G-Magazin Ausgabe 2017-03
Das offizielle Magazin des Mercedes-Benz Geländewagen-Clubs e.V.
Das offizielle Magazin des Mercedes-Benz Geländewagen-Clubs e.V.
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Mercedes Benz Geländewagen<br />
MercedesBenz<br />
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Geländewagen<br />
1<br />
Offizielles <strong>Magazin</strong> des MercedesBenz GeländewagenClubs e.V.
2 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Wer erkennt den Unterschied?<br />
Richtig, der Dreckspatz<br />
im oberen Bild von<br />
Michael Schreiner besitzt<br />
eine Seilwinde. Der<br />
Schmutzfink von Tobias<br />
Hoffmann muss auf dieses<br />
hilfreiche Detail verzichten.<br />
Und noch ein klitzekleiner<br />
Unterschied fällt bei<br />
genauerer Betrachtung ins<br />
Auge. Der untere G ist ein<br />
Modell im Maßstab 1:18.
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
3<br />
Liebe Mitglieder des Mercedes-Benz Geländewagen-Clubs,<br />
liebe Leser unseres Club-<strong>Magazin</strong>s,<br />
die am häufigsten gestellte Frage in der letzten Zeit ist die nach Termin und Ort unseres<br />
Jahrestreffens 2018.<br />
Nachdem wir die Zusage für das Gelände erhalten haben, findet das Jahrestreffen mit Mitgliederversammlung<br />
am Himmelfahrtswochenende vom 10. bis 13. Mai rund um Horstwalde<br />
bei Berlin statt. Uns steht das Gelände an allen Tagen zur Verfügung. Campingplätze und Hotels<br />
befinden sich in der näheren Umgebung. Berlin, Potsdam, Spreewald versprechen attraktive<br />
Ziele für unsere Roadbooks, von Natur pur bis Weltstadt wird alles geboten.<br />
Wer die Organisation des Jahrestreffens unterstützen möchte, kann sich sehr gerne formlos<br />
unter der folgenden E-Mail melden: helfer2018@gclubev.de<br />
Bei der Ausrichtung der Clubaktivitäten möchten wir uns natürlich an den Wünschen der Mitglieder<br />
orientieren und somit das Clubangebot zukünftig immer attraktiver gestalten. Daher<br />
wird es in den nächsten Wochen eine Online-Umfrage zu verschiedenen Themenbereichen<br />
geben. Die Club-Mitglieder werden per E-Mail eingeladen und können sich dann anonym an<br />
der Umfrage beteiligen.<br />
An dieser <strong>Ausgabe</strong> des Clubmagazins haben sich wieder viele Mitglieder durch Berichte, Fotos<br />
und Hinweise beteiligt, so dass viele Facetten des Clublebens abgebildet sind.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht<br />
herzlichst<br />
Euer Hans Braeuner<br />
1. Vorsitzender
4 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Wenn der<br />
Sandberg ruft<br />
Spitzenmäßiger Spielplatz für Groß<br />
und Klein im pfälzischen Eisenberg<br />
Text: Joachim Lorch<br />
Bilder: J. Lorch, Uwe Reimann<br />
Der G-Club rief und viele Mitglieder<br />
kamen – selbst aus der<br />
Schweiz ist man angereist.<br />
Da Bernhard Lusch – der eigentliche<br />
Initiator – verhindert war, hat<br />
die Organisation unser Sportvorstand<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
RT Rhein-Main übernommen.<br />
Insgesamt 24 Gs mit 36 Besatzungsmitgliedern<br />
fanden bei bestem<br />
Sommerwetter den Weg ins<br />
Sandwerk Klausing in Eisenberg/Pfalz,<br />
um ein tolles Wochenende<br />
gemeinsam zu verbringen. Es<br />
waren alle Baureihen vom Militär-<br />
G 460 230 bis zu zwei Fernreise<br />
463er 500 anwesend.<br />
Das Gelände bietet alle Schwierigkeitsgrade<br />
des Offroadfahrens –<br />
nicht umsonst fand hier auch schon<br />
eine Europameisterschaft im<br />
Trailsport statt –, so dass jeder auf<br />
seine Kosten kam.<br />
Von kleinen „Hügeln“, Verschränkungspassagen<br />
bis hin zu<br />
langen Steilauffahrten kam alles<br />
unter die Räder. Auch den Kids bot<br />
sich mit den großen Sandbergen<br />
ein spitzenmäßiger Spielplatz.<br />
An beiden Tagen konnte der Club-<br />
G genutzt werden, was auch<br />
zahlreich angenommen wurde. Mit<br />
ihm wurde auch an beiden Tagen<br />
eine Geländefahrschule angeboten,<br />
was speziell am Sonntag von unseren<br />
Jugendlichen gerne genutzt<br />
wurde.<br />
Auch für das leibliche Wohl war<br />
allerbestens gesorgt. Von diversen<br />
Steaks, Bratwürsten bis hin zu<br />
Wildschweinspießen begleitet von<br />
diversen Salaten und selbstgemachten<br />
Soßen und leckeren<br />
Dips bot das „Cateringteam“ des<br />
RT Rhein-Main alles auf, was<br />
selbst den verwöhnten Gaumen<br />
mit der Zunge schnalzen ließ.<br />
Für die Getränke sorgten unsere<br />
Gastgeber, die Offroad-Freunde<br />
Kurpfalz e.V. (besser bekannt als
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
5<br />
die Kurpälzer).<br />
Die Stimmung war so gut, dass<br />
man(n) – und Frau – sich bis morgens<br />
um 3 Uhr am Lagerfeuer mit<br />
diversen Benzingesprächen austauschte.<br />
Am Sonntagmorgen wurden die<br />
Teilnehmer mit einem großartigen<br />
Frühstücksbuffet und frischem<br />
Kaffee verwöhnt. Auch an diesem<br />
Tag wurde das Gelände ausgiebig<br />
erkundet und von allen Teilnehmern<br />
für gut befunden.<br />
Gemeinsam wurde gegen<br />
Nachmittag das „Lager“ abgebaut<br />
und gereinigt. Mit zufriedenen<br />
Gesichtern sind dann alle glücklich<br />
nach Hause gefahren.<br />
Einen großen Dank an die Organisatoren<br />
Norbert Sollner, Sylvia +<br />
Gino Rosettani sowie unseren<br />
Gastgebern, den Kurpälzern. Ihr<br />
habt das ganz toll gemacht. Somit<br />
kann ich eine Empfehlung an alle<br />
Mitglieder aussprechen: Kommt<br />
nach Eisenberg!<br />
Gwusst<br />
Der Name der Stadt Eisenberg<br />
deutet zwar auf die frühe Eisengewinnung<br />
in der Region<br />
hin, tatsächlich aber ist Eisenberg<br />
für seinen Sand berühmt.<br />
Beim Eisenberger Klebsand<br />
handelt es sich um ein bindefähiges<br />
Lockersediment, das<br />
sich durch ein besonders gutes<br />
Haftvermögen auszeichnet. Er<br />
gilt als der reinste Klebsand<br />
der Welt. In Gießereien und<br />
bei der Herstellung von feuerfesten<br />
Werkstoffen ist der<br />
Klebsand aus Eisenberg weltweit<br />
begehrt. dh
6 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Winterreifenpflicht<br />
weiter verschärft<br />
Wer neue Reifen kauft, sollte genau hinschauen<br />
Text: Hans Braeuner<br />
Unsere G-Klassen sind im Winter<br />
die idealen Fahrzeuge, um auch<br />
bei widrigen Verhältnissen sicher<br />
voranzukommen. Selbstverständlich<br />
gehört die adäquate Bereifung<br />
zur Grundausstattung, da der Fahrbahnkontakt<br />
nur über eine etwa<br />
handtellergroße Fläche pro Rad<br />
hergestellt wird. Da zählt bei<br />
Glätte jedes Quäntchen Reibung,<br />
was der Reifen zur Verfügung stellen<br />
kann.<br />
Als Winterreifen konnten bisher<br />
alle Reifen, die mit dem M&S<br />
Symbol oder mit dem Schnee-<br />
flockensymbol markiert waren,<br />
eingesetzt werden. Dazu zählten<br />
auch MT Reifen, die wahrlich<br />
nicht die besten Fahreigenschaften<br />
bei Glätte aufweisen. Diese Regelung<br />
wurde zum 1. Juni <strong>2017</strong><br />
geändert.<br />
Besonders zu beachten ist, dass<br />
auch Fahrzeughalter bei Verstößen<br />
gegen die Winterreifenpflicht mit<br />
Punkten bedroht sind, auch wenn<br />
sie gar nicht selbst am Steuer<br />
gesessen haben. Es reicht hierbei,<br />
dass sie die Fahrt zugelassen<br />
haben.<br />
