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Aktuell · Wissenswert · Offen - AWO in Chemnitz

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Vorgestellt:<br />

Soziale Arbeit entwickeln und gestalten ...<br />

Angela Gomon-Voit (Geschäftsführer<strong>in</strong> Caritasverband<br />

<strong>Chemnitz</strong> und Umgebung e.V.) ist seit fast<br />

zwei Jahren Sprecher<strong>in</strong> der LIGA der Spitzenverbände<br />

der Freien Wohlfahrtspflege <strong>in</strong> <strong>Chemnitz</strong>.<br />

Frau Gomon-Voit, Sie s<strong>in</strong>d nun im zweiten<br />

Jahr Sprecher<strong>in</strong> der LIGA der Spitzenverbände<br />

der Freien Wohlfahrtspflege<br />

<strong>in</strong> <strong>Chemnitz</strong>. Können Sie unseren Lesern<br />

kurz sagen: was ist die LIGA, wie lange<br />

gibt es die LIGA <strong>in</strong> <strong>Chemnitz</strong> und was<br />

s<strong>in</strong>d die wesentlichsten Aufgaben?<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse an der Darstellung<br />

der Arbeit der LIGA der Wohlfahrtsverbände<br />

<strong>in</strong> <strong>Chemnitz</strong>.<br />

Die LIGA ist der Zusammenschluss der<br />

sechs Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege.<br />

Dazu gehören:<br />

• die Arbeiterwohlfahrt,<br />

• die Caritas,<br />

• der Paritätische Wohlfahrtsverband,<br />

• die Stadtmission <strong>Chemnitz</strong> e.V.,<br />

• das Deutsche Rote Kreuz und<br />

• die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden<br />

<strong>in</strong> Deutschland mit ihrem Sitz <strong>in</strong> Dresden.<br />

Die LIGA hat sich gleich nach der Zeitenwende<br />

als Zusammenschluss gegründet,<br />

um die soziale Arbeit <strong>in</strong> der Stadt <strong>Chemnitz</strong>,<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den Verwaltungen<br />

(Sozialamt, Jugendamt und Gesundheitsamt),<br />

zu entwickeln und zu gestalten.<br />

Die Wohlfahrtsverbände setzen sich entsprechend<br />

ihren Satzungen für Menschen<br />

<strong>in</strong> Not e<strong>in</strong>, für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

und Familien, die am Rande<br />

der Gesellschaft stehen, für Menschen <strong>in</strong><br />

besonderen Lebenslagen und natürlich<br />

<strong>in</strong> vielfältigster Form für Senioren.<br />

Wir schauen darauf, wie die soziale Arbeit<br />

<strong>in</strong> der Stadt <strong>Chemnitz</strong> organisiert<br />

wird und das jene Menschen, die ke<strong>in</strong>e<br />

Stimme mehr haben und am Rande der<br />

Gesellschaft leben, unterstützt werden<br />

und wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite<br />

stehen.<br />

Welche dieser Aufgaben haben Sie als<br />

Sprecher<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ihrer Amtszeit am meisten<br />

beansprucht?<br />

Die wesentlichen Aufgaben <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

fast 2-jährigen Tätigkeit als Sprecher<strong>in</strong><br />

haben zunächst e<strong>in</strong>en Schwerpunkt<br />

bekommen, nämlich dass wir uns als<br />

LIGA stärken und geme<strong>in</strong>sam für die<br />

Interessen der Betroffenen <strong>in</strong> unserer<br />

Stadt e<strong>in</strong>setzen, dass es zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Auftreten der Wohlfahrtsverbände<br />

gegenüber den Kommunen und<br />

der Kostenträger gekommen ist und das<br />

wir uns <strong>in</strong> den letzten beiden Jahren<br />

verstärkt mit den Mandatsträgern, den<br />

Stadträten, zusammengesetzt haben,<br />

um geme<strong>in</strong>sam den sozialen Frieden<br />

<strong>in</strong> unserer Stadt zu erhalten. Dies war<br />

notwendig, weil aufgrund der prekären<br />

Haushaltslage der Stadt <strong>Chemnitz</strong> s<strong>in</strong>nvolle<br />

