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Nagelfluh 2-2017

Herbst/Winterausgabe von Nagelfluh - Das Naturpark-Magazin

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Herbst/Winter <strong>2017</strong>/18<br />

Das Naturpark-Magazin<br />

VERANTWORTUNGSVOLL...<br />

... in der Natur unterwegs: Initiative »Dein Freiraum.<br />

Mein Lebensraum.« startet in der Hörnergruppe<br />

NATUR IN BEWEGUNG<br />

Warum in Sibratsgfäll die Kirche<br />

nicht im Dorf bleiben will<br />

MIT DEM RANGER UNTERWEGS<br />

Begibt dich auf winterliche Spurensuche<br />

mit den Rangern Max, Florian und Carola<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Zwischen Wanderschuh und Excel-Liste:<br />

Das Team des Naturparks stellt sich vor


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Naturparke sind in Mitteleuropa der vielleicht<br />

modernste Ansatz, der im Naturschutz<br />

und der nachhaltigen Regionalentwicklung<br />

existiert. Schützen und Nützen sind hierbei<br />

kein Gegensatz. Ein partnerschaliches Vorgehen<br />

ist Grundlage, um gemeinsame Lösungen<br />

für o schwierige emen zu finden.<br />

Wie lassen sich z.B. die Bedürfnisse von Freizeitsportlern<br />

und Grundbesitzern unter einen<br />

Hut bringen? Wie können wir unsere Kinder<br />

wieder stärker an die Natur heranführen und<br />

ihnen gleichzeitig mit viel Spaß vermitteln, wie<br />

unsere Kulturlandscha bewirtschaet wird?<br />

Wie können in einer ohnehin schon sehr starken<br />

Tourismusregion naturorientierte Angebote<br />

auf breiter Basis entwickelt werden, damit diese<br />

zur Profilbildung als Naturerlebnisregion beitragen?<br />

Die Aufgaben eines Naturparks sind so<br />

vielfältig wie die Interessen der Menschen, die<br />

hier leben oder ihre Freizeit verbringen.<br />

Um es gleich vorweg zu schicken: Ohne die<br />

Partner aus Land- und Forstwirtscha, Naturschutz,<br />

der Jagd, der Grundbesitzer, der Fachbehörden<br />

sowie der Sportler und Outdooranbieter<br />

können wir nicht viel erreichen. Gleiches gilt für<br />

die finanzielle Ausstattung. Alles, was wir tun,<br />

kostet nun mal Geld. Und weil sich mit Bildung,<br />

Besucherlenkung und Regionalentwicklung<br />

nicht wirklich Geld verdienen lässt und da es<br />

sich um emen dreht, die dem Gemeinwohl<br />

dienen, sind wir auf öffentliche Mittel angewiesen.<br />

Diese kommen von den Gemeinden, dem<br />

Landkreis, dem Land Vorarlberg, dem Freistaat<br />

Bayern und – ohne diese Mittel gäbe es den Naturpark<br />

nicht – von der Europäischen Union, im<br />

Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme.<br />

Nächstes Jahr feiern wir das 10-jährige Bestehen<br />

des Naturparks. Bis dahin sollte die Auauphase<br />

weitgehend abgeschlossen sein. Wir<br />

haben inzwischen alle wichtigen Naturparkthemen<br />

entwickelt und wissen nun ziemlich genau,<br />

was wir brauchen, damit der grenzüberschreitende<br />

Naturpark dauerha den erwarteten Nutzen<br />

für die Region erbringen kann.<br />

Für mich zeichnet sich ein Erfolgsfaktor mehr<br />

als deutlich ab – und zwar das Naturpark-Team.<br />

Unsere Maßnahmen und Projekte werden auch<br />

künig nur möglich sein, wenn gut qualifizierte<br />

Menschen mit viel persönlichem Einsatz über<br />

einen längeren Zeitraum im Naturpark arbeiten<br />

können.<br />

Wir haben bisher noch nie besonderen Wert<br />

auf Selbstdarstellung gelegt. Das entspricht auch<br />

weder dem Allgäuer noch dem Vorderwälder<br />

Selbstverständnis. Dennoch möchten wir in dieser<br />

Ausgabe die Menschen vorstellen, die mit<br />

großem persönlichem Einsatz daran arbeiten,<br />

dass die Naturparkidee Wirklichkeit wird. Ich<br />

denke, das ist nun einfach mal nötig.<br />

Ihr<br />

Rolf Eberhardt<br />

Geschäsführer Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette e.V.<br />

Mit einer Größe von<br />

405 km 2 ist die <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

im alpen weiten<br />

Vergleich ein Schutz -<br />

gebiet mittlerer Größe.<br />

Während im Bregenzerwald<br />

jeweils die gesamten<br />

Flächen der beteiligten<br />

acht Gemeinden im<br />

Naturpark liegen, gehören<br />

von den sieben Allgäuer<br />

Gemeinden in der<br />

Regel die dünn besiedelten<br />

Berggebiete dazu.<br />

Innerhalb der Naturparkgrenzen<br />

leben etwa<br />

13.000 Menschen, was zu<br />

einer, im dicht besiedelten<br />

Europa, sehr geringen<br />

Siedlungsdichte von<br />

33 Einwohnern je km 2<br />

führt. Ein besonderes<br />

Merkmal ist der sorgsame<br />

Umgang der Bewohner<br />

mit ihrer Heimat.<br />

3


INHALT & IMPRESSUM<br />

Themen<br />

dieser<br />

Ausgabe<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Das Team des Naturparks <strong>Nagelfluh</strong>kette stellt sich vor 6<br />

SEITE 34<br />

BEWEGTE NATUR IN SIBRATSGFÄLL<br />

Reportage: Warum in Sibratsgfäll die Häuser wandern 8<br />

JUWELEN DES NATURPARKS<br />

Fließendes Gestein: Die Flyschzone 12<br />

TAGEBUCH EINES ZAPFENKNACKERS<br />

Tierisches Portrait über den Fichtenkreuzschnabel 14<br />

DEIN FREIRAUM. MEIN LEBENSRAUM.<br />

Besucherlenkungskampagne startet in der Hörnergruppe 16<br />

SEITE 8<br />

NATURPARK NAGELFLUHKETTE MACHT SCHULE<br />

Statements aus dem »Netzwerk« 18<br />

RANGER-ANGEBOTE IM WINTER<br />

Gehen Sie auf Tour mit den Naturpark-Rangern 22<br />

HAND AUFS HOLZ<br />

Zu Besuch in der Holzwerkstatt Faißt 32<br />

WOHL BEKOMMS, HERR SPATZ!<br />

Futter-Tipps für Feinschmätzer 34<br />

UNTERWEGS MIT DEM WANDER-WALTER<br />

Panorama: Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald 36<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette e.V.<br />

Seestraße 10, D-87509 Immenstadt,<br />

Tel. +49(0)8323/9988750<br />

info@naturpark-nagelfluhkette.eu<br />

www.naturpark-nagelfluh.eu<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Verlag HEPHAISTOS,<br />

EDITION ALLGÄU<br />

Lachener Weg 2,<br />

D-87509 Immenstadt-Werdenstein<br />

Tel. +49(0)8379/728616,<br />

Fax +49(0)8379/728018<br />

nagelfluh@heimat-allgaeu.info,<br />

www.nagelfluh-magazin.de<br />

Redaktion: Viola Elgaß (v.i.S.d.P.),<br />

Tel. +49(0)8379 728616,<br />

viola.elgass@heimat-allgaeu.info<br />

Gekennzeichnete Beiträge stellen die<br />

Meinung des Verfassers, nicht aber des<br />

Verlages dar.<br />

Layout:<br />

Bianca Elgaß, Ramona Klein,<br />

Joshua Riedisser<br />

Neues aus dem Naturpark 26<br />

Kinderseite 38<br />

Anzeigen: Carolin Mathes, Christian Vu<br />

Tel. +49(0)8379 728616;<br />

gültige Anzeigenpreisliste: 1/<strong>2017</strong><br />

Bankverbindung Verlag:<br />

Deutschland:<br />

Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu eG,<br />

IBAN: DE97733699200007126999,<br />

BIC: GENODEF1SFO<br />

Österreich:<br />

Raiffeisenzentralkasse Innsbruck,<br />

IBAN: AT223600000000643361,<br />

BIC: RZTIAT22<br />

Titelfotos: T. Gretler (gr. Bild), A. Bereuter, R. Eberhardt; Inhalt: I. Rittscher/LBV, V. Elgaß<br />

4


Anzeigen<br />

5


Hinter den<br />

Kulissen<br />

Im Jahr <strong>2017</strong> konnte das Naturpark-Team entscheidend verstärkt werden.<br />

Viele Pläne, die seit langer Zeit in den Startlöchern schlummerten, wurden<br />

jetzt ins Rollen gebracht. Wie im Editorial versprochen, ist es höchste Zeit,<br />

die Menschen vorzustellen, die tagtäglich mit viel Einsatz die Umsetzung<br />

der Naturparkidee erst möglich machen.<br />

Florian Heinl<br />

Ranger<br />

Maximilian Löther<br />

Ranger<br />

»Ranger Max« hat<br />

vor kurzem seinen<br />

Abschluss als Forstund<br />

Holzwissenschaler<br />

gemacht und<br />

kennt sich deshalb bei<br />

allen Fragen rund um<br />

den Wald hervorragend<br />

aus. Er kommt<br />

aus Akams bei Immenstadt.<br />

In seiner<br />

Freizeit ist er in den Bergen unterwegs und<br />

kümmert er sich um Haus und Garten – wenn<br />

er nicht auf der Jagd ist.<br />

Als Ranger liegen seine Arbeitsschwerpunkte<br />

in der Umweltbildung, der Besucherlenkung<br />

und der Öffentlichkeitsarbeit. Er arbeitet mit<br />

den Kindern der Naturparkschulen und den<br />

Junior Rangern, tri Absprachen mit Grundbesitzern,<br />

um Informationstafeln im Gelände<br />

zu platzieren und ist Spezialist in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Er betreut Filmteams und<br />

Pressevertreter vor Ort und koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit<br />

rund um den Naturpark und<br />

die Ranger. Dazu hält er engen Kontakt mit den<br />

Touristikern der Naturparkgemeinden und<br />

den Naturparkpartnern. Mit ihnen gemeinsam<br />

organisiert er die neu aufgebauten Angebote<br />

»Frag den Ranger«, »Mit dem Ranger unterwegs«<br />

und »Ranger für ihren Urlaub« (siehe<br />

auch Seite 22).<br />

»Ranger Flo« ist ausgebilde ter Forstwirt und<br />

wie Max Spezialist, wenn es um Waldthemen<br />

geht. Auch er geht in seiner Freizeit auf die<br />

Jagd. Als Obermaiselsteiner kennt er den Naturpark<br />

und besonders die Hörnerdörfer wie<br />

seine Westentasche.<br />

Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Besucherlenkung<br />

und die Umweltbildung. Wenn es<br />

um neue Informationstafeln vor Ort oder um<br />

Routenplanungen für Skitouren oder<br />

Schneeschuhrouten geht, ist er erster Ansprechpartner.<br />

Bei der Arbeit mit den Naturparkschulen<br />

oder den Junior Rangern ist auch<br />

er immer mit viel Fingerspitzengefühl<br />

für<br />

die Kinder dabei. Er<br />

ist federführend für<br />

die Naturparkinfrastruktur<br />

zuständig<br />

und hält zum Beispiel<br />

die Umweltbildungsstätte<br />

Grafenälpe in<br />

Schuss. Florian hat darüber<br />

hinaus viel Erfahrung<br />

mit alpinem Wegebau und wird deshalb<br />

künig Wegeverbesserungsprojekte betreuen,<br />

die von den Gemeinden mit dem Naturpark<br />

gemeinsam durchgeführt werden.<br />

Carola Bauer<br />

Rangerin<br />

Carola ist schon<br />

länger im Naturpark-<br />

Team. Als ausgebildete<br />

Geografin mit vielen<br />

Erfahrungen im<br />

Bereich Umweltbildung,<br />

hat sie ein breites<br />

Wissen über unsere<br />

Kulturlandscha<br />

und gibt dieses mit<br />

viel Überzeugung,<br />

Einfühlungsvermögen und Kreativität an Kinder<br />

und Erwachsene weiter. Sie unterstützt<br />

zudem Carina Niedermair bei der Organisation<br />

der Umweltbildungsmaßnahmen im Vorderwald.<br />

Seit sie zusätzlich auch Rangerin ist,<br />

kommen noch zahlreiche Führungen zu allen<br />

möglichen Naturpark-emen und die Organisation<br />

von Besucherlenkungsmaßnahmen<br />

hinzu. Wie Max und Florian hat Carola im Jahr<br />

<strong>2017</strong> die Ausbildung des Landes Vorarlberg<br />

zum Naturführer gemacht.<br />

In den letzten Jahren hat sich die in Alberschwende<br />

wohnende, begeisterte Bergsportlerin<br />

und Hobby-Imkerin zudem zur Spezialistin<br />

für den Apollofalter entwickelt. Sie betreut die<br />

wissenschaliche Grundlagenarbeit zu dieser<br />

Naturpark-Leitart und sorgt dabei für einen<br />

guten Kontakt zur Alpwirtscha.<br />

6


Daniela Bredow<br />

Projektassistenz<br />

Carina Niedermair<br />

Naturparkmanagerin Vorderwald<br />

Als Naturparkmanagerin<br />

für den Vorderwald<br />

ist Carina<br />

Niedermair seit 2016<br />

Drehscheibe für alles,<br />

was im Vorarlberger<br />

Teil des Naturparks<br />

passiert. Ihr Schwerpunkt<br />

ist die Netzwerkarbeit,<br />

um mit<br />

den Partnern eine gute<br />

Struktur für die Umsetzung von Umweltbildung,<br />

Besucherlenkung und die Förderung regionaler<br />

Produkte zu schaffen. Gemeinsam mit<br />

weiteren Schutzgebietsverantwortlichen in<br />

Vorarlberg baut sie unter Anleitung der Vorarlberger<br />

Landesregierung das Netzwerk »Naturvielfalt<br />

Vorarlberg« auf.<br />

Die Dornbirnerin ist Schnittstelle zu wichtigen<br />

Institutionen und Projekten im Bregenzerwald,<br />

wie der Regio und dem Werkraum, der<br />

Käsestraße, der Energieregion oder der Klimaanpassungsregion<br />

(KLAR). Darüber hinaus<br />

ist sie im Vorstand des Ländlichen Fortbildungsinstituts<br />

(LFI) Vorarlberg. Als studierte<br />

Ökologin liegen ihr eine hohe Landschasqualität<br />

und Lebensvielfalt am Herzen. Sie betreut<br />

deshalb federführend die Projekte »Grenzüberschreitendes<br />

Moorentwicklungskonzept im<br />

Häderichmoor« und den Auau einer Naturpark-Metzgerei<br />

im Vorderwald.<br />

Wie die Ranger ist<br />

Daniela Bredow seit<br />

<strong>2017</strong> neu im Team. Sie<br />

studierte Tourismusmanagement<br />

und ist<br />

unter anderem spezialisiert<br />

auf nachhaltige<br />

Unternehmensführung.<br />

Zu 50 Prozent ist<br />

sie Projektassistentin<br />

für unser umfangreiches<br />

touristisches INTERREG Projekt »Bewegende<br />

Natur« und organsiert dort alle Prozesse<br />

innerhalb des Projekts, insbesondere die Projektbuchhaltung,<br />

die Abrechnungen und das<br />

Controlling. Daniela koordiniert die Entwicklung<br />

des Partnerprogramms und der Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für touristische Leistungsträger.<br />