Seit 2010 besteht in Deutschland<br />
eine gesetzliche Winterreifenpflicht.<br />
Sie basiert auf Paragraf 2<br />
Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO) und besagt, dass unabhängig<br />
vom Datum bei<br />
winterlichen Witterungsbedingungen<br />
nur mit Winterreifen gefahren<br />
werden darf.<br />
Als winterliche Witterung gelten:<br />
• Glatteis,<br />
• Schneeglätte,<br />
• Schneematsch,<br />
• Eisglätte,<br />
• Reifglätte<br />
Die Anforderungen an Pkw-Reifen<br />
für den Wintereinsatz in Deutsch-
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
7<br />
land wurden zum 1. Juni <strong>2017</strong> neu<br />
geregelt. Sie sind in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />
(StVZO), Paragraf 36 festgelegt:<br />
„Reifen für winterliche<br />
Wetterverhältnisse sind<br />
Luftreifen [ …] ,<br />
durch<br />
deren Laufflächenprofil,<br />
Laufflächenmischung<br />
oder Bauart<br />
allem die<br />
vor<br />
Fahreigenschaften bei<br />
Schnee gegenüber normalen<br />
Reifen hinsichtlich<br />
ihrer Eigenschaft<br />
beim Anfahren,<br />
Stabilisierung der<br />
bei der<br />
Fahrzeugbewegung und<br />
beim Abbremsen des<br />
Fahrzeugs verbessert<br />
werden,<br />
und die mit<br />
dem Alpine Symbol<br />
( Bergpiktogramm mit<br />
Schneeflocke) [ …] gekennzeichnet<br />
sind. "<br />
Alle ab dem 1. Januar 2018<br />
produzierten Reifen müssen mit<br />
dem Schneeflockensymbol<br />
(Alpine-Symbol / 3PMSF-Symbol)<br />
ausgestattet sein, damit sie in<br />
Deutschland für den Einsatz bei<br />
winterlichen Straßenverhältnissen<br />
zugelassen sind. Maßgeblich für<br />
die Frist ist das am Reifen angegebene<br />
Herstellungsdatum<br />
(DOT-Nummer).<br />
Zusammengefasst dürfen bei Eis<br />
und Schnee ab 1. Juni <strong>2017</strong> nur<br />
Außerdem wird die Beschriftung<br />
„M+S“ für eine Übergangszeit<br />
noch als Nachweis für die Wintertauglichkeit<br />
anerkannt.<br />
Für die erforderlichen Kennzeichnungen<br />
gelten folgende Fristen:<br />
Alle bis zum 31. Dezember<br />
<strong>2017</strong> produzierten Reifen, die<br />
mit „M+S“, „M&S“ oder<br />
„M.S.“ gekennzeichnet<br />
sind, gelten in<br />
Deutschland noch bis<br />
zum 30. September<br />
2024 als Winterreifen.<br />
Reifen mit Schneeflockensymbol<br />
benutzt werden. Die bis dahin<br />
vorgeschriebenen M+S-Reifen<br />
werden bis 30. September<br />
2024 noch als Winterreifen anerkannt,<br />
wenn sie vor dem 1.<br />
Januar 2018 produziert wurden.<br />
Oftmals befinden sich beide<br />
Kennzeichnungen gleichzeitig auf<br />
einem Reifen. Das Schneeflocken-<br />
Symbol gilt daher künftig als<br />
einziger objektiver Nachweis für<br />
die Wintereignung.
8 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Bußgeldtabelle 1: Kfz bis 7,5 t<br />
zul. Gesamtgewicht oder Anhänger<br />
mit zul. Gesamtgewicht bis<br />
2 t für Fahrzeugführer und Fahrzeughalter<br />
Bußgeldtabelle 2: Kfz. über 7,5 t<br />
zul. Gesamtgewicht oder Anhänger<br />
mit zul. Gesamtgewicht über 2 t<br />
für Fahrzeugführer<br />
Mit überladenem Anhänger punkten<br />
Wer zu viel Gewicht am Haken hat, riskiert harte Strafen<br />
Von Hans Braeuner<br />
Unsere G-Klassen sind – einer der<br />
vielen Vorteile – besonders beliebte<br />
Zugfahrzeuge mit extrem<br />
stabilem Fahrverhalten auch bei<br />
schweren Anhängern bis 3,5<br />
Tonnen. Manchmal bemerkt man<br />
den Anhänger gar nicht bei der<br />
Fahrt. Gerade die hohe Anhängelast<br />
birgt aber schnell einmal<br />
eine Falle bei dem Thema Überladung.<br />
Regelmäßig werden Fahrer<br />
und Halter bestraft.<br />
Hier ist die gefährliche Grenze das<br />
zulässige Gesamtgewicht des Anhängers<br />
von maximal 2,0 Tonnen.<br />
Eine Überladung bis 19 % führt<br />
hier noch nicht zu einem Punkt-<br />
eintrag im Fahreignungsregister<br />
(selbstverständlich ist das trotzdem<br />
nicht zu tolerieren und birgt ein<br />
hohes Risiko). Für Anhänger mit<br />
einem höheren zulässigen Gesamtgewicht<br />
(ab 2,01 Tonnen) werden<br />
dagegen schon bei einer Überladung<br />
ab 5,01 Prozent 80 Euro<br />
und ein Punkt fällig. Zusätzlich erhält<br />
der Halter eine Strafe von 140<br />
Euro plus einen Punkt.<br />
Zu empfehlen ist die Ermittlung<br />
des realen Leergewichts eines Anhängers.<br />
Aufbau und Zubehör fließen<br />
mitunter nicht in die ausgewiesene<br />
Leer-Masse ein.<br />
Wir drucken nebenstehend die unangenehmen<br />
Bußgeldtabellen für<br />
das Thema Überladung ab und<br />
wünschen stets gute Fahrt – ohne<br />
überladene Anhänger.<br />
Bußgeldtabelle 3: Kfz. über 7,5 t<br />
zul. Gesamtgewicht oder Anhänger<br />
mit zul. Gesamtgewicht über 2 t<br />
für Fahrzeughalter
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
9<br />
Mit 38 Jahren startet der G eine Model-Karriere<br />
Fotografen schießen spektakuläre Bilder von und mit unserer Offroad-Legende<br />
Mercedes-Benz und der Outdoor-<br />
Ausrüster The North Face haben<br />
gemeinsam mit dem Fotografenkollektiv<br />
German Roamers eine<br />
spektakuläre Content Creation<br />
Tour durch Kanada und Alaska<br />
realisiert: Mit zwei Mercedes-Benz<br />
G-Klassen waren drei Mitglieder<br />
der German Roamers 13 Tage lang<br />
vom kanadischen Whitehorse nach<br />
Anchorage in Alaska unterwegs,<br />
um die Offroad-Legende in den<br />
faszinierenden Landschaften des<br />
amerikanischen Nordens mit seinen<br />
atemberaubenden Panoramen<br />
in Bild und Film für Mercedes-<br />
Benz festzuhalten. Zu sehen sind<br />
die Bilder von unberührter Landschaft,<br />
der Tier- und Pflanzenwelt<br />
des amerikanischen Nordens sowie<br />
spektakuläre Offroad-Aufnahmen<br />
mit der G-Klasse und ein Film<br />
über die Tour auf den Kanälen der<br />
sozialen Netzwerke von Mercedes-<br />
Benz und The North Face.<br />
Auf ihrem Trip legten die drei Fotografen<br />
der German Roamers, Johannes<br />
Höhn, Lennart Pagel und<br />
Hannes Becker, sowie der Filmemacher<br />
Mathias von Gostomski<br />
mehr als 3000 Kilometer zurück.<br />
Die Reise startete im kanadischen<br />
Yukon-Gebiet.<br />
Weiter ging es über den Alaska-<br />
Highway bis nach Anchorage. Mit<br />
den Top of the World-, Denali- und<br />
Dempster-Highways waren einige<br />
der landschaftlich reizvollsten<br />
Straßen Nordamerikas Teil des<br />
Programms. Wanderungen, Kajak-<br />
Fahrten und Foto-Flüge führten<br />
während der Tour zu sehenswerten<br />
Orten wie Gletschern oder einer<br />
Eishöhle. Dabei wurden sie von<br />
Hansjörg Auer, Extremkletterer<br />
und The North Face Athlet, begleitet.<br />
Zu Fuß und mit dem Auto<br />
ging es quer durch die Wildnis.<br />
Mit ihren beiden G-Klassen<br />
durchquerte das Team Flüsse und<br />
unwegsames Gelände. Endlose<br />
Kilometer auf unbefestigten<br />
Straßen, sogenannte „Gravel<br />
Roads“, forderten Mensch und<br />
Maschinen.<br />
Dabei überzeugte die G-Klasse als<br />
das perfekte Gelände- und Expeditionsfahrzeug<br />
für moderne Abenteurer.<br />
Als Urvater aller<br />
Mercedes-Benz Geländewagen erwies<br />
sie sich als extrem solide und<br />
verlässlich. Mit ihrer bis heute<br />
einzigartigen Geländetauglichkeit<br />
brachte sie die Fotografen sicher in<br />
jeden noch so abgelegenen Winkel<br />
der Wildnis.
