INFORM13_10_17_Version1
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>10</strong>/20<strong>17</strong><br />
Illustration Jonas Räber<br />
DVS-inForm 13<br />
«MINT» UNTERWEGS<br />
Eine ganze Woche<br />
«Naturwissenschaften<br />
betreiben»<br />
Seit rund einem Jahr macht das MINT-Zelt Halt auf den Pausenplätzen<br />
der Luzerner Schulen. Das Projekt «MINT unterwegs» richtet sich<br />
an die Lernenden des 2. Zyklus. Es soll frühzeitig ihr Interesse an<br />
naturwissenschaftlichen und technischen Themen wecken und sie zu<br />
eigenständigem Tüfteln und Experimentieren einladen.<br />
MINT steht für Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften und Technik. Mit<br />
dem Lehrplan 21 wird die Stärkung<br />
dieser Bereiche in der Volksschule<br />
angestrebt. Neben einer zusätzlichen<br />
Lektion in den MINT-Fächern<br />
in der Sekundarschule wird auch ein<br />
MINT-Wahlpflichtfach angeboten. Im<br />
Rahmen des Projekts «MINT unterwegs»<br />
sollen die Lehrpersonen ihr<br />
fachwissenschaftliches und fachdidaktisches<br />
Wissen und Können erweitern<br />
und Inputs für die Weiterentwicklung<br />
des eigenen Unterrichts erhalten. Verschiedene<br />
Weiterbildungen sind ein<br />
wichtiger Bestandteil des Projekts.<br />
Die am Projekt beteiligten Lehrpersonen<br />
besuchen vor und während der<br />
Projektwoche je eine halbtägige Weiterbildung.<br />
Start in Buchrain<br />
Nach der Sommerpause hat «MINT<br />
unterwegs» im September an der<br />
Schule Buchrain die Zelttüren wieder<br />
geöffnet. Acht Klassen mit rund 150<br />
Schülerinnen und Schülern sowie 15<br />
Lehrpersonen nahmen am Projekt teil<br />
und beschäftigten sich während einer<br />
Woche mit naturwissenschaftlich-technischen<br />
Themen.<br />
Eine Woche «MINT unterwegs»<br />
Am Montag stehen jeweils der Zeltaufbau<br />
und die Einführung für Lehrpersonen<br />
auf dem Plan. Am Dienstag starten<br />
die Lernenden mit einem Fachreferat<br />
in die MINT-Woche. Thomas Brun von<br />
der CKW thematisiert das Thema Energie<br />
inklusive Strom. Die Schülerinnen<br />
und Schüler erfahren, wie Strom her-<br />
Editorial<br />
Mit dem Vorhaben «MINT unterwegs» wollen<br />
wir den Lernenden der Primarschule<br />
einerseits auf spielerische Art die Naturwissenschaften<br />
bzw. einzelne Phänomene<br />
näher bringen. Anderseits sollen mit den<br />
speziell hergestellten didaktischen Materialien<br />
gewisse Themen vertieft im Unterricht<br />
behandelt werden.<br />
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass<br />
naturwissenschaftliche Themen bei den<br />
Kindern durchaus auf Interesse stossen,<br />
wenn sie anschaulich und altersgerecht<br />
vermittelt werden. Dies freut uns sehr, denn<br />
es beweist auch, dass die im Lehrplan 21<br />
angestrebten Kompetenzen erreicht werden<br />
können und die Stärkung der MINT-Themen<br />
gelingen kann.<br />
Charles Vincent<br />
Leiter Dienststelle Volksschulbildung<br />
In eigener Sache<br />
DVS-inForm mit Informationen der Dienststelle<br />
Volksschulbildung erscheint nur elektronisch.<br />
Wir bitten die Schulleitungen und<br />
Schuldienstleitungen, den Link zu DVSinForm<br />
an alle Lehrpersonen und Mitarbeitenden<br />
der Schuldienste weiterzuleiten.