Ab Dezember wird sie zudem –<br />

dann in Vollzeit – die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit,<br />

insbesondere die Pflege der Internetauftritte,<br />

und das Büromanagement im Naturparkzentrum<br />

AlpSeeHaus übernehmen. Daniela<br />

wohnt in Kempten und nutzt die Nähe<br />

zur den Bergen zum Klettern, Bergsteigen und<br />

Skifahren.<br />

Rolf Eberhardt<br />

Naturparkleiter<br />

Rolf Eberhardt ist seit der Gründung<br />

Geschäsführer des länderübergreifenden Naturparks.<br />

Bei ihm laufen alle Fäden zusammen.<br />

Arbeitsschwerpunkte sind darüber hinaus die<br />

Besucherlenkung, die<br />

Steuerung der touristischen<br />

Maßnahmen,<br />

die Netzwerkbildung<br />

zu den Partnern in der<br />

Region und nach<br />

außen, also zu politischen<br />

Gremien und<br />

Behörden sowie zu nationalen<br />

und internationalen<br />

Interessensvereinigungen.<br />

Rolf ist<br />

spezialisiert auf die Beantragung und Abwicklung<br />

von Förderprojekten, ohne die die Finanzierung<br />

der Naturparkarbeit bisher nicht möglich<br />

gewesen wäre. Als Geograf mit Schwerpunkt<br />

Biogeografie kann er auf ein breites ökologisches<br />

und wildbiologisches Wissen zurückgreifen,<br />

was bei vielen Diskussionen mit den<br />

Naturparkpartnern eine große Hilfe ist.<br />

Fotos: Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette, Thomas Gretler, Zeichnungen: Ramona Klein<br />

Sonja Hölzler<br />

Projektmanagerin<br />

Sonja Hölzler nimmt seit vielen Jahren eine<br />

zentrale Rolle beim Auau des Naturparks ein.<br />

Seit 2011 koordiniert sie die Öffentlichkeitsarbeit<br />

und unterstützt die Geschäsführung bei<br />

allen anfallenden emen. Sonja hat gemeinsam<br />

mit schulischen Partnern das Konzept der<br />

»Naturparkschulen« entwickelt und organisiert<br />

nun ebenso deren laufenden Betrieb, wie die<br />

Junior Ranger Ausbildungen. Sie leitet seit 2014<br />

das emenfeld »Umweltbildung« an. Als<br />

überzeugte Netzwerkerin hat sie wesentlich die<br />

Philosophie der Naturpark-Umweltbildung geprägt,<br />

nämlich alles soweit wie möglich gemeinsam<br />

mit unseren Partnern aus Land- und<br />

Forstwirtscha, Umweltverbänden,<br />

Jagd<br />

und Behörden zu entwickeln<br />

und umzusetzen.<br />

Als begeisterte<br />

Bergsportlerin bringt<br />

die in Burgberg wohnende,<br />

ausgebildete<br />

Landschasplanerin<br />

die Belange der »Outdoorler«<br />

in die Naturparkstrategie,<br />

insbesondere in die Besucherlenkungsmaßnahmen,<br />

ein. Sonja macht ab Dezember<br />

<strong>2017</strong> erst mal ein Jahr »Babypause«.<br />

So erreichen Sie uns<br />

Geschässtelle im Allgäu:<br />

Naturparkzentrum im AlpSeeHaus<br />

Seestaße 10<br />

D-87509 Immenstadt<br />

Tel. +49 8379 9988750<br />

info@naturpark-nagelfluhkette.eu<br />

Geschässtelle im Vorderwald:<br />

Geschässtelle im Gemeindeamt Hittisau<br />

Platz 370<br />

A-6952 Hittisau<br />

Tel. +43 5513 620921<br />

niedermair@naturpark-nagelfluhkette.eu<br />

7


Bewegte Natur<br />

Sibratsgfäll<br />

Es ist ein regenreicher Frühling im Jahr 1999, als ein Älpler aus Sibratsgfäll<br />

bemerkt, dass seine frisch gesetzten Zaunpfähle schräg stehen. Risse in den Weiden<br />

tun sich auf. Nur Tage später beginnt ein ganzer Ortsteil, talwärts zu rutschen.<br />

Heute erinnert ein Wanderweg an die Naturkatastrophe – und ein schiefes Haus.<br />

Fotos: Viola Elgaß<br />

18 Meter gewandert: Das ehemalige<br />

Ferienhaus steht nicht nur schief, es ist auch,<br />

wie viele Gebäude ringsum, »gewandert«<br />

Das Wetter heute ist alles andere als ideal zum Wandern. Der Regen<br />

prasselt auf die Windschutzscheibe, während sich das Auto langsam<br />

die schmale Straße am Rindberg nach oben schlängelt. Plötzlich<br />

macht es einen kleinen Rumpler. Ich bin über eine der vielen Abrisskanten<br />

gefahren – Stellen, an denen sich der Boden unterschiedlich schnell<br />

talwärts bewegt. Eine spürbare Erinnerung an das, was sich vor fast<br />

zwanzig Jahren hier zugetragen hat.<br />

Minuten später habe ich mein Ziel erreicht. Ich lenke mein Auto vorsichtig<br />

auf einen Parkplatz, bewaffne mich mit Kamera und Regenschirm<br />

und stapfe durch Pfützen auf Felbers Haus zu. Eigentlich ist das Wetter<br />

doch passend, finde ich, als ich vor dem ehemaligen Ferienhaus stehe.<br />

Schließlich ist der Regen hauptverantwortlich dafür, was mit diesem Gebäude<br />

passiert ist. Von der Straße aus war es kaum zu sehen – jetzt erkenne<br />

ich, warum es »Felbers schiefes Haus« genannt wird. Teilweise um<br />

15 Grad geneigt, scheint das Gebäude ins Tal zu starren.<br />

Oberes Foto: Alexander Feurle, Carola<br />

Bauer und Konrad Stadelmann<br />

Normalerweise ist das Haus abgeschlossen. Nach Voranmeldung in<br />

der Gemeinde Sibratsgfäll ist jedoch für vier Euro pro Person eine Führung<br />

möglich. Die Möglichkeit, sich das Haus von innen anzusehen, sollte<br />

man sich nicht entgehen lassen. Ich begleite heute Naturpark-Rangerin<br />

Carola Bauer mit einer Wandergruppe auf der »Georunde Rindberg«,<br />

deren Startpunkt direkt am schiefen Haus liegt.<br />

Schwebende Lampen<br />

Schiefe Tür: Vor dem Eingang<br />

des Felber-Hauses wird der Grad der<br />

Verzerrung erst richtig sichtbar<br />

Sobald man die Eingangstür passiert hat, spielt das Haus mit der<br />

Wahrnehmung – die Treppe ist schon eine echte Herausforderung. Die<br />

erste Stufe nimmt man noch ganz selbstbewusst, bei der zweiten klammert<br />

man sich verwirrt ans Treppengeländer. Wie nach einer durchzechten<br />

Nacht, die zu lange gedauert hat, tasten die Besuchergruppen sich<br />

vorsichtig nach oben.<br />

8


Zeitzeuge: Konrad Stadelmann<br />

ist Obmann des Vereins »Bewegte<br />

Natur Sibratsgfäll«<br />

Oben: Die Georunde am Rindberg<br />

empfing kürzlich den<br />

Staatspreis für Design <strong>2017</strong><br />

Da stimmt doch was nicht:<br />

Das Gehirn gaukelt vor, man<br />

selbst stehe gerade und die<br />

Lampe trotze der Schwerkraft<br />

Ein Dorf in Bewegung<br />

Während die Katastrophe am Rindberg einmalig<br />

war, ist ganz Sibratgfäll ständig »im<br />

Fluss«. Diese Gebäude wandern jährlich:<br />

Kirche im Dorf: 1,5 cm<br />

Feuerwehrhaus: 2 cm<br />

Siedlungsgebiet: 5 cm<br />

Häusergruppe: 10 cm<br />

Im oberen Stockwerk wird es etwas besser. Schnell gewöhnt man sich<br />

an das Gehen in der Schräge. Die gleichmäßig verzogenen, aber völlig<br />

intakten Wände suggerieren dem Gehirn, dass alles in Ordnung ist. Bis<br />

man die Deckenleuchte passiert, die nicht gerade von der Decke hängt,<br />

wie sie sollte – sondern anscheinend schief in der Lu schwebt. Auch<br />

der Blick aus dem Fenster, das die Aussicht auf lauter schräge Bäume<br />

freigibt, irritiert. Kaum zu glauben, dass das ehemalige Ferienhaus dies<br />

so unbeschadet überstanden hat. Das Fundament ist mit dem Grund,<br />

auf dem es stand, einfach 18 Meter »mitgeschwommen«.<br />

Das wandernde Dorf<br />

»In Sibratsgfäll hat es schon immer Bewegungen gegeben. Bis zur großen<br />

Rutschung hat es nur keiner bemerkt. Fast jedes Gebäude hier wandert<br />

jährlich ein paar Zentimeter«, erzählt Konrad Stadelmann, Obmann<br />

des Vereins »Bewegte Natur Sibratsgfäll«. Eine Zeit lang war er auch Bürgermeister<br />

in Sibratsgfäll, bis man ihn »nicht mehr hat brauchen können«,<br />

sagt er augenzwinkernd. Nun ist er in der Gemeinde für Infrastruktur<br />

und Geologie zuständig. Regelmäßig informiert er Besucher<br />

über die Zeit, in der die Natur wieder einmal gezeigt hat, dass der<br />

Mensch eben nicht alle Fäden in der Hand hat.<br />

Gegründet wurde der Verein »Bewegte Natur Sibratsgfäll« im Jahr<br />

2013. Fünfzehn Jahre nach dem verheerenden Regen, der die Parzelle<br />

Rindberg für etwa 150 Tage in Bewegung setzte. Zwei Wochen hatte es<br />

zwanzig Prozent des üblichen Jahresniederschlags auf den Sibratsgfäller<br />

Ortsteil hinunter geschüttet. Zugleich schmolz die noch vorhandene<br />

Schneedecke in kürzester Zeit ab. Schon zuvor hatte es vereinzelte, kleinere<br />

Rutschungen in der Gegend gegeben. Am 19. Mai 1999 jedoch taten<br />

sich erste Risse rund um die Alpe Bader auf. Der Berg setzte sich unaufhaltsam<br />

in Bewegung. Die Alpe wurde evakuiert. Trotz Rettungsversu-<br />

9


Hier steht tatsächlich das Schild<br />

schief: Station 6 der Georunde<br />

informiert über den Abriss<br />

Blickwinkel: Station 7<br />

verweist auf den alten<br />

Standort der Kapelle. Dort<br />

wurde ein Kreuz aufgestellt<br />

chen fiel das erst zwei Jahre zuvor renovierte Gebäude in sich zusammen.<br />

Über die nächsten Monate sollten weitere Häuser folgen. Das Rutschgebiet<br />

umfasste eine Größe von etwa 250 Fußballfeldern. »Auf einer ‚Gleitschicht‘<br />

von bis zu 70 Meter tiefem Lehm rutschte alles dahin«, erinnert<br />

sich Stadelmann. »Die Häuser bewegten sich mit einer Geschwindigkeit<br />

von über einem Meter pro Tag.«<br />

Wie Kartenhäuser<br />

Eine schier unvorstellbare Masse von 80 Millionen Kubikmetern Erde<br />

riss sechs Kilometer Straße, 60 Hektar Wald, 100 Hektar Wiesen und 18<br />

Gebäude mit sich. Die Gemeinde hat die Unaualtbarkeit des Abgangs<br />

aufgezeichnet. In der ehemaligen Wohnstube des Felber-Hauses zeigt<br />

Stadelmann eine beschleunigte Langzeitaufnahme nahe der Rindberg-<br />

Kapelle: In der 1694 erbauten Wallfahrtskapelle soll sich im Jahr 1881<br />

eine wundersame Heilung ereignet haben. Seither galt die Kapelle als<br />

Wahrzeichen Rindbergs und als besonderer Kraplatz. Die von Stadelmann<br />

abgespielte Videoaufnahme zeigt, wie sich gigantische Erdmassen<br />

behäbig auf das Kirchlein zubewegen. Ein Schuppen »reitet« auf den<br />

Massen dahin, bis eine Abrisskante ihm den Garaus macht. Die Kapelle<br />

wird um einige Meter zur Seite geschoben, bis ihre Mauern der Naturgewalt<br />

nicht mehr standhalten. Wie ein Kartenhaus fällt sie zusammen.<br />

Nach dem Video herrscht zunächst gedrücktes Schweigen. Keiner mag<br />

sich ausmalen, wie sich das für die Bewohner angefühlt haben muss, als<br />

ihre Wohnhäuser einfach zerdrückt und auseinandergerissen wurden.<br />

Menschenwille versus Naturgewalt<br />

»Das sind Dimensionen, die man aus Zahlen allein nicht begreifen<br />

kann«, meint Konrad Stadelmann. Daher hat die Gemeinde Sibratsgfäll<br />

mit dem Gestaltungsbüro Super BfG und dem Architektenduo Innauer<br />

und Matt das Konzept der »Georunde Rindberg« entwickelt. Die Naturgewalt<br />

sollte auf diesem Erlebnisweg nicht nur sichtbar, sondern auch<br />

spürbar und erlebbar gemacht werden.<br />

»Die treibende Kra zur Georunde Rindberg war der Wunsch, die tragischen<br />

Ereignisse der Großrutschung von 1999 zu verstehen und zu<br />

verarbeiten.« Die Rutschung hat Spuren in der 400-Seelen-Gemeinde<br />

hinterlassen. Doch eines unterstreicht der ehemalige Bürgermeister deutlich:<br />