10 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Mit 1000 PS unterwegs<br />
Beim Berlin-Wochenende ging es hoch her<br />
Text: Jutta Hernandez<br />
Bilder: Arslan Krichinski<br />
Fast könnte man sagen, das Umland<br />
ist noch interessanter als Berlin<br />
selbst. Gibt es doch kaum einen<br />
Quadratmeter, der nicht historische<br />
Details und Geschichten vorzuweisen<br />
hat. Dies konnten wir<br />
schon während der Touren in den<br />
vergangenen Jahren feststellen.<br />
Programmpunkte bei diesem vierten<br />
Berlin-Wochenende waren das<br />
historische Versuchsgelände in<br />
Horstwalde südlich von Berlin, der<br />
Funkerberg in Königs Wusterhausen,<br />
Buckow in der Märkischen<br />
Schweiz mit Besichtigung des<br />
Brecht-Weigel-Hauses, der Schermützelsee<br />
und zum Abschluss ein<br />
Wildrestaurant in Waldsieversdorf.<br />
Der Reihe nach:
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
11<br />
Nach dem Eintreffen der Teilnehmer<br />
am Donnerstag gab es<br />
abends das Begrüßungs-Abendessen<br />
im bewährten Landhaus Villago<br />
in Eggersdorf.<br />
Am Freitag früh ging es als erstes<br />
zum Versuchsgelände Horstwalde<br />
südlich von Berlin. 1871 vom<br />
Preußischen Kriegsministerium<br />
gegründet, erlebte es im Dritten<br />
Reich und anschließend zu DDR-<br />
Zeiten eine wechselvolle Geschichte.<br />
Nach der Wende nutzte<br />
die Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung (BAM) dieses<br />
Gelände. 1995 wurde ein Förderverein<br />
gegründet, der sich um<br />
Pflege und Vermarktung kümmert.<br />
Das Gelände selbst ist weitläufig<br />
und abwechslungsreich. Drei<br />
Schwierigkeitsstufen – mit weiß,<br />
grün und rot (am schwierigsten)<br />
markiert – standen zur Verfügung.<br />
Die meisten Gs tummelten sich –<br />
den Aussagen der Teilnehmer nach<br />
– auf der leichten und mittelschweren<br />
Strecke. Sie waren<br />
problemlos zu befahren. Eindrucksvoll<br />
waren auf den ersten<br />
Blick (vor allem von oben betrachtet)<br />
die Steigungsstrecken mit<br />
Gefällen bis 65 Prozent. Aber für<br />
einen G500 kein großes Problem.<br />
Zumindest die drittsteilste Variante<br />
nahm er locker vom Hocker. Wenn<br />
es der Autorin nicht an Mut gemangelt<br />
hätte, wären die beiden<br />
steilsten Strecken auch noch unter<br />
die Räder gekommen.<br />
Nach der mittäglichen Versorgung<br />
aus einer originellen Gulaschkanone<br />
war noch etwas Fahren angesagt.<br />
Dann ging es weiter nach<br />
Königs Wusterhausen zum<br />
Funkerberg. Diese Erhebung ist<br />
die Wiege des deutschen Rundfunks.<br />
Bei der älteren (Kriegs-)<br />
Generation ruft der Name sofort<br />
Erinnerungen hervor („Königs<br />
Wusterhausen? Das kenne ich, das<br />
haben wir früher immer im Radio<br />
gehört!“).<br />
Aus den ersten Funkversuchen<br />
1910 ging hier die erste Sendestelle<br />
mit der ersten erfolgreichen<br />
Übertragung eines Weihnachtskonzertes<br />
am 22. Dezember 1920<br />
hervor. Details zur Geschichte<br />
würden den Rahmen dieses Artikels<br />
sprengen und können der<br />
Webseite des Museums*<br />
entnommen werden. Nur so viel<br />
sei gesagt: Sehr eindrucksvoll ist<br />
die Darstellung der alten Sendeanlagen<br />
und die Röhrensammlung.<br />
Von den zahlreichen Funktürmen<br />
(der höchste mass seinerzeit 243
12 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Meter) ist nur noch Turm 17 erhalten.<br />
Höhepunkt der Besichtigung<br />
war die Inbetriebnahme des letzten<br />
lauffähigen 1000 PS Dieselmotors<br />
von Deutz, Baujahr 1937. Dieser<br />
Motor wie auch die übrige Anlage<br />
mit dem Museum wird mit bewundernswertem<br />
Engagement von<br />
einem privaten Förderverein unterhalten<br />
und mit Hingabe gepflegt.<br />
Von Königs Wusterhausen ging es<br />
auf unterschiedlichen Routen wieder<br />
zurück zu unserem Hotel-<br />
Stützpunkt in Eggersdorf mit anschließendem<br />
Abendessen.<br />
Am Samstag fuhren wir zum<br />
nächsten Programmpunkt, dem<br />
Luftkurort Buckow in der<br />
Märkischen Schweiz. Buckow ist<br />
ein kleiner, sehr malerischer Ort,<br />
fast zu klein dimensioniert, um unsere<br />
Gs unterzubringen. Wie immer,<br />
wenn ein Konvoi von zehn<br />
oder noch mehr Gs auftaucht, ist<br />
uns die Aufmerksamkeit von Einheimischen<br />
und Touristen gewiss.<br />
Unter der wie immer sehr fachkundigen<br />
Führung von Dr.<br />
Schmock, mit vielen Details zur<br />
wechselvollen Geschichte des Ortes,<br />
ging es zunächst zu Fuß durch<br />
den Ort zum Park, in dem einst das<br />
Schloss derer von Flemming aus<br />
dem Jahre 1663 stand. Im Krieg<br />
wurde es stark beschädigt und<br />
schließlich 1948 abgerissen. Nur<br />
der Schlosspark, der nach historischen<br />
Plänen rekonstruiert wurde,<br />
ist noch zu besichtigen.
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
13<br />
Ehre, wem<br />
Ehre gebührt<br />
Nachtrag zum<br />
Jahrestreffen<br />
Wie konnte das nur in der<br />
vergangenen <strong>Ausgabe</strong> des G-<strong>Magazin</strong>s<br />
durchrutschen?! Beim Jahrestreffen<br />
in Kuppenheim ehrte der<br />
Clubvorstand die Mitglieder Thomas<br />
Büdenbender, Thomas Kneisel<br />
und Hans-Dieter Ulatowski<br />
(von links nach rechts) für ihre 25-<br />
jährige Zugehörigkeit zum Verein.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Einer der Höhepunkte Buckows ist<br />
zweifelsohne das Brecht-Weigel-<br />
Haus. Kenntnisreich erzählte uns<br />
die Leiterin des Museums viele<br />
Details zur Geschichte des Hauses<br />
sowie zum Leben von Bertolt<br />
Brecht und Helene Weigel in<br />
diesem Haus. Die „Eiserne Villa“,<br />
wie dieses Haus auch auf Grund<br />
von einst vergitterten Fenstern<br />
genannt wurde, diente Brecht und<br />
Weigel als Sommerwohnsitz, um<br />
sich hier von der Hektik des Berliner<br />
Theaterlebens zu erholen.<br />
Helene Weigel bezog die „Eiserne<br />
Villa“, Bertolt Brecht hingegen das<br />
kleinere Gärtnerhaus in unmittelbarer<br />
Nähe, um hier ungestört<br />
arbeiten zu können. Hier entstanden<br />
Werke wie „Turandot“ und die<br />
„Buckower Elegien“.<br />
Seit 1977 dient das Brecht-Weigel-<br />
Haus als Museum und Gedenkstätte.<br />
Unter anderem ist hier der<br />
legendäre Planwagen aus „Mutter<br />
Courage“ aus dem Jahre 1949 zu<br />
sehen. Weitere interessante Details<br />
siehe Webseite des Museums**.<br />
Mit viel Wissen über Brecht und<br />
Weigel ging es zur Erholung auf<br />
eine einstündige Schiffsrundfahrt<br />
auf dem Schermützelsee mit<br />
schönen Ausblicken auf das idyllische<br />
Ufer. Nicht zu vergessen: für<br />
Stärkung war gesorgt in Form von<br />
Kaffee und Kuchen.<br />
Krönender Abschluss dieses<br />
ereignisreichen Tages war ein<br />
Abendbuffet in einem Wildrestaurant<br />
in Waldsieversdorf. Wirklich<br />
sehr lecker und überaus<br />
reichlich.<br />
Das letzte Frühstück am nächsten<br />
Morgen wurde wie immer bei solchen<br />
Gelegenheiten für die letzten<br />
Gespräche rund um den G, diese<br />
und die nächsten Touren genutzt.<br />
Nach diesem Berlin-Wochenende<br />
spreche ich sicherlich für alle Teilnehmer:<br />
Nächstes Jahr sehr gerne<br />
wieder!<br />
* museum.funkerberg.de<br />
** www.brechtweigelhaus.de
14 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
So richtig mittendrin<br />
Zwischen deutscher Geschichte und Matschloch<br />
Text | Bilder: Marcus J. Walker<br />
Eine Frühjahrstour mit einem<br />
etwas anderen Gelände, Shopping<br />
Tour im Outlet Center und<br />
ein wenig deutsch-deutsche<br />
Geschichte, das war die Idee<br />
im Regionaltreff Frankenwald.<br />
Und so wurde monatelang organisiert<br />
und geplant, und fertig<br />
war die kleine<br />
Ausschreibung zur „Frühjahrstour<br />
Fichtelgebirge des RT<br />
Frankenwald“ am dritten Mai-<br />
Wochenende.<br />
Ab Freitagabend war die Anreise<br />
ins exklusiv für uns reservierte<br />