2 DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong><br />
gestellt wird, welche Energiearten es gibt und wie Energie<br />
gespart werden kann. Ebenfalls ab Dienstag steht<br />
das MINT-Zelt mit seinen verschiedenen Exponaten<br />
den Lernenden und Lehrpersonen zum Ausprobieren<br />
und Experimentieren zur Verfügung. Schülerinnen und<br />
Schüler testen an der Reaktionswand ihre Reaktionszeit,<br />
erfahren wie intensiv ein Herz zu arbeiten hat oder<br />
testen ihre Geschicklichkeit beim Bedienen eines Transportroboters.<br />
Im Unterricht wird mit den MINT-Boxen ein<br />
Thema vertieft bearbeitet. So trifft man in Buchrain im<br />
Schulhausgang auf eine Schülergruppe, die mit einem<br />
Autoaussenspiegel den toten Winkel untersucht und<br />
ihre Erkenntnisse gleich festhält. Eine andere Klasse<br />
ermittelt in einem Kriminalfall: Indem sie die Reaktionen<br />
von verschiedenen Stoffen testet, wird der Kreis der<br />
Verdächtigen immer enger und schlussendlich kann der<br />
Täter ermittelt werden.<br />
Alle machen mit bei MINT<br />
Involviert in die MINT-Woche werden alle Lehrpersonen<br />
des 2. Zyklus, auch die Förderlehrpersonen. Bei<br />
Bedarf kann die DaZ-Lehrperson den fremdsprachigen<br />
Kindern beim Experimentieren zur Seite stehen und die<br />
IS-Lehrperson unterstützt die Klassenlehrperson so, dass<br />
auch integrierte Sonderschülerinnen und -schüler einen<br />
Roboter programmieren können.<br />
MINT noch drei Jahre unterwegs<br />
Das Projekt «MINT unterwegs» läuft gemäss aktueller Planung<br />
noch bis Ende Schuljahr 2019/20. Anmeldungen sind nur noch<br />
für das Schuljahr 2019/20 möglich.<br />
MINT entspricht Lehrplan 21<br />
Für Martin Odermatt, Schulleiter im Schulhaus Hinterleisibach<br />
in Buchrain, kommt «MINT unterwegs» genau<br />
zum richtigen Zeitpunkt und dient als Kick-Off für<br />
den Lehrplan 21: «Die Arbeit im MINT-Zelt und mit den<br />
MINT-Boxen zeigt den Lehrpersonen eindrücklich die<br />
Weiterentwicklung des Unterrichts mit der Einführung<br />
des Lehrplans 21. Die Lernenden können selber ausprobieren<br />
und tüfteln und durch den Praxisbezug eine<br />
Verknüpfung zu ihrem Alltag herstellen.» Der Schulleiter<br />
ist überzeugt, dass MINT unterwegs die Vorteile des<br />
kompetenzorientiertem Unterrichts aufzeigt und hofft,<br />
dass diese Arbeitsweise bei den Lehrpersonen auf den<br />
Unterrichtsalltag abfärbt.<br />
<br />
i<br />
www.volksschulbildung.lu.ch<br />
Martina Brülisauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
> Unterricht &<br />
Organisation > Fächer, WOST & Lehrmittel ><br />
Überfachliche Themen > Mint<br />
MINT wird Wahlfach für die 3. Sek<br />
Mit der Einführung von Lehrplan 21 in der Sekundarschule wird MINT<br />
als Wahlpflichtfach für die 3. Sek mit zwei Wochenlektionen angeboten.<br />
Das Institut für Fachdidaktik Natur, Mensch, Gesellschaft (IF NMG) der<br />
Pädagogischen Hochschule Luzern hat von der Dienststelle Volksschulbildung<br />
den Auftrag erhalten, einen kompetenzorientierten MINT-Lehrplan<br />
und konkrete Lernunterlagen für den Unterricht auszuarbeiten.<br />
Isabelle Trütsch, Beauftragte Lehrplan / Lehrmittel
DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong> 3<br />
LEHRPLÄNE ... LEHRMITTEL<br />
Schweizer Zahlenbuch 5 auf Lehrplan 21<br />
abgestimmt<br />
Band 5 des Schweizer Zahlenbuchs ist im<br />