»Es ist keiner davongelaufen.« Nur der allgegenwärtigen Hilfsbereitscha<br />

und »einer guten Portion Sturheit« sei es zu verdanken, dass<br />

der benachbarte Gasthof Alpenrose noch stehe. Im Frühsommer 1999<br />

musste die siebenköpfige Familie Dorner das Haus verlassen, als auch<br />

unter ihnen Bewegung festgestellt wurde. Wochenlang kämpe ein Team<br />

um das Anwesen, schaufelte, baggerte, räumte die Erdmassen weg. Dennoch<br />

konnte nicht verhindert werden, dass die Hinterwand des Gebäudes<br />

eingedrückt wurde. Doch es blieb stehen. Stehen ist natürlich ein<br />

dehnbarer Begriff. Der Gasthof wanderte sechs Meter talwärts und weist<br />

heute eine Schieflage von einigen Zentimetern auf. Dennoch ist der Gasthof<br />

heute wieder bewohnbar und bewirtschaet.<br />

»Damit Sibratsgfäll eine Zukunft hat«<br />

Als die Rutschung im Herbst 1999 endlich nachlässt, befindet sich das<br />

Dorf immer noch im Schockzustand. Ängste herrschen, Fragen tauchen<br />

auf, über die noch keiner nachgedacht hat. Was ist mit denen, die auf das<br />

benachbarte Grundstück geschoben wurden? Was tun, wenn es nach der<br />

nächsten regenreichen Zeit wieder losgeht? Das Dorf stand im Fokus der<br />

Behörden, Versicherer machen einen weiten Bogen um Sibratsgfäll.<br />

»Aber welchen eigentlichen Schaden die Gemeinde davongetragen<br />

hat, das haben wir erst ein paar Jahre später gemerkt – als der Kindergarten<br />

immer leerer geworden ist«, erinnert sich der Vereinsobmann. In<br />

einem kleinen Dorf sehe man an der Zahl der Kinder, wie gut es der<br />

Dorfgemeinscha gehe. Sibratsgfäll lag im Krankenbett. »Wir wussten,<br />

wir müssen offen über das ema sprechen, Lösungen laut kommunizieren,<br />

um unser Baurecht kämpfen.«<br />

Und man kann, fast zwanzig Jahre später, nur staunen, was hier alles<br />

erreicht wurde. Nicht nur die Natur kann hier Berge versetzen. »Wir<br />

haben ‚fließende‘ Grundstücksgrenzen geplant«, erklärt Stadelmann.<br />

Und das war erst der Anfang: Heute werden die hiesigen Gebäude – in<br />

einem engen Korsett gesetzlicher Bestimmungen – so gebaut, dass sie<br />

wie Felbers Haus auf den Erdmassen »mitschwimmen« und leichte<br />

Schieflagen baulich ausgeglichen werden können. Seit dem Jahr 2000<br />

wurden am Rindberg im Rahmen eines »Geomonitoringprogramms«<br />

vielfältige Messsysteme installiert. Neben klimatischen Daten werden für<br />

längere Zeit auch geodätische, geophysikalische und hydrologische<br />

Daten online erhoben und von Experten ausgewertet. Das Monitoring-<br />

10


Abbaubar in 48 Stunden:<br />

Die neue Marienkapelle wurde nahe<br />

ihres alten Standorts neu errichtet<br />

Wandertipp: Georunde Rindberg<br />

Am 27. September <strong>2017</strong> wurde der Erlebnisweg in Wien vom Bundesministerium<br />

für Wissenscha, Forschung und Wirtscha mit dem<br />

Staatspreis für Design <strong>2017</strong> ausgezeichnet. Vor dem Start der Georunde<br />

empfiehlt sich eine Führung durch »Felbers schiefes Haus« (nach Anmeldung<br />

in der Gemeinde: Tel. +43 5513 211213). Darin gibt es in einer<br />

Ausstellung ausführliche Informationen zur Rutschung. Der Naturpark<br />

<strong>Nagelfluh</strong>kette zeigt in einer eigenen Schau Bilder von Tieren und Pflanzen<br />

unserer Heimat.<br />

Ausgangspunkt: Felbers schiefes Haus<br />

Zielpunkt: Gasthaus Alpenrose<br />

Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Alpenrose<br />

Höhenmeter Differenz: 130 m<br />

Gehzeit: 1 Stunde<br />

www.georunde-rindberg.at<br />

system am Rindberg ist in diesem Umfang in Österreich einmalig und<br />

stellt eine neue Dimension des Naturgefahren-Managements dar.<br />

Und die verschüttete Kapelle? Die dure, trotz bestehendem Bauverbot<br />

an ihrem ehemaligen Standort, ganz in der Nähe wieder aufgebaut werden.<br />

Dank einem schwimmenden Fundament und einer besonderen Holzkonstruktion<br />

eines Sibratsgfäller Zimmermeisters ist es möglich, sie innerhalb<br />

von 48 Stunden komplett abzubauen und in Sicherheit zu bringen.<br />

Inzwischen besuchen wieder fast genauso viele Kinder den Kindergarten<br />

wie vor der Rutschung. »Wir lernen, mit der Geologie umzugehen.<br />

Die Natur steht nie still. Die Sibratsgfäller dürfen also auch nicht<br />

im Stillstand verharren«, schließt der Konrad Stadelmann. »Nur so hat<br />

unser Dorf eine Zukun.«<br />

Viola Elgaß<br />

Info: Verein Bewegte Natur Sibratsgfäll, Obmann: Konrad Stadelmann,<br />

A-6952 Sibratsgfäll, Tel. +43 664 1611618, info@bewegtenatur.at,<br />

www.bewegtenatur.at<br />

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11


JUWELEN DES NATURPARKS<br />

Das fließende Gestein<br />

Die Flyschzone<br />

Im Südosten des Naturparks <strong>Nagelfluh</strong>kette schließen<br />

sich an die Molassezone die Flyschberge an. Auf den ersten<br />

Blick fallen bei diesen Bergen die sanen Formen ohne<br />

schroffe Kanten und hervorstehende Felsblöcke auf.<br />

Dieses Flysch-Sandgestein, das in<br />

der Naturparkerlebnisausstellung im<br />

AlpSeeHaus ausgestellt ist, ist zwischen<br />

65 und 130 Millionen Jahre alt<br />

Verantwortlich dafür ist das Ausgangsgestein: der Flysch. Dieses<br />

Gestein besteht aus wechselnden Schichten aus schiefrigem, tonigem<br />

und mergeligem Material. Flysch ist im Naturpark weit verbreitet.<br />

Er nimmt fast ein Viertel seiner Fläche ein. Die vielgestaltigen Gesteine<br />

sind unterschiedlichen Alters. Die Hörnergruppe wird aus etwa 85 bis<br />

90 Millionen Jahre alten Schichten aufgebaut. Die Berge rund um den<br />

Feuerstätter Kopf bei Sibratsgfäll sind jünger. Sie bestehen aus sogenanntem<br />

Wildflysch, der etwa 50 bis 60 Millionen Jahr alt ist.<br />

Sanfte Hügel, viele Moore<br />

Zahlreiche Moore, Feucht- und Streuwiesen mit besonderen Pflanzen,<br />

wie beispielsweise dem Wollgras, kleinere Rutschungen in steilerem Gelände<br />

sowie mehrere, tief in die Hänge eingeschnittene und feuchte Tobel<br />

sind typische Anzeichen einer Flyschzone. Da Flysch viel Ton enthält, versickert<br />

Regenwasser nicht unmittelbar im Boden, sondern fließt zunächst<br />

oberirdisch ab. Die Verwitterungseigenschaen des Flyschs sind deshalb<br />

alles andere als stabil. Darauf weist der Name »Flysch« hin, der aus dem<br />

Schweizerischen stammt und »Das Fließende« bedeutet. Der große Rutsch<br />

am Rindberg bei Sibratsgfäll (siehe auch Seite 8 bis 11) ist ein Zeugnis dieser<br />

für den Menschen bedrohlichen Eigenscha. Auch Erdarbeiten im<br />

Flysch gelten als extrem aufwändig und o ist kein Ende dieser Arbeiten<br />

in Sicht. Manche Ablagerungen von Flysch im Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

schlängeln sich zwischen benachbarten Gesteinsschichten hindurch, die<br />

von der Verwitterung und der Rutschungsgefahr nicht betroffen sind.<br />

Gefahr oder Naturparadies?<br />

Die Begründung hierfür liegt in der Entstehung des Gesteins. Allen<br />

Flyschzonen ist gemeinsam, dass sie als ehemalige Ablagerungen in der<br />

Tiefsee recht gleichmäßig aufgebaut und meist kalkfrei sind. Sie enthalten<br />

kaum Fossilien. Der meiste Flysch wurde, als unsere Bergwelt sich<br />

allmählich auaute, von dem Kalkalpengestein untergeschoben und<br />

wirkte wie ein Schmiermittel für die aus Süden drückenden harten<br />

Gesteine. Daher ist die oberflächliche Flyschdecke in unseren Breitengraden<br />

zum Teil relativ schmal.<br />

12


Die Flyschberge, wie zum Beispiel das<br />

Riedberger Horn, erkennt man an ihren<br />

sanften Hügeln ohne schroffe Kanten<br />

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Fotos: Viola Elgaß, Archiv<br />

Die ursprünglich in der Tiefsee abgelagerten Ton<br />

und Sandgesteinsschichten wurden im Laufe der<br />

Jahrmillionen mehrfach umgelagert. Solche Falten<br />

sind heute noch in unserer Bergwelt sichtbar<br />

Die Vegetation<br />

der Flyschberge<br />

ist aufgrund der<br />

Feuchtigkeit geprägt<br />

von Zwergstrauch -<br />

heiden und arten -<br />

reichen Mooren<br />

Flysch ist kaum erosionsbeständig und besonders anfällig für Zerstörungen,<br />

bietet allerdings ausgezeichnete Bedingungen für ein vielfältiges<br />

Pflanzenwachstum: Moore, einer der spannendsten und wertvollsten<br />

Lebensräume, in denen nur »Profis« wie der fleischfressende Sonnentau<br />

gedeihen, entstehen grundsätzlich aus einer Kombination von viel Niederschlag<br />

mit wasserundurchlässigen Böden. Die Artenvielfalt auf den<br />

Streu- und Feuchtwiesen ist ebenfalls breit gefächert. Ohne den Flysch<br />

sähe unsere artenreiche Landscha heute ganz anders aus.<br />

Molasse, Flysch, Helvetikum<br />

Jede geologische Einheit verleiht dem Naturpark ein unverwechselbares<br />

Gesicht. In der Molassezone prägen große <strong>Nagelfluh</strong>felsbänke das<br />

Landschasbild. Ganz im Süden des Naturparks ändert sich das Landschasbild<br />

dramatisch. Das Relief wird durch den Wechsel von senkrechten<br />

Schrattenkalkbänken und schiefrige mergelige Schichten geprägt.<br />

Auch die Flyschberge tragen mit ihren sanen, vegetationsreichen<br />

Hügeln zur naturräumlichen Vielfalt des Parks bei.<br />

13


Tagebuch eines<br />

Zapfenknackers<br />

Wegen seines einzigartigen Aussehens rankt sich manche Legende<br />

um den Fichtenkreuzschnabel. So soll er seine Schnabelform erhalten<br />

haben, weil er keinen Geringeren als Jesus retten wollte.<br />

Eine alte Erzählung besagt, dass sich der<br />

hilfsbereite Vogel den Schnabel verbogen<br />

hat, als er die Nägel aus dem Kreuz ziehen wollte,<br />

an dem Jesus Christus hing. Der kleine Piepmatz<br />

wird daher bis heute von machen Menschen<br />

»Christvogel« genannt.<br />

Ein anderer Spitzname, der gern für den<br />

Fichtenkreuzschnabel verwendet wird, lautet<br />

»Tannenpapagei«. Der Name ist leicht nachvollziehbar<br />

– der farbenprächtige Vogel ist am<br />

häufigsten dort anzutreffen, wo das Angebot an<br />

Fichten und Tannen reichlich ist. Vor allem in<br />

den höher gelegenen Nadelwaldgebieten des<br />

Naturparks ist sein Tschilpen und Zwitschern<br />

zu vernehmen. Der Fichtenkreuzschnabel ist<br />

ein recht gesprächiger und geselliger Vogel.<br />

Wenn man ihn entdeckt, kommt es nicht selten<br />

vor, dass er ein paar Artgenossen im Schlepptau<br />

hat. Die Vögel aus der Familie der Finken<br />

turnen dann aufgeweckt zwischen Zapfen und<br />

Ästen herum.<br />

Farbenfroher »Zigeunervogel«<br />

Fichtensamen stehen ganz weit oben auf der<br />

Speisekarte des Federträgers. Sein gekreuzter<br />

Schnabel (ob links oder rechts gekreuzt ist im<br />

Übrigen bei jedem Tier unterschiedlich) ist<br />

perfekt dafür geeignet, die Schuppen der Zapfen<br />

spreizen und ihre Samen mit der langen<br />

Zunge herauszustochern. Für diese Leibspeise<br />

nimmt er gerne weite »Ausflüge« in Kauf. Obgleich<br />

er kein Zugvogel ist, legt er manchmal<br />

sehr lange Strecken zurück – immer dorthin,<br />

wo das Nahrungsangebot am größten ist. Ein<br />

Fest sind die sogenannten »Mastjahre« der<br />

Fichten: Die Nadelbäume tragen dann ganz<br />

besonders viele Zapfen und Samen.<br />

Es dauert in diesen Zeiten meist nicht lange,<br />

bis ganze Schwärme von hungrigen Fichtenkreuzschnäbeln<br />

an Orten auauchen, wo sie<br />

bislang als selten galten oder lange nicht mehr<br />

Während die Männchen meist rot oder gelblich gefärbt<br />

sind, tragen die Damen ein grünes Federkleid<br />

14


Fotos: Rolf Eberhardt, Fotolia, Archiv, Alan D. Wilson (www.naturespicsonline.com, CC BY-SA 3.0)<br />

