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05 In Flight Cardiac Arrest

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Reanimation im Flugzeug<br />

Tabelle: Zusammenfassung der Leitlinien-Empfehlungen<br />

<strong>In</strong>sgesamt wurden durch das methodische Vorgehen 28 Empfehlungen generiert. Ein starker Konsens liegt bei<br />

> 90% Übereinstimmung vor, ein mäßiger bei 70-90%, ein schwacher bei 50-70% und keiner bei < 50% Übereinstimmung.<br />

Empfehlung<br />

Level of<br />

Evidence (LoE)<br />

Konsens<br />

Grade of<br />

Recommendation<br />

(GoR)<br />

<strong>In</strong> der Sicherheitsansage vor dem Flug (pre-flight safety announcement) sollen der Ort des Notfallmaterials als Niedrig Starker Konsens A<br />

auch die Hauptinhalte erwähnt werden.<br />

<strong>In</strong>formationen zum Ort des Notfallmaterials als auch eine kurze Handlungsanweisung sollen auf den<br />

Hoch Starker Konsens A<br />

Notfallkarten am Sitzplatz (seat pocket Safety <strong>In</strong>structions card) vorhanden sein.<br />

Fachkundiges Personal soll mittels Bordansage aufgerufen werden, wenn ein Patient mit Herz-Kreislaufstillstand Niedrig Starker Konsens A<br />

identifiziert wird.<br />

Teleconsultation sollte während des Fluges verfügbar sein. Niedrig Mäßiger Konsens B<br />

Es ist wichtig, dass ein standardisiertes Dokumentationsformular (-protokoll) verfügbar ist. Niedrig Starker Konsens A<br />

Reanimations- und Notfalldaten sollen in einer einheitlichen und standardisierten Datenbank<br />

Niedrig Schwacher Konsens B<br />

zusammengetragen werden.<br />

Für Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand sollte ein EKG an Bord verfügbar sein. Mäßig Starker Konsens A<br />

Ein Defibrillator ist wichtig (z.B. AED) und sollte während des Fluges verfügbar sein. Mäßig Starker Konsens B<br />

Ein intravenöser Zugang wird als wichtig erachtet und soll während des Fluges verfügbar sein. Niedrig Mäßiger Konsens B<br />

Ein intraossärer Zugang kann notwendig sein und soll während des Fluges zur Verfügung stehen. Niedrig Konsens A<br />

Folgende Medikamente müssen für die Reanimation verfügbar sein: Epinephrin (Adrenalin), Amiodaron,<br />

Mäßig Starker Konsens A<br />

Lidocain, Glukose und Midazolam.<br />

Mechanische Reanimationshilfen können in besonderen Situationen hilfreich sein, sollen aber nicht<br />

Niedrig Starker Konsens C<br />

mitgeführt werden.<br />

Pulsoximetrie ist ein Standard (“Basismonitoring”) und sollte verfügbar sein. Mäßig Starker Konsens B<br />

Eine nicht-invasive Blutdruckmessung ist ein Standard (“Basismonitoring”) und soll verfügbar sein. Mäßig Starker Konsens A<br />

Kapnometrie und Kapnographie sind an Bord von Luftfahrzeugen nur wenig verbreitet.<br />

Niedrig Schwacher Konsens B<br />

Eine einfache qualitative Kapnometrie sollte verfügbar sein.<br />

Eine Glukosemessung ist wichtig und soll verfügbar sein. Mäßig Schwacher Konsens A<br />

Reanimationsmaßnahmen mit zwei Personen sind das Optimum. Mäßig Starker Konsens A<br />

Overhead-Reanimation und Telefon-Reanimation können während des Fluges durchgeführt werden. Niedrig Schwacher Konsens C<br />

Der beste Ort für eine Reanimation ist in Abhängigkeit des Flugzeugmodells meist die Galley<br />

Mäßig Mäßiger Konsens C<br />

(Lager-/Küchenbereich). Im Gangbereich ist ebenfalls eine Reanimation möglich.<br />

Die Reanimation sollte möglichst von jemandem mit medizinischer Erfahrung durchgeführt werden. Auch in<br />

Niedrig Starker Konsens B<br />

BLS trainierte Mitglieder der Cabin Crew und erfahrene Laien können Thoraxkompressionen durchführen.<br />

Für das Airwaymanagement im Flug eignen sich supraglottische Hilfsmittel (z.B. Larynxmaske oder Larynxtubus). Niedrig Starker Konsens B<br />

Sie können in diesem Setting optimaler sein als Maskenbeatmung oder die endotracheale <strong>In</strong>tubation (ETI).<br />

Die Cabin Crew muss zu Beginn der aktiven Tätigkeit und mindestens einmal pro Jahr in BLS trainiert werden. Mäßig Starker Konsens A<br />

Besatzungsmitglieder sollten alle 6 Monate erneut trainiert werden.<br />

Die Aircraft Crew sollte regelmäßig in Basismaßnahmen zur Reanimation trainiert werden – optimalerweise mit Niedrig Starker Konsens A<br />

einem Fokus auf den Umgang mit Patienten in Luftfahrzeugen.<br />

Eine außerplanmäßige Zwischenlandung (Diversion) sollte sofort nach ROSC durchgeführt werden.<br />

Niedrig Starker Konsens B<br />

Entscheidungsverantwortlich ist der Flugkapitän.<br />

Reanimationsmaßnahmen sollten während einer ungeplanten Zwischenlandung (Diversion) fortgesetzt werden. Niedrig Starker Konsens A<br />

Fixierungen sind manchmal wichtig und können helfen, den Patienten nach ROSC zu transportieren. Niedrig Schwacher Konsens C<br />

Aufgrund des reduzierten Umgebungsdrucks in der Flugzeugkabine sollte Sauerstoff auch nach ROSC<br />

Niedrig Starker Konsens B<br />

gegeben werden.<br />

Hypothermie soll so schnell wie möglich nach einem ROSC angestrebt werden. Niedrig Schwacher Konsens B<br />

Nr. 6, 2017 21

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