Frühling 20<strong>17</strong> neu erschienen. Er wurde leicht<br />
überarbeitet, inhaltlich neu gegliedert und<br />
ist nun expliziter auf den Lehrplan 21 abgestimmt.<br />
Nach Lernstanderhebung und Wiederholung<br />
folgen Inhalte, welche die Grundansprüche<br />
des Lehrplans 21 abdecken. Im<br />
Arbeitsheft gibt es einen Link zu Online-Übungen.<br />
Die 9000 Rechentrainings-Übungen zu<br />
Arithmetik und Sachrechnen sind mit Übungen<br />
zur Geometrie ergänzt worden.<br />
Weil das Lehrmittel nur leicht angepasst wurde,<br />
kann gut mit den bestehenden Schweizer<br />
Zahlenbüchern weiter unterrichtet werden.<br />
Diese sind ebenfalls kompatibel mit dem<br />
Lehrplan 21. Der Kanton Luzern prüft die<br />
Lehrmittelsituation im Fach Mathematik bei<br />
Bedarf und verlangt eine Ablösung durch<br />
neue Schweizer Zahlenbücher erst zu einem<br />
späteren Zeitpunkt.<br />
Schweizer Weltatlas komplett überarbeitet<br />
Der Schweizer Weltatlas hat ein neues, zeitgemässes<br />
Layout erhalten. Die komplett<br />
überarbeitete Neuausgabe 20<strong>17</strong> ist auf die<br />
spezifisch schweizerischen Verhältnisse zugeschnitten<br />
und enthält 430 Karten. Im Einführungsteil<br />
werden Geoinformationen vermittelt<br />
und verschiedene Kartentypen beschrieben,<br />
um das Verständnis und den Umgang mit<br />
dem Lehrmittel zu erleichtern. Weiter umfasst<br />
der Schweizer Weltatlas Bilder zur Besiedelung<br />
der Erde, zur Wirtschaftsgeografie und<br />
zu globalen Prozessen wie dem Klimawandel.<br />
Sek: Neues Geschichtslehrmittel<br />
in Evaluation<br />
Auf das Schuljahr 2018/19 wird ein neues<br />
Geschichtslehrmittel für die Sekundarschule<br />
bestimmt. Zurzeit werden die beiden neu<br />
erschienen Lehrmittel zeitreise und Gesellschaften<br />
im Wandel durch die Fachberatung<br />
evaluiert. Die Lehrmittelkommission entscheidet<br />
über das neue Geschichtslehrmittel.<br />
Isabelle Trütsch<br />
Beauftragte Lehrpläne/Lehrmittel<br />
PLANUNGSHILFEN<br />
Auf der Website der DVS stehen Übersichten<br />
und Planungshilfen für den Unterricht<br />
in den einzelnen Fächern bereit. Die Planungshilfen<br />
sind als Vorschlag zu verstehen<br />
und zeigen auf, wie der Unterricht<br />
in Bezug auf den Lehrplan 21 umgesetzt<br />
werden kann.<br />
i<br />
www.schweizerweltatlas.ch:<br />
Interaktive Karte, Zusatzmaterialien<br />
und Kommentare<br />
i<br />
https://volksschulbildung.lu.ch<br />
> Unterricht & Organisation ><br />
Fächer, WOST & Lehrmittel ><br />
Fächer<br />
Eine aktualisierte Übersicht gibt Auskunft<br />
über die Lehrmittelplanung des Kantons<br />
Luzern für die kommenden Schuljahre.<br />
Sie gilt als rollende Planung und wird<br />
halbjährlich aktualisiert. Änderungen und<br />
Verzögerungen sind möglich, da die Lehrmittel<br />
von ausserkantonalen Verlagen erst<br />
entwickelt werden.<br />
i<br />
https://volksschulbildung.lu.ch<br />
> Unterricht & Organisation ><br />
Fächer, WOST & Lehrmittel ><br />
Lehrmittel
4 DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong><br />
BERATUNG RECHTSFRAGEN FÜR LEHRPERSONEN<br />
EVALUATION PROJEKT<br />
MEDIENBILDUNG<br />
Schlussbericht liegt vor<br />
Im Juli 20<strong>17</strong> wurde das Projekt Medienbildung<br />
abgeschlossen. Für einen erfolgreichen<br />
Einsatz von Tablet-Computern im<br />