Samen von Fichten und<br />

Tannen zwickt der<br />

Fichtenkreuzschnabel<br />

geschickt aus den<br />

Zapfen heraus<br />

Die Vögel sind typische<br />

Nadelwaldbewohner bis<br />

hinauf zur Baumgrenze<br />

lebten. Aus diesem Grund wird der Fichtenkreuzschnabel<br />

im Volksmund auch »Zigeunervogel«<br />

genannt, da er in seinem Brutgebiet herumstrei<br />

und eben manchmal invasionsartig<br />

außerhalb des Brutgebietes auritt. Mit seinen<br />

Wanderungen reagiert der flexible Flieger aber<br />

auch, wenn zu viele Artgenossen auf engem<br />

Raum leben. So wie manche Menschen, die<br />

von der Großstadt »aufs Land flüchten«.<br />

Rote Herren, grüne Damen<br />

Ein ausgewachsener Fichtenkreuzschnabel<br />

ist etwa 16 Zentimeter lang und 40 Gramm<br />

schwer. Er ist damit ein bisschen größer als ein<br />

Spatz, mit kräigem, gedrungenem Kopf.<br />

Männchen und Weibchen sind vom Körperbau<br />

her fast identisch, gut unterscheiden kann man<br />

sie aber anhand ihres Federkleides.<br />

Die Männchen sind meist ziegelrot, mit<br />

dunkelbraunen Flügeln und Schwanz. Es gibt<br />

auch orangene und gelbe Färbungen. Das<br />

hängt von ihrer Ernährung ab, wie Forscher<br />

kürzlich herausfanden. Weibchen sind in der<br />

Regel olivgrün und tragen ebenfalls dunklere<br />

Federn an Flügeln und Schwanz. Jungvögel<br />

sind bräunlich und kräig längsgestrei.<br />

Gut beobachten lässt sich der Fichtenkreuzschnabel<br />

in Nadelwäldern im Gebirge – am<br />

besten im Winter! Im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Singvogelarten lässt der Fichtenkreuzschnabel<br />

sich vom Schnee nicht vergraulen. Da<br />

Zapfen im Winter besonders reif sind, legt der<br />

Vogel sogar seine Brutzeit in die kalten Monate.<br />

Wenn das Nahrungsangebot gut ist, brütet ein<br />

Pärchen zweimal hintereinander. Dann sieht<br />

man häufig die roten Männchen hin- und her<br />

flattern, immer auf Nahrungssuche, um die<br />

brütende Gattin mit Futter zu versorgen. Das<br />

ist nur fair, schließlich hat sie als begabtere Architektin<br />

ihr Nest selber bauen müssen. Letzteres<br />

wird man vermutlich nicht entdecken, da<br />

die Nester weit oben und tief zwischen den<br />

Zweigen verborgen sind.<br />

Sind die Jungen geschlüp, werden sie rund<br />

zwei Wochen lang von der Mutter »gehudert«,<br />

das heißt, sie schützt sie durch ihre Körperwärme<br />

und füttert sie mit Insekten, die fleißig vom<br />

Männchen angeliefert werden. Nach fünf bis<br />

acht Wochen ist der Nachwuchs schon ganz<br />

selbstständig. Die Jungvögel aus der ersten Brut<br />

helfen später bei der Fütterung ihrer jüngeren<br />

Geschwister. Außerhalb der Brutzeit finden die<br />

Fichtenkreuzschnäbel sich o zu größeren und<br />

kleineren Gruppen zusammen. Stößt ein Fichtenkreuzschnabel<br />

auf einen besonders reichhaltigen<br />

Futterplatz, scheint sich das schnell<br />

herum zu zwitschern – dann zieht die Gruppe<br />

um.<br />

Robust und gesellig<br />

Seine enorme Anpassungsfähigkeit verscha<br />

dem Fichtenkreuzschnabel einen<br />

»Wettbewerbsvorteil«. Im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Tieren gilt der bunte Vogel nicht als<br />

gefährdet, sondern sogar als sicher (»secure«).<br />

Die weltweite Population wird auf 30 bis 100<br />

Millionen Exemplare geschätzt. Sein Verbreitungsgebiet<br />

erstreckt sich von Westeuropa über<br />

Eurasien bis nach Ostasien, Nordafrika sowie<br />

Nord- und Südamerika. Viola Elgaß<br />

15


BESUCHERLENKUNG<br />

Kampagne<br />

startet in der Hörnergruppe<br />

In diesem Winter wird die Besucherlenkungsinitiative »Dein Freiraum. Mein Lebensraum.<br />

Verantwortungsvoll in der Natur unterwegs« auf weitere Teile des Naturparks übertragen.<br />

In der Hörnergruppe soll sie zum besseren Miteinander von Mensch und Natur beitragen.<br />

Naturverträgliche Wintertouren gibt es<br />

jetzt auch für die Hörnergruppe<br />

Nun stehen auch für die Hörnergruppe an wichtigen Ausgangspunkten<br />

Informationen zu Wald-Wild-Schongebieten, Skitouren und<br />

Schneeschuhrouten zur Verfügung. Übersichtstafeln an der Hörnerbahn<br />

und am Eingang zum Bolgental stellen das Tourengebiet und sensible<br />

Bereiche, die freiwillig nicht begangen werden sollen, dar. Ein Flyer, der<br />

neben den winterlichen Tourentipps auch alle wichtigen Informationen<br />

zum Sommer-Wandergebiet »Hörnergruppe« enthält, ist nun ebenfalls<br />

in den Touristeninformationen und der Hörnerbahn kostenlos erhältlich.<br />

Beliebtes Skitourengebiet<br />

Der seltene Birkhahn (so wie auch seine bessere Hälfte) ist besonders<br />

schützenswert und benötigt Rücksichtnahme zum Überleben<br />

Die Hörnergruppe ist seit jeher ein beliebtes Skitourengebiet. Seit einigen<br />

Jahren sind noch Schneeschuhgeher hinzugekommen. Der Deutsche<br />

Alpenverein hat im Rahmen des Projekts »Skibergsteigen Umweltfreundlich«<br />

empfohlene Skitouren und Wald-Wild-Schongebiete ausgearbeitet.<br />

Auf Initiative des Naturparks wurden noch Empfehlungen für<br />

Schneeschuhrouten hinzugefügt.<br />

16


Fotos: T. Gretler, Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

Die Hörnergruppe ist eine Naturschönheit und ein beliebtes Skitourengebiet.<br />

Die Kampagne weist attraktive und gleichzeitig naturfreundliche Routen aus<br />

Ziel ist ein gutes Miteinander von Sportlern und Erholungssuchenden<br />

mit störempfindlichen Tieren im Gebiet. Auf der Hörnergruppe sind dies<br />

in erster Linie Birkhühner, die dort trotz intensiver Nutzung immer noch<br />

wertvolle Rückzugsgebiete haben. Dass dies so bleibt liegt allen Beteiligten<br />

am Herzen, auch den verantwortungsvollen Outdoor-Sportlern.<br />

Auch Rothirsch und Reh bewegen sich im Winter vielfach am Limit. Jede<br />

Störung verursacht einen gewissen Energieverlust und das ausgerechnet<br />

in einer Zeit, in der Nahrung knapp ist und die Tiere die Strategie fahren,<br />

sich möglichst wenig zu bewegen.<br />

Auch in den Berggebieten im Vorderwälder Teil des Naturparks laufen<br />

die Vorbereitungen zur Besucherlenkung auf Hochtouren: Eine Umsetzung<br />

für eine Besucherlenkung in Sibratsgfäll, dem Lecknertal und Riefensberg<br />

ist in Vorbereitung.<br />

Im Frühjahr 2018 düren dann alle Gespräche und alle Grundlagen<br />

geschaffen sein, damit auch dort an allen wichtigen Ausgangspunkten<br />

für Touren Informationstafeln aufgestellt werden können. Flyer mit dem<br />

jeweiligen Tourengebieten werden bis dahin auch fertig gestellt sein.<br />

Rolf Eberhardt<br />

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17


Naturpark macht Schule<br />

Seit Oktober gehören nun sechs Schulen zum grenzüberschreitenden<br />

Naturparkschulnetzwerk der <strong>Nagelfluh</strong>kette. Über das ganze Jahr hinweg<br />