Gelände möglich, und<br />
die weit gereisten Teilnehmer<br />
nutzen dies, um am Abend bei 15<br />
Grad Celsius und Dauerregen in<br />
einer Nahe gelegenen Gaststube<br />
zusammen zu sitzen und schon mal<br />
etwas zu fachsimplen. Und sich<br />
auf den Samstag zu freuen.<br />
Am Samstag früh wurde durch das<br />
Team ein schöner Rundkurs auf<br />
der ADAC Moto-Cross-Strecke<br />
des MSC Höchstädt abgesteckt.<br />
Dabei zeigte sich, dass der Regen<br />
vom Vorabend durchaus seine<br />
Vorteile für die Strecke hatte. Die<br />
„frühen Vögel“ konnten so den G<br />
in den ersten Runden so richtig<br />
über den Parcours driften lassen,<br />
aber auch die Wasserlöcher und<br />
die Waldstrecken waren nicht so<br />
staubtrocken, wie wir eigentlich<br />
die Woche zuvor befürchtet hatten.<br />
Pünktlich um 10:00 Uhr hatte unser<br />
„Verpflegungsoffizier“ Peter<br />
dann auch schon das Wasser heiß,<br />
und die für unsere Zusammenkünfte<br />
traditionelle Willkommensverpflegung<br />
mit Weißwürsten,<br />
Wienern und Brez´n war angerichtet.<br />
Nach der Begrüßung und den nötigen<br />
Formalitäten gab es für die 22<br />
Fahrzeuge kein Halten mehr. Jeder<br />
drehte seine Runden, auch mal in<br />
einer etwas schnellern Gangart, da<br />
ja nicht auf Gegenverkehr geachtet
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
15<br />
werden musste. Bei Sonnenschein<br />
trocknete die Strecke dann aber<br />
ziemlich schnell ab, so dass sich<br />
einige dann doch den Schlammlöchern<br />
zuwendeten oder ausgiebig<br />
im Waldstück die Strecken mit<br />
richtig Steigung nutzen.<br />
Sechs Fahrzeuge machten sich<br />
dann auch auf den Weg in die nahe<br />
gelegene Porzellan Stadt Selb zum<br />
Outlet-Shopping bei Rosenthal.<br />
Nach einer langen und erfolgreichen<br />
Einkaufstour konnten es<br />
ein paar Teilnehmer dann doch<br />
nicht lassen, sich unterwegs noch<br />
mit Kaffee und Kuchen zu verwöhnen<br />
– obwohl im Gelände<br />
schon der Grill vor sich hin<br />
kokelte!<br />
Ab 18:00 Uhr war es dann soweit<br />
und die ersten Stückchen des<br />
Schaukelbratens wurden noch<br />
direkt am Grill verköstigt. Der<br />
Rest schaffte es aber doch bis zum<br />
Buffet in die Halle auf dem<br />
Gelände. Da es am Abend doch<br />
noch richtig abkühlte, wurde die<br />
Halle noch mit einer Heizkanone<br />
aufgewärmt, zumindest für<br />
diejenigen, die nicht in erster<br />
Reihe um die Feuerstelle draußen<br />
saßen! So klang ein schöner Abend<br />
aus, bevor die „Hotelschläfer“<br />
nach Höchstädt fuhren und die<br />
„Platzschläfer“ es sich in Ihren<br />
Autos oder Zelten gemütlich<br />
machten.<br />
Am Sonntag gab es Frühstück für<br />
alle auf dem Gelände. Ein Catering-Service<br />
hatte aufgetischt. Anschließend<br />
befreiten die Fahrer,<br />
zumindest grob, ihre Fahrzeuge<br />
vom Dreck des Vortages, damit es<br />
auch auf öffentlichen Straßen zum<br />
nächsten Ziel gehen konnte. Auf<br />
der letzten Etappe der Tour waren<br />
noch zwölf Fahrzeuge dabei, und<br />
so ging es über Landstraße und<br />
Autobahn ins 60 Kilometer entfernte<br />
Mödlareuth, ein Grenzdorf<br />
genau in der Mitte zwischen Berlin<br />
und München (je 300km), welches<br />
auch als „Little Berlin“ oder aus<br />
dem Film „Tannbach“ bekannt ist.<br />
Das Dorf steht zu einer Hälfte in<br />
Thüringen und zur anderen in<br />
Bayern und wird vom Tannbach<br />
geteilt. In einem 20-minütigen<br />
Film und bei einer Führung durch<br />
die Außenanlagen mit original erhaltenem<br />
Grenzzaun und Mauer<br />
wurde uns speziell die Zeit der<br />
deutsch-deutschen Teilung veranschaulicht,<br />
welche hier von 1952<br />
bis zum 9. November 1989 das<br />
Dorfleben vollständig veränderte.<br />
Gegen 13:00 Uhr gab es dann noch<br />
einen kleinen Imbiss in Mödlareuth,<br />
bevor jeder individuell die<br />
Heimreise antrat.<br />
Alle Teilnehmer – ob aus dem<br />
Norden in Schleswig-Holstein oder<br />
dem südlichsten Bayern – waren<br />
sich einig, dass man sich bei einem<br />
der nächsten Club-Events oder<br />
bei einem der von den Regionaltreffs<br />
organisierten Veranstaltungen<br />
wieder sehen wird.<br />
Vielleicht aber 2018, wenn es<br />
wieder eine Frühjahrstour im<br />
Frankenwald geben wird. Die<br />
Planungen sind bereits in<br />
vollem Gange...<br />
Weitere Impressionen und links<br />
zu Filmchen gibt es auch bei<br />
uns aufder Homepage:<br />
www. g-volution. de
16 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
G-schichte<br />
über<br />
Mödlareuth<br />
Deutsch-Deutsches<br />
Museum<br />
Die Amerikaner nannten es „Little<br />
Berlin“, jenes 50 Einwohner zählende<br />
Dorf am Ende der Welt. Wie<br />
Berlin wurde Mödlareuth zu einem<br />
Symbol der deutschen Teilung.<br />
Nach dem Ende des zweiten<br />
Weltkrieges bildete der durch den<br />
Ort fließende Tannbach zunächst<br />
die Demarkationslinie zwischen<br />
Mödlareuth-Ost in der sowjetischen<br />
und Mödlareuth-West in der<br />
US-amerikanischen Besatzungszone.<br />
Der Tannbach als Grenze wurde<br />
bereits im 16. Jahrhundert zwischen<br />
der Marktgrafenschaft<br />
Bayreuth und der Grafschaft Reuß-<br />
Schleiz bestätigt. Ab 1810 stieß<br />
hier das Königreich Bayern an das<br />
Fürstentum Reuß. Dennoch hatte<br />
dieser Grenzziehung auf die<br />
Bevölkerung Jahrhunderte lang nur<br />
wenig Auswirkung, so gab es beispielsweise<br />
nur eine Schule und<br />
nur ein Wirtshaus in Mödlareuth.<br />
Dies änderte sich jedoch mit der<br />
Gründung der beiden deutschen<br />
Staaten 1949. In der Folge gehörte<br />
der thüringische Teil des Ortes<br />
zum Terretorium der DDR und der<br />
bayerische zum Westteil der<br />
Republik. Mit verschiedenen Ausbaustufen<br />
erfolgte ab 1952 der<br />
Auf- und Ausbau der innerdeutschen<br />
Grenze bis hin zur 700<br />
Meter langen Betonsperrmauer.<br />
Diese fiel erst wieder am 9. November<br />
1989.<br />
Das Museum ist laut RT<br />
Frankenwald unbedingt einen<br />
Ausflug Wert. Mehr Infos unter<br />
www.moedlareuth.de<br />
Wer ist das?<br />
Der Neue vom G-<strong>Magazin</strong><br />
Seit der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> ist<br />
Daniel Herrmann der neue Redakteur<br />
vom G-<strong>Magazin</strong>. Als Vollblutjournalist<br />
würde er nie über sich<br />
selbst schreiben. Weil es beim G-<br />
<strong>Magazin</strong> aber nur ihn gibt, führt er<br />
ein Interview mit sich selbst.<br />
G-<strong>Magazin</strong>: Schön, dass Du Zeit<br />
hattest. Geht die Arbeit für das<br />
G-<strong>Magazin</strong> voran?<br />
Daniel Herrmann: Ja, es fehlen<br />
nur noch Kleingkeiten. Vor allem<br />
noch ein kurzer Text über mich.<br />
Da müsste dann stehen: Ich bin 45<br />
Jahre alt, Familienvater und<br />
Pressesprecher bei einem Unternehmen<br />
aus dem Baugewerbe.<br />
Du bist also gar kein Motorjournalist?<br />
Das stimmt. Ich habe mein Berufsleben<br />
als Redakteur bei der Frankfurter<br />
Rundschau begonnen. Rund<br />
15 Jahre war ich dort in<br />
verschiedenen Positionen tätig. Ein<br />
paar Jahre war ich als Geschäftsführer<br />
auch für die samstäglichen<br />
Autoseiten verantwortlich. Geschrieben<br />
haben dort aber meistens<br />
andere.<br />
Und woher kommt dann die<br />
Liebe zum G?<br />
Bei der Bundeswehr war ich<br />
Pressesoldat und bin damals das<br />
erste Mal einen Wolf gefahren –<br />
und war direkt verliebt. Ich hatte<br />
mir immer vorgenommen: Irgendwann<br />
kaufst Du Dir einen. Den<br />
Traum hatte ich fast begraben!<br />
Was fließt in Deinen Adern?<br />
Benzin oder Blut?<br />
Wahrscheinlich ein ganz vernünftiges<br />
Gemisch. Wobei... vernünftig...<br />
Meine absolute Lieblingssendung<br />
ist „Top Gear“/„The<br />
Grand Tour“. Vielleicht bin ich ja<br />
doch ein Autoverrückter? Ist die<br />
Seite jetzt endlich voll?<br />
Eigentlich stelle ich hier die Fragen...<br />
Danke für das Gespräch.
