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die metallerin 12 - Regionalausgabe Stralsund/Neubrandenburg

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Ausgabe <strong>12</strong><br />

Oktober 2017<br />

u Tarifrunde 2017/18 . . . . . . . . . . .Seite 1<br />

Eine Forderung vor allem von uns<br />

Frauen: verkürzte Vollzeit<br />

u<strong>Regionalausgabe</strong> . . . . . . . . . . Seite 2<br />

<strong>die</strong> <strong>metallerin</strong> vor Ort<br />

<strong>die</strong><strong>metallerin</strong><br />

Frauen in der IG Metall Küste<br />

u10 gute Gründe<br />

für Gleichstellung . . . . . . . . . Seite 4<br />

Bezirk<br />

Küste<br />

Verkürzte Vollzeit für alle!<br />

Die Beschäftigtenbefragung der IG Metall hat gezeigt: Die Beschäftigten<br />

wünschen sich Arbeitszeiten, über <strong>die</strong> sie selbst<br />

bestimmen können. Es ist ungerecht, wenn selbstbestimmte<br />

Arbeitszeiten nur für wenige Beschäftigte gelten. Deshalb ist Arbeitszeit<br />

das Thema der bevorstehenden Tarifrunde 2017/2018 in<br />

der Metall- und Elektroindustrie. Ziel ist, den individuellen Anspruch<br />

nach selbstbestimmter Arbeits- und Lebenszeit kollektiv<br />

in Tarifverträgen zu regeln.<br />

Der Bezirksfrauenausschuss Küste fordert verkürzte Vollzeit<br />

für alle und einen Teilentgeltausgleich für jene, <strong>die</strong> ihre Arbeitszeit<br />

zweitweise verkürzen, um für ihre Kinder da zu sein,<br />

Angehörige zu pflegen oder besonders belastende Arbeitszeiten<br />

haben. Wir wollen mehr Gerechtigkeit! Was verbirgt sich hinter<br />

dem Begriff „verkürzte Vollzeit“? Es geht um den Anspruch, <strong>die</strong><br />

individuelle reguläre wöchentliche Arbeitszeit bis auf 28 Stunden<br />

in der Woche zu verkürzen. Die Verkürzung gilt für maximal 24<br />

Monate. Wichtig ist <strong>die</strong> tarifliche Regelung, denn damit ist ein<br />

individueller Anspruch für alle garantiert und <strong>die</strong> Kolleginnen<br />

und Kollegen müssen nicht beim Arbeitgeber betteln oder einen<br />

bestimmten Grund angeben.<br />

»<br />

warum <strong>die</strong> <strong>metallerin</strong>?<br />

Für <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> ihre Arbeitszeit verkürzen, weil sie Kinder erziehen<br />

oder Angehörige pflegen, soll es einen Teilentgeltausgleich<br />

geben. Damit wird <strong>die</strong> erzieherische und pflegerische Arbeit honoriert,<br />

<strong>die</strong> überwiegend und unentgeltlich von Frauen erledigt<br />

wird. Und wir entlasten jene, <strong>die</strong> einer enormen Doppelbelastung<br />

ausgesetzt sind.<br />

Die verkürzte Vollzeit ist auch ein Baustein, um Altersarmut<br />

abzuwenden, von der besonders Frauen betroffen sind. 2016<br />

lag der Anteil der atypisch Beschäftigten bundesweit bei 39,6 Prozent,<br />

davon sind 70,4 Prozent Frauen und 29,6 Prozent Männer.<br />

Von den 70,4 Prozent Frauen gehen 37,9 Prozent einer (zum Teil<br />

auch unfreiwilligen) Teilzeitarbeit nach. Dass hat gravierende<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Rente. Mit einer verkürzten Vollzeit werden<br />

Frauen nicht mehr in Teilzeitbeschäftigungen gedrängt, <strong>die</strong><br />

für sie meist eine Sackgasse darstellen.<br />

Mit der Forderung nach verkürzter Vollzeit gehen wir als IG Metall<br />

also einen wichtigen Schritt in Sachen Gerechtigkeit voran.<br />

Liebe Kolleginnen – nutzen wir unsere Stärke.<br />

Lasst uns gemeinsam für eine neue Arbeitszeitkultur in den<br />

Betrieben kämpfen!<br />

Auch nach 106 Jahren Internationaler Frauentag gibt es auf dem Arbeitsmarkt noch immer keine Chancengleichheit und<br />