Entscheidungen zu unterstützen<br />

waren und <strong>in</strong> manchen Fällen auf Konsequenzen<br />

von möglichen Kürzungen<br />

immer wieder h<strong>in</strong>zuweisen war.<br />

Die LIGA-Arbeit, so kann ich mich er<strong>in</strong>nern,<br />

war vor vielen Jahren wesentlich<br />

unaufwendiger als heute. Die Ansprüche<br />

s<strong>in</strong>d größer geworden. Es bedarf e<strong>in</strong>er<br />

höheren Komplexität. Wir müssen sehr<br />

flexibel reagieren und es ist e<strong>in</strong>e sehr<br />

enge Zeitschiene für die Bearbeitung der<br />

verschiedenen Themen gegeben, so dass<br />

also e<strong>in</strong> Großteil der Arbeitszeit von den<br />

Weil K<strong>in</strong>der<br />

Zeit<br />

brauchen<br />

Für e<strong>in</strong>en besseren Personalschlüssel <strong>in</strong> Sachsens Kitas.<br />

In diesem Jahr hat sich die LIGA <strong>in</strong> <strong>Chemnitz</strong> u.a.<br />

am Aktionstag „Weil K<strong>in</strong>der Zeit brauchen“ beteiligt.<br />

Geschäftsführern dafür verwendet werden<br />

muss.<br />

Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ämtern unterschiedliche<br />

Gremien, AGs und Sitzungen<br />

notwendig. Diese müssen vor- und<br />

nachbereitet werden und natürlich auch<br />

die Abstimmung der Wohlfahrtsverbände<br />

muss <strong>in</strong> den <strong>in</strong>zwischen monatlich<br />

erfolgenden Sitzungen besprochen werden.<br />

Die Stadt <strong>Chemnitz</strong> muss sparen. Wie<br />

haben diese Sparzwänge aus Ihrer Sicht<br />

die soziale Landschaft <strong>in</strong> <strong>Chemnitz</strong> verändert?<br />

Die Sparzwänge <strong>in</strong> der Stadt <strong>Chemnitz</strong><br />

zeigen sich dah<strong>in</strong>gehend, dass es den<br />

Abbau von sozialen Angeboten gibt.<br />

Dass es zu e<strong>in</strong>er Ausdünnung kommt, zu<br />

längeren Wartezeiten, weil zum Teil die<br />

Arbeitszeit und die Öffnungszeiten von<br />

zum Beispiel Beratungsstellen gekürzt<br />

werden mussten. Dadurch müssen die<br />

Betroffenen jetzt mehr Zeit <strong>in</strong>vestieren.<br />

Außerdem hat es natürlich zu e<strong>in</strong>er Verunsicherung<br />

der Mitarbeitenden <strong>in</strong> den<br />

Wohlfahrtsverbänden geführt. Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

werden immer enger,<br />

die Belastungen immer größer, so dass<br />

auch wir als Geschäftsführer verantwortlich<br />

dafür s<strong>in</strong>d, die Sorge um die<br />

Mitarbeiter weiter im Blick zu behalten.<br />

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was<br />

würden Sie sich aus Sicht der Sprecher<strong>in</strong><br />

wünschen?<br />

Als Sprecher<strong>in</strong> der LIGA der Wohlfahrtsverbände<br />

wünsche ich mir zum E<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>e größere Wertschätzung sozialer Arbeit<br />

und pflegender Berufe <strong>in</strong> der Breite<br />

der Bevölkerung. Ich wünsche mir,<br />

dass Solidarität und gesellschaftlicher<br />

Zusammenhang von den Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgern dieser Stadt gelebt wird.<br />

Wenn soziale Arbeit und Pflege weiterh<strong>in</strong><br />

auch <strong>in</strong> der Breite <strong>in</strong> dieser Stadt<br />

vorhanden se<strong>in</strong> soll, ist es notwendig<br />

und erforderlich, dass sie auskömmlich<br />

f<strong>in</strong>anziert wird. Da sehe ich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

die öffentliche Hand. Ich sehe auch<br />

Firmen und Unternehmen <strong>in</strong> ihrer sozialen<br />

Verantwortung, die Arbeit der LIGA<br />

der Wohlfahrtsverbände näher und vor<br />

allem anders zu unterstützen. Und natürlich<br />

e<strong>in</strong> ganz wichtiges Thema: Der

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