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05 In Flight Cardiac Arrest

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Reanimation im Flugzeug<br />

hohen Aufwand und auch Risiko verbunden<br />

und muss daher gut begründet<br />

sein. Auch die Leitlinien des ERC zur<br />

Reanimation empfehlen eine baldige<br />

Diversion zum nächstgelegenen Flughafen<br />

(Truhlář A; Resuscitation 2015;<br />

95:148). Hierbei ist allerdings nicht<br />

differenziert, wann genau und in welchem<br />

Zeitraum eine Diversion durchgeführt<br />

werden soll. <strong>In</strong> der Literatur wird<br />

die Häufigkeit einer Diversion mit 1,1%<br />

bis 13% der medizinischen Notfälle beschrieben<br />

(Delaune EF; Aviat Space Environ<br />

Med 2003; 74:62).<br />

Ob eine Diversion sofort nach Erkennen<br />

eines IFCA oder erst nach ROSC<br />

durchgeführt werden soll, wird nach<br />

wie vor kontrovers diskutiert. Spätestens<br />

aber dann, wenn ein Patient erfolgreich<br />

reanimiert wurde und einen<br />

ROSC hat, sollte eine Diversion durchgeführt<br />

werden (Nable JV; N Engl J Med<br />

2015; 373:939). Dabei ist allerdings zu<br />

beachten, dass ausschließlich der Flugkapitän<br />

entscheidet ob, wann und wohin<br />

eine Diversion durchgeführt wird.<br />

Üblicherweise wird heute die Entscheidung<br />

zur Diversion nach Eintritt<br />

eines ROSC getroffen. Während der<br />

Landung sollten die Reanimationsbemühungen<br />

wenn möglich fortgesetzt<br />

werden, wenn Thoraxkompressionen<br />

(wieder) erforderlich sind. Dies führt<br />

allerdings auch zu einem gewissen Risiko<br />

für die Helfer und muss zuvor mit<br />

der Besatzung abgesprochen werden.<br />

Schlussfolgerung<br />

Zur Behandlung eines <strong>In</strong>-<strong>Flight</strong> <strong>Cardiac</strong><br />

<strong>Arrest</strong>s werden in der Leitlinie 28<br />

Evidenz-basierte Empfehlungen zur<br />

Vorgehensweise aufgeführt. Zielgruppe<br />

der Leitlinie sind insbesondere Ärzte<br />

an Bord von Luftfahrzeugen sowie<br />

auch Flugbegleiter und nicht zuletzt<br />

auch Fluggesellschaften.<br />

Die dargestellten Empfehlungen geben<br />

Ärzten Hinweise, wie auf Evidenz-basiertem<br />

Niveau im Optimalfall zu verfahren<br />

ist. Zukünftig bleibt zu hoffen,<br />

dass die Umsetzung dieser Empfehlungen<br />

zu einer Verbesserung des Behandlungsergebnisses<br />

nach einem Herz-<br />

Kreislaufstillstand im Flug führt und<br />

dass diese Leitlinien-Empfehlungen in<br />

den Flugbetrieb implementiert werden.<br />

<strong>In</strong>teressenkonflikte: Keine<br />

Prof. Dr. Jochen Hinkelbein<br />

Autoren der AWMF-S2e-Leitlinie zum IFCA*<br />

Arbeitsgruppe „Leitlinien, Standards<br />

und Empfehlungen“ der Deutschen<br />

Gesellschaft für Luft- und<br />

Raumfahrtmedizin (DGLRM) e.V.<br />

Arbeitsgruppe „Notfallmedizin und<br />

Luftrettung“ der Deutschen<br />

Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />

(DGLRM) e.V.<br />

Klinik für Anästhesiologie und<br />

Operative <strong>In</strong>tensivmedizin<br />

Universitätsklinikum Köln (AöR)<br />

jochen.hinkelbein@uk-koeln.de<br />

* Vollst. Autoren der Leitlinie siehe www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/182-001.html<br />

Verwenden Sie zu viel Zeit mit<br />

der Kontrolle von Kühlpads?<br />

<strong>In</strong>travaskuläres Temperaturmanagement<br />

reduziert den Pflegeaufwand um 74%<br />

im Vergleich zur Oberflächenkühlung.*<br />

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Mehr *Deye N, <strong>In</strong>fs et al. unter: Circulation. www.zoll.com/de<br />

2015;132:182-193.

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