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
17<br />
Unimog-Club Gaggenau e.V.<br />
Geschäftsstelle | An der Ziegelei 2| 76476 Bischweier<br />
Tel. 07222 597252 | Fax 07222 597253<br />
michael.schnepf@unimog-club-gaggenau.de<br />
www.unimog-club-gaggenau.de<br />
Mercedes-Benz-SL-Club Pagode<br />
Herrenstraße 12 | 76437 Rastatt | c/o Michael Lenhardt<br />
Tel. <strong>03</strong>0 34347595 | Fax <strong>03</strong>222 37<strong>03</strong>857<br />
vorstand@sl-club-pagode.de | www.sl-club-pagode.de<br />
Mercedes Benz W 123-Club e.V.<br />
Paarener Straße 9 | 14621 Schönwalde-Glien<br />
Te. <strong>03</strong>3230 20963 | Fax <strong>03</strong>3230 20964<br />
brand-riedel@t-online.de | www.123-club.de<br />
Mercedes-Benz Veteranen Club Deutschland<br />
Flurstraße 76 | 44145 Dortmund<br />
Tel. 0231 833736 | Fax 0231 819574<br />
info@mvconline.de | www.mvconline.de<br />
Mercedes-Benz 190 SL-Club e.V.<br />
Wittinger Straße 154 | 29223 Celle<br />
Tel. 05141 930190 | Fax 05141 381787<br />
f.erbeck@mercedes-benz190sl-club.de<br />
www.mercedes-benz190sl-club.de<br />
Mercedes-Benz R/C 107 SL-Club Deutschland e.V.<br />
Kriegerheimstraße 40 | 42115 Wuppertal<br />
Tel. 0202 6954488 | Fax 0202 6954477<br />
jkreuer@onlinehome.de | www.107sl-club.de<br />
Mercedes-Benz Interessengemeinschaft e.V.<br />
An der Ohligsmühle 10 | 53127 Bonn<br />
Tel. 0228 2599736<br />
Fax 0228 2599737<br />
info@mbig.de | www.mbig.de<br />
Mercedes-Benz Modellauto-Club e.V.<br />
Reichenhaller Straße 53 | 7<strong>03</strong>72 Stuttgart<br />
Tel. 0711 558249<br />
Fax 0711 558249<br />
dieter.maeurer@mbmc.de<br />
www.mbmc.de<br />
Mercedes-Benz Kompressor-Club e.V.<br />
Heubergstraße 35 | 70188 Stuttgart<br />
Tel. 0711 4848<strong>03</strong><br />
Fax 0711 482131<br />
info@kompressor-club.de<br />
www.kompressor-club.de<br />
Mercedes-Benz SLK-Club e.V.<br />
Dornröschenweg 12 | 51515 Kürten<br />
Geschäftsstelle<br />
Tel. 02268 9090553 | Fax 02268 800467<br />
info@slk-club.de | www.slk-club.de<br />
Mercedes-Benz R 129 SL-Club e.V.<br />
Roseggerstraße 8 | 75391 Gechingen<br />
Tel. 0160 8648981<br />
Fax <strong>03</strong>0 47488928<br />
kontakt@r129sl-club.de | www.r129sl-club.de<br />
www.mercedesclub.de<br />
Weidenbacher Straße 11 | 91737 Ombau<br />
Tel. 09826 9166<br />
Fax 09826 9104<br />
mercedesclubs@aol.com<br />
www.mercedesclub.de<br />
AMG Owners Club e.V.<br />
Mariental 12 | 99817 Eisenach<br />
c/o Werbeagentur Frank Bode GmbH<br />
Tel. <strong>03</strong>691 296336<br />
Fax <strong>03</strong>691 296363<br />
info@amg-owners-club.de | www.amg-owners-club.de<br />
Mercedes-Benz S-Klasse Club e.V.<br />
Altenburger Straße 29<br />
04617 Rositz<br />
Tel. <strong>03</strong>4498 8<strong>03</strong>730<br />
Fax 0700 12600000<br />
info@s-klasse-club.de | www.s-klasse-club.de<br />
Mercedes-Benz W 201 16V-Club e.V.<br />
Bostonring 2 | 71686 Remseck a. N.<br />
Tel. 0171 8743554 | 0721 151363285<br />
info@w201-16v-club.de | www.w201-16v-club.de<br />
Mercedes-Benz W 124-Club<br />
Thomas Fietzke | Pfaffenwaldring 15 | 70569 Stuttgart<br />
Tel. 0711 93342424<br />
thomas_fietzke@yahoo.de<br />
www.w124-club.mercedes-benz-clubs.com
18 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Sau und<br />
Wetter<br />
Gesottenes für Hartgesottene –<br />
25 Jahre Regionaltreff Rhein-Main
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
19<br />
Text | Bilder: Daniel Herrmann<br />
Bill Clinton wird zum US-Präsident<br />
gewählt, das Mobilfunk-D-<br />
Netz geht in Betrieb und in Brasilien<br />
wird ein gewisser Neymar da<br />
Silva Santos Junior in ärmlichen<br />
Verhältnissen geboren. Was wäre<br />
wohl gewesen, wenn damals ein<br />
Prophet gesagt hätte: In 25 Jahren<br />
verliert Hillary Clinton gegen<br />
Donald Trump die Präsidentschaftswahl,<br />
jeder von uns<br />
trägt ständig ein Computer-Telefon<br />
mit sich herum und der kleine<br />
Neymar wechselt für 222 Millionen<br />
Euro zu Paris Saint-Germain.<br />
Und wenn dieser Prophet dann<br />
noch gesagt hätte: Die absurdeste<br />
Geschichte ist damit noch nicht<br />
erzählt: In 25 Jahren treffen sich<br />
30 Vereinsmitglieder mit ihren Gs<br />
im hessischen Aufenau und feiern<br />
das runde Datum des Bestehens<br />
ihres Regionaltreffs. Und der G<br />
läuft in Graz immer noch vom<br />
Band.<br />
„Was für ein irrer Phantast!“ Das<br />
hätten wir vor 25 Jahren wohl<br />
gedacht, doch es sollte alles genau<br />
so kommen...<br />
Eine sehr kurzfristige Vorhersage<br />
ging übrigens ganz gründlich<br />
schief: Der Deutsche Wetterdienst<br />
in Offenbach hatte für das August-<br />
Wochenende, an dem die Feier des<br />
Regionaltreffs stattfinden sollte,<br />
heiteres Wetter vorhergesagt. Den<br />
ersten Mitgliedern schwante wohl<br />
schon Übles, denn das ebenso<br />
weitläufige wie herrliche Gelände<br />
des MSC Aufenau präsentierte sich<br />
bei der Ankunft als pitschnasses<br />
Nebelloch. Mitten im August!<br />
Erste Maßnahme deswegen: Zelt<br />
aufbauen. Der Unterstand diente<br />
nicht nur den Mitgliedern des Regionalclubs<br />
als Schutz vor Wind<br />
und Regen. In einer großen Kühltruhe<br />
lagerte sie, die Wutz, die<br />
Sau, das Schwein... wie auch immer.<br />
Das mächtige Tier sollte am<br />
zweiten Tag der Veranstaltung die<br />
Verpflegung sicherstellen. Dafür<br />
war viel Zeit und ein trockenes<br />
Plätzchen nötig.<br />
Doch zunächst gab es am ersten<br />
Abend ein gemütliches Beisammensein<br />
mit einem überbordenden<br />
Grillbüffet, zu dem jeder etwas<br />
beisteuerte. Die nasskalte Witterung<br />
(mitten im August), die im<br />
Laufe des Abends durch jede Ritze<br />
kroch, tat der grandiosen Stimmung<br />
allerdings keinen Abbruch.<br />
Jeder wusste einen Schwank aus<br />
seinem Leben mit dem G zu<br />
erzählen.<br />
Während die besonders sturmerprobten<br />
G-Club-Mitglieder sich in<br />
Zelten und Wohnwagen zur<br />
Nachtruhe betteten, verzog sich<br />
eine kleinere Gruppe zum Schlafen<br />
in die umliegenden Hotels.<br />
Am nächsten Tag bestand die<br />
Möglichkeit, die womöglich lückenhafte<br />
Kleidung den extremen<br />
Wetterbedingungen anzupassen.<br />
Im nahen Biebergemünd betreibt<br />
der bekannte Hersteller von<br />
Berufsbekleidungen Engelbert
20 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Strauss einen großen Flagship-<br />
Store. Viele nutzten das Angebot<br />
und deckten sich mit warmer<br />
Kleidung ein. Angesichts einer<br />
Tageshöchsttemperatur von 12<br />
Grad Celsius und 5 Grad Celsius<br />
in der Nacht eine kluge Wahl. Robuste<br />
Winterjacken standen bei allen<br />
hoch im Kurs. Und das mitten<br />
im August!<br />
Das Geschäft von Engelbert<br />
Strauss ist übrigens wirklich eine<br />
Reise wert. Optisch erinnert der<br />
riesige Fabrikverkauf an ein modernes<br />
Einkaufszentrum. Schicke<br />
Architektur, aufwändige Beleuchtung,<br />
ein Schickimicki-Imbiss im<br />
Gebäude – alles andere als der<br />
angestaubte Charme von Berufsbekleidung<br />
war hier zu sehen.<br />
Währenddessen verzichteten zwei<br />