Unterricht spielen auch die technischen<br />
Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle.<br />
Die Schlussevaluation zeigt, dass für einen gewinnbringenden<br />
Einsatz von Medien gute technische<br />
Rahmenbedingungen, wie eine stabile Internetverbindung<br />
und funktionierende Tablets, Voraussetzung<br />
sind. Insgesamt werden Aufwand, Ertrag,<br />
Effekt und Attraktivität von Medien im Unterricht<br />
positiv bewertet. Der Einsatz ist in allen Unterrichtsund<br />
Sozialformen sinnvoll. Die meisten Lehrpersonen<br />
besitzen gute technische Kompetenzen und<br />
Anwenderkenntnisse. Darüber hinaus haben die<br />
Unterschiede innerhalb der Lehrpersonenteams<br />
in der Haltung gegenüber Medien abgenommen.<br />
Optimierungsbedarf besteht beim Qualitätsmanagement<br />
im Bereich der Personalführung.<br />
<br />
Tina Ammer, Projektleiterin Medienbildung<br />
Schulberatung bietet<br />
breites Unterstützungsangebot<br />
Viele Lehrpersonen wissen nicht, dass sie sich bei pädagogischen<br />
und psychologischen Problemen für Unterstützung<br />
an die Schulberatung wenden können.<br />
«Danke für die super Unterstützung.<br />
Ich bin wirklich froh, dass<br />
ich bei der Schulberatung vorbeikommen<br />
konnte. Sonst hätte ich<br />
nächstes Jahr nicht mehr in diesem<br />
Beruf gearbeitet.»<br />
April 20<strong>17</strong>, Lehrerin (Jg. 1986)<br />
Neben Einzelberatungen bietet die Schulberatung Teamsupervisionen,<br />
Startcoachings, Führungscoachings und Gesprächsgruppen an. Für sechs<br />
Stunden Beratung übernimmt der Kanton die Kosten.<br />
Barbara Zumstein, Leiterin Abteilung Schulberatung<br />
i<br />
Schlussbericht:<br />
www.volksschulbildung.lu.ch > Aufsicht &<br />
Evaluation > System- & Projektevaluationen<br />
i<br />
Anmeldung<br />
und Informationen zu den einzelnen Angeboten:<br />
www.volksschulbildung.lu.ch > Beratung & Personelles > Schulberatung<br />
> Angebot und Anmeldung, Telefon 041 228 55 50
DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong> 5<br />
KOMPETENZORIENTIERTER UNTERRICHT<br />
8 plus 2 Kriterien für guten Unterricht<br />
Die PH Luzern beschreibt mit acht Kriterien anschaulich, was kompetenzorientierten Unterricht<br />
auszeichnet. Die Dienststelle Volksschulbildung (DVS) hat der Zusammenstellung zwei weitere<br />
Merkmale, Klassenklima und Klassenführung, hinzugefügt.<br />
Der kompetenzorientierte Unterricht zeichnet sich durch die folgenden acht Merkmale aus:<br />
Authentische Anforderungssituationen Erfolgserlebnisse Transparente Leistungserwartungen Instruktion und Konstruktion<br />
Feedback<br />
Reflexion<br />
Binnendifferenzierung<br />
und Individualisierung<br />
Kumulativer Kompetenzaufbau<br />
vgl. Joller, Zutavern, Tettenborn, Ulrich, Zeiger, 2014, Leitartikel zum kompetenzorientierten Unterricht, PH Luzern<br />
Diese acht Merkmale stellen den Transfer des Gelernten ins Zentrum.<br />
Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen in unterschiedlichen<br />
Situationen angewendet werden können. Guter Unterricht ist<br />
jedoch mehr als das. In Übereinstimmung mit den Ausführungen<br />
von Hilbert Meyer, Andreas Helmke und John Hattie sowie dem<br />
Orientierungsrahmen Schulqualität hat die DVS den Kriterienkatalog<br />
um die Merkmale Klassenklima und Klassenführung erweitert.<br />
Klassenklima<br />
Respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander, die Bewältigung<br />
von Konflikten und eine positive Fehlerkultur prägen<br />
das Lernklima und unterstützen den Lernprozess der Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
Klassenführung<br />
Ebenso wichtig sind die Lehrpersonen, die die Klasse führen, dafür<br />
sorgen, dass die Lernzeit sinnvoll genutzt wird und die Lernenden<br />
beim Finden von eigenen Lösungen unterstützen.<br />
Die beiden Merkmale Klassenklima und Klassenführung bilden die Grundlage, damit<br />
kompetenzorientierter Unterricht überhaupt stattfinden kann. Sie sind die zwei Merkmale,<br />
i<br />
die guten Unterricht zusammen mit den andern acht Merkmalen besonders auszeichnen.<br />
Instrument zur Umsetzung der 8<br />
plus 2 Merkmale<br />
www.volksschulbildung.lu.ch > ???<br />
Raphael Bieri, Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Thomas Buchmann, Leiter Schulentwicklung
6 DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong><br />
PILOTPROJEKT SPRACHFÖRDERUNG IN DEN TAGESSTRUKTUREN<br />
Sprache spielerisch fördern<br />
In schul- und familienergänzenden Tagesstrukturen besteht ein grosses<br />
Potenzial zur Sprachförderung. Wichtig ist, dass das Personal in den Tagesstrukturen<br />
über entsprechende Kompetenzen verfügt. Ein Pilotprojekt bot die<br />
Möglichkeit, diese zu erwerben.<br />
Drei Kinder in den Tagesstrukturen erfinden<br />
mit Story-Cubes kleine Geschichten: «…Der<br />
Frosch sagt zum Heugümper: He du, ich kann<br />
weiter gumpen als du. Der Vogel kommt aus<br />
dem Käfig und sagt: Das ist gar nichts! Guckt<br />
mal, ich kann fliegen….» Die Story-Cubes,<br />
weitere Spiele und Bilder bücher lernten die<br />
Mitarbeitenden von acht Standorten von Tagesstrukturen<br />
im Rahmen der Weiterbildung<br />
im Pilotprojekt «Sprachförderung in schulund<br />
familienergänzenden Tagesstrukturen»<br />
kennen.<br />
Engagierte und motivierte Teilnehmende<br />
Das Projekt – auch unterstützt vom Bundesamt<br />
für Kultur – zielte darauf ab, Leitende<br />
und Betreuende in Tagesstrukturen für die<br />
Sprachförderung, speziell von Kindern mit<br />
Entwicklungsverzögerungen oder mit erschwertem<br />
Bildungszugang, zu sensibilisieren.<br />
Die Mitwirkenden besuchten an der PH<br />
Luzern drei Weiterbildungssequenzen und<br />
konnten ein Coaching vor Ort abrufen. Neben<br />
sprachtheoretischem Wissen wurden ihnen<br />
viele praktische Möglich keiten für eine<br />
spielerische Sprachförderung vermittelt. Die<br />
Teilnehmenden zeigten sich sehr motiviert<br />
und setzen die Ideen in den Tagesstrukturen<br />
engagiert um.<br />
Sprachförderung als stufenübergreifendes<br />
Thema<br />
Bei der Evaluation des Projekts hat sich unter<br />
anderem gezeigt, dass Sprachförderung<br />
eine Verbundaufgabe an der Schule ist, zu<br />
welcher die Tagesstrukturen einen wichtigen<br />
Teil beitragen können. Sprachförderung ist<br />
im Weiteren eine Führungsaufgabe. Beides<br />
zeigt sich beispielsweise, wenn an der Schule<br />
definiert wird, wie Wissen über Sprachförderung<br />
zwischen Lehrpersonen, Fachpersonen<br />
und Betreuungspersonen weitergegeben und<br />
gesichert wird. Das Thema Sprachförderung<br />
wird fester Bestandteil beim Auf- und Ausbau<br />
der Tagesstrukturen an den Schulen sowie in<br />
der Weiterbildung bleiben.<br />
Josy Jurt Betschart, Bereichsleiterin Unterricht<br />
