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VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe - 22-2017

VERITAS - das Genussmagazin der Oberkircher Winzer

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In Wahrheit schön<br />

DIE WEINKOLUMNE<br />

MIT VINCENZO DE BIASE<br />

Wein<br />

Lesen<br />

W EIN TRIFFT INS HERZ<br />

E ST 1973<br />

Geschenk<br />

Wein<br />

aus beruflichen Gründen und weil es auch meine Leidenschaft<br />

ist, lasse ich mir gerne Wein schenken. Auf<br />

die Frage, welchen Wein ich mir wünsche, weiß ich<br />

eine einfache Antwort. „Den, den ich noch nicht kenne.“<br />

Ich bin von Haus aus neugierig und offen für alle Weine,<br />

erst recht für die mir unbekannten. Als Sommelier kennt<br />

man ja vieles, aber nicht alles. Gerne überrasche ich andere<br />

mit guten Weinen und darum fahre ich immer mit<br />

badischem Wein im Kofferraum nach Italien, wenn ich<br />

dort Familie und Freunde besuche. Denen schmecken<br />

die badischen Weißweine und Rosés sehr gut. Die Italiener<br />

sind eigentlich ein sehr konservatives Volk und verschenken<br />

nur italienische Weine. <strong>Das</strong> wird jedes Mal eine<br />

schöne Überraschung. Wenn ich Wein verschenken will,<br />

dann denke ich nicht an große Namen oder weltbekannte<br />

Regionen und auch nicht ans schöne Etikett, wobei das<br />

schon Faktoren sind, die gut ankommen. Aber das hilft<br />

alles nichts, wenn der Wein dem Beschenkten zu trocken<br />

oder zu lieblich ist. Wer Wein verschenken will, muss wie<br />

ein Detektiv vorgehen, um den Geschmack zu treffen.<br />

Was hat der Person das letzte Mal gut geschmeckt? Was<br />

isst die Person gerne? Ist es ein junger oder ein älterer<br />

Mensch? Mann oder Frau? Warum aber Wein? Wein verschenken<br />

hat viele Vorteile. Zum einen kann man eine<br />

Flasche Wein problemlos umtauschen oder lange lagern,<br />

bis zum richtigen Anlass, beispielsweise ein Essen, ein<br />

Jubiläum oder eine Feier. Zur Not könnte man die Flasche<br />

auch weiterverschenken, das soll ja auch vorkommen ...<br />

Noch ein Vorteil: Wer Wein verschenkt, verschenkt auch<br />

eine Geschichte. Manchmal weiß man Spannendes vom<br />

Winzer oder vom Weinberg zu erzählen oder auch, wie<br />

und wo man den Wein entdeckt hat und warum man<br />

ihn gut findet. Damit es mit dem Weingeschenk auch garantiert<br />

klappt, hier ein paar Tipps: Ein Zweitgeschenk<br />

zum Wein ist nicht verkehrt. <strong>Das</strong> können Schokolade<br />

oder Pralinen zum Rotwein sein, ein Balsamico mit<br />

Parmesan zu einem im Barrique gereiften Rotwein oder<br />

Blauschimmelkäse zu einem Süßwein. Alle Varianten<br />

schmecken köstlich! Wenn der Anlass ein großer ist, darf<br />

das Weinpräsent größer ausfallen. Nicht nur Magnum-<br />

Flaschen sind eine gute Idee, sondern auch Weinpakete,<br />

die ein ganzes Sortiment abbilden. Spätestens hier ist<br />

garantiert der richtige Tropfen dabei. Oder man sagt:<br />

„Nein, keinen Wein“, dafür aber Sekt, denn Sekt geht bekanntlich<br />

immer. Aber, so oder so, um auf Nummer sicher<br />

zu gehen,<br />

kann man ein Fläschchen vorher testen. So macht schenken<br />

allen Freude. Probieren Sie es aus!<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

<strong>VERITAS</strong>-Kolumnist Vincenzo De Biase stammt<br />

aus der Basilicata in Süditalien und lebt und liebt<br />

Wein. „Würde ich noch mal auf die Welt kommen,<br />

würde ich es wieder machen“, sagt er über<br />

seinen Beruf als Sommelier im Europa-Park.

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