auf die Lustreisen in die Umgebung<br />
und kümmerten sich rührend<br />
um die Verpflegung der Truppe.<br />
Rührend stimmt dabei nicht ganz:<br />
Vor allem Sylvia pinselte in kurzen<br />
Abständen immer wieder über die<br />
Wutz, die Sau, das Schwein... wie<br />
auch immer, das sich seit 10 Uhr<br />
über der Feuerstelle drehte. Ihr<br />
Mann Gino sorgte für ein munteres<br />
Feuer in drei halben Fässern.<br />
Schon nach kurzer Zeit durchzog<br />
der Duft des am Spieß gebratenen<br />
Tieres die gesamte Anlage. Gut<br />
möglich, dass der feine Braten das<br />
beliebteste Fotomotiv des<br />
Wochenendes war. Die ewig kreisende<br />
Bewegung in Verbindung mit<br />
dem feinen Aroma der Kräutermischung,<br />
die Sylvia fortwährend<br />
auf das Schwein pinselte, entwick-
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
21<br />
elte eine geradezu hypnotische<br />
Wirkung auf die Anwesenden.<br />
Zur Ablenkung bot sich unterhalb<br />
des Zeltplatzes auf der vom<br />
Dauerregen aufgeweichten Cross-<br />
Strecke ein ziemliches Spektakel.<br />
Der MSC Aufenau hatte zum<br />
Training geladen. Gekommen<br />
waren aber nur Motorräder und<br />
Quads, jedes andere Gefährt wäre<br />
wohl im Morrast versunken. Und<br />
das mitten im August!<br />
Gegen Abend trockneten zumindest<br />
die Wege auf dem Gelände etwas<br />
ab, und so trauten sich die<br />
G-Fahrer zu einem kleinen<br />
Geländespiel unter den Zelten hervor.<br />
Norbert hatte einen Rätsel-<br />
Parcours gesteckt, und so wieselten<br />
rund zehn Gs über das gesamte<br />
Gelände. Eine gelungene Abwechslung!<br />
Zur Belohnung gab es dann am<br />
Abend die Wutz, die Sau, das<br />
Schwein... kurz: den absoluten<br />
Leckerbissen! Ein Gedicht am<br />
Spieß. Einfach eine echt vorzügliche<br />
Schweinerei. À la bonne<br />
heure!<br />
Ein runder Abschluss für das<br />
Wochenende war dann ein<br />
aufklarender Sonntag. Zwar war an<br />
eine Fahrt auf der Cross-Strecke<br />
des MSC Aufenau noch immer<br />
nicht zu denken, aber die<br />
Temperaturen stiegen wieder auf<br />
ein Niveau, das versöhnlich<br />
stimmte. Und am Ende waren alle<br />
hochzufrieden mit der Feierlichkeit<br />
zum 25-jährigen Bestehen des<br />
Regionaltreffs Rhein-Main.
22 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
Die Kraft auf den<br />
Boden bringen<br />
Wie Verteilergetriebe und Sperren im Gelände<br />
sinnvoll zusammenwirken / Teil 2
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
23<br />
Text: Hannes Wahle<br />
Mit dem Verteilergetriebe wird<br />
nicht nur die Antriebskraft auf die<br />
beiden Achsen verteilt, sondern es<br />
wird auch durch das dort integrierte<br />
Schaltgetriebe bei Bedarf<br />
die Zugkraft etwa verdoppelt und<br />
die Geschwindigkeit ungefähr halbiert.<br />
Bei hohem Fahrwiderstand –<br />
beispielsweise in schwerem<br />
Gelände, an großen Steigungen,<br />
mit schwerem Anhänger und so<br />
weiter – können mit dem Wechsel<br />
vom Straßen- auf den Geländegang<br />
die Kupplung oder der<br />
Wandler geschont werden. Außerdem<br />
werden dadurch beim normalen<br />
Schaltvorgang die Drehzahlsprünge<br />
deutlich kleiner, so<br />
dass man besser im optimalen<br />
Drehzahlbereich fahren kann.<br />
Beim Schalten des Verteilergetriebes<br />
muss bei Fahrzeugen mit<br />
manuellem Schaltgetriebe ausgekuppelt<br />
werden. Bei Fahrzeugen<br />
mit Automatikgetriebe ist der<br />
Wählhebel auf die Position N zu<br />
stellen, um das Schleppmoment<br />
des Wandlers abzutrennen. Im Gegensatz<br />
zu den meisten Geländefahrzeugen<br />
anderer Hersteller<br />
kann die Schaltung während der<br />
Fahrt durchgeführt werden, da eine<br />
Synchronisierung vorhanden ist.<br />
Bei der Schaltung in den Geländegang<br />
ist unbedingt darauf zu achten,<br />
dass die Geschwindigkeit<br />
höchstens circa 40 Kilometer pro<br />
Stunde beträgt, damit ein Überdrehen<br />
des Motors vermieden wird.<br />
Bei den neueren 463er G-Klassen<br />
ab Modelljahr 2001 mit dem Verteilergetriebe<br />
VG150 E wird die<br />
Schaltung mittels Taster in der<br />
Mittelkonsole und Elektromotor<br />
am Verteilergetriebe vollzogen.<br />
Eine Elektronik prüft zuvor, ob die<br />
Schaltbedingungen (Neutralstellung,<br />
zulässige Geschwindigkeit)<br />
eingehalten sind.<br />
Das VG150 E kann auch in die<br />
Stellung Neutral geschaltet werden,<br />
indem bei Zündung auf Stufe<br />
2, angezogener Handbremse,<br />
betätigtem Bremspedal und Wählhebel<br />
des Automatikgetriebes auf<br />
Stellung N der Betätigungsschalter<br />
des Verteilergetriebes (LOW/<br />
HIGH) mindestens fünf Sekunden<br />
auf LOW gedrückt wird. Es erscheint<br />
„N“ im Display sowie die<br />
folgende Fehlermeldung:<br />
VG Schaltbedingungen<br />
nicht erfüllt, VG in<br />
Neutral, VG<br />
Schaltvorgang<br />
abgebrochen.<br />
Durch erneutes Drücken des<br />
LOW/HIGH-Schalters wird die<br />
Neutral-Stellung wieder verlassen.<br />
Außerdem gilt es zu beachten, dass<br />
bei Neutralstellung des Verteilergetriebes<br />
das Fahrzeug ohne an-
24 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
gezogene Feststellbremse trotz<br />
eingelegtem Gang oder eingelegter<br />
Parkstellung am Automatikgetriebe<br />
wegrollen kann.<br />
Beim 460er bzw. 461er alt ist der<br />
Geländegang nur bei Allradantrieb<br />
nutzbar (siehe unten).<br />
Bei den nachfolgend beschriebenen<br />
Aktionen handelt es sich um das<br />
Schalten von Klauenkupplungen,<br />
die beim Einschalten eine möglichst<br />
geringe Differenzdrehzahl<br />
erfordern. Das heißt, sie sind<br />
formschlüssig, nicht kraftschlüssig<br />
wie beispielsweise eine Lamellenkupplung.<br />
Bei Fehlbedienung besteht<br />
die Gefahr von gravierenden<br />
Getriebe- oder Achsschäden.<br />
Bei Geländefahrt oder rutschiger<br />
Fahrbahn etwa im Winter auf<br />
Schneematsch oder geschlossener<br />
Schneedecke sollte die Vorderachse<br />
zugeschaltet werden.<br />
Dies geschieht durch Umschalten<br />
von S (Straße) auf SA (Straße<br />
Allrad), wodurch Vorderachse und<br />
Hinterachse starr miteinander verbunden<br />
werden. Um hier durch<br />
Antriebsschlupf an der Hinterachse<br />
verursachte Differenzdrehzahlen<br />
und damit eine unnötige Belastung<br />
des Verteilergetriebes zu vermeiden,<br />
sollte kurz vor dem<br />
Schaltvorgang das Fahrpedal gelupft<br />
werden.<br />
Der konstruktive Nachteil dieser<br />
Antriebsvariante liegt in dem<br />
fehlenden Drehzahlausgleich<br />
zwischen Vorderachse und Hinterachse.<br />
Somit kann das Fahrzeug<br />
bei Kurvenfahrt je nach Untergrund<br />
leicht über die Vorderachse<br />
zum Kurvenaußenrand schieben.<br />
Auf griffigem Untergrund spürt<br />
man besonders bei engen Kurven<br />
auch den zusätzlichen Fahrwiderstand,<br />
indem sich das Fahrzeug<br />
stark abbremst. Das strapaziert<br />
nicht nur den gesamten Antriebsstrang,<br />
sondern kostet auch<br />
etwas Reifenabrieb, wie man auf<br />
griffiger Fahrbahn gut an der<br />
Spurzeichnung erkennen kann.<br />
Daher ist es sehr wichtig nach Verlassen<br />