i<br />
Evaluationsbericht::<br />
www.volksschulbildung.lu.ch<br />
> Aufsicht & Evaluation<br />
> System- & Projektevaluation<br />
ABSCHIED<br />
Drei engagierte und verdienstvolle Persönlichkeiten<br />
haben die DVS im Sommer<br />
altershalber verlassen. Wir danken ihnen<br />
herzlich für ihren grossen Einsatz und die<br />
angenehme Zusammenarbeit und wünschen<br />
ihnen im neuen Lebensabschnitt<br />
viel Glück und alles Gute.<br />
VERENA GASSER hat ihre<br />
Arbeit als Schulevaluatorin<br />
in der Dienststelle Volksschulbildung<br />
im Herbst<br />
20<strong>10</strong> aufgenommen. Zuvor<br />
war sie fünf Jahre in der<br />
Schulevaluation der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
tätig. Mit ihrem breitgefächerten<br />
fachlichen Hintergrund als langjährige<br />
Evaluatorin, Primarlehrerin, Schulpflegerin<br />
und Präsidentin eines Schulzweckverbands<br />
hat sie die Abteilung Schulevaluation während<br />
sieben Jahren in hohem Masse mitgeprägt.<br />
Es war ihr immer eine Herzensangelegenheit,<br />
die Schulen in ihrer Entwicklung<br />
weiterzubringen. Insbesondere pflegte sie<br />
mit ihrer gewinnenden und herzlichen Art<br />
eine konstruktive Zusammenarbeit mit den<br />
Schulangehörigen. Darüber hinaus war sie<br />
sehr reflektiert und setzte sich für stetige<br />
Verbesserungsprozesse ein. Bis zu ihrer<br />
leicht vorgezogenen Pensionierung Ende<br />
Schuljahr 2016/<strong>17</strong> beteiligte sie sich mit<br />
grossem Engagement an der Weiterentwicklung<br />
der Schulevaluation.<br />
MONIKA PFISTER hat vor<br />
gut 12 Jahren als freie Mitarbeiterin<br />
der DVS im Projekt<br />
«Schulen mit Zukunft»<br />
angefangen. Ihre Aufgabe<br />
waren die Koordination und<br />
der Ausbau des Netzwerkes Luzerner Schulen.<br />
Das hat sie getan - und wie! Zu Beginn<br />
beteiligten sich rund 30 Schulen am<br />
Netzwerk - am Schluss waren es mehr als<br />
70. Monika Pfister hat dem Netzwerk ein<br />
Gesicht gegeben, das die Luzerner Schulen<br />
nicht so schnell vergessen werden. Mit
DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong> 7<br />
ABSCHIED<br />
markigen Worten und prägnanten Auftritten<br />
hat sie durch verschiedenste Veranstaltungen<br />
geführt. Ihre Teilnetzwerke trennten<br />
sich bei ihrer Pensionierung nur sehr<br />
ungerne von ihr. Monika Pfister begleitete<br />
mit viel Energie und Zuversicht zahlreiche<br />
Schulen als Prozessberaterin. Pragmatische<br />
Lösungen und konkrete Resultate waren<br />
ihr wichtig. Umfangreiche Konzepte haben<br />
ihr weniger bedeutet als handfeste Umsetzungsformen<br />
für die Praxis. Sie schaffte es,<br />
den Schulen Sicherheit zu geben und an<br />
ihre Entwicklungskräfte zu glauben.<br />
PIUS THEILER prägte während<br />
dreiunddreissig Jahren<br />
die Schulentwicklung im<br />
Kanton Luzern mit. Er hat<br />
in dieser Zeit insbesondere<br />
drei bedeutende und<br />
bis heute wirksame Projekte geleitet und<br />
mitgestaltet. Im April 1984 wählte ihn der<br />
Erziehungsrat als Beauftragten für das Fach<br />
Mensch und Umwelt. 1986 wurde er mit<br />
der Leitung des Projekts Ganzheitlich Beurteilen<br />
und Fördern (GBF) beauftragt und<br />
2005 übernahm er die Leitung des Projekts<br />
Basisstufe im Kanton Luzern. Sein Name<br />
ist untrennbar mit dem Konzept GBF verknüpft.<br />
