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TSV Lohr Saisonjournal 2017

Unser Saisonjournal zur Saison 2017/18 mit den Vorstellungen aller Teams sowie Rückblick auf die vergangene Saison und jede Menge Neuigkeiten.

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90 Jahre Tradition<br />

Der Handballsport in <strong>Lohr</strong> am Main kann in diesem Jahr seine<br />

90jährige Tradition feiern. Denn das erste Spiel in dieser Sportart<br />

wird in <strong>Lohr</strong> am 22. Mai 1927 zwischen der Turngemeinde <strong>Lohr</strong> und<br />

der Turngemeinde Würzburg ausgetragen – damals noch auf dem<br />

Großfeld. Allerdings holt man sich eine „Schlappe“ mit einem Ergebnis<br />

von 0:15 Toren.<br />

1928 gründet sich bereits eine zweite Mannschaft, die des Turnvereins<br />

<strong>Lohr</strong>. Am 30. September 1928 kommt es zum ersten Stadtderby,<br />

welches der Turnverein mit 5:3 gewinnt. Die Revanche glückt<br />

der TG bereits im Rückspiel am 21. Oktober 1928 mit einem 3:1-Sieg.<br />

In der Folgezeit kommt es immer wieder zu solchen Lokalkämpfen,<br />

die „mit einer Erbitterung und letztem Kräfteeinsatz“ geführt werden.<br />

Zuschauerzahlen von bis zu 700 sind dabei keine Seltenheit.<br />

Ab 1933 gehen die handballerischen Aktivitäten zunehmend zurück.<br />

1936 fusionieren beide Vereine, doch bald kommt der Sport in den<br />

Kriegsjahren zum Erliegen.<br />

Aufstieg in die Bayerische Oberliga<br />

Der große Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg beginnt 1948. Durch<br />

den Tabellenplatz 1 nach der Vorrunde in der Landesliga Nord mausert<br />

sich <strong>Lohr</strong> zur Handballhochburg in Nordbayern. Mehr als 1.000<br />

Zuschauer erscheinen zu den Heimspielen. Am vorletzten Spieltag,<br />

dem 22. Mai 1949, kommt es zum bislang denkwürdigsten Spiel<br />

der Vereinsgeschichte. <strong>Lohr</strong> empfängt den hartnäckigen Verfolger,<br />

den mittelfränkischen Spitzenclub <strong>TSV</strong> Ansbach. Vor etwa 3.500<br />

Zuschauern (darunter 600 Ansbacher Schlachtenbummler) gelingt<br />

einem in Hochform kämpfenden <strong>Lohr</strong>er Team ein 8:3-Erfolg und der<br />

damit verbundene Aufstieg in die damalige höchste Spielklasse, die<br />

Bayerische Oberliga. Dort erreicht <strong>Lohr</strong> in einer aus Kostengründen<br />

einfach ausgetragenen Spielrunde einen guten 7. Platz.<br />

Zwischentief<br />

Am 21.11.1953 feiert die Handballabteilung in der Stadthalle ihr<br />

25-jähriges Bestehen. Nach dem sportlichen Hoch der Nachkriegsjahre<br />

beginnt nun ein Tief, das auf die Überalterung der Mannschaft<br />

zurückzuführen ist. Erst als es Helmut Schaller gelingt, eine starke<br />

Jugend heranzubilden, geht es Anfang der sechziger Jahre wieder<br />

aufwärts. Immer wieder geben Trainer und Spieler, die nach <strong>Lohr</strong><br />

zum Handball stoßen, Impulse und tragen zusammen mit den <strong>Lohr</strong>er<br />

Eigengewächsen dazu bei, dass es nach Tiefschlägen wieder auf zu<br />

neuen Höhenflügen geht. Zu nennen wären hier Willi Volkening, der<br />

vom Oberligisten GW Dankersen kommt, oder Ernst Weber, der nach<br />

den Kriegsjahren in <strong>Lohr</strong> sesshaft wird und im Handballsport seine<br />