wurde wieder kräig geforscht, gewandert, bestimmt und entdeckt.<br />

Der Landesbund für Vogelschutz bringt sich<br />

intensiv in das Netzwerk Naturparkschule ein.<br />

Monika Schirutschke plante Aktionen die wie<br />

Gewässeruntersuchungen oder die Wiesenforscherstation<br />

für den AlpErlebnisTag in Fischen.<br />

Bei allen Aktionen ist ihr wichtig, dass Kinder<br />

die Möglichkeit haben, sich mit der heimischen<br />

Artenvielfalt auseinanderzusetzen.<br />

Monika Schirutschke:<br />

»Kinder begeistern sich schnell für<br />

die Natur, wenn sie ihr Klassenzimmer<br />

verlassen und Tiere und Pflanzen im<br />

Naturpark erleben. Um Schulen dabei<br />

zu unterstützen, engagieren wir uns<br />

für die Naturparkschule.«<br />

Auch in Oberstaufen bringt sich der Bayerische<br />

Bauernverband mit ein: Ortsbäuerin Hedwig Dorner<br />

ist die Partnerbäuerin der Grundschule Oberstaufen.<br />

Auf dem Bild sieht man den Bauernhofbesuch<br />

durch die Erstklässler. Der Jungzüchter Club<br />

Oberallgäu unterstützte Familie Dorner tatkräftig.<br />

Zum AlpErlebnisTag gehören natürlich auch die<br />

Bewirtschafter und deren regionale Alpprodukte. Die<br />

Alpe Hochried hat die Naturparkschüler der Königsegg<br />

Grundschule eingeladen, um ihren Alpbetrieb<br />

kennenzulernen. Eva Zweng zeigte ihnen, wie das<br />

Käsen auf einer Allgäuer Alpgenuss Sennalpe funktioniert.<br />

Danach durften die Kinder Sahne zu Butter<br />

»schütteln«.<br />

18


In diesem Jahr sind im Mai die Grundschule<br />

Oberstaufen und die Volksschule Sibratsgfäll,<br />

im Oktober die Volksschule Lingenau dazugekommen.<br />

Als gemeinsame grenzüberschreitende<br />

Aktion nahmen alle Naturparkschulen<br />

am Tag der Artenvielfalt, den 22. Mai<br />

<strong>2017</strong> teil. Je nach Klassenstufe wurden bunte<br />

Blumenwiesen gesäht und Libellen, Schmetterlinge<br />

und Spechte gebastelt. Durch die vielen<br />

Aktionen beschäigten sich die Schüler mit der<br />

Bedeutung einer vielfältigen Landscha direkt<br />

vor ihrer Haustür. Schnell wurde allen klar,<br />

dass jeder Bewohner des Naturparks – egal ob<br />

Mensch, Pflanze oder Tier – ein wichtiger Teil<br />

unserer Kulturlandscha ist.<br />

Was die Kinder in den Naturparkschulen so<br />

alles erlebt haben, zeigen die verschiedenen<br />

Aktionen. Viele der dabei durchgeführten Aktionen<br />

wurden auch über diesen Sommer von<br />

unserem Partnernetzwerk unterstützt. Wir<br />

Im Projekt »Naturpark macht Schule«<br />

geht es darum, regional relevante<br />

Themen auf spannende Weise in den<br />

Stundenplan zu integrieren<br />

haben einige Partner zu der Naturparkschule<br />

befragt, um herauszufinden, warum sie sich für<br />

die Naturparkschulidee einsetzen…<br />

In die Naturparkschule bringt sich auch die Berufsschule<br />

III für Landwirtschaft (Kempten) mit ein.<br />

Lehrer Karl Liebherr plant gemeinsam mit seinen<br />

Schülern und dem bayerischen Bauernverband für<br />

die Königsegg Grundschule in Immenstadt landwirtschaftliche<br />

Aktionen. Die Zusammenarbeit von den<br />

großen und kleinen Schülern kann so aussehen:<br />

Bestückte Huinzen vom »Mähtag« am Kalvarienberg.<br />

Karl Liebherr: »Unsere Schüler kommen<br />

in Kontakt mit jüngeren Schülern und<br />

müssen ihnen auf verständliche Weise den –<br />

für sie selbstverständlichen – Lebensbereich,<br />

darstellen. Dies ist eine gute Übung, da Landwirtscha<br />

sich heute und in Zukun mehr und<br />

mehr öffnen und den Verbrauchern erklären<br />

muss, warum sie so in der Produktion<br />

von Lebensmitteln handeln. Hier lernen<br />

die Großen von den Kleinen und<br />

andersrum genauso – eben eine Win-<br />

Win Situation für alle.«<br />

Manuela Kaufmann ist spezialisierter Moorguide<br />

für die Moore Krumbach und arbeitet gerne<br />

mit Kindern. Mit den Tieren und Pflanzen<br />

dieses besonderen Lebensraums ist sie bestens<br />

vertraut und gibt ihr Wissen regelmäßig an<br />

die Naturparkschulen weiter.<br />

Manuela Kaufmann:<br />

»Die Naturparkschulen regen dazu an,<br />

wieder mehr draußen zu sein und in der Natur<br />

zu lernen. Das hil Kindern, ihre Kreativität<br />

zu entfalten und nachhaltig zu lernen.«<br />

19


Lehrerin Heidi Doppler von der Volksschule<br />

Hittisau ist mit ihrer Klasse schon häufig in Sachen<br />

Naturparkschule unterwegs gewesen.<br />

Heidi Doppler: »Ich mache mit meinen<br />

Schülern mit, weil dadurch die Kinder die<br />

Schönheit und Vielfalt der Natur ihrer Umgebung<br />

kennen und schätzen lernen und sich<br />

damit intensiver auseinandersetzen. Super<br />

finde ich an der Naturparkschule, dass uns ein<br />

Netzwerk an Partnern zur Verfügung steht, um<br />

den Kindern die Besonderheiten des Naturparks<br />

näherzubringen.«<br />

Die Waldschule Bodensee<br />

unterstützt die Anliegen<br />

der Naturparkschulen<br />

sehr gerne, weil es<br />

ihr wichtig ist, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

den Wald kennen lernen. Die Berührung mit der<br />

Natur, das Riechen von Walderde oder das Spüren<br />

einer rissigen Baumrinde prägt Kinder. Bezirksförster<br />

Christian Natter und Waldaufseher Christian Köss von<br />

der Waldschule Bodensee erzählen den Naturparkschülern<br />

gerne von ihrem Beruf und wie der Wald<br />

bewirtschaftet wird.<br />

Christian Natter: »Die Neurowissenscha<br />

hat schon längst bewiesen, dass Bewegung<br />

und eigenes Erforschen neben Lesen<br />

und Schreiben für die körperliche und geistige<br />

Entwicklung von Kindern von großer Bedeutung<br />

ist: Am besten im Wald oder<br />

irgendwo sonst in der Natur. Die vielfach<br />

geforderte tägliche Turnstunde könnte im<br />

Wald wunderbar mit Wissensvermittlung<br />

verwirklicht werden. Die Naturparkschulen<br />

gehen hier einen<br />

zukunsweisenden Weg.«<br />

Oliver Scherm ist Lehrer an der Naturparkschule<br />

Königsegg Grundschule in Immenstadt und<br />

Mitgründer des Konzepts Naturparkschule. Mit Elan<br />

hat sich der Fachberater für Umwelterziehung<br />

(Schulamt Oberallgäu, Lindau, Kempten) in<br />

die Konzept erstellung der Naturparkschulen<br />

eingebracht. Das Bild zeigt ihn mit seiner<br />

Klasse beim <strong>Nagelfluh</strong>steine schleifen.<br />

Oliver Scherm: »Ich freue mich sehr,<br />

dass sich der viele Planungsaufwand im Vorfeld<br />

gelohnt hat. Bei den zahlreichen Aktionen<br />

profitieren unsere Schüler ungemein. Aber<br />

auch für meine Kollegen/innen ist das Netzwerk<br />

Naturparkschule ein echter Zugewinn.<br />

Durch die Partner der verschiedenen Fach -<br />

bereiche bekommt man Einblicke in die<br />

Zusammenhänge unserer Kulturlandscha.«<br />

Starkes Netzwerk für<br />

die Naturparkschüler<br />

Unterstützt werden die Naturparkschulen durch ein starkes<br />

Partnernetz von Akteuren aus Forst-, Alp-, Landwirtschaft, Kultur<br />

und Naturschutz. Durch Aktionen bringen sie sich aktiv ein.<br />

Die Naturparkschule ist Teil des Interreg Projekts »naturWerte<br />

entdecken - lebensWerte schaffen« und wird gefördert vom<br />

Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.<br />

Fotos: Netzwerk Naturparkschule, A. Feurle, T. Gretler<br />

20


Mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten in Kempten hat das »Netzwerk Naturparkschule«<br />

tolle Exkursionen ausgearbeitet, bei<br />

denen die Kinder den Wald sowohl als Lebensraum<br />

als auch als Wirtschaftsraum kennenlernen können.<br />

Die Exkursionen führen im Herbst, Frühjahr und Winter<br />

in die Wälder im Naturpark. Andreas Fisel ist der<br />

Revierförster der Hörnerdörfer und betreut die Schüler<br />

der Grundschule Fischen in ihrem Schulwald.<br />

Andreas Fisel: »Ich möchte Kinder für<br />

den Wald begeistern. Denn was Du heute nicht<br />

kennst, wirst Du auch morgen nicht mehr vermissen:<br />

Den Unterschied von Eiche, Buche,<br />

Tanne oder Fichte, aber auch den Du frischen<br />

Waldbodens, den Gesang des Rotkehlchens<br />

oder das leuchtende Buchengrün im Frühjahr.«<br />

Alexander Feurle ist Lehrer an der weiterführenden<br />

Schule BORG Egg. Gemeinsam mit dem Naturpark<br />

<strong>Nagelfluh</strong>kette wurde hier das Konzept »Schüler<br />

unterrichten Schüler« ausgearbeitet.<br />

Alexander Feurle: »Das BORG Egg<br />

und der Naturpark haben sich gemeinsam<br />

dazu entschieden, einen Schritt weiter zu<br />

gehen... wir wollen nicht nur Wissen, sondern<br />

auch Wissensvermittlung weitergeben! Durch<br />

die Naturparkschule wird das Erleben unserer<br />

wertvollen Natur und Kultur zu etwas Lebendigem.<br />

Die Jugendlichen werden dabei vom<br />

Lernenden zum Lehrenden: ein Rollenwechsel,<br />

der die Selbstwahrnehmung nachhaltig verändert.«<br />

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21


NEUES AUS DEM NATURPARK<br />

Ranger-Angebote<br />

im Naturpark<br />

In den letzten Monaten konnte der grenzüberschreitende Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

mit Hilfe der neu eingestellten Naturpark-Ranger einige geplante Projekte umsetzen.<br />

Die Unterstützung der Kampagne »Dein Freiraum – Mein Lebensraum«, bei den<br />

Junior Ranger Camps und für die Naturparkschulen waren nur ein Teil ihrer Arbeit.<br />

Zusätzlich wurden drei neue Ranger-Produkte angeboten.<br />

Die Ranger sind nicht nur im Sommer aktiv – auch<br />

zur kalten Jahreszeit hat der Naturpark viel zu bieten<br />

Zu den schönsten Flecken im Naturpark<br />

könnt ihr die Ranger begleiten. Dabei bewegt<br />

ihr euch auf den Spuren alter Bäume, im<br />

Reich der genagelten Steine oder im Lebensraum<br />

des Apollofalters. Die schönen Wanderungen<br />

werden mit jeder Menge Wissen rund<br />

um Natur- und Tierwelt des Naturparks verbunden.<br />

Wenn ihr »Mit dem Ranger unterwegs«<br />

seid, gibt es eine Menge zu entdecken!<br />

Die Touren sind mit etwas Kondition und<br />

gutem Schuhwerk für Jedermann leicht zu machen.<br />

Nicht nur zur warmen Jahreszeit, auch<br />

im Winter werden wieder geführte Touren angeboten<br />

(siehe rechte Seite).<br />

Frag den Ranger<br />

Bei dieser Aktion bekommt ihr einen kleinen<br />

Einblick in die tägliche Arbeit eines echten<br />

Naturpark-Rangers. Ausgestattet mit Fernglas<br />

und Spektiv sind die Ranger im Gelände unterwegs<br />

und haben dabei jede Menge spannende<br />

Informationen im Gepäck: Wo kann man eine<br />

Gams beobachten? Welche Alpenblumen blühen<br />

gerade in voller Pracht? Welche Tour ist<br />

heute besonders lohnenswert? All diese Fragen<br />

können die Ranger vor Ort beantworten. So<br />

kann man sich beispielsweise alle Informationen<br />

bei einem kurzen »Heugarte« am Gipfel des<br />

Hochgrats holen und dann direkt in die <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

starten. Wann und wo ihr den Ranger<br />

an diesem Tag treffen könnt wird kurzfristig<br />

unter nagelfluhkette.info bekanntgegeben.<br />

Die Besucherlenkungskampagne »Dein Freiraum.<br />

Mein Lebensraum. Verantwortungsvoll in der Natur<br />

unterwegs« wird von den Rangern unterstützt<br />

»Unser Ranger für Ihren Urlaub«<br />

Für Gäste wie Einheimische gibt es in den<br />

Sommerferien jede Woche eine informative<br />

Einführung in unsere Natur- und Kulturlandscha.<br />

Da die Ranger viel im Naturpark unterwegs<br />

sind, haben sie immer einen individuellen<br />

Wandertipp im Gepäck und wissen, wo es<br />

etwas zu entdecken gibt. Zudem gibt es eine<br />

kulinarische Verkostung regionaler Produkte.<br />

Mit dem kostenlosen »Natur-Erlebnispaket«,<br />

das unterem anderem Informationsmaterial,<br />

eine Kostprobe der Bergkäserei Diepolz sowie<br />

Anzeigen<br />

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Fotos: Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette, Thomas Gretler, Gästebegrüßung: Alpsee-Grünten Tourismus<br />

Mit dem Ranger unterwegs<br />

Auf Spurensuche in der Winterwelt<br />

Durchatmen, Abschalten, Gedanken schweifen<br />

lassen und das gute Gefühl von sportlicher Aktivität<br />

an der frischen Lu genießen. Auf den<br />

ersten Blick wirken die verschneiten Hänge und<br />

Gebirgswälder des Naturparks unberührt. Auf<br />

den zweiten Blick zeigen die Spuren von Birkhühnern,<br />

Schneehasen und Gämsen, dass verschiedene,<br />

störungsempfindliche Tiere hier<br />

ihren Lebensraum haben. Beim Schneeschuhwandern<br />

mit dem Naturpark-Ranger schärfen<br />

sich die Sinne für Tier-und Bergwelt des Naturparks.<br />

Wertvolle Verhaltenstipps ermöglichen<br />

dem Wintersportler weiter seiner Leidenscha<br />

im freien Gelände nachgehen zu können und<br />

dabei die außergewöhnliche Vielfalt des Naturparks<br />

zu erhalten.<br />

Termine:<br />

05.01.2018, 09:30 Uhr, Gunzesried Ostertal<br />

26.01.2018, 09:30 Uhr, Hittisau Lecknertal auf<br />

den Koppachstein<br />

12.02.2018, 09:30 Uhr, Hörnerdörfer Ried -<br />

berger Horn<br />

24.02.2018, 09:30 Uhr, Sibratsgfäll Übers<br />

Renkknie zum Rindberg<br />

10.03.2018, 09:30 Uhr, Oberstaufen Imberg<br />

Treffpunkt: Wird bei Anmeldung<br />

bekanntgegeben.<br />

Dauer: 4 bis 5 Stunden<br />

Anmeldung:<br />

Tourismusbüro Hittisau<br />

Tel.: +43 5513 620950<br />

Per E-Mail: tourismus@hittisau.at oder<br />

Alpsee Immenstadt Tourismus Gmbh<br />

Tel.: +49 8323 998877<br />

Per E-Mail: info@immenstadt-tourist.de<br />

Alle Führungen sind im Rahmen des Projekts »Bewegende Natur –<br />

Geschützte Lebensvielfalt« kostenlos. Wetterfeste Kleidung, Schneeschuhe<br />

und bei Bedarf eine Brotzeit sollten mit im Gepäck sein.<br />

einen Tier- und Pflanzenführer des Narurparks<br />

enthält, seid ihr für den Aufenthalt bestens ausgestattet.Bei<br />

allen Veranstaltungen freuten sich<br />

die Ranger über die rege Teilnahme.<br />

Tipps und Informationen zur Tier- und<br />

Pflanzenwelt wurden dabei vermittelt. Nach<br />

einer Tour mit dem Ranger werden Sie den Naturpark<br />

mit anderen Augen sehen. Für 2018<br />

sind wieder zahlreiche Termine geplant. Sie<br />

werden rechtzeitig unter www.naturpark-nagelfluhkette.info<br />

und in allen Touristinfos bekanntgegeben.<br />

(ml)<br />

In den Sommerferien geben die Ranger einmal die<br />

Woche eine informative Einführung in den Naturpark<br />

Ranger sind auch Vorarlberger Naturführer<br />

Gleich in ihrem ersten Jahr als Ranger haben<br />

Carola, Max und Florian die Vorarlberger<br />

Naturführerausbildung absolviert. An insgesamt<br />

16 Kurstagen haben sie ihre Kenntnisse<br />

über die Tiere, Pflanzen und Lebensräume<br />

der Region nochmals erweitert. Stattgefunden<br />

haben die Module im Rheindelta, im<br />

Biosphärenpark Großes Walsertal, in den<br />

Natura 2000 Gebieten Verwall und Klostertaler<br />

Bergwälder sowie im Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette.<br />

Durchgeführt wird die Ausbildung<br />

von der Erlebnisschau inatura im Aurag<br />

des Landes Vorarlberg im Rahmen von der<br />

Naturvielfalt Vorarlberg.<br />

(cn)<br />

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NEUES AUS DEM NATURPARK<br />