Schon im Laufe der ersten Projektphase<br />
sind auch andere Kantone auf diese<br />
neue Form der Beurteilung von Schülerinnen<br />
und Schülern aufmerksam geworden.<br />
Ganze Gruppen sind nach Luzern gereist<br />
und haben sich aus erster Hand informieren<br />
lassen. Seit Jahren ist GBF bei uns und<br />
in einigen anderen Kantonen ein rechtlich<br />
verankertes Verfahren. Auch die Basisstufe<br />
hat Pius Theiler im Kanton Luzern<br />
erfolgreich eingeführt. Die Schulform bewährt<br />
sich heute an zahlreichen Schulen.<br />
Ende Juli hat sich Pius Theiler, bei dem<br />
das Wohl der Schülerinnen und Schüler<br />
stets an erster Stelle stand, in die Pension<br />
verabschiedet.<br />
LEISTUNGSMESSUNGEN<br />
Stellwerk zur Förderung und<br />
Entwicklung nutzen<br />
Stellwerk misst die Leistungen der Lernenden und dient damit der Standortbestimmung<br />
und der individuellen Förderung. Idealerweise werden die<br />
Resultate aber auch für die Unterrichtsentwicklung genutzt.<br />
Die Stellwerkresultate bilden jährlich eine<br />
Grundlage zur individuellen Förderung. Lernende<br />
reflektieren ihre Ergebnisse und besprechen<br />
sie mit der Lehrperson. Gestützt<br />
darauf wird individuell die weitere Förderung<br />
besprochen und das Ergebnis mit bestimmten<br />
Berufsprofilen abgeglichen. Im Stellwerk<br />
9 sehen die Lernenden, inwiefern sie sich<br />
seit dem Stellwerk 8 verbessert haben oder<br />
worauf sie in weiterführenden Schulen achten<br />
müssen.<br />
Die Lehrpersonen können die Stellwerkresultate<br />
nach der Besprechung mit den Lernenden<br />
auch für die Unterrichtsentwicklung nutzen,<br />
indem sie die Resultate im Stufen- oder<br />
Unterrichtsteam gemeinsam reflektieren. Sie<br />
können sich an grundsätzlichen Fragen orientieren:<br />
– Inwieweit entsprechen die Ergebnisse der<br />
Klasse meinen/unseren Erwartungen?<br />
– Was freut mich/uns? Was ärgert mich/<br />
uns?<br />
– Was haben wir im Unterricht gut gemacht?<br />
Was hätten wir im Unterricht anders machen<br />
können?<br />
Es sind anhand der Ergebnisse aber auch<br />
spezifischere Fragen möglich:<br />
– Inwiefern sind die Ergebnisse stimmig im<br />
Vergleich zu den Noten und der Niveaueinteilung?<br />
– Ist das Lerntempo angemessen?<br />
– Wie ist das Verhältnis der zur Verfügung<br />
stehenden Lern- und Übungszeit?<br />
– Inwiefern funktioniert die Individualisierung/Binnendifferenzierung?<br />
– Stehen geeignete Übungsaufgaben, Verstehenshilfen<br />
oder Veranschaulichungen<br />
zur Verfügung?<br />
Im Sinne einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung<br />
können Massnahmen mittels<br />
qualitätssichernden Instrumenten wie der<br />
kollegialen Hospitation, Schülerfeedbacks<br />
oder einem Vergleich mit den letztjährigen<br />
Ergebnissen überprüft werden.<br />
Roman Aregger, Leiter Bildungsplanung
8 DVS-inForm 13_<strong>10</strong>_20<strong>17</strong><br />
PERSONEN<br />
REGULA FELDER-MEYER arbeitet seit August als Beauftragte<br />
Kindergarten/Basisstufe in der Abteilung<br />
Schulbetrieb I. Sie hat die Funktion von Pius Theiler<br />
übernommen, der diesen Sommer in Pension ging.<br />
Regula Felder-Meyer ist Mutter von fünf erwachsenen<br />
Kindern. Nach 2o-jähriger Tätigkeit als Primarlehrerin<br />
in der Stadt Luzern unterrichtete sie im Kanton Zürich. Zurück in<br />
