Vollbunt 2 17/18 - Genug für alle

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genugfüralle
genugfürsleben
Marie Mayrhofer
Sauerstoff, Nahrung, Flüssigkeit
– und dazu noch eine Prise
Schlaf! Logisch – ohne diese Dinge
wird es schwierig zu überleben.
Aber Überleben ist nun mal
nicht genug: Sind die Grundbedürfnisse
abgedeckt, haben wir
den Kopf frei, um uns dem bunten
und spannenden Leben zu
widmen.
Aber was genau macht so
ein erfülltes Leben aus? Ist das
überhaupt für alle erreichbar
und leistbar? Und vor allem: Was
brauchen Kinder, um ein glückliches,
kunterbuntes Leben führen
zu können? Mit genau dieser Frage
beschäftigen wir uns im Rahmen
der diesjährigen Kinderrechteaktion
und somit auch in
dieser Ausgabe von voll.bunt.
„Mädchen und Buben haben
das Recht auf einen angemessenen
Lebensstandard.“ So
steht es in der UN-Kinderrechtskonvention
im Artikel 27. Leider
ist das selbst in Österreich noch
lange nicht die Realität für jedes
Kind. Statistik Austria spricht
von mehr als 400.000 Kindern
und Jugendlichen (das ist fast ein
Viertel der Gesamtanzahl!), die
in Österreich armuts- und ausgrenzungsgefährdet
sind. Ausgrenzungsgefährdet
heißt in Gefahr
zu sein, sich aus wirtschaftlichen
Gründen nicht richtig in
der Gesellschaft integrieren zu
können und darum sozial ausgeschlossen
zu werden. Das geht
leider schneller, als man glaubt.
Täglich frisches Obst und Gemüse,
Wachsmalkreiden für den
Zeichenunterricht, ein Besuch im
Kino oder die Mitfahrt zu einem
Klassenausflug sind für viele
Kinder nicht selbstverständlich
möglich.
Am 20. Oktober wird in der
Linzer Plus-City von der Katholischen
Jungschar ein Kinderzimmer
aufgebaut, in dem gezeigt
wird, was Kinder alles zum
Leben brauchen. Auch auf den
nächsten Seiten kannst du mehr
dazu erfahren und bekommst
praktische Tipps, wie du die Thematik
„Kinderarmut“ in deine
Jungschar- oder MinistrantInnenstunde
einbauen kannst.
Aber gibt es nur die materielle
Armut, die man anhand von
Möbelstücken und Gegenständen
darstellen
kann? In der
Jungschar sind
wir der Meinung,
dass man
auch von Armut
sprechen muss,
wenn Kinder
zu wenig Liebe,
Zuwendung
und Aufmerksamkeit
erfahren.
Das ist
dann eine andere,
vielleicht auf
den ersten Blick
nicht ganz so
offensichtliche
Marie ist
ehrenamtliche
Vorsitzende
und bereitet die
diesjährige
Kinderrechteaktion
mit vor.
Armut: Auch wenn emotionale
Armut mit Zahlen nicht leicht zu
erfassen ist, darf man sie nicht
weniger ernst nehmen.
Ein liebevolles Streicheln
über den Kopf, Lob und Anerkennung
auch für kleine Erfolge, Herausforderungen
zum Wachsen,
Zeit fürs Kuscheln und Zeit zum
Spielen ebenso wie klare Grenzen
und Richtlinien – das alles
braucht ein Kind, um sich entfalten
zu können, groß und emotional
reich zu werden und ein gutes
Leben zu führen.
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