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Stadtanzeiger Dülmen kw 45

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Auto aktuell<br />

Mittwoch, 8. November 2017<br />

Silberne Säulen<br />

So funktionieren moderne Blitzer<br />

Wer sich nicht andie<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

hält, muss jederzeit<br />

mit einem grellen<br />

Blitz rechnen ­und einige<br />

Tage später mit<br />

einem Brief.<br />

Blitzer gibt es in verschiedenen<br />

Ausführungen<br />

- und<br />

jährlich gehen ihnen<br />

rund 2,8 Millionen<br />

Autofahrer mit mindestens21Stundenkilometerüber<br />

dem erlaubten Tempo indie<br />

Falle. Doch wie funktionieren<br />

die Messgeräte eigentlich?<br />

Der Klassiker ist der stationäre<br />

„Starenkasten“. Meist ist<br />

er so verbaut,dasserfür beide<br />

Fahrtrichtungen einsetzbar<br />

ist. Dabei werden drei Messingstränge,<br />

die sogenannte<br />

Piezokristalle enthalten, im<br />

Abstand von etwa einem Meter<br />

wenige Zentimeter tief<br />

quer zur Fahrbahnverlegt, erläutert<br />

Tobias Goldkamp,<br />

Fachanwalt für Verkehrsrecht.<br />

Fährt ein Auto darüber,<br />

wird durch die Verformung<br />

der empfindlichen Kristalle<br />

Elektrizität erzeugt. Aus dem<br />

Abstand der Messingstränge<br />

wiederum kann die Geschwindigkeit<br />

errechnet werden.<br />

„Der Starenkasten an<br />

sich ist nur noch für das Foto<br />

zuständig.“<br />

Die Tempokontrolle mittels<br />

Radar kommt inverschiedenen<br />

Bauweisen zum Einsatz,<br />

vor allem bei mobilen<br />

Blitzern. „Die Messgeräte senden<br />

Radarstrahlen aus, die<br />

vom Fahrzeugreflektiert werden“,<br />

sagt Jens Dötsch, Fachanwalt<br />

für Verkehrsrecht.<br />

„Beim Überschreiten der<br />

Messschwelle wird dann ein<br />

Fotoapparat ausgelöst, sichtbar<br />

durch den Blitz.“ Von allen<br />

aktuellen Messsystemen ist<br />

die Radartechnik die fehleranfälligste.<br />

Grund dafür sind<br />

Elegante Blitzanlage: Rund 800 der schlanken Blitzersäulen stehen bislang an Deutschlands Straßen.<br />

Foto: Stefan Gröpper<br />

die sehr breiten Radarwellen.<br />

Immer häufiger sind silberne<br />

Säulen mit dunklen Ringen<br />

zu sehen. Dahinter verbirgt<br />

sich ein Laser-Messsystem.<br />

Bei der Lasertechnik werden<br />

Lichtimpulseausgesendet, die<br />

von den Fahrzeugen reflektiert<br />

werden. Daraus lässt sich<br />

die Geschwindigkeit errechnen“,<br />

erläutert Sebastian<br />

Ramb von Vitronic. Die Firma<br />

ist wieauch Jenoptik, VDSund<br />

Gatso ein Hersteller von Geschwindigkeitsmessgeräten.<br />

Bis zu vier Fahrspuren lassen<br />

sich durch die Laser abdecken.<br />

„Die Daten können von den<br />

Messbeamten entweder über<br />

verschlüsselte USB-Sticks ausgelesen<br />

werden oder über eine<br />

verschlüsselte Verbindung<br />

versendet werden“, sagt<br />

Ramb. Anhand der Zahl der<br />

dunklen Ringe ist auch der<br />

Messbereich erkennbar.„Säulenmit<br />

vier Ringenmessenin<br />

beiden Fahrtrichtungen, bei<br />

drei Ringen wird nur eine<br />

Fahrtrichtung abgedeckt.“ Im<br />

oberen Bereich der Säulen befinden<br />

sich hinter den dunklen<br />

Abdeckungen die Beleuchtungseinheitmit<br />

den Blitzern,<br />

im unteren Bereich die Messeinheit<br />

mit den Kameras.<br />

Auch die Lichtschrankenmessung<br />

kommt immer öfter<br />

zum Einsatz. Fährt ein Auto<br />

hindurch, kann aus der vergangenen<br />

Zeit zwischen den<br />

Unterbrechungen die Geschwindigkeit<br />

errechnet werden,<br />

erklärt Dötsch. „Parallel<br />

dazu wird auch hiermeist ein<br />

Fotokasten für das Beweisbild<br />

aufgebaut.“ Wenn die Polizei<br />

auf Autobahnen zur Messung<br />

unterwegs ist, wird die Geschwindigkeitmeist<br />

via Video<br />

gemessen. „Als Referenzwert<br />

gilt dann die Geschwindigkeit<br />

des Polizeiwagens.“ (dpa)<br />

Regeln für<br />

Fahrgemeinschaften<br />

Fahrtenbuch ist hilfreich<br />

und Wartung sollten neben<br />

demverbrauchten Sprit in die<br />

Berechnung der Gesamtkosten<br />

eingehen. Den ermittelten<br />

Eine Fahrgemeinschaft<br />

kann Geld sparen und<br />

Menschen ohne eigenes<br />

Automobil machen. Doch<br />

wer eine Fahrgemeinschaft Kilometerpreis<br />

gründet, sollte sich mit den<br />

Mitfahrern auf feste Regeln<br />

einigen. Beispielsweise hinsichtlich<br />

der Pünktlichkeit,<br />

rät der AutoClub Europa (ACE).<br />

Klar sein sollte etwa, wie lange<br />

die Gemeinschaft auf einen<br />

Nachzügler am Treffpunkt<br />

warten wolle. Natürlich sind<br />

dazu zuvor die Telefonnummern<br />

ausgetauscht worden.<br />

Ein Fahrtenbuch hilft, Streit<br />

über die Kosten zuminimieren.<br />

„Im Fahrtenbuch sollte<br />

der Kilometerstandnach jeder<br />

Fahrt eingetragen werden<br />

und gegebenenfalls auch<br />

wann getankt wurde“, sagt<br />

Anja Smetanin vom ACE. Dies<br />

diene auch im Nachgang zur<br />

Rückversicherung und Nachverfolgung<br />

von Verbrauch und<br />

Fahrleistung in Realität.<br />

„Bei den Kilometerkosten<br />

sollten aber nicht nur die<br />

Spritkosten zugrunde gelegt<br />

werden“, rät Smetanin. Auch<br />

Ausgaben für Versicherung<br />

multipliziert<br />

der Fahrer dann mit den zurückgelegten<br />

Kilometern innerhalb<br />

der Fahrgemeinschaft.<br />

Die Summe legt erauf<br />

die Personenzahl inklusive<br />

Fahrer um. Abgesichert sind<br />

die Insassen bei einem Unfall<br />

über die Kfz-Haftplicht des<br />

Fahrers. (dpa)

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