Entgeltgerechtigkeit für Frauen. Das wollen wir ändern und schaffen in der »<strong>metallerin</strong>« zweimal jährlich einen Raum für <strong>die</strong> Themen<br />

der Frauen im Bezirk Küste. Über Ideen und Themen freut sich eure IG Metall vor Ort.


Frauen in den<br />

Betriebsrat!<br />

Es wird Zeit, wählerisch zu sein. Im<br />

nächsten Jahr stehen wieder <strong>die</strong> regulären<br />

Betriebsratswahlen an und <strong>die</strong> IG<br />

Metall <strong>Stralsund</strong>–<strong>Neubrandenburg</strong><br />

möchte vor allem auch Frauen motivieren,<br />

für das Amt als Betriebsrätin zu<br />

kandi<strong>die</strong>ren.<br />

Gerade in unseren Unternehmen ist es<br />

wichtig, dass sich Frauen in starken<br />

Betriebsräten für ihre Interessen und<br />

Probleme einsetzen. Leider ist der Frauenanteil<br />

in unseren Betriebsräten immer<br />

noch geringer, als der Anteil der in den<br />

Betrieben beschäftigten Frauen. Auch<br />

wenn das Betriebsverfassungsgesetz<br />

zwar eine Quote des jeweiligen Minderheitengeschlechtes<br />

(kann auch Männer<br />

Regionaler Bericht<br />

Frauenbildungswoche der<br />

IG Metall Küste<br />

» Chancengleichheit und Beteiligung<br />

sind zwei wichtige<br />

Voraussetzungen für<br />

echte Mitbestimmung! »<br />

betreffen) vorsieht, ist es leider häufig so,<br />

dass sich zu wenig Kandidatinnen für <strong>die</strong><br />

Betriebsratswahl finden. Darum möchte<br />

<strong>die</strong> IG Metall Frauen, <strong>die</strong> sich noch nicht<br />