ihrem Heimatkanton Luzern war sie in der Gemeinde Schötz drei<br />
Jahre als Schulleiterin Kindergarten/Primarschule für Personalführung,<br />
Schulentwicklung, Qualitätssicherung und für die schul-und familienergänzenden<br />
Tagesstrukturen verantwortlich.<br />
BARBARA FITZE arbeitet seit September als Fachperson<br />
Schulaufsicht bei der DVS. Bis Ende August 20<strong>17</strong> leitete<br />
sie die Abteilung Schule der Blindenschule Zollikofen.<br />
Zuvor war sie in Belp als Schulleiterin einer Volksschule<br />
tätig und unterrichtete bis 2013 als Primarlehrerin<br />
auf verschiedenen Stufen in diversen Gemeinden des<br />
Kantons Bern. Nebenher engagierte sie sich stets in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Bildungsthemen. Barbara Fitze<br />
folgt auf Gregor Gyr, der eine neue Stelle als Schulleiter angetreten<br />
hat.<br />
AGENDA<br />
ARDITA JUSUFI hat im August ihr einjähriges Praktikum<br />
bei der Schulevaluation begonnen. Sie unterstützt das<br />
Sekretariat bei den administrativen Tätigkeiten, insbesondere<br />
bei der Vorbereitung und Auswertung der<br />
Online-Befragungen. Diese praktische Erfahrung wird<br />
ihr in einem Jahr den Einstieg in eine Berufslehre erleichtern.<br />
NEIRA IBRISIMOVIC hat im August die zweijährige Berufslehre<br />
als Büroassistentin EBA begonnen. Zurzeit<br />
arbeitet sie bei den Zentralen Diensten und sammelt<br />
erste Erfahrungen mit administrativen Arbeiten, Telefondienst<br />
und Empfang. Während ihrer Lehre wird sie<br />
in den verschiedenen Abteilungen ausgebildet.<br />
Bildungs- und Kulturdepartement<br />
Dienststelle Volksschulbildung<br />
Kellerstrasse <strong>10</strong><br />
6002 Luzern<br />
Impressum<br />
DVS-inForm – 13 – <strong>10</strong>/20<strong>17</strong><br />
Informationen der<br />
Dienststelle<br />
Volksschulbildung<br />
Redaktion: Romy Villiger<br />
Gestaltung:<br />
Atelier R. Schürmann, Luzern<br />
DVS-inForm erscheint<br />
dreimal jährlich<br />
7. November 20<strong>17</strong> 7.15 bis 19 Uhr, Aula Berufsschulzentrum Bau und Gewerbe,<br />
Robert-Zünd-Strasse 4, Luzern, DVS-Veranstaltungsreihe zu Schule und Eltern, 1. Folge<br />
11. November 20<strong>17</strong> Hotel Sempachersee Nottwil, DVS-Tagung für Luzerner Schulen:<br />
«In Beziehung treten und Führung leben – (k)ein Widerspruch»<br />
15. November 20<strong>17</strong> ab 16 Uhr, Luzern, SCHUKULU-Impulsveranstaltung für Kulturverantwortliche an Schulen<br />
<strong>17</strong>./18. November 20<strong>17</strong> Freitag ganzer Tag und Samstagvormittag, Hotel Montana, Luzern Seminar Flexible Pensionierung<br />
26./27. Januar 2018 Freitag ganzer Tag und Samstagvormittag, Hotel Montana, Luzern Seminar Flexible Pensionierung<br />
27. Januar 2018 8.30 bis 13 Uhr, Hochdorf, DVS-Tagesstrukturen – Kinder gut begleiten. Zusatzveranstaltung<br />
27. Februar 2018 <strong>17</strong>.15 bis 19 Uhr, Aula Berufsschulzentrum Bau und Gewerbe, Robert-Zünd-Strasse 4, Luzern<br />
DVS-Veranstaltungsreihe zu Schule und Eltern, 2. Folge<br />
15. März 2018 ganzer Tag, Tag der aufgeschlossenen Volksschulen<br />
21. April 2018 Kantonsschule Alpenquai Luzern, DVS-Tagung zur Heterogenität (Bereich Unterricht). Neues Datum<br />
20. Juni 2018 14.30 h bis ca. 22 h, Meggen, Verabschiedungsfeier für die im SJ 20<strong>17</strong>/18 pensionierten<br />
Lehr- und Fachpersonen