr<br />
Feinste Tiroler Bierkultur seit 1500<br />
åftang:*<br />
* Auf gut Zillertalerisch. Passt immer.<br />
BiT · 3/<strong>2017</strong> 31