sicher sind, ob sie kandi<strong>die</strong>ren wollen,<br />

unterstützen. Wer Informationen oder<br />

eine Beratung zu dem Thema benötigt,<br />

kann sich ganz unverbindlich bei der IG<br />

Metall informieren.<br />

Kontakt:<br />

Tel: 03831-297652<br />

Mail: <strong>Stralsund</strong>neubrandenburg@igmetall.de<br />

Infos zum OFA Seminar im<br />

November unter<br />

Tel: 03831-297652<br />

In der ersten Septemberwoche waren<br />

zwei Frauen des OFA <strong>Stralsund</strong>-<br />

<strong>Neubrandenburg</strong> zum Frauenseminar<br />

in Varel. Mit gemischten Gefühlen<br />

haben sich Veronika und Brunhilde<br />

auf den langen Weg nach Varel gemacht.<br />

Es war der erste Bildungsurlaub,<br />

den <strong>die</strong> beiden Kolleginnen<br />

beantragt hatten. Zwar waren sie schon<br />

auf einigen Wochenendseminaren und<br />

haben auch an BR Seminaren teilgenommen,<br />

aber Bildungsurlaub hatten<br />

sie noch nie beantragt.<br />

Veronika beschreibt <strong>die</strong> Ankunft<br />

beim Seminar wie folgt: „Mit großen<br />

Augen sahen wir viele fröhliche Frauengesichter.<br />

Das war großartig. Die<br />

Begrüßung riss uns mit und wir waren<br />

sofort in einer großen Gemeinschaft<br />

angekommen. Der Gruß - Küstenfrauen<br />

Ahoi!- wurde in den folgenden<br />

Tagen unser Begleiter.“<br />

Frauen aus MV Regina, Brunhilde und Veronika<br />

Küstenfrauen Ahoi<br />

Veronika und Brunhilde berichteten darüber, was „frau“ alles<br />

mit Bildungsurlaub erleben kann.<br />

Es wurden interessante Seminare angeboten.<br />

Themen waren unter anderem<br />

Stress, <strong>die</strong> Ungerechtigkeit bei der Bezahlung<br />

zwischen Frauen und Männern,<br />

Industrie 4.0 und Selbstmarketing..<br />

„Martina aus Oldenburg animierte uns<br />

dazu, alle gemeinsam ein Lied am Morgen<br />

zu singen“ berichtet Brunhilde. Bei<br />

den einzelnen Workshops z. B. Pussy<br />

Hats stricken oder Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Tanzen oder Singen haben sich unterschiedliche<br />

Frauen zusammen gefunden,<br />

<strong>die</strong> mit viel Spaß und Freude daran teilgenommen<br />

haben.<br />

Wir, Veronika und Brunhilde, empfehlen<br />

Bildungsurlaub für Frauen zu nutzen.<br />

Bildung muss nicht langweilig und<br />

öde sein, das haben wir auf dem Seminar<br />

wieder einmal gelernt.


Spende für das Frauenhaus Greifswald<br />

Der Ortsfrauenausschuss organisiert<br />

eine Spende für das Frauenhaus<br />

in Greifswald.<br />

Im Rahmen der IG Metall Beschäftigtenbefragung<br />

haben wir in den<br />

Betrieben und in öffentlichen Veranstaltungen<br />

der Geschäftsstelle Fragebögen<br />

verteilt. Für jeden zurückgesandten<br />

Fragebogen wird 1,- Euro<br />

gespendet. Auf <strong>die</strong>se Weise haben wir<br />

eine Spendensumme von fast 1000,-<br />

Euro erreicht. Besonders engagiert<br />

war der Ortsfrauenausschuss, der in<br />

Greifswald, Wolgast und <strong>Stralsund</strong><br />

mit Infoständen auf <strong>die</strong> Befragung der<br />

IG Metall aufmerksam machte.<br />

Vom Ortsfrauenausschuss wurde auch<br />

vorgeschlagen, <strong>die</strong> Spende <strong>die</strong>ses Mal<br />

dem Frauenhaus in Greifswald zukommen<br />

zu lassen. Am 16.10.2017<br />

wird es dann so weit sein. Dann wird<br />

der Ortsfrauenausschuss den Spendenscheck<br />

in Höhe von 1000,- Euro<br />

dem Frauenhaus in Greifswald übergeben.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir<br />

so viel Geld für Frauen in Not zusammen<br />

bekommen haben“, sagt<br />

Bärbel Rhode. Sie ist <strong>die</strong> Vorsitzende<br />

des Ortsfrauenausschuss in der Geschäftsstelle<br />

<strong>Stralsund</strong>–<strong>Neubrandenburg</strong>.<br />

Diskussionsveranstaltung:<br />

Frauen und <strong>die</strong> neuen und<br />

alten Rechten<br />

Schon im Vorfeld der Wahlen hat sich der Ortsfrauenausschuss<br />

intensiv mit Politik beschäftigt.<br />

Das Thema ist für den OFA nicht neu, aber gerade bei <strong>die</strong>ser<br />

Wahl ist es wieder in den Vordergrund gerückt. Nachdem<br />

schon bei der Landtagswahl in M-V erschreckend hohe<br />

Werte bei den rechten Parteien erreicht wurden, haben <strong>die</strong><br />

Frauen des OFA mit Sorge auf <strong>die</strong> Bundestagswahl geblickt.<br />

Für welche Inhalte stehen <strong>die</strong> einzelnen Parteien, wie ist <strong>die</strong><br />

Stimmung in den Regionen und welche Themen bewegen<br />

<strong>die</strong> Menschen - mit <strong>die</strong>sen Fragen haben sich <strong>die</strong> Frauen<br />

schon in den Delegiertenversammlungen beschäftigt. Dazu<br />

formulierten sie ihre Anforderungen an <strong>die</strong> Politik und forderten<br />

Antworten auf <strong>die</strong> drängenden Fragen. Zum Beispiel:<br />

Wie sieht es zukünftig mit der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf aus? Was wird gegen Altersarmut getan? Welche<br />