des Geländes oder Erreichen<br />
festen Untergrundes die<br />
Vorderachse schnellstmöglich<br />
wieder durch Umschalten von<br />
„SA“ auf „S“ abzuschalten!<br />
Geschieht dies bei Kurvenfahrt,<br />
kann es aufgrund von Verspannungen<br />
im Antriebsstrang zu einem<br />
verzögerten Abschalten erst bei<br />
eventuell nachfolgender Geradeausfahrt<br />
oder in Verbindung mit<br />
einem Lastwechsel kommen, da<br />
die Schaltmuffe mit Federkraft<br />
ausgerückt wird. Man kann dies<br />
nachvollziehen, indem man nach<br />
dem Schaltvorgang die Hand leicht<br />
am Schalthebel anliegen lässt und<br />
dann ein leichtes „Klicken“ verspürt.<br />
Der Vorteil des permanenten<br />
Allradantriebes liegt in der<br />
Nutzung der Traktion aller Räder.<br />
Erst wenn eines an die Traktionsgrenze<br />
kommt, ist der Einsatz<br />
einer Sperre erforderlich.<br />
Mit Einführung der Baureihe 463<br />
im Jahre 1989 wurde neben dem<br />
neuen Verteilergetriebe VG150<br />
(mit permanentem Allradantrieb)<br />
auch ein neues Bedienungs- und<br />
Anzeigekonzept eingeführt.<br />
Vorgegebene Reihenfolge: Längssperre,<br />
Hinterachssperre, Vorderachssperre<br />
Der Schaltwunsch wird durch eine<br />
Betätigung der Taster für jede der<br />
drei Sperren geäußert. Bei Aktivierung<br />
leuchtet zunächst eine<br />
gelbe Lampe. Da aber bei den<br />
Sperren meistens zunächst Klaue<br />
auf Klaue und nicht Klaue auf<br />
Lücke steht (siehe Heft 2/<strong>2017</strong>,<br />
Seite 21, Bild oben), können so<br />
natürlich in dieser Stellung noch<br />
keine Momente übertragen werden.<br />
Erst wenn durch eine kleine<br />
Drehzahldifferenz die Sperre<br />
(Klaue) auf die Lücke trifft und<br />
einrastet, leuchtet als Bestätigung<br />
die rote Lampe – und es darf<br />
wieder beschleunigt werden.<br />
Ein weiterer Vorteil gegenüber<br />
dem alten Verteilergetriebe ist die<br />
Möglichkeit, die Geländeüberset-
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
25<br />
zung ohne starre Verbindung zur<br />
Vorderachse nutzen zu können,<br />
was besonders für schwächer motorisierte<br />
Modelle auf kurvigen<br />
Bergstraßen zum Tragen kommt.<br />
Die Längssperre sollte nur so lange<br />
wie unbedingt erforderlich<br />
zugeschaltet bleiben, zumal in<br />
diesem Zustand auch das Antiblockiersystem<br />
aus regelungstechnischen<br />
Gründen abgeschaltet ist.<br />
Das Abschalten der Längssperre<br />
wird durch erneutes Betätigen des<br />
mittleren Tasters ausgelöst: Die<br />
gelbe Kontrolllampe erlischt zur<br />
Bestätigung des Abschaltwunsches<br />
sofort, die rote kann je nach Randbedingung<br />
beispielsweise bei Verspannungen<br />
im Antriebsstrang<br />
durch Kurvenfahrt noch weiter<br />
leuchten, was bedeutet, dass die<br />
Sperre zwar manuell abgeschaltet,<br />
jedoch noch eingerastet und somit<br />
wirksam ist. Erst wenn durch<br />
nachfolgende Geradeausfahrt,<br />
durch Lastwechsel, durch leichte<br />
Kurvenfahrt in die entgegengesetze<br />
Richtung oder im Extremfall<br />
durch kurzes Zurücksetzen die<br />
Verspannung gelöst ist, kann die<br />
Sperre durch Federkraft ausgerückt<br />
werden.<br />
Beim Befahren einer Steigung ist<br />
immer damit zu rechnen, dass man<br />
sie nicht bewältigt oder dass man<br />
anhalten muss. Wenn man etwa<br />
mit offener (nicht gesperrter)<br />
Längssperre eine Steigung befährt,<br />
kommt man je nach Untergrund<br />
unter Umständen bei gleichmäßig<br />
ausgelastetem Fahrzeug, beispielsweise<br />
Vorderachse (VA) und<br />
Hinterachse (HA) mit jeweils 1,2t<br />
*Die Normalkraft ist die senkrecht<br />
auf die Aufstandsfläche wirkende<br />
Achslast. Die 2,4 t GG teilen sich<br />
bei 60% Steigung (oder Gefälle) in<br />
eine Normalkraftkomponente von<br />
circa 20 kN (2 t) und eine<br />
Hangabtriebskomponente von<br />
circa 12 kN (1,2 t) auf.
26 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
(Abbildung 1), in einen Bereich, in<br />
welchem zumindest ein Rad der<br />
entlasteten Vorderachse beginnt<br />
durchzudrehen. In dieser Situation<br />
muss das Fahrzeug kontrolliert angehalten<br />
werden können, was aber<br />
ohne Längssperre (oder zugeschalteter<br />
VA) meistens nicht möglich<br />
ist. Dafür gibt es eine einfache<br />
Erklärung: Die Bremskraftverteilung<br />
passt in dieser Fahrsituation<br />
nicht mehr zu der<br />
Achslastverteilung.<br />
Bei einer Vollbremsung in der<br />
Ebene erhöht sich die Vorderachslast<br />
aufgrund der dynamischen<br />
Achslastverlagerung, die Hinterachslast<br />
reduziert sich entsprechend<br />
(Abbildung 2).<br />
Um in der Ebene eine optimale<br />
Verzögerung zu erreichen, ist die<br />
Bremsanlage so ausgelegt, dass die<br />
Vorderachse eine wesentlich<br />
höhere Bremskraft aufbringt als<br />
die Hinterachse.<br />
Bremskraft der Vorderachse über<br />
die Gelenkwellen auf die Hinterachse<br />
übertragen.<br />
Diesen Effekt kann man auch im<br />
den Gelenkwellenstrang das an der<br />
Hinterachse aufgebaute Bremsmoment<br />
auf die stärker belastete<br />
Vorderachse übertragen wird. Im<br />
In der Steigung ist die Vorderachse<br />
stark entlastet, verfügt aber über<br />
eine hohe Bremskraft, die nicht<br />
abgesetzt werden kann. Die Hinterachse<br />
ist stark belastet, hat aber<br />
eine geringe Bremskraft und noch<br />
„Traktionsreserven“ (Abbildung<br />
3). Ergebnis: Das Fahrzeug rutscht<br />
mit blockierenden Vorderrädern<br />
(die dann keinerlei Seitenführung<br />
mehr aufbauen können) und sich<br />
drehenden Hinterrädern (mit geringfügig<br />
unterschiedlichen<br />
Bremskräften) zurück. Das dabei<br />
entstehende Giermoment um die<br />
Hochachse kann an der Vorderachse<br />
nicht abgestützt werden, das<br />
Fahrzeug stellt sich quer und kann<br />
je nach Steigung umkippen.<br />
Abhilfe: Vorderachse zuschalten<br />
bzw. Längssperre einlegen. Dann<br />
kann aufgrund der starren Verbindung<br />
die Vorderachse nicht vor<br />
der Hinterachse blockieren,<br />
zusätzlich wird ein Teil der<br />
Gefälle relativ gefahrlos nachvollziehen:<br />
Im Steilhang oder<br />
leichtem Gefälle mit rutschigem<br />
Untergrund das stehende Fahrzeug<br />
mit der Betriebsbremse (Fußbremse)<br />
halten, die Feststellbremse<br />
(Handbremse) anziehen und dann<br />
die Betriebsbremse langsam lösen.<br />
Das Fahrzeug beginnt mit blockierter<br />
Hinterachse den Hang hinunter<br />
zu rutschen. Mit zugeschalteter<br />
Vorderachse bzw.<br />
eingelegter Längssperre bleibt es<br />
zumindest auf rutschigem Untergrund<br />
stehen, da auch hier über<br />
Steilhang sind natürlich wegen des<br />
großen Hangabtriebs entsprechend<br />
große Bremsmomente erforderlich.<br />
Bei G-Modellen mit Trommelbremse<br />
an der Hinterachse können<br />
hier bei korrekter Einstellung<br />
selbst bei beladenem Fahrzeug<br />
entsprechende Momente erzeugt<br />
werden. Die scheibengebremsten<br />
neueren Modelle stoßen hier<br />
manchmal an ihre Grenzen, so<br />
dass das Fahrzeug unter Umständen<br />
langsam mit vier gleichmäßig<br />
drehenden Rädern den<br />
Hang herunterrollt.