Winterwandern<br />

im Naturpark<br />

Winter im Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette bedeutet nicht,<br />

dass man sich zuhause verkriechen muss. Die Hörnerdörfer<br />

bieten zahlreiche spannende Touren an.<br />

Bolsterlang<br />

Schneeschuh-Schnuppertour<br />

mit Glühwein und Punsch<br />

Ihr Begleiter: Herbert Speiser<br />

(Schneeschuhführer)<br />

Termin: Jeden Mittwoch, 14 Uhr von 20.12.<br />

bis 14.03. und Sonntag, 10.30 Uhr am 24.12.<br />

und 31.12.<br />

Dauer: ca. 2 Std.<br />

Treffpunkt: Skischule Gerhard Speiser, am<br />

Dorfli, Bolsterlang<br />

Kosten: 22,- € pro Person<br />

Mit Anmeldung unter Tel. +49 8326 8314<br />

Wichtiges: Mind. 4 Teilnehmer<br />

Fischen<br />

Schneeschuh-Tour zu den schönsten Plätzen<br />

Ihr Begleiter: Hans-Peter Schmid<br />

(Wanderführer)<br />

Termin: Freitag, 15.12. / 29.12. / 12.01. /<br />

26.01. / 09.02. / 23.02. / 09.03. / 23.03. / 06.04.<br />

Beginn / Dauer: 9 Uhr / ca. 7 Std.<br />

Treffpunkt: Gästeinformation Fischen<br />

Kosten: 25,- € pro Person, inkl. Schuhe<br />

und Stöcke – evtl. Kosten für Bus<br />

(je nach Wetterlage)<br />

Mit Anmeldung unter Tel. +49 8326 36460<br />

Wichtiges: Bitte kleine Brotzeit mitbringen<br />

Winterwanderung rund um Fischen<br />

Ihr Begleiter: Hans Schmid (Wanderführer)<br />

Termin: Jeden Dienstag, von 07.11. bis 24.04.<br />

(außer 26.12.)<br />

Beginn / Dauer: 9.30 Uhr / ca. 5 Std.<br />

Treffpunkt: Gästeinformation Fischen<br />

Kosten: 10,- € pro Person<br />

zzgl. Kosten für Verpflegung<br />

Mit Anmeldung unter Tel. 08326 36460<br />

Meditative Naturwanderung<br />

Ihr Begleiter: Hans Schmid (Wanderführer)<br />

Termin: 13.12. / 27.12 / 03.01. / 17.01 / 31.01.<br />

/ 14.02. / 28.02. / 14.03. / 28.03. / 04.04. /<br />

18.04.<br />

Beginn / Dauer: 9.30 Uhr / ca. 3,5 Std.<br />

Treffpunkt: Gästeinformation Fischen<br />

Kosten: 10,- € pro Person<br />

Mit Anmeldung unter Tel. +49 8326 36460<br />

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Fotos: Archiv<br />

Info: Die meisten Angebote sind mit der<br />

Gästekarte der Hörnerdörfer günstiger.<br />

Infos gibt es unter www.hoernerdoerfer.de/<br />

inklusive. Natürlich ist im winterlichen<br />

Naturpark noch mehr geboten. Aktuelle<br />

Veranstaltungspläne gibt es unter<br />

www.nagelfluhkette.info/veranstaltungen<br />

oder auf den Internetseiten der jeweiligen<br />

Gemeinde.<br />

Grasgehren<br />

Schneeschuh-Schnuppertour<br />

Ihr Begleiter: Skischule Grasgehren<br />

(Wanderführer)<br />

Termin: Jeden Mittwoch von 20.12. bis 04.04.<br />

Beginn / Dauer: 13.30 Uhr / ca. 3 Std.<br />

Treffpunkt: Skischulbüro Obermaiselstein,<br />

Am Scheid 14, Obermaiselstein<br />

Kosten: 25,- € pro Person, inkl. Schuhe und<br />

Stöcke, zzgl. Einkehr und Busfahrt<br />

Mit Anmeldung unter Tel. +49 8326 277<br />

Wichtiges: Mind. 5 Teilnehmer<br />

Obermaiselstein<br />

Schneeschuh-Tour<br />

Ihr Begleiter: Wolfgang Zeller<br />

(Wander- und Naturparkführer)<br />

Termin: Jeden Donnerstag von 21.12. bis<br />

19.04.<br />

Beginn / Dauer: 9.30 Uhr / ca. 6,5 Std.<br />

Treffpunkt: Haus des Gastes, Obermaiselstein<br />

Kosten: 25,- € pro Person<br />

inkl. Schuhe und Stöcke, zzgl. Einkehr und<br />

Busfahrt<br />

Mit Anmeldung unter Tel. +49 8326 277<br />

Wichtiges: Mind. 5 Teilnehmer<br />

Laternenwanderung:<br />

Schätze, Schnee und schöne Fräulein<br />

Ihr Begleiter: Wolfgang Zeller<br />

Termin: jeden Mittwoch von 20.12. bis 25.04.<br />

Uhrzeit / Dauer: 20.12. – 07.03.: 18.45 Uhr bis<br />

ca. 21.30 Uhr, 14.03. – 25.04.: 20.00 Uhr bis<br />

ca. 22.30 Uhr (ohne Einkehr)<br />

Treffpunkt: Am Parkplatz am Hirschsprung<br />

Obermaiselstein<br />

Wichtiges: 20,- € pro Person.<br />

Mit Anmeldung unter Tel. +49 8326 277<br />

Die Laternen werden gestellt.<br />

Bitte warme Winterkleidung.<br />

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25


NEUES AUS DEM NATURPARK<br />

Projektauftakt der »Bewegenden Natur – Geschützte Lebensvielfalt«<br />

Das neue INTERREG Bayern Österreich-Projekt<br />

mit dem Titel »Bewegende Natur – Geschützte<br />

Lebensvielfalt. Der Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

als Modellregion für Naturerlebnistourismus«<br />

erlebte im Mai diesen Jahres einen<br />

würdigen Auakt: Gemeinsam mit unseren<br />

Partnern wurden einige der besonderen Erlebnispunkte<br />

des grenzüberschreitenden Naturparks<br />

besucht. Das Ziel dieser gemeinschalichen<br />

Ausfahrt bestand darin, die vernetzte<br />

Struktur des komplexen Projektes greiar und<br />

seine Qualitäten erlebbar zu machen.<br />

Das Projekt, das im Oktober 2016 angelaufen<br />

ist, wird durch Gelder der Europäischen Union<br />

und des Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. Es<br />

beinhaltet viele verschiedene Maßnahmen und<br />

baut sich in drei Stufen auf, um im übergeordneten<br />

Ziel zu münden: Die Positionierung des<br />

grenzüberschreitenden Naturparks als die Destination<br />

am nördlichen Alpenrand, die echte<br />

Naturerlebnisse konsequent entwickelt. Die<br />

vereinte Stellung als vernetzte Tourismusregion<br />

fußt auf dem Auau besonderer Naturerlebnisinhalte<br />

mit Hilfe von Infrastrukturmaßnahmen<br />

und Produktentwicklungen, bei denen bewusst<br />

das regionstypische Potenzial des grenzüberschreitenden<br />

Angebots genutzt wird.<br />

Zudem wird die Tourismusregion von den Gesichtern<br />

des Naturparks – die neu eingestellten<br />

Naturpark-Ranger, die Fachkräe an den Infostellen,<br />

sowie die aktiven Leistungsträger – aussagekräig<br />

vertreten. Schlussendlich soll die<br />

Positionierung am Markt durch Medien verdeutlicht<br />

werden.<br />

Bis Ende 2019 werden im gesamten Naturparkgebiet<br />

Naturerlebnisangebote zu folgenden<br />

emen entstehen:<br />

- Land und Alpwirtscha (»Alp- und Bauernland«)<br />

- Die Welt der Bäume und Forstwirtscha<br />

(»Wald- und Baumland«)<br />

- Wasserschloss Naturpark (»Bäche, Flüsse und<br />

Seenland«)<br />

- Naturpark bei Nacht (»Sternenpark«)<br />

Verbunden werden die verschiedenen Inhaltskomplexe<br />

durch weitere Querschnittsthemen:<br />

Historische Landschasentwicklung, Biodiversität<br />

und ressourcenschonendes Leben. Durch<br />

diese Vielfalt an emen soll die gesamte<br />

Bandbreite der einzigartigen und hochwertigen<br />

Natur- und Kulturlandscha des Naturparks<br />

wiedergegeben werden. Dadurch entsteht ein<br />

breit gefächertes Naturerlebnisangebot, das alle<br />

Schwierigkeitsgrade bereit stellt und für alle<br />

Zielgruppen zugänglich ist.<br />

Während der Befahrung mit den Projektpartnern<br />

wurde das »Bäche, Flüsse und Seenland«<br />

mit einer kurzen Wanderung in den Haldertobel<br />

bei Gunzesried erkundet, mit dem Besuch<br />

von Streuwiesen und einem Bergmischwald die<br />

emen »Wald- und Baumland«, Biodiversität<br />

und Enkeltauglichkeit erklärt. In Balderschwang<br />

wurde eine Alpweide, die Heimat für<br />

den Apollofalter ist, besucht. Nach dem Erforschen<br />

des »Alp- und Bauernlands« wurde die<br />

Gruppe durch Felbers Schiefes Haus in Sibratsgfäll<br />

geführt, um die bewegende Natur am<br />

eigenen Leib zu erfahren. Ihren würdigen Abschluss<br />

fand die Fahrt in Hittisau, mit den<br />

ema Baukultur im Vorderen Bregenzerwald.<br />

Foto: Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

Die besonderen Erlebnispunkte des<br />

grenzüberschreitenden Naturparks entdeckten<br />

die Partner während eines Tagesausflugs<br />

Erneute Auszeichnung als Qualitätsnaturpark<br />

Am Naturpark-Tag <strong>2017</strong> wurde der Naturpark<br />

<strong>Nagelfluh</strong>kette erneut zum Qualitätsnaturpark<br />

gekürt. In Bad Belzig (Brandenburg) nahmen<br />

Geschäsführer Rolf Eberhardt und Mitarbeiterin<br />

Sonja Hölzler die Auszeichnung vom Verband<br />

Deutscher Naturparke, die im Rahmen<br />

des Projekts »Qualitätsoffensive Naturparke«<br />

entwickelt wurde, entgegen. Das Programm ist<br />

für die Naturparke ein Instrument zur Selbsteinschätzung<br />

und Verbesserung der Qualität<br />

ihrer Arbeit und Angebote. Die Teilnahme an<br />

der Qualitätsoffensive ist freiwillig und macht<br />

die Leistungen der Naturparke für Naturschutz,<br />

nachhaltigen Tourismus und Erholung,<br />

Umweltbildung und Regionalentwicklung<br />

deutlich. Ein »Qualitäts-Scout« bereist die<br />

teilnehmende Naturparke, um sie zu prüfen<br />

und zu beraten. Durch die Erfahrung der Qualitäts-Scouts<br />

ist es möglich, Stärken und Schwächen<br />

jedes teilnehmenden Naturparks umfassend<br />

zu analysieren und ihm konkrete Handlungsempfehlungen<br />

zur Weiterentwicklung seiner<br />

Arbeit an die Hand zu geben. Die Auszeichnung<br />

gilt für die nächsten fünf Jahre.(sh)<br />

26


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27


NEUES AUS DEM NATURPARK<br />

Umweltdetektive<br />

zu Besuch<br />

am BORG Egg<br />

Das Projekt »Schüler unterrichten Schüler«<br />

geht in die nächste Runde. Dieses Mal öffnete<br />

das Gymnasium im Mai <strong>2017</strong> seine Türen und<br />

lud die beiden 4. Klassen der Volksschule Hittisau<br />

zu einem Labortag ein. Normalerweise<br />

machen sich die »Großen« auf den Weg, besuchen<br />

die »Kleinen« in ihrer Heimatgemeinde<br />

und gehen mit ihnen gemeinsam auf Exkursion.<br />

Zur Abwechslung zeigte die 7. Klasse im<br />

Fach NWL (Naturwissenschaliches Labor)<br />

unter der Leitung von Alexander Feurle den<br />

Volksschülern, was es heißt in einem richtigen<br />

Labor zu arbeiten.<br />

Nach einem kleinen Auflockerungsspiel wurde<br />

zu den emen Pflanzen, Boden und Wasser<br />

im Labor geforscht. Ausgestattet mit Schutzbrillen<br />

und Laborkitteln, wie es halt richtige<br />

Forscher so brauchen, wurde gemeinsam untersucht,<br />

wie viele Farbstoffe in einer Pflanze<br />

stecken, wie der Boden als Filter wirkt und wie<br />

der richtige Umgang mit einem Mikroskop<br />

funktioniert. Gleichzeitig konnten sich die<br />

Schüler und Schülerinnen der Volksschule<br />

einen ersten Eindruck von der weiterführenden<br />

Schule verschaffen.<br />

Die Naturparkschüler forschten gemeinsam<br />

mit den Siebtklässlern des BORG Egg<br />

Die kleinen Forscherteams wachsen an so<br />

einem Tag sehr schnell als Gruppe zusammen,<br />

daher hoffen die Volksschüler auch o, ihren<br />

»großen Forscherpartner« bald wieder zu treffen.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit unserem<br />

Naturparkpartner und die Freude der Schüler<br />

und Schülerinnen nach so einem Tag, sprechen<br />

für den Erfolg dieses Projektes. In diesem<br />

Schuljahr möchte es das BORG Egg der 4.<br />

Klasse der VS Lingenau im Herbst ermöglichen,<br />

in ihr Labor zu kommen und als Umweltdetektive<br />

zu arbeiten.<br />

Foto: Alexander Feurle<br />

Junior Ranger – Abschlussfest <strong>2017</strong><br />

Foto: Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

Zum Abschluss eines gelungenen Junior Ranger–Sommers<br />

kamen alle kleinen Ranger am<br />

30. September <strong>2017</strong> im Naturparkzentrum<br />

AlpSeeHaus zusammen, um mit ihren Familien,<br />

allen Partnern und dem Naturparkteam zu<br />

feiern. Auch dieses Jahr fanden grenzüberschreitend<br />

fünf Sommercamps statt, in denen<br />

75 Kinder zu Junior Rangern ausgebildet wur-<br />

75 frisch gebackene Junior Ranger feierten<br />

im September <strong>2017</strong> ihren Abschluss<br />

den. Das Projekt »Junior Ranger Sommercamps«<br />

wurde zum siebten Mal durchgeführt.<br />

Am Abschlussfest wurden alle frischgebackenen,<br />

kleinen Ranger durch eine Urkunde ausgezeichnet<br />

und stellten ihr erlerntes Wissen<br />

über die Menschen, Tiere, Pflanzen und Lebensräume<br />

der Naturparks unter Beweis. An<br />

tollen Erlebnisständen, wie »<strong>Nagelfluh</strong>-Schleifen«<br />

oder der »Allgäuer Alpenwasser – Wasserfilterstation«<br />

beziehungsweise beim Naturpark<br />

Quiz der Junior Ranger – Aktivgruppe, kamen<br />

die Kinder ins Gespräch mit anderen naturinteressierten<br />

Kindern und Erwachsenen. Für<br />

alle Kinder war klar: Die Camps waren ein<br />

spannendes Abenteuer und nebenbei haben sie<br />

ganz spielerisch ihre Heimat – den Naturpark<br />

<strong>Nagelfluh</strong>kette kennengelernt.<br />

Auch in diesem Jahr hat die Europäische Union<br />

durch das Interreg Programm Alpenrhein, Bodensee,<br />

Hochrhein das Junior Ranger Projekt<br />

ermöglicht. Kräig unterstützt wurden die Junior<br />

Ranger durch unsere Partner, wie das Allgäuer<br />

Alpenwasser, den Bayerischen Staatsforsten,<br />

dem Allgäuer Alpgenuss, der Inatura und<br />

der KäseStraße Bregenzerwald.<br />

Info: Die Termine für das Sommercamp 2018<br />

werden ab Ende März bekanntgegeben. Mehr<br />

Informationen unter www.nagelfluhkette.info<br />

28


Anzeigen<br />

Anzeigenschluss für die Frühjahr/Sommer Ausgabe<br />

von NAGELFLUH ist der 28. Februar 2018<br />

info@heimat-allgaeu.info, Tel. 49 (0)8379/728616<br />

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NEUES AUS DEM NATURPARK<br />

