DP noch eine Ausgabe
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DGB-Vorsitzender Michael Sommer<br />
wies in s<strong>eine</strong>r Eröffnungsrede<br />
auf Probleme und Gefahren<br />
im Bildungs- und Ausbildungsbereich<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Föderalismusreform hin.<br />
von Frauen und Männer zu wenig<br />
berücksichtigt würden.<br />
Männer müssten dahingehend<br />
geschult werden, dass ihre Sichtweise<br />
zu <strong>eine</strong>r ergebnisorientierten<br />
Beurteilung führt.<br />
Fortbildung ist nach Ansicht<br />
der Ministerin jedoch nicht nur<br />
in diesem Punkt unerlässlich. Bei<br />
der Verwaltungsmodernisierung<br />
im Saarland sei die Weiterbildung<br />
der MitarbeiterInnen ein<br />
fester Bestandteil. Betroffene<br />
der Umstrukturierung, die mit<br />
Personalabbau verbunden ist,<br />
können sich weiterqualifizieren.<br />
Ausbildungsgänge zum mittleren<br />
und gehobenen Dienst wurden<br />
laut Kramp-Karrenbauer eigens<br />
eingerichtet. Die Offensive sei<br />
aber auch nötig, um MitarbeiterInnen<br />
im Umgang mit<br />
neuen Instrumenten <strong>eine</strong>r modernen<br />
Verwaltung wie Personalmanagement<br />
zu schulen.<br />
Eine moderne Verwaltung<br />
mache <strong>eine</strong>n Anspruch auf Bildung<br />
erforderlich statt <strong>eine</strong>s<br />
Zwangs, betonte der Bundesbeamtensekretär<br />
des DGB,<br />
Egbert Biermann. Ein Behördenleiter<br />
müsse<br />
fragen: „Sie waren<br />
<strong>noch</strong> nicht in<br />
<strong>eine</strong>r Fortbildung?“<br />
und nicht<br />
„Wie, Sie wollen<br />
in <strong>eine</strong> Fortbildung?“.<br />
Hahlen<br />
räumte ein, dass<br />
sich auch in dieser<br />
Hinsicht die<br />
Führungskultur<br />
verbessern müsse.<br />
Beim Statistischen<br />
Bundesamt,<br />
das er zuvor<br />
leitete, habe es ein<br />
jährliches Personalführungsgespräch<br />
gegeben,<br />
bei dem die<br />
Weiterbildungswünsche<br />
der MitarbeiterInnen<br />
angesprochen<br />
worden seien.<br />
Es stelle sich auch die Frage,<br />
wie den zunehmend älteren Bediensteten<br />
Karrierechancen eröffnet<br />
werden können, warf<br />
Ulrich Potthast ein. Der stellvertretende<br />
Vorstand der Kommunalen<br />
Gemeinschaftsstelle für<br />
Verwaltungsmanagement wies<br />
darauf hin, dass bis 2030 die Zahl<br />
der Erwerbstätigen in Deutschland<br />
um 20 Prozent zurückgehe.<br />
„Je mehr sich die Zahl der Erwerbstätigen<br />
ändert, desto mehr<br />
wird der öffentliche Dienst der<br />
Verlierer sein“, meinte Potthast.<br />
Die Personalentwicklung müsse<br />
daraus Konsequenzen ziehen, sowohl<br />
um Beschäftigte zu qualifizieren<br />
als auch, um sie nicht zu<br />
verlieren. Führungskräfte müssten<br />
sich als Personalverantwortliche<br />
fühlen.<br />
Egbert Biermann sprach sich<br />
dafür aus, die Ausbildung so zu<br />
gestalten, dass Menschen auch<br />
außerhalb des öffentlichen<br />
Dienstes eingesetzt werden können.<br />
Der DGB halte es für falsch,<br />
spezielle Berufe für diesen Sektor<br />
zu schaffen wie die „Fachkraft<br />
für Bürokommunikation“.<br />
Ulrich Potthast forderte mehr<br />
Anstrengungen, um Migrantinnen<br />
und Migranten für den öffentlichen<br />
Dienst zu gewinnen.<br />
Dies untermauerte Biermann<br />
mit <strong>eine</strong>m Beispiel: Unter den<br />
17.000 Beschäftigten der Berliner<br />
Polizei seien nur 70 Mi-<br />
1/2007 Deutsche Polizei 19