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
27<br />
Bei Fahrzeugen mit zuschaltbarem<br />
Allrad bleibt dieser mechanisch<br />
unbegrenzt zugeschaltet, während<br />
bei Fahrzeugen mit permanentem<br />
Mögliche an Traktion genutzt werden.<br />
Dabei werden auch das bzw.<br />
die Antriebsgelenk(e) in den<br />
Achsschenkeln sehr gefordert. Es<br />
ist daher dringend empfehlenswert,<br />
den Lenkeinschlag auf ein Minimum<br />
zu begrenzen, was in vielen<br />
Fällen auch der Traktion<br />
zugutekommt.<br />
Der Einsatz der Vorderachssperre<br />
kann zu einem extremen<br />
Geradeauslauf führen, was für den<br />
ungeübten Benutzer unter Umständen<br />
kritische Fahrsituationen<br />
verursachen kann. Aus diesem<br />
Grund werden bei einigen Militär-<br />
Gs keine Vorderachs-Sperren<br />
bestellt (zum Beispiel bei der<br />
Schweizer Armee).<br />
Allrad die pneumatisch betätigte<br />
Längssperre bei abgestelltem Motor<br />
nach circa 30 Sekunden<br />
abgeschaltet wird. In Grenzsituationen<br />
sollte daher beim langfristigen<br />
Abstellen im steilen<br />
Gefälle zusätzlich zur Feststellbremse<br />
unbedingt ein Gang oder<br />
am Automatikgetriebe die Stellung<br />
P eingelegt werden.<br />
Wie schon in Teil 1 im Heft 2/<strong>2017</strong><br />
erwähnt, wird das Sperren einer<br />
Achse erforderlich, wenn unterschiedliche<br />
Momente links und<br />
rechts übertragen werden müssen<br />
und an einem Rad die Haftgrenze<br />
überschritten ist. Verursacht werden<br />
kann das auf ebener Fahrbahn<br />
durch rutschigen Untergrund (z.B.<br />
eine Eisplatte) oder bei starker<br />
Verwindung durch ein entlastetes<br />
Rad.<br />
Beim 463er wird die Hinterachssperre<br />
analog zur Längssperre<br />
betätigt und kann schalttechnisch<br />
bedingt auch erst nach dieser<br />
vorgewählt werden, siehe Bild<br />
oben.<br />
Beim 460er und älterem 461er<br />
werden die Achssperren direkt<br />
neben dem Sitz mit einem<br />
Zugknopf, der direkt auf den Geberzylinder<br />
wirkt, betätigt. Die<br />
eingerastete Sperre wird durch jeweils<br />
eine rote Kontrolllampe angezeigt.<br />
Der Wendekreis des Fahrzeuges<br />
vergrößert sich durch das Einlegen<br />
der Hinterachssperre spürbar.<br />
Aufgrund der Verspannungen in<br />
der Achse ist bei Kurvenfahrt das<br />
Abschalten durch Tastendruck<br />
bzw. Zurückschieben des<br />
Zugknopfes in der Mittelkonsole<br />
zwar sozusagen vorwählbar, das<br />
Ausrücken der Sperre erfolgt jedoch<br />
erst bei Geradeausfahrt oder<br />
Wechsel der Fahrtrichtung durch<br />
kurzes Gegenlenken.<br />
Beim Einlegen des Allradantriebes<br />
oder einer Sperre Differenzdrehzahl<br />
möglichst gering halten, notfalls<br />
anhalten, abgehobene<br />
durchdrehende Räder abbremsen<br />
und erst dann zuschalten! Nicht<br />
mit eingelegter Sperre oder<br />
zugeschalteter VA auf griffigem<br />
Untergrund fahren! Soviel Sperren<br />
wie nötig, so wenig wie möglich!<br />
In der kommenden <strong>Ausgabe</strong><br />
veröffentlichen wir in Teil 3<br />
unserer kleinen Technikkunde zum<br />
Thema „ Sperren“ einen kleinen<br />
Störungsratgeber.<br />
Die Vorderachssperre sollte nur als<br />
„ultima ratio“ eingesetzt werden.<br />
Mit ihr kann das physikalisch
28 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
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Die Vorteile einer Mitgliedschaft
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
29
30 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
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Schatzkästchen<br />
MEIN<br />
KLEINER<br />
FUHRPARK
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
31<br />
MEIN<br />
KLEINER<br />
FUHRPARK<br />
Text: Daniel Herrmann<br />
Die Modellauto-Sammlung von<br />
Stefan Schaab ist eigentlich deutlich<br />
größer als das, was wir hier<br />
abbilden. Das liegt daran, dass er<br />
nicht nur das G-Modell sammelt,<br />
sondern auch andere Fahrzeugtypen.<br />
In seinen Vitrinen stehen<br />
Mercedes SL, BMW Isetta mit Anhänger,<br />
Messerschmitt Kabinenrollner,<br />
diverse Jaguars und<br />
Ferraris nebeneinander. Auf die<br />
Frage nach der roten Linie der<br />
Sammlung hat Stefan eine klare<br />
Antwort: „Ich sammle die Auto,<br />
die mir gefallen. Und das sind<br />
meistens die Fahrzeuge, die bis in<br />
die 60er Jahre gebaut wurden.“<br />
Gezählt hat er seinen Fahrzeugpark<br />
nie, aber er schätzt, dass<br />
zwischen 90 und 120 Minis in<br />
seinem Haus stehen.<br />
Seine Leidenschaft für die maßstabsgetreuen<br />
Kleinwagen kennen<br />
inzwischen auch seine Freunde,<br />
die ihn immer wieder mit Neuwagen<br />
bedenken. „Die große Doppel-<br />
Box mit den Modellen zum 30-<br />
jährigen Produktionsjubiläum der<br />
G-Klasse hat mir ein guter Freund<br />
zum 50. Geburtstag geschenkt.“<br />
Überhaupt stellen die G-Modelle<br />
den Schwerpunkt seiner Sammlung<br />
dar. Denn auch wenn Stefan<br />
verschiedene Fahrzeugtypen bewundert,<br />
so ist der kantige<br />
Geländegänger aus dem Hause<br />
Mercedes seine wahre Liebe.<br />
„Einige Modelle habe ich auch im<br />
Mercedes-Museum gekauft.“ Seine<br />
Taktik sei ganz einfach: Sieht er<br />
ein G-Modellauto, dann kaufe er<br />
es unbesehen. So kommt es auch,<br />
dass er nicht alle seine Erwerbungen<br />
für vorzeigbar hält. „Ich habe<br />
da noch ein ADAC-Set mit Anhänger<br />
aus den 1990er Jahren. Das<br />
ist ein sehr grobes Modell, das zeigen<br />
wir besser nicht.“ Immerhin<br />
sei zu erkennen, dass es sich um<br />
einen G handele, und nur das zähle<br />
schließlich für den Sammler.<br />
Die Modellautos sind übrigens<br />
nicht die einzigen autophilen<br />
Sammelobjekte von Stefan. In<br />
seinen Vitrinen liegt auch eine<br />
veritable Auswahl von Pins und<br />
Anstecknadeln. Die sind leider<br />
nicht Gegenstand dieser kleinen<br />
Serie, aber vielleicht kommt das ja<br />
zu einem späteren Zeitpunkt mal.<br />
Kleiner Nachtrag von Seite 2: Tobias Hoffmann hat<br />
auch blitzsaubere Modelle im Maßstab 1:18 in seiner<br />
Sammlung. Die Liebe zum Detail reicht übrigens bis<br />
hin zum Nummernschild.
32 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
MEIN<br />
KLEINER<br />
FUHRPARK
Mercedes-Benz Geländewagen<br />
33<br />
Runde Sachen<br />
Exklusive Erinnerungsstücke zum 30. Geburtstag<br />
Bestellungen unter Angabe der<br />
Bestellnummer (30-XX) samt Anzahl<br />
und Versand-Adresse bitte per<br />
Mail an:<br />
bestellung@gclubev.de<br />
Der Versand erfolgt ausschließlich<br />
als versichertes Paket. Alle Preise<br />
verstehen sich zuzüglich<br />
Versandkosten. Änderungen vorbehalten<br />
und nur solange Vorrat<br />
reicht.
34 Mercedes-Benz Geländewagen<br />
VORSTAND<br />
G-amboree<br />
Hilde und Klaus unterwegs im<br />
schönen Ungarn.<br />
Tour durch die<br />
riesige Ukraine<br />
Was nur wenige wissen: Die<br />
Ukraine ist der flächenmäßig<br />
größte Staat Europas. Der Regionaltreff<br />
Hannover war acht Tage in<br />
dem ehemaligen Ostblock-Staat<br />
unterwegs. Es ging über Stock und<br />
Stein mit den Gs.<br />
Maxi-Mini-'G'rage<br />
Noch mehr G-Modelle in XS. Das<br />
kleine Hobby ganz groß im Heft.<br />
GESCHÄFTSSTELLE<br />
IMPRESSUM
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