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TECHNIK<br />

VON DER MANUFAKTUR ZUM WELTKONZERN.<br />

Die Geschichte von Panasonic beginnt in einem knapp sieben<br />

Quadratmeter großen Wohnzimmer im japanischen Osaka. Es<br />

ist behelfsmäßig zu einer Werkstatt umfunktioniert, um eine unkonventionelle<br />

Idee in die Tat umzusetzen: Gemeinsam mit drei<br />

Angestellten arbeitet der erst 23-jährige Konosuke Matsushita<br />

daran, einen Adapter für Lampenfassungen zu produzieren, mit<br />

dessen Hilfe sich zwei Glühbirnen über eine einzelne Fassung mit<br />

Strom versorgen lassen. Es ist das Jahr 1918, kurz vor Ende des<br />

ersten Weltkriegs, und Matsushita möchte Japans Wohnstuben<br />

mit mehr Licht ausstatten. Sein Startkapital beträgt etwas weniger<br />

als 100 Yen – umgerechnet gerade einmal 40 Euro.<br />

Durchschlagenden Erfolg erzielt er aber erst mit einem anderen<br />

Produkt: Mit einer kugelförmigen Fahrradlampe gelingt es dem<br />

Jungunternehmer, sich auch über Osaka hinaus einen Namen zu<br />

machen. Binnen weniger Jahre weitet er den Vertrieb auf ganz<br />

Japan aus. Parallel baut das Unternehmen kontinuierlich seine<br />

Produktpalette aus. Zum Angebot gehören bald auch Haushaltsgeräte,<br />

Radios und Elektromotoren.<br />

Allen wirtschaftlichen Herausforderungen und politischen Turbulenzen<br />

zum Trotz setzt Matsushita den eingeschlagenen Weg<br />

erfolgreich fort. 1935 arbeiten bereits rund 3.500 Mitarbeiter für<br />

den Elektronikhersteller „Matsushita Electric“, nur knapp ein<br />

Vierteljahrhundert nach der Unternehmensgründung sind es<br />

mehr als 26.000 Angestellte. 67 Tochtergesellschaften gehören zu<br />

diesem Zeitpunkt zum Unternehmen.<br />

1962 eröffnet Panasonic am Jungfernstieg sein erstes Büro in<br />

Europa. Noch immer ist die Deutschlandzentrale in Hamburg.<br />

ÜBER HAMBURG NACH EUROPA.<br />

Als die Grenzen Asiens für Panasonic zu eng werden, wendet<br />

sich das Unternehmen dem globalen Markt zu. 1962 gründen die<br />

Japaner ihre erste Niederlassung in Europa. Am Jungfernstieg,<br />

im Herzen Hamburgs, beziehen sieben Mitarbeiter ein<br />

Vertriebsbüro für Transistorradios, Trockenbatterien und<br />

elektronische Komponenten.<br />

Seither ist Panasonic der Hansestadt treu verbunden. 1980<br />

verlegt das Unternehmen seine Zentrale von der Alster in<br />

den Westen der Stadt an den Winsbergring, von wo aus es bis<br />

heute seine Geschäfte im deutschsprachigen Raum leitet. Aus<br />

dem beschaulichen Vertriebsposten entwickelt sich eine der<br />

erfolgreichsten Zweigstellen des internationalen Mutterkonzerns.<br />

Mit zwischenzeitlich rund 1.000 Mitarbeitern wird Panasonic<br />

in Deutschland zu einem bedeutenden Arbeitsgeber, bei dem<br />

zahlreiche Hamburger ihre berufliche Heimat finden.<br />

Das erste Panasonic Werk 1922 in Ohiraki-cho.<br />

Außerhalb des eigenen Unternehmenskosmos tritt Panasonic immer<br />

wieder als Unterstützer, Förderer und Sponsor von öffentlichen<br />

Projekten in Erscheinung. Von lokalen Sportereignissen wie<br />

dem Benefizspiel „Kicken mit Herz“ bis hin zum Hauptsponsoring<br />

der German Open von 1989 bis 1996 und als Partner der<br />

Olympischen Spiele seit 1988.<br />

60 <strong>rothenbaum</strong> Magazin

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