Ideen gibt es für den Ausbaus der Infrastruktur und wie hoch<br />

Werbung für eine Demokratische Wahl in MV<br />

soll das zukünftige Renteneintrittsalter sein? Diese Themen<br />

werden den OFA beschäftigen. Als nächstes wird es<br />

um <strong>die</strong> Frage gehen, wie man mit den Rechten im Bundestag<br />

zukünftig umgehen soll. Damit werden wir uns auf<br />

dem nächsten Seminar des Ortsfrauenausschuss beschäftigen.<br />

Um <strong>die</strong>ses schwierige Thema zu bearbeiten, hat<br />

sich der OFA einen Experten vom betrieblichen Beratungsteam<br />

(BBT) eingeladen.


5<br />

Impressum: IG Metall Bezirk Küste · Kurt-Schumacher-Allee 10 · 20097 Hamburg, bezirk.kueste@igmetall.de · Verantwortlich (i.S.d.P.):<br />

Meinhard Geiken, Bezirksleiter · Redaktion: Katharina Volk · Fotos/Gestaltung/Druck: peter.bisping | drucktechnik-altona.de<br />

TAG DER BETRIEBLICHEN<br />

ENTGELTGERECHTIGKEIT!<br />

Frauen in Deutschland ver<strong>die</strong>nen im Durchschnitt 21 Prozent<br />

weniger als ihre männlichen Kollegen.<br />

Rein rechnerisch könnten Männer<br />

bereits ab Mitte Oktober den<br />

Rest des Jahres freimachen, denn<br />

dann haben sie so viel ver<strong>die</strong>nt,<br />

wie Frauen erst am Jahresende.<br />

Damit sich daran etwas ändert,<br />

u Mehr Infos: www.igmetall-kueste.de > Frauen<br />

und frauen.dgb.de<br />

engagieren sich Gewerkschafterinnen<br />

und Gewerkschafter mit<br />

vielfältigen Aktionen am Tag der<br />

betrieblichen Entgeltgleichheit,<br />

der <strong>die</strong>ses Jahr auf den 16. Oktober<br />

2017 fällt.<br />

1 21 21<br />

10 GUTE<br />

GRÜNDE FÜR<br />

GLEICH-<br />

STELLUNG<br />

4. Gleichstellung steigert <strong>die</strong><br />

Motivation im Unternehmen<br />

Existieren im Unternehmen<br />

Gleichstellungsmaßnahmen,<br />

<strong>die</strong> auf Familienfreundlichkeit<br />

abzielen, steigt <strong>die</strong> Motivation<br />

und Zufriedenheit der Beschäftigten.<br />

Eine aktuelle Stu<strong>die</strong> vom<br />

Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BM-<br />

FSFJ) von 2017 zeigt, dass in den<br />

letzten Jahren viele betriebliche<br />

Maßnahmen zu mehr Gleichstellung<br />

geführt haben. Allerdings<br />

sagt <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> auch, dass <strong>die</strong><br />

27<br />

8 38 7 4<br />

6<br />

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6<br />

7 6<br />

2 84<br />

u Mehr Informationen findet ihr unter: www.igmetall-kueste.de > Frauen<br />

7 9<br />

Vielfalt an Maßnahmen alleine<br />

nicht ausreicht. Wichtig ist, dass<br />

<strong>die</strong> Inanspruchnahme der Maßnahmen<br />

breit akzeptiert ist und<br />

keine negativen Konsequenzen<br />

drohen. Familienfreundlichkeit<br />

muss in einer familienfreundlichen<br />

Unternehmenskultur tatsächlich<br />

gelebt werden – durch verbindliche<br />

Regelungen, Transparenz<br />

und Kommunikation und durch<br />

Führungskräfte als Gestalter und<br />

Vorbilder.<br />

u uDie nächste Metallerin erscheint im März 2018. Alle Ausgaben<br />

der Metallerin sind erhältlich im Internet unter www.igmetall-kueste. de<br />

u Frauen in der IG Metall stärken. Jetzt Mitglied werden!<br />

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