Leidenschaft findet.<br />

Großer Aufschwung mit Sepp Karrer<br />

Den großen Aufschwung bringt ab 1974 der vielfache Ex-Nationalspieler<br />

Josef Karrer vom TV Großwallstadt, der als Spielertrainer in<br />

zwei Jahren den Aufstieg in die bayerische Oberliga schafft. Dieter<br />

Hess und Lilo Bergmann erwerben die B-Lizenz als Trainer und kümmern<br />

sich vorbildlich um die Ausbildung und Integration junger Spieler<br />

und Spielerinnen. Torwartalent Frank Hofstötter verlässt 1985 allerdings<br />

den Heimatverein, da er mit dem Sprung ins Bundesligateam des<br />

TV Großwallstadt den Beginn seiner überregionalen Handballkarriere<br />

startet. Nach zehn Jahren muss <strong>Lohr</strong> 1986 die Oberliga verlassen.<br />

Ära Jiri Kotrc<br />

1990 stößt der tschechische Weltklassehandballer Jiri Kotrc zum<br />

<strong>Lohr</strong>er Team. Als Nordbayerischer Meister kehrt man ins bayerische<br />

Oberhaus zurück und belegt auf Anhieb Rang drei. Mehr als 1.200<br />

Zuschauer strömen 1991 in die neue Spessartorhalle, um das<br />

Spitzenspiel gegen Milbertshofen II zu sehen, die den 2,20 m großen<br />

Russen Valerie Savko im Aufgebot haben. Vier Jahre bleibt Kotrc und<br />

setzt Meilensteine im <strong>Lohr</strong>er Handball.<br />

Regionalliga als größter Erfolg<br />

In einem Siegeszug ohnegleichen schafft das Team um den torhungrigen<br />

Janos Wagenbach 1995 den sensationellen Aufstieg in<br />

die Regionalliga. 1998 kann man sich nur durch den Sieg vor 1000<br />

Zuschauern im „Endspiel“ gegen Lauf in der Regionalliga halten. Die<br />

Spessarttorhalle steht Kopf, da das niemals für möglich Gehaltene<br />

geschafft wird.<br />

Freiwilliger Rückzug in Bezirksoberliga und Wiederaufstieg<br />

Da zahlreiche Talente den Verein verlassen, männlicher Nachwuchs<br />

fehlt und Geld knapp ist, sieht man sich im Jahr 2000 gezwungen,<br />

das Team bis in die Bezirksoberliga zurückzuziehen. Die Handballabteilung<br />

übersteht ihre größte Zerreißprobe und es geht kontinuierlich<br />

wieder aufwärts. 2003 steigt der <strong>TSV</strong> <strong>Lohr</strong> zum dritten Mal in der<br />

Vereinsgeschichte in die Bayerische Oberliga auf, was einen Handballboom<br />

und große Zuströme im Jugendbereich auslöst.<br />

Mit Ausnahme eines einjährigen Ausflugs in die Landesliga behauptet<br />

sich der <strong>TSV</strong> seit dieser Zeit in der Bayernliga, was neben vielen<br />

weiteren Akteuren auch Persönlichkeiten wie dem langjährigen<br />

Kapitän Benny Scheiner, dem Publikumsliebling Stefan Schüßler, dem<br />

Trainer Dr. Frantisek Fabian oder Talenten wie Lars und Tom Spieß zu<br />

verdanken ist.<br />

Eine herausragende Rolle in der Geschichte der Handballer nimmt der<br />

unermüdliche Johannes Fooke ein, der über viele Jahre das Geschick<br />

der Handballer als Abteilungsleiter bestimmt. Sein Schwiegersohn<br />

Wolfgang Radecke, der später in seine Fußstapfen tritt, kann das<br />

Amt leider jedoch nur kurz ausüben. Die ehemaligen Spielerinnen und<br />

Trainerinnen Gerda Fooke und Andrea Radecke unterstützen bis heute<br />

aktiv die Handballfamilie.<br />

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