125 Jahre Bergbauern-Sennerei Hüttenberg<br />

Unterwegs auf gut präparierten Pfaden<br />

durch die stille Winterwelt – ein Genuss<br />

Wandern auf<br />

weißen Pfaden<br />

Die Wintersportgebiete rund um die Imbergund<br />

die Hündlebahn lassen auch diesen Winter<br />

keine Wünsche offen. Winterwanderer<br />

können auf gut präparierten Wegen die verschneite<br />

Bergwelt am Hündle erkunden. Ebenso<br />

wartet ein besonderes Highlight am Imberg:<br />

Dort findet jeden Samstag (bei geeigneter Witterung)<br />

das rasante Abendrodeln statt. Wer<br />

will, kann das Gebiet auch ganz gemütlich eingekuschelt<br />

in einer Wolldecke bei einer Pferdekutschenfahrt<br />

genießen – die Kutschenpferde<br />

warten täglich an der Bergstation am Imberg<br />

auf Gäste. Ebenfalls beliebt ist das Flutlicht-Skifahren<br />

am Schwandli in alkirchdorf<br />

– es findet zur Wintersaison an jedem<br />

Freitagabend statt.<br />

Foto: J. Waffenschmidt/Imbergbahn & Ski-Arena Steibis<br />

Die Bergbauern-Sennerei Hüttenberg blickt<br />

stolz auf ihr Bestehen seit 125 Jahren zurück.<br />

Anno 1892 gründeten über 30 Hüttenberger<br />

Bergbauern gemeinsam die Genossenscha.<br />

Bereits damals wurden genaue Standards für<br />

die Qualität festgelegt. Denn schon die altehrwürdigen<br />

Gründer hatten klare Grundsätze für<br />

ihren Käse aus der Bergbauern-Sennerei Hüttenberg.<br />

Damals wie heute wird von den Genossen<br />

naturnahe, nachhaltige Landwirtscha<br />

gelebt. Heute liefern neun Bergbauern zweimal<br />

täglich ihre frische Milch. Diese wird vom<br />

Erfahrungsbericht: Jugend auf dem Gipfel <strong>2017</strong><br />

Am 11.Juli <strong>2017</strong> machten wir uns als Naturparkschüler<br />

der Königsegg-Grundschule Immenstadt<br />

(4. Klasse) auf den Weg, um den Naturpark<br />

<strong>Nagelfluh</strong>kette und weitere Großschutzgebiete<br />

im Alpenraum kennenzulernen.<br />

Übernachten duren wir auf dem Kemptner<br />

Naturfreundehaus (Immenstadt). Zum Ende<br />

unserer Naturpark-Schullauahn haben wir<br />

nochmals die verschiedenen Lebensräume unseres<br />

Naturparks erforscht und dabei mehr<br />

über die Alpwirtscha gelernt. Auf der Sennalpe<br />

Mittelberg haben wir sogar beim Käsen zugeschaut<br />

und danach das sogenannte »Allgäuer<br />

Gold« probiert. Die Naturparkführerin Tanja<br />

König zeigte uns anhand einer großen Alpenkarte<br />

den Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette und noch<br />

viele weitere Schutzgebiete der Alpen – alle Regionen<br />

haben dabei besondere Lebensräume,<br />

Tiere und Pflanzen. Doch wir waren an diesem<br />

Tag nicht als einzige Kinder-/Jungendgruppe<br />

in den Alpen unterwegs: Unter dem Slogan<br />

Senn und Molkereimeister Josef mit seinen<br />

Mitarbeitern zu Käse, Trinkmilch, Butter und<br />

Joghurt verarbeitet. Wer will, kann sich selbst<br />

vor Ort ein Bild machen: Der Käseladen in<br />

Hüttenberg hat montags bis samstags von 7 bis<br />

19 Uhr, sonn- und feiertags von 17 bis 19 geöffnet.<br />

Info: Bergbauern-Sennerei Hüttenberg,<br />

Hüttenberg 9, 87527 Oerschwang,<br />

+49 8321 65454, info@bergbauernsennerei.de,<br />

www.bergbauern-sennerei.de<br />

»Jugend am Gipfel« waren über 50 Gruppen in<br />

den Alpen und den Karparten auf Entdeckungstour.<br />

Das internationale Projekt will die<br />

Beziehung junger Menschen zur Natur stärken,<br />

indem es diesen die Bergwelt wieder näherbringt.<br />

Für uns war es ein schönes Erlebnis!<br />

Info: Mehr über das Jugendprojekt gibt es<br />

online unter youth-at-the-top.org<br />

Info: Hündlebahn: Tel. +49 8386 2720,<br />

E-Mail: info@huendle.de, www.huendle.de<br />

Imbergbahn: Tel. +49 8386 8112, E-Mail:<br />

info@imbergbahn.de, www.imbergbahn.de<br />

Das internationale Projekt »Jugend am Gipfel« will<br />

jungen Menschen die Bergwelt näher bringen<br />

Foto: Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />

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Gewinnspiel<br />

Foto: T. Gretler<br />

Nur mithilfe der Naturpark-Partner<br />

konnten die Ranger mit hochwertiger<br />

Ausrüstung ausgestattet werden<br />

Ein herzliches<br />

Dankeschön<br />

an unsere Partner!<br />

Einen richtigen Ranger erkennt man vor allem<br />

an seiner typischen Ausrüstung. Mit Hilfe unserer<br />

Partner Deuter, Sport Hauber und Seeberger<br />

Hüte sowie Allgäuer Alpenwasser konnten<br />

unsere neuen Naturpark-Ranger mit allen<br />

nötigen Kleidungsstücken, wichtigen Utensilien<br />

und dem klassischen Ranger-Hut ausgestattet<br />

werden. Wir möchten uns ganz herzlich<br />

für die Unterstützung und die gemeinsame Zusammenarbeit<br />

bedanken: Dankeschön!<br />

Das Naturpark-Team<br />

Du suchst noch nach der perfekten Ausrüstung<br />

für deine nächste Schneeschuhtour?<br />

Dann bist du hier goldrichtig: Wir verlosen<br />

den Skitourenrucksack »Rise lite« von Deuter<br />

Alpine und dazu ein Paar »Reusch Svalbard«-Skitourenhandschuhe!<br />

Viele Wintersportler schwören auf den Rise<br />

Lite: Mit 28 Litern Fassungsvermögen begleitet<br />

er zuverlässig bei Skitouren und beim<br />

Schneeschuhwandern. Der neue Rise Lite ist<br />

leicht, speziell für Tagestouren und ein sehr<br />

robustes Modell, das mehr Ausrüstung fasst<br />

und sich mitunter für mehrtägige Wintertouren<br />

eignet. Mit Sicherheit wird die neue<br />

Generation des Skitourenrucksacks ein geschätzter<br />

Begleiter für viele Jahre.<br />

Damit auf der langen Tour auch die Hände<br />

warm bleiben, legen wir noch ein Paar »Svalbard«<br />

Handschuhe von Reusch oben drauf:<br />

Die enganliegenden, schnelltrocknenden<br />

Fingerhandschuhe sind ideal für eine Berg-<br />

tour oder einer Wanderung bei niedrigeren<br />

Temperaturen. Sie können mit einem Handgriff<br />

in winddichte Fäustlinge umgewandelt<br />

werden, indem man die Kapuze aus der Tasche<br />

am Handrücken zieht. Der Handschuh ist für<br />

schweißtreibende Aufstiege als auch für schnelle<br />

Abfahrten bestens geeignet.<br />

Teilnahme<br />

Du möchtest den Rucksack und die Handschuhe<br />

gewinnen? Schicke einfach eine Postkarte<br />

mit dem Stichwort »BEWEGENDE NATUR«<br />

an die Redaktion des Naturparkmagazins: <strong>Nagelfluh</strong><br />

– Das Naturparkmagazin, EDITION<br />

ALLGÄU, Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-<br />

Werdenstein. Viel Glück!<br />

Info: Einsendeschluss ist der 10. Januar 2018.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Gewinner werden postalisch informiert.<br />

Anzeige<br />

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Hand aufs Holz<br />

Handwerk im Fokus<br />

Modernes Handwerk lebt und hat Zukun. Bei aller Bedeutung der neuen<br />

Technologien braucht es immer Menschen, die sich in einer Werkstatt auskennen<br />

und Pläne in die Wirklichkeit umsetzen können. Ein solcher Mensch<br />

ist Markus Faißt. Wir besuchten seine Holzwerkstatt in Hittisau.<br />

Markus Faißt aus Hittisau<br />

liegt die Nachhaltigkeit<br />

seiner Möbel am Herzen<br />

Mitarbeiter Marcel Düringer beim Kaltleimen<br />

Fotos: Thomas Niehörster, Holzwerkstatt Markus Faißt<br />

Neben einem modern geschindelten Wohnhaus erwartet den Besucher<br />

von Markus Faißt ein Bau mit schlichter Holzfassade. »Ein<br />

schickes Bürogebäude«, denkt man zunächst – und liegt dabei ziemlich<br />

falsch. Das architektonische Schmuckstück mit der verheißungsvollen<br />

roten Eingangstür birgt die Schatzkammer des Unternehmens: das Holzreifelager.<br />

Hier ruhen geschnittene Bäume bis zu neun Jahre, bevor sie<br />

verarbeitet werden: ein langsamer Pflegeprozess, damit das Holz als<br />

hochwertiges Material für lange Zeit hält. Sieben heimische Holzarten<br />

reifen so unter idealen Bedingungen wie der richtigen Temperatur, ohne<br />

direkte Sonneneinstrahlung und regelmäßigem Luwechsel. Weißtanne,<br />

Fichte, Buche, Esche, Bergahorn, Ulme und Eiche stammen aus einem<br />

kleinparzelligen Anbau, der unter Aufsicht der Forstbehörde steht. Unter<br />

Faißts Schätzen im Holzreifelager finden sich zudem einige geschnittene<br />

Mooreichen, die als besonders edles Holz geschätzt werden.<br />

Neben großen Projekten gehören auch kleine Holzarbeiten ins Repertoire<br />

32


Die rote Tür zur »Schatzkammer«, dem Holzlager<br />

Die Handwerker wählen das Holz für jedes Möbelstück sorgfältig aus<br />

»Wir im Bregenzerwald stehen in einer langen Handwerkertradition,<br />

die bis in die Zeit des Barock zurückgeht. Da die geschickten Handwerker<br />

vor Ort nicht immer Arbeit fanden, zogen sie hinaus und hinterließen<br />

prächtige Bauten wie das Sti und die Stisbibliothek in St. Gallen,<br />

das Sti Weingarten oder die Basilika in Birnau.« Markus Faißt ist sich<br />

der familieneigenen Tradition sehr bewusst. Er hat das Unternehmen,<br />

das sein Vater vor über 50 Jahren gegründet hat, übernommen und seither<br />

weitergeführt.<br />

Info: Holzwerkstatt Markus Faißt, Nussbaum,<br />

A-6952 Hittisau, Tel. +43 5513 62540,<br />

mail@holz-werkstatt.com, www.holz-werkstatt.com<br />

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»Uns kommt keine Spanplatte ins Haus«<br />

In der Holzwerkstatt wird ausschließlich Holz aus dem Bregenzerwald<br />

verarbeitet. Unter Beachtung der Mondphasen wird es im Winter geschlagen<br />

und langsam an der Lu getrocknet. »Unsere Möbel für alle<br />

Wohnbereiche werden aus Vollholz hergestellt. Bei uns kommt keine<br />

Spanplatte ins Haus«, erzählt der 55-Jährige.<br />

Der Auau der Möbel folgt der klassischen Moderne: modern, aber<br />

nicht modisch. Und immer mit einem Auge auf die Ökobilanz – der<br />

Handwerker will wissen, was er der Welt hinterlässt und was seine Werkstücke<br />

an ihr verändern. Für seine so entstandenen Arbeiten wurde Markus<br />

Faißt in Wettbewerben mehrfach ausgezeichnet, darunter für Arbeiten<br />

an einem 200 Jahre alten Haus in Schwarzenberg im Bregenzerwald<br />

und beim Wettbewerb »Handwerk und Form«. Möbel aus der Holzwerkstatt<br />

finden ihren Weg bis nach Athen, Zürich, Wien, New York und Washington.<br />

Dafür muss der Unternehmen nicht einmal Werbung machen:<br />

»Die Menschen kommen auf Empfehlung zu uns oder werden durch<br />

Fernsehberichte auf uns aufmerksam.«<br />

Auf dem (richtigen) Holzweg<br />

Wie schon die barocken Vorarlberger Handwerker zog es Faißt hinaus<br />

in die Welt. Nach seiner Meisterausbildung sammelte er Erfahrungen im<br />

Ausland. Unter anderem leistete er Entwicklungshilfe in Südamerika,<br />

ehe er nach einem Zwischenstopp in Wien und Schwarzenberg zurück<br />

nach Hittisau kehrte. Lehrauräge führten ihn an die Kunstuniversität<br />

in Linz und die Technische Hochschule in Zürich. Seit über 25 Jahren<br />

entwickelt sich so ein Weg, der ausschließlich nachhaltiges Gestalten und<br />

Wirtschaen zum Inhalt hat. Faißt, Vater von drei Kindern, weiß, was<br />

er der »Enkelgeneration« hinterlässt und hat seinen Betrieb auf transparente<br />

