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Späth-Auslese – Ausgabe 3/2017

Späth-Auslese – Die Kundenzeitung mit Tradition – Ausgabe 3/2017

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10 aktuell im Gespräch<br />

Brauchen wasserbasierte Farben Schutz?<br />

Der Einsatz von Konservierungsmitteln in<br />

Farben und Lacken sorgt aktuell für Diskussionsstoff.<br />

In jüngsten Berichten wie<br />

z.B. der Stiftung Warentest über Wandfarben<br />

(Heft September <strong>2017</strong>) sowie der ARD-<br />

Sendung „Kontraste“ von Ende August <strong>2017</strong><br />

über „Konservierungsmittel in Innenfarben“<br />

stehen besonders „Isothiazolinone“<br />

im Fokus.<br />

Unsere Techn. Fachberater Michael Huttenhuis<br />

und Christian Uhlemann haben sich<br />

ausführlich mit diesem brandaktuellen<br />

Thema beschäftigt und für Sie folgende<br />

Informationen zusammengestellt:<br />

Noch vor mehr als 20 Jahren enthielten die<br />

meisten Innenwandfarben Lösemittel. Heutzutage<br />

ist dies nicht mehr der Fall, denn sie<br />

bestehen hauptsächlich aus Wasser. Selbst<br />

bei den lösemittelhaltigen Lacken musste<br />

der Lösemittelanteil laut der VOC 2010<br />

deutlich reduziert werden. Leider hat diese<br />

Entwicklung auch negative Aspekte. Wasserbasierende<br />

Farben und Lacke sind anfällig<br />

für Schimmel (mikrobieller Befall), vergleichbar<br />

mit unseren Lebensmitteln. Ohne<br />

Konservierungsmittel würden die meisten<br />

Farben in kurzer Zeit im Eimer verderben.<br />

Bei Dispersionsfarben und lösemittelfreien<br />

Lacken werden in der Regel geringe Mengen<br />

an Konservierungsmitteln verwendet, um<br />

das Material vor Verkeimung zu schützen.<br />

Diese Topfkonservierer sind für die meisten<br />

Menschen absolut unbedenklich und kommen<br />

sogar in Pflege-, Reinigungs- und Kosmetikprodukten<br />

zum Einsatz. Für deren Verwendung<br />

gelten strenge gesetzliche Vorgaben.<br />

Allerdings gibt es seltene Fälle, in denen<br />

Personen, die schon eine Allergie auf<br />

Isothiazolinone (z.B. durch Kosmetikprodukte)<br />

erworben haben, auch beim Betreten<br />

frisch gestrichener Räume allergisch<br />

reagieren können. Dies kann insbesondere<br />

dann passieren, wenn nach der Beschichtung<br />

und Trocknung keine gute Lüftung erfolgt<br />

ist. Für Nicht-Allergiker sind diese<br />

Produkte mit diesem Inhaltsstoff<br />

gesundheitlich völlig unbedenklich.<br />

Nach Durchtrocknung der Farbe und<br />

guter Lüftung werden die entsprechenden<br />

Stoffe abgelüftet<br />

und es bestehen auch für<br />

Allergiker keine Probleme<br />

mehr.<br />

Aus den Veröffentlichungen des<br />

Informationsverbund Dermatologischer<br />

Kliniken (IVDK) lässt sich abschätzen,<br />

dass weniger als einer von tausend<br />

Menschen in Deutschland empfindlich auf<br />

Isothiazolinon, dass am häufigsten eingesetzte<br />

Konservierungsmittel, reagiert.<br />

Die meisten dieser Sensibilisierungsfälle<br />

lassen sich ursächlich auf den Einsatz von<br />

Isothiazolinonen in Kosmetika zurückführen.<br />

Aufgrund strenger gesetzlicher Vorgaben und<br />

eigener Anstrengungen der Kosmetikindustrie<br />

konnte die Menge der Isothiazolinonen in<br />

Kosmetikprodukten erheblich gesenkt werden.<br />

Seit dem Jahr 2000 hat sich die deutsche<br />

Farbenindustrie zu einer Kennzeichnung<br />

sämtlicher Isothiazolinone in Wandfarben<br />

(unabhängig von der Konzentration) verpflichtet.<br />

Verbraucher werden bei konservierungshaltigen<br />

Produkten durch eine entsprechende<br />

Kennzeichnung der Etiketten,<br />

Sicherheitsdatenblätter und technischen<br />

Informationen auf die Inhaltsstoffe hingewiesen.<br />

Wie bei Lebensmitteln kann man Allergiker<br />

nicht durch Grenzwerte schützen, sondern<br />

nur in dem man konsequent auf die Allergene<br />

hinweist. Die Lack- und Farbenindustrie<br />

setzt Isothiazolinone nach dem<br />

Prinzip „so wenig wie möglich,<br />

so viel wie nötig“ ein. Schon<br />

heute bieten einige Hersteller konservierungsmittelfreie<br />

Produkte an.<br />

Eine neue patentierte Technologie<br />

macht es möglich, die Haltbarkeit<br />

der Produkte auch ohne Konservierungsstoffe<br />

zu gewährleisten. Ein kompletter<br />

Verzicht auf Konservierungsmittel in allen<br />

wasserbasierenden Farben und Lacken ist<br />

aus technischer Sicht noch nicht möglich.<br />

Ohne geeignete Konservierungsmittel<br />

wäre die Vielfalt an wasserbasierten<br />

Farben und Lacken nicht denkbar.<br />

Wie gelangen Allergene in den Körper des Menschen?<br />

Inhalations-Allergene<br />

werden über die Atmung aufgenommen<br />

(Pollen, Hausstaub, Pilzsporen, Tierhaare)<br />

Kontakt-Allergene<br />

kommen mit der Haut in Berührung (Metalle, Duftstoffe,<br />

Konservierungsmittel, Kosmetika, Latex, Putzmittel, Chemikalien)<br />

Nahrungsmittel-/Arzneimittel-Allergene<br />

gelangen über den Mund bzw. den Verdauungstrakt in<br />

den Körper (Milch, Nüsse, Getreide, Schmerzmittel, Antibiotika)<br />

Insektenstich-/Injektions-Allergene<br />

gelangen durch Insektenstiche/Injektionen in den Körper<br />

(Bienengift, Wespengift, Medikamente bei Injektion)

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