Storeisläufe und Ökobilanzen eingestellt: »Wir versuchen, den<br />

uns umgebenen Kulturraum in eine gute Zukun hinein mitzugestalten.«<br />

Diese Lebenseinstellung lebt er auch im Alltag. Wenn bei Familie<br />

Faißt zum Beispiel Fleisch auf den Tisch kommt, dann weiß man, woher<br />

es kommt und wie die Tiere behandelt werden. Das garantiert ein befreundeter<br />

Biohof in einem Nachbarort.<br />

Seit vielen Jahren beherbergt Markus Faißt in seiner Holzwerkstatt<br />

Kunstprojekte. Schon früh knüpe er Kontakte zu Künstlern im Vorderwald.<br />

Inzwischen stellen bei ihm Kunstschaffende aus aller Welt aus. Die<br />

letzte Ausstellung galt großformatigen Bildern des Südtiroler Malers Jörg<br />

Hofer.<br />

omas Niehörster/ve<br />

33


Wohl bekomms,<br />

Herr Spatz!<br />

Mit dem ersten Schnee beginnt die kalte Jahreszeit.<br />

Heimische Vögel freuen sich über ein zusätzliches<br />

Nahrungsangebot. Doch was dem Dompfaff<br />

schmeckt, schmäht das Rotkehlchen. Tipps für das<br />

optimale Büffet für Feinschmätzer.<br />

Gerade nach frostigen Nächten suchen Meisen, Finken und Spatzen<br />

nach einfachen Futtermöglichkeiten, um ihre über Nacht verlorenen<br />

Energiereserven schnell wieder aufzustocken«, erklärt Agrarbiologe<br />

Alf Pille vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Mit dem geeigneten<br />

Futter können sich Naturfreunde ganz unterschiedliche Vogelarten in<br />

den Garten oder an den Balkon einladen. Wer dabei einige Regeln beachtet,<br />

kann die hungrigen Gäste am Futterhaus besonders gut beobachten<br />

und Probleme mit Katzen und Krankheiten verhindern.<br />

Heimische Vogelarten, wie der Stieglitz, nehmen zusätzliche<br />

Nahrungsangebote im Winter gerne an<br />

Fotos: LBV: Corinna Heinze, Ingo Rittscher, Dr. Ludwig Abele, Monika Graf<br />

Die Amsel liebt Rosinen<br />

Jede Vogelart hat ihre Vorlieben. Mit der Art des Futters lassen sich<br />

die gefiederten Besucher daher gezielt einladen. Amseln und Rotkehlchen<br />

sind Weichfutterfresser, die gerne Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken<br />

fressen. Finken wie der Stieglitz, Dompfaff und Zeisig sind Körnerfresser.<br />

Sie mögen Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne und energiereiche,<br />

ölhaltige Sämereien wie Hanf oder Mohn. Fettfutter eignet sich besonders<br />

gut für Spechte und Kleiber. Meisen, Haussperlinge (»Spatzen«)<br />

und Feldsperlinge dagegen nehmen fast alles an. »Bietet man in seinem<br />

Die Stunde der Wintervögel<br />

Vom 5. bis 7. Januar 2018 findet wieder Deutschlands größte Vogelzählung<br />

statt. Die Teilnahme ist einfach und jeder kann mitmachen.<br />

Dazu zählt man eine Stunde lang alle Vögel, die man sieht: Ob vorm<br />

Fenster, am Balkon, im Park oder am Futterhäuschen spielt keine<br />

Rolle. Die Zahlen meldet man dem Landesbund für Vogelschutz.<br />

Unter den Teilnehmern werden auch in diesem Jahr Preise verlost.<br />

Weitere Informationen unter: www.stundederwintervoegel.de<br />

34


»Schnabel weg – meins!«, scheint der Star der Amsel zu sagen.<br />

Leider mag sie Früchte genauso gern wie er. Mit speziellem Futter<br />

kann man bestimmte Vögel gezielt anlocken<br />

Hochwertige Wildvogel-Futtermischungen enthalten für Vögel<br />

wesentliche Nährstoffe und beugen Mangelerscheinungen<br />

vor. Dem Grünfink scheint die Mischung zu schmecken<br />

Garten also Weichfutter, eine Körnermischung und Fettfutter, ist die Futterstelle<br />

für fast alle Wintervögel interessant«, erklärt Alf Pille. Keinesfalls<br />

dürfen altes Brot oder Essenreste verfüttert werden, da Salz und Gewürze<br />

für die meisten Vögel unverträglich sind und ihnen schaden.<br />

Der Experte rät, beim Vogelfutter vor allem auf Qualität zu achten.<br />

»Sehr billiges Futter ist manchmal mit Sand gestreckt und kann zur Ausbreitung<br />

der stark allergenen Pflanze Ambrosia beitragen«, warnt Pille.<br />

Sehr wichtig ist auch die Hygiene am Futterplatz. »In klassischen Futterhäuschen,<br />

in denen die Vögel beim Fressen sitzen, kann das Futter<br />

leicht verkoten. Daher sollten diese unbedingt täglich gereinigt oder<br />

noch besser durch Futtersilos ersetzt werden«, so Alf Pille. Darüber hinaus<br />

ist zu beachten, dass keine Nässe ins Futterhaus eindringt, da sich<br />

ansonsten Krankheitserreger ausbreiten.<br />

Futter für Vögel – nicht für die Katze<br />

»Spätestens zum ersten Schnee sollte die Futterstelle bestückt sein.<br />

Steht sie jetzt schon, wissen die Vögel beim ersten Schnee gleich ganz<br />

genau, wo sie schnell Nahrung finden«, erklärt Alf Pille. Grundsätzlich<br />

sollte sich der Futterplatz an einer übersichtlichen Stelle befinden, so<br />

dass die Vögel die Umgebung gut einsehen können, wie zum Beispiel<br />

wenige Meter von einem Gebüsch entfernt. »So können sich Katzen<br />

schlechter anschleichen und die Vögel fühlen sich sicher, sind ruhiger<br />

und besser zu beobachten.«<br />

Info: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., Eisvogelweg 1,<br />

D-91161 Hilpoltstein, Tel. +49 9174 47750, info@lbv.de, www.lbv.de<br />

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35


PANORAMA<br />

Mit Wander-Walter auf Tour<br />

Naturpark<br />

Schwäbisch-Fränkischer<br />

In unserer Serie werfen wir regelmäßig einen Blick über den Tellerrand<br />

in andere Schutzgebiete. Ein beliebtes Urlaubsziel ist der Naturpark<br />

Schwäbisch-Fränkischer Wald. Man kann ihn sogar in Begleitung eines<br />

digitalen Führers erkunden: dem interaktiven Wander-Walter.<br />

Wald<br />

Mit seinen Naturschönheiten und der landschalichen Vielfalt<br />

spricht der Naturpark Jahr für Jahr viele Erholungssuchende an.<br />

Bei Streifzügen durch urwüchsige Wälder mit malerischen Seen und<br />

einer sagenumwobenen Welt mit Felsen, Grotten und Baumriesen fällt<br />

der Alltagsstress schnell ab. Für Wanderer oder besonders Lauegeisterte<br />

führen der Limes-Wanderweg, der Jakobsweg, der Main-Neckar-<br />

Rhein-Weg und weitere Fernwanderwege durch das Naturparkgebiet.<br />

Ein besonderes Erlebnis verspricht die Fahrt mit der Schwäbischen<br />

Waldbahn, einer Museumsbahn mit einer alten Dampflok, die schon im<br />

Jahr 1911 Besucher vom Tal auf die Höhe brachte.<br />

Ob bei Wanderungen durch die Natur oder beim Entdecken der kulturellen<br />

Seite des Schwäbischen Waldes: mit dem GPS-basierten Wander-Walter<br />

findet man sicher das richtige Ziel und den Weg dorthin.<br />

Seine Karten basieren auf den topographischen Karten der Landesvermessungsämter<br />

und können je nach Vorliebe auf das Iphone heruntergeladen<br />

oder ausgedruckt werden.<br />

Wer es persönlicher mag…<br />

…und sich nicht dem Wander-Walter anvertraut, sondern gerne noch<br />

etwas über den Naturpark erfahren möchte, kann sich einem der 20 Naturparkführer<br />

anschließen. Die sind – ähnlich wie die Naturpark-Ranger<br />

und –führer der <strong>Nagelfluh</strong>kette – Experten für Geologie, Landscha und<br />

heimische Kultur und nehmen die Besucher mit auf ihre Streifzüge in<br />

die geheimnisvolle Welt der Schluchten, kleineren Täler und Grotten..<br />

Besonders für Familien wurden drei Naturpark-Rallyes für eine GPS-<br />

Schnitzeljagd angelegt. Es gilt, versteckte Rätsel zu finden und zu lösen.<br />

Nur die richtigen Antworten führen zum Ziel. Bei den Rätseln lässt sich<br />

allerlei Wissenswertes und Erstaunliches zur Natur erfahren. Mit Maskottchen<br />

»Fuxi« geht es durch den Wald und »Dachsi« führt auf einem<br />

Erlebnispfad rund um den Finsterroter See. Da gibt es Interessantes zu<br />

Pflanzen, Tieren, Ökologie und Forstwirtscha zu erfahren. Oder man<br />

lernt, welch verblüffende Strategien Pflanzen und Tiere anwenden, um<br />

in ihrer Umwelt bestmöglich zu überleben.<br />

Für historisch Interessierte dagegen ist sicher eine Wanderung auf<br />

dem Limes: der römische Grenzweg, der von Süden nach Norden längs<br />

durch den Naturpark führt, ist seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes<br />

»Grenzen des Römischen Reichs«. Der Limes wartet mit vielen spannenden<br />

Resten römischer Kultur, darunter Wachtürmen, einer Wehranlage<br />

mit Palisaden, Resten eines Ärztehauses und eines römischen Bades<br />

auf. Museen in Mainhart und Murrhart haben sich der römischen Geschichte<br />

gewidmet.<br />

Fotos: Bernhard Drixler, Naturpark SFW<br />

Lebendige Geschichte:<br />

Der von der UNESCO<br />

als Weltkulturerbe<br />

ausgezeichnete Limes<br />

schlängelt sich durch<br />

den Naturpark<br />

36


Die Hörschbachschlucht ist bekannt für<br />

ihre drei Wasserfälle und ist sowohl im<br />

Sommer…<br />

… als auch im Winter<br />

ein beliebtes Wanderziel<br />

Landschaftspflege mit Messer und Gabel<br />

Naturparkteller, Naturparkmärkte und Brunch auf dem Bauernhof –<br />

das sind die drei wichtigsten Projekte im Naturpark zur Unterstützung<br />

der Direktvermarkter. Für Genießer bieten über 60 Gastronomen Naturparkteller<br />

mit regionaler schwäbischer Hausmannskost an. Über das<br />

Jahr hinweg präsentieren die Direktvermarkter auf fünf Naturparkmärkten<br />

ihre kulinarischen Köstlichkeiten. Rund um Pfedelbach locken die<br />

Wanderwege »Kirschwasser« (6,9 km) und »Himbeergeist« (4,9 km) zu<br />

Selbstvermarktern von Obstbränden. Das Destillieren von Obst ist ein<br />

altes Privileg, das in den Brennerfamilien von Generation zu Generation<br />

weitergegeben wird. Das Brennrecht dient dazu, das anfallende Streuobst<br />

kostendeckend zu verwerten und dadurch die schönen Hohenloher<br />

Streuobstwiesen und damit die offene und einmalige Kulturlandscha<br />

zu erhalten. Am »Ranzenberg« bei Baierbach lässt sich nach einem Gang<br />

auf dem Philosophenpfad ein erlebnisreicher Tag bei einem guten Viertele<br />

abschließen.<br />

omas Niehörster/ve<br />

Naturparkzentrum Murrhardt<br />

Das Naturparkzentrum in Murrhardt erwartet ganzjährig mit vielfältigen<br />

Angeboten und Informationen zum gesamten Naturparkgebiet.<br />

In einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1860 befinden<br />

sich die Geschässtelle des Naturparkvereins, die Naturpark-<br />

Erlebnisschau sowie die Touristeninformation der Stadt Murrhardt.<br />

Info: Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald,<br />

Marktplatz 8, D-71540 Murrhardt, Tel. +49 7192 213888,<br />

info@naturpark-sfw.de, www.naturpark-sfw.de<br />

37


SPIEL & SPASS<br />

Lach mal wieder!<br />

Eine Kuh ist in einen Ameisenhaufen<br />

getreten. Sämtliche Ameisen klettern an ihr hoch.<br />

Sie schüttelt sie ab, bis auf eine, die ihr noch im<br />

Genick sitzt. Die Abgeschüttelten rufen von<br />

unten: »Los Antonia, würg sie!«<br />

Eine kleine Motte darf zu ihrem ersten<br />

Ausflug starten. Als sie wiederkommt, fragt Mama Motte:<br />

»Na, wie war’s?« »Sehr schön!«, strahlt die Kleine.<br />

»Immer wenn sie mich gesehen haben, haben die<br />

Menschen in die Hände geklatscht.«<br />

Mutter fragt den kleinen Luca:<br />

»Nenne mir fünf Tiere, die in Afrika leben.«<br />

»Drei Gnus und zwei Zebras!«<br />

Fritz kommt nach dem<br />

Spielen im Wald schmutzig nach Hause<br />

»Du Ferkel!«, schimpft sein Vater.<br />

»Weißt du überhaupt, was ein Ferkel ist?«<br />

Fritz entgegnet: »Ja, das Kind vom<br />

Schwein.«<br />

Lass dich nicht hinters Licht führen!<br />

Die sechs Schattenbilder sehen sich alle verdächtig ähnlich.<br />

Aber nur eines stimmt mit dem Bild rechts überein!<br />

Findest du den richtigen Schatten?<br />

A<br />

B<br />

designed by Vectorpocket - Freepik.com<br />

C D E F<br />

Lösung: Schatten D<br />

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38


Filiale Immenstadt<br />

Sonthofener Straße 62<br />

87509 Immenstadt i. Allgäu<br />

Telefon: 0 83 23 / 61 86 32<br />

Filiale Sonthofen<br />

Samuel-Bachmann-Straße 1<br />

87527 Sonthofen<br />

Telefon: 0 83 21 / 61 86 32<br />

Öffnungszeiten: MO-SA 08:00-20:00 Uhr

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